Tourismusabgabe: Unterstützung, aber auch Skepsis - Engadiner Post
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Samstag, 27. September 2008 3<br />
IN EIGENER SACHE<br />
Reto Stifel neuer<br />
EP/PL-Chefredaktor<br />
(ep) Der Celeriner Reto Stifel wird<br />
neuer Chefredaktor der «<strong>Engadiner</strong><br />
<strong>Post</strong>/<strong>Post</strong>a Ladina». Stifel ist von der<br />
Geschäftsleitung in einem mehrstufigen<br />
Auswahlverfahren aus 15<br />
Reto Stifel wird am 1. April 2009<br />
neuer Chefredaktor der EP/PL.<br />
Bewerberinnen und Bewerbern bestimmt<br />
worden. Er tritt die Stelle am<br />
1. April 2009 an.<br />
Der 42-Jährige ist seit elf Jahren<br />
Redaktor bei der EP/PL und seit acht<br />
Jahren Stellvertreter des Chefredaktors.<br />
Stifel war ein Quereinsteiger<br />
mit Bankfach-Hintergrund und holte<br />
sich sein journalistisches Rüstzeug in<br />
diversen Aus- und Weiterbildungsabschnitten<br />
unter anderem am Medienausbildungszentrum<br />
Luzern (MAZ).<br />
Als EP/PL-Journalist schuf sich<br />
Stifel einen Namen mit Berichten<br />
und Kommentaren zum politischen,<br />
kulturellen und wirtschaftlichen Geschehen<br />
im Engadin.<br />
Die Geschäftsleitung mit Verleger<br />
Walter-Urs Gammeter an der Spitze<br />
ist überzeugt, in Reto Stifel eine Persönlichkeit<br />
gefunden zu haben, die<br />
einerseits die «<strong>Engadiner</strong> <strong>Post</strong>/<strong>Post</strong>a<br />
Ladina» auf ihrem erfolgreichen Kurs<br />
hält und sie anderseits <strong>auch</strong> weiterentwickeln<br />
kann. Dabei kann er auf<br />
ein siebenköpfiges Redaktionsteam<br />
und rund ein Dutzend freie Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter zählen.<br />
Stifel löst als Chefredaktor Urs<br />
Dubs ab, der zum 1. April 2009 die<br />
Verlagsleitung übernimmt. Dubs<br />
führte die EP/PL seit Mitte 1999.<br />
GRAUBÜNDEN<br />
Regierung<br />
für teilrevidiertes<br />
Luftfahrtgesetz<br />
(ep) Die vom Bund vorgeschlagene<br />
Teilrevision des eidgenössischen Luftfahrtgesetzes<br />
wird von der Bündner<br />
Regierung grundsätzlich begrüsst. In<br />
ihrer Vernehmlassungsantwort hebt<br />
sie die vorgeschlagene Regelung hervor,<br />
wonach Bauten und Anlagen bei<br />
Aussenlandestellen künftig in eingeschränktem<br />
Masse errichtet werden<br />
dürfen. Für den Gebirgskanton<br />
Graubünden sei diese Möglichkeit<br />
namentlich für die Waldbewirtschaftung<br />
von Bedeutung, heisst es in einer<br />
Medienmitteilung der Standeskanzlei.<br />
An dieser Lösung sei daher festzuhalten,<br />
fordert die Regierung. Hingegen<br />
werden die Einführung einer<br />
Aufsichtsabgabe sowie die Neuregelung<br />
der Kosten für die Flugsicherung<br />
abgelehnt. Hier befürchtet die Regierung<br />
einschneidende Auswirkungen<br />
für die betroffenen Regionalflugplätze<br />
und deren Benutzer. Weil noch<br />
zahlreiche Fragen offen seien, beantragt<br />
die Regierung, die Neuregelung<br />
der Flugsicherungsgebühren auf die<br />
nächste Revision zu verschieben.<br />
SAMEDAN<br />
Neuer Wohnraum für Pflegende fertig<br />
(ep) Im Rahmen einer kleinen<br />
Feier übergab am Donnerstag Kurt<br />
Lazzarini als Vertreter der Architekturgemeinschaft<br />
Lazzarini und<br />
Döbeli dem Präsidenten der Spitalkommission<br />
Oberengadin, Landammann<br />
Franco Tramèr, die eben fertig<br />
gestellte Chesa Koch. Das Haus in<br />
unmittelbarer Nähe des Spitals hat<br />
32 Wohnungen zwischen Studio- und<br />
Vier-Zimmer-Grösse und eine Tagesstätte<br />
der Ufficina Protetta. Zum<br />
1. Oktober ziehen die ersten Mieter<br />
ein. Der Bau war mit 13,5 Mio. Franken<br />
veranschlagt und von der Oberengadiner<br />
Kreisbevölkerung im Februar<br />
2006 gebilligt worden.<br />
In einer kurzen Ansprache blendete<br />
Tramèr vor den rund 30 geladenen<br />
Gästen und den Medien in die Entstehungsgeschichte<br />
des Baues zurück.<br />
Erste Anstrengungen, für das Personal<br />
von Spital und Alters- und Pflegeheim<br />
Wohnraum zu schaffen, gab<br />
es bereits anfangs der 1990er-Jahre.<br />
Schon aus einem Architektur-Wettbewerb<br />
1995 ging die Gemeinschaft<br />
Lazzarini/Döbeli als Siegerin hervor.<br />
Angesichts anderer Investitionsprioritäten<br />
(u. a. Spitalerneuerung) wurde<br />
das Vorhaben zurückgesteckt, bis<br />
sich die Wohnsituation im Jahr 2004<br />
so zugespitzt hatte, dass Spital und<br />
Pflegeheim in Personalnöte gerieten,<br />
weil keine erschwinglichen Wohnungen<br />
zu finden waren. Im November<br />
verabschiedete der Kreisrat die<br />
Botschaft zum Bau des Wohnhauses<br />
auf der kreiseigenen Parzelle der<br />
alten Chesa Koch, unmittelbar nach<br />
dem Stimmbürger-Ja begann man<br />
mit dem Bau, im November 2007 war<br />
Aufrichte und jetzt ist Fertigstellung<br />
der 2000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche<br />
Wohnraum und der 64<br />
Tiefgaragen-Parkplätze.<br />
ZERNEZ<br />
Neue Dino-Spuren<br />
im Nationalpark<br />
(ep) Im Sommer 2007 entdeckte<br />
Parkwächter Domenic Godly neue<br />
Dinosaurierfährten am Spi da Tantermozza<br />
im Schweizerischen Nationalpark<br />
(SNP). Im Naturama am<br />
kommenden Mittwoch um 20.30 Uhr<br />
im Schlossstall neben dem Schloss<br />
Planta-Wildenberg werden sie vorgestellt.<br />
Bei den Spuren handelt es sich um<br />
mehrere Fährten mit vierzehigen<br />
Fussabdrücken von 60 cm Länge, die<br />
von prosauropoden Dinosauriern,<br />
also den ersten grossen, bis 10 Meter<br />
langen Vertretern dieser ausgestorbenen<br />
Reptiliengruppe stammen.<br />
Die Spuren sind als Eindrücke auf<br />
der Oberseite von verschiedenen<br />
Kalk- und Dolomitbänken des oberen<br />
Hauptdolomits erhalten geblieben<br />
und entstanden vor etwa 220<br />
Millionen Jahren im austrocknenden<br />
Schlamm grosser Küstenebenen. Sie<br />
dürften etwa gleich alt sein wie die<br />
kürzlich entdeckten Dinosaurierfährten<br />
im obersten Hauptdolomit<br />
des Piz Mitgel in Mittelbünden.<br />
Bereits seit 1961 kennt man aus<br />
dem SNP eine spektakuläre Fundstelle<br />
von Saurierfährten im etwas<br />
älteren mittleren Hauptdolomit des<br />
Piz dal Diavel. Dort sind auf einer<br />
steil gestellten Kalkplatte 14 kreuz<br />
und quer verlaufende, bis 32 Meter<br />
lange Fährten mit über 200 Trittsiegeln<br />
von der Verwitterung freigelegt<br />
worden. Eine Fährte mit vierzehigen<br />
Trittsiegeln stammt wie am Spi da<br />
Tantermozza von prosauropoden<br />
Dinosauriern, die sich hauptsächlich<br />
von Pflanzen ernährten. 13 Fährten<br />
mit dreizehigen Trittsiegeln von 25<br />
bis 30 cm Länge wurden hingegen<br />
von Theropoden hinterlassen. Das<br />
waren zweibeinig laufende fleischfressende<br />
Dinosaurier von 4 bis 5<br />
Meter Länge.<br />
Bauherrschaftsvertreter Landammann Franco Tramèr (links) nimmt von Architekt<br />
Kurt Lazzarini die Minergie-Plakette für die eben fertiggestellte Chesa<br />
Koch entgegen. Foto: Urs Dubs<br />
Tramèr geht davon aus, dass der<br />
bewilligte Baukredit von 13,5 Mio.<br />
maximal um ein bis zwei Prozent<br />
überschritten wird, wofür er im Wesentlichen<br />
die Teuerung geltend<br />
macht. Stark vom Projektplan abweichen<br />
würden hingegen die Finanzierungskosten:<br />
Statt wie zum<br />
Planungszeitpunkt bei 2,3% lägen<br />
die Kapitalkosten jetzt um die 3,3%.<br />
Dies müsse mit teilweise höheren<br />
Mieten aufgefangen werden, doch<br />
lägen die noch immer um rund ein<br />
Achtel unter dem Oberengadiner<br />
Marktniveau, sagte Tramèr.<br />
Verwaltet wird das Wohnhaus vom<br />
Spital. Von den 34 Wohnungen sind<br />
gemäss Tramèr «fast alle» bereits<br />
vergeben. Grundsätzlich stünden sie<br />
<strong>auch</strong> Personen offen, die nicht im<br />
Spital oder im Alters- und Pflegeheim<br />
arbeiten, allerdings zu höheren<br />
Anspruchsvolle Präzisionsarbeit beim Brückenbau<br />
rs. Die Brücke im Val Puzzainas<br />
diente seit Jahrzehnten Wanderern,<br />
Bikern und kommunalen Kleintransportern,<br />
um vom Gebiet Suvretta<br />
nach Signal oder umgekehrt zu<br />
gelangen. Vor gut drei Jahrzehnten<br />
war sie bereits einmal verstärkt worden.<br />
Weil die Brücke baufällig geworden<br />
war, musste sie ersetzt werden,<br />
eine Reparatur hätte sich für die<br />
Gemeinde nicht mehr gelohnt. Nach<br />
dem Entfernen der alten Brücke<br />
mussten die Fundamente teilweise<br />
neu betoniert werden.<br />
Die Brückenträger aus Lärchenholz<br />
wurden von einer Spezialfi rma<br />
angefertigt und von der Andri<br />
Mietpreisen. Tramèr zeigte sich überzeugt,<br />
dass der Kreis für sein Pflegepersonal<br />
mit der neuen Chesa Koch<br />
«einen massgeblichen Beitrag zur<br />
Entschärfung der Wohnungsnot»<br />
leiste.<br />
Durch die Möglichkeit, ihren<br />
Angestellten in Arbeitsplatznähe<br />
erschwinglichen Wohnraum anzubieten,<br />
werden Spital und APH tatsächlich<br />
als Arbeitsorte attraktiver:<br />
In der Oberengadiner Wirtschaft ist<br />
die Unterbringung von Angestellten<br />
ein immer grösser werdendes Problem.<br />
Architekt Kurt Lazzarini stellte die<br />
wesentlichen Gestaltungselemente<br />
des 75 Meter langen Baues vor. Das<br />
sind – abgesehen von der gestuften<br />
Silhouette – die Fassadengestaltung<br />
des Arlesheimer Künstlers Gregory<br />
Bezzola und die von Innenarchitek-<br />
Freund Holzbau GmbH, Samedan,<br />
beim Parkplatz der Olympiaschanze<br />
St. Moritz fertig montiert. Am vergangenen<br />
Donnerstag wurden sie mit<br />
einem zweimotorigen Schwerlasthelikopter<br />
des Typs Kamov an den<br />
Bestimmungsort gefl ogen.<br />
Das passgenaue Absetzen der je 3,1<br />
Tonnen schweren Brückenträger forderte<br />
sowohl vom Piloten wie <strong>auch</strong><br />
vom Viererteam am Boden höchst<br />
anspruchsvolle Präzisionsarbeit. Der<br />
von der Kamov erzeugte, starke bis<br />
stürmische Wind, erschwerte die Arbeit<br />
zusätzlich. Schliesslich gelang es, die<br />
beiden Brückenträger auf die Widerlager<br />
zu legen. Als nächstes wird nun<br />
ein Bohlenbelag montiert, abgedeckt<br />
tin Myrta Lazzarini bestimmte Farbgebung<br />
in den Innenräumen. Das<br />
Fassadenkonzept knüpfe an die Tradition<br />
der <strong>Engadiner</strong>häuser an, sagte<br />
Lazzarini. Das auf 180 Metern ausgelegte<br />
Landschaftssgraffito spiegle<br />
die umgebende Landschaft.<br />
Zu den herausragenden Eigenschaften<br />
der neuen Chesa Koch gehört<br />
<strong>auch</strong> der Minergie-Standard.<br />
Dieser definiert u. a. Anforderungen<br />
an die Gebäudeisolation, den Energieverbr<strong>auch</strong>,<br />
die Lüftung und die<br />
Gebäudetechnik. Die Chesa Koch ist<br />
zurzeit das grösste Minergie-Haus im<br />
Engadin. Anstelle des symbolischen<br />
Schlüssels übergab Architekt Kurt<br />
Lazzarini dem Bauherrschaftsvertreter<br />
Franco Tramèr die Minergie-Plakette<br />
und das Zertifikat.<br />
Die EP/PL stellt die neue Chesa<br />
Koch anfangs November in einer<br />
Baubeilage detailliert vor.<br />
UNTERENGADIN<br />
Regierung billigt Plan<br />
und Vertrag<br />
(ep) Der von der Region Engiadina<br />
Bassa am 14. Februar 2008 beschlossene<br />
regionale Richtplan «Materialabbau<br />
und Abfallbewirtschaftung»<br />
wird genehmigt und für kantonale<br />
Behörden als verbindlich erklärt.<br />
Im Weiteren genehmigt die Regierung<br />
den Vertrag zwischen dem Kanton<br />
Graubünden und der Gemeinde<br />
Samnaun betreffend Übernahme gemeindepolizeilicher<br />
Aufgaben durch<br />
die Kantonspolizei Graubünden. Die<br />
Finanzierung der zusätzlichen Stelle<br />
erfolgt durch die Gemeinde.<br />
mit einem Verschleissbelag. Zur<br />
Stabilisation und seitlichen Sicherung<br />
werden Stahlstangen verwendet.<br />
In rund zweieinhalb Wochen soll<br />
die Brücke für die Öffentlichkeit<br />
wieder zugänglich sein. Zurzeit wird<br />
der Weg in diesem kurzen Bereich<br />
umgeleitet. Gemäss Auskunft des<br />
Bauamtes St. Moritz kostet die neue<br />
Brücke mit einer Spannweite von<br />
22,5 Metern und einer maximalen<br />
Belastung von 12,5 Tonnen inklusive<br />
Fundamentsarbeiten 250 000<br />
Franken. Bild: Präzisionsarbeit war<br />
gefragt beim Transport und Einbau<br />
der Brückenelemente im Val Puzzainas.<br />
Foto: Reto Stifel