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Sprachblockaden: Hintergründe und ... - Sodalitas

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Ao. Univ. Prof. Dr. Georg Gombos<br />

Bildungshaus <strong>Sodalitas</strong>, Tainach/Tinje, 17.1.2006<br />

müssen; mich „zugehörig fühlen“; besser<br />

erkennen, wer ich bin; weniger Vorurteile<br />

haben; offener sein;<br />

Anders wäre:<br />

Ich würde vor Problemen nicht davonlaufen;<br />

meine Standpunkte stärker verteidigen, mich<br />

unangenehmen Situationen stellen; mehr<br />

Vertrauen, weniger Misstrauen anderen<br />

Personen gegenüber haben; keine<br />

Aggression spüren wenn ich die slowenische<br />

Sprache höre;<br />

Das Gefühl der Beklemmung ist<br />

verschw<strong>und</strong>en. Als wäre ich von einem<br />

Druck befreit.<br />

Empfinde keine Aggressionen mehr, wenn<br />

ich Leute slowenisch sprechen höre.<br />

„Trenne“ die Sprache von den Personen.<br />

Kann besser „nein“ sagen <strong>und</strong> fühle mich<br />

generell selbstbewusster <strong>und</strong> stärker.<br />

Interesse für Fremdsprachen ist wieder<br />

höher. Wenn ich englische Lieder höre<br />

versuche ich, diese zu verstehen nicht nur zu<br />

hören.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass – so wie bei den hier vorgestellten Fallbeispielen – es<br />

bei allen KlientInnen zu positiven Veränderungen, ihr Anliegen betreffend gekommen ist. In<br />

mehreren Fällen ist es zusätzlich zum Anliegen zu weiteren positiven Veränderungen<br />

gekommen. Dabei handelt es sich um Veränderungen, die die Klienten nicht beim Anliegen<br />

geschildert haben, die sozusagen außerhalb des Beratungsauftrages waren. So berichtet<br />

• Irene davon, dass<br />

o für sie auch die Rechtschreibung in Deutsch einfacher geworden ist, d.h. dass<br />

die Arbeit auch eine Auswirkung auf die deutsche Sprache gehabt hat;<br />

o sie seit dem lockerer mit ihrer Mutter umgehen kann;<br />

o sich ihr Körpergefühl verändert hat <strong>und</strong> sie keine Probleme mit<br />

Spannungsgefühlen <strong>und</strong> Kopfschmerzen mehr habe. Sie fühle sich trotz<br />

vermehrter körperlicher Belastung durch einen Umzug lockerer:<br />

o sie „leicht <strong>und</strong> einfach“ ein Haus (gemeinsam mit früherem Mann) verkauft<br />

habe <strong>und</strong> mit neuem Lebenspartner ein neues gekauft habe. Das sei klar <strong>und</strong><br />

einfach gewesen.<br />

• Nora berichtet davon, dass<br />

o das Gefühl der Beklemmung ist verschw<strong>und</strong>en sei, so als wäre sie von einem<br />

Druck befreit;<br />

o könne besser „nein“ sagen <strong>und</strong> fühle sich generell selbstbewusster <strong>und</strong> stärker;<br />

o ihr Interesse für Fremdsprachen sei wieder höher. Wenn sie englische Lieder<br />

höre versuche sie, diese zu verstehen nicht nur zu hören.<br />

Mit anderen Worten: die Arbeit zeitigt in manchen Fällen auch Nebenwirkungen – in den<br />

allermeisten Fällen erwünschte <strong>und</strong> positive. In einem Fall stellte sich durch die Arbeit am<br />

Sprachenthema heraus, dass die Klientin mit einem wesentlichen Konflikt in ihrem jetzigen<br />

Leben zu konfrontieren hat. Die Nicht-Beschäftigung mit dem Thema hat auf das<br />

Sprachenthema ausgestrahlt, die Bearbeitung des Sprachenthemas hat einerseits eine<br />

wesentliche Verbesserung gebracht – sie konnte stressfrei Englisch sprechen – ihr andererseits<br />

auch gezeigt, dass sie sich mit einem wesentlichen Lebensthema auseinander zu setzen hat<br />

(was sie dann auch tat).<br />

2.6 <strong>Hintergründe</strong> für Sprach(lern)blockaden<br />

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