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1 - Freistaat Thüringen

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aufladung oder Hochleistungssensortechnik/Steuerungen oder bei Elektroantrieben<br />

die Bereiche Powerpacks und Leistungselektronik) (vgl. TU Ilmenau, 2010b). Einige<br />

Unternehmen bewegen sich schon erfolgreich auf diesem Themenfeld. Die Thüringer<br />

Unternehmen Hörmann IMG und die GAIA Akkumulatorenwerke haben beispielsweise<br />

den Innovationspreis 2009 in der Kategorie "Industrie und Material" für die<br />

Entwicklung des Elektroantriebssystems für Fahrzeuge bis 200 kW erhalten. Die Thüringer<br />

Landesregierung unterstützt die Automobilbranche des <strong>Freistaat</strong>s, indem sie<br />

die Nachfrageseite stimuliert. Bis 2020 soll die Flotte aus mindestens 50.000 Elektrofahrzeugen<br />

bestehen.<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Aufgrund seiner langen Tradition im Automobilbau verfügt <strong>Thüringen</strong> über ein großes<br />

Reservoir an gut ausgebildeten Fachkräften. Im <strong>Freistaat</strong> gibt es ein gutes Angebot<br />

an branchenrelevanten Studiengängen, wie beispielsweise Fahrzeugtechnik (TU Ilmenau),<br />

Maschinenbau (TU Ilmenau, Fachhochschule Schmalkalden), Mechatronik<br />

(TU Ilmenau, Fachhochschule Jena) und Fahrzeugelektronik (Fachhochschule<br />

Schmalkalden) (Roland Berger Analyse, Experteninterviews). Daneben verbindet die<br />

Berufsakademie in Eisenach durch den dualen Studiengang Engineering Theorie und<br />

Praxis im Automobilbau. Zusätzlich ist der Anteil der Unternehmen in der Automobilbranche,<br />

die über eine Ausbildungsberechtigung verfügen und auch tatsächlich ausbilden,<br />

überdurchschnittlich hoch (vgl. TMWAT 2011a).<br />

Dennoch stellt die Fachkräftesicherung eine zunehmende Herausforderung für die<br />

Automobilbranche dar. 65% der Unternehmen im Fahrzeugbau erwarten in den<br />

nächsten drei bis fünf Jahren Probleme bei der Personalgewinnung. Dabei sind es im<br />

Fahrzeugbau weniger Arbeitskräfte mit einem Hochschulabschluss (38%), bei denen<br />

mit Engpässen bei der Personalsuche gerechnet wird, sondern Arbeitskräfte mit Berufsausbildung<br />

(71%). Vor dem Hintergrund der befürchteten Engpässe bei Arbeitskräften<br />

mit Berufsausbildung überrascht es, dass nur 43% der Unternehmen in den<br />

nächsten drei bis fünf Jahren eine Intensivierung der Ausbildung im Betrieb planen.<br />

Schwierigkeiten werden auch bei der Gewinnung von Ingenieuren befürchtet. Hier<br />

rechnet jedes dritte Unternehmen mit Problemen bei der Besetzung von Stellen für<br />

entsprechend ausgebildete Fachkräfte (vgl. TMWAT, 2011a). Dies ist weniger auf<br />

eine unzureichende Ausbildung an Thüringer (Fach-) Hochschulen zurückzuführen<br />

als auf eine insgesamt hohe Abwanderungsrate unter den Akademikern. Von 500<br />

Studenten der Fahrzeugtechnik an der TU Ilmenau bleiben nach ihrem Abschluss nur<br />

rund 10% in <strong>Thüringen</strong> (Roland Berger Analyse, Experteninterviews).<br />

Letzteres stellt gerade kleinere und mittlere Unternehmen vor immense Herausforderungen:<br />

Als Zulieferer mit geringer Firmengröße reicht ihre Bekanntheit nicht an die<br />

der OEMs oder Tier-1-Zulieferer heran. Zudem zahlen sie geringere Löhne als Betriebe<br />

in anderen Bundesländern, sodass sie im Wettbewerb um Nachwuchskräfte<br />

häufig ins Hintertreffen geraten.<br />

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