Gestationelle und nicht-gestationelle ... - Frauenarzt
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HCG-Werte müssen abgeklärt werden<br />
<strong>und</strong> sind in den meisten Fällen verursacht<br />
durch zurückbleibende Trophoblastzellen,<br />
die durch eine Re-<br />
Abrasio im Allgemeinen entfernt werden<br />
können.<br />
1.3.3 Chorionkarzinom<br />
Das Chorionkarzinom (CCA), früher als<br />
Chorionepitheliom bezeichnet, führt<br />
unbehandelt in mehr als 90% innerhalb<br />
eines Jahres zum Tod. Symptome<br />
sind dysfunktionelle vaginale Blutungen.<br />
Die Diagnose erfolgt am Abradat.<br />
Histologisch kennzeichnend ist<br />
ein biphasisches Wachstum mit einem<br />
Nebeneinander von Zyto- <strong>und</strong> Synzytiotrophoblast.<br />
Letzterer reagiert immunhistochemisch<br />
stark positiv mit<br />
Antikörpern gegen β-HCG <strong>und</strong> ist für<br />
die HCG-Produktion verantwortlich.<br />
Es findet sich eine ausgedehnte Angioinvasion.<br />
Der Proliferationsindex<br />
beträgt zwischen 60 <strong>und</strong> 80%.<br />
Die β-HCG-Werte liegen meist über<br />
100.000 U/l. Durch die erhöhten<br />
HCG-Werte kann es zu den bei der<br />
Blasenmole genannten, unspezifischen<br />
Symptomen kommen. In über<br />
50% geht dem CCA eine Blasen mole<br />
voraus. In 2,5% der Fälle, insbesondere<br />
nach vorangegangener unauffälliger<br />
Schwangerschaft oder einem<br />
Abort, wird die Diagnose <strong>nicht</strong><br />
klinisch gestellt, sondern die Entfernung<br />
einer Metastase führt zur<br />
Diagnose.<br />
Wird unter dem klinischen Verdacht<br />
eines CCA eine Abrasio durchgeführt,<br />
sollte dies unter sonographischer<br />
Kontrolle geschehen. Auch hier besteht<br />
eine starke Blutungsneigung<br />
<strong>und</strong> Perforationsgefahr. Von einer primären<br />
Hysterektomie ist abzuraten,<br />
da aufgr<strong>und</strong> der intraoperativen Manipulation<br />
am Uterus Tumorzellen<br />
während der Operation über den<br />
Blutweg disseminiert werden, was zu<br />
einer extrem schnell entstehenden<br />
pulmonalen Metastasierung führt.<br />
Die Indikation zur Hysterektomie<br />
ohne/mit Adnexe wird in der Regel<br />
bei schweren, lebensbedrohlichen<br />
Hämorrhagien gestellt.<br />
Die Wahl des Chemotherapieschemas<br />
richtet sich nach dem FIGO-Staging<strong>und</strong><br />
Risiko-System (siehe S. 356),<br />
von deren schellstmöglichem Beginn<br />
die Prognose entscheidend beeinflusst<br />
wird. In der Low-Risk Situation<br />
(FIGO-Score