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Thema:<br />
Endlich<br />
warm!<br />
Dokumentation des Klima-Wettbewerbs<br />
für Schülerinnen und Schüler<br />
in Schleswig-Holstein 2008/2009
2<br />
Inhalt<br />
I. Der Wettbewerb „Endlich warm!“ ·································································· 3<br />
II. Inhalte und Ziele ··························································································· 4<br />
I II. Zeitlicher Ablauf ···························································································· 4<br />
IV. Der Wettbewerb – Die Umsetzung ·································································· 5<br />
Phase 1 – Die Erarbeitung der Beiträge ······················································ 5<br />
Die Zuordnung der Regionen und Schulen ················································· 6<br />
Projektideen der Teams ·············································································· 8<br />
Erste Auszeichnung der Beiträge ································································ 9<br />
Die Klimakonferenz in der Sparkassenakademie ······································ 10<br />
Phase 2 – Vom Wissen zum Handeln ························································· 11<br />
Abschlussveranstaltung des Wettbewerbs ················································· 11<br />
Preisverleihung ························································································· 12<br />
Phase 3 – Wanderausstellung der Wettbewerbsbeiträge ···························· 12<br />
V. Fazit ············································································································· 14<br />
VI. Anhang ······································································································· 18<br />
Projektträger<br />
Partner der <strong>Zukunftsschule</strong>.<strong>SH</strong> e.V.<br />
Postfach 4616 · 24046 Kiel<br />
Tel.: 0431 / 541549<br />
E-Mail: verein@zukunftsschule.sh<br />
verein@zukunftsschule.sh · www.zukunftsschule.sh/verein<br />
Projektleiter<br />
Martin Weber M.A.<br />
Wiesenkamp 3 · 24214 Neudorf<br />
Tel.: 04346 / 600 319 · weber.projekte@googlemail.com<br />
Verfasser<br />
Martin Weber, Lutz Richert, Henrik Graßhoff, Wolfgang Bünder
I. Der Wettbewerb „Endlich warm!“<br />
Das Klima und seine Veränderung ist in aller Munde, bleibt aber<br />
doch – außer bei vage gefühlten Wetteränderungen – in unserem<br />
Alltag abstrakt. Der Klimawandel lässt sich global in Zahlen und<br />
Studien etc. dokumentieren, er wird in seinen Auswirkungen global<br />
erkennbar. Was bedeutet aber Klimawandel vor der eigenen<br />
Haustür?<br />
In dem Schleswig-Holstein-weiten Schülerwettbewerb „Endlich<br />
warm“ im Schuljahr 2008/2009 setzten sich die Jugendliche der<br />
Klassenstufen 10 bis 13 in Teams 3 bis 29 Mitgliedern mit dem<br />
Thema „Klimawandel – global und regional“ auseinander.<br />
Es haben sich 33 Teams mit insgesamt 425 Jugendlichen aus 18<br />
Schulen beteiligt. Der Wettbewerb war mit 78.000 Euro budgetiert.<br />
Davon wurden 7.400 Euro durch ehrenamtliche Arbeit erbracht.<br />
Die Teams recherchierten zunächst eigenständig über den Klimawandel<br />
in Ihrer Heimatregion und verglichen die Entwicklung mit<br />
jeweils einer anderen Region auf der Welt. Dabei war es möglich<br />
und gewünscht, sowohl ökologische Veränderungen als auch sozioökonomische,<br />
kulturelle Auswirkungen zu beleuchten. Als zweite<br />
Aufgabe entwickelten die Jugendlichen ein konkretes Projekt mit<br />
der Zielsetzung, Lösungsansätze zum Klimaschutz oder der Umgehensweise mit den Herausforderungen des Klimawandels<br />
zu zeigen. Dieser Projektbaustein sollte helfen, praktisches Handeln aus theoretischen Einsichten zu fördern.<br />
Die Beteiligung der Schulen am Wettbewerb war freiwillig. Die Teams wurden auf unterschiedliche Weise zusammengestellt<br />
und meldeten sich unter der Leitung einer zumeist erwachsenen Teamleitung zur Teilnahme an. Es ergab sich<br />
innerhalb der Teams eine relativ homogene Altersstruktur Die Bearbeitung der Wettbewerbsaufgaben wurde an den<br />
Schulen zumeist im naturwissenschaftlichen oder im Geographieunterricht verankert. Sie erfolgte im Unterricht oder in<br />
AG-Arbeit außerhalb der regulären Schulzeiten.<br />
Die Phase 1 (Recherche und Entwicklung der Projektidee) des Wettbewerbes mündete in einer Schülerkonferenz in der<br />
Akademie des Sparkassen- und Giroverbandes <strong>SH</strong>, welche den Übergang zu Phase 2 (Projektweiterentwicklung / Umsetzung<br />
/ Vom Wissen zum Handeln) markierte. Seinen Abschluss fand der Wettbewerb auf einer Auszeichnungs- und<br />
Präsentationsveranstaltung im Landeshaus zu Kiel.<br />
Der Wettbewerb war inhaltlich und methodisch eingebettet in das Konzept Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)<br />
und das Konzept Globales Lernen. Träger war der gemeinnützige Verein Partner der <strong>Zukunftsschule</strong>.<strong>SH</strong> e.V., der BNE-<br />
Maßnahmen in Schleswig-Holstein fördert und unterstützt. „Endlich warm!“ wurde entwickelt in enger Kooperation<br />
mit dem BEI, der Klimaallianz, IFM Geomar, der Klimagerechtigkeitsstelle des Nordelbischen Missionszentrums, der<br />
BUND-Jugend und dem Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQ<strong>SH</strong>).<br />
Als Schirmherren wurden der Landtagspräsident Martin Kayenburg und der Präsident des Sparkassen – und Giroverbands,<br />
Jörg-Dietrich Kamischke, gewonnen. Finanziert wurde der Wettbewerb durch Förderungen von Bingo-Lotto<br />
Schleswig-Holstein, dem Ausschuss Kirchlicher Weltdienste und dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und<br />
ländliche Räume sowie der großzügigen Unterstützung des Sparkassen- und Giroverbands Schleswig-Holstein. Preise<br />
wurden u.a. gesponsert von der Color Line und den Stadtwerken Kiel.<br />
www.G16.net<br />
Endlich warm!<br />
Anmelden bis<br />
22.09.2008<br />
Der landesweite Schulwettbewerb 08/09<br />
für alle 10. - 13. Klassen zum Thema Klima<br />
Klima und Klimawandel ist in aller Munde. Was bedeutet das aber für uns konkret in Schleswig-Holstein<br />
und in anderen Regionen der Welt? Wie können wir diesen Herausforderungen lokal bei uns begegnen?<br />
Welche interessanten Ideen habt ihr? Im Spannungsfeld von Szenarien der Beschwichtigungen oder<br />
Katastrophen seid Ihr eingeladen, in diesem landesweiten Schulwettbewerb eigenständig zu recherchieren<br />
und ein Klimaprojekt vor Ort zu entwickeln und umzusetzen. Macht mit! www.zukunftsschule.sh<br />
Ein Projekt der Partner der <strong>Zukunftsschule</strong>.<strong>SH</strong> e.V.<br />
Schirmherren: Landtagspräsident Martin Kayenburg und Jörg-Dietrich Kamischke, Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein<br />
3
II. Inhalte und Ziele<br />
Der Wettbewerb...<br />
... war offen für Schülerinnen und Schüler aller Schulformen in der Klassenstufe 10 bis 13.<br />
... war ergebnisoffen. Auch diskursive oder ungewöhnliche Ergebnisse waren erlaubt und sogar erwünscht.<br />
Als übergreifende Projektziele wurden definiert:<br />
Transfer der natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Erkenntnisse des Unterrichts in eine praxisorientierte,<br />
gesamtheitliche Situationsbeurteilung der Heimatregion und einer beispielhaften Region der Welt unter<br />
Berücksichtigung der dort vorherrschenden öklogischen, sozioökonomischen, sozialen und kulturellen Bedingungen.<br />
Eigenständiger Kontakt der Teams mit Akteuren in ihrer Umgebung und Vernetzung auf kommunaler Ebene<br />
sowie mit den Jugendlichen, Schulen und Akteuren in der zugelosten Region. Austausch mit Jugendlichen in der<br />
Partnerregion und die Möglichkeit zum Aufbau von Schulpartnerschaften waren erwünscht.<br />
Ausbildung eines eigenständigen ethischen Wertegefüges und Beurteilung der regionalen und globalen Situation<br />
durch Recherche und Vertiefung von Wissen. Konkrete Umsetzung des vorhandenen oder während der<br />
Wettbewerbsbearbeitung erarbeiteten Wissens durch ein praktisches Projekt vor Ort (vom Wissen zum Handeln).<br />
Partizipation an der klimapolitischen Diskussion in Schleswig-Holstein. Mit ihren Arbeiten und Projekten sollte<br />
Jugendlichen die Möglichkeit aufgezeigt werden, an der klimapolitischen Diskussion in Schleswig-Holstein teilzunehmen.<br />
III. Zeitlicher Ablauf<br />
Feinkonzipierung März bis April 2008<br />
Vereinbarungen mit Kooperationspartnern März bis Mai 2008<br />
Wettbewerbsunterlagen April/Mai 2008<br />
Vorbereitungsworkshop März/April 2008<br />
Ausschreibung Ende Mai 2008<br />
Bewerbungsschluss 6. Oktober 2008<br />
Auftaktveranstaltung/Auslosungsevent 7. Oktober 2008<br />
Projektzeit Phase 1 und 2 8. Oktober 2008 bis 5. März 2009<br />
Jurykommission 6. März 2009<br />
Klimakonferenz 2009 10. März 2009<br />
Vom Wissen zum Handeln 11. März bis Juni 2009<br />
Wanderausstellung Mai bis Dezember 2009<br />
Dokumentation August 2009<br />
4
IV. Der Wettbewerb – Die Umsetzung<br />
Der landesweite Wettbewerb wurde wesentlich bestimmt durch die Globalität des Themas, einem regionalen weiteren<br />
Bezug sowie der Aufforderung praktisch zu handeln.<br />
Das Plakat, eine brennende Erdkugel, wurde ganz bewusst in Kontrast mit dem Slogan „Endlich warm!“ gestellt. Wir<br />
wollten eine offene Auseinandersetzung mit dem Thema erreichen – unvoreingenommen und ergebnisoffen.<br />
Als Zielgruppe wählten wir aufgrund der Komplexität des Themas Schülerinnen und Schüler der 10.-13. Klasse. Jugendliche<br />
dieser Altersgruppe haben Zugang zu notwendigem Basiswissen und sind außerdem in der Lage, in vernetzten<br />
Systemen zu denken und systemische Konsequenzen zu ziehen.<br />
Nach der Bewerbungsphase wurden in einer Auftaktveranstaltung im IQ<strong>SH</strong> den Teams Regionen der Erde zugelost. Die<br />
Regionen wurden bereits im Frühjahr 2008 in Abstimmung mit dem Geographischen Institut der CAU Kiel und einem<br />
Mitarbeiter des IFM Geomar ausgewählt. Es handelte sich dabei um Klimaregionen, die als relativ abgegrenzte Systeme<br />
zu bezeichnen sind. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung wurde der Wettbewerb erläutert und Wettbewerbsmaterialien<br />
(eine CD mit einer Veröffentlichung der Deutschen Gesellschaft für Geographie (Hrsg.), Der Klimawandel – Einblicke,<br />
Rückblicke und Ausblicke, Berlin und Potsdam, 2007, eine Linksammlung von Portalen, Ansprechpartnern, Literatur etc.<br />
und eine regionenspezifisches Infoplakat) ausgegeben. Während der Projektdauer wurde jedes Team vom Projektleiter<br />
ein- bis zweimal besucht. Der Besuch diente der inhaltlichen Betreuung und der Motivation und steigerte so die<br />
Verbindlichkeit der Wettbewerbsteilnahme sowie die Identifikation mit dem Wettbewerb.<br />
Phase 1 – Die Erarbeitung der Beiträge 7.10.2008 bis 6.3.2009<br />
Regionenauslosung 7.10.2008<br />
Der Auftakt zum landesweiten Klimawettbewerb „Endlich warm“ für die 10. bis 13. Klassen fand am 7.10.08 vor etwa<br />
40 angereisten Jugendlichen und Lehrerinnen und Lehrern in den Räumen des IQ<strong>SH</strong> in Kiel statt. Im Mittelpunkt stand<br />
die Präsentation des Wettbewerbs und seines Reglements. Der Projektträger, der Verein Partner der <strong>Zukunftsschule</strong>n.<br />
<strong>SH</strong> e.V., war durch das Vorstandsmitglied Wolfgang Bünder vertreten, der über die Angebote des Vereins und über die<br />
Motive informierte, warum der Verein gerade diesen Wettbewerb landesweit durchführt.<br />
Bestandteil des Wettbewerbs war es, dass die jeweiligen Teams neben der eigenen Region auch eine Region der Welt<br />
zur Analyse zugelost bekamen. Die Regionen wurden so ausgewählt, dass sowohl jeder Kontinent als auch viele Landschafts-<br />
und Gesellschaftstypen berücksichtigt wurden.<br />
Folgende Beiträge sollten nun bis zum 6.3.2009 ausgearbeitet werden:<br />
Schülerinnen und Schüler der teilnehmenden Teams beurteilen interdisziplinär den Klimawandel in ihrem Heimatkreis<br />
in Schleswig-Holstein im Vergleich mit einer anderen Region, die ihnen aus 35 Regionen der „Einen Welt“ zugelost<br />
wurde. Das Format für die Darstellung war frei wählbar. Der Regionenvergleich sollte außerdem auf einem Plakat DIN<br />
A0 zusammengefasst werden. Damit dieser Wettbewerb nicht rein theoretisch bleibt, waren die Schulteams zusätzlich<br />
aufgefordert, ein Energie- oder Mobilitätsprojekt zur Reduzierung von Treibhausgasen in ihrer eigenen Schule und/oder<br />
Gemeinde zu konzipieren und später umzusetzen. Besonders hier wurden die Teams aufgefordert, außerhalb der Schule<br />
eigenständig Kontakte zu knüpfen. Die Projektidee sollte auf einem Plakat DIN A 1 festgehalten werden.<br />
5
Die Zuordnung der Regionen und Schulen (Aufgabe Teil 1):<br />
Region<br />
Nordmerika<br />
Alaska<br />
Grönland<br />
Große Seen<br />
Mississippidelta<br />
Quebec<br />
Rocky Mountains<br />
Karibische Inseln<br />
Südamerika<br />
Amazonasbecken<br />
Nordostbrasilien<br />
Ostküste Südamerika<br />
Patagonien<br />
Peru<br />
Europa<br />
Island<br />
Niederlande<br />
Norwegen<br />
Poebene Norditalien<br />
Schweiz<br />
Spanien<br />
6<br />
Schule<br />
Gemeinschaftsschule Burg, 9./10. Jg.<br />
Team Kim · Johannes Brahms Schule Pinneberg, 11. Jg.<br />
Bismarckschule Elmshorn · Team II, 11. Jg.<br />
Johann Heinrich Voss Gymnasium Eutin, 11. Jg.<br />
Team IV · Bernstorff Gymnasium Satrup, 10. Jg.<br />
Freiherr vom Stein Realschule Elmschenhagen. 10 Jg.<br />
Heinrich Heine Gymnasium Heikendorf, 11. Jg.<br />
Gymnasium Lütjenburg, 11. Jg.<br />
Team Peer · Johannes Brahms Schule Pinneberg, 11. Jg.<br />
Bismarckschule Elmshorn · Team I, 11. Jg.<br />
Team VIII · Bernstorff Gymnasium Satrup, 10. Jg.<br />
Team Lisa S. · Johannes Brahms Schule Pinneberg, 11. Jg.<br />
Emil von Behring Gymnasium Großhansdorf, 10. Jg.<br />
Käthe Kollwitz Schule Kiel, 11. Jg.<br />
Team X · Bernstorff Gymnasium Satrup, 10. Jg.<br />
Gymnasium Wellingdorf, 10. Jg.<br />
Team Clara · Johannes Brahms Schule Pinneberg, 11. Jg.<br />
Ernestienenschule Lübeck, 13. Jg.
Region<br />
Afrika<br />
Kongobecken<br />
Madagaskar<br />
Maghreb<br />
Sahelzone<br />
Südafrika<br />
Asien<br />
Ganges-Ebene<br />
Mesopotamien<br />
Nepal<br />
Region Peking<br />
Japan<br />
Sibirische Tundra<br />
VAE<br />
Ozeanien/Australien<br />
Australien<br />
Neuseeland<br />
Tuvalu<br />
Antarktis<br />
Antarktika<br />
Schule<br />
Sie finden die erstellten Plakate im Anhang.<br />
Stapelholmschule, 10. Jg.<br />
Isarnhoschule Gettorf, 11. Jg.<br />
Gemeinschaftsschule Pönitz, 10. Jg.<br />
Team V · Bernstorff Gymnasium Satrup, 10. Jg.<br />
Team I · Bernstorff Gymnasium Satrup, 10. Jg.<br />
Team VII · Bernstorff Gymnasium Satrup, 10. Jg.<br />
Team IX · Bernstorff Gymnasium Satrup, 10 Jg.<br />
Team VI · Bernstorff Gymnasium Satrup, 10 Jg.<br />
Team III · Bernstorff Gymnasium Satrup, 10 Jg.<br />
Team XI · Bernstorff Gymnasium Satrup 10. Jg.<br />
Ludwig Erhard Schule Kiel, 11. Jg.<br />
Team Lisa H. · Johannes Brahms Schule Pinneberg, 11. Jg<br />
Team Sven · Johannes Brahms Schule Pinneberg, 11. Jg.<br />
Gymnasium am Heimgarten Ahrensburg, 11. Jg.<br />
Baltic Gesamtschule Lübeck, 11. Jg.<br />
Team II · Bernstorff Gymnasium Satrup, 10. Jg.<br />
7
Projektideen der Teams (Aufgabe Teil 2)<br />
Thema<br />
Sonnenlicht/Solaranlagen<br />
Das Sonnenei*<br />
Solaranlage<br />
Photovoltaik<br />
Solaranlage<br />
Solardach<br />
Energiesparen<br />
Wassersparen<br />
„Schwimmbad“**<br />
Heizen<br />
Allg. Tipps<br />
Windkraftmodell<br />
Beleuchtung<br />
Veranstaltungen und Messen<br />
Nebenjob Klimaretter<br />
Pinguin<br />
T-Shirts, Flugblätter<br />
Stadtteilaktivitäten<br />
Alternativen<br />
Baumpflanzaktionen/Mobilität<br />
Mobilitätsprojekt<br />
Baumpflanzprojekt<br />
CO2-freie-Förde***<br />
Grüne Mobilität<br />
Baumpflanzaktion<br />
Klimawald<br />
* Das Sonnenei ist eine High-Tech Weiterentwicklung des alten Strandkorbs, das eine Wind adäquate Form und im<br />
Dach integrierte Sonnenkollektoren besitzt.<br />
** Das „Schwimmbad“ ist ein Modell der Kraftwärmekopplung zwischen den kommunalen Einrichtungen<br />
Schwimmbad und Gemeinschaftsschule Burg.<br />
*** Brennstoffzellen angetriebene Katamarane ersetzen den bisherigen Schifffahrtsverkehr über die Kieler Förde CO2 frei.<br />
Während der Bearbeitungszeit wurde jedes Team mindestens einmal durch den Projektleiter besucht. In diesem Gespräch<br />
standen der Stand der Recherche und die Projektidee im Mittelpunkt.<br />
8<br />
Schule<br />
Gymnasium Lütjenburg<br />
Team Sven Johannes-Brahms Schule Pinneberg<br />
Ostküste SA Bismarkschule Elmshorn<br />
Baltic Gesamtschule Lübeck<br />
Ernestinenschule Lübeck<br />
Team Lisa H. Johannes Brahms Schule Pinneberg<br />
Gemeinschaftsschule Burg<br />
Team Lisa S. Johannes-Brahms Schule Pinneberg<br />
Antarktis Satrup I<br />
Ludwig-Erhard Schule, Kiel<br />
Team Kim Johannes-Brahms Schule Pinneberg<br />
Isarnhoschule Gettorf<br />
Emil Behring Gymnasium Großhansdorf<br />
Johann-Heinrich Voss Gymnasium<br />
Freiherr vom Stein Realschule Kiel-Elmschenhagen<br />
Klimawandel Regenwald Satrup II<br />
Gymnasium am Heimgarten Ahrensburg<br />
Heinrich.Heine Gymnasium, Heikendorf<br />
Käthe-Kollwitz Schule, Kiel<br />
Team Clara Johannes-Brahms Schule<br />
Team Peer Johannes-Brahms Schule<br />
Bismarkschule Elmshorn
Erste Auszeichnung der Beiträge<br />
Beide Beiträge gingen gleichberechtigt in eine Bewertung ein, die am 6. März 2009 von einer siebenköpfigen Jury in<br />
den Räumen des IQ<strong>SH</strong> in Kiel bewertet wurden. Das Ergebnis wurde am Ende der folgenden Konferenz am 10. März<br />
2009 in der Sparkassenakademie veröffentlicht.<br />
Die Kriterien der Jury berücksichtigten neben der inhaltlichen Ausarbeitung, die Plakatgestaltung, die Originalität und<br />
die Leistung des Teams. Die Jury war sehr angetan von den außerschulischen Aktivitäten, die die Teams bis dahin schon<br />
initiiert hatten, genau so wie von der Vielfalt an Projektideen.<br />
Das Ranking der Jury bewirkte eine Zuteilung von verschieden hohen Projektzuschüssen für die Teams, die zur Umsetzung<br />
der Projektideen eingesetzt werden sollten. Für die Umsetzung ihrer Projektideen erhielten die besten vier Teams<br />
für ihre eingereichten Beiträge am Ende der Klimakonferenz Geldbeträge im Wert von 1.000 EUR, 900 EUR, 500 EUR<br />
und 300 EUR, die von den Sparkassen in Schleswig-Holstein zur Verfügung gestellt wurden. Alle anderen teilnehmenden<br />
Arbeiten wurden mit einem Betrag von 200 EUR honoriert.<br />
Die Jurymitglieder waren:<br />
Aline Bußmann, Studentin der Politikwissenschaften und Geographie<br />
Dr. Joachim Dengg, IFM Geomar<br />
Ulrike Eder, Infostelle Klimagerechtigkeit des Nordelbischen Missionszentrums<br />
Per-Henrik Graßhoff Geschäftsfüher G16 Media Werbeagentur<br />
Prof. Dr. Wilfried Hoppe, Lehrstuhl für Didaktik der Geografie, CAU Kiel<br />
Fritz Wimber, IQ<strong>SH</strong><br />
Svenja Zuleger, Freiwilliges Ökologisches Jahr, Heinrich Böll Stiftung <strong>SH</strong><br />
Die Klimakonferenz in der Sparkassenakademie<br />
Die Teams wurden am 10. März 2009 nach der Projektphase 1 von dem Landtagspräsidium und dem Sparkassen- und<br />
Giroverband zu einer Konferenz in der Sparkassenakademie in Kiel eingeladen. An dieser Klimakonferenz haben die<br />
ca. 160 Jugendlichen, die von ihren Teams delegiert wurden, ihre bisherigen Ergebnisse in 5 Workshops vorgestellt und<br />
ihre Projektideen mit denen der anderen Teams verglichen. Moderiert wurden die Workshops von Studierenden der<br />
Christian Albrechts Universität zu Kiel und von Vereinsmitgliedern.<br />
Im Mittelpunkt stand der Austausch der Ergebnisse der Jugendlichen in Arbeitsgruppen. Die Jugendlichen stellten ihre<br />
Arbeiten vor, diskutierten diese und gewannen so weitere Anregungen. Die Wettbewerbsbeiträge wurden während der<br />
Klimakonferenz ausgestellt. Die Klimakonferenz war gleichzeitig der Startschuss für die lokale Umsetzung der Projektidee<br />
bis zum 5. Juni 2009.<br />
Die Veranstaltung in der Sparkassenakademie war eingebettet in ein Rahmenprogramm mit einzelnen Darbietungen,<br />
die einen eventhaften Charakter hatten. Am Ende dieser Veranstaltung wurden die Beiträge erneut prämiert.<br />
9
Impressionen Klimakonferenz<br />
10
Phase 2 – Vom Wissen zum Handeln<br />
Integraler Bestandteil dieses Teilprojektes war die Implementierung des Klimaprojektes durch die Teams vor Ort in<br />
die eigene Region bis Anfang Juni 2009. Dazu konnten Hilfe- und Organisationsleistungen der Projektleitung genutzt<br />
werden, wie zum Beispiel die Vernetzung der Teams mit entsprechenden Firmen und Organisationen, die bei der<br />
Umsetzung mit Know how und Material dienen konnten. Im Einzelnen wurde dies nicht in dem erwarteten Ausmaß in<br />
Anspruch genommen. In dieser Zeit haben mehrere Teams aufgegeben, weil die Projektidee nicht umsetzbar war, die<br />
Motivation nachließ oder einfach das Abitur dazwischen gekommen war.<br />
Dennoch wurden durch die verbleibenden Teams interessante und umfangreiche Aktionen gestartet. Das Ziel, eine<br />
theoretische Planung und Idee in eine effiziente Handlung umzusetzen, wurde in diesen Gruppen erreicht. Die Schülerinnen<br />
und Schüler gestalteten in dieser Phase aktiv ihr Handeln, untermauert durch erworbenes Wissen. Auch die<br />
entsprechenden Haltungen und Einstellungen zum nachhaltigen Handeln konnten beobachtet werden. Eine essentielle<br />
Zielsetzung des Projektes und der BNE wurden damit erreicht.<br />
Abschlussveranstaltung des Wettbewerbs – Endprämierung und Abschluß im Landeshaus in Kiel<br />
Zum Abschluss des Projektes wurden die Arbeiten und insbesondere die praktischen Umsetzungen der Phase 2 nochmals<br />
durch eine Jury beurteilt. Ein Anliegen der Teams bei der Klimakonferenz wurde für die 2. Jurysitzung berücksichtigt.<br />
Die Teams wollten gern ihr Projekt selber präsentieren. Dies wurde den verbliebenen 14 Teams angeboten, letztlich haben<br />
dies 6 angenommen.<br />
In der sechsköpfigen Jury haben mitgearbeitet:<br />
Dr. Joachim Dengg, IFM Geomar<br />
Prof. Dr. Wilfried Hoppe, Institut für Geographie der CAU Kiel<br />
Tanja Mildner Doktorandin, IFM Geomar<br />
Nicole Gifhorn, Bündnis Eine Welt <strong>SH</strong><br />
Per-Henrik Graßhoff, Geschäftsfüher G16 Media Werbeagentur<br />
Fritz Wimber, IQ<strong>SH</strong><br />
11
Preisverleihung 3. Juli 2009 im Plenarsaal des Landeshauses<br />
In einem würdigen Rahmen nahm der Landtagspräsident Martin Kayenburg die Preisverleihung am 3. Juli im Plenarsaal<br />
des Landeshauses vor ca. 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Wettbewerbs vor. Seine Rede begann mit<br />
einem Zitat von Jakob von Uexküll: „Für eine zusammengebrochene Umwelt kann niemand Rettungspakete liefern.<br />
Schuldner und Gläubiger können verhandeln, aber mit schmelzenden Gletschern kann man nicht verhandeln! Umweltschulden<br />
werden nicht gestundet, und es gibt von der Natur auch keine biblischen Erlassjahre, in denen solche Schulden<br />
wieder vergeben werden.“<br />
Die Rede endete mit der Darstellung der oft übersehenen Erkenntnis, dass die Weltklimapolitik vor unserer Haustür<br />
beginnt. „Unsere gemeinsame Devise muss daher lauten: Jammern hilft nicht, Handeln ist erste Bürgerpflicht! Letztlich<br />
sind nämlich nicht nur die darauf vereidigten Abgeordneten und Regierungsmitglieder dem Gemeinwohl verpflichtet,<br />
sondern wir alle, und zwar in unserem ureigensten Interesse zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen!“<br />
Danach gab Fritz Wimber (IQ<strong>SH</strong>) die Entscheidungen der Jury bekannt. Von den 23 Teams, die zur Klimakonferenz am<br />
10. März Beiträge geleistet haben, hatten nunmehr 14 Teams ihre Projektidee umsetzen können.<br />
Im Einzelnen haben gewonnen:<br />
1. Freiherr vom Stein Realschule Kiel-Elmschenhagen – Mini-Kreuzfahrt nach Oslo mit der Color-Line<br />
2. Isarnho Schule Gettorf – Eintägiger Segeltörn auf der Schlei<br />
3. Käthe Kollwitz Schule Kiel – Konzertkarten für die Pumpe<br />
4. Emil von Behring Gymnasium Großhansdorf – Waldexkursion<br />
5. Heinrich Heine Schule Heikendorf – Waldexkursion<br />
Für den 4. und 5. Platz Preise haben die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten zwei Waldexkursionen mit anschließendem<br />
Grillen gestiftet.<br />
Zudem erhielt jedes Team, das alle Projektphasen erfolgreich durchlaufen hat, ein Baum von den Schleswig-Holsteinischen<br />
Landesforsten geschenkt.<br />
Phase 3 – Wanderausstellung der Wettbewerbsbeiträge<br />
Eine Wanderausstellung der Arbeiten wurde im Rahmen verschiedener Veranstaltungen präsentiert. Die Ausstellung<br />
wurde durch verschiedene Projektpartner unterstützt. Auch Schulen haben das Angebot wahrgenommen, die Ausstellung<br />
zu zeigen. Durch dieses Angebot wurde erreicht, die Ergebnisse und die Initiative der Teams der Öffentlichkeit<br />
zugänglich zu machen.<br />
12
Impressionen Preisverleihung<br />
13
V. Fazit<br />
Der Wettbewerb war für die Schulteams, die Jugendlichen und für den Verein ein Erfolg. Viele Ziele des Wettbewerbs<br />
wurden erreicht und es ist gelungen die Jugendlichen über einen langen Zeitraum für die Bearbeitung zu begeistern.<br />
Die Arbeitsergebnisse waren facettenreich und gingen insbesondere in der praktischen Projektarbeit über den regulären<br />
Schulstoff hinaus. Die Aufgaben wurden im Sinne des Projektlernens erfolgreich bearbeitet, obwohl nicht alle<br />
Projekte in der Praxisphase erfolgreich umgesetzt werden konnten. Gerade hierin sehen wir aber auch eine Stärke des<br />
Konzeptes. Jugendliche hatten die Möglichkeit, sich mit ihrem erarbeiteten Fachwissen direkt in der Praxis auszuprobieren,<br />
Widerstände zu erfahren und nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Auch das Erfahren von Grenzen bei der<br />
Umsetzung von Ideen gehört zu einer umfassenden, an der Lebenswirklichkeit orientierten Bildung.<br />
Die Altersstufe der Zielgruppe war richtig gewählt, die meisten der angesprochenen Jugendlichen konnten souverän<br />
ihre Projekte bearbeiten.<br />
Für weitere Wettbewerbe dieser Art sehen wir folgende Punkte als wichtig an festzuhalten:<br />
Um auftretende Problemstellungen abzufangen ist eine aufmerksame und flexibel handlungsbereite Begleitung<br />
der Aktion durch eine Projektleitung und ein Arbeitsteam essentiell. Dies ist in der Projektplanung mit genug<br />
Stunden abzusichern.<br />
Bewerbungszeit<br />
Bei der Wahl des Termins zur Bewerbung zu (ganzjährigen) Projekten sind zwei Herangehensweisen unter Lehrkräften<br />
verbreitet. Die eine besagt, dass Bewerbungen erst dann sinnvoll sind, wenn der neue Klassenverband bekannt<br />
ist – also nach den Sommerferien. Die andere besagt, dass Bewerbungen während des 2. Halbjahres des vorausgehenden<br />
Schuljahres erfolgen sollten, damit die Teilnahme gut einzuplanen ist. Beide Wege wurden begangen: Zum<br />
einen haben wir diesen Wettbewerb bereits zu der Fachkonferenz „Nachhaltigkeit im Erdkundeunterricht“ der<br />
Fortbildungsreihe des IQ<strong>SH</strong> und des Instituts für Geographie an der CAU in Kiel am 24. April 2008 und zum Fachtag<br />
der Geographie an der CAU Kiel am 19. April 2008 vorgestellt und beworben. Auch haben wir diesen in die<br />
dementsprechenden Fachblätter gesetzt (Akademie für Natur und Umwelt, Neumünster, BNE-Verteiler Ministerium<br />
für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, etc.). Einen Monat vor den<br />
Sommerferien haben wir die Flyer und Plakate an die Schulen in Schleswig-Holstein geschickt, die Jahrgangsstufen<br />
10. – 13. haben. Letztlich haben wir für den Wettbewerb 33 Teams mit insgesamt 425 Jugendlichen gewinnen<br />
können. Bedauerlich war es, dass ein ganzer Jahrgang einer Schule sich zwar mit 90 Jugendlichen angemeldet hat,<br />
dann aber tatsächlich nur zwei Teams Beiträge abgeliefert haben.<br />
Materialbreite und Tiefe<br />
Ein Wettbewerb soll Material und Linksammlungen anbieten, ohne dass er Ergebnisse vorgibt. Das ist jedoch immer<br />
eine Gratwanderung. Für die Bewerbung ist eine Kommunikationsfrequenz anzustreben, die in mehreren<br />
Informationswellen erfolgt. Um eine bessere Tiefe der Information und eine daraus folgende Beteiligungsmotivation<br />
zu schaffen ist angezeigt, im Moment der ersten Kommunikation gegenüber den potentiellen Teilnehmern<br />
ausführliche und verständliche Informationen (z.B. auf einer Webseite) bereitzustellen.<br />
Ausstellung<br />
Die Umsetzung einer Gesamt-Ausstellung der Ergebnisse auf Einzeltafeln ist arbeitsintensiv und in der lokalen Platzierung<br />
ein relativ kostenintensives Format. Dennoch kann dadurch ein hoher Aufmerksamkeitsgrad erreicht werden<br />
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und wird von den Veranstaltern als wichtiges und sinnvolles Element beurteilt. Für die Zukunft ist daher zu prüfen,<br />
für Ausstellungen eher transportfreundlichere digitale Formate zu wählen, die zudem im Internet präsentiert werden<br />
können. Dieses würde die Platzierung vereinfachen, da der Platzbedarf eines solchen Formates (z.B. eine Infowand,<br />
Touchscreenterminal/Monitor, Infomaterial zum Mitnehmen) wesentlich kleiner ist und die potentiellen Platzierungsorte<br />
dadurch reichhaltiger. Es ist daher mit einer erhöhten Akzeptanz der Gastgeber zu rechnen.<br />
Eine zielgruppenorientierte Dokumentation im Sinne eines Ergebniskataloges scheint zur Mitnahme durch Besucher<br />
und für den Versand sinnvoll. Eventuell wäre eine ideale Kombination ein kostengünstiger Flyer mit Darstellung von<br />
Kontaktdaten, Kernpunkten und der Möglichkeit, eine ausführlichere Dokumentation anzufordern oder im Internet<br />
herunterzuladen. Grundsätzlich muss die Zielsetzung bei einer Ausstellung klar definiert sein und die Struktur der<br />
Ausstellung muss professionell aufbereitet und umgesetzt werden.<br />
ein Klassenverband ist besser<br />
Die Ergebnisse von Klassen sind nach unseren Erfahrungen in der Regel besser als von Gruppen weniger Personen.<br />
Die Klasse als Team hat mehr Facetten und mehr Dynamik, Klassenverbände lassen sich weniger von momentanen<br />
Stimmungen leiten. Wichtig für die Teams insgesamt ist die betreuende Lehrkraft, die weniger “Input” geben sollte,<br />
als den Rahmen für das Team zu bilden. Zudem ist es wichtig für einen so angelegten Wettbewerb, dass die Jugendlichen<br />
und ihre Lehrkräfte einen engen Kontakt mit der Projektleitung wahren. Dieses stellt eine Herausforderung an<br />
die Projektleitung dar – besonders in Fällen, in den die Teams nicht selbst aktiv den Kontakt halten. Daraus folgt die<br />
Anforderung nach einer intervenierenden Teambetreuung sowie einer hohen Erreichbarkeit der Teamleitung. So können<br />
negative Entwicklungen (z.B. Ausstieg von Teams) frühzeitig abgefangen werden. Die meisten Schulteams haben<br />
diesen Wettbewerb im Rahmen des Erdkundeunterrichts als Projektarbeit genutzt. Lehrerinnen und Lehrer schätzen<br />
dieses Angebot als Möglichkeit anhand eines Projektes, die verschiedenen Facetten einer Klasse zu motivieren und<br />
im Team weiter zu entwickeln. Vor allem der Ansatz aus der Schule herauszugehen und sich mit außerschulischen<br />
Akteuren zu vernetzen, wird als sehr positiv vermerkt. Schülerinnen und Schüler erleben, dass sie mit ihren Projekten,<br />
in einer Kommune diese auch selbst gestalten und so etwas erreichen können. Sie erfahren aber auch, dass z.B. ein<br />
lang mit der Kommune geplantes Projekt, dann kurzfristig an einer politischen Konstellation scheitert.<br />
Internet nur eingeschränkt ein erfolgreiches Medium<br />
In unserer Planungsgruppe haben wir es zu Beginn als eine sehr attraktive und interaktive Möglichkeit angesehen,<br />
die Arbeiten der Jugendlichen auf unsere Website stellen zu lassen. Dazu haben sie jeweils einen Internetzugang<br />
erhalten. Dieser wurde nicht bzw. kaum genutzt. Ein Grund kann in der Zielgruppenausrichtung der Website auf<br />
Multiplikatoren und Erwachsene liegen. Wahrscheinlicher ist jedoch eher, dass die Bedienung des Redaktionssystems<br />
der Website für Projektgruppen zu komplex war. Um dieses abzufangen, sollte zukünftig auf eine reine Verlinkung<br />
von Schülerwebseiten gesetzt werden. Hierzu kann den Schülern unterstützend die Nutzung von Web-2.0-basierten,<br />
kostenfreien Services nahegelegt werden (z.B. www.jimdo.com, MySpace. Webs.com. 2page.de, Facebook). Diese<br />
Struktur würde den Betreiber der eigentlichen Projektwebsite von rechtlichen Problemstellungen freihalten und die<br />
Haftung in Richtung der Projektgruppen verlagern. Im Sinne der Ausprägung einer Medienkompetenz sollte die<br />
Dokumentation der eigenen Arbeit zur Auflage für die Teams gemacht werden.<br />
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Struktur<br />
Kernstück des Wettbewerbs war die Aufteilung in eine erste theoretische Phase und eine zweite praktisch orientierte<br />
Phase, die Wissen mit Handeln verbindet. Die Nachbetrachtung zeigt, dass nach dem theoretischen Teil auf ein Leistungsranking<br />
verzichtet werden kann, da eine schlechtes Ranking zu einer Demotivation führen kann. So jedenfalls<br />
deuten wir den Ausstieg mehrerer Teams. Der Zwischenschritt „Klimakonferenz“ erscheint aber auch im Nachhinein<br />
als sinnvoll. Die Klimakonferenz brachte einigen Teams eine wichtige Orientierung und diente als Meilenstein.<br />
Internationalität<br />
Während die Kontaktaufnahme der Projektgruppen zu Akteuren in der Region relativ intensiv genutzt wurde, fand<br />
keine oder eine nur begrenzte internationale Kommunikation statt. Dies sollte in einem nächstes Wettbewerb in die<br />
Jurykriterien fest aufgenommen werden. Als Hilfestellung könnte sowohl technisches Handwerkszeug benannt werden<br />
(z.B. Adressen, technische Hilfsmittel wie Skype und Nutzung von Suchmaschinen/ Datenbanken) als auch eine<br />
Auflistung von Strategien zur Kontaktaufnahme.<br />
Sozial erwünschte Ergebnisse<br />
Mit dem Wettbewerbsslogan „Endlich warm!“ sollten bewusst die Ergebnisse der Jugendlichen zum Thema offen<br />
gehalten werden. Es ging neben dem Erwerb fachlicher Kompetenzen eben auch um die Schärfung der Urteilskraft.<br />
Ergebnisse, wie z.B. Eine positive Bewertung des Klimawandels, präsentierte jedoch kein Team. Es waren weitgehend<br />
Ideen, die den Ansatz verfolgten, das Klima „zu retten“ statt sich dem Klimawandel anzupassen und dabei die<br />
positiven Aspekte zu nutzen. Die Ergebnisse entsprechen also der derzeit allgemein vorherrschenden Meinung in der<br />
Medienwelt. Der diskursive Charakter könnte bei zukünftigen Projekten stärker adressiert und motiviert werden.<br />
Als ein unerwartet praktisches Problem stellte sich für die Teams das geforderte Format der Plakate dar. Die gewünschten<br />
Formate DIN A0 und A1 konnten von einigen Teams nicht realisiert werden. Zudem gestaltete sich der<br />
Versand schwierig. Einige Teams reichten sehr aufwendige 3-dimensionale Objekte ein. Diese Gruppen setzten sich<br />
über die eigentlichen Vorgaben hinweg. Bei strenger Auslegung der Teilnahmevorgaben hätten diese daher unbeachtet<br />
bleiben müssen. Diese Arbeiten zeigten aber sehr interessante Ergebnisse aus dem Projekt. Für die Zukunft gilt es<br />
also, diesen Weg entweder für alle Teams zu öffnen oder ganz auszuschließen, damit eine Demotivation der Teams<br />
ausgeschlossen wird. Veranstalter müssen sich dann im ersten Fall darauf einstellen, diese Arbeiten zu bearbeiten<br />
und zu verwalten.<br />
Material, Vorbereitung und Nachbereitung<br />
Es zeigte sich, dass die Ausschreibung eines komplexen Wettbewerbs durch intensive Vorarbeit untermauert sein<br />
muss. Es ist essentiell, dass die interessierten Teams verständliche, klar formulierte Hilfsmittel und Handlungsorientierungen<br />
von Anfang an erhalten. Da es in so gelagerten Projekten zwangsläufig zu flexiblen, detaillierten Entscheidungen<br />
im Projektverlauf kommt, sind Unklarheiten zum Ablauf in späteren Projektphasen möglichst auszuschließen.<br />
Dieses erhöht auch die Akzeptanz bei den Zielgruppen und die Möglichkeit des Projektcontrollings. Ratsam ist die<br />
Zusammenstellung eines Kriterien- und Zielsetzungskataloges, der dabei hilft, Aufgaben zu formulieren, Projektteamaufgaben<br />
zu verteilen und das Projekt in seinem Erfolg zu kontrollieren. Die Evaluation und Beurteilung des Projektes<br />
muss vom ersten Moment an mitgedacht werden und es müssen entsprechende Handlungsbausteine in den Projektablauf<br />
implementiert werden, um diese zum Projektabschluss auswerten zu können. Sinnvoll scheint es hierfür,<br />
Einzelverantwortungen im Projektteam zu deligieren, um die Projektleitung zu entlasten. Diese Aufteilung verteilt<br />
den Umfang der Aufgaben für die Projektleitung und stellt so eine Umsetzung weitgehend sicher.<br />
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Weitere Ergebnisse<br />
Sehr unterschiedlich haben sich Projekte in den verschiedenen Schulprofilen entwickelt. Während Teams mit naturwissenschaftlichem<br />
Profil sehr stark auf Wissen(schaft) gesetzt haben, entwickelten sich bei Teams mit gesellschaftswissenschaftlichem<br />
Profil ganz verschiedene Methoden bei der Projektumsetzung: Angefangen von Messeorganisation<br />
über Pressearbeit bis hin zu Erarbeitung von Unterrichtsmaterialien, Lernspielen, Wettbewerben und Videos. Als<br />
besondere Zielgruppe standen hierbei ihre „kleinen“ Mitschüler der 5.- und 6. Klassen im Mittelpunkt. Eine Gruppe<br />
arbeitete auch mit Grundschülern und Kindergartenkindern.<br />
Die durch Recherchen angeregte Beurteilung der Klimaregionen verblieb in einigen Fällen auf einem oberflächlichem<br />
Niveau und beschränkte sich wesentlich auf das Zusammentragen von Zahlenmaterial sowie Auswirkungen auf Flora<br />
und Fauna. Kulturelle Aspekte hingegen blieben weitestgehend unbeleuchtet. Für die Zukunft gilt es zu analysieren,<br />
wie ein höheres Leistungs- und Informationsniveau erreicht werden kann. Überlegenswert ist die Optimierung und<br />
klare Formulierung der Aufgaben mit zugänglichen Beispielen zur Orientierung für die Jugendlichen. Dabei gilt es zu<br />
vermeiden, die möglichen Ergebnisse von vorn herein thematisch zu sehr einzuschränken.<br />
Wichtig ist es, dass alle Teams einen Preis erhalten. Dabei helfen bereits kleine Maßnahmen. Dies zeigte sich in der<br />
sehr positiven Rückmeldung auf die persönliche Urkunde, die jeder Jugendliche auf der Abschlussveranstaltung im<br />
Landeshaus zu Kiel erhielt.<br />
Positive Impulse<br />
Nach dem Wettbewerb haben sich ein guter Teil der teilnehmenden Schule als <strong>Zukunftsschule</strong>.<strong>SH</strong> (Auszeichnungsinitiaive<br />
des IQ<strong>SH</strong>) beworben und wurden 2009 als solche ausgezeichnet. Sie stärken das landesweite Netzwerk der<br />
<strong>Zukunftsschule</strong>n und werden an ihren Schulen mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Projekte zur Bildung für nachhaltige<br />
Entwicklung umsetzen.<br />
Für den Verein selber bedeutete dieser Wettbewerb neben der Presseresonanz und der öffentlichen Aufmerksamkeit<br />
viele neue Kontakte zu interessierten Lehrkräften und Fachleuten. Als Konsequenz dieses Wettbewerbs arbeitet der<br />
Verein zur Zeit an der Idee, zukünftig regelmäßig Wettbewerbe zu Themen der nachhaltigen Entwicklung an Schulen<br />
durchzuführen.<br />
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VI. Anhang<br />
18<br />
Karibische Inseln: Heinrich Heine Gymnasium Heikendorf<br />
Rocky Mountains: Freiherr vom Stein Realschule Kiel Elmschenhagen
Niederlande: Käthe Kollwitz Schule Kiel<br />
Island: Emil von Behring Gymnasium Großhansdorf<br />
19
20<br />
Spanien: Ernestinenschule Lübeck<br />
Sonnenei: Gymnasium Lütjenburg
Spanien: Ernestinenschule Lübeck<br />
Emil von Behring Gymnasium Großhansdorf<br />
21
Amazonien: Gymnasium Lütjenburg<br />
Nebenjob Klimaretter: Isarnho Schule Gettorf<br />
22
Mississippi Delta: Johann Heinrich Voss Schule Eutin<br />
23
Bäume: Heinrich Heine Gymnasium<br />
CO 2 -Projekt: Käthe Kollwitz Schule Kiel<br />
24
Klimawald: Bismarckschule Elmshorn Team 1<br />
25
Projekt: Nebenjob: Klimaretter<br />
Das Projektteam der Isarnhoschule hat mit ihrem Lehrer Volkhart Hanns beim Klimaschulwettbewerb „Endlich warm!“<br />
mit seinen Beiträgen insgesamt den sehr guten 2. Platz errungen. Als Referenzregion zu Schleswig-Holstein hatten sie<br />
die Region Madagaskar. In der Phase der Projektumsetzung haben sich die 28 Schülerinnen und Schüler der Klasse 11f<br />
des gesellschaftspolitischen Profils zur Aufgabe zu machen, Energiekosten in der Gemeinde Gettorf und in der Schule<br />
einzusparen. Als Form wählten sie eine Energiemesse und ein eigenes Solarprojekt an der Schule.<br />
Projekthintergrund<br />
Zu Beginn ihres Projekts standen sie vor der grundlegenden Frage:<br />
Wie kann die Welt vor der Klimakatastrophe gerettet werden?<br />
Bei der Beantwortung der Frage mit Blick auf das Ziel des Projektes zeigte sich zuerst der offensichtliche Weg auf, an<br />
der eigenen Schule über CO 2 - Ausstoß zu informieren, für verbrauchsarme Autos zu werben, usw. Mit ihren eigenen<br />
Worten: „Wir werben für eine bessere Welt, die die Zielpersonen eine Stange Geld kostet, die letztlich aber lediglich<br />
durch ideelle Werte entlohnt wird.“ Nach eingehender Diskussion kamen sie zu folgendem Schluss:<br />
Die Bitte, sich einem Ideal zu verpflichten und dabei auf persönliche Vergütung zu verzichten ist kein überzeugendes<br />
Argument.<br />
Daher wurde beschlossen, sich dem einzigen erfolgversprechenden Weg zu widmen:<br />
Eine große Zielgruppe anzusprechen, die bereit ist, zu investieren, wenn sie mittel- bis langfristig persönlichen Profit<br />
aus dem Projekt ziehen kann. Dabei rückte die Zielgruppe der Eigenheimbesitzer in den Mittelpunkt. Das Haus ist als<br />
geographisches Zentrum des eigenen Lebens bestens dafür geeignet, Geld zu sparen.<br />
Als Vorteile dieses Ansatzes, die sich den Hausbesitzern bieten, sieht das Projektteam:<br />
Die Energiekostenersparnis<br />
Die Subventionen vom Staat<br />
Die Schonung der Umwelt<br />
Der persönlicher Beitrag zum globalen Kampf gegen den Klimawandel<br />
Mehr Unabhängigkeit von endlichen fossilen Brennstoffen<br />
Da die Oberstufenklasse nicht das Know-how besitzt, selbst Solaranlagen zu installieren oder Häuser zu dämmen, hat<br />
sie beschlossen, die Distanz zwischen Firmen, informierenden Experten und Energieberatern auf der einen und den<br />
Kunden, also den Eigenheimbesitzern auf der anderen Seite, zu überbrücken und die möglichen Geschäftspartner<br />
zusammen zu bringen.<br />
Bei einer Veranstaltung können Abnehmer informiert werden – bis hin zu einer möglichen Zusammenarbeit mit den Anbietern.<br />
Das Projektteam will die Basis schaffen für einen produktiven Informationsaustausch, bei dem das Fundament<br />
gelegt wird für eine Emissionseinsparung, eine Schonung der globalen Rohstoffe und eine Bewusstseinssteigerung in<br />
der Bevölkerung. Jeder muss wissen, dass er als Teil der Erde verpflichtet ist, zu deren Schutz beizutragen.<br />
26
Die Projektidee<br />
Um diese Funktion des „Bindeglieds“ zwischen Abnehmer und Verkäufer zu erfüllen, wählten sie als Rahmen ihres<br />
Unternehmens eine kostenlose Informationsmesse. Besonders wurde hier Augenmerk auf Informationen für Besitzer<br />
kleinerer Häuser gelegt. Dementsprechend sollten diese sich informieren und sich nach der Veranstaltung fundierter für<br />
entsprechende Anlagen entscheiden können.<br />
Mit der Schirmherrschaft des Bürgermeisters in Gettorf war es auch möglich die neuen Räumlichkeiten des „Kultur-<br />
und Bildungszentrum“ (KuBiz) gestellt zu bekommen. Zu dieser Veranstaltung wurden die potenziellen Kunden, also<br />
sämtliche Eigenheimbesitzer aus Gettorf und Umgebung, mittels Flyer und Werbeplakaten im Dorfzentrum, in der<br />
Gettorfer Umgebung, in ortsansässigen Geschäften, lokalen Blättern, Vereinen sowie teilweise persönliche Anschreiben<br />
eingeladen.<br />
Auf der Veranstaltung konnten Verkäufer und Vertreiber von Anlagen für regenerative Energien (Solartechnik etc.) oder<br />
Maßnahmen zum Einsparen von Energie ihre Arbeit und Produkte präsentieren. Für die Messe konnten die lokalen<br />
Firmen solarteam ostsee, futura, Stadtwerke Kiel, EURANORD, Wolf Technik GMBH, Erdwärme Team, Tischlerei Altwittenbek<br />
und die Förde Sparkasse gewonnen werden.<br />
Das Bühnenprogramm der Energiemesse sollte sowohl die kommunale Einbettung dieser Initiative als auch die Projektidee<br />
des Projektteams dokumentieren. Die kommunale Vernetzung dieser Initiative stellten der Bürgermeister und der<br />
Schulleiter dar, während 2 Delegierte des Projektteams über den Hintergrund der Projektarbeit referierten. In diesem<br />
Zusammenhang präsentierten sie auch ihr eigenes Energieprojekt. „Unser Ziel ist es, dass die Isarnho-Schule mit gutem<br />
Beispiel vorangeht und auf dem Dach eine Photovoltaik-Anlage installiert wird.“<br />
Die Messe fand am 9. Mai 2009 zwischen 14. und 18.00 Uhr statt, die von ca. 200 Bürgerinnen und Bürgern besucht<br />
wurde. Damit möglichst viele Gettorfer diese besuchen konnten, hat das Projektteam auch eine kostenlose Kinderbetreuung<br />
angeboten sowie eine Cafeteria, aus dessen Erlöse die Veranstaltung finanziert wurde.<br />
27
Projekt: Kunst und Klima<br />
24 Jugendliche der 11. Klasse des Heinrich Heine Gymnasiums hatten unter der Betreuung des Lehrers Philipp Kraft<br />
über den Klimawandel auf den Karibischen Inseln recherchiert. Ihre Ergebnisse hatten sie in eine künstlerisch gestaltete<br />
Installation präsentiert. Der künstlerischen Gestaltung blieben sie auch in der Phase der Projektumsetzung, in der sie<br />
das Thema Klima mit Kunst in Verbindung gesetzt haben.<br />
Mit ihren Beiträgen haben sie insgesamt den fünften Platz errungen.<br />
Der Leitgedanke<br />
Der Leitgedanke des lokalen Klimaprojekts war schnell gefunden. Es sollten möglichst viele Menschen erreicht werden.<br />
Dem Grundgedanke des Wettbewerbs „Endlich warm!“ nachkommend sollten die Folgen des Klimawandels an konkreten<br />
Beispielen veranschaulicht werden und im Idealfall bei den Angesprochenen zu einem Umdenken und Handeln<br />
bewirken.<br />
Erste Ansätze der Planung richteten sich auf das unmittelbare Umfeld – die Schule. Da die Heinrich Heine Schule sich<br />
aber in der Vergangenheit bereits mit zahlreichen Projekten mit dem Thema Umwelt- und Klimaschutz beschäftigt hat,<br />
kamen Vorschläge wie die Wärmedämmung von Räumlichkeiten nicht in Frage. Zustimmung fand somit der Gedanke<br />
nach Außen zu wirken. Eine reine Informationsveranstaltung über die Einsparmöglichkeiten von Energie in privaten<br />
Haushalten erschien im Ansatz zwar richtig, allerdings ohne Aufhänger nicht recht publikumswirksam. Inspiriert von<br />
dem Leitgedanken, selbst zu gestalten, setzte sich der Gedanke durch, dass Bäume gepflanzt werden sollten, um das<br />
lokale Klima zu verbessern.<br />
Die Grundidee<br />
Die Grundidee des Baumpflanzens mag zunächst als recht unkreativ vorkommen, da diesen Weg auch schon mehrere<br />
Institutionen davor und auch andere Projektteams gingen, doch erschien der Klasse auf dem ersten Blick das etwas<br />
kleinere Projektvorhaben in der Kürze der Zeit realistisch umsetzbar zu sein. Außerdem hatte diese Idee den Vorteil,<br />
dass sehr variabel auf die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannte Höhe der finanziellen Mittel reagiert werden<br />
konnte.<br />
Die Fachleute sind sich über die Co 2-Verbrauch von Bäumen nicht immer ganz einig. Logisch ist, dass ein Baum mit<br />
zunehmender Mächtigkeit mehr CO 2 verbraucht. Laubbäume sind deshalb effektiver als Nadelhölzer. Legt man die<br />
durchschnittlichen Angaben in der Literatur zu Grunde, so kommt man auf einen Wert von ca. 6 kg Co 2 pro Baum und<br />
Tag. Das würde bedeutet, dass beispielsweise eine Buche im Laufe ihres Lebens etwa so viel CO 2 umsetzt wie eine<br />
Durchschnittsfamilie in Deutschland im Jahr produziert. Diese Werte lassen jeden Einzelnen der zum Handeln bereit<br />
wäre, sein Vorhaben schnell so unbedeutend erscheinen, setzt doch von Beginn an das Gefühl der Machtlosigkeit ein.<br />
Doch genau hier sollte das Projektvorhaben ansetzen: „Wichtig ist, dass der Baum im Kopf gepflanzt wird.“<br />
Die Planung<br />
Der Kontakt zur Gemeinde war schnell hergestellt. Bürgermeister Pape war von dem Projekt sehr angetan und war<br />
bereit, schnell und unbürokratisch bei der Suche nach einer Fläche für die Pflanzung zu helfen. Die Suche einem geeigneten<br />
Gebiet gestaltete sich anfangs weniger einfach. Den entscheidenden Schritt nach vorne tat die Planung durch die<br />
Kombination zweier Projektvorhaben. Am Heikendorfer Ufer wurde von einem zunächst unbekannten Künstler - ganz<br />
nach Kopenhagener Vorbild – eine kleine Meerjungfrau platziert. Dies löste einen unerwarteten Besucherstrom an.<br />
28
Der Meerjungfrau folgten ein Zwerg, zwei Frösche, eine beleibtere Dame und ein Seepferd. Die Gemeinde wollte nun<br />
gegenüber der Seebadeanstalt eine kleine Fläche zur Verfügung stellen, auf der Künstler ihre Werke öffentlich machen<br />
können. Das Konzept Kunst und Klima war geboren.<br />
Die Umsetzung<br />
Während die Gespräche mit der Gemeinde konkretisiert wurden, nahmen Vertreter der Klasse Kontakt zu lokalen Garten-<br />
und Landschaftsunternehmern auf. Auch hier stieß die Idee auf Begeisterung. Die Geschäfte konnten zwar die Bäume<br />
verständlicherweise nicht kostenlos abgeben, wohl aber zum Einkaufspreis. Das Projektteam reagierte darauf mit<br />
der Idee des Verkaufs von so genannten Baumpatenschaften. Die „Sponsoren“ - beispielsweise lokale Unternehmen<br />
oder auch Privatpersonen – finanzieren einen Baum und können im Gegenzug ihre Spende jederzeit am Heikendorfer<br />
Ufer besuchen. Auf einer Tafel sind die jeweiligen Geldgeber festgehalten. Unter der Anleitung der Gartenbauunternehmen<br />
wird die 11 d selbstverständlich auch beim Einpflanzen tatkräftig zur Hand gehen.<br />
Vorgesehen ist zudem ein gut einsehbarer Schaukasten mit ausführlichen Informationen zum Projekt sowie den in den<br />
Leitgedanken aufgenommenen CO2-Einsparmöglichkeiten für Privathaushalte. Nach Möglichkeit soll auch eine Beleuchtung<br />
über solarbetriebene Laternen realisiert werden. In jedem Fall wird das große Interesse, das die Kunstwerke in der<br />
regionalen Presse genießen dazu führen, dass das Klimaprojekt nachhaltig eine breite Öffentlichkeit erhält und so die<br />
Chancen sehr gut stehen, das der Leitgedanke unseres Projektvorhabens erfüllt wird.<br />
In den bisherigen Pflanzperioden, Frühjahr und Herbst 2009, konnte dieses Projekt noch nicht gänzlich umgesetzt<br />
werden. Nun steht alles bereit für das Frühjahr 2010.<br />
29
Projekt: Mit kleinen Schritten zum Erfolg!<br />
Schul-, Stadtteil- und konstruktive Aktionen... der Schlüssel zur Klimarettung<br />
Die Abschlussklasse 10a der Freiherr vom Stein Schule in Kiel-Elmschenhagen haben einen ganzen Strauß von Aktivitäten<br />
in der Schule, Stadtteil sowie eigene Energiespartechniken entwickelt und umgesetzt. Mit der Kombination von<br />
eigenen Aktivitäten, Vernetzung mit kommunalen Partnern bis hin zu eigenen Konstruktionen und der umfassenden<br />
Dokumentation ihrer Aktivitäten haben sie mit ihrer Lehrerin Gabriele Jensen den Gesamtwettbewerb „Endlich warm!“<br />
gewonnen.<br />
I. Schulaktionen<br />
1. Energiecheck<br />
In der gesamten Schule wurde eine Ist-Analyse der Raumbeleuchtung bzw. der Art und Anzahl der Leuchtmittel durchgeführt.<br />
Parallel dazu wurde mit einem Luxmeter die Helligkeit gemessen. Daraus wurden Rückschlüsse gezogen und<br />
notwendige Schritte eingeleitet wie Reinigen der Leuchtmittel, Austausch defekter Leuchtmittel und Einführung von<br />
„Lichtwächtern“ in den Klassen.<br />
2. Bilderrahmenaktion<br />
Für jede der 18 Klassen hat das Projektteam einen Bilderrahmen hergestellt. Im Bilderrahmen befinden sich Informationen<br />
über das Trennen und Vermeiden von Müll, das richtige Lüften und Heizen und den umweltfreundlichen Umgang<br />
mit Licht. Im Passepartout wurden die Namen aller Schülerinnen und Schüler der Klasse aufgeschrieben und sollten<br />
damit die Verbindlichkeit steigern. Diese Aktion war auch Auftakt einer Kontrollaktion. Nach den Osterferien wurden bis<br />
zu den Sommerferien in unregelmäßigen Abständen die Mülleimer kontrolliert. Dafür wurden Punkte verteilt. Die Klasse<br />
mit den meisten Punkten wurde Mülltrennmeister und mit einem kleinen Preis ausgezeichnet.<br />
3. Klimastraßenaktion 3. April 2009<br />
Die Klimastraßenaktion wurde mit der 5. und 6. Klasse durchgeführt. Die Aktion hatte insgesamt sechs Stationen, die<br />
jeweils eine knappe Viertelstunde dauern. Bei jeder Station gibt es Punkte in Form von Edelsteinen zu sammeln. Die<br />
Klasse, die die meisten Edelstein gesammelt hat, erhielt einen kleine Preis, alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekamen<br />
eine Urkunde und eine Brotdose.<br />
1. Station: Energiesparen in der Küche.<br />
Informationen und ein Umsetzungsspiel.<br />
2. Station: Alternative Energien – Strom aus Zitronen?<br />
Versuche Strom aus Gemüse und Obst zu erzeugen<br />
3. Station: Auch beim Heizen sparen!<br />
Kreuzworträtsel und das Spiel „Klima-Suchsel“.<br />
4. Station: Wir mischen uns ein!<br />
Informationen rund um den Klimawandel. Das Projektteam zeigte eine Power Point Präsentation und<br />
informierte über den Klimawandel. Die 5.- und 6. Klässler sollten danach ihre Befürchtungen,<br />
Wünsche oder Forderungen an die Politiker auf eine Magnettafel schreiben.<br />
5. Station: Helligkeit und Strom messen – Den Stromfressern auf der Spur<br />
6. Station: Sei kein Dreckspatz – Wo kommt der Müll hin?<br />
Spiele rund um das Mülltrennen<br />
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II. Konstruktive Arbeiten<br />
Der Badewassersparer<br />
Der tägliche private Wasserverbrauch beträgt in Deutschland 127 Liter pro Bürger. Mit 47 Liter ist der Anteil für Duschen<br />
und Baden der höchste und für das Projektteam geeigneter Ansatzpunkt einer Verhaltensänderung. Die Klasse<br />
hat durch die Konstruktion und den Bau eines Badewassersparers ein funktionierendes System zur Regulierung des<br />
Badewasserstands entwickelt. Ihre Versuche haben gezeigt, dass durch die nicht merkbare Absenkung des Wasserstandes<br />
um 2 cm rund 28 Liter Badewasser gespart werden können. Das klingt im ersten Moment nicht besonders, ergibt<br />
aber hoch gerechnet auf alle Haushalte in Deutschland eine unvorstellbare Menge an eingespartem Wasser.<br />
Stadtteilaktionen<br />
Das Projektteam hat ihren Stadtteil in ihre Aktivitäten mit einbezogen.<br />
Zunächst haben sie verschiedene Broschüren im Stadtteil verteilt. Darunter auch eine Drehscheibe, damit man sofort<br />
ermitteln kann, wie viel CO 2 man mit welcher Aktion sparen kann.<br />
„Energiesparleuchtenentsorgungsboxen-Aktion“<br />
Die Klasse hat sich über Energiesparlampen informiert. Das große Problem der Energiesparlampen ist bisher noch ihre<br />
entsprechende Entsorgung. Deshalb haben sie in der Schule Sammelboxen für Energiesparlampen aufgestellt und mit<br />
einem Flyer die Schulnachbarschaft darüber informiert.<br />
Das Untersuchungsgebiet der Klasse war ein Teil der Gartenstadt Elmschenhagen. Sie zeichnet sich durch unterschiedlich<br />
angelegte Wohnquartiere aus. Im Fokus standen die zweigeschossigen Wohnzeilen im Bereich der Troppauer Straße.<br />
Durch die Blockrandbebauung entstanden im Inneren Freiflächen mit Fußwegen, die als nutzbare Grünflächen angelegt<br />
wurden. Arkaden und Freiräume zwischen den einzelnen Gebäuden lassen Einblicke in den Innenraum zu. Elmschenhagen<br />
ist ein grüner Stadtteil, was natürlich auch für das Klima eine Rolle spielt.<br />
Die Grundrisse der Wohnungen in den Wohnblocks wurden besorgt. An 2 Beispielwohnungen wurde aufgezählt, wie<br />
viele Lampen bzw. Lichtquellen in einer Wohnung vorhanden sind. Diese Ergebnisse wurden wiederum hoch gerechnet<br />
und Berechnungen angestellt, wie viel Energie durch Energiesparlampen ungefähr gespart werden könnten. Danach<br />
wurden die Wohnblocks besucht und alte Lampen gegen Energiesparleuchten kostenlos eingetauscht.<br />
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Der Verein Partner der <strong>Zukunftsschule</strong>.<strong>SH</strong> e.V.<br />
... unterstützt Bildung für nachhaltige Entwicklung durch die Schaffung von Netzwerken und Finanzierung von Maßnahmen<br />
wie z. B. Weiterbildung, Arbeitsmaterial und Öffentlichkeitsarbeit. Aus seinen Mitgliedsbeiträgen sowie aus Finanzmitteln<br />
von Sponsoren stellt der Verein die notwendigen Mittel für eine Unterstützung bereit und verwaltet diese Gelder.<br />
Außerdem vermittelt der Verein ggf. Sachleistungen wie kostenlose Unterstützung, Materialien etc.<br />
Dabei sind folgende Aspekte entscheidend:<br />
Schaffung von Kommunikationsmöglichkeiten<br />
Bildung von Netzwerken mit Wirtschaft und Politik<br />
Impulse geben, die das Projekt weiterbringen<br />
Unterstützung der Schulen<br />
Die Initiative <strong>Zukunftsschule</strong>.<strong>SH</strong>...<br />
...ist ein Auszeichnungssystem des Instituts für Qualitätsentwicklung Schleswig-Holstein (IQ<strong>SH</strong>). Es soll die Bildung für<br />
nachhaltige Entwicklung an den Schulen des Landes Schleswig-Holstein fördern. Dabei gilt es, Kinder und Jugendliche<br />
mit Aktionen, Schulprojekten und im Unterricht heute auf die Herausforderung unserer Welt von morgen vorzubereiten.<br />
Die Maßnahmen werden von den Schulen selbst entwickelt und durchgeführt. Schulen, welche dieses Ziel konsequent<br />
verfolgen, können die Auszeichnung „<strong>Zukunftsschule</strong>.<strong>SH</strong>“ erwerben.<br />
Mögliche Themenfelder der Schulprojekte sind:<br />
Umwelt & Energie, Gesundheit und Lebensqualität, Lebensräume und Soziales, Wirtschaft, demokratisches Handeln<br />
Grundsätzlich können ALLE Schulen des Landes in öffentlicher und privater Trägerschaft teilnehmen. In den einzelnen<br />
Projekten und Maßnahmen der Schulen soll es darum gehen, den Schülern praxisnah zu vermitteln, was zukunftsfähiges<br />
oder auch nachhaltiges Handeln bedeutet. Die Jugendlichen erfahren und erleben aktiv, dass es in der Schule nicht nur<br />
darum geht, die nächste Klassenarbeit zu bestehen, sondern um sehr viel mehr. Die Schulen können durch die Teilnahme<br />
an der Zertifizierung die Qualität des Unterrichtes deutlich erhöhen und tragen damit aktiv zur Verbesserung des<br />
Bildungsstandards der Lernenden bei.<br />
Mehr über die Initiative unter: www.zukunftsschule.sh<br />
Verein Partner der <strong>Zukunftsschule</strong>.<strong>SH</strong> e.V.<br />
Partner der <strong>Zukunftsschule</strong>.<strong>SH</strong> e.V.<br />
Postfach 4616 · 24046 Kiel<br />
Tel.: 0431 / 541549<br />
E-Mail: verein@zukunftsschule.sh