Anlage 3 - RIS
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12<br />
Sanierungsblock 49<br />
Ehemaliges Brauereigelände<br />
Wohneinheiten 223<br />
Wohn-/Nutzfläche 14.111 m²<br />
Gewerbeeinheiten 11<br />
Gewerbefläche 3.836 m²<br />
Entdeckungen unter der Erde<br />
Auf dem ehemaligen Brauereigelände baute die<br />
Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung mbH<br />
(MGS) 196 Miet- und 27 frei finanzierte Eigentumswohnungen.<br />
Im Zentrum, über den alten Bierlagerkellern<br />
mit den historischen Tonnengewölben, ent -<br />
stand ein zentraler Platz, dessen Bebauung an die<br />
Gebäude der Einstein-, Seerieder- und Kirchenstraße<br />
anschließt. Um diesen urbanen Platz gruppieren sich<br />
fünf grüne Höfe.<br />
Die 5 großen Gewölbehallen von je rund 22 m Länge,<br />
8 m Breite und 5 m Höhe bilden – parallel hintereinander<br />
liegend – das Zentrum der „Kellerstadt“.<br />
Gegenüber den zentralen Gewölben liegen die baulich<br />
ergänzten Kellerräume für einen Jazzclub und ein<br />
kleines Kinder-Kino. Die ältesten Teile der Gewölbe<br />
wurden zu einem Bierkeller der darüberliegenden<br />
Gaststätte „Unionsbräu“ ausgebaut. Dort wurde eine<br />
Hausbrauerei eingerichtet.<br />
Teile der Keller mussten wegen Baufälligkeit abgebrochen<br />
und neu aufgebaut werden. Hier entstanden<br />
unter anderem Räume für ein energetisches<br />
Forschungsprojekt.<br />
Die Hauskeller und Tiefgaragen der Hochbauten<br />
gruppieren sich um die alten Bierkeller. Hier wurde<br />
ein dichtes Netz von Verbindungen und Zugängen<br />
angelegt. Diese dienen zum Teil als Fluchtwege für<br />
die Veranstaltungsbereiche der Gewölbe, als Zugang<br />
von und zu den Tiefgaragen und als Zugänge zu den<br />
Technikräumen.<br />
Modernisiertes, zentrales Tonnengewölbe,<br />
als Foyer genutzt<br />
Forschung und Entwicklung in der Stadterneuerung<br />
Neben den Kernaufgaben der städtebaulichen Erneuerung<br />
beteiligt sich die Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung<br />
mbH (MGS) an aktuellen Themen der Bau- und Städtebauforschung,<br />
wie gesundes Wohnklima, Schallschutz im Städtebau,<br />
Energieeinsparung in Wohngebäuden.<br />
Im Block 49 hat die MGS das Forschungsprojekt „Thermochemische<br />
Wärmespeicherung in München/Haidhausen“ des<br />
Bayerischen Zentrums für ange wandte Energieforschung<br />
e.V. (ZAE Bayern) ermöglicht. In einer von einer Grafikschule<br />
genutzten Gewerbeeinheit wurde ein thermochemischer<br />
Speicher erprobt, der nachts Energie aus dem städtischen<br />
Fernwärmenetz speichert und die Wärme durch Zufuhr des<br />
Kondensats in Spitzenlastzeiten wieder abgibt.<br />
Während der Laufzeit von mehr als fünf Jahren bot das Projekt<br />
Forschern aus aller Welt An schauungsmaterial für den Einsatz<br />
von Wärmespeichern in der Praxis.<br />
In einem weiteren Forschungsprojekt des ZAE Bayern wurde<br />
das thermochemische Speichermedium „Zeolit“ zur Speicherung<br />
der Fernwärme für die Klimatisierung der benachbarten<br />
Kellergewölbe eines Jazzclubs eingesetzt. Im umgekehrten<br />
technischen Verfahren kann Wärme aus der Abluft gewonnen<br />
werden.<br />
Das neue Quartier ist über eine Fußgängerachse<br />
von Norden nach Süden an die U-Bahn-Haltestelle<br />
Max-Weber-Platz und die im Süden gelegenen Sanierungsblöcke<br />
angebunden. Die geplante Fußgängerverbindung<br />
von Osten nach Westen, die noch nicht<br />
zu Ende ausgebaut werden konnte, soll den Max-<br />
Weber-Platz mit dem alten Haidhauser Friedhof und<br />
der östlich anschließenden Schule an der Flurstraße<br />
verbinden.