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Teil 30 Herstellung von Marshall-Probekörpern mit dem - FGSV

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Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen<br />

ARBEITSGRUPPE ASPHALTBAUWEISEN<br />

Inhaltsübersicht<br />

Technische Prüfvorschriften für Asphalt im Straßenbau<br />

TP Asphalt-StB<br />

<strong>Teil</strong> <strong>30</strong>: <strong>Herstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>Marshall</strong>-<strong>Probekörpern</strong> <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

<strong>Marshall</strong>-Verdichtungsgerät (MVG)<br />

Ausgabe 2007<br />

(TP Asphalt <strong>30</strong>/2007)<br />

<strong>FGSV</strong>-Druckvorlage vom 27.06.2008<br />

1 Anwendung 2<br />

2 Beschreibung des Verfahrens 2<br />

3 Geräte und Prüf<strong>mit</strong>tel 2<br />

3.1 <strong>Marshall</strong>-Verdichtungsgerät 2<br />

3.2 Prüf<strong>mit</strong>tel 4<br />

4 Proben 5<br />

4.1 Probenvorbereitung 5<br />

4.2 Temperieren der Proben 5<br />

5 Durchführung 6<br />

5.1 Vorbereitung 6<br />

5.2 <strong>Herstellung</strong> 6<br />

6 Berechnung, Angabe der Ergebnisse 6<br />

7 Angaben im Prüfbericht 6<br />

8 Präzision des Verfahrens 7<br />

1


1 Anwendung<br />

Der <strong>Teil</strong> <strong>30</strong> der Technischen Prüfvorschriften basiert auf der DIN EN 12697-<strong>30</strong> und beschreibt<br />

die <strong>Herstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>Probekörpern</strong> aus Asphaltmischgut durch schlagende Verdichtung<br />

<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> <strong>Marshall</strong>-Verdichtungsgerät.<br />

Das Verfahren ist anwendbar auf Asphalte, die nach den TP A-35 im Laboratorium hergestellt<br />

oder nach den TP A-27 entnommen wurden.<br />

2 Beschreibung des Verfahrens<br />

Für die <strong>Herstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>Marshall</strong>-<strong>Probekörpern</strong> wird vorgewärmtes Asphaltmischgut aus<br />

Walzasphalt in eine Verdichtungsform aus Stahl eingefüllt und im <strong>Marshall</strong>-<br />

Verdichtungsgerät <strong>mit</strong> einem aus festgelegter Höhe herabfallenden Gewicht und <strong>mit</strong> einer<br />

vorgegebenen Anzahl an Verdichtungsschlägen je Probekörperseite verdichtet. Anschließend<br />

wird der <strong>Marshall</strong>-Probekörper ausgeformt und auf Raumtemperatur abgekühlt.<br />

3 Geräte und Prüf<strong>mit</strong>tel<br />

3.1 <strong>Marshall</strong>-Verdichtungsgerät<br />

Bei <strong>dem</strong> <strong>Marshall</strong>-Verdichtungsgerät handelt es sich um eine kalibrierbare, maschinell angetriebene<br />

Einrichtung zur <strong>Herstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>Probekörpern</strong> aus Walzasphalt durch Schlagverdichtung.<br />

Das <strong>Marshall</strong>-Verdichtungsgerät (Bild 1) besteht aus einem Grundgerät <strong>mit</strong> Vorrichtung zum<br />

automatischen Heben des Fallgewichtes und <strong>mit</strong> folgenden Ausstattungsmerkmalen:<br />

− Bodenplatte aus Stahl, 15 mm dick, etwa 600 mm x 610 mm, waagerecht auf einer<br />

festen Unterlage,<br />

− Verdichtungssockel aus Gusseisen <strong>mit</strong> einer Masse <strong>von</strong> mindestens 100 kg,<br />

− drei Topfelemente <strong>mit</strong> gleichen Steifigkeiten in Druck- und Schubrichtung <strong>mit</strong> Gummipuffern,<br />

<strong>dem</strong> Gewicht des Verdichtungssockels angepasst,<br />

− Einspannvorrichtung <strong>mit</strong> Exzenter für die Verdichtungsform,<br />

− Fallhammer <strong>mit</strong> zylindrischem Führungsstab, Fallgewicht <strong>von</strong> (4550 ± 20) g und Bodenstück<br />

<strong>von</strong> (3960 ± 20) g,<br />

− Hubvorrichtung <strong>mit</strong> Kettenantrieb für das Fallgewicht zur Erzielung einer freien Fallhöhe<br />

<strong>von</strong> (460 ± 3) mm,<br />

− Vorrichtung zum Zählen und Einhalten der vorgegebenen Anzahl an Verdichtungsschlägen,<br />

− Schallschutzkabine zur Einhausung des gesamten Verdichtungsgerätes.<br />

2


Bild 1: Schematische Darstellung des <strong>Marshall</strong>-Verdichtungsgerätes<br />

Legende<br />

1 Basisgerät <strong>mit</strong> automatischer Vorrichtung<br />

zum Heben des Fallgewichts<br />

und einem Schlagzähler<br />

2 Fallhammer bestehend aus Fallgewicht,<br />

Führungsstab und Bodenstück<br />

auf das das Fallgewicht aufschlägt<br />

3 Exzenter der Einspannvorrichtung<br />

4 Verdichtungsform bestehend aus<br />

Formgrundplatte, Formzylinder und<br />

Aufsatzstück<br />

5 Sockel des Verdichtungsgerätes<br />

6 Bodenplatte des Verdichtungsgerätes<br />

7 Topfelemente als Aufstandspunkte<br />

8 Schutzabdeckung<br />

Die Verdichtungsform (Bild 2) besteht aus Aufsatzstück, Formzylinder und Formgrundplatte.<br />

Der Formzylinder muss einen Innendurchmesser <strong>von</strong> (101,6 ± 0,1) mm aufweisen. Die Formgrundplatte<br />

muss aus Werkzeugstahl ausreichender Steifigkeit hergestellt, die Oberfläche gehärtet<br />

sein.<br />

Legende<br />

1 Aufsatzstück<br />

2 Formzylinder<br />

3 Formgrundplatte<br />

3


Aufsatzstück<br />

Formzylinder Formgrundplatte<br />

Bild 2: Verdichtungsform für das <strong>Marshall</strong>-Verdichtungsgerät<br />

Das <strong>Marshall</strong>-Verdichtungsgerät muss so aufgestellt werden, dass die Bodenplatte des Verdichtungsgerätes<br />

und die Formgrundplatte der Verdichtungsform waagerecht liegen. Der<br />

Fallhammer muss lotrecht und zentrisch in die Verdichtungsform eingeführt werden können,<br />

so dass ein nahezu reibungsfreier Fall des Fallgewichtes entlang des Führungsstabes sichergestellt<br />

ist.<br />

Beim Betrieb des <strong>Marshall</strong>-Verdichtungsgerätes sind die erforderlichen Schallschutzmaßnahmen<br />

- z.B. durch Anordnung einer Schallschutzkabine - zu treffen.<br />

Während des Einsetzens und des Wendens des Formzylinders im <strong>Marshall</strong>-Verdichtungsgerät<br />

muss der Fallhammer in der oberen Ruhestellung gegen unbeabsichtigtes Herabfallen gesichert<br />

sein.<br />

Zur Sicherung gegen unbeabsichtigtes Herabfallen kann der Fallhammer über ein Zugseil an<br />

der Führungsstange hochgehängt werden. Dies kann dadurch geschehen, dass das Zugseil <strong>mit</strong><br />

der Einspannvorrichtung am Exzenter oder <strong>mit</strong> einer gegen Herabfallen gesicherten Hebelvorrichtung<br />

verbunden wird. Auf diese Weise kann die Verdichtungsform nur bei hochgehängtem<br />

und gesichertem Fallhammer eingesetzt und entnommen werden. Der Hubbereich<br />

des Fallgewichtes muss während des Betriebes gegen Hineingreifen gesichert werden. Dies<br />

kann z. B. durch Zwangsverriegelung der Schallschutzkabine während des Betriebes verwirklicht<br />

werden.<br />

Die sicherheitstechnischen Anforderungen sind nach Augenschein eindeutig und vollständig<br />

zu prüfen.<br />

3.2 Prüf<strong>mit</strong>tel<br />

- Wärmekammer nach der DIN 50011-12 <strong>mit</strong> Umluft, Höchsttemperatur 220 °C, Genauigkeit<br />

± 5 K zum Erwärmen des Asphaltmischgutes und der Verdichtungsform,<br />

- Heizplatte zum Aufheizen des Bodenstückes des Fallhammers,<br />

- Präzisionswaage <strong>mit</strong> einer Ablesegenauigkeit <strong>von</strong> ± 1 g,<br />

- Rundfilter,<br />

4


- Einfülltrichter,<br />

- Thermometer,<br />

- Mischschale aus Metall,<br />

- Löffel, Spatel,<br />

- Lagerplatte <strong>mit</strong> zylindrischen Scheiben zur Aufnahme der <strong>Marshall</strong>-Probekörper,<br />

- gegebenenfalls Ventilator,<br />

- Auspressvorrichtung.<br />

4 Proben<br />

4.1 Probenvorbereitung<br />

Zur <strong>Herstellung</strong> <strong>von</strong> <strong>Marshall</strong>-<strong>Probekörpern</strong> dient im Laboratorium nach den TP A-35 hergestelltes<br />

oder nach den TP A-27 entnommenes Asphaltmischgut.<br />

Das Größtkorn ist auf 32 mm begrenzt, dabei darf der Anteil 22/32 mm maximal 15 M.-%,<br />

bezogen auf das Gewicht der Gesteinskörnung, betragen.<br />

Die <strong>Marshall</strong>-Probekörper müssen einen Durchmesser <strong>von</strong> (101,6 ± 0,1) mm und eine Höhe<br />

<strong>von</strong> (63,5 ± 2,5) mm aufweisen.<br />

Zum Erreichen der erforderlichen Höhe des <strong>Marshall</strong>-Probekörpers wird in Abhängigkeit <strong>von</strong><br />

der Rohdichte der Gesteinskörnungen eine unterschiedliche Asphaltmischgutmenge in der<br />

Größenordnung <strong>von</strong> 1050 g bis 1350 g benötigt. Gegebenenfalls ist die notwendige Menge<br />

zum Erreichen der vorgeschriebenen Probekörperendhöhe durch Probeverdichtung zu bestimmen.<br />

Ein Zuschlag für Rückstände in der Mischschale und für Mischungsverluste ist zu<br />

berücksichtigen. Probekörper einer Fertigungsserie sollen möglichst gleiches Gewicht aufweisen.<br />

4.2 Temperieren der Proben<br />

Von <strong>dem</strong> nach den TP A-27 entnommenen Asphaltmischgut oder <strong>dem</strong> nach den TP A-35 hergestellten<br />

Asphaltmischgut wird die erforderliche Asphaltmischgutmenge in eine Mischschale<br />

abgeteilt und gegebenenfalls für die Dauer <strong>von</strong> höchstens drei Stunden ohne Zufuhr <strong>von</strong><br />

Frischluft in einer auf Verdichtungstemperatur eingeregelten Wärmekammer zwischengelagert.<br />

Dabei ist das Asphaltmischgut abzudecken.<br />

Die Verdichtungstemperatur des Asphaltmischgutes muss bei Beginn der Verdichtung<br />

- (135 ± 5) °C bei Straßenbaubitumen nach den TL Bitumen-StB und<br />

- (145 ± 5) °C bei Polymermodifiziertem Bitumen nach den TL Bitumen-StB<br />

betragen.<br />

Gegebenenfalls muss das Asphaltmischgut durch schnelles Erwärmen auf die Verdichtungstemperatur<br />

gebracht werden.<br />

5


5 Durchführung<br />

5.1 Vorbereitung<br />

Das Bodenstück des Fallhammers, die Formgrundplatte und die Formzylinder sind vor der<br />

<strong>Herstellung</strong> des ersten Probekörpers zu erwärmen.<br />

Anmerkung: Zweckmäßig wird hierzu der gesamte Fallhammer <strong>mit</strong> Bodenstück etwa 10 Minuten vor Beginn der<br />

<strong>Herstellung</strong> des ersten <strong>Marshall</strong>-Probekörpers auf eine schwach beheizte elektrische Heizplatte gestellt. Die<br />

Formgrundplatte und die benötigten Formzylinder werden gemeinsam <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Asphaltmischgut in der Wärmekammer<br />

temperiert. Bei kontinuierlicher Arbeitsweise müssen Formgrundplatte und Bodenstück des Fallhammers<br />

nur vor <strong>Herstellung</strong> des ersten Probekörpers erwärmt werden.<br />

Die erwärmte Formgrundplatte und ein erwärmter Formzylinder werden <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Aufsatzstück<br />

zur Verdichtungsform zusammengesetzt. Die Innenseite des Formzylinders darf nicht<br />

<strong>mit</strong> Trenn<strong>mit</strong>tel ausgestrichen werden. Auf die Formgrundplatte wird ein Rundfilter gelegt.<br />

5.2 <strong>Herstellung</strong><br />

Das temperierte Asphaltmischgut wird lagenweise über das Aufsatzstück in den Formzylinder<br />

eingefüllt und unter Stochern <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Spatel verteilt. Es ist darauf zu achten, dass keine Entmischung<br />

stattfindet. Die Oberfläche des eingefüllten Asphaltmischgutes wird <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Spatel<br />

leicht geebnet und <strong>mit</strong> einem zweiten Rundfilter abgedeckt.<br />

Un<strong>mit</strong>telbar danach wird <strong>mit</strong> der Verdichtung begonnen. Dazu werden der Formzylinder und<br />

das Aufsatzstück <strong>mit</strong> Hilfe der Einspannvorrichtung <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Sockel des Verdichtungsgerätes<br />

verbunden. Nach Aufsetzen des Fallhammers wird die Probe innerhalb <strong>von</strong> 55 bis 60 Sekunden<br />

<strong>mit</strong> in der Regel 50 Schlägen des Fallgewichts aus einer Fallhöhe <strong>von</strong> (460 ± 3) mm verdichtet.<br />

Das nach <strong>dem</strong> Schlag zurückprallende Fallgewicht darf nicht aufgefangen werden.<br />

Dann wird der Formzylinder umgedreht. Mit <strong>dem</strong> Exzenter der Einspannvorrichtung wird die<br />

Verdichtungsform soweit herunter gedrückt, dass sie satt auf der Formgrundplatte aufsteht.<br />

Dann wird die Probe in gleicher Weise <strong>mit</strong> in der Regel 50 weiteren Verdichtungsschlägen<br />

verdichtet.<br />

Das Einfüllen der Probe in die Verdichtungsform und das Verdichten dürfen insgesamt nicht<br />

länger als 4 Minuten dauern. Die Rundfilter werden entfernt, der <strong>Marshall</strong>-Probekörper in<br />

<strong>dem</strong> Formzylinder ist zu kennzeichnen.<br />

Der den <strong>Marshall</strong>-Probekörper enthaltende Formzylinder wird auf eine zylindrische Scheibe<br />

der Lagerplatte so aufgesetzt, dass eine Probekörperendfläche aufliegt. Der <strong>Marshall</strong>-<br />

Probekörper wird an der Luft, gegebenenfalls <strong>mit</strong> Hilfe eines Ventilators auf etwa 40 °C abgekühlt<br />

und dann <strong>mit</strong> der Auspressvorrichtung ausgeformt. Der ausgeformte <strong>Marshall</strong>-<br />

Probekörper wird bis zum Erreichen der Raumtemperatur <strong>von</strong> 18 bis 28 °C auf einer ebenen<br />

Unterlage abgekühlt.<br />

6 Berechnung, Angabe der Ergebnisse<br />

Das Verfahren liefert kein zahlenmäßiges Ergebnis.<br />

7 Angaben im Prüfbericht<br />

Im Prüfbericht sind in Verbindung <strong>mit</strong> den TP A-0 und unter Hinweis auf die TP A-<strong>30</strong> mindestens<br />

anzugeben:<br />

6


- Art der Asphaltmischgutherstellung,<br />

- Angabe der Binde<strong>mit</strong>telart/-sorte,<br />

- Verdichtungstemperatur,<br />

- Anzahl der Verdichtungsschläge je Probekörperseite.<br />

8 Präzision des Verfahrens<br />

Eine Verfahrenspräzision kann nur in Verbindung <strong>mit</strong> den anschließenden Prüfverfahren angegeben<br />

werden.<br />

7

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