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Hier können Sie sich das Abstractbuch zum ... - Hypertonie 2011

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208 <strong>Hypertonie</strong> <strong>2011</strong> - Vorträge eingeladener Referenten <strong>Hypertonie</strong> <strong>2011</strong> - Vorträge eingeladener Referenten<br />

209<br />

akzeptanz und -zufriedenheit und die Effek-<br />

tivität verbessert werden könnten. Insgesamt<br />

zeigen die Ergebnisse beider europäischer<br />

Studien, <strong>das</strong>s trotz eines einzigartigen Systems<br />

mit flächendeckendem Angebot und gesetzlich<br />

ge<strong>sich</strong>erter Kostenübernahme Deutschland<br />

bezüglich der Rekrutierung rehabedürftiger<br />

Patienten, in Europa nur im oberen Mittelfeld<br />

liegt. Wodurch wird die Patientenrekrutier-<br />

ung beeinflusst? Spielt hier die Vernetzung,<br />

<strong>das</strong> Reha-Setting und/oder die Flexibilität der<br />

Reha-Angebote, und/oder deren Dauer eine<br />

Rolle? Kann <strong>das</strong> deutsche System etwas von<br />

den Erfahrungen anderer europäischer Länder<br />

lernen?<br />

Freitag, 25.11.<strong>2011</strong>,<br />

12:15 - 13:00 Uhr<br />

„How to .... Session“:<br />

Wie bestimme ich nichtinvasiv<br />

den zentralen Blutdruck?<br />

EV 15<br />

Wie bestimme ich nichtinvasiv den zentralen<br />

Blutdruck?<br />

Wassertheurer S. 1<br />

1Austrian Institute of Technology, Health &<br />

Environment, Wien, Austria<br />

Fragestellung: Mit der Aufnahme in die aktuellen<br />

ESH/ESC Behandlungsrichtlinen für die<br />

arterielle <strong>Hypertonie</strong> ist die Pulswellenanalyse<br />

und der zentrale Blutdruck als „neue“ Methode<br />

in die Schlagzeilen gekommen. Doch woher<br />

kommt sie und wie ist die Verbindung zwischen<br />

Klassik und Moderne?<br />

Methodik: Betrachtet man eine Pulswelle inner-<br />

halb einer Periode an zwei oder drei Orten im<br />

Gefäßbaum, so ist festzustellen, <strong>das</strong>s sie <strong>sich</strong> nie<br />

gleicht, weder in Form, noch in Ausprägung der<br />

Extremwerte (Systole/Diastole). Die Form und<br />

Geschwindigkeit mit der <strong>sich</strong> die Welle durch die<br />

Gefäße bewegt, hängt primär von Durchmesser<br />

und Elastizität des jeweiligen Gefäßabschnitts<br />

ab und ändert <strong>sich</strong> sukzessive. Die grundlegenden<br />

Eigenschaften der Pulswellen im geschlossenen<br />

kardiovaskulären System sind analog zu<br />

akustischen Wellen: <strong>Sie</strong> besitzen eine gewisse<br />

Frequenz, gemessen in Hertz (Schwingungen<br />

pro Sekunde, z. B. Bass oder Sopran) und Amplitude<br />

(Betrag), <strong>können</strong> verzögert/verzerrt<br />

(Phasenverschiebung), reflektiert (Echo) und<br />

folglich überlagert (Rückkoppelung), verstärkt<br />

(Trichter) oder gedämpft (Drossel) sein.<br />

Ergebnis: Transferfunktionen sind eine (populäre)<br />

Möglichkeit die Veränderung Pulswellengestalt<br />

formal zu quantifizieren. Um Frequenzen<br />

in handliche Zahlen zu fassen ist deren<br />

Beschreibung durch die Parameter „Betrag“<br />

und „Phase“ möglich. Salopp formuliert beschreibt<br />

der Betrag die Amplitude (Maximum)<br />

einer Schwingung. Die Phase beschreibt den<br />

Zeitpunkt des Auftretens dieses Maximums innerhalb<br />

der Periode. Im einfachsten aller Fälle<br />

zerlegt man nun die Pulswelle in ihre harmonischen<br />

Schwingungen, so kann die Veränderung<br />

der Wellengestalt zwischen zwei Punkten<br />

des Gefäßbaums nun auch als die Summe der<br />

Veränderungen des Betrags und Phase jeder<br />

einzelnen Wellen in Zahlen gefasst werden.<br />

Schlussfolgerungen: Die Hämodynamik stellt<br />

<strong>sich</strong> in Abhängigkeit von Ort und Zeit unterschiedlich<br />

dar. <strong>Hier</strong> kann die Pulswellenanalyse<br />

jetzt mit einfachen, nicht invasiven<br />

Mitteln Einblick und Hilfestellung geben, um<br />

einerseits den hämodynamischen Status besser<br />

zu erfassen und andererseits möglicherweise<br />

effektiver therapieren zu <strong>können</strong>.<br />

Freitag, 25.11.<strong>2011</strong>,<br />

14:30 - 16:00 Uhr<br />

Presidents Session:<br />

Vaskuläres Altern -<br />

eine Geschichte von EVA zu ADAM<br />

EV 16<br />

ADAM: Lifestyle<br />

Schmidt-Trucksäss A. 1<br />

1Institute of Exercise and Health Sciences,<br />

Sportmedizin, Basel, Switzerland<br />

Ist ADAM stark genug, <strong>sich</strong> gegen EVA zu wehren?<br />

Diese Frage ist aktueller denn je und hat hin<strong>sich</strong>tlich<br />

ihrer Bedeutung für die Gefässgesundheit<br />

in der Tat biblische Züge. Denn Early<br />

Vascular Aging wird stark begünstigt durch den<br />

Lebensstil westlicher Industrienationen und<br />

der rasant aufstrebenden Länder Asiens und<br />

Südamerikas, der zunehmend geprägt wird<br />

von einer Dysbalance zwischen Energieaufnahme<br />

und -verbrauch. Charakteristika dieses<br />

Lebensstils sind einerseits die zunehmende<br />

körperliche Immobilität und andererseits ein<br />

unfassbares Überangebot an stets verfügbaren<br />

nährstoffdichten Lebensmitteln. Dazu kommen<br />

Nikotinkonsum, sozio-ökonomische Faktoren<br />

und Stress. Das vaskuläre Exposom als die<br />

Summe aller von der pränatalen Phase bis <strong>zum</strong><br />

Greisenalter auf <strong>das</strong> Gefässsystem einwirkenden<br />

Faktoren wird massgeblich durch unseren<br />

Lebensstil bestimmt. An der Arterie äussert<br />

<strong>sich</strong> EVA <strong>zum</strong> Beispiel in Form einer Intima-<br />

Media Dickenzunahme und beschleunigter<br />

Plaquebildung, zunehmender arterieller Steifigkeit<br />

und beeinträchtigter retinaler Mikrozirkulation.<br />

ADAM (Aggressive Decrease of Atherosclerosis<br />

Modifiers) wehrt <strong>sich</strong> gegen EVA mit Lebens-<br />

stilmassnahmen unterschiedlichster Art. Die<br />

Steigerung der körperlichen Aktivität in Form<br />

von Ausdauertraining senkt die Gefässsteifigkeit<br />

makrovaskulär zentral und peripher und<br />

mikrovaskulär an der A. retinalis. Wirksam<br />

ist an den grossen Leitgefässen sowohl<br />

moderates, kontinuierliches als auch umfangreduziertes,<br />

hochintensives Training.<br />

Verbesserungen zeigen <strong>sich</strong> sowohl bei gesunden<br />

Personen als auch bei Patienten mit<br />

Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz, Diabetes<br />

als auch COPD. Bei der arteriellen <strong>Hypertonie</strong><br />

sind gefässrelaxierende Effekte des Ausdauertrainings<br />

nicht durchgängig in allen Studien nachweisbar.<br />

Krafttraining kann <strong>sich</strong> in Abhängigkeit<br />

von der Art der Durchführung positiv<br />

oder negativ auswirken. Der Verzicht aufs<br />

Rauchen ist nach mehreren Studien mit einer<br />

Verbesserung der arteriellen Elastizität verbunden,<br />

allerdings nach unterschiedlicher<br />

Dauer der Abstinenz und Auswirkung auf verschiedene<br />

Parameter der arteriellen Steifigkeit.<br />

Gewichtsreduktion ist durchweg mit einer<br />

Verbesserung der Gefässelastizität mikro- als<br />

auch makrovaskulär verbunden. Unter den<br />

Ernährungsinterventionen mehren <strong>sich</strong> Hinweise<br />

für eine positive Auswirkung eines niedrigen<br />

Salzkonsums auf <strong>das</strong> arterielle Gefässsystem.<br />

Fischöl verbessert ebenfalls die Gefässfunktion.<br />

Unter den Genussmitteln ist eine<br />

Alkoholmenge bis 20g und Kakao im Sinne<br />

einer Dosis-Wirkungsbeziehung gut für die<br />

arterielle Elastizität. Tee scheint im Vergleich<br />

zu Kaffee <strong>das</strong> kleinere Übel mit Blick auf die<br />

Gefässfunktion zu sein.<br />

Zum Schutz vor EVA sollte ADAM so früh wie<br />

möglich im Lebenslauf im Sinne einer nachhaltigen<br />

Prävention <strong>zum</strong> Zug kommen.

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