April 2012 - Marienhospital Stuttgart
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12<br />
Medizin<br />
Dr. Maria Elisabeth Bürger ist seit<br />
1992 Oberärztin der Palliativstationen<br />
des <strong>Marienhospital</strong>s<br />
marien 2/<strong>2012</strong><br />
Dr. Maria Elisabeth Bürger ist<br />
seit der Gründung der ersten<br />
Palliativstation am <strong>Marienhospital</strong><br />
im Jahr 1992 deren Oberärztin.<br />
marien befragte sie zu ihrer Arbeit:<br />
marien: Frau Dr. Bürger, Palliativmedizin<br />
gab es 1992 in Deutschland ja<br />
noch gar nicht. Wie kam es, dass Sie<br />
dennoch Oberärztin einer der ersten<br />
deutschen Palliativstationen wurden?<br />
Dr. Bürger: Oje, das war damals<br />
eine schwere Entscheidung, die ich mir<br />
nicht leicht gemacht habe. Ich stamme<br />
aus der Schweiz, habe in Neuchâtel<br />
und Tübingen Medizin studiert und am<br />
<strong>Marienhospital</strong> meinen Facharzt in innerer<br />
Medizin gemacht. Dann habe ich<br />
mit einem Kollegen zusammen eine<br />
20 Jahre Palliativmediz<br />
Das <strong>Marienhospital</strong> eröffnete 1992 eine de<br />
Vor 20 Jahren wurde am <strong>Marienhospital</strong> eine de<br />
stationen gegründet. Diese sind vor allem auf d<br />
Krebspatienten spezialisiert. Wo Heilung nicht me<br />
nen Linderung von Schmerzen, Übelkeit und ande<br />
internistische Facharztpraxis gegründet.<br />
Die existierte erst ein gutes halbes<br />
Jahr, als mich eines Tages Schwester<br />
Domitilla Durner, die damalige Pflegedirektorin<br />
des <strong>Marienhospital</strong>s, anrief.<br />
Sie sagte, am <strong>Marienhospital</strong> solle<br />
eine Palliativstation gegründet werden,<br />
und ob ich die nicht leiten wolle. Ich<br />
hatte vorher im <strong>Marienhospital</strong> viel<br />
Kontakt zu Krebspatienten, auch zu<br />
schwerstkranken. Damals habe ich<br />
schon gemerkt, dass man für diese<br />
Patientengruppe mehr tun kann. Vor<br />
zwanzig Jahren war man mit der Gabe<br />
von Schmerzmedikamenten noch viel<br />
zu zurückhaltend, und auch die psychische<br />
Betreuung der Patienten und ihrer<br />
Angehörigen lag oft im Argen. Ich<br />
habe zwei Monate hin und her überlegt,<br />
denn ich hatte ja gerade eine Praxis<br />
gegründet und ursprünglich nicht<br />
vorgehabt, wieder im Krankenhaus zu<br />
arbeiten. Aber die Arbeit auf einer Palliativstation<br />
hat mich so gereizt, dass<br />
ich schließlich zugesagt habe.<br />
marien: Sie helfen Krebspatienten,<br />
die als unheilbar krank gelten. Ist es<br />
nicht frustrierend, wenn man als Arzt