Sprachblockaden: Hintergründe und ... - Sodalitas
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Ao. Univ. Prof. Dr. Georg Gombos<br />
Bildungshaus <strong>Sodalitas</strong>, Tainach/Tinje, 17.1.2006<br />
Erfolgsfaktor für den Workshop: Überleben<br />
= komme durch ohne, dass der K<strong>und</strong>e einen<br />
Regress macht – wäre bereits ein absoluter<br />
Erfolg. Alles andere wäre schon eine<br />
Steigerung! Es ist nicht die Zeit zu brillieren<br />
– es ist die Zeit durchzukommen.<br />
Unterschied zu normalen Aufstellungen:<br />
Vorgespräch sehr lang – wegen<br />
Forschungsprojekt<br />
Aufstellung selbst kein Unterschied;<br />
Auswirkungen – die Frage war ja sehr<br />
konkret.<br />
2.3 Fallbeispiel 3: Alberto – frei <strong>und</strong> spontan Deutsch sprechen (Bozen)<br />
Alberto ist ein erfolgreicher italienischer Geschäftsmann, der in der Schweiz lebt. Er ist von<br />
der deutschen Kultur fasziniert <strong>und</strong> möchte frei <strong>und</strong> spontan Deutsch sprechen.<br />
Anliegen (Vorinterview) Veränderungen (Nachinterview)<br />
Mein Ziel ist es frei <strong>und</strong> spontan Deutsch zu<br />
sprechen. Bin von der deutschen Kultur<br />
fasziniert kann aber nicht richtig teilhaben<br />
Ich möchte die Sprache soweit beherrschen,<br />
dass ich sie im täglichen Umgang verwenden<br />
kann.<br />
Ich habe diese Schwierigkeit, dass ich zur<br />
Perfektion neige <strong>und</strong> nicht den Mut habe,<br />
mich zu blamieren.<br />
Ich möchte den Knoten lösen, möchte Leute<br />
kennen lernen <strong>und</strong> mit ihnen kommunizieren.<br />
Ich möchte das Niveau erreichen, das ich im<br />
Englischen <strong>und</strong> Französischen erreicht habe.<br />
Ich würde mit jemandem Deutsch sprechen<br />
<strong>und</strong> es erst nachher merken.<br />
Würde in der Früh aufwachen <strong>und</strong> hätte im<br />
Traum Deutsch gesprochen <strong>und</strong> würde weiter<br />
Deutsch sprechen.<br />
Gespräch nach 4 Wochen: Ich war kurz nach<br />
der Aufstellung auf einem Seminar am<br />
Chiemsee. Ich habe mich wohl gefühlt <strong>und</strong><br />
mit den Teilnehmern auf Deutsch<br />
geradebrecht <strong>und</strong> gescherzt. Ich war viel<br />
gelassener <strong>und</strong> ruhiger. Ich will die Sprache<br />
auch besser lernen, ich habe mich schon nach<br />
einem Kurs in Köln erk<strong>und</strong>igt. Ich will mich<br />
noch vor Weihnachten einschreiben. Es hat<br />
sich für mich ein Knoten gelöst: ich muss<br />
nicht Deutsch sprechen, aber ich kann es tun,<br />
wenn es nützlich <strong>und</strong> sinnvoll ist.<br />
Gespräch nach 4 Monaten: Es hat sich so viel<br />
in meinem Leben geändert. Die Sprache ist<br />
etwas in den Hintergr<strong>und</strong> gerutscht.<br />
Wenn ich in der Schweiz mit Leuten reden<br />
muss, die nur Deutsch verstehen, z.B. mit<br />
den Handwerkern, dann geht es problemlos.<br />
2.4 Fallbeispiel 4: Gerlinde – Slowenisch an meiner Seite (Klagenfurt)<br />
Gerlindes Fallbeispiel bringt uns erstmals nach Kärnten <strong>und</strong> in Kontakt mit der slowenischen<br />
Sprache hier. Gerlinde hat einen Kärntner Slowenen geheiratet <strong>und</strong> ist aus einem anderen<br />
B<strong>und</strong>esland zugezogen. Sie hat während ihrer Studienzeit in ihrer Heimatstadt bereits<br />
Slowenisch gelernt. Dort fanden es ihre Bekannten interessant <strong>und</strong> toll, dass sie eine<br />
slawische Sprache lernte. Eine ihrer ersten Erfahrungen in Kärnten war, dass das hier nicht so<br />
war, dass sie immer wieder auf Verw<strong>und</strong>erung <strong>und</strong> auch Ablehnung stieß.<br />
Anliegen (Vorinterview) Veränderungen (Nachinterview)<br />
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