41 Velohelme – Erhebung des Tragverhaltens und der Traggründe
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Wirkungsbereich <strong>des</strong> Velohelms / Erfahrungen mit Massnahmen zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Tragquote 25<br />
Konkrete Ergebnisse zur Wirksamkeit von Kontroll- <strong>und</strong> Bestrafungsstrategien von Helmtrag-<br />
gesetzen für Fahrradfahrer konnten nicht gef<strong>und</strong>en werden.<br />
4.8 Kosten-Nutzen-Vergleiche<br />
Die Erfahrungen mit erzieherischen Programmen zur För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Helmtragens zeigen, dass nur<br />
sehr aufwändige <strong>und</strong> damit kostspielige Programme zum Erfolg führen. GRAITCER et al. (1994)<br />
stellen fest, dass die Kostenfrage in keiner <strong>der</strong> von ihnen diskutierten Evaluationsstudien erwähnt<br />
wurde. Sie vermuten, dass die Einführung eines Gesetzes <strong>und</strong> nachfolgende Kontrollen kosten-<br />
günstiger als aufwändige Erziehungsprogramme sind.<br />
Tatsächlich ist es sinnvoll, die Kostenfrage zu berücksichtigen, da sie hilft, Unfallverhütung effizienter<br />
zu gestalten (z. B. ECKHARDT & SEITZ, 1998). Dabei geht es aber nicht um die Entscheidung,<br />
ob eine Verhaltensvorschrift einzuführen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Massnahmen zu ergreifen sind. Im<br />
Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> steht die Frage, zu welchem Zeitpunkt eine Verhaltensvorschrift eingeführt werden<br />
kann <strong>und</strong> wie diese mit psychologisch-pädagogischen Massnahmen zu verknüpfen ist. Hier sind<br />
verschiedene Möglichkeiten denkbar, die auch nach Kosten-Nutzen-Kriterien beurteilt werden<br />
müssen.<br />
4.9 Mögliche negative Folgen <strong>des</strong> Helmtragens: Verhaltensadaptation<br />
Die einzige negative Nebenwirkung, die das Tragen eines Velohelms <strong>–</strong> abgesehen von <strong>der</strong> oben erwähnten<br />
Auswirkung auf den Modal-Split <strong>–</strong> haben könnte, ist die erhöhte Risikobereitschaft. Nach<br />
dem Prinzip <strong>der</strong> Verhaltensadaptation (PFAFFEROTT & HUGUENIN, 1991) kann eine Zunahme<br />
<strong>der</strong> objektiven Sicherheit zu riskanteren Verhaltensweisen führen. Der Helm auf dem Kopf könnte<br />
dazu verleiten, riskanter zu fahren, weil man sich mit Helm sicherer fühlt <strong>und</strong> das wahrgenommene<br />
Risiko kleiner ist. Diese erhöhte Risikobereitschaft wie<strong>der</strong>um könnte den Nutzen eines Helms zu<br />
einem gewissen Teil wie<strong>der</strong> aufheben. PFAFFEROTT & HUGUENIN (1991) kommen nach Durchsicht<br />
<strong>der</strong> relevanten Literatur allerdings zum Schluss, dass Verhaltensadaptation nach Einführung<br />
von Verhaltensvorschriften (Helm, Geschwindigkeit) <strong>–</strong> im Gegensatz zum primären Sicherheitseffekt<br />
<strong>–</strong> nicht nachgewiesen ist.