Aus der Klinik für Urologie der Universität zu Lübeck (Direktor: Prof ...
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Zusätzlich <strong>zu</strong>r oben genannten zentralen Zellbindungsdomäne existiert eine weitere<br />
Zellbindungsdomäne, die im alternatively spliced type III connecting segment (IIICS) lokalisiert ist.<br />
Das <strong>für</strong> die Bindung verantwortliche Peptid wird CS1 (connecting segment) genannt. Die minimal<br />
aktive Aminosäuresequenz <strong>für</strong> CS1 ist Leu-Asp-Val. Es gibt zwei aktive Peptide, die eine Bindung<br />
vermitteln. Diese sind EILDV und LDVPS (37) .<br />
1.2.5 Fibrinogen:<br />
Fibrinogen ist kein fester Bestandteil <strong>der</strong> EZM, aber in unserem Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />
Tumorzelladhäsion nach TUR sehr wichtig. Während <strong>der</strong> Operation findet eine Denudierung von<br />
Urothel statt, es entsteht also eine blutende Wunde. Die Gerinnungskaskade wird aktiviert,<br />
Fibrinogen aggregiert mittels Thrombin <strong>zu</strong> unlöslichen Fibrin-Polymeren und bildet <strong>zu</strong>sammen mit<br />
den Thrombozyten den endgültigen Thrombus. Hierbei gelangt Fibrinogen auch in den Urin. Wie<br />
von TRANQUI 1989 beschrieben bindet Fibrinogen neben Thrombozyten auch endotheliale Zellen<br />
(82). Fibrinogen besitzt neben dem Tripeptid RGD die Aminosäuresequenz Lys-Gln-Ala-Gly-Asp-<br />
Val (KQAGDV). Während KQAGDV in <strong>der</strong> γ-Kette des Fibrinogens lokalisiert ist, liegen gleich zwei<br />
RGD Sequenzen in <strong>der</strong> α-Kette. Fibrinogen besitzt also 2 verschiedene Liganden <strong>für</strong> das Integrin<br />
αIIb β3 (2,13). So initiiert das Fibrinogen in Wunden nicht nur die Thrombusbildung son<strong>der</strong>n verhilft<br />
auch den im Urin frei flottierenden Tumorzellen <strong>zu</strong>r Adhäsion im Thrombus, indem eine Bindung<br />
des Fibrinogens mit dem Integrinrezeptor <strong>der</strong> Tumorzelle entsteht (45, 68). Selbst in nicht<br />
denudierten Arealen kann die eintretende Fibrindeposition auf intaktem Urothel eine hervorragende<br />
Adhäsionsmatrix bilden wie SEE und Mitarbeiter zeigen konnten (71, 72).<br />
1.2.6 Integrine:<br />
Integrine sind Rezeptormoleküle an <strong>der</strong> Zelloberfläche, die als Mediatoren <strong>für</strong> Zell-Matrix-<br />
Interaktionen dienen.<br />
Integrine sind Heterodimere aus a- und b- Untereinheiten und wurden in allen tierischen und<br />
einigen pflanzlichen Spezies gefunden. Die Integrinfamilie, soweit heute bekannt, beinhaltet<br />
<strong>zu</strong>mindest 17 unterschiedliche a- und 8 unterschiedliche b-Einheiten, die sich <strong>zu</strong> Komplexen von<br />
Heterodimeren <strong>zu</strong>sammenlagern. Eine b-Einheit kann mit verschiedenen a-Einheiten interagieren<br />
und so Bindungsstellen <strong>für</strong> verschiedene Liganden bilden. Auf diese Weise entsteht eine große<br />
Diversität <strong>der</strong> Integrine. Die meisten Zellen exprimieren wie<strong>der</strong>um verschiedene Integrine, so dass<br />
Bindungsmöglichkeiten <strong>zu</strong> mehreren Matrixproteinen bestehen.<br />
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