Lebensräume im Landkreis Görlitz - Naturschutzzentrum "Zittauer ...
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Muskauer Heide<br />
Kurzcharakteristik<br />
Als Muskauer Heide wird ein rund 30.000 Hektar großes zusammenhängendes Waldgebiet<br />
bezeichnet. Es erstreckt sich ca. 30 Kilometer in ostwestlicher Richtung und bis<br />
zu zehn Kilometer in südnördlicher Richtung. Naturräumlich lässt sich die Muskauer<br />
Heide dem Sächsisch Niederlausitzer Heideland zuordnen. Man kann sie in östliche<br />
und westliche Muskauer Heide unterteilen. Die westliche Heide ist in ihrer Lebensraumfunktion<br />
stark vom Braunkohlentagebau beeinflusst. Im östlichen Teil der Muskauer<br />
Heide befindet sich ein großer Truppenübungsplatz mit waldfreien Flächen. Im<br />
südlichen Bereich der Muskauer Heide erstreckt sich über etwa 20 km das größte Binnendünengebiet<br />
Deutschlands. Die Dünen sind deutlich höher als das südlich angrenzende<br />
Heide- und Teichland und bilden somit eine etwa in ost-westliche Richtung verlaufende<br />
natürliche Abgrenzung.<br />
Der größte Teil der Heide besteht aus warthekaltzeitlichen Talsanden, häufig grundwassernah,<br />
teilweise anmoorig. Überwiegend werden diese Standorte forstwirtschaft -<br />
lich genutzt. Auf armen Sandböden dominieren natürliche Kiefernwälder. Überwiegend<br />
handelt es sich hierbei um Kiefern-Birken-Wälder. In moorigen Bereichen sind ver -<br />
einzelt noch Fichten-Tannen-Wälder anzutreffen.<br />
Landwirtschaft wird auf den zumeist kargen Sandböden nur in geringem Maße und<br />
in unmittelbarer Nähe der wenigen in der Heide liegenden Ortschaften betrieben. Eine<br />
Ausnahme bildet die Trebendorfer Hochfläche, ein etwa 30 m höher gelegener Grundmoränenrest<br />
<strong>im</strong> Nordwesten der Muskauer Heide. Die Böden sind hier stärker anlehmig<br />
und werden daher in größerem Maße landwirtschaftlich genutzt.<br />
Die potentielle natürliche Vegetation (PNV) bilden überwiegend Birken- und Eichen-<br />
Kiefernwälder sowie Beerstrauch-Kiefernwälder.<br />
Die durch den Braunkohlenbergbau nicht mehr beanspruchten Gebiete sind als ökologisch<br />
wertvoll anzusehen. Hier leben noch seltene, z. T. vom Aussterben bedrohte<br />
Arten, wie z. B. Birkhuhn, Auerhuhn, Kranich und Seeadler.<br />
Historisches<br />
Der Name »Muskauer Heide« ist auf ihre früheren Besitzer zurückzuführen, die ihre<br />
Schlösser in Muskau hatten.<br />
Der Name »Heide« ist eine in der Niederlausitz und nördlichen Oberlausitz ortstypi -<br />
sche Bezeichnung für einen aufgelichteten und verheideten Kiefernwald. Später wurde<br />
die Bezeichnung allgemein für große Kiefernwälder verwendet.<br />
linke Seite: Binnendüne (Foto: NSZ)<br />
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MUSKAUER HEIDE<br />
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