5. philharmonisches konzert - Philharmonisches Orchester Heidelberg
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entgegen der klassisch-romantischen Tradition des Solo<strong>konzert</strong>s, in<br />
dem das Soloinstrument die rolle eines heldenhaften einzelnen gegenüber<br />
dem orchesterapparat einnimmt, ist Gubaidulina auf der Suche<br />
nach einem neuen Typus von Solopart. „Vor allem die Vorstellung, dass<br />
der Solist einen Helden verkörpere, ist heute nicht mehr aktuell. Denn<br />
dieser Held musste doch ein Sieger sein, ein außerordentliches individuum,<br />
das den ungleichen Wettbewerb gewinnt. [...] im 20. Jahrhundert<br />
sind diese ideen unwichtig und anachronistisch geworden, der Sieger<br />
hat ausgedient, der Held hat in jeder Hinsicht enttäuscht, und niemand<br />
weiß mehr, was die Wahrheit ist. zeitgenössische Komponisten müssen<br />
deshalb nach neuen Wegen suchen, um das Verhältnis zwischen dem<br />
Solisten und dem orchester zu ordnen. auch ich bin auf der Suche.“<br />
Dieser ansatz zeigt sich schon in den ersten Takten von iN TeMPUS<br />
PraeSeNS: zu Beginn wird die Solo-Violine als ein vorsichtig suchendes<br />
individuum inszeniert, das sich mäandernd, in einem fragenden Gestus<br />
durch den Klangraum tastet. in diesem dramaturgischen ansatz ist auch<br />
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