23.01.2013 Aufrufe

Das Integrationsbüro der Stadt Bottrop - RAA NRW

Das Integrationsbüro der Stadt Bottrop - RAA NRW

Das Integrationsbüro der Stadt Bottrop - RAA NRW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Interkulturelles Gesamtkonzept <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bottrop</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Integrationsbüro</strong> entwickelt für die <strong>Stadt</strong> <strong>Bottrop</strong> ein Interkulturelles Gesamtkonzept. Dieses<br />

Konzept soll auf <strong>der</strong> Grundlage einer Sozialberichtserstattung gemeinsam mit allen am Migrations-/Integrationsprozess<br />

beteiligten Institutionen und Organisationen im Rahmen eines diskursiv-partizipatorischen<br />

Prozesses erstellt werden. Ziel ist es, Handlungsfel<strong>der</strong> und Querschnittsaufgaben<br />

für alle wesentlichen Bereiche des Zusammenlebens von Deutschen und<br />

Migranten in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bottrop</strong> zu ermitteln sowie geeignete Steuerungs- und Umsetzungsinstrumente<br />

zu entwickeln.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Bottrop</strong> hat in <strong>der</strong> Vergangenheit eine Vielzahl von Aktivitäten und Maßnahmen im<br />

Migrations- und Integrationsbereich durchgeführt, so z.B. die Einrichtung des Auslän<strong>der</strong>beirates<br />

im Jahre 1981, die Erstellung eines Auslän<strong>der</strong>berichtes (1986), die Gründung <strong>der</strong> <strong>RAA</strong> (1987),<br />

Einrichtung eines „Runden Tisches“ infolge <strong>der</strong> Brandanschläge in Mölln, Solingen und Hoyerswerda<br />

(1993), Organisation einer Großveranstaltung gegen den Aufmarsch von Neo-Nazis<br />

in <strong>Bottrop</strong> (1999), Umwandlung des Auslän<strong>der</strong>beirates in einen Integrationsrat (2004), Ausbau<br />

<strong>der</strong> Geschäftsstelle des Integrationsrates und Einrichtung eines <strong>Integrationsbüro</strong>s (2005).<br />

Darüber hinaus hat sich die <strong>Stadt</strong> erfolgreich um eine Reihe von För<strong>der</strong>programmen bemüht,<br />

um den Prozess <strong>der</strong> Integration zu unterstützen: Landessprachför<strong>der</strong>mittel für jährlich mehr als<br />

800 Vorschulkin<strong>der</strong>, Maßnahmen und Projekte im Rahmen des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“,<br />

Mittel <strong>der</strong> „Stiftung Mercator“ zu Steigerung <strong>der</strong> Zahl qualitativ hoher Schulabschlüsse bei<br />

Migranten (ca. 180 Schüler), Teilnahme am Landesprogramm KommIn-<strong>NRW</strong> usw..<br />

Angesichts absehbarer demographischer Entwicklungen will die <strong>Stadt</strong> <strong>Bottrop</strong> den oben skizzierten<br />

Weg weiter fortsetzen, <strong>der</strong> Zukunftsaufgabe Integration Rechnung tragen und mit dem<br />

zu erarbeitenden „Interkulturellen Gesamtkonzept“ eine geeignete Grundlage sowie entsprechende<br />

Steuerungsinstrumente zu schaffen.<br />

Die letzte Bevölkerungsprognose <strong>der</strong> UNO geht davon aus, dass die Bevölkerung <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

im Zeitraum von 1995 bis zum Jahr 2050 von 81,7 Mio. auf 58,8 Mio. zurückgehen<br />

wird, falls keine Zuwan<strong>der</strong>ung erfolgt. In <strong>der</strong> Einschätzung dieser Situation besteht in Deutschland<br />

mittlerweile breiter Konsens: Zuwan<strong>der</strong>ung ist zur Absicherung unserer sozialen Netze, zur<br />

Gewährleistung eines zukünftigen Arbeitskräftepotentials und zum Ausgleich zwischen jungen<br />

und alten Menschen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Für Nordrhein-Westfalen geht das Integrationsministerium heute schon davon aus, dass etwa<br />

25% aller Einwohner einen Migrationshintergrund haben. PISA-E hat bei den 15jährigen diesen<br />

Anteil auf 32,2% in <strong>NRW</strong> beziffert. Insbeson<strong>der</strong>e in städtischen Gebieten zeigen die Geburtenzahlen<br />

in den letzten Jahrgängen mitunter sogar Anteile von über 50% für Kin<strong>der</strong> mit Migrationshintergrund<br />

(s. Studie v. Prof. Strohmeier – Uni Bochum – „Zur Sozialraumentwicklung des<br />

Ruhrgebietes“).<br />

Die demographischen Entwicklungen sind auch in <strong>Bottrop</strong> deutlich sichtbar: Von 1970 bis zum<br />

Beginn des Jahres 2000 ist die Zahl <strong>der</strong> hier lebenden Einwohner ohne deutschen Pass von rd.<br />

3.000 auf 10.000 gestiegen. Mittlerweile sind die Zahlen <strong>der</strong> Einwohnerstatistik nicht mehr tauglich,<br />

um alle Einwohner mit einem Migrationshintergrund zu erfassen. Dazu wäre es notwendig,<br />

so wie es auf Landesebene bereits geschieht, zu den Migranten mit einem ausländischen Pass<br />

auch die Eingebürgerten, die Optionskin<strong>der</strong> (nach dem 1.1.2000 geb. Migrantenkin<strong>der</strong>), Spätaussiedler<br />

sowie diejenigen zu zählen, bei denen ein Elternteil nicht in Deutschland geboren<br />

wurde und die Familiensprache deshalb nicht deutsch ist. Man kann deshalb davon ausgehen,<br />

dass etwa 20.000 Menschen mit einem Migrationshintergrund in <strong>Bottrop</strong> leben.<br />

Die ungleiche Nord-Süd-Verteilung führt dazu, dass in den <strong>Stadt</strong>teilen des <strong>Bottrop</strong>er Südens<br />

vielfach Kin<strong>der</strong>gartengruppen und Schulklassen zu finden sind, in denen mittlerweile Kin<strong>der</strong><br />

ohne Migrationshintergrund in den Min<strong>der</strong>heit sind, so in Ebel, Welheim, <strong>der</strong> Welheimer Mark<br />

und in Batenbrock-Süd.<br />

Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> bisherigen und <strong>der</strong> zu erwartenden Entwicklung zeichnen sich eine<br />

ganze Reihe von Konflikten ab – aber auch Chancen und Potentiale.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!