Ausgabe 5 vom 01. Februar 2006 - Stadt Heidelberg
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Seite 4 <strong>Stadt</strong> und Leute STADTBLATT Nr. 5<br />
Mann des Auges und des Handwerks<br />
Der Grafi k-Designer Erwin Poell zu Gast in der Reihe „Erlebte Geschichte – erzählt“<br />
Seit 1995 ist er mindestens all<br />
jenen bekannt, die das Logo<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Heidelberg</strong> kennen<br />
und verwenden. Damals erhielt<br />
Erwin Poell den Auftrag,<br />
ein modernes und einheitliches<br />
Erscheinungsbild für die <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
zu entwickeln. Inzwischen<br />
hat das Logo das kurfürstliche<br />
Wappen weitgehend<br />
abgelöst.<br />
Michael Buselmeier stellte den<br />
erfolgreichen Grafi k-Designer<br />
anhand seiner opulenten Werkmonografi<br />
e, erschienen 1993<br />
im Birkhäuser Verlag, vor und<br />
fragte den „Mann des Auges“<br />
– „und des Handwerks“, wie<br />
Poell sogleich ergänzte – nach<br />
seiner Profession: „Ist ein Grafi<br />
ker ein Künstler?“ Erwin Poell<br />
verneinte mit dem Hinweis, ein<br />
Grafi k-Designer müsse immer<br />
dem Zeitgeist auf der Spur bleiben,<br />
um die Produkte zu vermarkten:<br />
„Es ist ein dienender<br />
Beruf,“ so Poell. Nach seinem<br />
Erfolgsrezept befragt erklärte<br />
er, er habe früh angefangen,<br />
den Auftrag zu hinterfragen<br />
und die Auftraggeber gefragt<br />
„Wozu brauchen Sie das?“<br />
Erwin Poell Foto: Rothe<br />
Erwin Poell zählte über drei<br />
Jahrzehnte zur Spitzengruppe<br />
seines Fachs. Im Alter von 75<br />
Jahren beendete er 2005 nach<br />
60 Jahren seine berufl iche Tätigkeit.<br />
Geboren wurde er 1930 in<br />
Ravensburg. Im Alter von 14 Jahren<br />
begann seine berufl iche Ausbildung<br />
in verschiedenen Berufen:<br />
<strong>vom</strong> Lithographen zum<br />
Schriftsetzer über Reprotechnik<br />
und Fotosatz zum Verlagshersteller.<br />
„Das gesamte Leben<br />
war ein learning by doing,“ erinnert<br />
er sich heute. Erste eigene<br />
Arbeiten waren Plakate und Prospekte<br />
für Theatergruppen.<br />
Ohne Abitur gelang es ihm, ab<br />
1951 bei Professor Brudi an der<br />
Tatkräftige Helfer gesucht<br />
Vortrag über Mostar. Vom 29. Januar bis 2. <strong>Februar</strong> besucht Mostars<br />
Bürgermeister Ljubo Beslic (l. neben Oberbürgermeisterin Beate Weber)<br />
mit fünf Dezernatsleitern <strong>Heidelberg</strong>. Am Mittwoch, 1. <strong>Februar</strong>,<br />
hält Ljubo Beslic um 19 Uhr im Spiegelsaal des Prinz Carl einen Vortrag<br />
mit Übersetzung über die aktuelle Situation in der <strong>Stadt</strong> im südlichen<br />
Bosnien-Herzegowina. Im Anschluss ist eine Fragerunde vorgesehen.<br />
Dazu sind alle <strong>Heidelberg</strong>er/innen eingeladen. Die Delegation<br />
informiert sich bei städtischen Ämtern über Verwaltungsstrukturen<br />
und Arbeitsabläufe. <strong>Heidelberg</strong> war maßgeblich beim Aufbau einer<br />
Verwaltung in Mostar beteiligt. Beim Empfang der Oberbürgermeisterin<br />
sagte Beslic, Mostar habe sehr viele Probleme und er sei sehr<br />
froh über die Zusammenarbeit mit <strong>Heidelberg</strong>. Foto: Rothe<br />
Staatlichen<br />
Akademie<br />
der bildenden<br />
Künste<br />
in Stuttgart<br />
zu studieren.<br />
Vom Bildlogo... Die Zeit nach ... zum <strong>Stadt</strong>logo<br />
dem Krieg<br />
schilderte er als „die schönste<br />
Zeit meines Lebens“, er erlebte<br />
eine interessante Zeit des Aufbruchs<br />
mit vielen neuen Eindrücken<br />
aus dem Ausland.<br />
1953 kam er nach <strong>Heidelberg</strong><br />
und wurde Herstellungsleiter<br />
und Buchgestalter im Keyser<br />
Verlag. Unter seiner Regie<br />
entstanden Karl-May-Bände,<br />
Fachzeitschriften und Plakate.<br />
1955 machte er sich selbstständig.<br />
In den folgenden fünfzig<br />
Jahren als freischaff ender Designer<br />
war er über drei Jahrzehnte<br />
einer der meistbeschäftigten<br />
Buchgestalter in der Bundesrepublik.<br />
Als Art Director der<br />
Verlage Ullstein und Propyläen<br />
in Berlin von 1966 bis 1971<br />
schuf er unter vielem anderen<br />
auch die Ullstein-Eule.<br />
Weitere Aufgaben von Chemie-<br />
und Pharmaunterneh-<br />
Freundeskreis Wolfsbrunnen lädt am 10./11. <strong>Februar</strong> zur „Wolfsbrunnen-Werkstatt Nr. 1“<br />
Wer mit Baumsäge und Heckenschere<br />
umzugehen weiß, ist zur<br />
„Wolfsbrunnen-Werkstatt Nr.<br />
1“ am Freitag, 10. <strong>Februar</strong>, und<br />
Samstag, 11. <strong>Februar</strong>, herzlich<br />
eingeladen.<br />
Der Freundeskreis Wolfsbrunnen<br />
hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
dieses „nicht unerhebliche<br />
Stück <strong>Heidelberg</strong>er Kulturgeschichte“<br />
mit Unterstützung<br />
von Landschafts- und Forst-<br />
amt vor dem weiteren Verfall<br />
zu bewahren. Die im 16. Jahrhundert<br />
entstandene Wolfsbrunnen-Anlage<br />
soll wieder<br />
ein Ort werden, „an dem man<br />
ein Stück Geschichte der Kurpfalz<br />
erfährt, wo romantische<br />
Sehnsüchte gelebt werden, ein<br />
Ort, an dem man der Fee Jetta<br />
und ihren Weissagungen begegnet<br />
und an dem man Natur<br />
und Landschaft, den genius loci,<br />
auf alle Sinne wirken lässt“,<br />
so der Freundeskreis. Neben<br />
der Arbeit kommen die leiblichen<br />
Genüsse nicht zu kurz.<br />
An beiden Tagen werden zur<br />
Stärkung Eintopfgerichte und<br />
Wärmendes für Leib und Seele<br />
geboten. Den Abschluss bildet<br />
am Samstag ab 17 Uhr der<br />
Wolfsbrunnen-Schmaus mit<br />
Wildschweinbraten. Das Festmahl<br />
wird begleitet von den<br />
Waldhornbläsern.<br />
Der Freundeskreis bittet um<br />
Anmeldung bis 6. <strong>Februar</strong><br />
bei Kathrin Rating, Telefon<br />
808303, Fax 805605, topos-3.<br />
rating@t-online.de. Die Mitarbeit<br />
ist an beiden Tagen, nur<br />
Freitag oder Samstag oder an einem<br />
halben Tag möglich. rie<br />
men, von Europarat,Ministerien,<br />
Schulbuch-<br />
und Lexikonverlagen<br />
(er gestaltete<br />
die Umschläge<br />
der grünen Pons-Wörterbücher)<br />
kamen hinzu. Für<br />
die Deutsche Bundespost entwarf<br />
er über 30 Jahre lang Postwertzeichen,<br />
die in einer Aufl age<br />
von über einer Milliarde gedruckt<br />
wurden.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt seiner<br />
Arbeit galt der naturwissenschaftlichenWissensvermittlung<br />
in der Zusammenarbeit<br />
mit Prof. Hoimar von Ditfurth<br />
und führenden Naturwissenschaftlern.<br />
Für seine Arbeiten<br />
erhielt Erwin Poell nahezu 100<br />
nationale und internationale<br />
Preise und Auszeichnungen.<br />
„Erlebte Geschichte – erzählt“<br />
ist auch als Buch erhältlich,<br />
Band 1 und 2 gibt es jeweils<br />
zum Preis von 20,50 Euro im<br />
Kulturamt, Haspelgasse 12, sowie<br />
im Buchhandel. doh<br />
Bauduin<br />
informiert<br />
Baustellen in dieser Woche:<br />
Rottmannstraße (B 3): Wegen<br />
Gleissanierung gesperrt; Umleitung<br />
in Richtung <strong>Stadt</strong>zentrum ab<br />
Hans-Thoma-Platz über Berliner<br />
Straße; Süd-Nord-Verkehr über<br />
Handschuhsheimer Landstraße,<br />
Kapellenweg, Steubenstraße und<br />
Dossenheimer Landstraße.<br />
Kirchheimer Weg: Zwischen Rudolf-Diesel-Straße<br />
und Im Mörgelgewann<br />
einspurig; Umleitungsempfehlung:<br />
Cuzaring/Speyerer Straße.<br />
Schwetzinger Straße: Zwischen<br />
Zentstraße und Freiheitsweg gesperrt.<br />
Umleitungsempfehlung:<br />
Cuzaring/Speyerer Straße.<br />
Adenauerplatz: Einengung auf<br />
zwei Spuren; Umleitung: B 37.<br />
Römerstraße: Zwischen Bergheimer<br />
Straße und Römerkreis halbseitig<br />
gesperrt; Durchfahrt nur in Richtung<br />
Römerkreis. Umleitung <strong>vom</strong><br />
Römerkreis zur Bergheimer Straße<br />
über Kurfürsten-Anlage/Mittermaierstraße/Bergheimer<br />
Straße.<br />
Bäume werden gefällt<br />
Holzeinschlag im <strong>Stadt</strong>gebiet und auf dem Königstuhl<br />
In den nächsten Tagen und Wochen<br />
werden an verschiedenen<br />
Standorten im <strong>Stadt</strong>gebiet und<br />
im <strong>Stadt</strong>wald Baumfällarbeiten<br />
durchgeführt.<br />
Die Bäume sind ganz oder<br />
teilweise abgestorben beziehungsweise<br />
durch Pilzbefall<br />
und andere Einfl üsse so geschädigt,<br />
dass eine Fällung<br />
notwendig ist. In vielen Fällen<br />
besteht Umsturz- oder<br />
Bruchgefahr. Die Fällungen<br />
hat das Landschaftsamt mit<br />
dem Amt für Umweltschutz,<br />
Gewerbeaufsicht und Energie<br />
abgestimmt. Ersatzpfl anzungen<br />
werden an Ort und Stelle<br />
vorgenommen. Welche Schäden<br />
die Bäume aufweisen und<br />
wo sie stehen, ist auf Seite 8<br />
dieser STADTBLATT-<strong>Ausgabe</strong><br />
aufgeführt.<br />
Auch das Forstamt der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Heidelberg</strong> wird in den kommenden<br />
Wochen im Bereich<br />
der höheren Lagen des KönigstuhlsHolzeinschlagsarbeiten<br />
durchführen. Diese<br />
werden voraussichtlich in der<br />
nächsten Woche (5. Kalenderwoche)<br />
am Walderlebnispfad<br />
beginnen und anschließend<br />
im Bereich zwischen Rodelweg,<br />
Schwabenweg und Bismarckhöhenweg<br />
fortgesetzt.<br />
Insgesamt werden die Arbeiten<br />
etwa fünf bis sechs Wochen<br />
dauern.<br />
In dieser Zeit müssen aus Sicherheitsgründen<br />
einzelne<br />
Wege oder Wegabschnitte gesperrt<br />
werden. Um sich selbst<br />
nicht zu gefährden, werden die<br />
Waldbesucher/innen deshalb<br />
dringend gebeten, auf den Wegen<br />
zu bleiben, auf Absperrungen<br />
zu achten und gegebenenfalls<br />
auch einmal einen Umweg<br />
in Kauf zu nehmen. Spätestens<br />
ab Mitte März sind die gewohnten<br />
Wege dann wieder frei begehbar.<br />
Die Jahreszeit ist übrigens für<br />
die Holzernte ideal: Im Winter<br />
ist das Holz trocken und daher<br />
für die Weiterverarbeitung bestens<br />
geeignet. Hinzu kommt,<br />
dass die erforderlichen Maschinen<br />
auf gefrorenem Boden besonders<br />
gut eingesetzt werden<br />
können und weniger Schäden<br />
im Waldboden hinterlassen als<br />
im Sommer. neu<br />
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