23.01.2013 Aufrufe

Lebensräume im Landkreis Görlitz - Naturschutzzentrum "Zittauer ...

Lebensräume im Landkreis Görlitz - Naturschutzzentrum "Zittauer ...

Lebensräume im Landkreis Görlitz - Naturschutzzentrum "Zittauer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

38<br />

3<br />

Daubaner Heide –<br />

am Elchgehege<br />

(Foto: NSZ)<br />

Heide<br />

Heiden prägen neben ausgedehnten Teichkomplexen das charakteristische<br />

Gesicht der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft.<br />

Dabei handelt es sich um <strong>Lebensräume</strong>, die ebenso wie die Teiche<br />

durch menschliche Nutzung entstanden sind. Eine übermäßige<br />

Nutzung durch Beweidung und Holzeinschlag führte einst dazu,<br />

dass auf den verarmten Sandböden nur noch Sträucher und verkrüppelte<br />

Bäume sowie harte Gräser mit geringem Futterwert<br />

wuchsen. Heute ist eine extensive Nutzung und Pflege unbedingte<br />

Voraussetzung für den Erhalt dieses charakteristischen Lebensraumes.<br />

Je nach Standortverhältnissen findet man trockene und auch<br />

feuchte Heiden. Trockene Heiden sind durch Zwergstrauchheiden<br />

(Genistion pilosae) geprägt. Sie besiedeln sandige oder felsige<br />

nährstoffarme Rohböden. Großflächige Ausdehnungen von Zwerg -<br />

sträuchern, wie Besenheide (Calluna vulgaris) und Beersträuchern<br />

(Vaccinium spp.) weisen auf sehr extensive Nutzung hin.<br />

Das Vorkommen von Glockenheide-Feuchtheiden weist auf anmoorige<br />

saure und nährstoffarme Sandböden hin. Sie werden<br />

den Moorgesellschaften zugeordnet.<br />

Seltene Vogelarten, wie z.B. der Wiedehopf (Upupa epops), der<br />

Ziegenmelker (Capr<strong>im</strong>ulgus europaeus) und der Neuntöter (Lanius<br />

collurio) finden hier Brut- und Nahrungsraum. Auch die Kreuzotter<br />

(Vipera berus) und andere Reptilien sind hier anzutreffen. Beweidet<br />

wird mit Moorschnucken und auch Ziegen sowie <strong>im</strong> Rahmen<br />

einer wissenschaftlichen Studie sogar mit Elchen.<br />

Ameisenlöwe (Myrmeleon spec.)<br />

Vielen bekannt und doch kaum zu sehen ist der Ameisenlöwe<br />

(Foto). Es handelt sich hierbei um die ca. 17mm große Larve der<br />

Ameisenjungfern (Myrmeleontidae). Erstaunlich ist die Methode,<br />

mit der er seine Beute – Ameisen und andere kleine Insekten –<br />

fängt. Er gräbt einen runden Graben, die er nach unten hin weiter<br />

vertieft. So entsteht ein Trichter, der so steil sein muss, dass ein Insekt,<br />

das darauf tritt, mit dem lockeren Sand in den Trichtergrund<br />

rutscht. Dort erwartet der Ameisenlöwe mit seinen großen Zangen<br />

seine Beute und lähmt sie mit einem Gift. Bei genauem Hinsehen<br />

kann man solche Trichter mit Durchmessern von bis zu<br />

8cm und einer Tiefe von 2 bis 3cm <strong>im</strong> Heidesand erkennen.<br />

3<br />

oben:<br />

Ameisenlöwe<br />

(Foto: Kay Sbrzesny)<br />

unten:<br />

Wiedehopf<br />

(Foto: Mike Krüger)<br />

OBERLAUSITZER HEIDE- UND TEICHLANDSCHAFT<br />

39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!