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Aus der Klinik für Urologie der Universität zu Lübeck (Direktor: Prof ...

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I Einleitung<br />

1.1 Das Harnblasenkarzinom<br />

1.1.1 Epidemiologie<br />

Maligne Neoplasien <strong>der</strong> Harnblase stehen bezüglich <strong>der</strong> Häufigkeit von Tumorleiden bei Männern<br />

an vierter, bei Frauen an sechster Stelle. Nach dem Prostatakarzinom ist das Harnblasenkarzinom<br />

<strong>der</strong> zweithäufigste Tumor des Urogenitalsystems (34). Derzeit sind etwa 6,27 % aller<br />

Krebstodesfälle in Deutschland auf das Harnblasenkarzinom <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen. Die<br />

Krebsinzidenzschät<strong>zu</strong>ng des ROBERT KOCH INSTITUTES liegt <strong>für</strong> das Jahr 2000 bei 435,1<br />

Männern und 322,7 Frauen auf 100000 Einwohnern (61). Für das Harnblasenkarzinom liegt die<br />

Krebsinzidenzschät<strong>zu</strong>ng bei 38,4 Männern und 10,5 Frauen. Hieraus ergibt sich ein deutlich<br />

höheres Risiko <strong>für</strong> Männer an einem Harnblasenkarzinom <strong>zu</strong> erkranken (65). Weniger als 20% <strong>der</strong><br />

Erkrankungsfälle bei Männern und 10-15% <strong>der</strong> Fälle bei Frauen treten vor Erreichen des 60.<br />

Lebensjahres auf. Die altersspezifische Mortalitätsrate <strong>für</strong> das Harnblasenkarzinom verdoppelt sich<br />

bei Männern ab dem 60. Lebensjahr <strong>zu</strong> dem vorausgegangenen 5-Jahres-Zeitraum und liegt <strong>für</strong><br />

80-84 jährige bei 125,79 pro 100000 Einwohnern.<br />

1.1.2 Ätiologie und Risikofaktoren<br />

Das Urothelkarzinom <strong>der</strong> Harnblase gilt als Umweltkrebs, karzinogene Substanzen sind ubiquitär<br />

verbreitet. HELPAP unterscheidet zwischen exogenen Karzinogenen (aromatische Amine,<br />

phenacetinhaltige Medikamente, Nikotin, Koffein, Opium, Zytostatika), endogenen Karzinogenen<br />

(Tryptophanmetabolite, Nitrosamine) sowie einer Tumorentstehung durch Entzündungen<br />

(Blasenkonkremente, Parasiten) (23). Bereits Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts beschrieb REHN die<br />

Häufung von Blasentumoren bei Chemiearbeitern, die Anilinfarbstoffen ausgesetzt waren (59).<br />

Heute gelten insbeson<strong>der</strong>e aromatische Amine als typische Blasenkarzinogene (65). Für das<br />

Zigarettenrauchen wird ein dreifach erhöhtes relatives Risiko <strong>für</strong> die Entwicklung eines<br />

Harnblasenkarzinoms beschrieben. Man schätzt, daß bis <strong>zu</strong> 60 % aller Blasenkarzinome Folge von<br />

Nikotinabusus sind (44).<br />

Außerdem scheinen geographische Unterschiede sowie ethnische Zugehörigkeit bezüglich <strong>der</strong><br />

Häufigkeit von Harnblasenkarzinomen eine Rolle <strong>zu</strong> spielen. Anstelle einer einzigen kausalen Noxe<br />

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