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DIE WIRtSChaFtLIChkEIt<br />
Dank ihres Finanzierungsmodells<br />
kann die <strong>SRG</strong> <strong>SSR</strong> ihre Programme<br />
unabhängig und zuverlässig<br />
erbringen. Die Kehrseite: Werbung<br />
und Sponsoring sind gesetzlich<br />
eingeschränkt. So bleiben der<br />
<strong>SRG</strong> <strong>SSR</strong> alternative Einnahmequellen<br />
verschlossen.<br />
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Mit über 6100 Beschäftigten ist die <strong>SRG</strong> <strong>SSR</strong> das grösste Rundfunk- und das zweitgrösste<br />
Medienunternehmen der Schweiz. Ihre tätigkeit wirkt sich auf allen Ebenen der schweizerischen<br />
Volkswirtschaft aus: an verschiedenen Standorten bezieht das Unternehmen in grossem Umfang<br />
öffentliche und private Dienstleistungen, Produkte und Materialien. Und die Radio- und Fernsehprogramme<br />
der <strong>SRG</strong> <strong>SSR</strong> bieten eine attraktive nationale Plattform für Sponsoren respektive<br />
für Werbetreibende.<br />
Finanzierungsmodell<br />
Schweizer haushalte, die Radio- und/oder Fernsehprogramme konsumieren, haben Empfangsgebühren<br />
zu entrichten. Diese Gebühren sichern den grössten teil der jährlichen Einnahmen der<br />
<strong>SRG</strong> <strong>SSR</strong>:<br />
– Gut zwei Drittel der Einnahmen bestehen aus den Empfangsgebühren<br />
– knapp ein Drittel der Einnahmen stammt aus kommerziellen und anderen Erträgen<br />
Dieses Finanzierungsmodell hat zwei Seiten: Es sichert zwar die publizistische Unabhängigkeit,<br />
führt aber zu Einschränkungen bei Werbung und Sponsoring. Denn die <strong>SRG</strong> <strong>SSR</strong> darf die neuen<br />
Werbe- und Sponsoring-Plattformen im Online-Bereich nicht nutzen. Dieses Segment verzeichnet<br />
aber zweistellige Zuwachsraten und wird die klassische Fernsehwerbung teilweise ersetzen.<br />
Gebührenentwicklung<br />
– Seit dem Jahr 2000 sind die Radiogebühren um 7.20 auf jährlich 169.20 Franken (2009) gestiegen.<br />
Dies entspricht einer nominalen Erhöhung von 4,4 Prozent (die teuerungsbereinigte,<br />
reale Veränderung beträgt sogar –4,0 Prozent).<br />
– Seit dem Jahr 2000 sind die Fernsehgebühren um 22.80 auf jährlich 292.80 Franken (2009)<br />
gestiegen. Dies entspricht einer nominalen Erhöhung von 8,4 Prozent (die teuerungsbereinigte,<br />
reale Veränderung beträgt 0 Prozent).<br />
Seit 2000 konnte die <strong>SRG</strong> <strong>SSR</strong> von den Gebührenerhöhungen nicht profitieren. Grund: Die<br />
anpassung von 2003 kam insbesondere den Bezügern von ahV- oder IV-Ergänzungsleistungen<br />
zugute (Gebührenbefreiung), und von der anpassung im Jahr 2007 profitierten in erster Linie<br />
private Radio- und Fernsehanbieter (Gebührensplitting).<br />
trotz des enger gewordenen finanziellen Rahmens hat die <strong>SRG</strong> <strong>SSR</strong> konsequent Synergien genutzt<br />
und 2005, 2007 und 2008 Massnahmenpakete geschnürt, um jährlich insgesamt 115 Millionen<br />
Franken zu sparen. In den kommenden Jahren (2010 bis 2014) sollen weitere Sparmassnahmen<br />
die Jahresrechnung um durchschnittlich 30 Millionen Franken entlasten.<br />
Internationaler Vergleich<br />
Die höhe der Empfangsgebühren ist immer wieder Gegenstand öffentlicher Diskussionen. Dabei<br />
werden die Gebühren in der Schweiz gerne mit jenen im ausland verglichen. Diese Vergleiche<br />
zeigen, dass bevölkerungsstarke Länder niedrigere Gebühren haben, weil sich die Fixkosten (Personal-<br />
und Infrastrukturkosten) in Ländern mit einer hohen Bevölkerungszahl auf mehr Personen<br />
oder haushalte verteilen als in Ländern mit wenig Einwohnern. Um nicht äpfel mit Birnen zu<br />
Service public der <strong>SRG</strong> <strong>SSR</strong> idée suisse<br />
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