Die neue Orgel - Michael Walcker-Mayer
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Windversorgung<br />
Das Gehäuse soll nun beim Neubau möglichst wenig verändert werden. Deshalb ist eine rein<br />
mechanische Verbindung von der Taste zur im Gehäuse platzierten Windlade der Prospektpfeifen<br />
ungünstig, da die Fassade für den notwendigen Platz der mechanischen Traktur verändert<br />
werden müsste. <strong>Die</strong> Firma <strong>Walcker</strong>-<strong>Mayer</strong> entschied sich aufgrund dieser Problematik<br />
für eine elektrische Verbindung für fast alle Prospektpfeifen. Im Bereich der beweglichen<br />
Abstrakten – von der Taste bis unterhalb des Ventils – gibt eine Lichtschranke das Signal<br />
einem elektromagnetisch betätigten Ventil im Prospektpfeifenstock weiter ( Abb. 77). <strong>Die</strong>se<br />
Lösung ermöglicht nicht nur, das Originalgehäuse weitgehend zu belassen, die Prospektpfeifen<br />
können dadurch auch beliebig im Prospekt positioniert werden.<br />
Im Gegensatz zu diesen Prospektpfeifen, die durch Einzelmagnete aktiviert werden, stehen 20<br />
Pfeifen der Octav 4’ (Nr. 26-30, 35-39, 45-49, 54-58) des Hauptwerks auf einem Verfrässtock.<br />
Dabei werden die Pfeifen im Gehäuse über einen verfrästen Holzkanal von der Windlade<br />
dieses Registers zum Pfeifenstock im Gehäuse mit Luft versorgt. Um die restlichen Pfeifen<br />
(Nr. 22-25, 31-34, 50-53, 59-62) der beiden Verbindungsfelder über den Verfrässtock mit<br />
Luft zu versorgen, hätte dieser sehr aufwendig und kompliziert konstruiert werden müssen.<br />
Da diese Pfeifen und deren Pfeifenstock aber sogar für elektromagnetische Ventile zu klein<br />
sind, werden sie vom <strong>Orgel</strong>bauer als blinde Pfeifen konzipiert.<br />
Für die primäre Windversorgung wird ein Elektromotor (Laukhuff, Schleudergebläse – Langsamläufer<br />
mit 1450 U/min), der zwei Schwimmerbälge (Zentral- und Pedalbalg) mit Luft versorgt,<br />
verwendet. Er befindet sich außerhalb des Gehäuses, auf Bodenebene rechts neben dem<br />
Instrument. <strong>Die</strong> beiden Bälge sind dem Grundriss des Schwellwerkes entsprechend genau<br />
unter dem Schwellkasten positioniert. Der Hauptbalg, der die Windmenge und die Unruhe des<br />
Motors reguliert, hat einen Druck von ca. 130 mm und versorgt den Pedalschwimmerbalg, das<br />
Hauptwerk und das Schwellwerk. In den Windladen des Pedals ist daher ein Druck von 95<br />
mm, in den Schwellwerkladen 85 mm und in denen des Hauptwerks ein Luftdruck von 80<br />
mm. Alle Windladen sind auf ihrer Unterseite zusätzlich mit Druckausgleichbälgen versehen.<br />
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