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Humor in der Pflege alter Menschen<br />
Es ist erfreulich, dass Lachen und Humor in der pflegerischen Fachliteratur zunehmend<br />
an Bedeutung gewinnen und aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt werden.<br />
Obwohl bereits Freud, Adler und vor allem Viktor Frankl, dem Humor eine therapeutische<br />
Wirkung attestierten, blieb er stets ein bestenfalls angenehmer Nebeneffekt.<br />
Was ist Humor?<br />
„Humor ist die Gabe eines Menschen, die<br />
Unzulänglichkeit der Welt und des Lebens<br />
heiter und gelassen zu betrachten und zu<br />
ertragen (...)“. (DUDEN 2002,S. 489)<br />
„Humor ist sowohl ein Gefühl als auch ein<br />
kognitives Phänomen. Durch die gefühlsmäßige<br />
und gedankliche Wahrnehmung<br />
von komischen, heiteren, amüsanten oder<br />
auch satirischen Erlebnissen wird Humor<br />
zunehmend zur Geisteshaltung, die immer<br />
wieder genährt werden muss, um sich zu<br />
erhalten und weiterentwickeln zu können.<br />
Ferner wird Humor auch als konkrete Bewältigungsstrategie<br />
und Ausdruck für das<br />
Leben mit Behinderung verstanden (...).<br />
Therapeutischer und Unterhaltungshumor<br />
müssen immer wieder neu, kreativ und<br />
phantasievoll initiiert werden, damit die<br />
anfängliche Wirkung möglichst lange spürbar<br />
bleibt“. (BISCHOFSBERGER 2002,S.39)<br />
„Humor ist eine Lebenskunst – jene Kunst,<br />
den Anforderungen die das Leben an uns<br />
stellt, mit heiterer Gelassenheit und Würde<br />
zu begegnen. Im Humor verbindet sich die<br />
Freiheit des Denkens mit den Möglichkeiten<br />
des Handelns. Ein humorvoller Mensch ist<br />
stets ein Handelnder, nie Opfer der (...)<br />
Umstände. Die Qualität des Denkens und<br />
die daraus resultierenden Handlungen zeigen<br />
sich beim humorvollen Menschen insbesondere<br />
in unangenehmen Situationen.<br />
Wem es gelingt, sich von Problemen aller<br />
Art, nicht unterkriegen zu lassen, ja, diese<br />
sogar noch konstruktiv umzuwandeln (zu<br />
transformieren) in gestalterische Kräfte, die<br />
das Leben erhellen, der lebt aus einer Ressource<br />
von Humor. (...) Humor ist die Haltung,<br />
die es ermöglicht eine `gesunde Distanz`<br />
zu sich und seinen Einbildungen<br />
(Konstrukten) herzustellen. (...) Vor allem<br />
ist Humor eine wunderbare Art und Weise,<br />
das Leben schöpferisch mitzugestalten und<br />
den eigenen Schatten mit einem inneren<br />
Lächeln zu umarmen.“ (TRYBEK 2006)<br />
Schwerpunkt<br />
11<br />
Was ist Lachen ?<br />
Im Unterschied von Humor, sind Lachen<br />
und Lächeln zunächst nur körperliche Reaktionen,<br />
das heißt, der Körper äußert durch<br />
verschiedene physiologische Abläufe, das<br />
typische Muster des Lachens. Beispielsweiße<br />
sind diverse und spezifische Gesichtsmuskeln<br />
für das charakteristische Lachen<br />
zuständig, und die Stimmbänder bewegen<br />
sich je nach Lachton sehr unterschiedlich.<br />
(BISCHOFSBERGER 2002,S. 39)<br />
„Lachen ist ein angeborenes Ausdrucksverhalten<br />
des Menschen, das nicht nur,<br />
aber vor allem in der Gemeinschaft mit<br />
anderen seine Wirkung entfaltet. Lachen ist<br />
die natürliche Reaktion eines gesunden<br />
Menschen auf komische oder erheiternde<br />
Situationen, erscheint aber auch als Entlastungsreaktion<br />
nach überwundenen Gefahren<br />
oder zur Abwendung drohender sozialer<br />
Konflikte.“ (NET-LEXIKON 2006,S. 1)<br />
„Wenn wir bedenken, wie oft ein Lachen<br />
uns entlastet, wie oft es die Schatten vertreibt,<br />
die sich bedrückend um uns legen,<br />
sollten wir sorgsam darauf bedacht sein,<br />
nicht zu erhaben und weise für dieses Geschenk<br />
des Lebens zu werden.“ (ADDIN-<br />
SON 2002 zit. in: ROBINSON 2002)