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Der Weg zum Schlampertoni Der Wanderstart ist bio. Terrasse um Terrasse geht es aufwärts. Und vom Pfannenstiel wieder hinab zu einem Helfer und Heiler. Auf einen Blick: Gehzeit: 2 3/4 Stunden Höhen: 390 m aufwärts, 260 m abwärts Route: Männedorf Bahnhof - Bahnhofstrasse - Unterführung - Kugelgasse - Kirchtobelstrasse - Appisberg - Gibisnüd - Reservoir Buchholz (Aussichtspunkt) - Vorderer Pfannenstiel - Pfannenstiel, Hochwacht - Egg, St. Antoniuskirche - Egg Station. Zurück Detaillierte Beschreibung Zur Karte
Der Weg zum Schlampertoni Die NZZ schrieb, dass man am Bahnhof Männedorf immer froh sei, wenn der Zug Verspätung hat. Das spielt auf den Bioladen „Terra“ in der ehemaligen Schalterhalle an. Dort gibt es alles Feine, natürlich auch Kaffee und Gipfeli. Man trägt das Gekaufte hinaus aufs breite Perron, setzt sich an ein Tischchen und will gar nicht mehr weg - so ein Bahnhof fasziniert. Die Wanderung führt zuallererst auf der Bahnhofstrasse einen kleinen Stutz hinab. Rechts sehen wir eine Wetterstation in Säulengestalt, 1901 erbaut; gleich daneben in einem Schaukasten Stellwerkhebel von der ehemaligen Nordostbahn. Auf der anderen Strassenseite prangt am Gemeindehaus das Wappen von Männedorf. Quizfrage: Wieviele Tiere sind darauf abgebildet? Eines? Falsch! Der Fischotter hat einen Fisch in der Schnauze. Unter der Bahn hindurch, die Kugelgasse hinauf, bald in die Kirchtobelstrasse eingebogen, jetzt sind wir am Bach. Im Frühling bärläuchelet es. Die Eroberung des Pfannenstiels vollzieht sich nun terrassenweise; es geht bisweilen saftig aufwärts, dann wieder entspannen wir uns auf einem Flachstück. Zum Beispiel auf dem bäuerlichen Plateau des Appisbergs. Die gleichnamige Heimstätte ist ein Sozialunternehmen und klärt für die IV ab, wie man Behinderte und Angeschlagene ins Arbeitsleben eingliedern kann. Zum Appisberg gehört eine Gärtnerei mit Knospenlabel. Eine Marke ins Gelände setzen die knallbunten Neubauten. Via Gibisnüd geht es zum Vorderen Pfannenstiel; im Restaurant dort isst man fein. Das gilt aber auch für die höher gelegene, aussichtsreichere Wirtschaft „Hochwacht-Pfannenstiel“ 15 Minuten später. Am Horizont hockt das ganze Zürcher Oberland, und dahinter thront der Säntis. Der Abstieg nach Egg vollzieht sich schnell und ruppig, im obersten Teil sind hohe Stufen zu bewältigen. Weiter unten halte man Ausschau nach dem grünen Kirchturmdach im Häusermeer von Egg. Dort wollen wir hin, zur St. Antoniuskirche. Der Dienstag ist speziell geeignet, dann ist im erzreformierten Kanton Zürich ein Pilgertag der Katholiken. In Egg eben. Von nah und fern kommen Gläubige, um sich mit der Antoniusreliquie - einem Knochensplitter - segnen zu lassen. Antonius von Padua gilt als Heiler, Prediger, Helfer der Liebenden. Auch Leute, die etwas verloren oder verschlampt haben, bitten ihm um Beistand. Genau darum nennt man diesen Heiligen auf volkstümlich-katholisch „Schlampertoni“. Die 1921 erbaute Kirche lohnt die Visite auch für Nichtgläubige. Ihre Architektur fasziniert. Sie ist aus Holz gebaut, umfasst auch einen Innenhof, der den klösterlichen Kreuzgang nachahmt, und wirkt in ihrer schlichten Kindlichkeit, als sei sie aus Nordfinnland antransportiert worden. Im Inneren spielt das Licht mit den Glasmalereien. Die Wanderung endet an der Forchbahnstation Egg. Rundherum kann man einkehren; bei der erwähnten Kirche gibt es das Gasthaus St. Antonius mit einem schönen Garten. Da ist der „Hirschen“ gleich bei der Station mit, ebenfalls, einem schönen Garten. Und ganz nah auch das Café Peter mit feiner Glacé.
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