60 Jahre THW Forchheim - (THW) - Ortsverband Forchheim
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Tsunamis, Hurrikans, Waldbrände und<br />
Überschwemmungen bestimmten<br />
2005 das weltweite Wettergeschehen.<br />
Auch wenn Deutschland von den großen<br />
Wetterkatastrophen verschont<br />
blieb, bescherten Sturm und Gewitter<br />
auch dem <strong>THW</strong> <strong>Forchheim</strong> zahlreiche<br />
Einsätze.<br />
Im März waren nach heftigen Regenfällen<br />
und Gewittern Helfer der Fachgruppe<br />
Wasserschaden/Pumpen im<br />
Landkreis Lichtenfels im Einsatz. Nach<br />
einem Blitzschlag in der Kläranlage<br />
konnte das Kanalnetz nicht mehr ausreichend<br />
entlastet werden. Aufgabe<br />
der <strong>Forchheim</strong>er war es, den Wasserspiegel<br />
im Kanalnetz zu senken.<br />
Im Mai unterstützte das <strong>THW</strong> <strong>Forchheim</strong><br />
im Kampf gegen die Fluten in der<br />
Region um Temeswar in Rumänien. Es<br />
war dort das schlimmste Hochwasser<br />
seit 40 <strong>Jahre</strong>n. Das Bundesinnenministerium<br />
hatte ein 34-köpfige <strong>THW</strong>-Ein-<br />
satzteam in das Überschwemmungsgebiet<br />
entsandt, welches aus Experten<br />
der Fachgruppen Wasserschaden/<br />
Pumpen, Infrastruktur und Trinkwasseraufbereitung<br />
bestand – darunter<br />
auch sechs Helfer des <strong>THW</strong> <strong>Forchheim</strong>.<br />
Ein tragisches Ende nahm im Juli ein<br />
fröhlicher Abend auf dem zu diesem<br />
Zeitpunkt gut besuchten Annafest. Ein<br />
heftiges Unwetter mit Platzregen und<br />
starken Sturmböen tobte über dem<br />
Volksfest, als auf einem der Keller ein<br />
großer Ast abbrach und mehrere Personen<br />
unter sich begrub. Ein Mann<br />
verstarb noch an der Unglücksstelle,<br />
ein Mädchen trug schweren Rückenverletzungen<br />
davon und ist seitdem<br />
querschnittsgelähmt.<br />
Das <strong>THW</strong> <strong>Forchheim</strong> stellte für die Polizei<br />
den Ast sicher und half bei der Evakuierung<br />
des Festgeländes mit, die auf<br />
Anordnung des Ordnungsamtes durchgeführt<br />
wurde. Zum Zeitpunkt des Unwetters<br />
waren ca. 20.000 Personen auf<br />
dem Volksfest. Infolge der orkanartigen<br />
Gewitter hatte das <strong>THW</strong> auch am<br />
nächsten Morgen noch mit den Folgen<br />
zu kämpfen und war zusammen mit<br />
der Feuerwehr im Einsatz.<br />
Im August sorgten lang anhaltende<br />
ergiebige Regenfälle in weiten Teilen<br />
Südbayerns zu schweren Überflutungen.<br />
In Freising kämpfte die Fachgruppe<br />
Wasserschaden/Pumpen gegen das<br />
Hochwasser. Im Ortsteil Lerchenfeld<br />
galt es im Schichtbetrieb den Wasserspiegel<br />
eines Kanals zu senken. Wäre<br />
der Damm gebrochen, wäre ein Wohngebiet<br />
überflutet worden.<br />
Im Laufe der Woche spitzte sich die<br />
Lage zu. Deiche waren durchnässt und<br />
an einigen Stellen sogar durchlässig<br />
geworden. Zur Unterstützung wurde<br />
der <strong>THW</strong>-Geschäftsführerbereich<br />
Bamberg, darunter auch die Fachgruppe<br />
Wassergefahren aus <strong>Forchheim</strong><br />
nachalarmiert. Sechs Tage war das<br />
<strong>THW</strong> <strong>Forchheim</strong> im Einsatz.<br />
In die Luft gehen musste die Großpumpe<br />
»Hannibal« bei einem spektakulären<br />
Einsatz in der Schleuse Hausen im<br />
August 2005. Ein rund 100 Meter lange<br />
Maschinenraum stand fast vollständig<br />
unter Wasser. Das <strong>THW</strong> rückte mit 35<br />
Helfern aus und setzte in kurzer Zeit<br />
mehrere Tauchpumpen ein. Die Großpumpe<br />
»Hannibal« – die alleine 5.000<br />
Liter in der Minute fördern kann – stellte<br />
das <strong>THW</strong> vor ein Problem. Wegen<br />
der zu hohen Ansaughöhe konnte die<br />
Pumpe nicht vom oberen Bereich aus<br />
betrieben werden. Kurzerhand wurde<br />
von Zugführer Günther Bär ein anderweitig<br />
vor Ort stehender Autokran genutzt,<br />
um die tonnenschwere Pumpe<br />
auf das Dach des Maschinenraums zu<br />
heben. So konnte das <strong>THW</strong> mit einer<br />
Förderleistung von 18.000 Litern in der<br />
Minute pumpen, die bei geschätzten<br />
5,5 Mio. Litern Wasser auch dringend<br />
nötig waren.<br />
Spatenstich zum Neubau<br />
Das Warten auf eine neue Unterkunft<br />
hat für das <strong>THW</strong> <strong>Forchheim</strong> mit dem<br />
ersten Spatenstich zum Neubau im<br />
Oktober 2005 endlich ein Ende gefunden.<br />
Lange habe es zwar gedauert, wie<br />
Oberbürgermeister Franz Stumpf beim<br />
Festakt betonte, dafür sei nun aber<br />
eine für alle Beteiligten optimale Lösung<br />
gefunden worden.<br />
Auch der Leiter des Referats Z4, Matthias<br />
Wauschkuhn aus Bonn lobte in<br />
seinem Grußwort die Kooperation, die<br />
»als Indiz für die ausgezeichnete Zusammenarbeit<br />
von kommunalen Aufgabenträgern<br />
und der Bundesverwaltung«<br />
zu sehen sei. Er versprach, den<br />
Spaten, den er als Andenken überreicht<br />
bekam, an <strong>THW</strong>-Präsidenten Georg<br />
Thiel zu übergeben.<br />
So war das Jahr 2006, welches der damalige<br />
Ortsbeauftragte Holger Lehnard<br />
als »eines der stressigsten in der lan-<br />
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