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Kotglasur am Aaspitz Grässlich der Mord von Greifensee. Cool das Angebot eines Harley-Bikers. Kurios die Toilettensitten des Seeraben. Eine Velofahrt. Auf einen Blick: Gehzeit: 3 Stunden Höhen: 200 m abwärts, 200 m aufwärts Hinwies: Am See Fahrverbote beachten und das Velo stossen! Route: Zollikerberg Station - Sennhof - Binz - Fällanden - Glatt - Greifensee - Niederuster/Schifflände - Riedikon - Aaspitz - Maur/Schifflände - Rohr - Ebmatingen - Binz - Sennhof - Zollikerberg Station. Zurück Detaillierte Beschreibung Zur Karte
Kotglasur am Aaspitz Zollikerberg - Binz - Fällanden: der Auftakt dieser Greifensee-Rundtour per Velo erfrischt. Nach der Schussfahrt kann man in Fällanden in der Confiserie Hotz draussen sitzen, Zeitung lesen, Kaffee trinken: Leben macht mal wieder grossen Spass. Und dann geht es hinüber <strong>zum</strong> Greifensee. Er gebiert die Glatt. Röhricht umgibt ihre ersten Meter, die mit zwei begrasten Kanalmäuerchen gefasst sind. Ein Abzweiger führt kurz darauf zu einer Plattform auf dem See. Zu Füssen des Velotouristen frühstücken Entenfamilien. Der Blick reicht zu den Waldhogern des Zürcher Oberlandes und den Alpen. Eine Tafel zeigt die Gipfelnamen an. Bis 1890 sah die Gegend noch urtümlicher aus. Vor der Glattkorrektur lag der Seespiegel höher. Durch den Menscheneingriff wurden Gebiete trockengelegt und der Landwirtschaft zugeführt. Trotzdem ist dies das grösste Zürcher Naturschutzgebiet. Auch die erste Badi passiert man bald. Dann ein Stück schreckliche Geschichte. Zu Greifensee geschah im Alten Zürichkrieg, einer komplizierten inner-eidgenössischen Auseinandersetzung, Schreckliches. Gegen 60 Mann, vor allem Bauern, verschanzten sich im Mai 1444 im Schloss. Nach 26 Tagen ergaben sie sich doch. Sie wurden in der Nähe, bei Nänikon, hingerichtet samt ihrem Anführer Wildhans von Breitlandenberg. Der Schwyzer Ital Reding der Ältere, der den Mord befahl, soll dann auch im Tod nicht zur Ruhe gekommen sein. Immer wieder klopfte er als Poltergeist an die Häuser seiner Familie. Erst als seine Frau eine Kapelle stiftete, ward dem Toten Friede gegönnt. Greifensees gotische Kirche, 1330 gebaut, ist eine Wehrkirche: Aus den Schiessscharten konnte man die Umgebung überwachen und Angreifer beschiessen. Und der Grundriss ist europaweit eine Rarität, wenn nicht gar ein Unikat: Die Kirche ist in die gebogene Stadtmauer integriert. Inwendig ergibt sich ein Dreieck. Im Strandband von Uster wird ohne Hipnessterror gelounged. Alt und jung, Rotsocke und Trendmeitli mischen sich, am Schalter holt man sich Ess- und Trinkbares, mustert das schmucke Kursschiff, schliesst die Augen - im Sommer ist hier Mittelmeer. Gleich nach dem Strandbad ein Schild: Der Biker Werner Keller wirbt für Ausfahrten auf der Harley. Die Ausrüstung im Nostalgielook ist im Preis inbegriffen. Mit dem Velo geht alles ein wenig langsamer. Immer dem See entlang, der sich streckenweise mit einem Schilfgürtel abschirmt, radelt man weiter. Der Aaspitz heisst so, weil hier der Aabach in den See mündet. Der Abstecher <strong>zum</strong> See lohnt: wieder diese Weite der Wasserfläche! Unweit haust eine interessante Vogelart. Der Seerabe, Phalacrocorax carbo, eine Kormoran-Art, ist gross wie eine Gans. Seinesgleichen überzieht die Bäume mit einer weissen Kotglasur, was bizarr aussieht. Vorbei an Maur, vorbei an weiten Obstkulturen. Bei Rohr beginnt der Aufstieg retour nach Zollikerberg. In Ebmatingen lohnt sich ein Zwischenhalt. „Zum Griech“ heisst die Wirtschaft, natürlich gibt es Moussaka und Retsina. Südlicher kann man die Greifensee-Gegend nicht haben.
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