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Wiederkäuerklinik<br />

Vetsuisse Fakultät Bern<br />

www.wiederkaeuerklinik.ch; www.cliniqueruminants.ch;<br />

www.rinderklinik.ch<br />

PROXIMALE GLIEDMASSENERKRANKUNGEN beim RIND<br />

Skriptum<br />

zur VL im Themenblock<br />

BEWEGUNGSAPPARAT<br />

von<br />

Adrian Steiner<br />

WS 2005-06<br />

A. ERKRANKUNGEN DER GELENKE .................................................................... 3<br />

Anatomie / Physiologie ....................................................................................... 3<br />

SYMPTOMATIK ................................................................................................. 4<br />

DIAGNOSTIK ..................................................................................................... 4<br />

DIFFERENTIALDIAGNOSEN............................................................................. 6<br />

ARTHRITIS ........................................................................................................ 6<br />

SPAT .................................................................................................................. 7<br />

LITERATUR ....................................................................................................... 8<br />

LUXATIONEN .................................................................................................... 9<br />

LITERATUR ..................................................................................................... 11<br />

BANDRUPTUREN............................................................................................ 11<br />

LITERATUR ..................................................................................................... 13<br />

B. ERKRANKUNGEN DER BURSEN UND SEHNENSCHEIDEN .................... 14<br />

EINLEITUNG.................................................................................................... 14<br />

HYGROM DER BURSA PRÄCARPALIS; BURSITIS PRÄCARPALIS ............. 14<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner


BURSITIS CALCANEA SEPTICA .................................................................... 15<br />

LITERATUR ..................................................................................................... 16<br />

C. ERKRANKUNGEN DER MUSKELN UND SEHNEN .................................... 17<br />

EINLEITUNG.................................................................................................... 17<br />

RUPTUR DES M. FIBULARIS TERTIUS/ RUPTUR DES M. GASTROCNEMIUS<br />

......................................................................................................................... 17<br />

DURCHTRENNUNG DES FERSENSEHNENSTRANGES .............................. 18<br />

DURCHTRENNUNG DER OBERFLÄCHLICHEN UND/ODER TIEFEN<br />

BEUGESEHNE................................................................................................. 19<br />

LITERATUR ..................................................................................................... 20<br />

D. ANDERE GLIEDMASSENERKRANKUNGEN .............................................. 21<br />

PERITARSITIS................................................................................................. 21<br />

SPASTISCHE PARESE ................................................................................... 21<br />

ANGEBORENE VERKRÜMMUNG DER VORDERGLIEDMASSEN BEIM KALB<br />

......................................................................................................................... 22<br />

LITERATUR ..................................................................................................... 23<br />

E. ABBILDUNGEN ............................................................................................ 24<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

2


A. ERKRANKUNGEN DER GELENKE<br />

ANATOMIE / PHYSIOLOGIE<br />

Ein Gelenk besteht aus:<br />

- mindestens 2 Knochenenden, überzogen von<br />

hyalinem Knorpel; darunter liegt die<br />

subchondrale Knochenplatte.<br />

- Gelenkskapsel bestehend von aussen nach innen aus:<br />

- Bindegewebe, lamina propria, membrana synovialis;<br />

- letztere besteht aus sekretorischen (Typ B) und<br />

phagozytierenden (Typ A) Zellen.<br />

- Ligamenten, welche entweder intrakapsulär (Kollateralbänder) oder<br />

intraartikulär, aber extrasynovial (Kreuzbänder) gelegen sind.<br />

- Stützstrukturen (fakultativ): Menisken<br />

Die Innervation des Gelenkes erfolgt nur bis zum bindegewebigen Anteil der<br />

Gelenkskapsel; d.h. nicht primär die Entzündung, sondern die Dehnung eines<br />

Gelenkes wird als Schmerz empfunden.<br />

Die Nährstoffversorgung des Gelenkes erfolgt indirekt durch Diffusion ausgehend<br />

vom subsynovialen Kapillarbeet. Frei diffundieren können Elektrolyte, Wasser,<br />

Sauerstoff, Kohlendioxid und kleine Proteine: Ultrafiltrat des Plasmas. Sie folgen<br />

einer hydrostatischen und kolloidosmotischen Druckdifferenz. Im Gelenk besteht<br />

normalerweise ein Unterdruck von -2cm bis -6cm Wassersäule. Das Gelenk wird<br />

zudem durch Lymphgefässe drainiert.<br />

Na-Hyaluronat (Hyaluronsäure) wird in den sekretorischen Synovialzellen produziert<br />

und in die Synovia abgegeben; es ist verantwortlich für die Viskosität der Synovia<br />

und ist gleichzeitig ein wichtiger Bestandteil der Proteoglykanaggregate des<br />

Gelenkknorpels. Proteglykanaggregate sind verantwortlich für die Elastizität des<br />

Gelenkknorpels und bestehen aus Na-Hyaluronat im Zentrum, und rechtwinklig dazu<br />

angegliederten Proteoglykanuntereinheiten, welche wiederum aus je einem<br />

Kernprotein mit daran angegliederten Glykosaminoglykanseitenketten bestehen.<br />

Der hyaline Knorpel besteht aus Wasser (ca. 70%), Kollagenfaser,<br />

Proteoglykanaggregaten und wenigen Chondrozyten. Die Ernährung des hyalinen<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

3


Knorpels erfolgt wie Synovialflüssigkeit und in geringerem Mass ausgehend vom<br />

subchondralen Knochen.<br />

Die Funktion der Gelenke besteht in der Beweglichkeit der Gliedmasse und in der<br />

Dämpfung von longitudinalen Kräften (hyaliner Knorpel und Synovia). Die<br />

elastische Beschaffenheit des hyalinen Knorpels sowie die hohe Viskosität der<br />

Synovia (Lubrifikation) erlauben eine beinahe friktionslose Bewegung.<br />

SYMPTOMATIK<br />

Schwellung (prall, ev. fluktuierend): Erhöhung des Proteingehaltes führt zur<br />

Volumenzunahme durch Diffusion von Wasser ins Gelenk.<br />

Wärme, Rötung<br />

Schmerz: Durch Dehnung der Gelenkskapsel (Palpation und Lahmheit)<br />

Reduzierte Beweglichkeit (siehe Beugeprobe)<br />

Abnorme Beweglichkeit bei Vorliegen von Bandrupturen<br />

Allgemeinsymptome v.a. bei septischer Arthritis: Fieber, Appetitlosigkeit,<br />

Milchrückgang.<br />

Muskelatrophie an der betroffenen Gliedmasse bei chronischem Geschehen (>14<br />

Tage)<br />

Veränderungen der Zusammensetzung der Synovialflüssigkeit<br />

Radiologisch sichtbare Veränderungen im Bereich der subchondralen<br />

Knochenplatte sind frühestens 10 Tage nach Beginn einer Arthritis erkennbar<br />

DIAGNOSTIK<br />

- Gründliche klinische und orthopädische Untersuchung mit Beugeproben<br />

- Gelenkspunktion (Arthrocentese) und nachfolgende Untersuchung der Synovia<br />

- Spezialuntersuchungen wie Ultrasonographie, Radiologie, Arthroskopie<br />

Gelenkspunktion<br />

Anatomie der Punktionsstellen kann dem Lehrbuch "Lameness in Cattle"<br />

entnommen werden. Bei mehrhöhligen Gelenken wie dem Kniegelenk müssen u.U. 2<br />

Punktionen durchgeführt werden. Individuelle anatomische Unterschiede sind zu<br />

beachten.<br />

Technik der Gelenkspunktion: Bei jeder Gelenkspunktion muss eine zwingende<br />

Indikation vorliegen. Die Punktion hat unter absolut sterilen Kautelen zu erfolgen<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

4


(Gefahr der iatrogenen Infektion). Im Bereich einer Phlegmone darf keine Punktion<br />

durchgeführt werden, da die Gefahr der iatrogenen Infektion erhöht ist.<br />

Makroskopische Normalbefunde der Synovia: Menge: In Abhängigkeit vom<br />

Gelenk: Ein bis wenige Milliliter; Viskosität: fadenziehend; Transparenz: klar;<br />

Beimengungen: keine; Farbe: bernsteinfarben; Koagulation: Keine spontane<br />

Koagulation.<br />

Laboruntersuchung der normalen Synovia: Proteingehalt (


Tabelle 2: Charakteristika von normaler und veränderter Synovia<br />

Diagnose Transparenz Leuk/yl % polymorph-<br />

kernige Zellen<br />

normal klar


ARTHRITIS SEPTICA<br />

�Siehe separates Skriptum<br />

SPAT<br />

Es handelt sich dabei per definitionem um eine primär aseptische, degenerative<br />

Arthritis (Osteoarthrose) im Bereich des Tarsometatarsal- und des distalen<br />

Intertarsalgelenkes. In vielen Fällen liegt eine infektiöse Arthritis = septischer Spat =<br />

Spat mit Komplikationen vor, wobei Primär-, Sekundär- und Tertiärinfektionen als<br />

Ursache in Frage kommen.<br />

Ätiopathogenese: Nicht genau bekannt. Als auslösender Faktor kommt eine<br />

Überbeanspruchung der distalen Gelenke des Tarsus mit nachfolgender<br />

Tarsalknochendegeneration in Frage.<br />

Symptomatik: Anamnese nicht pathognostisch. Kühe aller Alterskategorien sind<br />

betroffen. Mittel- bis hochgradige gemischte Lahmheit; Periartikuläre Schwellung mit<br />

Akzentuierung im medio-distalen Gelenksbereich des Tarsus. Flexion und Extension<br />

des betroffenen Sprunggelenks sind schmerzhaft. Häufig liegt eine sekundäre<br />

aseptische Affektion des Talokruralgelenkes vor. Relativ häufig tritt Spat als<br />

Nebenbefund (subklinische Form) auf.<br />

Die Diagnosesicherung erfolgt radiologisch. Häufige Befunde sind: Ankylose,<br />

Sklerosierung, Osteolyse, Weichteilschwellung; inkonstant werden beobachtet:<br />

Periostale Knochenzubildung (Zeichen für Vorliegen von septischem Spat) und<br />

Einschmelzungsherde. Beim aseptischen Spat stehen im akuten Stadium<br />

Weichteilschwellung, Osteolyse und Einschmelzungsherde im Vordergrund. Im<br />

Verlaufe der Abheilung kommt es zur Sklerosierung und schlussendlich zur<br />

Ankylosierung (siehe Definitionen).<br />

Therapie: Leinsamenkataplasmen, systemische Applikation von nicht-steroidalen<br />

Entzündungshemmern, Boxenruhe. Bei Vorliegen einer Infektion: Penicillin (1-2<br />

Wochen). Bei Vorliegen von Einschmelzungsherden: Kürettage und Spülung, oder<br />

Osteostixis (Anbohren der Knochen vom Gelenk her.<br />

Prognose: Zweifelhaft bis günstig bei aseptischem Spat; zweifelhaft bei septischem<br />

Spat und ungünstig bei Sekundärinfektion des Talokruralgelenkes.<br />

Definitionen: Sklerosierung: Verhärtung durch Bindegewebszubildung, welche<br />

verknöchern kann. Ankylose: Versteifung eines Gelenkes bedingt durch einen intra-<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

7


oder periartikulären Erkrankungsprozess. Arthrodese: Operative Versteifung eines<br />

Gelenkes.<br />

LITERATUR<br />

Crabill M, Cohen ND, Martin J. Detection of bacteria in synovial fluid using the<br />

polymerase chain reaction. Vet Surg 1995; 24: 423.<br />

Desrochers A, St-Jean G, Cash WC, et al. Characterization of anatomic<br />

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femorotibial joints in cattle using intraarticular latex positive contrast arthrography.<br />

Vet Surg 1995; 24: 425.<br />

Hirsbrunner G, Steiner A. Treatment of infectious arthritis of the radiocarpal joint of<br />

cattle with gentamicin-impregnated collagen sponges. Vet Rec. 1998, 399-402.<br />

Martig J, Ueltschi G, Eberle J, Schneider E. Spat des Rindes. Tierärztl Prax 1977; 5:<br />

303-315.<br />

Rohde C, Anderson DE, St-Jean G et al. Synovial fluid analysis in cattle: A Review of<br />

130 cases. Vet Surg 2000;29:341-346.<br />

Schneider RK, Barmlage LR, Mecklenburg LM, et al. Open drainage, intraarticular<br />

and systemic antibiotics in the treatment of septic arthritis/tenosynovitis in horses.<br />

Equine Vet J 1992; 24: 443-449.<br />

Singh A, Patil DB, Sharifi D, et al. Effect of intraarticular injection of local anesthetics<br />

and local arthrocentesis on bovine synovia. Indian J Anim Sci 1991; 61: 1190-1192.<br />

Steiner A. Arthroscopic lavage and implantation of gentamicin-impregnated collagen<br />

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Luzern, 1998, Proc. 309-310.<br />

Steiner A, Hirsbrunner G, Miserez R, Tschudi P. Arthroscopic lavage and<br />

implantation of gentamicin impregnated collagen sponges for treatment fo chronic<br />

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VanHuffel X, Steenhaut M, Imschoot J et al. Carpal joint arthordesis as a treatment<br />

for chronic carpitis in calves and cattle. Vet Surg 1989;18:304-311.<br />

Whitehair KJ, Blevins WE, Fessler JF et al. Regional perfusion of the equine carpus<br />

for antibiotic delivery. Vet Surg 1992;21:279-285.<br />

Whitehair KJ, Bowersock TL, Blevins WE et al. Regional limb perfusion for antibiotic<br />

treatment of experimentally induced septic arthritis. Vet Surg 1992;21:367-373.<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

8


LUXATIONEN<br />

Luxation: Gegenseite Verschiebung zweier durch ein Gelenk verbundener<br />

Knochenenden, wobei kein Kontakt zueinander mehr besteht. Subluxation: Im<br />

Gegensatz zur Luxation besteht noch partieller Kontakt der Gelenksoberflächen.<br />

Diastase: Auseinanderweichen von Knochen, welche normalerweise bindegewebig<br />

verbunden sind. Gelenksluxationen kommen beim Rind eher selten vor. In der Folge<br />

sind die Gelenke in abnehmender Häufigkeit des Auftretens von Luxationen<br />

aufgelistet: Hüftgelenk, Patellafixation nach dorsal, Iliosakralgelenk, Fesselgelenek,<br />

Carpometacarpalgelenk, Tarsometatarsalgelenk. Luxationen anderer Gelenke<br />

kommen äusserst selten vor.<br />

HÜFTGELENKSLUXATION<br />

Definition: Bei der Hüftgelenksluxation (HGL) handelt es sich um eine Verlagerung<br />

des Femurkopfes in einen Bereich ausserhalb des Acetabulums. Die Verlagerung<br />

kann in folgenden Richtungen (Abb.1) stattfinden: Kraniodorsal > kaudoventral >><br />

kranioventral ~ kaudodorsal. Meist unilateral, bei Tieren aller Alterskategorien<br />

vorkommend.<br />

Ätiopathogenese: Trauma: Bei Kälbern meist Geburtstrauma, bei Rindern Alpunfall<br />

und bei Kühen Ausgleiten vor, während oder nach dem Abkalben (häufig in<br />

Zusammenhang mit Hypokalzämie), oder während der Brunst (Ausgleiten beim<br />

Bespringen und besprungen werden). Trauma führt zum Ausklinken des<br />

Femurkopfes aus dem Acetabulum.<br />

Klinische Befunde: Fehlende Belastung der Gliedmasse und Aussenrotation<br />

derselben, Zehenspitzenstand, passive Beweglichkeit der Gliedmasse erhöht,<br />

hochgradiger Schmerz auslösbar durch passive Bewegung, meistens keine<br />

Krepitation auslösbar, asymmetrischer Beckenbereich, Veränderung der Distanzen<br />

zwischen Tuber coxae, Tuber ischiadicum und Trochanter major (Abb.1).<br />

Diagnosesicherung: Radiologie<br />

Differentialdiagnosen: Frakturen von: Femurkopf, Femurhals, Trochanter major,<br />

Becken im Acetabulumbereich, Paralyse/Parese des N. obturatorius.<br />

Therapie: - Gedeckte Reduktion (Abb. 2): Allgemeinnarkose; seitliche Lagerung<br />

mit der betroffenen Gliedmasse oben; Fixation des Beckens am Tisch mittels eines<br />

Seils; Distraktion der Luxation mittels Flaschenzug in der Richtung einer<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

9


Verbindungslinie zwischen Femurkopf und Acetabulum in Supinationsstellung;<br />

Einklinken der Luxation durch Pronation der Gliedmasse.<br />

- Offene Reduktion: Nur bei Misslingen der gedeckten Reposition oder<br />

bei Rezidivierung: Kraniolateraler Zugang zum betreffenden Hüftgelenk: Toggle-pin<br />

Fixation.<br />

Prognose: Positive prognostische Indikatoren sind: Kraniodorsale Luxation, geringes<br />

Alter, kurze Zeitspanne zwischen Auftreten der Luxation und Reposition (fehlende<br />

oder beginnende Organisation des intraartikulären Hämatoms), Stehfähigkeit des<br />

Tieres vor der Reposition, Fehlen anderer Verletzungen.<br />

Rezidivrate: Bei kraniodorsaler Luxation: ~20%.<br />

PATELLAFIXATION (-LUXATION) NACH DORSAL<br />

Definition: Bei der Patellafixation nach dorsal (PFD) handelt es sich um eine<br />

habituelle (temporäre) oder permanente Fixation der Patella über dem medialen<br />

Rollkamm der Trochlea femoris. Die PFD ist die am häufigsten vorkommende<br />

Luxation der Patella beim Rind. Die PFD kann uni- als auch bilateral vorkommen.<br />

Ätiopathogenese: Ursache und prädisponierende Faktoren sind unbekannt. Beim<br />

Büffel häufiger vorkommend als beim Rind.<br />

Klinische Befunde: Initial: Steifer Gang und intermittierend Hahnentritt,<br />

zwischenzeitlich häufig normaler Gang. Im fortgeschrittenen Stadium: Plötzlich<br />

auftretendes temporäres oder permanentes Verharren der Gliedmasse in maximaler<br />

Extensionsstellung, Nachschleifen der betroffenen Gliedmasse und der Zehenspitze<br />

auf dem Boden. Palpation: Patella sehr weit proximal gelegen, stark gespannte<br />

Patellarbänder.<br />

Diagnosesicherung: Provokation der Fixation durch Zurückrichten des Tieres.<br />

Differentialdiagnosen: Gonitis, HGL, Parese der Hintergliedmasse.<br />

Therapie: Desmotomie des medialen Patellarbandes mittels eines Tenotoms am<br />

stehenden oder besser am liegenden (Platzmangel wegen Euter) Tier (Abb. 3). Bei<br />

Erfolglosigkeit der Desmotomie kann zusätzlich eine Tenotomie der Endsehne des<br />

Musculus vastus medialis durchgeführt werden. Das klinische Resultat der<br />

Tenotomie kann unmittelbar nach der Operation beurteilt werden.<br />

Komplikationen der Desmotomie des medialen Patellarbandes: Selten<br />

auftretend: Phlegmone, Abszessbildung, Eröffnung des Kniegelenkes mit iatrogener<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

10


Gonitis. Leichtgradige Arthrosen des Kniegelenkes sind als langfrisitge<br />

Komplikationen beschrieben.<br />

Prognose: Zweifelhaft bis günstig nach alleiniger Tenotomie des medialen<br />

Kniescheibenbandes und günstig bei gleichzeitiger Durchführung der Tenotomie der<br />

Endsehne des Musculus vastus medialis.<br />

LITERATUR<br />

Baird AN, Angel KL, Moll HD. Upward fixation of the patella in cattle: 38 cases (1984-<br />

1990). JAVMA 1993;202:434-436.<br />

Hanson RR, Peyton LC. Surgical correction of intermittent upward fixation of the<br />

patella in a Brahman cow. Can Vet J 1987;28:675-677.<br />

Larcombe MT, Malmo J. Dislocation of the coxo-femoral joint in dairy cows. Austr Vet<br />

J 1989;66:351-354.<br />

Tulleners EP, Nunamaker DM, Richardson DW. Coxofemoral luxations in cattle: 22<br />

cases (1980-1985). JAVMA 1987;191:569-574.<br />

BANDRUPTUREN<br />

RUPTUR DES KRANIALEN (ANTERIOREN) KREUZBANDES<br />

Vorkommen: Relativ selten vorkommend; in sehr seltenen Fällen sind gleichzeitig<br />

das kaudale Kreuzband und die medialen Kollateralbänder rupturiert. Tritt v.a. bei<br />

schweren Kühen (reduziertes Stehvermögen post partum in Folge von<br />

Hypokalzämie) oder bei Stieren auf. Im folgenden Text wird nur auf die Ruptur des<br />

kranialen Kreuzbandes eingegangen.<br />

Anatomie: Kraniales Kreuzband (lig. decussatum laterale): Origo: Kaudoaxial am<br />

lateralen Rollkamm in der Fossa intercondylica femoris. Insertio: Fossula centralis<br />

tibiae, welche craniomedial der eminentia intercondylaris tibiae gelegen ist.<br />

(Patho)physiologie: Das kraniale Kreuzband stabilisiert zusammen mit dem<br />

kaudalen Kreuzband das Kniegelenk in kraniokaudaler Richtung. Bei Ruptur des<br />

kranialen Kreuzbandes verschiebt sich die Tibia gegenüber den Femurkondylen in<br />

kranialer Richtung und das Gelenk ist instabil = vordere Schublade (Abb. 4).<br />

Aetiopathogenese: Bei Kühen: Akutes Trauma durch Verdrehen der Gliedmasse<br />

oder Ausrutschen des Tieres auf glattem Boden. Bei alten Stieren: Ruptur kann<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

11


sekundär als Folge von degenerativen Gelenkserkrankungen (DJD) und<br />

Meniskusschäden auftreten.<br />

Klinische Befunde: Plötzliches Auftreten einer mittel- bis hochgradigen gemischten<br />

Lahmheit. Schwellung im Bereich des Kniegelenkes sicht- und palpierbar.<br />

Tuberositas tibiae ist im Vergleich zur gesunden kontralateralen Seite vermehrt<br />

prominent respektive nach kranial verschoben. Am Anfang der Belastungsphase der<br />

Gliedmasse kann ein dumpfer Knall hörbar sein. Bei manueller Palpation des<br />

Kniegelenkes während der Bewegung ist die Instabilität spürbar. Vorderes<br />

Schubladenphänomen kann wegen der grossen Muskelmasse nicht immer ausgelöst<br />

werden.<br />

Radiologische Befunde: Bei Belastung der betroffenen Gliedmasse: Verschiebung<br />

der Tibia nach kranial relativ zum Femur. Ev. Avulsionsfrakturen an der<br />

Insertionsstelle des Kreuzbandes sichtbar. In chronischen Fällen, bei Vorliegen einer<br />

DJD sind aktive Mineralisationsprozesse im Bereich der Kreuzbänder, Menisken und<br />

Kollateralbänder sichtbar.<br />

Therapie: Üblicherweise palliativ bis zur Schlachtung: Nur bei hochträchtigen Kühen<br />

bis zum Abkalben ratsam: Schmerzmittel (Phenylbutazon) und Boxenruhe, weiche<br />

Einstreu. Bei sehr wertvollen und leichten Tieren (>200 kg) kann im akuten Fall<br />

(keine Anzeichen von DJD vorhanden) eine chirurgische Stabilisierung mittels<br />

Imbrikation oder Kreuzbandersatz versucht werden. Als Bandersatz wird ein<br />

autologes Transplantat der Gluteobicepsfaszie oder ein Kunststoffband verwendet.<br />

Imbrikation (Abb.5): Raffung des Gelenkes durch Vernähen des lateralen<br />

Kollateralbandes mit dem mittleren geraden Kniescheibenband ---><br />

Gelenksstabilisierung. Kreuzbandersatz (Abb.6): Bei der in der Literatur<br />

beschriebenen Technik wird mittels eines gestielten Transplantates der<br />

Gluteobicepsfaszie das gerissene kraniale Kreuzband "over the top" (siehe<br />

Kleintierchirurgie) ersetzt.<br />

Prognose: Prinzipiell ungünstig; ausser bei leichten Tieren ohne arthrotische<br />

Veränderungen: Zweifelhaft bis ungünstig.<br />

KOLLATERALBANDRUPTUR<br />

Vorkommen: Am häufigsten rupturierte Kollateralbänder sind: Mediale und laterale<br />

Carpometacarpal- und Tarsometatarsalbänder, mediale Bänder des Knies und<br />

laterale Bänder des Fesselgelenkes. Führt zur Subluxation oder Luxation des<br />

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<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

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Gelenkes. Ursache: Trauma. Diagnostik: Unphysiologische Beweglichkeit im<br />

Bereich des betroffenen Gelenkes, sowie Schwellung und Druckdolenz im Bereich<br />

des rupturierten Bandes. Diagnosesicherung: Radiologisch darstellbare (Sub)-<br />

Luxation. Therapie: Rekonstruktion mittels autologem Faszientransplantat oder<br />

künstlicher Bandprothese; Arthrodese oder gedeckte Reposition und externe<br />

Gipsfixation als Alternative. Prognose: Abhängig vom Gewicht des Tieres, dem<br />

betroffenen Gelenk und dem Grad der sekundären (bedingt durch Instabilität)<br />

Gelenksschäden von ungünstig bis günstig.<br />

LITERATUR<br />

Crawford WH. Intra-articular replacement of bovine cranial cruciate ligaments with an<br />

autogenous fascial graft. Vet Surg 1990;19:380-388.<br />

Huhn JC, Kneller SK, Nelson DR. Radiographic assessment of cranial cruciate<br />

ligament rupture in the dairy cow. Vet Radiol 1986;27:184-188.<br />

Metzger L, Schawalder P, Geissbühler U, Tontis A, Stich H, Steiner A. Diagnostik<br />

und Therapie der Ruptur beider Kreuzbänder, des medialen Kollateralbandes und<br />

Abriss beider Menisken bei einem Schafbock. SAT 1998;140:273-281.<br />

Moss EW, McCurnin DM, Ferguson TH. Experimental cranial cruciate ligament<br />

replacement in cattle using a patellar ligament graft. Can Vet J 1988;29:157-162.<br />

Nelson DR, Koch DB. Surgical stabilisation of the stifle in cranial cruciate ligament<br />

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Schawalder P, Gitterle E. Eigene Methoden zur operativen Rekonstruktion des<br />

vorderen und hinteren Kreuzbandes. Kleintierparxis 1989;34:323-330.<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

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B. ERKRANKUNGEN DER BURSEN UND SEHNENSCHEIDEN<br />

EINLEITUNG<br />

Bursa = Schleimbeutel = Mit Synovialflüssigkeit gefüllter Beutel, welcher<br />

reibungsarmes Gleiten einer Sehne auf einem Knochen respektive der Haut über<br />

einem Gelenk ermöglicht; subkutan gelegene Bursen können erworben sein; unter<br />

Sehnen gelegene Bursen sind angeboren.<br />

Sehnenscheide = Tendovagina = Mit Synovialflüssigkeit gefüllte, eine Sehne<br />

umhüllende Scheide; ermöglicht reibungsarmes Gleiten einer Sehne über einem<br />

Gelenk resp. Knochen.<br />

Diagnostik: Orthopädische Untersuchung, ultrasonographische Untersuchung,<br />

Punktion: Punktat wird gleich wie ein Gelenkspunktat beurteilt. Radiologie nur zum<br />

Ausschluss eines knöchernen Problemes angezeigt.<br />

HYGROM DER BURSA PRÄCARPALIS; BURSITIS PRÄCARPALIS<br />

Definition: Es handelt sich dabei um eine primär nicht infizierte Vergrösserung und<br />

Anfüllung der Bursa präcarpalis. Durch Sekundärinfektion kann sich eine septische<br />

Bursitis entwickeln.<br />

Aetiopathogenese: In der Literatur liegen widersprüchliche Angaben darüber vor, ob<br />

die Bursa präcarpalis angeboren oder erworben ist. Durch einen chronischen Reiz<br />

(wiederholtes Trauma, wie zum Beispiel Anschlagen des Carpus am Krippenrand)<br />

kommt es entweder zur Anbildung und Auffüllung einer erworbenen oder zur<br />

Auffüllung einer angeborenen Bursa. Durch Perforation der prall gefüllten Bursa mit<br />

einem spitzen Gegenstand kann sich eine septische Bursitis entwickeln.<br />

Klinische Befunde: Bursahygrom: Umschriebene, pralle, nicht dolente, leicht<br />

verschiebliche Umfangsvermehrung im Präcarpalbereich; keine Lahmheit oder<br />

leichtgradige Hangbeinlahmheit vorhanden. Septische Bursitis: Alle Anzeichen einer<br />

Entzündung im Bereich einer prallen, umschriebenen, nicht verschieblichen<br />

Umfangsvermehrung im Präcarpalbereich; gemischte Lahmheit verschiedenen<br />

Grades vorhanden. Bei Unsicherheit erfolgt Differenzierung mittels Beurteilung der<br />

Synovialflüssigkeit.<br />

Differentialdiagnosen: Carpitis (Antebrachiocarpalgelenk), Pericarpitis.<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

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Therapie: - Septische Bursitis: Eröffnung mit dem Skalpell an tiefster Stelle<br />

medial und lateral der Medianen ---> Kürettage und Spülung ---> Einlegen von 2<br />

Penrose-Drains ---> Tägliche Spülung bis zur Abheilung. Falls eine Phlegmone<br />

vorliegt: Vor dem Spalten mittels Leinsamenkataplasmen reifen lassen = Behandlung<br />

wie Abszess.<br />

- Bursahygrom: Entweder konservativ: Wiederholte Punktion und Entleerung im<br />

Abstand von 1 Woche und lokale Applikation eines steroidalen<br />

Entzündungshemmers; hoher Schienenverband (Immobilisation) über mehrere<br />

Wochen. Oder chirurgisch durch Bursektomie = Chirurgische Entfernung der Bursa<br />

ohne diese zu eröffnen, danach Immobilisierung für mindestens 2 Wochen mittels<br />

hohem Schienenverband (Abb. 7).<br />

Prognose: Septische Bursitis: Zweifelhaft; Bursahygrom: Sehr zweifelhaft bei<br />

konservativer, günstig bei chirurgischer Behandlung.<br />

Komplikationen: Rezidiv; iatrogene Infektion eines Hygroms nach Punktion und<br />

Steroidapplikation.<br />

BURSITIS CALCANEA SEPTICA<br />

Definition: Es handelt sich dabei um eine infizierte Vergrösserung und Anfüllung<br />

einer oder mehrerer Bursen im Bereich des Tuber calcanei.<br />

Anatomie: Im Bereich des Tuber calcanei befinden sich 3 Schleimbeutel (Abb 8a):<br />

Bursa calcanea subcutanea (angeboren oder erworben), Bursa calcanea<br />

subtendinea supf. (zwischen der oberflächlichen Beugesehne und dem Tuber<br />

calcanei) und Bursa calcanea subtendinea prof. (unter der Achillessehne).<br />

Aetiopathogenese: Die Infektion dieser Burs(a)/en kommt meist primär (Verletzung:<br />

Stich, Schnitt mit der Schaufel...), seltener sekundär (Übergreifen einer Infektion aus<br />

der Umgebung, wie z.B. ausgehend von einer Peritarsitis) zustande.<br />

Klinische Befunde: Mittel- bis hochgradige gemischte Lahmheit; die Lahmheit ist<br />

deutlich weniger ausgeprägt, wenn nur die subkutane Bursa betroffen ist.<br />

Akzentuierte, dolente, manchmal fluktuierende Schwellung im Bereich des Tuber<br />

calcanei.<br />

Diagnosesicherung: Orthopädische Untersuchung; mittels Ultraschall-untersuchung<br />

(Abb. 8b) kann differenziert werden, welche der 3 Bursen betroffen ist. Punktion:<br />

Zytologische Untersuchung des Punktates (Beurteilung: siehe<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

15


Gelenkserkrankungen). Radiologische Untersuchung gibt Auskunft darüber, ob<br />

schon eine Periostitis/Osteitis/Osteomyelitis des tuber calcanei vorliegt.<br />

Differentialdiagnosen: Fraktur des Tuber calcanei, Sehnenruptur im Bereich des<br />

Fersensehnenstrangs, Ruptur der Fersenkappe (Luxation der oberflächlichen<br />

Beugesehne), Peritarsitis, Tendovaginitis der gemeinsamen Sehnenscheide des M.<br />

tibialis caudalis und M. flexor digitalis profundus.<br />

Therapie: Wie Abszess: Hyperämisierung mit Leinsamenkataplasmen; Penicillin (10<br />

Tage); Spalten (medial und lateral je 1 Öffnung machen), Kürettage und Drainage mit<br />

nachfolgend täglicher Spülung bis zur Abheilung. Nur in seltenen Fällen kann mit<br />

einer Abheilung (Resorption) in Folge von Hyperämisierung als alleiniger Behandlung<br />

gerechnet werden.<br />

Prognose: Subkutane Bursa: Zweifelhaft bis günstig; tiefer gelegene Bursen:<br />

Zweifelhaft bis ungünstig bei sehr aufwändiger Behandlung.<br />

LITERATUR<br />

Flury S. Ultrasonographische Darstellung des Tarsus beim Rind. Med. Vet.<br />

Dissertation Bern, 1996.<br />

Kofler J. Neue Möglichkeiten zur Diagnostik der septischen Tendovaginitis der<br />

Fesselbeugesehnenscheide des Rindes mittels Sonographie - Therapie und<br />

Langzeitergebnisse. Dtsch Tierärztl Wschr 1994;101:215-222.<br />

Kofler J. Diagnostic ultrasound in the investigation of septic tendosynovitis of digital<br />

flexor tendon sheath in 33 cattle. Porc. XIX World Buatrics Congress, Edinburgh<br />

1996; Vol 2: 551-553.<br />

Nuss K, Maierl J. Tenosynovitis of the deep flexor tendon sheeth at the bovine<br />

tarsus. Proc. 8 th Annual Scientific Meeting of the ECVS, Brugge (B) 1999; 194-195.<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

16


C. ERKRANKUNGEN DER MUSKELN UND SEHNEN<br />

EINLEITUNG<br />

Muskeln heilen innerhalb einiger Wochen durch Einlagerung resp. Überbrückung<br />

des Defektes mit Bindegewebe. Der Heilungsprozess von Sehnengewebe dauert viel<br />

länger (> 6 Monate); es kann nie mit einer restitutio ad integrum gerechnet werden.<br />

RUPTUR DES M. FIBULARIS TERTIUS/ RUPTUR DES M. GASTROCNEMIUS<br />

Anatomie/ Biomechanik: Diese beiden Muskeln sind verantwortlich für den<br />

Spannsägemechanismus im Bereich der Hintergliedmasse. Unter<br />

Spannsägemechanismus versteht man die obligatorische Verspannung von Knie- mit<br />

Tarsalgelenk. Dabei bildet der M. fib. tertius (M. peroneus tertius) die vordere, der M.<br />

gastrocnemius die hintere Verspannung. Physiologischerweise nimmt bei Flexion des<br />

Kniegelenkes auch der Tarsus eine Flexionsstellung ein und vice versa. M. fib.<br />

tertius: Origo: Epicondylus lateralis femoris; insertio: <strong>Proximale</strong>r Metatarsus. M.<br />

gastrocnemius: Origo: Distaler Femur; Insertio: Tuber calcanei.<br />

Ruptur des M. fibularis tertius: Meist befindet sich die Ruptur im Bereich des<br />

Muskelbauches. Befunde bei der Untersuchung im Schritt: Tarsus bleibt bei<br />

Flexion des Kniegelenkes in Extensionsstellung, der Fersensehnenstrang ist locker.<br />

Gliedmasse kann nur ungenügend vorgeführt werden. Häufig wird Zehenschleifen<br />

beobachtet (typische Hangbeinlahmheit). Diagnosesicherung: "Gonitisprobe":<br />

Betroffene Gliedmasse wird durch den Untersucher passiv angehoben und nach<br />

kaudal gezogen; dabei kann eine Flexion des Kniegelenkes bei gleichzeitiger<br />

vollständiger Extension des Tarsus erzeugt werden. Palpation des M. fib. tertius:<br />

Entzündungssymptome und Hämatom im Bereich der Rupturstelle. Therapie:<br />

Boxenruhe für 6 Wochen. Prognose: Günstig, ausser wenn Ruptur im Bereich von<br />

Ursprung oder Insertion des Muskels gelegen ist.<br />

Ruptur des M. gastrocnemius: Häufigste Muskelruptur beim Wiederkäuer. Meist<br />

liegt die Ruptur im Bereich des Muskelbauches oder am Übergang von Muskel zu<br />

Sehne. Befunde bei der Adspektion im Stall: Absinken des Tarsus bei Belastung:<br />

Gewicht kann nicht getragen werden. Grad des Absinkens ist abhängig davon, ob<br />

eine partielle oder totale Ruptur des M. gastrocnemius vorliegt. Liegt die Ruptur<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

17


proximal der Vereinigung mit der Sehne des M. soleus und ist der M. soleus selbst<br />

nicht betroffen, so sind die Symptome geringgradiger. Diagnosesicherung:<br />

Beugeprobe: Betroffene Gliedmasse wird durch den Untersucher passiv angehoben.<br />

Dabei kann eine Flexion des Tarsalgelenkes bei gleichzeitiger vollständiger<br />

Extension des Kniegelenkes erzeugt werden. Palpation des M. gastrocnemius:<br />

Entzündungssymptome und Hämatom im Bereich der Rupturstelle. Therapie: Hoher<br />

Schienenverband (Schiene kranial) mit guter Polsterung im Bereich der Tuberositas<br />

tibiae für 6 Wochen; Boxenruhe für 8 Wochen. Prognose: Ungünstig (Rind, Kuh) bis<br />

günstig (Kalb).<br />

DURCHTRENNUNG DES FERSENSEHNENSTRANGES<br />

Definition: Durchtrennung des Fersensehnenstranges ist zu differenzieren von, und<br />

nicht zu verwechseln mit einer Muskelruptur im Bereich des M. gastrocnemius (siehe<br />

dort).<br />

Befunde bei der Adspektion im Stall: Absinken des Tarsus bei Belastung: Gewicht<br />

kann nicht getragen werden, der Calcaneus berührt den Boden. Schwellung im<br />

Bereich des Fersensehnenstranges.<br />

Ursache: Direkte (Schnittwunde) oder indirekte (Sehnennekrose nach Infektion wie<br />

z.B. nach Bisswunde) Folge eines Traumas.<br />

Therapie: (i) Bei leichteren Tieren bis zu einem Körpergewicht von etwa 200 - 250 kg<br />

und nur bei frischen und nicht infizierten Wunden möglich: Wundtoilette, Adaptation<br />

und Vernähen der durchtrennten Sehne (Tenorrhaphie), Fixation des Tuber calcanei<br />

an die distale Tibia mittels Nagel mit Gewinde, und hoher Gipsverband für ca. 8<br />

Wochen. Vorzugsweise wird eine "three-loop pulley" (3 Schlingen Flaschenzug)<br />

Sehnennaht durchgeführt (Abb. 9) und ein Polyester- (Ethibond®), Polypropylen-<br />

(Prolene®) oder Polydioxanonfaden (PDS®) der Stärke 2 oder 3 (USP) verwendet.<br />

Einlegen eines Penrose-Drains mit Austritt durch eine separate Hautöffnung. (ii) Dito<br />

wie unter (i), oder Panarthrodese der Tarsalgelenke (nur beim kleinen Wiederkäuer),<br />

oder Transposition der Sehne des M. peroneus longus (bei starker<br />

Sehnenretraktion). (iii) Bei Rindern und Kühen ab ca. 250 kg, sowie bei leichteren<br />

Tieren bei Vorliegen einer Infektion resp. älterer Sehnendurchtrennung mit massiver<br />

Sehnenretraktion: Schlachtung.<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

18


Positiv prognostische Indikatoren sind: Geringes Körpergewicht, keine Infektion<br />

vorliegend, Sehnendurchtrennung frisch, mit nur leichtgradiger Sehnenretraktion.<br />

DURCHTRENNUNG DER OBERFLÄCHLICHEN UND/ODER TIEFEN<br />

BEUGESEHNE<br />

Definition: Es muss unterschieden werden zwischen Durchtrennung der<br />

oberflächlichen Beugesehne (BS) (meist im Bereich des Röhrbeins), der tiefen BS<br />

(meist im Bereich ihres Ansatzes am Klauenbein) und Durchtrennung beider<br />

Beugesehnen (im Bereich des Röhrbeins). Weiterhin ist zu differenzieren, ob die<br />

Durchtrennung innerhalb oder ausserhalb der gemeinsamen Beugesehnenscheide<br />

erfolgt ist.<br />

Ätiopathogenese: Bei Durchtrennung im Bereich des Röhrbeins meist<br />

traumatischen Ursprungs als Folge von Tritt in eine Schaufel (Hintergliedmasse). Bei<br />

Ruptur der tiefen BS im Bereich ihres Ansatzes am Klauenbein ist meist ein tiefer<br />

septischer Prozess im Bereich der Zehe, wie z.B. ein kompliziertes Rusterholz'sches<br />

Sohlengeschwür (siehe Skriptum "Zehenerkrankungen beim Rind") die Ursache.<br />

Symptomatik: In > 90% ist eine Hintergliedmasse betroffen; perforierende<br />

Verletzung plantar im Bereich des Metatarsus; bei Belastung der betroffenen<br />

Gliedmasse: Hyperextension im Bereich des Fesselgelenkes (nur oberflächliche BS<br />

betroffen) oder im Bereich des Fessel- und Klauengelenkes (oberfl. und tiefe BS<br />

betroffen).<br />

Therapie: Wundtoilette mit anschliessender Adaptation der Sehne(n) und<br />

Primärverschluss der Haut nur bei frischen, nicht infizierten Wunden und bei geringer<br />

Sehnenretraktion sinnvoll. Nahttechnik siehe "Durchtrennung des<br />

Fersensehnenstranges". Falls gemeinsame BS-Scheide mitbetroffen ist: Spülung und<br />

Drainage angezeigt. Nachbehandlung: Immobilisation der Gliedmasse in<br />

Flexionsstellung im Fesselgelenk mittels Gipsverband bis unter den Tarsus. Bei 1.<br />

Gipswechsel, diesen in der Frontalebene in 2 Schalen zersägen und diese wieder<br />

verwenden. Frequenz des Verbandswechsels hängt vom Verschmutzungsgrad der<br />

Wunde ab. Immobilisationsdauer: 8-10 Wochen. Anschliessend Klauenbeschlag mit<br />

Erhöhung im Bereich der Ballen. Kontinuierliche Reduktion der Erhöhung über eine<br />

Zeitspanne von 1-2 Monaten, anschliessend Klauenbeschlag mit Eisen mit<br />

verlängerten Ruten für einen weiteren Monat.<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

19


Komplikationen: Bleibende Lahmheit, bleibende Hyperextension im Fessel-<br />

und/oder Klauengelenk.<br />

Prognose: Zweifelhaft<br />

Positive prognostische Indikatoren sind: Geringes Körpergewicht, keine Infektion,<br />

Durchtrennung frisch mit nur geringer Sehnenretraktion, BS-Scheide nicht eröffnet,<br />

nur oberflächliche BS betroffen.<br />

LITERATUR<br />

Anderson DE, St-Jean G, Morin D, et al. Flexor tendon laceration in cattle: 27 cases<br />

(1982-1993). Vet Surg 1995;24:420.<br />

Easley KJ, Stashak TS, Smith FW, Van Slyke G. Mechanical properties of four suture<br />

patterns for transected equine tendon repair. Vet Surg 1990;19:102-106.<br />

Hunt RJ, Allen D, Thomas K. Repair of a ruptured calcanean tendon by transposition<br />

of the tendon of the peroneus longus muscle in a goat. JAVMA 1991;198:1640-1642.<br />

Jann HW, Steckel RR. Treatment of lacerated flexor tendons in a dairy cow, using<br />

specialized farriery. JAVMA 1989;195:772-774.<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

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D. ANDERE GLIEDMASSENERKRANKUNGEN<br />

PERITARSITIS<br />

Definition: Bei der Peritarsitis handelt es sich im Akutstadium um eine lateral im<br />

Bereich des Tarsus sich befindende Phlegmone, welche sich entweder aufgrund der<br />

Behandlung zurückbildet (Resorption) oder zu einem peritarsalen Abszess ausreift.<br />

Die Peritarsitis ist die häufigste Erkrankung im Bereich des Sprunggelenkes beim<br />

Rind.<br />

Ätiopathogenese: Die Peritarsitis wird in den meisten Fällen verursacht durch eine<br />

oder mehrere kleine Verletzungen (vorwiegend durch Aufschürfen der Haut an der<br />

Lägerkante, Dekubitus) im Peritarsalbereich mit nachfolgender Sekundärinfektion.<br />

Symptomatik: Leicht- bis hochgradige gemischte Lahmheit; massive<br />

Entzündungssymptome im Bereich des Tarsus, lateral akzentuiert. Ev. sekundäre,<br />

meist aseptische Anfüllung des Talokruralgelenkes.<br />

Differentialdiagnosen: Arthritis des Talokruralgelenkes; septischer Spat;<br />

Tendovaginitis der gemeinsamen Beugeshnenscheide von M. tibialis caudalis und<br />

flexor digitialis supf.; Bursitis calcanea.<br />

Therapie: Akut: Desinfizierende Verbände; Antibiotika parenteral. Chronisch:<br />

Leinsamenkataplasmen bis zur Resorption oder bis zum Ausreifen eines Abszesses,<br />

dann Spalten des Abszesses. Gut abgekapselter, auf der Unterlage verschieblicher,<br />

reifer Abszess kann in toto exzidiert werden (siehe Bursektomie der Bursa<br />

präcarpalis).<br />

Prognose: Meist günstig.<br />

SPASTISCHE PARESE<br />

Definitionen: Parese = unvollständige Lähmung; Spasmus = Krampf. Es handelt<br />

sich bei der spatischen Parese um einen erblichen (Elso II) ein- oder häufiger<br />

beidseitigen Spasmus der Muskulatur, welche den Fersensehnenstrang versorgt. Die<br />

Erkrankung verläuft progressiv und beginnt meistens im Alter von 2-9 Monaten.<br />

Ätiologie: Unbekannt. Elektromyographische Untersuchungen lassen den Schluss<br />

zu, dass es sich eher um ein primär muskuläres als primär neurologisches Problem<br />

handelt.<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

21


Klinische Symptome: Stark gestrecktes Sprunggelenk; nach hinten gestellte<br />

Gliedmasse, meist auf der einen Seite deutlicher ausgeprägt als kontralateral. Stark<br />

gespannte Gastrocnemiusmuskulatur und brettharter Fersensehnenstrang.<br />

Gliedmasse beschreibt beim Vorführen einen nach aussen gerichteten Halbkreis.<br />

Therapie: Da die spastische Parese erblich bedingt ist, sollte auf eine Behandlung<br />

unbedingt verzichtet werden. Tenotomie der Gastrocnemiussehne unter Schonung<br />

der oberflächlichen Beugesehne oder partielle Neurektomie des Nervus tibialis<br />

werden bei Masttieren im Ausland durchgeführt; gleichzeitige Epididymektomie resp.<br />

Abklemmen der Zitzen mit der Burdizzo-Zange ist angezeigt.<br />

ANGEBORENE VERKRÜMMUNG DER VORDERGLIEDMASSEN BEIM KALB<br />

Wesen: Es handelt sich dabei um eine angeborene, ein- oder beidseitige<br />

Beugehaltung der Zehen- und/oder Vorderfusswurzelgelenke, welche trotz hoher<br />

Kraftanwendung passiv nicht vollständig gestreckt werden können. Gleichzeitig zu<br />

den Gliedmassenverkrümmungen können Verkrümmungen der Wirbelsäule und/oder<br />

der Hintergliedmassen, Herzmissbildungen, Kryptorchismus und Gaumenspalten<br />

auftreten. Häufig kommt es als Folge des Stehunvermögens des Kalbes zu<br />

Sekundärerkrankungen wie Dekubituserscheinungen, Arthritiden und<br />

Nabelentzündungen mit ihren Folgen.<br />

Aetiologie: In der Literatur werden verschiedene ursächlich an der Entstehung der<br />

angeborenen Vordergliedmassenverkrümmungen beteiligte Faktoren erwähnt:<br />

Erblichkeit, Akabane Virus, Lupinen Alkaloide, Manganunterversorgung,<br />

Bestrahlungsschäden der Mutter während der Trächtigkeit. BVD kann aufgrund<br />

neuerer Untersuchungen als Ursache ausgeschlossen werden.<br />

Pathogenese: Hypothese: Schädigung im 6. Halssegment des Rückenmarks<br />

(Ursprung des Nervus radialis) ---> Reduktion der Anzahl alpha-Motoneuronen ---><br />

erniedrigter Tonus der Zehenstrecker ---> Ungleichgewicht zum Zehenbeugertonus --<br />

-> Flexion.<br />

Einteilung: Hauptsächlich von der Flexion betroffenes Gelenk: Fesselgelenk,<br />

Carpalgelenk oder beide gleichermassen. 1. Grad: Fussen auf Zehenspitze; 2. Grad:<br />

Fussen auf Dorsalfläche der Klauen; 3. Grad: Unvermögen aufzustehen.<br />

Symptomatik: Angeborene ein- oder beidseitige leicht- bis hochgradige<br />

Flexionsstellung im Fessel- und/oder Carpalgelenk.<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

22


Therapie: Da angenommen wird, dass eine erbliche Komponente bei der Entstehung<br />

mitbeteiligt ist, sollte eine Behandlung nur bei gleichzeitiger<br />

Epididymektomie/Kastration resp. Abkluppen der Zitzen durchgeführt werden. Bei<br />

Vorliegen von Begleitmissbildungen oder Sekundärerkrankungen ist die Euthanasie<br />

indiziert. Grad I: Verlängerung der Zehenspitzen mittels Holzklotz oder Metallschuh<br />

und Kalb auf rutschfesten Boden verbringen. Grad II: Gut gepolsterter hoher<br />

Schienenverband; Physiotherapie. Grad III: Tenotomie von oberflächlicher und tiefer<br />

Beugesehne (Flexion im Fesselgelenk), Tenotomie der Mm. flexor carpi radialis und<br />

ulnaris (Flexion im Carpus), oder Kombination der Techniken bei Flexion in beiden<br />

Gelenken; bei Grad III zieht der Autor aus tierschützerischen Erwägungen die<br />

Euthanasie der Tenotomie vor.<br />

LITERATUR<br />

Geishauser Th. Behandlung der angeborenen Verkrümmung der Vordergliedmassen<br />

beim Kalb. Prakt Tierarzt 1994; Suppl:881-896.<br />

Hofmann W, Heckert HP, Steinhagen P. Zur Klinik der angeborenen<br />

Vordergliedmassenverkrümmungen beim Kalb. Proc XVIII World Buiatrics<br />

Conference, Bologna 1994;I:885-887.<br />

Van Huffel X, De Moor A. Congenital multiple arthrogryposis of the forelimbs in<br />

calves. Comp Cont Educ Pract Vet 1987;9:F333-339.<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

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E. ABBILDUNGEN<br />

Abb. 1: Verlagerungsrichtungen des Femurkopfes bei HGL (Kopie aus: Larcombe<br />

MT, Malmo J. Dislocation of the coxo-femoral joint in dairy cows. Austr Vet J<br />

1989;66:351-354).<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

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Abb. 2: Schematische Darstellung der Technik zur gedeckten Reduktion der HGL<br />

(Kopie aus: Larcombe MT, Malmo J. Dislocation of the coxo-femoral joint in dairy<br />

cows. Austr Vet J 1989;66:351-354).<br />

Abb. 3: Schematische Darstellung der chirurgischen Anatomie bei der Desmotomie<br />

des medialen Patellarbandes und der Tenotomie der Endsehne des M. vastus<br />

medialis beim Rind (Kopie aus: Greenough: Lameness in cattle; 276)<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

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Abb. 4: Schematische Darstellung der normalen anatomischen Lageverhältnisse von<br />

Tibia und Femur (A) und bei Vorliegen einer Ruptur des kranialen Kreuzbandes (B),<br />

wobei die Tibia relativ zum Femur nach kranial verschoben ist und die Eminentia<br />

intercondylaris tibiae kranial der Femurkondylen zu liegen kommt (Pfeile).<br />

Abb. 5: Imbrikation des Kniegelenkes (Kopie aus: Nelson DR, Koch DB. Surgical<br />

stabilisation of the stifle in cranial cruciate ligament injury in cattle. Vet Rec<br />

1982;111:259-262).<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

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Abb. 6: Kreuzbandersatz mittels autologer Faszientransplantation (Kopie aus:<br />

Crawford WH. Intra-articular replacement of bovine cranial cruciate ligaments with an<br />

autogenous fascial graft. Vet Surg 1990;19:380-388).<br />

Abb. 9: "Three-loop pulley" Sehnennaht (Kopie aus: Easley KJ, Stashak TS, Smith<br />

FW, Van Slyke G. Mechanical properties of four suture patterns for transected equine<br />

tendon repair. Vet Surg 1990;19:102-106).<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

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Abb. 7: Bursektomie<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

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Abb. 8a: Schematische Darstellung der Sehnenscheiden und Bursen an linken<br />

Sprunggelenk des Rindes. e: Bursa calcanei subtendineae supf., f: Bursa calcanei<br />

subtendineae prof. Bursa calcanei subcutaneae liegt über der oberfl. BS (Kopie aus<br />

Nickel, Schummer, Seiferle, Band I, 445).<br />

Abb. 8b: Ultrasonographische Darstellung einer eitrigen Bursitis calcaneae<br />

subtendineae supf.<br />

Skriptum zum Themenblock Bewegungsapparat: <strong>Proximale</strong><br />

<strong>Gliedmassenerkrankungen</strong> beim Rind Adrian Steiner<br />

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