Ausgabe 5 vom 01. Februar 2006 - Stadt Heidelberg
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Seite 2 Stimmen aus dem Gemeinderat STADTBLATT Nr. 5<br />
CDU<br />
Konferenzzentrum<br />
Zu dem Punkt, wieso einige<br />
<strong>Stadt</strong>ratskollegen nun<br />
erneut die Standortfrage<br />
Kristina Essig<br />
diskutieren, versage ich<br />
mir weitere Ausführungen. Nur soviel: Der<br />
Standort am Bahnhof ist ideal. Dies wird uns<br />
von allen wirklichen Experten nach wie vor<br />
versichert. Am Bahnhof treff en nahezu alle<br />
Verkehrslinien zusammen, die unmittelbare<br />
Nähe zur Autobahn ist ein riesiges Plus. Mögliche<br />
Synergieeff ekte mit Unternehmen, die<br />
an diesem Standort bereits angesiedelt sind,<br />
sind nicht zu unterschätzen. Für die zukünftige<br />
Bahnstadt eine große Chance.<br />
Ganz off ensichtlich falsch verstanden wurde<br />
von den neuen Standort-Suchern die Frage<br />
der europaweiten Ausschreibung. Im Gegensatz<br />
zu deren Aussagen in der Presse, es<br />
müsse auf jeden Fall europaweit ausgeschrieben<br />
werden, ist diese Frage gerade jetzt erst zu<br />
klären. Dies aber nicht deshalb, weil im Vorfeld<br />
vergessen wurde, dies zu prüfen, sondern<br />
weil das Ergebnis der Ausschreibung im Gegensatz<br />
zum Ausschreibungstext steht. D.h.,<br />
ausgeschrieben war unter anderem, dass die<br />
<strong>Stadt</strong> keine Zuschüsse zum Bau beziehungsweise<br />
zum Betrieb eines Konferenzzentrums<br />
zahlen wollte. Hieran hielt sich genau ein Bewerber.<br />
Alle anderen erklärten, ohne Zuschüsse<br />
nicht auskommen zu können. Die Diskussion<br />
– nach der Vorstellungsrunde der Bewerber<br />
– führte im zuständigen Ausschuss zu dem<br />
Ergebnis, dass man wohl um Zuschüsse nicht<br />
herumkommen werde. Genau in diesem Moment<br />
kam dann das Europarecht – das selbstverständlich<br />
schon länger besteht – erstmals für<br />
uns zum Tragen, denn nach EU-Beihilferecht<br />
ist eine europaweite Ausschreibung grundsätzlich<br />
dann durchzuführen, wenn Zuschüsse<br />
der öff entlichen Hand fl ießen und dadurch<br />
die Gefahr besteht, dass dies einen Eingriff in<br />
die Wettbewerbsfreiheit bedeutet. In dem entsprechend<br />
durchzuführenden Notifi zierungsverfahren<br />
erfolgt in solchen Fällen dann grundsätzlich<br />
auch die Rückfrage nach den Kriterien<br />
der zuvor durchgeführten Ausschreibung.<br />
Ob eine EU-Ausschreibung auch tatsächlich<br />
im vorliegenden Fall durchzuführen ist, ist eine<br />
hochkomplizierte Frage und soll deshalb nun<br />
von entsprechenden Experten geprüft werden.<br />
Voraussetzung für diese Prüfung aber ist, dass<br />
man sich auf die wichtigsten Eckpunkte wie<br />
Standort, Größe und Bezuschussung festlegt.<br />
Nur so kann geprüft werden, ob erneut ausgeschrieben<br />
werden muss oder ob es gegebenenfalls<br />
eine Möglichkeit gibt, dieses Verfahren<br />
durch entsprechende – etwa ergänzende<br />
oder modifi zierende – Maßnahmen zur<br />
bestehenden Ausschreibung zu vermeiden.<br />
Dies bedeutet keine Zeitverzögerung, sondern<br />
trägt im Gegenteil dazu bei, die Dinge<br />
schneller auf den Weg zu bringen.<br />
SPD<br />
Träume Straßenbahn<br />
Linie 6<br />
Weihnachten <strong>2006</strong>: Leise<br />
Werner Brants und auf Gummi gelagert,<br />
über lautlose Elektroweichen schweben die<br />
behindertengerechten nagelneuen Niederfl<br />
urwagen der Linie 6 durch das verschneite,<br />
weihnachtlich geschmückte Kirchheim. Die<br />
Schwetzinger Straße mit ihrem neuen wunderschönen<br />
Straßenpfl aster ist eine interessante<br />
Einkaufsmeile geworden. Schön dekorier-<br />
te Schaufenster laden zum Erlebnisseinkauf<br />
ein. Am Friedhof stehen täglich ca. 200 Autos<br />
des ganzen Umlandes, die Pendler fahren bequem<br />
und schnell auf eigener Trasse zum Bismarckplatz,<br />
und stehen nicht im langen Stau<br />
auf der Speyerer Straße. Ersparen sich auf diese<br />
Weise Parkgebühren und Knöllchen. Die<br />
HSB hat riesigen Benutzerzuwachs und kann<br />
langsam ihren großen Schuldenberg abbauen.<br />
Alle Kirchheimer haben sich inzwischen<br />
an die neue Verkehrsregelung gewöhnt. Viele<br />
glückliche Menschen kommen zum Straßenbahnbeauftragten<br />
und bedanken sich für<br />
die viele Arbeit, die er hatte, und für die vielen<br />
Nerven, die er gelassen hat. Die scheidende<br />
Oberbürgermeisterin Beate Weber lädt alle<br />
Kirchheimer zur kostenlosen Jungfernfahrt<br />
mit Lebkuchen und Glühwein ein. Darf man<br />
als Straßenbahnbeauftragter eigentlich noch<br />
Träume haben? (Straßenbahnbeauftragter Günther<br />
W. Rehm, Augenoptikermeister)<br />
Müssen Träume Träume bleiben? Sicherlich<br />
nicht, wenn auch der Weg dahin mitunter<br />
sehr beschwerlich wirkt. Vergangene Baumaßnahmen<br />
haben gezeigt, dass es Mittel und<br />
Wege gibt, Härten aufzufangen, Hindernisse<br />
zu beseitigen und die negativen Auswirkungen<br />
von Großbaumaßnahmen auf das Notwendigste<br />
zu beschränken. Zur Erreichung<br />
dieses Zieles wurde erstmalig bei der Großbaustelle<br />
Brückenstraße mit großem Erfolg<br />
ein Baustellenbeauftragter eingesetzt, der die<br />
Belange der betroff enen Bürger/innen (unabhängig<br />
ob Geschäftsinhaber oder Privatmann)<br />
gegenüber der Baustellenleitung, der<br />
RNV und der <strong>Stadt</strong>verwaltung vertreten soll.<br />
Wir wollten an dieser Stelle Herrn Rehm Gelegenheit<br />
geben, sich und seine Gedanken vorzustellen.<br />
Wir danken ihm nochmals für seine<br />
Bereitschaft, seine Arbeitskraft und seine<br />
Nerven ehrenamtlich zur Verfügung zu stellen<br />
und vertrauen darauf, dass Sie sein Angebot<br />
wahrnehmen. Wir sagen Herrn Rehm bei<br />
der Ausübung seiner Arbeit die uns mögliche<br />
Unterstützung zu. Mit Sicherheit wird sich im<br />
Verlauf der Baumaßnahme die Gelegenheit ergeben<br />
ein oder zwei Baustellenfeste auszurichten.<br />
Eventuell lässt sich ein Baustellenfest mit<br />
der Kirchheimer Straßenfest verbinden, wobei<br />
aus dem Fonds für Großbaustellen die fi nanziellen<br />
Rahmenbedingungen unterstützt werden<br />
könnten. Mit Spannung erwarten wir die<br />
Vollendung eines Traumes des Straßenbahnbeauftragten<br />
„zur Adventszeit <strong>2006</strong>“ und freuen<br />
uns auf das Glas Glühwein, mit dem wir zusammen<br />
auf die Straßenbahn und das gelungene<br />
Bauabschlussfest anstoßen werden.<br />
GAL<br />
Kongresszentrum −<br />
wie weiter?<br />
Europaweite Neuaus-<br />
Christian Weiss schreibung ist der aktuelle<br />
Streitfall. Ein Kongresszentrum zwei Mal ausschreiben,<br />
um dann festzustellen, dass man<br />
es noch ein drittes Mal – europaweit – ausschreiben<br />
muss? Wenn Zuschüsse über einer<br />
bestimmten Grenze gezahlt werden, ist dies<br />
zwingend notwendig, das musste man schon<br />
bei der letzten Ausschreibung wissen. Aus meiner<br />
Sicht gibt es daher zwei Kritikpunkte an<br />
der derzeitigen Situation. Warum wurde der<br />
Gemeinderat damals nicht informiert, dass<br />
im Falle einer Bezuschussung eine neue Ausschreibung<br />
nötig wäre? Warum sucht der Gemeinderat<br />
nun nicht nach Wegen, ohne erhebliche<br />
Zuschüsse und damit ohne weitere Ausschreibung<br />
auszukommen? Dies leitet zu der<br />
für mich viel wichtigeren Frage. Der Gemeinderat<br />
wird in der übernächsten Woche nicht<br />
nur eine Neuausschreibung beschließen, sondern<br />
auch ein massiv erhöhtes Flächenprogramm.<br />
Grundlage der letzten Ausschreibung<br />
war das Andersen-Gutachten. Sicher nicht billig<br />
wurde ein renommiertes Institut mit einer<br />
Marktanalyse beauftragt, mit dem Ergebnis,<br />
dass ein Kongresszentrum mit 4.400 Quadratmetern<br />
die richtige Größe innerhalb der deutschen<br />
Kongresslandschaft biete. Einen Bewerber,<br />
der knapp 15 Prozent unter dieser Vorgabe<br />
bleibt, verwirft man nun, orientieren will<br />
man sich an zwei Bewerbern, die 40 Prozent<br />
mehr Fläche benötigen. CDU und SPD wollen<br />
ein Kongresszentrum mit 6.000 Quadratmetern<br />
ausschreiben, was auf einen jährlichen<br />
Zuschuss von rund 1 Mio. Euro herauslaufen<br />
wird. Aber hat sich der Markt verändert, gibt<br />
es neue Grundlagen? Nein, zwei Bewerber hätten<br />
gerne 6.000 Quadratmeter und einen Millionenzuschuss,<br />
das sind off enbar ausreichende<br />
Gründe, seine Meinung zu ändern. Der Bewerber,<br />
der ohne laufenden Zuschuss auskommt,<br />
der sich nahe am Andersen-Gutachten bewegt<br />
und durch den eventuell sogar eine weitere<br />
Ausschreibung vermieden werden könnte, diesen<br />
verwirft man als unrealistisch. Nach dem<br />
Motto: „Wenn schon dann richtig. Aber was<br />
richtig ist, wissen wir nicht“. Aus meiner Sicht<br />
ist dies ein sehr unverantwortlicher Umgang<br />
mit dem <strong>Heidelberg</strong>er <strong>Stadt</strong>haushalt.<br />
Lore<br />
Schröder-Gerken<br />
DIE HEIDELBERGER<br />
Mozart all over<br />
Wer lässt sich schon gerne<br />
hinter die Kulissen gucken?<br />
Im <strong>Heidelberg</strong>er The-<br />
ater hatte man am Samstag dazu Gelegenheit.<br />
Anlässlich des 250. Geburtstags von W. A. Mozart<br />
gab es eine Party und die Möglichkeit, das<br />
ganz Theater mit Mozart zu erkunden. Beim<br />
Eintreff en wurde man von freundlichen Schüler/innen<br />
des St. Raphael-Gymnasiums in zeitgenössischen<br />
Kostümen von einem Mozartereignis<br />
zum anderen geführt wurde. Dabei ging<br />
es durch diesen Irrgarten schmaler Gänge und<br />
verwinkelter Treppen, von Werkstätten zu Proberäumen<br />
und Bühnen bis hin zur Theaterkantine,<br />
wo unter anderem österreichische Spezialitäten<br />
angeboten wurden. Das Programm bot<br />
für jeden Besucher jeder Altersstufe etwas. Die<br />
Erkundungsreise durchs Theater macht auch<br />
klar, dass hier zur Umsetzung künstlerischer<br />
Ideen, bedingt durch den baulichen Zustand<br />
dieses Hauses, viel Improvisationsgeist und Engagement<br />
notwendig sind. Diese Notwendigkeiten<br />
können wohl bis zu einem gewissen<br />
Maß künstlerische Arbeit befl ügeln, aber bei<br />
allen Erfolgen und allem Enthusiasmus dürfen<br />
wir nicht die Gesundheit und die Sicherheit<br />
der Theaterleute aus den Augen verlieren.<br />
Dank an Peter Spuhler, Cornelius Meister und<br />
allen Beteiligten für die Begegnung mit Mozart<br />
und dem <strong>Heidelberg</strong>er Theater. Als ich nach<br />
sechs musikalisch anspruchsvollen, informativen<br />
und fröhlichen Stunden das Theater verließ,<br />
hatte ich im Gespräch mit Besuchern oft<br />
gehört, man habe nicht nur „Den tollen Tag“,<br />
sondern auch ein tolles Theater erlebt.<br />
FDP<br />
Konferenzzentrum –<br />
idealer Standort am<br />
Neckar<br />
Margret<br />
Hommelhoff Ein Konferenzzentrum am<br />
Neckar zwischen Marriott-Hotel und IBM-Gebäude:<br />
ein Glücksfall für <strong>Heidelberg</strong>! „Shuttle-Schiff<br />
e“, eine einmalige Attraktion, die Ta-<br />
gungsveranstalter anspricht, bringen die<br />
Konferenzteilnehmer in ihrer Freizeit in die<br />
Altstadt. Gut besuchte Kongresse sind hier zu<br />
erwarten. Wenn aber CDU und SPD auf dem<br />
Platz am Bahnhof für das Kongresshaus bestehen,<br />
verbessern sie zwar das Bahnhofsumfeld,<br />
bleiben aber für Kongressveranstalter unattraktiv<br />
und stehen mit leeren Räumen da.<br />
Der bewährte Rosengarten in Mannheim ist<br />
nur 18 Kilometer entfernt. Einen Platz am Neckar<br />
kann er aber nicht bieten. Wie immer die<br />
rechtlichen Verhältnisse der Grundstücke am<br />
Neckar sind, wir sollten diesen Platz auf jeden<br />
Fall europaweit mit ausschreiben.<br />
Einladung: Mittwoch, 1. Febr., 19.30 Uhr, Goldene<br />
Sonne, Hauptstr. 170, „Zeit für Optimisten?“<br />
– Pol Erfahrungen und Perspektiven für<br />
Liberale; Veranstaltung mit Dr. Philipp Rösler,<br />
FDP-Fraktionsvors. im Niedersächs. Landtag<br />
und Dr. Annette Trabold, FDP-Landtagskandidatin<br />
in HD (www.Annette -Trabold.de)<br />
Kongresszentrum<br />
Verwaltung, SPD und<br />
CDU lehnen den FWV-An-<br />
Klaus Pflüger trag ab, zur Abwägung der<br />
Risiken einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer<br />
mit den Angeboten zu befassen. Die Verwaltung<br />
schlägt vor mit dem Modell des Bewerbers<br />
weiter zu verfahren, der als einziger<br />
die Fragen nach der Risikoübernahme nicht<br />
beantwortete, was bedeutet, damit sind alle anderen<br />
Bewerber aus dem Rennen. Gleichzeitig<br />
fällt der Verwaltung ein, wir haben vergessen<br />
europaweit auszuschreiben und müssen<br />
die Ausschreibung wiederholen. Da muss die<br />
Frage nach der Kompetenz erlaubt sein, zumal<br />
die Verwaltung, trotz, wie jetzt bekannt, vieler<br />
Warnungen im Vorfeld der ersten Ausschreibung,<br />
uns den falschen Bewerber vorschlug,<br />
der dann auch ausfi el. Unnachgiebig beharren<br />
OB, Erster Bürgermeister, SPD und CDU auf<br />
dem Standort Bahnhof, obwohl es preiswertere<br />
und attraktivere Standorte gibt. Wer will<br />
bestreiten, dass ein Kongressveranstalter lieber<br />
am Neckar tagt wie am Bahnhof? Eine große<br />
Anzahl im Gemeinderat möchte die Standortfrage<br />
off en lassen. Die falsche Behauptung<br />
der Verwaltung, das ginge bei einer europaweiten<br />
Ausschreibung nicht, macht nur nachdenklich.<br />
Die FWV wird das weiterhin kritisch<br />
begleiten, denn wir sollen zum Wohle<br />
der <strong>Stadt</strong> und ihrer Bürger handeln und nicht<br />
in Nibelungentreue zur Verwaltung.<br />
Derek<br />
Cofie-Nunoo<br />
FWV<br />
generation.hd<br />
Gutes Morgen <strong>Heidelberg</strong><br />
– 1 Jahr generation.hd<br />
im Gemeinderat!<br />
(Fortsetzung)<br />
In unserem Wahlprogramm „Gutes Morgen<br />
<strong>Heidelberg</strong>“ fragten wir, wie 14-Jährige denken,<br />
wovon Sie träumen, welche Hoff nungen<br />
und Ängste sie umtreiben? Nicht ohne Grund,<br />
denn wir wollten diese Fragen nicht selbst beantworten,<br />
sondern die Jugendlichen selbst als<br />
Experten zu Rate ziehen. Endlich ist es geschaff t.<br />
Der Jugendgemeinderat ist gewählt, kann <strong>2006</strong><br />
die Arbeit beginnen und sich im Gemeinderat<br />
lautstark zu Wort melden. Die Erhaltung der<br />
Schulsozialarbeit an den Hauptschulen haben<br />
wir mit unserer Stimme im Gemeinderat gesichert.<br />
Bei der Einführung der teilgebundenen<br />
Ganztagesgrundschule Emmertsgrund,haben<br />
wir den teils schwierigen Einführungsprozess<br />
in Gesprächen mit den Eltern begleitet.<br />
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