23.01.2013 Aufrufe

A-Recruiter Ausgabe 09/2009 - u-form:e

A-Recruiter Ausgabe 09/2009 - u-form:e

A-Recruiter Ausgabe 09/2009 - u-form:e

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Foto: Henkel<br />

Azubi-Marketing bei der Henkel AG & Co. KGaA<br />

> „Wer 2013 kompetente<br />

Fachkräfte haben will,<br />

muss 20<strong>09</strong> ausbilden.“<br />

Der Ausbildungsleiter der Henkel<br />

AG & Co. KGaA, Dr. Loert de<br />

Riese-Meyer, gewährt Einblicke<br />

in die Unternehmenspraxis eines<br />

weltbekannten Konzerns. Mit<br />

Redakteurin Cora Bethke sprach<br />

er über die Entwicklungen auf dem<br />

Bewerbermarkt, die Rolle von Lehrern<br />

und Eltern im Azubi-Marketing<br />

und Opernbesuche im Rahmen der<br />

Ausbildung.<br />

Wie schätzen Sie die derzeitige<br />

Lage auf dem Bewerbermarkt ein?<br />

Wird es schwerer, geeignete Azubis<br />

zu finden?<br />

Dr. Loert de Riese-Meyer: Es ist<br />

definitiv so, dass ein verstärkter<br />

Kampf um gute Mitarbeiter stattfinden<br />

wird. Wer 2013 kompetente<br />

Fachkräfte haben möchte, muss<br />

diese 20<strong>09</strong> ausbilden. Man muss<br />

also aktiv sein, um gute Schüler für<br />

sich zu gewinnen. Uns kommt natürlich<br />

zugute, dass Henkel mit seinen<br />

Produkten bei den Konsumenten<br />

stark verankert und dadurch ein<br />

sehr bekanntes Unternehmen ist.<br />

Bei der Rekrutierung von Auszubildenden<br />

müssen wir Folgendes<br />

beachten: Da ist zum einen das<br />

Schulniveau, das – wie alle seit<br />

PISA wissen – nicht überall als zufrieden<br />

stellend bezeichnet werden<br />

kann. Dann wird auf Grund der<br />

demografischen Entwicklung die<br />

Zahl der Schulabsolventen in den<br />

kommenden Jahren abnehmen.<br />

Zum Dritten stehen die Bewerber<br />

mit Haupt- und Realschulabschluss<br />

in Konkurrenz zu den Azubis, die<br />

Abitur haben.<br />

Dr. Loert de Riese-Meyer<br />

Ausbildungsleiter der Henkel<br />

KGaA<br />

Wie präsentiert sich Henkel, um für<br />

junge Menschen als Ausbildungsbetrieb<br />

interessant zu sein? Welche<br />

Maßnahmen bieten Sie konkret an?<br />

Es gibt für uns drei Zielgruppen:<br />

Schüler, Lehrer und die Schulen<br />

selbst. Wir begegnen den Schülern<br />

in vielfältiger Weise, etwa auf Messen,<br />

während ihrer Praktika bei uns,<br />

auf der Homepage, bei Aktionen in<br />

Schulen. So hilft Henkel etwa mit<br />

dem onlinebasierten Lernprogramm<br />

„matheplus“ Schülern dabei, ihre<br />

Mathematikkenntnisse zu verbessern.<br />

Dies geschieht in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Lehrern. Das<br />

Programm liefert Übungsaufgaben<br />

unter anderem in den Kategorien<br />

Bruchrechnen, Geometrie, Prozentrechnen<br />

und Textaufgaben. Für<br />

jede richtige Lösung gibt es einen<br />

grünen Punkt. Nach jedem Testdurchlauf<br />

erhalten die Schüler ein<br />

unmittelbares Feedback. Und am<br />

Ende gibt es eine Siegerehrung für<br />

die besten Schüler.<br />

Wie kommen diese Mathetests<br />

denn bei den Schülern an?<br />

Fragen Sie mal einen Neuntklässler,<br />

wie viel Lust er hat, abends freiwillig<br />

eine Textaufgabe zu lösen. So viel<br />

Begeisterung werden Sie da nicht<br />

ernten. Aber wenn unser Mathetest<br />

integriert wird in den Unterricht,<br />

wenn das Zertifikat, das sie am<br />

Ende bekommen, ihnen bei einer<br />

Bewerbung bei uns weiterhilft –<br />

dann ist eine ganz andere Motivation<br />

da. Es steht und fällt aber mit<br />

den Lehrern.<br />

Kommen wir zurück zu den Zielgruppen<br />

Lehrer und Schulen…<br />

Henkel hat einen Anforderungskatalog<br />

erstellt, anhand dessen wir<br />

festschreiben, welche Qualifikationen<br />

ein Bewerber braucht, um bei<br />

Henkel einen Ausbildungsplatz zu<br />

erhalten. Diesen besprechen wir<br />

mit Lehrern und diskutieren dabei<br />

die Fragen: Welche Qualifikationen<br />

fordern wir von Schulabsolventen?<br />

Wie kann man diese in der Schule<br />

beurteilen? Wie kann ein Schüler<br />

diese erreichen? Es ist für das<br />

Azubi-Marketing wichtig, Lehrer<br />

ganz gezielt anzusprechen und mit<br />

ihnen zusammenzuarbeiten.<br />

Gleiches gilt für Schulen: Wir<br />

suchen den Dialog, kommen in die<br />

Schule, bieten In<strong>form</strong>ationsveranstaltungen<br />

an.<br />

Eine Gruppe haben Sie jetzt ganz<br />

außen vor gelassen, und zwar die<br />

Eltern. Ist das Absicht?<br />

Eltern werden von Henkel eher<br />

indirekt angesprochen. Durch<br />

Fernsehwerbung und Produkte<br />

ist das Unternehmen bekannt,<br />

sodass sie eher zu ihren Kindern<br />

sagen: „Da kannst du dich doch<br />

mal bewer ben“ als bei einer Firma,<br />

die nicht so präsent ist. Wenn ein<br />

Schüler bei dem Henkel-Mathetest<br />

mitmacht, wird zu Hause darüber<br />

geredet. Ebenso über den Anforderungskatalog.<br />

Auch unsere Imageanzeigen<br />

lesen die Eltern, seltener<br />

die Schüler. Eltern haben sicher<br />

einen Beitrag zu leisten. Aber dafür<br />

haben sie dann ja auch schon ein<br />

paar Jahre Zeit gehabt. Wenn es<br />

um den Bewerbungsprozess geht,<br />

binden wir sie daher nicht mehr so<br />

ein. Und wenn eine Mutter bei uns<br />

anruft und ihrem Kind eine Stelle<br />

vermitteln möchte, sagen wir: „Lassen<br />

Sie doch mal Ihre Tochter oder<br />

Ihren Sohn eine Online-Bewerbung<br />

verfassen.“<br />

Worauf legen Schulabsolventen bei<br />

der Auswahl ihres Ausbildungsbetriebes<br />

am meisten Wert?<br />

Ein Firmenimage ist wichtig und die<br />

Frage: Welchen Wert hat eine Firma<br />

innerhalb der Peer Group? Wir<br />

haben rund 350 Azubis bei Henkel<br />

in Düsseldorf, wenn jeder davon<br />

mindestens zehn Personen seiner<br />

Peer Group erzählt, dass er bei<br />

uns eine interessante Ausbildung<br />

macht, dann erreichen wir damit<br />

Azubi-Marketing bei der Henkel AG & Co. KGaA<br />

leicht 3500 Personen. Das heißt,<br />

unsere zufriedenen Azubis sind die<br />

besten Multiplikatoren überhaupt.<br />

Sie bieten Ihren Azubis weit<br />

gefächerte Angebote an, die weit<br />

über die eigentliche Ausbildung<br />

hinausgehen – zum Beispiel die<br />

Teilnahme am Bundesfremdsprachenwettbewerb<br />

oder Besuche von<br />

Opern- und Theatervorstellungen,<br />

Museen und Klassikkonzerten.<br />

Weshalb sind Henkel diese Projekte<br />

so wichtig?<br />

Wir brauchen selbstständig agierende<br />

Fachkräfte, die international<br />

einsatzfähig sind. Ein wesentliches<br />

Ziel der Ausbildung ist es,<br />

Menschen entscheidungsfähig zu<br />

machen. Dazu muss man breiter<br />

gebildet und eben nicht nur auf das<br />

Fachliche beschränkt sein. Jemanden<br />

zu bilden heißt ja im weitesten<br />

Sinne: Jemanden dazu zu befähigen,<br />

an Probleme heranzugehen<br />

und diese zu lösen. Das Fachliche<br />

ist dabei nur eine Komponente.<br />

Henkel möchte junge Menschen zu<br />

Problemlösern ausbilden.<br />

> Henkel testet mit OPTA2 –<br />

dem Online-Testverfahren des U-Form-Verlags<br />

6 | A-<strong>Recruiter</strong> – Das Magazin | <strong>Ausgabe</strong> <strong>09</strong>.20<strong>09</strong> A-<strong>Recruiter</strong> | 7<br />

Foto: Henkel

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!