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Ausbildung „Geriatrische Animation“ ab 22. 2. in Wien!<br />
Kennen Sie das? Kaum sind alte Menschen in einem Pflegeheim, verschlechtert sich<br />
ihr psychischer Zustand rapid: Sie werden verwirrt, wahnhaft, aggressiv und sind zu<br />
keiner sinnvollen Aktivität mehr im Stande. Motivierungsversuche bringen nur selten<br />
etwas, der Verfall verläuft immer rascher, der Rückzug wird bald unumkehrbar.<br />
Bereits vor zehn Jahren wurde jedoch am<br />
Wiener Otto-Wagner-Spital ein Pflegekonzept<br />
entwickelt, das diesen Prozess der<br />
dementiellen Dekompensation nachhaltig<br />
und nachweisbar aufhalten kann: Geriatrische<br />
Animation – ein aktivierendes Pflegekonzept,<br />
speziell für verwirrte alte Menschen,<br />
das sowohl die Lebensqualität der<br />
betroffenen PatientInnen als auch die Arbeitsqualität<br />
der Pflegepersonen erhöht.<br />
Es baut auf den Erkenntnissen der sozialen<br />
<strong>Geronto</strong>psychiatrie sowie auf den Theorien<br />
von Erwin Böhm, Erich Grond, Naomi Feil<br />
u.a. <strong>Geronto</strong>logInnen auf und wurde speziell<br />
für eine rasche und kosteneffiziente<br />
Implementierung in stationäre und ambulante<br />
Betreuungsformen entwickelt.<br />
Neben einem umfassenden funktionellen<br />
und psychosozialen Assessment ist das<br />
Kernstück des Konzeptes der von DGKP<br />
Christian Luksch entwickelt „Dreierschritt“<br />
von Re-Orientierung, Re-Aktivierung und<br />
Re-Integration durch leicht zu erlernende<br />
niederschwellige Techniken der Physio-,<br />
Psycho- und Soziotherapie.<br />
Bereits in der zweijährigen Erforschungsphase<br />
konnten die positiven Wirkungen des<br />
Konzeptes nachgewiesen werden: 23%<br />
weniger Behandlungskosten und 32% weniger<br />
Psychopharmaka machen durchaus<br />
Sinn. Doch auch für die Pflegenden ist das<br />
Konzept von Vorteil, wie ein Folgeprojekt<br />
im GZ Liesing zeigt: Dort sank nach der<br />
Implementierung der Geriatrischen Animation<br />
die Krankenstandsrate vor allem der<br />
KollegInnen im Alter 50+ rapide ab, während<br />
die Arbeitszufriedenheit massiv anstieg.<br />
1999 erhielt das Konzept den Gesundheitspreis<br />
der Stadt Wien, 2000 den<br />
begehrten Mediscus – Award.<br />
Neben den Wiener Geriatriezentren Liesing<br />
und Baumgartner Höhe haben mittlerweile<br />
mehr als 50 Pflegeheime in Kärnten und<br />
Südtirol, Niederösterreich, Steiermark und<br />
Vorarlberg sowie in Bayern dieses Konzept<br />
erfolgreich implementiert.<br />
Fortbildung<br />
28<br />
Neben den laufenden Ausbildungen an der<br />
AWO-Akademie in Franken und dem BFI in<br />
Kärnten findet ab Februar dieses Jahres<br />
auch in Wien eine entsprechende, berufsbegleitende<br />
Ausbildung zur Geriatrischen<br />
Animationsfachkraft statt. Zielgruppe der<br />
insgesamt 100 Theorie- und 20 Praxisstunden<br />
dauernden Ausbildung sind neben diplomierten<br />
Gesundheits- und Krankenpflegepersonen<br />
auch PflegehelferInnen und<br />
ausgebildete SeniorenanimateurInnen mit<br />
einer mindestens zweijährigen Berufserfahrung<br />
in der Altenpflege.<br />
Der Lehrgang besteht aus einem fünftägigen<br />
Grundkurs, drei Aufbaumodulen zu<br />
jeweils drei Tagen in Abständen von zwei<br />
Monaten sowie einer selbständig durchgeführten<br />
Fallstudie. Die Fortbildung (i.S. des<br />
§ 63 GuKG) schließt mit der Präsentation<br />
der Fallstudie sowie mit einem Zertifikat ab,<br />
das zur Ausführung der “Geriatrischen Animation<br />
nach Luksch” berechtigt.<br />
Start der Ausbildung ist der 22. 2 2010,<br />
Austragungsort ist das Bildungszentrum<br />
Floridsdorf 1210 Wien, Pius Parsch Platz 2.<br />
Die ReferentInnen sind DGKP Christian<br />
Luksch und DGKS Manuela Steinmetz.<br />
Die Kosten für den gesamten Kurs betragen<br />
1500,- €, (inkl. USt.) Förderungen (z.B.<br />
durch den WAFF) sind möglich<br />
Mehr Information gibt es unter der E-Mail<br />
office@geronto.at oder unter den Tel. Nr.<br />
0699 1279 0778, bzw. 0699 1229 2995.