Anlage 3 - RIS
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Sanierungsblock 49<br />
Neues Wohnen auf alten Kellern<br />
Blick in die Geschichte<br />
Grundstücke für Bierlagerkeller<br />
Schon im 18. Jahrhundert erweiterten Münchner<br />
Brauer eien ihre Flächen über die Altstadt hinaus an<br />
den Isarhang nach Haidhausen. Der Grund dafür<br />
war, dass die Nachfrage nach einem stärker gehopften<br />
und weniger verderblichen Sommerbier stetig<br />
anstieg. Dieses Bier musste jedoch 2-3 Monate bei<br />
Temperaturen unter 5° Celsius in Kellern lagern. In<br />
der Altstadt erschwerte der hohe Grundwasserstand<br />
das Anlegen trockener Keller. Die Hänge der Isar<br />
waren daher ideale Standorte für 5-6 Meter hohe<br />
Lagerkeller. Am Gasteig entstand eine regelrechte<br />
Kellerstadt. Aber auch oben auf den Hochterrassen<br />
der Isar im Bereich Haidhausen, wo das Grundwasser<br />
schon stark nach unten wegströmte, ließen sich<br />
Kellergewölbe bis zu 7 Meter unter Gelände trocken<br />
anlegen, um ausreichende Kühlung zu erreichen.<br />
Traditionsreiche Brauereien<br />
Um 1847 bestand an der Einsteinstraße im Bereich<br />
des Sanierungsblocks 49 die kleine Brauerei zur<br />
Schwaige. Diese vergrößerte sich nach der Eingemeindung<br />
Haidhausens zur Brauerei Gambrinus und<br />
weiter bis zur Jahrhundertwende unter dem Firmennamen<br />
Unionsbrauerei Schülein & Co. Auf ihrem<br />
Areal zwischen Einstein- und Kirchen straße entstanden<br />
große Kellergewölbe, Lager- und Verarbeitungshallen<br />
für Hopfen und Malz.<br />
Stadtkarte 1890. 1982 konnte die<br />
Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung<br />
mbH (MGS) das Brauereigelände<br />
mit einer Größe von 17.640 m 2 erwerben.<br />
Städtebaulicher Entwurf des Architekten<br />
Freiherr von Branca und der Landschaftsarchitekten<br />
Leitzmann, Brandhoff, Voß<br />
Das Betriebsgelände erweiterte sich bis zur Jugendstraße<br />
mit allerlei Remisen, Stallungen, Geräte- und<br />
Reparaturgebäuden. Die Flächen standen bis zum<br />
Erwerb durch die MGS 1982 im Besitz der Löwenbräu<br />
AG, die an dem Standort kein Bier mehr braute,<br />
sondern die Gebäude und Flächen verpachtete. Das<br />
Gelände beherbergte zum Zeitpunkt der förmlichen<br />
Festlegung als Sanie rungsgebiet unterschiedliche Betriebe<br />
wie eine Gast stätte mit Diskothek, eine Druckerei,<br />
einen Gebraucht wagenhandel und einen großen<br />
Trödelmarkt.