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Pflegevorsorge in Österreich - Wiener Städtische

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1. E<strong>in</strong>leitung<br />

Pflege ist e<strong>in</strong> Thema, das so gut wie alle Menschen berührt - als Betroffene oder als Angehörige.<br />

Pflegebedürftigkeit kann jeden treffen, früher oder später e<strong>in</strong>treten, lange oder kurz andauern.<br />

Es ist darum wichtig, rechtzeitig Vorkehrungen zu treffen, um sich im Fall des Falles e<strong>in</strong>e umfassende<br />

und würdevolle Betreuung leisten zu können. Das Ziel sollte es se<strong>in</strong>, die eigene Selbstständigkeit<br />

möglichst lange zu erhalten.<br />

Die soziale Absicherung für den Fall der Pflegebedürftigkeit ist <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> sehr gut. Doch Pflegeleistungen<br />

s<strong>in</strong>d sehr teuer und meistens reicht dafür die Pension nicht aus. Das Pflegegeld und<br />

die Zuschüsse zur 24-Stunden-Betreuung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> vielen Fällen nur e<strong>in</strong> Tropfen auf den heißen<br />

Ste<strong>in</strong>.<br />

Im Jahr 2010 haben <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> 442.378 Menschen Pflegegeld bezogen 1 . Das s<strong>in</strong>d rund 5 Prozent<br />

der Bevölkerung. Die Tendenz ist stark steigend.<br />

Das durchschnittliche Alter der Bezieher/<strong>in</strong>nen des Bundespflegegeldes betrug bei den Frauen<br />

fast 80 und bei den Männern 74 Jahre. Etwa 80 bis 85 Prozent der pflegebedürftigen Menschen<br />

werden zu Hause gepflegt. Angehörige leisten durch ihre Tätigkeit e<strong>in</strong>en wertvollen Beitrag, wobei<br />

ihre Betreuungsarbeit oftmals mit starker physischer und psychischer Belastung verbunden<br />

ist.<br />

Rund 38 Prozent der Pflegegeldbezieher/<strong>in</strong>nen leben alle<strong>in</strong>e, nur etwa 28 Prozent nehmen professionelle<br />

Hilfe <strong>in</strong> Anspruch. Das Betreuungsangebot ist <strong>in</strong> den meisten Bundesländern sehr umfassend<br />

und reicht von mobilen ambulanten Diensten (Heimhilfe, Essen auf Rädern, Hauskrankenpflege<br />

etc…) über Tageszentren, 24-Stunden-Betreuung zu Hause bis h<strong>in</strong> zur stationären<br />

Pflege <strong>in</strong> Heimen. Diese Dienste werden zumeist von der öffentlichen Hand gefördert (v.a. bei<br />

Personen mit niedrigem E<strong>in</strong>kommen). Die Selbstbehalte übersteigen das Pflegegeld aber oft bei<br />

weitem. Zur Veranschaulichung: Wer Pflegegeld der Stufe 2 - das s<strong>in</strong>d 284,30 Euro im Monat - erhält,<br />

muss e<strong>in</strong>en monatlichen Betreuungsbedarf von m<strong>in</strong>d. 85 Stunden nachweisen. Das bedeutet,<br />

dass pro Betreuungsstunde e<strong>in</strong> Betrag von 3,34 Euro zur Verfügung steht.<br />

1 BMASK: <strong>Österreich</strong>ischer <strong>Pflegevorsorge</strong>bericht 2010<br />

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