s Neu? - AWO Bamberg
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Selbsthilfe macht selbstbewusst<br />
Dieses Motto des 6. Bayerischen Selbsthilfe-Kongresses<br />
stellten im Oktober über<br />
300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus<br />
ganz Bayern unter Beweis. Denn trotz<br />
Bahnstreik ließen sich Selbsthilfeaktive<br />
und Kooperationspartner nicht abschrecken<br />
und nahmen den weiten Weg<br />
nach Oberfranken in Kauf, um sich unter<br />
dem Motto „Selbsthilfe macht selbstbewusst“<br />
auszutauschen.<br />
Veranstaltet wurde der Kongress vom Verein<br />
Selbsthilfekontaktstellen Bayern e.V.<br />
und vom Selbsthilfebüro der Arbeiterwohlfahrt<br />
<strong>Bamberg</strong>.<br />
Beim Hauptvortrag von Professor Dr.<br />
David Klemperer aus Regensburg ging es<br />
vor allem um die Zusammenarbeit zwischen<br />
Selbsthilfe und Ärzten. „Der Patient<br />
soll Partner des Arztes und in der Gesundheitspolitik<br />
vom Zuschauer zum Player<br />
werden“, so seine Meinung. Dabei müssten<br />
neben den Ärzten auch die Selbsthilfegruppen<br />
unabhängig von den Interessen<br />
der Pharmaindustrie bleiben. Dr. Klemperer<br />
selbst ist Mitglied der Ärzte-Initiative<br />
„Mein Essen zahle ich selbst“ und fordert<br />
eine erhöhte Aufmerksamkeit in der<br />
Zusammenarbeit mit der Wirtschaft.<br />
In den weiteren Veranstaltungen wurde<br />
das Thema des Sponsoring durch die<br />
Industrie immer wieder aufgegriffen.<br />
Selbsthilfeaktive stellten klar, dass durch<br />
eine konstante öffentliche Förderung eine<br />
Beeinflussung von Selbsthilfegruppen<br />
verhindert werden könne.<br />
„Leider ist es schwer, vom Freistaat Bayern<br />
und den gesetzlichen Krankenkassen<br />
18<br />
Selbsthilfebüro (1/4)<br />
ausreichend Fördermittel für unsere<br />
Gruppenarbeit zu bekommen“, so eine<br />
Selbsthilfevertreterin, „aber wir brauchen<br />
Geld und so sind wir manchmal auch auf<br />
Sponsorengelder angewiesen.“<br />
In der Talkrunde unter Leitung von<br />
Werner Buchberger vom Bayerischen<br />
Rundfunk beklagten verschiedene Vertreter<br />
der Selbsthilfe die geringe öffentliche<br />
Förderung. Und hier geht es nicht alleine<br />
um Geld. Jutta Sturm-Heidler von der<br />
Arbeitsgemeinschaft <strong>Bamberg</strong>er Selbsthilfegruppen<br />
chronisch kranker und<br />
behinderter Menschen e.V. forderte von<br />
der Kommune auch die Bereitstellung von<br />
Räumlichkeiten. Der <strong>Bamberg</strong>er Oberbürgermeister<br />
Andreas Starke versprach,<br />
die Anliegen der Selbsthilfe ernst zu nehmen.<br />
Werner Dippold, Geschäftsführer des<br />
<strong>AWO</strong>-Kreisverbandes, bot den Selbsthilfegruppen<br />
spontan an, Räumlichkeiten der<br />
Arbeiterwohlfahrt zu nutzen. „Sie können<br />
sich jederzeit beim Kreisverband melden,<br />
wenn Sie für Ihre Gruppe einen Raum<br />
benötigen. Wir helfen gerne jederzeit mit<br />
unseren Räumlichkeiten in der Stadt und<br />
im Landkreis“, versprach er während der<br />
Diskussion.<br />
Mehrfach wurde die Idee einer gemeinsamen<br />
Selbsthilfestiftung oder eines<br />
gemeinsamen Förderpools für die Selbsthilfe<br />
in Bayern diskutiert. „Hier könnten<br />
sich dann auch Pharmaunternehmen<br />
einbringen ohne dass die Selbsthilfe ihre<br />
Glaubwürdigkeit verliert“, stellte Moderator<br />
Buchberger klar.<br />
Er gab die Gründung des Förderpools<br />
gleich als Hausaufgabe an Staatssekretär