Mountainbike-Anlagen - BfU
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2. Freeride<br />
Einst ein Marketingbegriff, ist «Freeride» zu<br />
einem Sammelbegriff fürs Befahren möglichst kniffliger<br />
Routen ohne Wettkampfdruck geworden. Die<br />
Routen führen grösstenteils, aber nicht notwendigerweise<br />
bergab und sind in der Regel nicht abgesperrt.<br />
Neben Steilpassagen und natürlichen Hindernissen,<br />
etwa Felsen oder Wurzeln, spielen auch<br />
künstlich erstellte Elemente eine Rolle, z. B. Sprünge<br />
oder Steilwandkurven. Die Bikes sind robuster als<br />
Crosscountry-Bikes und dadurch auch schwerer.<br />
In der vorliegenden Publikation wird nur derjenige<br />
Teil der Freeride-Angebote thematisiert, der auf<br />
eigens dafür erstellten <strong>Anlagen</strong> stattfindet, ohne<br />
Mitbenutzung von Feld-, Wald- und Wanderwegen.<br />
Quelle: Noëmi Sandmeier, Patrick Christe, trailnet.ch<br />
3. Downhill<br />
In Downhill-Wettkämpfen wird einzeln auf einer<br />
abgesperrten Abfahrtsstrecke gestartet. Es sind insbesondere<br />
die Schwierigkeiten der Strecke, etwa<br />
Sprünge oder Passagen mit losem oder rutschigem<br />
Untergrund, sowie die Uhr, die die Aktiven fordern.<br />
Die im Downhill verwendeten <strong>Mountainbike</strong>s weisen<br />
grosse Federwege und bissige Bremsen, aber<br />
nur eine begrenzte Gangauswahl auf. Dies, die getragene<br />
Schutzausrüstung und die aufrechte Sitzposition<br />
sorgen dafür, dass kaum bergauf gefahren<br />
wird. Daher sind Downhiller zwingend auf mechanische<br />
Aufstiegshilfen in Form von Bergbahnen<br />
angewiesen. Downhill-Wettkämpfe und -Trainings<br />
gelten bei den Versicherern als Wagnis. Entsprechend<br />
kann nach einem Unfall die Versicherungsleistung<br />
gekürzt werden.<br />
3.1 Wagnis<br />
Downhill-Wettkämpfe und -Trainings auf der<br />
Rennstrecke gelten bei den Unfallversicherern als<br />
absolutes Wagnis. Entsprechend werden nach einem<br />
Unfall gemäss Art. 50 UVV (Verordnung über<br />
die Unfallversicherung) die so genannten Geldleistungen<br />
(insbesondere Taggelder und Renten) um<br />
50 % gekürzt oder in besonders schweren Fällen<br />
verweigert.<br />
4. 4Cross<br />
Inspiriert von der Snowboard-Disziplin Boardercross<br />
und vom BMX, bieten 4Cross-Rennen in weniger<br />
als einer Minute Laufzeit und auf einer von Start bis<br />
Ziel einsehbaren Anlage mit Steilwandkurven und<br />
Spungkombinationen jede Menge Spektakel. Nicht<br />
zuletzt, weil jeweils 4 Fahrer zugleich per Startgatter<br />
auf den Parcours geschickt werden – die ersten beiden<br />
im Ziel kommen eine Runde weiter, bis es im Finale<br />
um die Platzierungen geht. Körperkontakt lässt<br />
sich da nicht vermeiden – und ist vom Reglement<br />
her auch nicht verboten. Obwohl sich ein 4Cross-<br />
Parcours mit relativ wenig Gefälle und auf einem<br />
kleinen Areal realisieren lässt, sind spezielle <strong>Anlagen</strong><br />
in der Schweiz noch Mangelware. Viele Rennen<br />
der nationalen Rennserie werden daher auf BMX-<br />
Bahnen sowie auf Wiesen-<strong>Anlagen</strong> durchgeführt. Es<br />
werden spezifisch für die Disziplin aufgebaute Bikes<br />
verwendet.<br />
Quelle: Noëmi Sandmeier, Patrick Christe, trailnet.ch<br />
16 Spielarten bfu-Fachdokumentation 2.040<br />
bfu-Fachdokumentation 2.040 Spielarten 17<br />
5. Dirt<br />
In der Disziplin Dirt dreht sich alles um Sprünge,<br />
Tricks und Style. So anspruchsvoll dies für die<br />
Aktiven ist, so gering sind die Bedürfnisse bezüglich<br />
passender Parzellen: Ein Gefälle ist nicht nötig<br />
und je nach der Grösse der gebauten Sprünge<br />
erübrigt sich gar ein Baugesuch. Zudem lässt sich<br />
ein Dirtpark auch auf kleinen Parzellen realisieren,<br />
die sonst brach liegen. Besonders erwähnen sollte<br />
man in diesem Zusammenhang sogenannte «Pumptracks»,<br />
in der Ebene gebaute kompakte Rundkurse<br />
mit kleinen Sprüngen, Senken und Steilwandkurven.<br />
Die <strong>Mountainbike</strong>s, die beim Dirten und auf<br />
Pumptracks zum Einsatz kommen, sind preisünstig,<br />
weil sie in einer abgespeckten Ausstattung daherkommen:<br />
Mit einem robusten Rahmen und einer<br />
ebensolchen Gabel als Basis verfügen sie meist nur<br />
über einen Gang und eine Bremse, und zwar am<br />
Hinterrad. Dadurch eignet sich die Disziplin Dirt besonders<br />
für junge Sportler mit begrenztem Budget.<br />
Dirt-Sprünge und Pumptracks sind oft in derselben<br />
Anlage vereint.