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1 - Freistaat Thüringen

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Bundesländern verkleinern und schließen, damit diese Arbeitsplätze auch attraktive<br />

Löhne bieten können. In Anbetracht der demografischen Entwicklung ist nicht davon<br />

auszugehen, dass das Wachstum über eine erhebliche Ausweitung des Erwerbskräftepotenzials<br />

gesteigert werden kann. Vielmehr steht <strong>Thüringen</strong> in den nächsten<br />

Jahren vor der Herausforderung, über eine höhere Produktivität das Wachstum und<br />

damit das Einkommenspotenzial für die Erwerbstätigen zu erhöhen. Nur unter diesen<br />

Voraussetzungen wird es gelingen, den Beschäftigungsrückgang zu stoppen und<br />

neue, attraktive Arbeitsplätze zu schaffen, die Fachkräfte in <strong>Thüringen</strong> binden oder<br />

dorthin ziehen.<br />

1.3 Wachstumstreiber<br />

In den letzten Jahren gingen die größten Impulse für das Wirtschaftswachstum in<br />

<strong>Thüringen</strong> vor allem von der Industrie und den unternehmensnahen Dienstleistungen<br />

aus. Diese beiden Bereiche haben sich im <strong>Freistaat</strong> als die Wachstumstreiber erwiesen.<br />

Nach der ersten Welle der Umstrukturierung der Industrie nahm die Bruttowertschöpfung<br />

des verarbeitenden Gewerbes 3 seit Mitte der 1990er Jahre deutlich zu.<br />

Dieser Trend schob die Entwicklung der unternehmensnahen Dienstleistungen an,<br />

die ebenfalls einen Aufschwung erlebten. Auf diese beiden Sektoren entfielen zwischen<br />

1991 und 2000 über 50% des kumulierten Wachstums in Höhe von 20,8 Mrd.<br />

EUR.<br />

In der zweiten Nach-Wende-Dekade ist die Rolle der Industrie und unternehmensnahen<br />

Dienstleistungen als Wachstumstreiber noch deutlicher akzentuiert. Der Zuwachs<br />

der Bruttowertschöpfung zwischen 2000 und 2008 belief sich in <strong>Thüringen</strong><br />

insgesamt auf 8.659 Mio. EUR. Fast vier Fünftel davon (79%) haben das verarbeitete<br />

Gewerbe und die unternehmensnahen Dienstleistungen erwirtschaftet.<br />

Eine genauere Differenzierung des Wachstums nach Wirtschaftszweigen folgt in Kapitel<br />

B. Zuvor wird im folgenden Abschnitt die Entwicklung der einzelnen Thüringer<br />

Regionen betrachtet.<br />

2 Vergleich der Thüringer Regionen<br />

Wie auch für die anderen neuen Bundesländer war der Übergang von der Plan- zur<br />

Marktwirtschaft für <strong>Thüringen</strong> ein enormer Kraftakt. Der <strong>Freistaat</strong> hat sich dieser Herausforderung<br />

aber gestellt und unmittelbar nach der Wiedervereinigung die nötigen<br />

Umstrukturierungsmaßnahmen energisch angepackt. Als Ergebnis dieser Anstrengungen<br />

konnte der <strong>Freistaat</strong> sowohl in der ersten Dekade nach der Wende als auch<br />

3 Das Verarbeitende Gewerbe umfasst die Herstellung von Waren und Dienstleistungen, die nach<br />

ihrer Fertigung als Vorleistungsgüter, Investitionsgüter, Gebrauchs- oder Verbrauchsgüter<br />

verwendet werden. Dabei werden sowohl die industrielle als auch die handwerkliche Fertigung<br />

einbezogen (Destatis).<br />

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