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April 2012 - Marienhospital Stuttgart

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16<br />

Medizin<br />

marien 2/<strong>2012</strong><br />

Entwarnung bei Brustprothesen<br />

Im <strong>Marienhospital</strong> kamen keine schadhaften Implantate zum Einsatz<br />

Im Januar riefen im <strong>Marienhospital</strong> mehr als 500 beunruhigte Patientinnen an, die in den vergange-<br />

nen Jahren Brustimplantate erhalten hatten. Denn in den Medien war bekannt geworden, dass zwei<br />

Firmen gesundheitsgefährdende Brustprothesen auf den Markt gebracht hatten.<br />

Von dem<br />

Skandal<br />

um<br />

minderwertige<br />

Brustimplantate<br />

ist das <strong>Marienhospital</strong><br />

nicht<br />

betroffen. Im<br />

Januar war bekanntgeworden,<br />

dass die<br />

Hersteller PIP<br />

(Frankreich)<br />

Prof. Schoeller<br />

demonstriert ein<br />

Brustimplantat<br />

und Rofil (Niederlande) weltweit rund<br />

300 000 Implantate auf den Markt gebracht<br />

hatten, die mit billigem Industrie-Silikon<br />

gefüllt waren und Entzündungen<br />

verursachen können.<br />

Seltene Ehre<br />

Gefäßzentrum zertifiziert<br />

Das Gefäßzentrum des <strong>Marienhospital</strong>s<br />

wurde am 1. Februar<br />

durch drei unabhängige<br />

medizinische Fachgesellschaften zertifiziert.<br />

Das Gütesiegel belegt, dass<br />

Patienten, die an Gefäßkrankheiten<br />

leiden, im <strong>Marienhospital</strong> die beste<br />

derzeit mögliche Behandlung erhalten.<br />

Im Großraum <strong>Stuttgart</strong> verfügt keine<br />

andere Klinik über dieses Zertifikat, innerhalb<br />

Baden-Württembergs wurde es<br />

zuvor erst zweimal vergeben.<br />

Am Gefäßzentrum des <strong>Marienhospital</strong>s<br />

werden zahlreiche Erkrankungen<br />

behandelt. Dazu zählen Erweiterungen<br />

der Hauptschlagader, Durchblutungsstörungen<br />

an Armen und Beinen und<br />

Krampfadern. Wegen der Vielfalt der<br />

Gefäßerkrankungen werden diese im<br />

<strong>Marienhospital</strong> interdisziplinär therapiert.<br />

Zum Gefäßzentrum gehören die<br />

Kliniken für Gefäßchirurgie, für Radiologie<br />

und für innere Medizin.<br />

Vergeben wurde das Zertifikat von<br />

den Deutschen Gesellschaften für Gefäßchirurgie<br />

und für Angiologie sowie<br />

der Deutschen Röntgengesellschaft. rk<br />

Verunsicherte Patientinnen riefen an<br />

Am <strong>Marienhospital</strong> verpflanzt das Zentrum<br />

plastische Chirurgie eine große<br />

Zahl von Brustimplantaten. Sie dienen<br />

zum Wiederherstellen der Brust nach<br />

einer Brustkrebs-OP oder werden aus<br />

ästhetischen Gründen eingesetzt. Professor<br />

Dr. Thomas Schoeller ist ärztlicher<br />

Direktor am Zentrum plastische<br />

Chirurgie. In der zugehörigen Klinik<br />

für Hand-, Mikro- und rekonstruktive<br />

Brustchirurgie erhalten jährlich rund<br />

200 Patientinnen Implantate. „Viele<br />

Frauen waren durch die Pressemeldungen<br />

beunruhigt. Mehr als 500 Patientinnen<br />

haben angerufen, weil sie<br />

wissen wollten, ob bei Ihnen die gesundheitlich<br />

bedenklichen Implantate<br />

Europäische Facharztprüfung<br />

Friedrich Knam ist europäisch zertifizierter plastischer Chirurg<br />

Dr. Friedrich Knam ist Arzt am Zentrum plastische Chirurgie des<br />

<strong>Marienhospital</strong>s. Als einer von erst etwa 50 deutschen Kollegen<br />

legte er jetzt eine europäische Facharztprüfung ab.<br />

Seit 1994<br />

können<br />

angehende<br />

plastische<br />

Chirurgen neben<br />

der deutschen<br />

auch eine europäischeFacharztprüfungablegen.<br />

Zwingend Dr. Friedrich Knam<br />

erforderlich ist<br />

das nicht, denn der deutsche Abschluss<br />

ist auch im Ausland anerkannt. Daher<br />

haben sich in Deutschland erst rund 50<br />

plastische Chirurgen der europäischen<br />

Facharztprüfung unterzogen und dürfen<br />

sich jetzt „European Board Certified<br />

Plastic Surgeon“ nennen. Im Jahr<br />

2011 waren es neben Friedrich Knam<br />

nur zwei weitere deutsche Kollegen.<br />

Im Herbst letzten Jahres hatte<br />

Friedrich Knam bei der Ärztekammer<br />

verwendet wurden“, sagt Professor<br />

Schoeller. Aber sowohl telefonisch als<br />

auch auf der Klinikhomepage konnte<br />

das <strong>Marienhospital</strong> Entwarnung geben:<br />

Implantate der fraglichen Firmen wurden<br />

am Haus nie eingesetzt.<br />

Auch Frauen im Land betroffen<br />

Dennoch könnte auf Professor Schoeller<br />

und sein Team jetzt viel Arbeit<br />

zukommen. Allein in Baden-Württemberg<br />

wurden über tausend der minderwertigen<br />

Implantate eingesetzt. „Die<br />

meisten Patientinnen wollen diese jetzt<br />

schnell durch unbedenkliche ersetzen<br />

lassen“, so der ärztliche Direktor. Mehr<br />

als 40 Frauen haben sich dafür bereits<br />

im <strong>Marienhospital</strong> angemeldet. rk<br />

in Karlsruhe zunächst die deutsche<br />

Facharztprüfung absolviert. Für die<br />

europäische hat er sich zusätzlich entschieden,<br />

weil sie noch breiter gefasst<br />

ist. „Darin geht es um mehr Themengebiete<br />

als bei der deutschen Prüfung“,<br />

so Dr. Knam. Und nennt als eines von<br />

vielen Beispielen die Operation von<br />

Lippenspalten. „In Deutschland machen<br />

diese Eingriffe überwiegend Kieferchirurgen,<br />

aber ich fand es interessant,<br />

mich für die Vorbereitung auf die<br />

europäische Prüfung auch einmal mit<br />

diesem Thema auseinanderzusetzen“,<br />

so der 35-jährige Mediziner. Im September<br />

legte Friedrich Knam in Brüssel<br />

im Rahmen einer dreistündigen<br />

Klausur seine schriftliche Prüfung ab.<br />

Die einstündige mündliche Prüfung,<br />

die den Abschluss seiner Facharztausbildung<br />

darstellte, fand im November<br />

in Marseille statt. rk

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