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Zeitschrift des Fanclub Galopp - Fanclub-galopp.org

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Quer durch Europa<br />

Als Chefredakteur <strong>des</strong> <strong>Galopp</strong> Express beschäftige<br />

ich mich nicht nur mit dem Rennsport, sondern blicke<br />

auch auf die anderen Pferdedisziplinen. Im Mittelpunkt<br />

meiner diesjährigen diesbezüglichen journalistischen<br />

Berichterstattung standen natürlich die Europameisterschaften<br />

der Spring- und Dressurreiter im königlichen<br />

Schlosspark von Windsor. Die Details dazu finden sie<br />

entweder im Internet, wo ich mit täglichen „Blogs“ die<br />

neueste Form <strong>des</strong> Journalismus schon seit einiger Zeit<br />

praktiziere. Unter www.pferderevue.at sind die jeweiligen<br />

Beiträge zum Nachlesen, in der Oktober-Ausgabe der<br />

Pferde Revue gibt es über die sportlich so erfolgreichen<br />

Titelkämpfe schöne Bilder und die textlichen Ergänzungen.<br />

Gratulieren muss man auf jedem Fall der sympathischen<br />

Oberösterreicherin Victoria Max-Theurer, die als<br />

absoluten Höhepunkt den 5. Endrang in der Dressur-<br />

Musik-Kür belegte und auch die Mannschaft zum 6. Platz<br />

motivierte. Ein Gespräch mit dem ehemaligen Rennbahn-<br />

Manager von Newmarket zeigte mir, dass auch im<br />

Pfer<strong>des</strong>portland England nicht alles Gold ist was glänzt.<br />

So wurde etwa auf der nur wenige Meilen entfernten<br />

Rennbahn von Windsor ausgerechnet zu dem Zeitpunkt<br />

ein Renntag ausgetragen, als es im Viereck um die Medaillen<br />

der Dressurreiter ging. Übrigens, das einzige Mal,<br />

wo man das Schild „sold out“ an den Eingangtoren fand!<br />

Und dass ein Totalausfall der Strom- und Internetvers<strong>org</strong>ung<br />

im Pressezelt die Schreiberlinge ratlos im Finsteren<br />

zurückließ und auch niemand sagen konnte, ob<br />

und wann wieder was ginge, hätte bei unbedeutenderen<br />

Events für größeren Wirbel ges<strong>org</strong>t. Meine KollegInnen<br />

waren schon mit anderen Problemen genug genervt<br />

worden, so ergab man sich dem Schicksal. Übrigens,<br />

intakt war das Ganze erst wieder am nächsten M<strong>org</strong>en.<br />

Aber einen Abstecher auf Rennpferde wollte ich in<br />

diesen acht Tagen auch werfen. Daher durfte ich mir<br />

natürlich am Tag <strong>des</strong> Rückflugs einen Renntag in Epsom<br />

nicht entgehen lassen. Ein kurzer Blick auf die Rennkarte,<br />

da entdecke ich zwei Starter aus dem Stall von Chris<br />

Wall und nach kurzem Suchen sah ich schon den kleinen<br />

Herrn mit dem schütteren Haarwuchs: William Lord,<br />

jahrelang höchst erfolgreich in der Wiener Freudenau<br />

aktiv, verdient ja seine englischen Pfunde seit längerem<br />

bereits bei dem Newmarket-Trainer als Reisefuttermeister<br />

und Fahrer der Pferdetransporter. Ein kurzer Plausch mit<br />

Bill und die üblichen Worte: „Wir haben eine kleine Platz-<br />

Chance!“ Und wie meistens hatte Bill recht. Größer im<br />

Bild war er dann ein paar Wochen später, als er mit Premio<br />

Loco nach Köln gekommen war und es zum Sieg im<br />

Meilen-Rennen reichte. Bill auf dem Titelbild in der altehrwürdigen<br />

Sport-Welt, auch nicht schlecht!<br />

Den absoluten Knaller dieses Jahres gab es aber beim<br />

Arc-Wochenende in Paris. Allein die Propositionen lassen<br />

das Rennsportherz schneller schlagen. Sieben Gruppe-<br />

1-Prüfungen und vier Rennen der zweithöchsten Kategorie<br />

an den zwei Longchamp-Festtagen. Der Traditionskurs<br />

liegt ja im riesigen Bois de Boulogne und ist daher mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln nicht sehr ideal erreichbar. In<br />

den vergangenen Jahren wählte ich die Gratis-Shuttle-<br />

Busse, die aber nicht gerade die bequemste Anreisemöglichkeit<br />

sind. Daher entschied ich mich heuer für ein<br />

Ibis-Hotel jenseits der Seine, 10 Minuten bequemer Fußweg,<br />

kein Stau, keine Endlosschlangen bei den Bushaltestellen,<br />

einfach ideal. Den Geheimtipp verdanke ich<br />

meinen deutschen Kollegen Jens und Frank S<strong>org</strong>e, die<br />

bei allen <strong>Galopp</strong>er-Highlights dabei sind. Vater und Sohn,<br />

fachkundig, hilfsbereit, Jens ein begnadeter Schreiber,<br />

Frank ein Genie mit seiner Canon-Kamera.<br />

Aber auch mit vielen anderen internationalen Presseleuten<br />

gibt es ein Wiedersehen. So etwa mit Stefano<br />

Grasso, der mit mir schon seit Jahren als Fotograf zusammenarbeitet,<br />

oder mit Gail Tregear aus Australien, die ich<br />

schon viele Jahre kenne. Bekannte Gesichter auch beim<br />

Führring, etwa Marian Surda, der Rennbahnchef von<br />

Bratislava, oder auch Ge<strong>org</strong> Kovarik und Karin Schweigert,<br />

die mit Brigitte Stärk anlässlich deren runden Geburtstages<br />

ein Pariser Rennwochenende verbrachten.<br />

Aber vor den <strong>Galopp</strong>rennen ging es am Freitagabend<br />

noch nach Vincennes ans andere Ende der Stadt.<br />

Abendveranstaltung der Traber, immerhin 60.000 EUR<br />

Dotation im Hauptbewerb. Falls sich jemand über die<br />

schlechte Erreichbarkeit von Rennplätzen im Wiener<br />

Raum beschwert, den schicke ich nach Paris. Mit dem<br />

Vorortezug kommt man zwar in die Nähe der berühmten<br />

Rennbahn, wo im Jänner der Prix d’Amerique ausgetragen<br />

wird, aber dann wartete ein 20-minütiger Fußmarsch<br />

durch die Finsternis. Einen Shuttle-Bus nach dem Rennen<br />

gab es zwar, aber nur einen und den nach dem letzten<br />

Bewerb. Als ich zwei Bewerbe vorher genug hatte<br />

und mir ein ordentliches Aben<strong>des</strong>sen gönnen wollte (und<br />

nicht eines der unvermeidlichen 08/15-Baguettes <strong>des</strong><br />

dortigen Bistros), musste ich den gleichen Fußweg nehmen<br />

wie vorher. Erraten hab ich auch nichts, na ja, der<br />

Rotwein beim Italiener war dann wenigstens in Ordnung.<br />

Vom Feinsten war in Longchamp dann schon die<br />

5<br />

GALOPPEXPRESS 99/2009

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