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41 Velohelme – Erhebung des Tragverhaltens und der Traggründe

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Wirkungsbereich <strong>des</strong> Velohelms / Erfahrungen mit Massnahmen zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Tragquote 21<br />

RIVARA et al. (1998) stellen ebenfalls fest, dass Kampagnen in vielen Fällen zu positiven Resul-<br />

taten führen. Geringer seien die Effekte in <strong>der</strong> Regel in ärmeren Gegenden sowie bei älteren Kin-<br />

<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> bei Erwachsenen.<br />

4.4 Gemeindekampagnen<br />

Gemeindekampagnen beinhalten eine Kombination von Werbung, Erziehungsstrategien <strong>und</strong> Velo-<br />

helmaktionen (meist verbilligte Abgabe von <strong>Velohelme</strong>n). Das New York State Department of<br />

Health entwickelte 1989 eine facettenreiche Gemeindekampagne zur Promotion von <strong>Velohelme</strong>n,<br />

führte diese neun Jahre lang durch <strong>und</strong> evaluierte anschliessend ihre Wirksamkeit. Die Kampagne<br />

beinhaltete eine Multimedia-Kampagne, Gratisabgabe von <strong>Velohelme</strong>n auf Gemeindeebene <strong>und</strong><br />

Rekrutierung von Ärzten. Die Evaluation dieser Kampagne wurde anhand von Beobachtungs-<br />

studien <strong>und</strong> Telefonbefragungen gemacht. Die Resultate zeigen einen deutlichen Anstieg <strong>der</strong> Helm-<br />

tragquote in <strong>der</strong> Zielpopulation <strong>und</strong> eine Abnahme von unfallbedingten Kopfverletzungen (HARD-<br />

MAN, 1997).<br />

Für die Planung weiterer Aktionen ist es wichtig zu wissen, welche Elemente einer Gemeindekampagne<br />

den Erfolg bewirkt haben. SCHNEIDER, ITUARTE & STOKOLS (1993) analysierten<br />

eine Gemeindekampagne, die mehrere Elemente enthielt. Als entscheiden<strong>des</strong> Element stellte sich<br />

die persönliche Kommunikation heraus: Kin<strong>der</strong> von Eltern, die durch einen Arzt (Faktor 2.6) o<strong>der</strong><br />

ein Telefongespräch (Faktor 2.2) sensibilisiert wurden, besassen nach <strong>der</strong> Aktion eher einen Helm<br />

als die an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>. Diese Beziehung war in denjenigen Fällen deutlicher, in denen die Sorge<br />

um die Sicherheit <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> grösser war. Wie sehr die Eltern an den Nutzen <strong>des</strong> Helms glaubten<br />

(Wahrscheinlichkeit, bei einem Sturz eine Verletzung zu verhin<strong>der</strong>n), hatte jedoch keinen Einfluss.<br />

4.5 Anreize<br />

Die bislang einzigen zwei Studien zum Nutzen von Anreizen führten zu unterschiedlichen<br />

Ergebnissen. PARKIN, HU, SPENCE, KRANZ, SHORT & WESSON (1993) verglichen Schulen,<br />

in denen ein Erziehungsprogramm zur För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Helmtragens mit Anreizen kombiniert wurde,<br />

mit Schulen, in denen lediglich das Erziehungsprogramm angeboten wurde. Erstaunlicherweise lag<br />

die Tragquote in den Schulen mit kombiniertem Programm deutlich tiefer als bei Schulen, in denen<br />

kein Anreiz angeboten wurde (Odds für Helmtragen: 0.93 für Schulen mit Anreizen <strong>und</strong> Erziehungsprogramm<br />

<strong>und</strong> 1.51 für Schulen ohne Anreize). Demgegenüber fanden MORRIS & TRIM-<br />

BLE (1991) mit <strong>der</strong> gleichen Versuchsanordnung einen markanten Anstieg <strong>der</strong> Tragquote in Schu-

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