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Texte zum download - Forchbahn

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Das Geheimnis der Kältengräber<br />

Wir tauchen kurz in die Schweizer Frühgeschichte ab. Und ein Mann mit weisser Fahne wird besucht.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 1 Stunde<br />

Höhen: 110 m aufwärts,<br />

40m abwärts<br />

Route:<br />

Station Waldburg – Stumpbachweg – Abzweiger zu den Keltengräbern – Keltengräber<br />

– retour <strong>zum</strong> Abzweiger – Spitzhütte – Hohfurren – Waltikon Kreisel<br />

– Dorfstrasse Zumikon/Milchhütte – Dorfplatz Zumikon<br />

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Detaillierte<br />

Beschreibung<br />

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Das Geheimnis der Kältengräber<br />

Die rot-weiss geflieste Unterführung der Station Waldburg: Das könnte auch New Yorker Untergrundbahn<br />

sein. Aber der Wanderwegweiser ist original Schweiz. Vierzig Minuten bis Waltikon<br />

zeigt er an. Auf dem Trottoir geht es kurz abwärts Richtung Zürich, dann links in den Wald. Und<br />

nun auf dem Stumpbachweg dem Bächlein entlang wieder aufwärts.<br />

Wir bleiben auf dem Weg, bis ein gelber Wanderwegweiser die Keltengräber anzeigt. Ganz kurz<br />

im Wald den Stutz hinauf... da steht eine Sitzbank. Von ihr blickt man auf ein 20 Meter entferntes<br />

Minihügeli. Auf ihm ist ein Steinkreis arrangiert, in der Mitte ein aufrecht stehender Stein<br />

mit einer Tafel: „Fünfbühl“. Kelten-Gräber aus der älteren Eisenzeit ca. 800 bis 500 v. Chr.,<br />

ausgegraben und durchforscht im Jahre 1866.“<br />

Was erzählt man hier Kindern? Dies: Die Kelten waren ein Volk, das von den Römern bedrängt<br />

und verdrängt wurde. In der Schweiz lebte der keltische Stamm der Helvetier mit dem Häuptling<br />

Orgetorix. Wir wissen das aus dem Bericht des römischen Feldherrn Julius Caesar, der die<br />

Helvetier 58 vor Christus in Bibracte besiegte. Von den Kelten gibt es nichts Schriftliches. Bekannt<br />

sind ihre Druiden: Priester-Zauberer-Heiler.<br />

Der Archäologe Ferdinand Keller fand auf dem Fünfbühl Schmuck, Küchengeschirr, eine Gürtelschnalle.<br />

Aber keine Skelette. Die Kelten verbrannten wichtige Tote in einer Erdgrube. Die<br />

Asche kehrten sie in eine Urne. Sie kam in die Grube, über der ein Steinhaufen errichtet wurde.<br />

Die Wanderung führt wieder hinab <strong>zum</strong> Wegweiser und am Rand der Rüterwis zur Spitzhütte<br />

mit Bänkli, einem Tisch mit Hockern und einer Grillstelle: perfekt fürs Familienbrätlet. Vor Waltikon<br />

kommen wir später aus dem Wald, und gleich beim ersten Häuserblock „Hohfurren 21“<br />

hockt ein violettroter Findling. Einst ritt er auf einem Gletscher an, bis der ihn abwarf.<br />

Am Kreisel von Waltikon gibt es in der Saison „Blumen <strong>zum</strong> selber Schneiden“. Danach biegen<br />

wir in die Zumiker Dorfstrasse ein. Gleich sehen wir ein Restaurant, das zwar nicht billig, aber<br />

gut kocht. Und die Terrasse der „Frohen Aussicht“ ist toll. Wanderer, auch Wanderfamilien,<br />

sind laut dem Wirt willkommen.<br />

Die Milchhütte weiter oben an der Dorfstrasse ist eine öffentliche Kunstgalerie. Bis Mitte der<br />

1970er-Jahre aber, als die <strong>Forchbahn</strong> noch nicht Zumikon in einem 1700 Meter langen Tunnel<br />

unterquerte, war sie wirklich eine Milchhütte. Die <strong>Forchbahn</strong> trug die Milch der Bauern aus der<br />

Forchgegend nach Zürich hinab. Vor der Milchhütte steht ein Tisch auf Rädern. Ein Stück Geleis<br />

ist auch noch da. Von der Milchhütte-Plattform lud man die Milchkannen auf den Tisch, der dann<br />

die paar Meter quer hinüber zur Bahn gerollt wurde.<br />

Die Wanderung endet auf dem Dorfplatz Zumikon bei einer Bronzefigur: ein Mann mit langem<br />

Bart, eine weisse Fahne in der Hand. Max Daetwyler war eine Grossgestalt des internationalen<br />

Pazifismus. Mit der Fahne zog er durch die Welt und demonstrierte gegen den Krieg. 1976 starb<br />

er in Zumikon, das durch viele Anfechtungen zu ihm gestanden war.


Kotglasur am Aaspitz<br />

Grässlich der Mord von Greifensee. Cool das Angebot eines Harley-Bikers. Kurios die Toilettensitten<br />

des Seeraben. Eine Velofahrt.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 3 Stunden<br />

Höhen: 200 m abwärts, 200 m aufwärts<br />

Hinwies: Am See Fahrverbote beachten und das Velo stossen!<br />

Route:<br />

Zollikerberg Station - Sennhof - Binz - Fällanden - Glatt - Greifensee - Niederuster/Schifflände<br />

- Riedikon - Aaspitz - Maur/Schifflände - Rohr - Ebmatingen -<br />

Binz - Sennhof - Zollikerberg Station.<br />

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Beschreibung<br />

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Kotglasur am Aaspitz<br />

Zollikerberg - Binz - Fällanden: der Auftakt dieser Greifensee-Rundtour per Velo erfrischt. Nach<br />

der Schussfahrt kann man in Fällanden in der Confiserie Hotz draussen sitzen, Zeitung lesen,<br />

Kaffee trinken: Leben macht mal wieder grossen Spass.<br />

Und dann geht es hinüber <strong>zum</strong> Greifensee. Er gebiert die Glatt. Röhricht umgibt ihre ersten Meter,<br />

die mit zwei begrasten Kanalmäuerchen gefasst sind.<br />

Ein Abzweiger führt kurz darauf zu einer Plattform auf dem See. Zu Füssen des Velotouristen<br />

frühstücken Entenfamilien. Der Blick reicht zu den Waldhogern des Zürcher Oberlandes und den<br />

Alpen. Eine Tafel zeigt die Gipfelnamen an.<br />

Bis 1890 sah die Gegend noch urtümlicher aus. Vor der Glattkorrektur lag der Seespiegel höher.<br />

Durch den Menscheneingriff wurden Gebiete trockengelegt und der Landwirtschaft zugeführt.<br />

Trotzdem ist dies das grösste Zürcher Naturschutzgebiet.<br />

Auch die erste Badi passiert man bald. Dann ein Stück schreckliche Geschichte. Zu Greifensee<br />

geschah im Alten Zürichkrieg, einer komplizierten inner-eidgenössischen Auseinandersetzung,<br />

Schreckliches. Gegen 60 Mann, vor allem Bauern, verschanzten sich im Mai 1444 im Schloss.<br />

Nach 26 Tagen ergaben sie sich doch. Sie wurden in der Nähe, bei Nänikon, hingerichtet samt<br />

ihrem Anführer Wildhans von Breitlandenberg. Der Schwyzer Ital Reding der Ältere, der den<br />

Mord befahl, soll dann auch im Tod nicht zur Ruhe gekommen sein. Immer wieder klopfte er als<br />

Poltergeist an die Häuser seiner Familie. Erst als seine Frau eine Kapelle stiftete, ward dem Toten<br />

Friede gegönnt.<br />

Greifensees gotische Kirche, 1330 gebaut, ist eine Wehrkirche: Aus den Schiessscharten konnte<br />

man die Umgebung überwachen und Angreifer beschiessen. Und der Grundriss ist europaweit<br />

eine Rarität, wenn nicht gar ein Unikat: Die Kirche ist in die gebogene Stadtmauer integriert.<br />

Inwendig ergibt sich ein Dreieck.<br />

Im Strandband von Uster wird ohne Hipnessterror gelounged. Alt und jung, Rotsocke und<br />

Trendmeitli mischen sich, am Schalter holt man sich Ess- und Trinkbares, mustert das schmucke<br />

Kursschiff, schliesst die Augen - im Sommer ist hier Mittelmeer.<br />

Gleich nach dem Strandbad ein Schild: Der Biker Werner Keller wirbt für Ausfahrten auf der<br />

Harley. Die Ausrüstung im Nostalgielook ist im Preis inbegriffen. Mit dem Velo geht alles ein wenig<br />

langsamer. Immer dem See entlang, der sich streckenweise mit einem Schilfgürtel abschirmt,<br />

radelt man weiter.<br />

Der Aaspitz heisst so, weil hier der Aabach in den See mündet. Der Abstecher <strong>zum</strong> See lohnt:<br />

wieder diese Weite der Wasserfläche! Unweit haust eine interessante Vogelart. Der Seerabe,<br />

Phalacrocorax carbo, eine Kormoran-Art, ist gross wie eine Gans. Seinesgleichen überzieht die<br />

Bäume mit einer weissen Kotglasur, was bizarr aussieht.<br />

Vorbei an Maur, vorbei an weiten Obstkulturen. Bei Rohr beginnt der Aufstieg retour nach Zollikerberg.<br />

In Ebmatingen lohnt sich ein Zwischenhalt. „Zum Griech“ heisst die Wirtschaft, natürlich<br />

gibt es Moussaka und Retsina. Südlicher kann man die Greifensee-Gegend nicht haben.


Mama Afrika in Uetikon<br />

Eine leichte Wanderung mit Prachtsbergen am Horizont. Am Ziel wartet eine charismatische Mutter<br />

aus Simbabwe.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 1 1/2 Stunden<br />

Höhen: 170 m aufwärts,<br />

250 m abwärts<br />

Route:<br />

Esslingen Bahnhof - Gibisnüd - Tobelweg - Uetikon Tramstrasse -<br />

Franziskuszentrum - Uetikon Bahnhof.<br />

Einkehr: Erst am Schluss in Uetikon am See.<br />

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Beschreibung<br />

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Mama Afrika in Uetikon<br />

In Esslingen gibts am Bahnhof leider kein Café. Wer vor dem Wandern zmörgelen will, erledigt<br />

das elegant, indem er zuvor in Egg einen halbstündigen Stop einlegt. Gleich bei der Zughaltstelle<br />

liegt das Café Peter. Draussen in der Sonne ein Müesli essen: guuuuter Tagesanfang.<br />

Vom Bahnhof Esslingen geht es durch die Vollikerstrasse aus der Wohn- in die Bauernzone. Den<br />

Säntis sieht man schon beim Wanderstart hinter dem „Spar“. Weiter oben zeigt sich der Druesberg.<br />

Auf der Krete von Gibsnüd schliesslich dominieren Rigi und Pilatus.<br />

Aber zuerst muss der (sanfte) Aufstieg bewältigt sein. An der Buhalden kann man bei einem<br />

Bauernhof Most und andere Produkte kaufen. Etwas später denkt man beim alten Esslinger Reservoir,<br />

dass die Leute in den 1930er-Jahren Stil hatten sogar beim Bau einfacher Versorgungsgebäude;<br />

dieses ist sandfarben koloriert und trägt eine Art Wappen mit zwei Schwänen. Das<br />

Reservoir weiter oben bei Gibisnüd aus dem Jahr 2000 schneidet daneben schlecht ab: Betontristesse.<br />

Immerhin plätschert vor ihm ein Trinkbrunnen.<br />

Der Name Gibisnüd weist auf ertragarmes Bauernland. Aber ertragreich, wie erwähnt, ist die<br />

Sicht. Ein grosser Parkplatz ermöglicht es auch den Automobilen, innezuhalten und hier oben<br />

auf der Krete den Bergkranz am Horizont zu geniessen. Fünf Minuten später freut man sich: eine<br />

Wirtschaft, der „Alpenblick“! Beim Näherkommen wird man enttäuscht: Sie ist für immer geschlossen.<br />

Bald muss man sich im Abstieg entscheiden: Auf der Stötzlistrasse den Hang hinab oder auf<br />

dem Tobelweg? Variante zwei klingt abenteuerlicher und führt durch ein wildromantisches Tobel,<br />

das in zwei Teilen serviert wird mit einem waldlosen Intermezzo. Und danach erblickt man<br />

das typische Accessoire dieses Goldküsten-Abschnittes: einen Rebhang.<br />

Nach der Querung der Tramstrasse gilt es die Augen offen zu halten. Sobald links ein riesiges<br />

Schulgelände auftaucht, sieht man dahinter ein rotes, eher flaches Gebäude. Das katholische<br />

Franziskuszentrum darf man nicht verpassen! Zum einen ist es weit und breit das überzeugendste<br />

Beispiel einer modernen Kirche, der aus ihrer Bauweise Kraft und Spiritualität erwächst.<br />

Die rote Farbe strahlt erdige Wärme aus. Inwendig wähnt man sich in einem Kloster in Mexiko.<br />

Der Kirchenraum wiederum ist gesteigerte Schlichtheit in mattem Weiss.<br />

In der Kirche treffen wir die Afrikanerin. Schmal und dunkel, die Augen niedergeschlagen, steht<br />

die Gottesmutter in einer Nische und hält ihr Kind; die Schnitzskulptur aus Simbabwe zieht viele<br />

Pilger an. Diese spezielle Schwarze Madonna vor Augen, bewältigt man den restlichen Weg<br />

durchs Dorf leicht. Natürlich gibt es viele Wirtschaften <strong>zum</strong> Einkehren und Anstossen auf die<br />

Wanderung, die unten beim Bahnhof endet.


Die Wurst-mit-Brot-Bahn<br />

Am Weg <strong>zum</strong> historischen Bijou Grüningen zu sehen: eine Haubitze von 1912. Ein Neo-Rebberg. Ein<br />

Restaurant mit mysteriösem Namen.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 2 Stunden (mit Kurzabstecher auf dem Schlüssberg)<br />

Höhen: Je 100 m aufwärts und abwärts<br />

Route:<br />

Esslingen - Bäpur - Summerau - Schoren - auf den Schlüssberg und retour<br />

<strong>zum</strong> Weg – Grüningen<br />

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Detaillierte<br />

Beschreibung<br />

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Die Wurst-mit-Brot-Bahn<br />

Der Bahnhofplatz von Esslingen ist riesig. Leider ist da keine Wirtschaft, eine graubraune Bürofront<br />

empfängt uns. Das Fenster der Spielgruppe „Sunneschii“ immerhin ist mit kindlichen Sonnen-Zeichnungen<br />

geschmückt.<br />

Am Rand des Platzes gibt es eine Skulptur in verwitterndem Lachsrosa: eine Frau sitzt da, das<br />

Kinn in die Hand gebettet. Worüber sie wohl grübelt? Vielleicht, wie man die Fläche des Platzes<br />

lebendiger gestalten könnte.<br />

Der Weg nach Grüningen führt schnell ins Grüne. Bei der Kreuzgarage rechts abgebogen, und<br />

bald kommt an der Engelstrasse der erste Hof in Sicht, der eigene Ware anbietet. Etwas später<br />

bei einem anderen Hof glotzen Alpakas oder Lamas - wer weiss den Unterschied? - neugierig.<br />

Hernach der Weiler Bäpur, was rätselhaft klingt. Eine Nebenform des Namens bringt Klarheit:<br />

Betpur. Hier muss ein frommer Bauer gelebt haben.<br />

Bei Bäpur können wir Bienenhonig kaufen. Der nächste Weiler macht neugierig. In einer Remise<br />

stehen alte Kutschen. Besitzer Otto Fischer ist ein passionierter Gespannfahrer der, wie er sagt,<br />

„alten Schule“. Beim Geschütz in der Wiese handelt es sich um eine Haubitze von 1911, die<br />

noch mit Pferdekraft bewegt wurde.<br />

Wir queren die Strasse von Oetwil nach Gossau. A propos: Gut die Hälfte der Wanderung spielt<br />

auf Hartbelag, vielerorts schonen wir unsere Gelenke dank den Grasstreifen. Entschädigt werden<br />

wir durch gute Sicht, etwa auf den gewellten Pfannenstiel. Und durch Bemerkenswertes am<br />

Weg: Bei Summerau sehen wir zur Linken einen privaten Ziergarten mit Weiher, Zaun, Tor,<br />

Weglein. Bei Schoren ist amüsante Eisenrostkunst ausgestellt.<br />

Beim Schlüssberg führt der Wanderweg an der Unterkante eines Weinberges entlang. Der<br />

ausgeschilderte Abstecher hinauf zur Hügelkuppe lohnt sich, oben bekommt man Weitblick und<br />

kann auch grillen. Reben gab es hier vor hundert Jahren, als vielerorts im Zürcher Oberland<br />

Weinbau betrieben wurde. Und jetzt gibt es sie wieder. Winzer Daniel Müller setzte 1999 die<br />

ersten neuen Pflanzen ein, heute gedeihen acht Sorten.<br />

Das historische Landstädtchen Grüningen, Sitz von Vögten, muss man sich erobern, indem man<br />

den modernen Wohngürtel quert. Ein Rätsel ist das Restaurant Bahnhof, wo ist die Bahn?<br />

Einst verkehrte in der Gegend die Wetzikon-Meilen-Bahn, die 1950 stillgelegt wurde. Bei der<br />

nahen Bushaltstelle „Grüningen Station“ ist ein alter Wagen ausgestellt. Der Volksmund erwies<br />

sich als kreativ. Er nannte die WMB zärtlich „Wurst-mit-Brot-Bahn“.<br />

Im Städtchen endet die Wanderung. Es ist vom Schloss-Kirche-Komplex über die Steinhäuser<br />

bis <strong>zum</strong> Kleinstmarktplatz im Chratz ein Bijou. Einkehren kann man <strong>zum</strong> Beispiel im „Hirschen“,<br />

wo ambitioniert gekocht wird. Dort gibt es auch Winzer Müllers Wein vom Schlüssberg.


Zuerst wild, dann mild<br />

Wir folgen dem Kraftprotz Werenbach in sein enges Tobel und landen in der mediterranen<br />

Weite des Zürichsees.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 2 Stunden (Flaniermodus)<br />

Höhen: 18 m aufwärts,<br />

200 m abwärts<br />

Route:<br />

Spital Zollikerberg - Trichtenhauser Strasse - Trichtenhausermühle<br />

- Werenbachweg - Burgwies - Drahtzug - Botanischer Garten -<br />

Wildbach-Strasse - Zürichhorn - Museum Bellerive - „Kiosk am<br />

See“ - Bellevue und/oder Stadelhofen.<br />

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Beschreibung<br />

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Zuerst wild, dann mild<br />

Haltestelle „Spital Zollikerberg“, wir nehmen die Trichtenhauser Strasse, gleich ist da das Spital.<br />

1500 Babies kommen in ihm jährlich zur Welt, sie sind in einer Babygalerie im Internet zu bestaunen.<br />

Dann die Bushaltstelle „Hasenbart“, während wir noch grinsen, erreichen wir die<br />

Trichtenhausermühle, ein Restaurant im historischen Riegelbau. Der Werenbach war im Mittelalter<br />

eine Kraftquelle Zürichs, „Weren“ kommt von „Wehr“.<br />

Wir begleiten den Bach nun bis <strong>zum</strong> Zürichsee, wobei er weiter unten Wildbach heisst und am<br />

Ende Hornbach. Das letzte Stück <strong>zum</strong> See ist allerdings kanalisiert und teilweise unterirdisch<br />

geführt. Sollten wir dort das Wasser aus den Augen verlieren, kein Problem! Einfach <strong>zum</strong> Seeufer<br />

und Zürichhorn halten. Selbiges ist ein Schwemmdelta, vom Bach geschaffen.<br />

Das erste Stück am Bach ist herrlich wild, wir können grillen oder uns barfuss in eine „Glungge“<br />

stellen. Bei der Burgwies müssen wir kurz aus dem Urwald auftauchen und die Forchstrasse<br />

überqueren. Hernach dauert es fünf Minuten, und es taucht eine besonders gediegene Grillstelle<br />

auf, gefasst mit Sitzsteinen.<br />

Nach dem Klubhaus der Armbrustschützen von Riesbach langen wir beim Drahtzug mit dem<br />

blassgelben Hauptgebäude an. Über 300 psychisch Behinderte finden im Drahtzug eine betreute<br />

Arbeit, sie montieren, verpacken, versenden alles Mögliche. Und sie fertigen Geschenkkarten.<br />

Wenig später kommen wir an der Messerschmiede und Schleiferei Good vorbei, einem Familienunternehmen;<br />

ja, es gibt in der Stadt Zürich noch Handwerker und kleines Gewerbe.<br />

Beim Botanischen Garten sehen wir die „Blindekuh“, das laut seinen Betreibern weltweit erste<br />

Dunkelrestaurant, seit 1999 vielfach kopiert. Wer sich Zürichkenner nennen will, muss einmal in<br />

der Finsternis gegessen haben, von Blinden bedient und sich sorgend, wie viel von der Nudelsauce<br />

er wohl aufs eigene Hemd gekleckert hat.<br />

Gleich nach dem Restaurant nehme man nicht den Abzweiger zur Höschgasse, sondern folge<br />

der Wildbach-Strasse. Unten am See beim Zürichhorn steht nah der alten Pumpstation ein<br />

Denkmal mit zwei Namen: Alberik Zwyssig, Komponist, und Leonhard Widmer, Dichter. Sie<br />

schufen den Schweizerpsalm - also die Nationalhymne, beginnend mit „Trittst im Morgenrot daher“.<br />

Ein Gebäude wie aus einem Kung-Fu-Streifen holt uns wieder in die globalisierte Gegenwart.<br />

Der Chinagarten ist umzäunt wie ein Tempel, umfasst einen Teich, ein Palais mit Schnitzgebälk<br />

und ein Inselchen, auf dem nach chinesischer Auffassung die Unsterblichen wohnen. Und<br />

und und, man besuche den Garten, Zeichen für Zürichs Partnerschaft mit der Stadt Kunming.<br />

Die mild-mediterrane Flaniermeile <strong>zum</strong> Bellevue oder Stadelhofen bleibt erlebnisreich: Das farbenfrohe<br />

„Centre Le Corbusier“ wurde in den 1960er-Jahren errichtet und ist das letzte Gebäude<br />

des visionären Architekten Le Corbusier. Das Museum Bellerive entstand vor über 300 Jahren<br />

als Sommerfrische für reiche Städter. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbrachte<br />

die spätere Jugendbuchautorin Ida Bindschedler hier ihre Sommerferien; ihr berühmtes Buch<br />

„Die Turnachkinder im Sommer“ spielt im Haus und am See. Last not least hockt am Weg ein<br />

seltsames Knollenkonglomerat, die Plastik „Sheep Piece“ des weltberühmten englischen Künstlers<br />

Henry Moore. Und wenn jemand jetzt frühzeitig kulturmüde ist: Der „Kiosk am See“, ist<br />

ein formidabel-fröhliches Restaurant. Der Blick auf den See und die Albiskette gegenüber erfrischt<br />

nachhaltig.


Vier Wiegen<br />

Wir geniessen den Zolliker Markt. Spüren den Ursprüngen des Dorfes nach. Baden im See. Und<br />

dann nehmen wir das Schiff.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 1 Stunde<br />

Höhen: 40 m aufwärts,<br />

150 m abwärts<br />

Route:<br />

Rehalp - Friedhof Enzenbühl - Zollikon Oberdorf - Dorfkern - Chleidorf -<br />

Gstad - Strandbad - Schifflände - (Schiffahrt) - Zürich Bürkliplatz.<br />

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Beschreibung<br />

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Vier Wiegen<br />

Ab Station Rehalp folgen wir dem efeubewachsenen Zaun des Friedhofs Enzenbühl Richtung Zollikon. Nach<br />

100 Metern geht es rechts hinunter zur Rebwiesstrasse und dann immer der Nase nach in den Witellikerweg<br />

und abwärts bis <strong>zum</strong> Aussichtsbänklein bei der Wybüelstrasse. Hier verweilen wir über einem der<br />

wenigen Zolliker Rebhänge und geniessen die Aussicht.<br />

Ursprünglich bestand Zollikon aus vier kleinen Siedlungen, nennen wir sie "Wiegen": Oberdorf, Chirchhof,<br />

Chleidorf und Gstad. Die dezentrale Anordnung ist typisch für ehemalige Winzerdörfer; die Winzer wohnten<br />

gern nah bei ihren Reben, die viel Pflege verlangen. Eingangs des Oberdorfs erinnert eine Trotte an vergangene<br />

Zeiten. Die Oberdorfstrasse ist gesäumt von gut erhaltenen Häusern aus frühen Jahren. Besondere<br />

Beachtung verdient das "Haus im Felsengrund" Nr. 12/14. Es wurde 1528 von einem Winzer gebaut und<br />

ist eines der ältesten in der Gemeinde. Über dem Eingang entdeckt man die in Stein gemeisselte Figur eines<br />

Weinbauern.<br />

Unten, bei der Metzgerei Ledermann, kommt der Kirchturm in Sicht. Er weist uns auf der Alten Landstrasse<br />

den Weg zur zweiten Zolliker Wiege, dem „Chirchhof“, wie der Ortskern mit der reformierten Kirche<br />

und den Riegelhäusern früher hiess.<br />

Im 1572 erbauten Gasthaus <strong>zum</strong> Rössli trafen sich die Männer nach der Arbeit, stiegen Handwerksgesellen<br />

ab, fanden die Gemeindeversammlungen, Hochzeiten und Totenmahle statt. Die Chronik berichtet, dass<br />

die Sitten mit der Zeit verwilderten und sich die Geschlechter nach Feierabend allzu oft allzu nahe kamen.<br />

Schliesslich schämten sich die Zolliker für ihr „Rössli“ dermassen, dass sie es 1837 für 7000 Gulden an Private<br />

verkauften.<br />

Die reformierte Kirche ist Gotik mit bemerkenswerten Chorfenstern. Der Turm von 1795 mit dem Helmdach<br />

und den vier Zifferblättern ist nach dem Vorbild des Zürcher Fraumünsterturms entstanden.<br />

Auf dem nahen Dorfplatz findet jeweils samstags von 8 bis 13 Uhr der Wochenmarkt statt. Leckerer Käse,<br />

chüschtige Brote, Früchte vom Bauernhof - man fühlt sich wie im Süden. Bei Luigia de Luca, seit 1991 auf<br />

dem Zolliker Markt, können wir uns ein Plättli mit italienischen Spezialitäten zusammenstellen, um dann<br />

von einem Mäuerchen aus den Betrieb auf dem Platz zu beobachten.<br />

Gestärkt gehen wir einige Meter ostwärts zur Rotfluhstrasse, wo wir den Wanderweg seewärts einschlagen,<br />

die Zollikerstrasse überqueren und ins Chleidorf kommen, die dritte Wiege. In der Senke befand sich<br />

früher ein kleiner Speichersee, der Wasserkraft für die Sägerei lieferte. Das Wasser floss in einem Kanal<br />

durch den engen Durchgang zwischen den Häusern Kleindorf 19 und 17, dem "Meierhöfli", einem Bijou.<br />

Hier zweigen wir vom Wanderweg nach rechts Richtung Sägegasse ab, wo der Kanal hinter dem Haus Sägegasse<br />

28 um die Ecke bog, den Brunnen füllte und das Wasser dann die Gasse hinunterschickte, um die<br />

"Sagi" anzutreiben.<br />

Das Haus Sägegasse 30 war das erste Schulhaus in Zollikon. Die Kinder wurden dort von 1717 bis 1828<br />

unterrichtet. Wir folgen der von Villen gesäumten Zollikerstrasse bis <strong>zum</strong> Haus 92 und gehen den Kirchweg<br />

hinunter über die Bahnhofstrasse. Auf diesem Weg kehrten früher die Kirchgänger in ihren Dorfteil<br />

Gstad zurück, die vierte Wiege Zollikons. Es sind etliche Häuser aus jener Zeit erhalten. Eine Gedenktafel<br />

über dem Torbogen der Gstadstrasse 23/25 erinnert an die Wiedertäufer. Die Inschrift lautet: “Der Gedanke<br />

des Freikirchentums wurde in Zollikon durch die Täufer-Bewegung erstmals erwirklicht. In diesem Hause<br />

fand am 25. Januar 1525 eine der frühesten Versammlungen statt." Viele Wiedertäufer bezahlten ihr<br />

Bekenntnis mit dem Tod.<br />

An der Gstadstrasse, neben der früher ein Bach floss, wohnten vor allem Taglöhner und Handwerker. In<br />

vielen Stuben standen Webstühle. Um 1900 lebten und arbeiteten hier in 24 Häusern: ein Schreiner, zwei<br />

Schuhmacher, ein Coiffeur, ein Bäcker, ein Milchmann, ein Velomechaniker, zwei Wirte, eine Glätterin, ein<br />

Küfer, ein Schlosser und ein Gärtner. Es gab sogar eine Post. Das Gstad war eine kleine Welt für sich, die<br />

mit dem Bau der Eisenbahnlinie zerschnitten und mit der Aufschüttung für die Seestrasse vom Seeufer abgetrennt<br />

wurde.<br />

Die alte Seebadi - nach der Unterführung 200 Meter auf der Seestrasse Richtung Rapperswil - verspricht<br />

Erfrischung. Beim Warten auf das Schiff, das stündlich Richtung Bürkliplatz fährt, leistet uns die massige<br />

Bronzeskulptur "Toro" des Bildhauers Franz Fisch Gesellschaft.


1778, Katastrophenjahr<br />

Das Küsnachter Tobel ist Drachen- und Ritterterrain. Auch sind Eiszeitzeugen zu sehen<br />

und werden Erinnerungen an Naturgewalten geweckt.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 2 Stunden<br />

Höhen: 70 m aufwärts,<br />

330 m abwärts<br />

Route:<br />

Forch - Kaltenstein - Wangen - Tobelmüli - Küsnachter Tobel mit<br />

Drachenhöhle und Burgruine Wulp - Alexanderstein - Küsnachter<br />

Horn.<br />

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Detaillierte<br />

Beschreibung<br />

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1778, Katastrophenjahr<br />

Von der Forch aus folgen wir dem Wanderwegweiser <strong>zum</strong> Küsnachter Tobel. Unter der Autostrasse<br />

hindurch geht es an Kaltenstein vorbei übers Feld <strong>zum</strong> Weiler Wangen. Bald führt eine<br />

Treppe von der Strasse rechts <strong>zum</strong> Bach hinunter. Hier beginnt unsere Erkundungstour durchs<br />

Tobel. Augenblicklich sind wir in einer anderen Welt. Das Weglein folgt dem leise plätschernden<br />

Bach in sanften Schwüngen, Vögel zwitschern. Die Schwellen, die den Bach zähmen, sind hier<br />

oben erst von geringer Höhe. Insgesamt 70 Treppen haben die Küsnachter eingebaut. Denn aus<br />

dem Bächlein kann nach Unwettern ein reissendes Gewässer werden.<br />

Nach der Tobelmüli ist es nicht mehr weit zur Drachenhöhle. Ihr Eingang gähnt rechts oben<br />

am steilen Hang neben der Treppe, die hinauf zur Kunsteisbahn Küsnacht führt. Den Kindern<br />

kann man eine gruselige Geschichte erzählen: Vor langer Zeit hauste in der Höhle ein Drache.<br />

Er zog immer öfter los und verwüstete die Häuser im Dorf. Ein frommer Ritter anerbot sich, den<br />

Drachen zu töten. Doch die zwei feuerrot glühenden Augen in der Höhle erschreckten ihn so<br />

sehr, dass er erstarrte. In Todesangst rief er die Jungfrau Maria zu Hilfe, die den Drachen mit<br />

einem diamantenen Halsband an die Felswand kettete.<br />

Mit dem wütenden Drachen ist vielleicht auch der Tobelbach gemeint. Im Juli 1778 verwüstete<br />

er nach einem unheimlichen Gewitter das Dorf. Es gab mehr als 60 Tote. Die Fluten zerstörten<br />

viele Häuser und schwemmten aus dem Friedhof Gebeine und Särge in den See hinaus. Dank<br />

einer separaten Kirchensteuer, die der Zürcher Regierungsrat anordnete, erhielten die Küsnachter<br />

30'000 Gulden für den Wiederaufbau.<br />

Nach der nächsten Brücke über den Bach steigen wir steil zur Burgruine Wulp hinauf. Dieser<br />

Hügel war schon in der späten Bronzezeit (2300 bis 800 v. Chr.) besiedelt; später erkannten<br />

auch die Römer den strategischen Nutzen dieses Stützpunkts. Im Hochmittelalter (950 bis 1250<br />

n.Chr.) war die Wulp Regierungssitz der Freiherren von RegensbergBelagert, gestürmt und zerstört<br />

wurde die Burg 1267 durch die Zürcher unter Führung von Rudolf von Habsburg. Bei schönem<br />

Wetter lohnt sich eine Rast an der Feuerstelle.<br />

Hoch über dem Tobel geht es Richtung Küsnacht. Bei den ersten Häusern entdecken wir eine<br />

hölzerne Treppe, die dem Bach entlang steil hinunter führt. Ein fünf Meter hoher Findling aus<br />

der Eiszeit, der Alexanderstein, kommt in Sicht. Vermutlich lag er vor dem Unwetter von 1778<br />

noch oben an der Hangkante, wurde unterspült und rutschte ins Tobel hinunter. Seinen Namen<br />

hat er vom Küsnachter Geologen Alexander Wettstein. Früher nannte man ihn wegen seiner<br />

Form auch "Wöschhüüsli-Stei". Aus kleineren Findlingsgeschwistern hat der Verschönerungsverein<br />

tobelabwärts einen Geologielehrpfad gemacht.<br />

Wir folgen dem gezähmten Bach und dem Wegweiser „Schiffstation“. Die Häuser nach dem<br />

Ortsmuseum gehören zu den ältesten der Seegemeinde. Besondere Beachtung verdient das<br />

Haus Am Bach Nr. 7 unterhalb der Alten Landstrasse. Eine Markierung zeigt, wie hoch das Wasser<br />

im Katastrophenjahr 1778 stand. Unter der Bahnlinie hindurch erreichen wir das Haus Untere<br />

Dorfstrasse Nr. 2, auf dem ebenfalls eine Hochwasserlinie aufgezeichnet ist. Sie zeigt den<br />

Wasserstand von 1878 an. Damals hatte sich der Bach an der viel zu tief gelegten Brücke der<br />

Seestrasse gestaut und den ganzen unteren Dorfteil überschwemmt.<br />

Nach der Unterführung öffnet sich der Park des Küsnachter Horns. Von den Bänklein am See<br />

reicht der Blick bis nach Zürich. An der nahen Schifflände lädt das Hotel Sonne zur Einkehr. Je<br />

nach Tageszeit kann man nun per Schiff oder Bahn heimfahren.


Richtung Moskau<br />

Russische Soldaten flohen 1799 vor den Franzosen über die Forch. Wir wandern auf<br />

ihren Spuren.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 2 1/2 Stunden<br />

Höhen: 320 m aufwärts,<br />

100 m abwärts<br />

Route:<br />

Tramhaltestelle Burgwies – Rehalp – Waldburg – Zollikerberg –<br />

Unterhueb – Waltikon – Zumikon – Panoramaweg – Chüelenbrunnen<br />

– Wehrmännerdenkmal – Forch.<br />

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Beschreibung<br />

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Richtung Moskau<br />

Um 1800 war Zürich ein internationaler Kriegsschauplatz. Die Franzosen hatten die Stadt zur Festung ausgebaut<br />

und erwarteten den Angriff der Österreicher. Diese besetzen Zürich, wurden aber bald von den<br />

Russen verdrängt. Der französische General Masséna wiederum schlug die Russen am 26. September<br />

1799 in die Flucht. Die einen versuchten über Witikon zu entkommen, die andern über die Forch.<br />

Wir fahren mit dem Elfer-Tram zur Burgwies. Dort geht rechterhand der Russenweg ab. Hier strömten die<br />

russischen Soldaten in dichter Kolonne bergan, die heutige Forchstrasse wurde erst 44 Jahre später gebaut.<br />

Am Ende des schmalen Weges erblicken wir rechts die Balgrist-Klinik und links die Mahmud-<br />

Moschee mit ihrem Minarett. Sie wurde 1963 von Sir Muhammad Zafrulla Khan, Präsident der Uno-<br />

Generalversammlung, und vom Zürcher Stadtpräsidenten Emil Landolt eingeweiht.<br />

Bei der Confiserie Baumann kommen wir nicht an den stadtbekannten Thunfischbrötli vorbei. Etwas weiter<br />

bergwärts zweigt hinter der "Chässtube" die Rehalpstrasse ab, der wir am Friedhof vorbei bis <strong>zum</strong> Waldrand<br />

folgen. Dort beginnt die Alte Forchstrasse, die früher Zürcher- oder auch Grüninger-Strasse hiess.<br />

Was eine schmale Strasse mit tiefen Karrenfurchen war, auf der die Russen bergwärts hasteten, ist heute<br />

ein schöner Waldweg.<br />

Im Wald spielten sich laut Chroniken furchtbare Szenen ab. Französische Husaren jagten den russischen<br />

Truppen nach, wüteten und raubten, was sie konnten. Die Zolliker machten sich zu Gehilfen der Franzosen.<br />

Sie riefen den Fuhrleuten zu: "Der Franzos kommt! Der Franzos ist da!" Die Russen lösten in ihrer Panik<br />

die Pferde von den Fuhrwerken, schwangen sich auf die Rücken der Tiere und flüchteten bergwärts. Ein<br />

Zeitzeuge beschrieb die Szenen so: "Am 26. Herbstmonat zu Mittag ging die Retirade der Russen über den<br />

Zürichweg durch das Zollikonerholz. Sie mussten alle Munition im Stich lassen. Es stund ein Wagen an den<br />

andern und dehnte sich bis nach Zumikon. Man nahm Feldkessel, Habersäck, Patronentaschen, Flinten,<br />

Zelte und viele hundert Capüt, Patronen, Fürstein; auch vil Sachen, so die Russen in Zürich gestohlen,<br />

mussten sie zurücklassen."<br />

An jenem Tag gingen auch viele Zolliker auf Beutetour. Doch die Freude war von kurzer Dauer, denn nun<br />

mussten sie die Franzosen beherbergen: 36'000 Soldaten und 7632 Pferde rasteten im Dorf mit seinen<br />

709 Einwohnern in 113 Haushalten. Wegen des grossen Fleischbedarfs ging der Hornviehbestand in dieser<br />

Zeit um die Hälfte zurück.<br />

Wir folgen am Ende des Weges dem Wanderwegweiser und gelangen zur <strong>Forchbahn</strong>station Waldburg.<br />

Nach der Unterführung nehmen wir die linke Treppe, gehen die Riethofstrasse hoch, biegen links in die<br />

Neuackerstrasse ein und bei der nächsten Kreuzung rechts in die Sonengartenstrasse. Sie zieht sich bis<br />

zur reformierten Kirche mit ihrem eigenwilligen Turm und mündet in die Rosengartenstrasse, die uns zur<br />

<strong>Forchbahn</strong>-Station Zollikerberg bringt.<br />

Der Wanderwegweiser „Forch“ gibt uns die Richtung an, welche die Russen damals einschlugen, als sie<br />

durch die Unterhueb und an der heutigen Sendestation vorbei nach Zumikon eilten. Während sie auf der<br />

heutigen alten Forchstrasse Richtung Osten flüchteten, wählen wir eine landschaftlich reizvollere Variante.<br />

Wir wandern auf der Farlifangstrasse geradeaus, bis die Wanderroute links den Rigi-Weg und den Chapf-<br />

Steig hoch <strong>zum</strong> Panoramaweg führt. Er wird seinem Namen mehr als gerecht. Vom Dach des Reservoirs<br />

Chüelenbrunnen sieht man bei klarem Wetter das Vrenelisgärtli, den Glärnisch, den Pilatus und sogar<br />

Berge des Berner Oberlandes!<br />

Durch Villenquartiere geht es <strong>zum</strong> Wehrmännerdenkmal und <strong>zum</strong> Gasthof Krone. Wie froh müssen die<br />

Russen damals gewesen sein, als die Strasse endlich wieder talwärts Richtung Moskau führte! Es heisst,<br />

die Zumiker Bauern hätten in ihren Äckern an der Forchstrasse noch bis in die jüngere Zeit geplatzte Geschosse,<br />

Uniformknöpfe und andere Militaria gefunden. Wir finden im Gasthof Krone ein feines Dessert und<br />

fahren mit der <strong>Forchbahn</strong> zurück.


Der Elefant im Bach<br />

Canyons entrücken und entzücken uns. Mitten im Wald gibts Coupe Dänemark, wir<br />

können grillen, und Dschumbo fasziniert Kinder.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 2 ¼ Stunden<br />

Höhen: 260 m aufwärts,<br />

180 m abwärts<br />

Route:<br />

Forch - Kaltenstein - Wangen - Tobelmüli - Küsnachter Tobel mit<br />

Drachenhöhle und Burgruine Wulp - Alexanderstein - Küsnachter<br />

Horn.<br />

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Beschreibung<br />

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1778, Katastrophenjahr<br />

Von der Forch aus folgen wir dem Wanderwegweiser <strong>zum</strong> Küsnachter Tobel. Unter der Autostrasse<br />

hindurch geht es an Kaltenstein vorbei übers Feld <strong>zum</strong> Weiler Wangen. Bald führt eine<br />

Treppe von der Strasse rechts <strong>zum</strong> Bach hinunter. Hier beginnt unsere Erkundungstour durchs<br />

Tobel. Augenblicklich sind wir in einer anderen Welt. Das Weglein folgt dem leise plätschernden<br />

Bach in sanften Schwüngen, Vögel zwitschern. Die Schwellen, die den Bach zähmen, sind hier<br />

oben erst von geringer Höhe. Insgesamt 70 Treppen haben die Küsnachter eingebaut. Denn aus<br />

dem Bächlein kann nach Unwettern ein reissendes Gewässer werden.<br />

Nach der Tobelmüli ist es nicht mehr weit zur Drachenhöhle. Ihr Eingang gähnt rechts oben<br />

am steilen Hang neben der Treppe, die hinauf zur Kunsteisbahn Küsnacht führt. Den Kindern<br />

kann man eine gruselige Geschichte erzählen: Vor langer Zeit hauste in der Höhle ein Drache.<br />

Er zog immer öfter los und verwüstete die Häuser im Dorf. Ein frommer Ritter anerbot sich, den<br />

Drachen zu töten. Doch die zwei feuerrot glühenden Augen in der Höhle erschreckten ihn so<br />

sehr, dass er erstarrte. In Todesangst rief er die Jungfrau Maria zu Hilfe, die den Drachen mit<br />

einem diamantenen Halsband an die Felswand kettete.<br />

Mit dem wütenden Drachen ist vielleicht auch der Tobelbach gemeint. Im Juli 1778 verwüstete<br />

er nach einem unheimlichen Gewitter das Dorf. Es gab mehr als 60 Tote. Die Fluten zerstörten<br />

viele Häuser und schwemmten aus dem Friedhof Gebeine und Särge in den See hinaus. Dank<br />

einer separaten Kirchensteuer, die der Zürcher Regierungsrat anordnete, erhielten die Küsnachter<br />

30'000 Gulden für den Wiederaufbau.<br />

Nach der nächsten Brücke über den Bach steigen wir steil zur Burgruine Wulp hinauf. Dieser<br />

Hügel war schon in der späten Bronzezeit (2300 bis 800 v. Chr.) besiedelt; später erkannten<br />

auch die Römer den strategischen Nutzen dieses Stützpunkts. Im Hochmittelalter (950 bis 1250<br />

n.Chr.) war die Wulp Regierungssitz der Freiherren von RegensbergBelagert, gestürmt und zerstört<br />

wurde die Burg 1267 durch die Zürcher unter Führung von Rudolf von Habsburg. Bei schönem<br />

Wetter lohnt sich eine Rast an der Feuerstelle.<br />

Hoch über dem Tobel geht es Richtung Küsnacht. Bei den ersten Häusern entdecken wir eine<br />

hölzerne Treppe, die dem Bach entlang steil hinunter führt. Ein fünf Meter hoher Findling aus<br />

der Eiszeit, der Alexanderstein, kommt in Sicht. Vermutlich lag er vor dem Unwetter von 1778<br />

noch oben an der Hangkante, wurde unterspült und rutschte ins Tobel hinunter. Seinen Namen<br />

hat er vom Küsnachter Geologen Alexander Wettstein. Früher nannte man ihn wegen seiner<br />

Form auch "Wöschhüüsli-Stei". Aus kleineren Findlingsgeschwistern hat der Verschönerungsverein<br />

tobelabwärts einen Geologielehrpfad gemacht.<br />

Wir folgen dem gezähmten Bach und dem Wegweiser „Schiffstation“. Die Häuser nach dem<br />

Ortsmuseum gehören zu den ältesten der Seegemeinde. Besondere Beachtung verdient das<br />

Haus Am Bach Nr. 7 unterhalb der Alten Landstrasse. Eine Markierung zeigt, wie hoch das Wasser<br />

im Katastrophenjahr 1778 stand. Unter der Bahnlinie hindurch erreichen wir das Haus Untere<br />

Dorfstrasse Nr. 2, auf dem ebenfalls eine Hochwasserlinie aufgezeichnet ist. Sie zeigt den<br />

Wasserstand von 1878 an. Damals hatte sich der Bach an der viel zu tief gelegten Brücke der<br />

Seestrasse gestaut und den ganzen unteren Dorfteil überschwemmt.<br />

Nach der Unterführung öffnet sich der Park des Küsnachter Horns. Von den Bänklein am See<br />

reicht der Blick bis nach Zürich. An der nahen Schifflände lädt das Hotel Sonne zur Einkehr. Je<br />

nach Tageszeit kann man nun per Schiff oder Bahn heimfahren.


Der Weg <strong>zum</strong> Schlampertoni<br />

Der Wanderstart ist bio. Terrasse um Terrasse geht es aufwärts. Und vom Pfannenstiel<br />

wieder hinab zu einem Helfer und Heiler.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 2 3/4 Stunden<br />

Höhen: 390 m aufwärts,<br />

260 m abwärts<br />

Route:<br />

Männedorf Bahnhof - Bahnhofstrasse - Unterführung - Kugelgasse<br />

- Kirchtobelstrasse - Appisberg - Gibisnüd - Reservoir Buchholz<br />

(Aussichtspunkt) - Vorderer Pfannenstiel - Pfannenstiel, Hochwacht<br />

- Egg, St. Antoniuskirche - Egg Station.<br />

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Beschreibung<br />

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Der Weg <strong>zum</strong> Schlampertoni<br />

Die NZZ schrieb, dass man am Bahnhof Männedorf immer froh sei, wenn der Zug Verspätung<br />

hat. Das spielt auf den Bioladen „Terra“ in der ehemaligen Schalterhalle an. Dort gibt es alles<br />

Feine, natürlich auch Kaffee und Gipfeli. Man trägt das Gekaufte hinaus aufs breite Perron, setzt<br />

sich an ein Tischchen und will gar nicht mehr weg - so ein Bahnhof fasziniert.<br />

Die Wanderung führt zuallererst auf der Bahnhofstrasse einen kleinen Stutz hinab. Rechts sehen<br />

wir eine Wetterstation in Säulengestalt, 1901 erbaut; gleich daneben in einem Schaukasten<br />

Stellwerkhebel von der ehemaligen Nordostbahn. Auf der anderen Strassenseite prangt am<br />

Gemeindehaus das Wappen von Männedorf. Quizfrage: Wieviele Tiere sind darauf abgebildet?<br />

Eines? Falsch! Der Fischotter hat einen Fisch in der Schnauze.<br />

Unter der Bahn hindurch, die Kugelgasse hinauf, bald in die Kirchtobelstrasse eingebogen, jetzt<br />

sind wir am Bach. Im Frühling bärläuchelet es. Die Eroberung des Pfannenstiels vollzieht sich<br />

nun terrassenweise; es geht bisweilen saftig aufwärts, dann wieder entspannen wir uns auf einem<br />

Flachstück. Zum Beispiel auf dem bäuerlichen Plateau des Appisbergs. Die gleichnamige<br />

Heimstätte ist ein Sozialunternehmen und klärt für die IV ab, wie man Behinderte und Angeschlagene<br />

ins Arbeitsleben eingliedern kann. Zum Appisberg gehört eine Gärtnerei mit Knospenlabel.<br />

Eine Marke ins Gelände setzen die knallbunten Neubauten.<br />

Via Gibisnüd geht es <strong>zum</strong> Vorderen Pfannenstiel; im Restaurant dort isst man fein. Das gilt<br />

aber auch für die höher gelegene, aussichtsreichere Wirtschaft „Hochwacht-Pfannenstiel“ 15<br />

Minuten später. Am Horizont hockt das ganze Zürcher Oberland, und dahinter thront der Säntis.<br />

Der Abstieg nach Egg vollzieht sich schnell und ruppig, im obersten Teil sind hohe Stufen zu<br />

bewältigen. Weiter unten halte man Ausschau nach dem grünen Kirchturmdach im Häusermeer<br />

von Egg. Dort wollen wir hin, zur St. Antoniuskirche. Der Dienstag ist speziell geeignet, dann<br />

ist im erzreformierten Kanton Zürich ein Pilgertag der Katholiken. In Egg eben.<br />

Von nah und fern kommen Gläubige, um sich mit der Antoniusreliquie - einem Knochensplitter -<br />

segnen zu lassen. Antonius von Padua gilt als Heiler, Prediger, Helfer der Liebenden. Auch Leute,<br />

die etwas verloren oder verschlampt haben, bitten ihm um Beistand. Genau darum nennt<br />

man diesen Heiligen auf volkstümlich-katholisch „Schlampertoni“.<br />

Die 1921 erbaute Kirche lohnt die Visite auch für Nichtgläubige. Ihre Architektur fasziniert. Sie<br />

ist aus Holz gebaut, umfasst auch einen Innenhof, der den klösterlichen Kreuzgang nachahmt,<br />

und wirkt in ihrer schlichten Kindlichkeit, als sei sie aus Nordfinnland antransportiert worden.<br />

Im Inneren spielt das Licht mit den Glasmalereien.<br />

Die Wanderung endet an der <strong>Forchbahn</strong>station Egg. Rundherum kann man einkehren; bei der<br />

erwähnten Kirche gibt es das Gasthaus St. Antonius mit einem schönen Garten. Da ist der „Hirschen“<br />

gleich bei der Station mit, ebenfalls, einem schönen Garten. Und ganz nah auch das Café<br />

Peter mit feiner Glacé.


Die Flugroute<br />

Modellflugzeuge, Pferde und Pizza: wenn das keine kinderfreundliche Wanderung ist!<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 2 Stunden<br />

Höhen: 140 m aufwärts,<br />

205 m abwärts<br />

Route:<br />

Forch - Wehrmännerdenkmal - Wassberg (Chapfholz) - Chellen -<br />

Modellflugplatz - Süessblätz - Oberhueb - Reitstall Sennhof - Unterhueb<br />

- Station Zollikerberg.<br />

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Beschreibung<br />

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Die Flugroute<br />

Das Wehrmännerdenkmal auf der Forch ist schon von der Bahnstation aus zu sehen. Der Weg<br />

führt am Gasthaus Krone vorbei, wo früher die Postkutschen Halt machten und Reitersleute<br />

heute noch ihre Pferde an den Stangen anbinden. Die 18 Meter hohe Flamme erinnert an die<br />

Zürcher Soldaten, die im Ersten Weltkrieg ums Leben kamen - durch Krankheit oder Unfall,<br />

denn die Schweiz war ja nicht in Kriegshandlungen verwickelt.<br />

Wir folgen dem Wanderwegweiser Süessblätz hinab in eine offene Senke mit Pferdekoppel. Danach<br />

ist Aufmerksamkeit geboten: Der Weg biegt im Wald scharf rechts ab und dann gleich<br />

wieder links Richtung Oberhueb, den Wassberg hinunter und vorbei an den Greens des vornehmen<br />

Golf & Country Clubs Zumikon. Die Anlage wird von April bis Oktober bespielt.<br />

Wir überqueren die Strasse, die Zumikon mit Ebmatingen verbindet. Unser Blick schweift über<br />

eine weitläufige Geländekammer, die Chellen, ein Paradies für Reiter und Läufer. Nach 100 Metern<br />

nehmen wir den ersten Flurweg rechts, der parallel zur Strasse verläuft. Wenn wir nun ein<br />

Surren wie von Hornissen hören, so nähern wir uns dem Flugfeld des Modellflugvereins Zumikon-Maur.<br />

Wer sich den Betrieb von Nahem ansehen will, geht weiter vor bis <strong>zum</strong> grossen Parkplatz<br />

und dann auf der Strasse zurück. Quer übers Flugfeld laufen ist verboten! Es lohnt sich, zu<br />

verweilen, um die Flüge der Helikopter, Elektrosegler und benzingetriebenen Kunstflieger zu<br />

bewundern - ein Spass für die ganze Familie (Betriebszeiten: Di, Mi, Sa 9-12 und 14-18 Uhr).<br />

Zurück beim grossen Parkplatz halten wir uns links und kommen an einem alten Riegelhaus<br />

vorbei <strong>zum</strong> grauen Metalltor der Reitanstalt Birkenhof. Linkerhand geht es durch den Wald und<br />

dann übers offene Feld hinunter <strong>zum</strong> Weiler Oberhueb. Den Werenbach überqueren wir auf<br />

zwei Holzbrücklein. Im Wald Richtung Trichtenhausen sehen wir am andern Bachufer die Pädagogische<br />

Kinderreitschule Sennhof. Ein Abstecher lohnt sich, etwas talwärts findet sich ein<br />

Brücklein. Ein Dutzend Ponys freuen sich über jeden Besuch.<br />

Auf der letzten Wegstrecke zur Station Zollikerberg kommen wir am Rundbau der Altersresidenz<br />

Tertianum mit ihrer etwas bizarren Metallskulptur vorbei. Das Ristorante Rosengarten ist beliebt<br />

wegen seiner Pizza und dem grosszügigen Kinderspielplatz, der die Eltern entlastet. Es<br />

passt zu diesem Aviatikausflug, dass die grossen Flugzeuge im abendlichen Südanflug <strong>zum</strong><br />

Greifen nah scheinen.


Schön langer Sommertag<br />

Radeln, Baden und eine angesagte Wirtschaft am Rande Zürichs.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 4 Stunden<br />

Höhen: 310 m aufwärts,<br />

445 m abwärts<br />

Veloroute:<br />

Egg - Mönchaltorf - Bertschikon - Medikon - Robenhausen -<br />

Strandbad Auslikon - Römisches Kastell Irgenhausen - Strandbad<br />

Pfäffikon - Römerbrünneli - Uster - Greifensee - Schwerzenbach -<br />

Dübendorf - Schwamendingen - Irchel - Zürich HB oder Stadelhofen.<br />

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Beschreibung<br />

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Schön langer Sommertag<br />

Dieser Sommerausflug beginnt frühmorgens und endet erst spät am Abend. Er ist gut für die<br />

Kondition, verschafft Erfrischung, erinnert an historische Zeiten, eröffnet Schönheiten der Natur<br />

und erfreut den Gaumen.<br />

Die <strong>Forchbahn</strong> bringt uns nach Egg. Auf der Veloroute 41 erreichen wir Mönchaltorf ohne Anstrengung.<br />

Schweisstreibend ist der Aufstieg nach Bertschikon, doch geht es bald wieder gemütlich<br />

durchs Robenhauserriet <strong>zum</strong> Strandbad Auslikon, der Dreisterne-Badi für Leute mit<br />

gemässigten Ansprüchen. Man findet dort alles, was man braucht: Eine Liegewiese, Schaukeln<br />

für die Kinder und einen Kiosk, wo es Currywurst gibt. Gebadet wird natürlich im See.<br />

Wer es lieber fünfsternmässig hat, fährt weiter auf der 41 - mit einem Zwischenhalt auf dem<br />

weithin sichtbaren Römerkastell Irgenhausen, das einst dem Schutz der Rheingrenze diente.<br />

Vor dem Strandbad Pfäffikon flattert stolz die Gemeindefahne mit dem roten Löwen im Wind,<br />

und auch drinnen ist alles picobello: das geheizte Schwimmbecken, die geschwungene Stahlrutschbahn<br />

für Kinder, die Bar mit einem grossen Sonnenzelt für die Grossen und der Rasen,<br />

der mit jenem im Wembley-Stadion konkurriert.<br />

Nach dem Sonnenbad fahren wir auf dem Uferweg bis <strong>zum</strong> Wegweiser "Römerbrünneli / Uster",<br />

wo wir rechts abbiegen. Den Brunnen entdecken wir mitten im Wald. Er ist weder eine Augenweide,<br />

noch spendet er Trinkwasser. Deshalb fahren wir weiter, peilen den Bahnhof Uster an<br />

und entdecken entlang der Aa das riesige ehemalige Industrieareal der Zellweger-Luwa,<br />

das sich in ein gemischtes Wohn- und Arbeitsquartier verwandelt hat. Beim Strandbad stossen<br />

wir auf die Veloroute 29. Die Fahrt der Glatt nach durch weite Felder bis <strong>zum</strong> Weiler Stettbach<br />

ist ein Genuss.<br />

Unmittelbar vor dem Gfellergut, einem Erziehungsheim für Jugendliche, folgen wir der Veloroute<br />

45 bis zur Wirtschaft Ziegelhütte. Unter schattigen Bäumen gibt es für jedes Portemonnaie etwas<br />

Gutes zu essen und zu trinken. Dafür sorgt seit April 2012 der neue Wirt und Ur-<br />

Schwamendinger Stefan Tamo, der in Zürich Lokale wie Italia, Gasometer, Lily's, Primitivo und<br />

Markthalle <strong>zum</strong> Erfolg geführt hat.<br />

Gestärkt rollen wir auf dem Veloweg an der Uni Irchel vorbei stadteinwärts. Die Routen 45 und<br />

32 bringen uns via Platzspitz <strong>zum</strong> Hauptbahnhof. Auf der 66 geht es via Limmatquai weiter <strong>zum</strong><br />

Bahnhof Stadelhofen.


Tour de Richesse<br />

Der Panoramaweg Pfannenstiel bietet auf 28 Kilometern immer neue Ein- und Ausblicke.<br />

Und man sieht so manche Traumvilla aus der Nähe.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 7 Stunden<br />

Höhen: 460 m aufwärts,<br />

560 m abwärts<br />

Route:<br />

Station Rehalp - Allmend Zollikon - Rumensee - Schübelweiher -<br />

Küsnachter Tobel - „Kittenmühle“ - „Buech“ - Luft - Meilemer Tobel<br />

- Ruine Friedberg - Appisberg - „Widenbad“ - Wannenbrünneli<br />

- Risi - Aberen - Widmen - Bahnhof Feldbach.<br />

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Tour de Richesse<br />

Bei der Stadtzürcher Rehalp sind für das Ziel Feldbach 6 Stunden und 40 Minuten angegeben.<br />

Das ist eher knapp. Und was da nicht steht: Gut die Hälfte der Strecke ist Hartbelag. Wer das<br />

verkraftet, wird den Panoramaweg Pfannenstiel lieben. Man sieht die Zürichsee-Banane aus<br />

immer neuen Winkeln. Man bewundert Bergschönheiten von Säntis und Speer über Mürtschenstock<br />

und Glärnisch bis Rigi und Pilatus. Man kommt an Traumvillen vorbei, denn dies ist<br />

die Goldküste. Und da sind genug Wirtschaften.<br />

Bald nach dem Start bietet die Zolliker Allmend das ganze Alpenpanorama. Vorbei am General-Guisan-Gedenkstein<br />

zieht man in den Wald. Das Küsnachter Rumenseelein sowie der Schübelweiher,<br />

einst zu industriellen Zwecken angelegt, sind Bijous. Ihrer Verträumtheit setzt einzig<br />

der Strassenlärm zu. Dann steigt man ab ins abenteuerliche Küsnachter Tobel, auf nach Erlenbach<br />

- und nicht wieder ab ins Erlenbacher Tobel. Dieses wird auf der Strasse komfortabel gequert.<br />

Die „Kittenmühle“, ein tadellos renoviertes Gemäuer, lädt zur Einkehr. Hernach wieder viel Panorama.<br />

Und die Villen von Herrliberg. Nach der Wirtschaft „Buech“ passiert man die „Luft“.<br />

Sie liegt wirklich luftig über Meilen, ist aber keine Wirtschaft mehr; das alte Ausflugslokal wird<br />

jetzt privat von einem Reichen genutzt. Nach dem wuchtigen Meilemer Tobel erscheint Realersatz.<br />

Die Wirtschaft „Zur Burg“ neben der Ruine Friedberg; die Riegelbaute, ein Weinbauerntraum,<br />

datiert von 1676.<br />

In der zweiten Hälfte ist zwischen Au und Widenbad - wieder eine Wirtschaft - fast alles asphaltiert.<br />

Später wandert man auf einem seltsam ebenmässig steigenden, schnurgeraden Weg,<br />

der gar über ein Viadukt führt. Dies ist das Trassee der ehemaligen Wetzikon-Meilen-Bahn<br />

WMB. Beim nahen Mühlehölzli konnten Passagiere zusteigen.<br />

Die Querung der Strasse Stäfa - Oetwil ist lebensgefährlich. Das Wannenbrünneli spendet Trost.<br />

Stäfas Patronin, die Heilige Verena, soll hier einst die Armen gekämmt und getränkt haben,<br />

dem Brunnenwasser wurde segensreiche Wirkung zugeschrieben. Vollends gemütslindernd wirkt<br />

nach dem Aufstieg durch die Risitobelflanke der Weitblick von der Risi.<br />

Nun das letzte Teilstück: Via Aberen kommt man nach Widmen, wo die Grillen zirpen wie in der<br />

Toskana. Beim Grütrain steht ein Flarzhaus mit dem typischen, nur flach geneigten Dach. Im<br />

Ancien Régime durften Neuzuzüger nicht einfach bauen, die Obrigkeit war an ihnen nicht interessiert.<br />

So unterteilten die einfachen Leute bestehende Flarzhäuser - für jede Sippe einen<br />

Hausteil; hier sind es vier.<br />

Endlich steht man über dem Bahnhof Feldbach. An der unteren Bahnhofstrasse kann man einkehren.<br />

Das „Dirty Joe“ logiert in der einstigen Bierbrauerei Feldbach. Der Sohn von Besitzer<br />

Hans Heinrich Hürlimann gründete 1866 in Zürich die Brauerei Hürlimann. Zu AC/DCs „Highway<br />

to Hell“ und ähnlichen Songs kann man im Garten über derlei Fakten sinnieren.


Weisses Glück<br />

Wenn genug Schnee liegt und die Sonne scheint, zieht es viele Familien auf die Guldenen.<br />

Nirgendwo ist der Schneeplausch schöner und ungefährlicher.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 45 Minuten<br />

Höhen: 150 m aufwärts,<br />

150 m abwärts<br />

Route:<br />

Loipenzustand: Teletext Seite 512 und Telefon 044 984 35 63<br />

Forch - Kaltenstein - Hinter Guldenen - Kaltenstein -Forch.<br />

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Weisses Glück<br />

Auf der Guldenen ist Schlitteln ein interfamiliäres Ereignis. Es wird gelacht, und man kommt ins<br />

Gespräch, vor allem am Kiosk von Iljan Hüppin. Er verdient sich seinen Lebensunterhalt unter<br />

anderem als Käsemarktfahrer. Auf der Guldenen hält er Snacks und heisse Getränke feil. Ein<br />

Geheimtip ist sein Glühwein mit Güx für 8 Franken. Wer ihn getrunken hat, spürt die Kälte garantiert<br />

nicht mehr.<br />

Von der Forch aus haben wir den Wanderweg unter der Forchstrasse hindurch <strong>zum</strong> Weiler Kaltenstein<br />

genommen. Der Chisligstrasse entlang hat uns der Weg über die Autostrasse hinauf<br />

<strong>zum</strong> Waldrand geführt. Hier lohnt es sich innezuhalten, der Aussicht wegen Üetliberg, Greifensee,<br />

Zürcher Oberland, Schneeberge - alles auf einen Blick!<br />

Nach einem moderaten Aufstieg durch den Wald erreichen wir nach einer halben Stunde das<br />

Ausflugsziel, die weit offene Geländemulde Hinter Guldenen. Verbrieft ist, dass im Restaurant<br />

Waldhof schon 1915 gewirtet wurde. Bis 2007 war die Gaststätte an schönen Wochenenden gut<br />

besucht, ehe der Wirt den Betrieb aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste.<br />

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hatte das 50 Hektar grosse Naturschutzgebiet 1979 mit der<br />

Absicht gekauft, ein Sportzentrum zu errichten. Dieser Plan scheiterte ebenso am Widerstand<br />

der Bevölkerung wie die Absicht, das Gelände dem Formel-1-Rennfahrer Michael Schumacher zu<br />

verkaufen oder einen Golfplatz anzulegen. Die ZKB möchte nun den Gasthof renovieren und ein<br />

Seminargebäude mit Hotelzimmerangebot errichten.<br />

Familien können sich auf der Guldenen je nach Gusto betätigen. Während die einen schlitteln,<br />

können die andern langlaufen. Die Guldenen ist nämlich auch ein Langlaufzentrum. Die ZKB<br />

lässt verschiedene Loipen maschinell präparieren. Unmittelbar unter dem Schlittelhang befindet<br />

sich der Start-Ziel-Raum der zwei Kilometer langen Rundloipe. Eine Infotafel zeigt den Verlauf<br />

der verschiedenen Strecken bis hin zur acht Kilometer langen Pfannenstiel-Loipe.<br />

Nach dem Schneevergnügen geht es auf demselben Weg zurück zur Station Forch. Aber aufpassen<br />

auf dem doch recht steilen Waldweg! Da sollten die Eltern ihre Kinder nicht einfach mit dem<br />

Schlitten hinuntersausen lassen. Damit auch alle gesund mit der <strong>Forchbahn</strong> nach Hause kommen.


Figugegl<br />

Nie schmeckt ein Fondue besser als nach dem Spaziergang am verschneiten Pfannenstiel.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 1 3/4 Stunden<br />

Höhen: 230 m aufwärts,<br />

180 m abwärts<br />

Route:<br />

Forch; Kaltenstein; Hinter Guldenen; Vorder Guldenen; Guldener<br />

Höchi; Aussichtsturm; Pfannenstiel Hochwacht; Vorderer Pfannenstiel<br />

(Bus)<br />

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Figugegl<br />

Von der Forch folgen wir dem Wanderweg Richtung Guldenen unter der Forchstrasse hindurch<br />

<strong>zum</strong> Weiler Kaltenstein. Nun geht es über die Autostrasse hinauf <strong>zum</strong> Waldrand. Innert einer<br />

halben Stunde führt uns der Waldweg zur Hinter Guldenen.<br />

Hier vergnügen sich die Familien auf dem Schlittelhang. Es gibt einen Imbissstand mit wärmenden<br />

Getränken. Plakate an den Scheunen machen darauf aufmerksam, dass man in der wärmeren<br />

Jahreszeit ab Guldenen auch Flüge mit dem Heissluftballon oder Kutschenfahrten buchen<br />

kann.<br />

Wir wandern am seit Jahren geschlossenen Restaurant Waldhof vorbei und überblicken das 50<br />

Hektar grosse Naherholungs- und Naturschutzgebiet. Es gehört der Zürcher Kantonalbank<br />

(ZKB). Vor dem Wald zweigt der Weg links Richtung Vorder Guldenen ab. Zum Weiler gehört<br />

ein Bauernbetrieb mit Laufstall, der Fischerhof. Hier betreibt der Pächter Milchwirtschaft nach<br />

Biosuisse-Richtlinien.<br />

Der Weg führt bergan zur Guldener Höchi. Auf verschneiten Waldwegen folgen wir dann dem<br />

Wegweiser „Hochwacht“ bis <strong>zum</strong> höchsten Punkt des Tages auf 853 Metern über Meer. Wo der<br />

Wald sich öffnet und der Weg sich senkt, geniessen wir einen wunderbaren Blick übers Zürcher<br />

Oberland. Natürlich besteigen wir den Aussichtsturm mit seinen acht Plattformen und 174<br />

Wendeltreppenstufen. Er stand von 1893 bis 1985 auf dem Bachtel und wurde 1979 ins Inventar<br />

der schutzwürdigen Bauten aufgenommen. Weil er den Ansprüchen der damaligen PTT als<br />

Antennenturm nicht mehr genügte, wurde der aus Stahl und Grauguss zusammengenietete Koloss<br />

zerlegt und eingemottet. Nach sieben Jahren Winterschlaf feierte er auf dem Pfannenstiel<br />

seine Auferstehung. Ganz oben geniesst man eine bombastische Aussicht.<br />

Nach dem Abstieg dauert es nur wenige Minuten bis <strong>zum</strong> Restaurant Hochwacht. Es ist nicht<br />

schlecht, wenn man schon um 17 Uhr isst, denn nach 18 Uhr leert sich die etwas abgelegene<br />

Wirtschaft mit der derb-freundlichen Bedienung schnell. Empfohlen sei das Peperoncini-Fondue,<br />

würzig und gut im Geschmack.<br />

Der Pfannenstiel verdankt seinen Namen der lang gezogenen Hügelformation. Die Hochwacht<br />

wiederum war eine von 23 Signalhöhen im Kanton Zürich. Mit diesem Informationssystem des<br />

17. und 18. Jahrhunderts informierte man über drohende Gefahren: In grossen Harzpfannen<br />

wurden weitherum sichtbare Feuer entzündet.<br />

Um 18:50 Uhr sollte man sich spätestens auf den Weg Richtung Vorderer Pfannenstiel machen,<br />

denn dort fährt beim gleichnamigen Restaurant der letzte Bus um 19.14 Uhr <strong>zum</strong> Bahnhof Meilen<br />

hinab.


Esslingen ist auch Sizilien<br />

Das Ritterhaus Bubikon ist ein beliebtes Ausflugsziel. Wir kombinieren es mit einer Velofahrt und einer<br />

grossartigen Pizza.<br />

Auf einen Blick:<br />

Fahrzeit: 2 Stunden<br />

Höhen: Je 340 m aufwärts und abwärts<br />

Veloroute:<br />

Esslingen - Brand - Jungholz - Tägernau - Chindismüli - Ober-Ottikon -<br />

Herschmettlen - Landsacher - Ritterhaus Bubikon - Wolfhausen - Lützelsee -<br />

Dändlikon - Esslingen.<br />

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Esslingen ist auch Sizilien<br />

Sobald wir unsere Velos in Esslingen aus der <strong>Forchbahn</strong> gestossen haben, folgen wir dem Wanderwegweiser<br />

Gossau. Die Oberland-Autobahn überwinden wir dank einer Brücke und tauchen alsbald in eine ursprüngliche<br />

Landschaft ein: Weiden, Wald und ein Natursträsschen, das uns hinunter <strong>zum</strong> Weiler Brand leitet. Nach wenigen<br />

Metern auf der Veloroute 29 steigen wir ab, um auf einem Hof einen Bund grüner Spargeln aus Mönchaltorf<br />

zu kaufen.<br />

Im Weiler Chindismüli fällt uns die Tafel „Boesch Classic Boats“ auf. Tatsächlich befindet sich mitten im Zürcher<br />

Oberland eine Produktionsstätte des exklusiven Schweizer Motorbootherstellers. Ein Blick in die Werkhallen<br />

lohnt sich.<br />

Wir verlassen nun die Route 29 und biegen links in die Breitistrasse ein, die in die Schönaustrasse übergeht.<br />

Immer geradeaus führt uns der Weg Richtung Grüt und Wetzikon am Schiessstand vorbei über den Hügel<br />

und hinunter zu einem Amphibienteich, wo Hunderte von Fröschen um die Wette quaken. Ab jetzt behalten<br />

wir den Wanderwegweiser nach Bubikon im Auge. Mal auf Asphalt-, mal auf Natursträsschen oder schmalen<br />

Wegen erreichen wir nach einer Stunde das Ritterhaus Bubikon.<br />

Hier liess sich 1191 der Geschichte des Johanniterorden nieder. Seit 1938 betreibt die Ritterhausgesellschaft<br />

Bubikon ein Museum, das von April bis Oktober geöffnet ist. Besonders hübsch ist der Kräutergarten, der<br />

"Arzneischrank" von damals. Am Kiosk kann man sich eine Erfrischung kaufen und im Schatten der Bäume<br />

ausruhen.<br />

Zurück auf der Hauptstrasse, dürfen wir den schmalen Wanderweg Richtung Lützelsee nicht verpassen. Nach<br />

steilem Aufstieg verläuft er oberhalb eines Weinbergs und bietet eine prächtige Aussicht in die Berge. Das<br />

Dörfchen Lützelsee erinnert ans Freilichtmuseum Ballenberg. Wir folgen dem Wegweiser „Pfannenstiel“ und<br />

gelangen nach kurzer Berg- und Talfahrt nach Dändlikon. Von dort aus führt die Strasse schnurgerade zurück<br />

nach Esslingen.<br />

An der Hauptstrasse (Usterstrasse 5) fällt uns die "Star Pizzeria Due Fratelli" auf, ein einfaches Lokal mit<br />

ein paar Holztischen wie aus einem sizilianischen Dörfchen, natürlich mit einem Fernseher an der Wand. Die<br />

von Hand zubereitete Pizza schmeckt köstlich, die Insalata Caprese ist ein Gedicht und der Espresso stark.<br />

Die Due Fratelli öffnen sieben Tage pro Woche um 17 Uhr.<br />

Derart gesättigt, verladen wir unsere Räder in die <strong>Forchbahn</strong> und geniessen die Fahrt zurück.


Vögel Saurier<br />

Auf dem Velo vom Greifensee-Naturschutzgebiet zu T-Rex im Sauriermuseum von Aathal.<br />

Auf einen Blick:<br />

Fahrzeit: 3 Stunden<br />

Höhen: 325 m aufwärts, 440 m abwärts<br />

Veloroute:<br />

Neuhaus - Maur - Aaspitz - Riedikon - Nossikon - Oberuster - Aathal - Aathal<br />

Sauriermuseum - Medikon - Bertschikon - Mönchaltorf - Brand - Esslingen.<br />

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Vögel Saurier<br />

200 Meter oberhalb der <strong>Forchbahn</strong>-Station Neuhaus folgen wir dem Wanderwegweiser "Maur" unter der<br />

Forchstrasse hindurch. Durch ein Waldstück mit dem Flurnamen "Fuchslöcher" erreichen wir nach geruhsamer<br />

Talfahrt die Schifflände Maur. Im Restaurant gibt es Kaffee, am Steg dümpeln die Schiffe, Enten schnattern<br />

um die Wette.<br />

Auf dem Seeuferweg nach Riedikon machen wir einen Abstecher <strong>zum</strong> Aaspitz. An diesem Plätzchen mit Feuerstelle<br />

fliesst der Aabach in den Greifensee. Wer Vögel aus erhöhter Warte beobachten will, steigt nach dem<br />

Aabach-Brücklein auf einen Holzturm. Kurz vor Riedikon nisten Störche auf den Bäumen.<br />

Weiter geht es auf dem Wanderweg Richtung Nossikon, dem Tüfenbach entlang und durchs Grabenriet. Der<br />

Aufstieg auf den Sunnenberg zeigt den Trainingszustand von Beinen und Lunge an. Auf einem Bänklein am<br />

Büchi-Weiher können wir uns erholen. In diesem Kleinreservat leben zwischen Orchideen seltene Vögel wie<br />

der Teichrohrsänger. In Nossikon fällt uns der Gasthof Krone mit seinen blauweiss gestrichenen Fensterläden<br />

auf. Oben, beim Spielplatz, macht der Wanderweg eine Spitzkehre Richtung Aathal.<br />

Durchsetzt mit Treppen führt er auf den Tämbrig-Hügel und bietet beim Rebhäuschen aus dem Jahr 1737<br />

eine tolle Bergsicht. Allerdings muss man mit dem Velo auch wieder treppab. Der Umweg über die Sonnhaldenstrasse<br />

ist bequemer, macht aber weniger glücklich.<br />

Nach schöner Fahrt über Land und durch Wälder folgt der steile Abstieg nach Aathal. Wir entdecken den alten<br />

Bahnhof mit dem Stellwerk und dem Schienenfragment. Das Sauriermuseum erreichen wir auf dem<br />

Radweg längs der Hauptstrasse nach 400 Metern. Zwischen T-Rex, Stegosaurus und Riesenschildkröten fühlen<br />

wir uns ziemlich klein.<br />

Wer nicht im Museum essen will, findet in Aathal direkt an der Strasse Alders Restaurant. Dort wurde der<br />

Spielfilm "Giulias Verschwinden" mit Bruno Ganz gedreht. Vater und Sohn Alder haben die Filmkulisse übernommen,<br />

was zu einem speziellen Esserlebnis führt. Im oberen Stock lebt und arbeitet der Schweizer Regisseur<br />

und Drehbuchautor Markus Imhoof ("Das Boot ist voll“).<br />

Ab Medikon fahren wir auf der Veloroute 41 durch hügeliges Pferdeland, überall grasende Vierbeiner und<br />

Transporter. Ab Mönchaltorf benützen wir die Route 29 bis <strong>zum</strong> Weiler Brand, wo der Wanderweg nach Esslingen<br />

abzweigt. Wer müde ist, kann das Velo an der Station Esslingen verladen.


Die faszinierende Frieda<br />

Wissenswertes und Dramatisches über die <strong>Forchbahn</strong>, die das Zürcher Oberland seit 100 Jahren mit<br />

der Stadt verbindet. Und eine kleine Wanderung.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 1 Stunde<br />

Höhen: 60 m aufwärts, 230 m abwärts<br />

Route:<br />

Besuch im Tram-Museum Burgwies. Dann Fahrt mit der <strong>Forchbahn</strong> nach<br />

Scheuren. Zu Fuss ab Scheuren nach Landenbüel - Rappentobel - Bächelacher<br />

- Meienrain - Hinteregg - Egg - Tannacher - Esslingen.<br />

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Die faszinierende Frieda<br />

Zürichs Tram 11 bringt uns <strong>zum</strong> Tram-Museum Burgwies, das jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag von<br />

13 bis 17 Uhr geöffnet ist. Nur schon die Fotos aus dem Zürich der 1930er-Jahre mit den Pferdetrams rechtfertigen<br />

das Eintrittsgeld von zehn Franken für Erwachsene. Nebst vielen alten Strassenbahnen ist als einziges<br />

Objekt der <strong>Forchbahn</strong> der Anhänger mit der Nummer 119 ausgestellt.<br />

Ganz in der Nähe ereignete sich im Oktober 1914 das grösste Unglück in der Geschichte der <strong>Forchbahn</strong>. Ein<br />

Zugfahrzeug mit drei Anhängern geriet bei der Rehalp ausser Kontrolle, weil die Bremsen wegen nasser<br />

Laubblätter versagten. Bei der Witellikerstrasse rammte die Komposition ein talwärts fahrendes VBZ-Tram<br />

und trieb es in rasender Fahrt vor sich her. Oberhalb der Burgwies kippte das Tram. Ein 50jähriger Prokurist<br />

und eine 17jährige Töchterschülerin, beide aus Zollikon, starben. Weitere 11 Personen wurden verletzt.<br />

Mit Tram und Bahn geht es auf die Forch, wo in den Werkstätten die Fahrzeuge der <strong>Forchbahn</strong> unterhalten<br />

werden. Die Triebwagen legen pro Jahr rund 1,8 Millionen Kilometer zurück (gegenüber 146'416 im Jahr<br />

1912). Hier werden auch die drei Nostalgiefahrzeuge für Extrafahrten in Stand gehalten.<br />

Ab der Station Scheuren> setzen wir unseren Ausflug zu Fuss fort. Wir folgen dem Wanderwegweiser "Vorder<br />

Guldenen/Pfannenstiel". Unmittelbar nach dem Bauernhof nehmen wir den Landenbühl-Weg. Er führt<br />

durchs wilde Rappentobel hinunter an den Waldrand, wo eine Feuerstelle mit Ausblick aufs Oberland zur Rast<br />

lädt.<br />

Bald gelangen wir <strong>zum</strong> Bahnhof Hinteregg, der unter Denkmalschutz steht. In der Egger Einkaufspassage<br />

fällt die Bronzeplastik einer Mutter mit ihrem Kind auf. Ab der Station Egg leitet uns der Wanderwegweiser<br />

Richtung Station Esslingen. Die moderne Konstruktion hat 1995 den alten Bahnhof abgelöst, der von der<br />

<strong>Forchbahn</strong> und der 1949 eingestellten Uster-Oetwil-Bahn gemeinsam benützt worden war.<br />

1912 betrug die Fahrzeit von Esslingen nach Zürich 67 Minuten, denn die alten Geleise verliefen bis in die<br />

50er-Jahre auf der Strasse. Anfangs transportierte die "Frieda", wie die <strong>Forchbahn</strong> liebevoll genannt wird, vor<br />

allem Tiere, Güter, Pakete und Briefe. Die letzten Schlachttiere nahm sie 1965 mit in die Stadt, die letzte Post<br />

1985 und die letzten Güter 1990.<br />

Derzeit sind 18 Kursfahrzeuge des Typs FB 2000 von BBC, MFO und ABB im Einsatz, dazu 13 vom Typ Be<br />

4/6 von Stadler Rail. Das Rollmaterial steht mit rund 65 Millionen Franken in den Büchern. Während die<br />

<strong>Forchbahn</strong> in ihrem ersten Betriebsjahr 179'653 Fahrgäste befördert hatte, waren es 50 Jahre später bereits<br />

rund 1,4 Millionen. Im Jubiläumsjahr 2012 dürften es mehr als 5 Millionen sein.


Eisliebe<br />

Was gibt es an einem Wintertag Schöneres, als auf Kufen zu gleiten? Auf der Kunsteisbahn Küsnacht.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: ¾ Stunden<br />

Höhen: 50 m aufwärts, 100 m abwärts<br />

Route:<br />

Waltikon - Vogelvolière Unterführung Forchstrasse - Rietacher - ARA<br />

Schwarzmoss - Kunsteisbahn Küsnacht KEK.<br />

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Eisliebe<br />

Vom Bahnhof Stadelhofen aus fahren wir nach Waltikon. Dort nehmen wir das Weglein dem Trassee entlang<br />

bis zur Strasse. Nach dem Fussgängerstreifen geht es rechts Richtung Forchstrasse/See. Die Unterführung<br />

beherbergt eine begehbare Voliere. Hier leben Papageien und Wellensittiche, schwarze Schwäne schwimmen<br />

auf einem Teich, Hühner gackern. Und es sind Figuren aus Holz zu sehen: Ein Mann in einem Boot,<br />

Frösche, Bambis.<br />

Nach der Unterführung gehen wir entlang der Autostrasse zur Juch-Badi. Hier beginnt der eigentliche Winterspaziergang<br />

dem Bächlein entlang, über eine kleine Brücke hinüber zur Abwassersreinigungsanlage und<br />

dann auf dem Mühlacherweg zu den Pferdestallungen. Die Pferde sind Menschen gewohnt, man sollte sie<br />

nicht füttern, wie eine Tafel mahnt. Kurz darauf gelangen wir an eine Verzweigung, wo wir dem Wegweiser<br />

"Restaurant KEK" folgen. Nach dem langen Holzgebäude, wo die Italiener im Sommer Boccia spielen, geht es<br />

rechterhand die 156 Treppenstufen zur Kunsteisbahn hinauf - ein gutes Aufwärmtraining.<br />

Die KEK ist ein Treffpunkt für Familien, aber auch Jugendliche, die hier ein grosses Freundschafts-<br />

Anbahnungsinstitut vorfinden: Auf dem Eis hat sich schon manche Liebe entzündet. Während auf dem offenen<br />

Feld "Schlittschüendle" angesagt ist, "chneblen" die Hockeybegeisterten in der Halle mit Stock und Puck.<br />

Attraktiv ist es auch, den Curlingspielern in der zweiten Halle zuzuschauen.<br />

Besonders beliebt bei Eltern sind der Mittwoch- und der Sonntagabend. Am Mittwoch kann man zwischen<br />

19.30 und 21.30 Uhr "chneble", am Sonntag von 17.15 bis 19.15 Uhr. Während sich die kleinen Sportler ins<br />

Zeug legen, können die Eltern im Restaurant ein Glas Wein trinken. Dank grosser Fenster haben sie ihre<br />

Knirpse im Blick. Die Preise sind moderat, neben Snacks gibt es Spaghetti, Pizza, Hamburger, Pommes Frites,<br />

Fondue. Die Eissaison dauert von Ende Oktober bis Anfang März.<br />

Nach einem sportlichen Nachmittag schätzt man es, dass der Bus gleich oberhalb der KEK beim Parkplatz<br />

wartet. Der 912-er bringt einen in 22 Minuten <strong>zum</strong> Bellevue. Bei der Talfahrt geniesst man den Blick auf den<br />

Zürichsee.


Der Milan vom Loorenkopf<br />

Start ist beim Zoo Zürich. Wer ihn nicht besucht, wird auf der schattenreichen Route mit einem prächtigen<br />

Raubvogel entschädigt.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 3 Stunden<br />

Höhen: 250 m aufwärts, 180 m abwärts<br />

Route:<br />

Zoo Zürich (Tram Linie 6 ab Bahnhof) - Hinter Adlisberg - Loorenkopf und -<br />

Turm - Süessblätz - Wassbergholz - Neue Forch (Halt auf Verlangen!).<br />

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Der Milan vom Loorenkopf<br />

Die Fahrt mit dem Sechsertram vom Bahnhof Zürich hinauf <strong>zum</strong> Zoo erinnert an einen Passausflug im Postauto.<br />

Das Gefährt muss klettern und sich auf dem Weg durch das alte Weinbauerndorf Fluntern kräftig in die<br />

Kurve legen. Im Herbst, wenn nasses Laub die Schienen verstopft, hat es Mühe, den Zoo überhaupt zu erreichen.3400<br />

Tiere leben dort. Zur Zoo-Gründung kam es, nachdem der Aussenminister Abessiniens 1902 der<br />

Stadt Zürich, wo er studiert hatte, zwei Löwen geschenkt hatte. Alfred Ilg, ein Schweizer, hatte sich als kühner<br />

Modernisierer die Wertschätzung des äthiopischen Kaisers errungen.<br />

Der Wegweiser bei der Tramschleife zeigt für die Forch drei Stunden an. Wir werden diesem Ziel bis fast <strong>zum</strong><br />

Schluss folgen und erst im Wassbergholz zur Neuen Forch schwenken. Auf der Dreiwiesenstrasse wandern<br />

wir los - und gleich die erste Sehenswürdigkeit: Der flaggengeschmückte Eingang <strong>zum</strong> Hauptsitz des Weltfussballverbandes<br />

Fifa.<br />

Danach umfängt uns Wald, ab und zu überschreiten wir eine Strasse, Vorsicht! Nachdem wir einen städtischen<br />

Werkhof passiert haben, erreichen wir den Loorenkopf, eine Kuppe des Adlisbergs. Dank dem Holzturm,<br />

33 Meter hoch, sehen wir den Greifen- und den Zürichsee, die voralpine Hügellandschaft, die Ost- und<br />

Zentralschweizer Berge. Föhnt es, kommen Eiger, Mönch und Jungfrau hinzu. Am Fuss des Turms gibt es<br />

gleich zwei Rastplätze mit Grillstellen. Bei dem einen Platz hockt auf einer Säule ein Milan. Die Skulptur ist<br />

wie der Platz von der Zürcher Kantonalbank gestiftet.<br />

Dies ist eine gute Wanderung für heisse Tage, weil sie zu einem Gutteil im Wald spielt. Und indem immer<br />

neue Grillstellen auftauchen, wird sie vollends familientauglich. Ein kleiner Weiler mit alten Bauernhäusern<br />

heisst Süessblätz, der Name leitet sich laut einem Ortskundler von der Qualität des Grases auf diesem Land<br />

ab, das dem Vieh eben süss schmeckt.<br />

Wir treten ins Wassbergholz> ein, der steile Weg ist mit „Hohle Gasse“ trefflich benannt. Es gibt unten am<br />

Waldrand allerdings eine Alternative: Nach links Richtung Maur und danach bald wieder Richtung Forch. Jene<br />

Variante führt <strong>zum</strong> „Wassberg“, einem Landgasthof mit Niveau, naturnaher Küche und einer tollen Aussicht.<br />

Wer die Hohle Gasse wählt, muss sich später entscheiden: Forch oder Neue Forch? Wählen wir für diesmal<br />

die Neue Forch! Fünf Minuten vor Wanderschluss langen wir bei Findlingen an, die zu einem Minimuseum<br />

gletscherlicher Aktivität arrangiert sind. Sie traten zutage, als man 2000 das Vogelbächli renaturierte, sind Teil<br />

einer Randmoräne und wurden vor 17 000 Jahren abgelagert.<br />

Bei der Neuen Forch sind wir wieder ganz in der Gegenwart: Da ist die Strasse, da ist das Trassee der<br />

<strong>Forchbahn</strong>; wer auf den Zug wartet, drücke den „Halt auf Verlangen“-Knopf. Einige Schritte weiter können wir<br />

schlemmen. Das Restaurant Neue Forch hat sich mit einer gehobenen italienischen Küche Reputation errungen.<br />

Markenzeichen ist das Feuer im Cheminée, auf der glühenden Kohle wird Fleisch und Fisch geröstet.<br />

Und grossartig ist die sizilianische Cassata, nach der man den anderswo servierten Industriestandard dieses<br />

Desserts für immer verachten wird.


Die Gastroklammer<br />

In Küsnacht der Zmittag, auf der Forch das Dessert: So macht die Wanderung dazwischen noch viel<br />

mehr Spass.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 2 ½ Stunden (ohne Abstecher zur Wulp und zur „Blüemlisalp“)<br />

Höhen: 380 m aufwärts, 120 m abwärts<br />

Route:<br />

Küsnacht - Rico's Kunststuben (Abstecher) - Dorf - Ortsmuseum - Tobel bis<br />

Findlingssammlung - Tüfi - Forsthaus Erlenbach - Hohrüti - Forch.<br />

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Die Gastroklammer<br />

Vorschlag für diese Wanderung: Erst am frühen Nachmittag starten und zuvor essen gehen. So streng ist die<br />

Route von Küsnacht zur Forch hinauf nicht, dass sie mit vollem Bauch nicht machbar wäre.<br />

Wir leisten uns Kochartistik: Rico's Kunststuben an der Seestrasse. Rico Zandonella, ein Tessiner, ist der<br />

Nachfolger von Horst Petermann und kocht auf höchstem Niveau: 18 Gault-Millau-Punkte, 2 Michelin-Sterne<br />

(2012). Und wer sich jetzt Sorgen wegen des Geldes macht - ja, billig ist der Schlemm-Abstecher nicht. Doch<br />

das Mittagsmenü mit Amuse-Bouches und zwei Gängen kostet nur um die 50 Franken. Was man dafür kriegt,<br />

ist sensationell!<br />

Hernach der eigentliche Wanderstart. An der Kirche mit ihrem neogotischen Turm und dem markant blauen<br />

Zifferblatt, dann am Ortsmuseum vorbei geht es hinein ins Tobel. Für diesmal begehen wir freilich nur dessen<br />

untersten Teil. Es ist übrigens bei aller malerischen Schönheit Geburtsort einer Katastrophe. 1778 kam der<br />

Bach mit Macht, ein Gewitter nach drei schwülheissen Tagen. Flutwellen rissen Häuser weg, töteten 63 Menschen.<br />

Wir erreichen einen Findlingsgarten. Respektive: Das Arrangement zeigt sich in seiner ganzen Ausdehnung<br />

vor uns, doch einige Meter vor dem ersten Stein biegen wir ab und weg, halten rechts die Rampe hinauf.<br />

Stechlaub erfreut das Auge. Später passieren wir den Abzweiger zur Ruine Wulp, wer Lust auf den Exkurs zu<br />

dem hochmittelalterlichen Gemäuer hat - wieso nicht?<br />

Allmählich flacht der Pfad ab, zu dem stellenweise Treppenstufen gehörten. Meist gehen wir im Wald; die<br />

Bäume spenden Schatten, wenn es heiss ist. Bei der Tüfi langen wir bei einem Wanderknotenpunkt an, nur<br />

gut eine Viertelstunde wäre es nun zur Bauernwirtschaft „Blüemlisalp“. Beim Forsthaus Erlenbach gibt es<br />

eine Feuerstelle. Schön grillieren könnte man hier, wenn man nicht schon gegessen hätte.<br />

Kurz nach dem Forsthaus sehen wir linkerhand die modernen Wohngebäude auf der Forch, doch, es ist noch<br />

ein rechtes Stück bis zu unserem Ziel. Der Weg führt zur Hohrüti, einem Hofanwesen mit Pferden, und nach<br />

der Strasse wieder in den Wald. Dort nehme man nicht den Rüsselbachweg. Sondern man biege erst kurz<br />

danach links ab, der schlichten Markierung „Forch“ folgend.<br />

Oberhalb der Forch gibt es gleich wieder eine schöne Grillstelle an der Wanderroute <strong>zum</strong> Pfannenstiel, von<br />

hier blickt man auf den Greifensee hinab. Bald danach sind wir unten in der Forch. Und wieso jetzt nicht die<br />

Wanderung kulinarisch rahmen und dem Essen von Küsnacht das Dessert nachschieben? In der „Krone“ ist<br />

dazu Gelegenheit. Die heissen Weichselkirschen mit Bündnerröteli und und Vanilleglace <strong>zum</strong> Beispiel lohnen<br />

sich sehr.


The Wäldli trip<br />

Oberhalb der Goldküste waltet ein origineller Mix: Älpler begegnen globalisierten Menschen. Am<br />

Schluss betritt der Wanderer dann eine Urwelt.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 2 Stunden (ohne Abstecher 1)<br />

Höhen: 140 m aufwärts, 400 m abwärts<br />

Route:<br />

Station Forch - Abstecher <strong>zum</strong> „Bistro Chaltenstein“ - Wangen - Schulhaus<br />

Limberg - Limberg - Förlirain - Eingang <strong>zum</strong> Erlenbacher Tobel - Abstecher zur<br />

„Blüemlisalp“ - Erlenbacher Tobel - Bahnhof Erlenbach.<br />

Einkehr: „Bistro Chaltenbach“ und „Blüemlisalp“ (Herrliberg, Di, Mi zu)<br />

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The Wäldli trip<br />

Vor dem Bahnhof Forch finden wir den Wegweiser, Erlenbach ist aufgeführt, wir gehen als erstes unter der<br />

A52-Unterführung hindurch. Und gleich kommt ein Abzweiger, wir müssen nach rechts. Wobei - wieso nicht<br />

zuerst ein Mini-Abstecher? Wir wandern kurz mal falsch: geradeaus und leicht aufwärts, Richtung Pfannenstiel.<br />

Der nächste Wegweiser lenkt nach „Forch, Parkplatz“.<br />

Hübsch. Im „Bistro Chaltenstein“ am Rand des riesigen Parkfeldes treffen sich Biker, Lastwägeler, Büezer,<br />

Lieferwagenchauffeure. Es besteht aus einer Verpflegungsbude, Bänken und Tischen im Freien sowie dem<br />

bei Bedarf beheizten Barwagen. Offen hat das Bistro nur Montag bis Freitag. Warum? „Wir leben von den Arbeitern“,<br />

sagt der Mann an der Kasse, „am Wochenende läuft zu wenig, wir haben es probiert.“<br />

Nun wieder hinab <strong>zum</strong> Abzweiger nach Erlenbach. Wir landen auf einem grobgekiesten Feldweg, kommen zu<br />

einem Pumpenhäuschen mit anmontierten Sitzbänken. Ganz in der Nähe steht eine Berühmtheit: die Linde<br />

von Kaltenstein. 22 Meter hoch ist sie, ist eigentlich eine Winterlinde und wird im Advent <strong>zum</strong> Weihnachtsbaum,<br />

den jeder sieht und liebt.<br />

Gut, dass hier nicht jene Satellitenstadt für 30 000 Menschen steht, die in den 1960er-Jahren geplant war. Via<br />

den Weiler Wangen und das Schulhaus Limberg erreichen wir auf dem Trottoir einen Bach, folgen ihm aufwärts,<br />

verlassen ihn bald wieder. Schade? Abwarten! Das Erlenbacher Tobel wird unseren Bedarf nach<br />

Treppchen, Brücklein, Wasserfällen und Gluckergeräuschen sättigen.<br />

Limberg: Ein recht grosser Weiler, den wir nur streifen. Beim Limbiger Weg stechen wir in den nächsten Wald<br />

und gelangen bald zur Strasse nach Erlenbach. Den Förlirain hinab haben wir Sicht auf die Rigi. Und nun der<br />

nächste Abzweiger, der eine Entscheidung will: Wir stehen vor der Direttissima durchs Erlenbacher Tobel.<br />

Doch lockt auch die „Blüemlisalp“.<br />

Der Abstecher, hin und retour 20 Minuten, lohnt sich. Die „Blüemlisalp“ ist eine Bauernwirtschaft. Auf der<br />

gleichnamigen Alp wird Jungvieh gesömmert. Weil die Alp aber an der Goldküste liegt, kontrastiert Globalisierung<br />

ihre Ländlichkeit - die Klientel ist international. Der „Tages-Anzeiger“ schilderte das Gespräch zweier Expat-Buben<br />

auf Einkehr. Der eine: „What's Wädli?“ Und der andere: „I take the Fleischchäs.“<br />

Das Erlenbacher Tobel ist dann eine Wucht, eine halbe Stunde Schau- und Gehspass, ästhetisches Drama.<br />

Entstanden ist es nach dem Rückzug des Linthgletschers, der das Zürichsee-Becken ausleckte. Parallel <strong>zum</strong><br />

See hinterliess er Moränenzüge wie den Pfannenstiel. Hinter den Moränen sammelte sich Wasser, brach sich<br />

irgendwann Bahn, so entstanden die Canyons hinab <strong>zum</strong> See. Im Erlenbacher Tobel sind die Wasserfälle<br />

äusserst imposant, weiter unten gibt es eine Grillstelle, bei ihr kann man Fleisch braten und Urmensch spielen.<br />

Die Neuzeit ist dabei komfortabel nah. Kaum aus dem Tobel, ist man beim Bahnhof Erlenbach.


Der lyrische Pfad<br />

Chaltestei, Cholgrueb, Chüelenmorgen, Wolfsgrueb, Luft: Die Flurnamen am Pfannenstiel klingen wie<br />

vom Dichter.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 2 Stunden<br />

Höhen: 130 m aufwärts, 380 m abwärts<br />

Route:<br />

Forch Station - Abzweiger Herrliberg/Chüelenmorgen - Cholgrueb - Chüelenmorgen<br />

- Wolfsgrueb - Rütihof - Wetzwil - Wängi - Schlatt/Schlatthof - „Buech“<br />

- Luft - Bahnhof Meilen.<br />

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Der lyrische Pfad<br />

Forch, Wanderstart. Wir gehen Richtung Pfannenstiel, passieren den Hofladen „Im Chaltestei“. Im Herbst hält<br />

er Zierkürbisse feil, Halloweenware. Ein Stück die Strasse entlang aufwärts, und bereits haben wir Aussicht.<br />

Drehen wir uns um, sehen wir die Albiskette mit dem Sendeturm auf der Felsenegg. Vor uns haben wir das<br />

Zürcher Oberland, aber auch Mürtschenstock, Speer, Säntis. Etwas weiter oben kommt der Spiegel des Greifensees<br />

hinzu.<br />

Den ersten Abzweiger nach Herrliberg bei der Grillstelle ignorieren wir, obwohl auch er <strong>zum</strong> Ziel führt. Im<br />

Wald geht es einen Stutz hinauf, in dessen Mitte der nächste Abzweiger steht: nach Herrliberg und Chüelenmorgen.<br />

Den nehmen wir. Abseits der klassischen Pfannenstiel-Route wird es schnell einsam. Der Flurname<br />

„Cholgrueb“ deutet auf eine alte Köhlerstelle. Viel Stechlaub ist auf diesem Abschnitt zu bewundern. Die Blätter,<br />

die glänzen wie lackiert, sind wunderschön. Allerdings auch, samt den Beeren, giftig.<br />

Chüelenmorgen: Lichtung und Wanderknotenpunkt mit einem Forsthaus. Ein Weiher lädt <strong>zum</strong> Verweilen,<br />

durch die Feuchtwiese schlängelt sich der Küsnachterquellbach. Kurz darauf wieder ein poetischer Name:<br />

Wolfsgrueb heisst dieses Waldstück. Gab es hier einst eine Wolfsfalle? Und gehört die unterirdische Anlage<br />

am Forststrässchen mit den hohen Ausfahrttoren der Schweizer Armee?<br />

Beim Rütihof landen wir im offenen Gelände. Eine Pferdekopf-Skulptur auf einem Sockel direkt an der Strasse<br />

Herrliberg - Forch deutet an, dass auf dem Hof geritten wird; er ist dazu eine Pferdepension. Wir gehen<br />

nun ein längeres Stück auf dem Parallelweg zur Strasse abwärts, bis zur Trafostation und dem Stein, der der<br />

700 Jahre Eidgenossenschaft 1991 gedenkt.<br />

Rechts hinein, den Chilchrain hinab, immer die Rigi vor Augen, landen wir in Wetzwil. Das Kirchlein mit dem<br />

schmalen Innenraum ist ein beliebter Heiratsort; auf der Hinterseite steht ein Tischtennistisch im Kies. Wetzwil<br />

wurde schon 797 urkundlich genannt. Damals übertrugen Wolfbold und seine Kinder ihren Besitz dem Kloster<br />

St. Gallen.<br />

Mit dem Alpenkranz am Horizont macht das Wandern auf dem Zwischenplateau Freude. Wir leisten uns einen<br />

kleinen Umweg, setzen nach Wängi fort, statt direkt nach Buech zu gehen. So sehen wir mehr. Unten bei<br />

Schlatt passieren wir den Schlatthof: Wieder ein Hofladen. Und im Rahmen von Stallvisite.ch darf man Kühe<br />

gucken; wer um 17:15 Uhr beim Melken zuschauen will, muss sich voranmelden.<br />

Weiter vorn das Restaurant Buech ist zu teuer, um eine volkstümliche Wandererbeiz zu sein. Und nachmittags<br />

ist es geschlossen. Macht nichts, denkt der Habitué, oberhalb von Meilen gibt es ja die gute alte „Luft“,<br />

die bewährte Ausflugswirtschaft mit dem neckischen Türmchen. Doch oh weh! Ein russisch-deutscher Ölhändler<br />

hat die „Luft“ gekauft, sie ist jetzt Privatbesitz. So kehrt der Wanderer erst im „Bahnhof“ Meilen ein.<br />

Dort sinniert er bei einem Bier über das Grosskapital am Zürichsee.


Ins Blumenmeer<br />

Sightseeing im Historiestädtchen, Picknick in einer botanischen Oase und flotte Velofahrt über Land.<br />

Auf einen Blick:<br />

Fahrzeit: 1 Stunde<br />

Höhen: 180 m aufwärts, 240 m abwärts<br />

Veloroute:<br />

Egg - Mönchaltorf - Brand - Jungholz - Schloss Grüningen - Botanischer Garten<br />

beim Galgenacher - Adletshusen - Hueb - Herrgass - Dändlikon - Holzhusen<br />

- Esslingen.<br />

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Ins Blumenmeer<br />

Die Veloroute 41 beginnt beim Bahnhof Egg. Das Schild versteckt sich ein paar Meter hinter dem Steinbrunnen.<br />

Wir rollen Richtung Mönchaltorf, unterbrechen die Fahrt aber kurz bei der Lesirainstrasse. Wenn wir<br />

Glück haben, nähern sich uns die hübschen Lamas, die dort weiden.<br />

Wer Acht gibt, entdeckt mitten in Mönchaltorf am linken Wegrand ein älteres Haus mit einer Galerie modellierter<br />

Frösche. Bald verzweigen sich die Velowege. Wir nehmen die Route 29 Richtung Rapperswil und rollen<br />

durch die Weiler Brand und Jungholz, letzterer mit einem Pferdegestüt. Unmittelbar nach dem kanalisierten<br />

Aabach geht der Uferweg rechts nach Grüningen ab. Die Autobahn-Unterführung erinnert an eine Geisterbahn.<br />

Dann zeigt sich erhöht das Städtchen in seiner Pracht.<br />

Nebst der hübschen Strassenzeile interessiert uns das Schloss. Früher war es von einem Graben umgeben<br />

und hatte einen 20 Meter hohen Turm. Doch der wurde im 18. Jahrhundert geschleift. Im grossen Saal im ersten<br />

Stock ist das Ortsmuseum eingerichtet, darüber wohnt der Pfarrer. Wir geniessen die Ruhe im Schlosshof.<br />

Besonders schön ist der Grüninger Dorfteil, wo der Weg nach Adletshusen abgeht. Die Fahrt hinunter <strong>zum</strong><br />

Botanischen Garten ist kurz. Das Gebiet heisst Galgenacher; hier befand sich früher eine Richtstätte. 1961<br />

liess ein Industriekaufmann eine grosse Gartenanlage bauen. Weil ihn der Unterhalt finanziell überforderte,<br />

sprang die Zürcher Kantonalbank ein und gründete eine Stiftung.<br />

In der 17'000 Quadratmeter grossen Oase mit Hunderten von Pflanzen gibt es zwar kein Restaurant und keinen<br />

Kiosk, dafür kann man an verschiedenen Feuerstellen picknicken (Holz ist vorhanden). Der Botanische<br />

Garten ist von Anfang April bis Ende Oktober täglich von 10 bis 17 Uhr offen, der Eintritt ist frei. An jedem ersten<br />

Sonntag des Monats gibt es um 11 Uhr eine Führung.<br />

Gestärkt fahren wir nach Adletshusen. Die nicht markierte Abzweigung 50 Meter nach der Ortstafel kann<br />

man leicht verpassen! Zwischen den Häusern führt das Strässchen hinunter <strong>zum</strong> Weiler Hueb und via Herrgass<br />

nach Dändlikon. Nun geht es immer geradeaus zurück nach Esslingen.


Die Biotour<br />

Wir umkreisen Egg, sehen neue Weiher, Magerwiesen, Obstgärten gezielt bewirken Biologen hier<br />

mehr Vielfalt der Natur.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 2 ½ Stunden<br />

Höhen: 230 m aufwärts, 240 m abwärts<br />

Route:<br />

<strong>Forchbahn</strong>-Haltestelle Hinteregg - Zwischenziel Haltestelle Emmat.<br />

Keine Einkehrmöglichkeiten unterwegs.<br />

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Beschreibung<br />

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Die Biotour<br />

Vorbemerkung: Diese Wanderung verläuft weitgehend abseits des Wanderwegnetzes. Man benutze die App-<br />

Karte mit der eingezeichneten Route. Ausgedacht hat sich diese der Biologe Christian Wiskemann vom „Naturnetz<br />

Pfannenstil“.<br />

Auf der Forchstrasse gehen wir von der Bahn-Haltestelle Hinteregg Richtung Forch, bis links die Bächelacherstrasse<br />

in den Hang zweigt. Weiter oben, bei einem Pferdegehege, steht eine von rund 100 Tafeln, die<br />

Wiskemann und andere Fachleute in jenen 12 Gemeinden aufgestellt haben, die dem „Naturnetz“ angehören.<br />

Die Tafeln erläutern Projekte. Der Weiher beim Bächelacher etwa wurde 2010 geschaffen. Mittlerweile laichen<br />

in ihm Grasfrösche, Bergmolche, Erdkröten, und Libellen surren herum. Das Land am Pfannenstiel-<br />

Hang ist zwar von Natur aus feucht, doch die Landwirtschaft hat den Boden über Jahrzehnte systematisch<br />

trockengelegt und <strong>zum</strong> Beispiel alte Sickergräben zugeschüttet. Eine Serie neuer Weiher wirkt dem Trend zur<br />

ökologischen Verarmung entgegen.<br />

Wer die Augen offenhält, entdeckt in den folgenden zwei Stunden so einiges; bisweilen helfen besagte Infotafeln.<br />

Bei Haslen interessieren Reihen von Sträuchern. Es sind... jawohl! Heidelbeeren, die es nicht nur als<br />

bodennahen Waldstrauch gibt, sondern eben auch in der abgehobenen Variante. Einige Zeit später, oberhalb<br />

von Egg, wo wir kurz auf dem Wanderweg <strong>zum</strong> Pfannenstiel gehen, sehen wir zu unseren Füssen Obstbäume.<br />

Einst das Markenzeichen der östlichen Schweiz, kamen sie später aus der Mode, als weniger Most und<br />

Schnaps getrunken wurde. Heute bekommt, wer sie als Bauer wieder anpflanzt, Zuschüsse vom Staat, im<br />

Namen der Biodiversität. Freuen wirds den Grünspecht. Er findet sein Futter anders als andere Spechte ausserhalb<br />

des Waldes am Boden: Ameisen, die er von solchen Obstbäumen erspäht. Die Natur ist ein Geflecht.<br />

Das eine dient dem anderen zu. Und wo das eine fehlt, schwindet das andere.<br />

Das gilt auch für die gezielt gesäten Magerfeuchtwiesen bei der Mittleren Ämet (Emmat) oberhalb der Bahnstation<br />

Emmat. Hier wachsen erstens viel mehr und zweitens ganz andere Pflanzen als auf der Mittelland-<br />

Durchschnittswiese, die der Bauer liebt, weil sie optimales Heu erbringt. Zum Beispiel die hübsch anzusehende,<br />

satt-fleischrote Kuckucks-Lichtnelke. Oder der blassgelbe Klappertopf. Er ist ein Halbparasit, nährt sich<br />

auch von den Wurzeln der umliegenden Gräser. Dort, wo er gehäuft anzutreffen ist, ist das Gras deshalb<br />

meist eher, wie der Fachmann sagt, „lückig“<br />

Die Wanderung führt über das <strong>Forchbahn</strong>-Trassee. Im Folgenden passieren wir wieder einige Neoweiher. Bei<br />

Tüftal führt eine lichte Bach-Wald-Schneise unter der Forch-Autostrasse hindurch. Auch sie ist das Werk der<br />

„Naturnetz“-Biologen, die einen Nord-Süd-Korridor durchs Gelände gelegt haben, für die Falter <strong>zum</strong> Beispiel,<br />

die bei dichterem Gehölz schnell resigniert umkehren. Bald danach endet die Wanderung in Egg. Auf dem<br />

letzten Kilometer ist noch einmal ihr Soundtrack zu vernehmen: Wildes Grillengezirpe. Ein gutes Zeichen,<br />

sagt Experte Wiskemann: Grillen gedeihen, wo das Gras länger stehenbleibt als in der Intensivlandwirtschaft.<br />

Grillenmusik zeugt von der Vielfalt der Natur.


Der Härtetest<br />

Die Wanderung von Esslingen über den Bachtel nach Wald erfordert Kondition. Und der enge<br />

Bachtelspalt will Mut.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 6 Stunden<br />

Höhen: 760 m aufwärts, 625 m abwärts<br />

Route:<br />

Esslingen - Brand - Gossau - Alt Hellberg - Hinwil - Wernetshausen -Bachtel -<br />

Bachtelspalt - Tänler - Bleiche - Wald Bahnhof.<br />

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Der Härtetest<br />

Wir starten um elf in Esslingen. Wir folgen dem Wanderwegweiser nach Gossau und sind im Nu mitten in einem<br />

Naturparadies: Kühe, Kälbchen, Lamas, grüne Wiesen, Äcker und Felder, so weit das Auge reicht. In der<br />

Ferne zeigt sich der Bachtel-Turm, der uns den ganzen Tag die Richtung angeben wird.<br />

Längs des Aabachs erreichen wir Gossau und folgen der Hauptstrasse bis <strong>zum</strong> Restaurant Frohsinn. Es ist<br />

Zeit für ein bodenständiges Mittagessen: Älplermagronen und Salat für zehn Franken!<br />

Richtung Hinwil wandern wir zwei Stunden lang in hügeligem Gelände. Auf einer hölzernen Plattform im<br />

"Isert" geniessen wir an einem Amphibienteich den Kunstflug der filigranen Libellen und das Quakkonzert der<br />

Frösche, auf dem Alt Hellberg die Aussicht in die Berge und im weitläufigen Naturschutzgebiet die Stille, in<br />

der nur ein Specht mit seinem Tak-tak-tak zu hören ist. Umso grösser der Gegensatz in Hinwil, wo wir am<br />

Armeemotorfahrzeugpark vorbeikommen und ein lärmiges Industriegebiet durchqueren. Beim Bahnhof decken<br />

wir uns am Kiosk mit Mineralwasser ein und machen Pause.<br />

Es erwarten uns nämlich 550 Meter Höhendifferenz bis auf den Bachtel. In Wernetshausen denken wir an<br />

Bundesrat Ueli Maurer, der hier oben wohnt. Es ist bereits 17:30 Uhr, als der 60 Meter hohe Bachtelturm<br />

zwischen den Bäumen auftaucht. Für die Mühen entschädigt uns die phänomenale Aussicht auf den Zürichsee<br />

und weit hinauf in die Linthebene - und in der Wirtschaft ein Aperitif.<br />

Die Stärkung können wir gebrauchen, denn nun wartet Richtung Wald der unheimliche Bachtelspalt. Er entstand<br />

während eines schlimmen Gewitters am 25. August 1939. Es braucht Mut, sich auf dem abschüssigen<br />

Pfad zwischen den eng beieinanderstehenden Wänden hindurch zu zwängen. Menschen mit Platzangst oder<br />

umfangreichem Bauch ist der Härtetest nicht zu empfehlen. Nach einigen Metern vergrössert sich der Abstand,<br />

doch um den Rückweg durch das Nagelfluh-Öhr kommt man nicht herum.<br />

Der Abstieg Richtung Tänler und Wald entschädigt mit Weitblick für alle Strapazen. Eingangs Wald erwartet<br />

uns das Bleichequartier mit den ehemaligen Textilfabriken und Kosthäusern. Stoffe werden hier längst nicht<br />

mehr produziert, dafür findet man in den renovierten Gebäuden nebst allerlei Gewerbe die Bleichibeiz, wo<br />

man an sieben Tagen pro Woche gut essen kann. Wir setzen uns um 19 Uhr erschöpft an einen hübsch gedeckten<br />

Tisch.<br />

Zwei Stunden später bringt uns der Bus vom Bahnhof Wald nach Rüti, zur S-Bahn nach Zürich. Der erlebnisreiche<br />

Ausflug endet um 22 Uhr am Stadelhofen.


Storch Schiff<br />

Störche sieht man nicht alle Tage, ebenso wenig einen Sonnenuntergang auf dem Zürichsee. Wer<br />

Glück hat, bekommt beides.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 4 Stunden<br />

Höhen: 260 m aufwärts, 330 m abwärts<br />

Route:<br />

Esslingen- Türli - Mühlehölzli - Lutikon - Hasel - Lützelsee - Tobel - Feldbach -<br />

Kempraten - Rapperswil - (Schifffahrt nach Zürich Bürkliplatz).<br />

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Storch Schiff<br />

Die Kälbchen tollen wie junge Hunde auf den Wiesen herum. Selbst die Kühe scheinen unternehmungslustiger<br />

als sonst. Wir sehen die Tiere auf dem Weg vom Esslinger <strong>Forchbahn</strong>hof nach Oetwil. Nachdem wir den<br />

Schiessstand und die Psychiatrische Klinik Schlössli passiert haben, erreichen wir nach kurzem Aufstieg die<br />

"Passhöhe" mit dem Namen "Türli". Dort ist auf dem Wanderwegweiser unser erstes Ziel angegeben, der<br />

Lützelsee.<br />

Der Weg dorthin verläuft meist im Wald. Zuweilen gibt eine Lichtung den Blick auf den Zürichsee frei. Nach<br />

eineinhalb Stunden kommt Lutikon am Lützelsee in Sicht: Wir sind im Storchenland. Was für ein Bild im Weiler<br />

Hasel: Auf einem gewaltigen Baum nistet ein halbes Dutzend der Klappergesellen, einer hat seinen Horst<br />

auf einem hohen Pfosten, ein anderer stakst durch das sumpfige Gelände. Frustrierend ist einzig, dass der<br />

Imbissstand nur bei schönem Wetter geöffnet ist.<br />

Durch das Dörfchen Lützelsee führt der Wanderweg den Berg hinunter Richtung Feldbach. Vor dem Abstieg<br />

ins Tobel lockt die Pasticceria Italiana mit einem Latte Macchiato und italienischen Backwaren. Wir verlassen<br />

den Laden mit hausgemachter Pasta.<br />

Nach kurzer Zeit, auf der Kuppe des Trüllisbergs, kommt Rapperswil in Sicht - ein erhabener Anblick. Den<br />

Rebhang hinunter erreichen wir den Bahnhof Feldbach und den Verkehrskreisel, wo das Stammhaus der<br />

Brauerei Hürlimann steht. Noch eineinhalb Stunden bis Rapperswil, verheisst uns der Wanderwegweiser. Zuerst<br />

geht es oberhalb der Bahnline an ausgedehnten Rebbergen vorbei, dann durch Kempraten und quer<br />

durch Rapperswil an den See bis zur Landspitze, wo die Kapuziner 1606 ihr Kloster errichteten. Nach viereinhalbstündiger<br />

Wanderung lässt es sich in einer der vielen Bars an der Promenade gut auf das Schiff warten.<br />

An diesem regnerischen Tag sind wir fast die einzigen Passagiere auf der „Linth“, die in Rapperswil kurz vor<br />

acht zur Sonnenuntergangsfahrt ablegt. Wir haben in der 1. Klasse einen Tisch reserviert und lassen beim<br />

Essen die Ufervillen vorbeiziehen. Bis Stäfa deutet nichts auf eine Wetterbesserung hin. Dann reisst der<br />

Himmel auf, und die Sonne erscheint als roter Feuerball dicht über der Albiskette - ein Naturschauspiel.


Die Scenic Route<br />

Zuerst Tiefsinn. Dann eine tolle Wirtschaft. Und schliesslich jede Menge grandiose Aussicht auf und<br />

über den Zürichsee.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 3 Stunden<br />

Höhen: 280 m aufwärts, 380 m abwärts<br />

Route:<br />

Haltestelle Emmat - Inner Vollikon - „Vorderer Pfannenstiel“ - Reservoir Buchholz<br />

- Chnolli - Gibisnüd - Türli - Mühlehölzli - Obsirain - Risi - Risitobel -<br />

Bahnhof Stäfa.<br />

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Die Scenic Route<br />

Die Haltestelle Emmat ist Poesie. Verspielte Gedanken, Fragen, Sentenzen zieren das Wartehäuschen in<br />

Orange und Pink. „Warten Sie schon lange?“ heisst es da.<br />

Diese Haltestelle ist aber auch Politik. Aufs Jahr 2000 sollte sie aufgehoben werden. Darauf sammelte eine IG<br />

Pro Emmat Unterschriften, machte mit Festen Stimmung. Die <strong>Forchbahn</strong> lenkte ein. Aus dem Aufbruch ward<br />

später das tiefsinnige Häuschen geboren.<br />

Wir steigen Richtung Pfannenstiel. Passieren eine Tennishalle. Kommen in den Wald. Erobern uns in einer<br />

Schleife den höchsten Punkt der Route: Nach einer knappen Stunde zeigt sich auf einer Wiese eine Wirtschaft<br />

mit Terrasse und Spielplatz. Der „Vordere Pfannenstiel“ ist an guten Tagen stark begehrt, reservieren!<br />

Sein Schild besteht aus einer langstieligen Pfanne. Drinnen zeigt eine markante rote Wanduhr die Zeit an<br />

- und zwar mit Worten: „Es ist zehn vor zwölf“, steht da.<br />

Wer keine Lust auf Weiterwandern hat, kann nach der Einkehr per Bus nach Meilen niederfahren. Die zweite<br />

Geh-Etappe führt retour <strong>zum</strong> nahen Wegweiser am Waldrand und weiter <strong>zum</strong> Buchholz-Reservoir mit Grillstelle,<br />

Bänkli, Trinkwasser. Was für ein Aussichtspunkt! Der Zürichsee ist ein Augendessert. Weitere Panoramapunkte<br />

folgen - dies ist, was der Amerikaner in Bezug auf Strassen „scenic route“ nennt.<br />

Tipp: In der Folge bei allen Wegweisern „Rapperswil“ wählen, bis vor Stäfa die Risi angezeigt wird. Beim<br />

Punkt Chnolli gibt es einen Pferdehof. Dann der Grossparkplatz von Gibisnüd. Bei warmem Wetter sieht man<br />

hier am Mittag Geschäftsleute von der Goldküste, die bei offener Wagentür siestieren. Das Wort „Gibisnüd“<br />

erklärt der Wanderbuch-Autor Walter Appenzeller: „Dieser Flurname weist auf einen früher wenig ertragreichen<br />

Boden hin.“<br />

Nun gehen wir parallel <strong>zum</strong> Zürichsee. Das „Energieholzzentrum“ von „Regi Holz“ vor dem Türli stellt Pellets,<br />

Holzschnitzel, Holzkohle her. Das „Türli“ trägt seinen Namen aufgrund einer Hecke, die einst Männedorf und<br />

Stäfa getrennt haben soll und in der es einen Durchgang gab ... gleich läuft im Kopf ein Romeo-und-Julia-Film<br />

an: Zwei Liebende, die nicht zueinander kommen könnten, wenn nicht dieses Loch wäre.<br />

Eine Zeitlang folgen wir einer Strasse. Immerhin ist der Wanderweg separat geführt und gekiest. Via Obsirain<br />

langen wir bei der Risi an, dem grandiosesten Aussichtsort von allen. Wir setzen uns, lassen die Augen auf<br />

dem See und Seedamm ruhen, den Innerschweizer und Ostschweizer Alpen, dem Etzel. Von der Risi lassen<br />

Modellbauer gern ihre Miniatur-Flugzeuge absurren.<br />

Der letzte Akt ist spektakulär. Das Risitobel, mit Treppen und Geländern bezwungen, ist ein Minicanyon aus<br />

Nagelfluh mit einer besonders hohen Wand, über die das Wasser rieselt. Hernach ist Stäfa erreicht. Vor dem<br />

Bahnhof verpasse man nicht die „Alte Krone“. In ihr nächtigte 1797 der deutsche Dichterfürst Goethe.


Tour mit Plexiglaskreuz<br />

Ein Feld-Wald-Wiesen-Start. Dann eine lange Uferpassage. Schliesslich mehrere Wirtschaften. In der<br />

Kirche Maur staunt man saisonweise.<br />

Auf einen Blick:<br />

Gehzeit: 4 Stunden<br />

Höhen: 230 m aufwärts, 440 m abwärts<br />

Route:<br />

Scheuren Station - Wannwis/Bergerhof - Maur Dorf - Maur Schifflände - Greifensee-Uferweg<br />

- Rohr - Glatt-Ausmündung - südseitig der Glatt entlang - Dübelstein<br />

- Geeren - Tobelhof - Sagentobel - Bahnhof Stettbach.<br />

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Tour mit Plexiglaskreuz<br />

In Scheuren dürfen wir gleich als erstes einen Strauss kaufen. Da steht ein Blumen-Verkaufswagen für<br />

Selbstbediener. Ein paar Meter weiter der entschwindenden <strong>Forchbahn</strong> nach, dann links abgebogen, auf der<br />

Überführung die Autostrasse gequert, schon sind wir im Bauernland. Zu unseren Füssen breitet sich der Greifensee<br />

aus, zu dem hinab wir nun halten.<br />

Der Bergerhof bietet Obst, Beeren und dergleichen feil. Man kann den Garten und die Kleintiere besichtigen,<br />

und ein Spielplatz ist auch vorhanden. Hernach ziehen wir weiter, es geht leicht abwärts durch Wald und Wiese,<br />

bald ist Maur erreicht. In der Kirche finden wir allenfalls das zu bestimmten Daten hängende Plexiglaskreuz<br />

des deutschen Künstlers Ludger Hinse. Die Farben changieren je nach Lichteinfall, dass es eine Pracht<br />

ist.<br />

Unten an der Schifflände Maur gibt es beim Restaurant an der gekiesten Seepromenade wieder einen<br />

Spielplatz. Münz bereithalten, dann können die Kleinen baggern oder bähnlifahren! Zum Hafenidyll tragen die<br />

Enten bei, die sich auf dem Kies sonnen.<br />

Nun beginnt eine lange Passage am See. An einigen Orten gelangen wir mit wenigen Schritten direkt ans<br />

Ufer, an anderen bildet meterhohes Ried einen ökologischen Hag. Wir ziehen an der Badi Maur vorbei und an<br />

Campingplätzen; der des TCS beim Maurholz hat laut Schild Wireless-Empfang. Nach der Schifflände Fällanden<br />

verschärft sich der Naturschutz. Auf der Halbinsel Userriet sind Rohrdommel und Kiebitz gern gesehen;<br />

hingegen hat unsereins Wanderer keinen Zutritt.<br />

Der jungen Glatt entlang ziehen wir gen Dübendorf. Doch bevor die Agglo uns frisst, biegen wir links ab. Zuvor<br />

fiel uns am bewaldeten Nordhang des Adlisbergs eine Art Schloss mit Flatterfahne auf. Die „Waldmannsburg“,<br />

1932 erbaut, ist ein gehobenes Ausflugsrestaurant. Rotarier, habliche Geschäftsherren, Möger der bürgerlichen<br />

Küche kommen zusammen. Auch der Wanderer wird zuvorkommend bedient.<br />

Zwingend ist nun der Besuch der Ruine Dübelstein 70 Meter weiter. Die Grillstelle bietet den totalen Blick<br />

über das Tal der Glatt. Die stolze Burg gehörte einst Hans Waldmann, dessen Karriere vom Schneiderlehrling<br />

<strong>zum</strong> Ritter und Zürcher Bürgermeister ein ebenso abrupter Sturz folgte. 1489 erkannten sie dem ehrgeizigen<br />

Aufsteiger den hart erkämpften Adelsrang wieder ab. Hernach enthaupteten sie ihn.<br />

15 Gehminuten höher bietet der „Geeren“ Brösmeli-Hörnli, Rösti, Cordonbleu. Die gastronomisch gut bestückte<br />

Wanderung beenden wir, indem wir Gockhausen umgehen. Wir folgen dazu ab Geeren der Wanderdestination<br />

„Zoo“, bis Tobelhof und Stettbach angezeigt werden. Gleich noch eine klassische Ausflugsbeiz<br />

verdient auf dem letzten Abschnitt den Besuch: die Doppelwirtschaft Alter Tobelhof/Chäsalp. Schliesslich<br />

steigen wir in Stettbach in den Bahnhof ab. Nach kurzer Tunnelfahrt sind wir in Zürich-Stadelhofen.


Züri Metzgete<br />

Die Leiden der Radprofis nachfühlen und mit einer Meringue-Glacé kombinieren:<br />

der Reiz dieser Velostrecke.<br />

Auf einen Blick:<br />

Fahrzeit: 2 Stunden<br />

Höhen: 340 m aufwärts, 600 m abwärts<br />

Veloroute:<br />

Neue Forch - Esslingen - Usser Vollikon - Inner Vollikon - Vorderer Pfannenstiel<br />

- Toggwil - Wetzwil - Kittenmühle - Küsnacht - Goldbach - Zollikon - Tiefenbrunnen<br />

- Stadelhofen.<br />

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Beschreibung<br />

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Züri Metzgete<br />

Wir verladen unsere Velos am Stadelhofen in die <strong>Forchbahn</strong>. Wir weichen so, um die Anfangsstrapaze in<br />

Form eines brutalen Aufstiegs zu vermeiden, vorerst von der Züri Metzgete Strecke ab. Sie wurde von 1999<br />

bis 2007 befahren, worauf die Organisatoren sie vom Pfannenstiel ins Zürcher Unterland zügelten. Von der<br />

Haltestelle „Neue Forch“ geht es auf der alten Forchstrasse den Geleisen entlang nach Esslingen. Da wir<br />

nicht gross in die Pedale treten müssen, geniessen wir die Aussicht ins Oberland.<br />

Nach dem Bahnhof Esslingen, noch vor dem Kreisel, fahren wir rechts auf der Vollikerstrasse hinauf nach Usser<br />

Vollikon. Die 110 Meter Höhendifferenz gehen in die Beine, und wir sind dankbar für die Abfahrt auf dem<br />

Radweg der Veloroute 41 nach Inner Vollikon. Beim Wagen mit den Blumensträussen zur Selbstbedienung<br />

zweigt die Fischerstrasse links Richtung Pfannenstiel ab. Auf der 3,8 Kilometer langen Aussichtsroute hinauf<br />

<strong>zum</strong> Vorderen Pfannenstiel denken wir voller Bewunderung an die Profis, die den Stutz bei der Züri Metzgete<br />

gleich fünfmal bewältigen mussten. Und zwar im Renntempo.<br />

Für uns ist auf der Passhöhe die Plackerei vorbei. Vom Vorderen Pfannenstiel geht es im Schuss Richtung<br />

Toggwil hinunter. Die Sicht auf den Zürichsee ist unvergleichlich. In Wetzwil, wo die Radprofis den fürchterlichen<br />

Aufstieg Richtung Forch in Angriff nehmen mussten, fahren wir links Richtung Kirche, wo sich in romantischer<br />

Umgebung jedes Jahr Dutzende von Paaren trauen lassen. Wir halten noch ein Stück weiter geradeaus<br />

und teilen uns in der Senke in der schön restaurierten Wirtschaft zur Kittenmühle ein feines Meringue-<br />

Glacé mit frischen Früchten.<br />

Dann alles der Nase nach Richtung Zürich. Bei der Ortstafel Küsnacht biegen wir rechts in die steile Giesshübelstrasse<br />

ein, die durch den schönsten Weinberg Küsnachts führt. 14 Prozent Gefälle fordern unsere<br />

Bremsen. Nach dem Kreisel, noch oberhalb der Bahnlinie, treffen wir auf die untere Heslibachstrasse, auf der<br />

die Goldküsten-Veloroute 66 verläuft. Die Fahrt durch Küsnacht und Zollikon ist eine Art Architektur-Lehrpfad<br />

mit alten Häusern und modernen Villen in Beton und Glas. Vorbei am Bahnhof Tiefenbrunnen führt uns die<br />

66 bis <strong>zum</strong> Bahnhof Stadelhofen, unserer Endstation. Wir sind froh, dass wir die Züri Metzgete-Runde nicht<br />

noch weitere 4 Mal bewältigen müssen.

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