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Regionalgruppenleiter - Bergbau Silberberg

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Dagegen sind römische Schächte oft quadratisch oder<br />

rechteckig. Es gibt auch hier keine einheitlichen<br />

Querschnitte. Sie weisen im allgemeinen aber eine<br />

Fläche von 2-4 m 2 auf (z.B. 1,5 x 1,0 m, 1,9 x 1,3 m;<br />

1,3 x 1,6 m; 2,0 x 1,9 m). Man hat aber auch<br />

Abmessungen von 2,6 x 1,8 m, 3 x 3 m oder sogar 3,9<br />

x 5,8 m angetroffen. Zudem gibt es auch kreisförmige<br />

Profile. Hierzu gehören die runden Schächte aus<br />

Hispanias Bleigruben mit Durchmessern von 3 m.<br />

Diese Schächte dienten dort vor allem der Förderung<br />

und Fahrung, zusätzlich eventuell auch noch der<br />

Bewetterung, denn in Gruben mit Teufen bis 300 m<br />

war eine Bewetterung wohl unerlässlich.<br />

Was man den bis jetzt gezeigten Bildern nicht entnehmen<br />

kann, ist die Beschaffenheit der Schachtwände<br />

(=Stösse). Diese sind in der vorklassischen<br />

Zeit meist sehr grob, da sie vielfach mit Gezähen aus<br />

Stein oder Kupfer niedergebracht wurden. Im<br />

Gegensatz dazu kann man die sauber gearbeiteten,<br />

glatten Stösse eines antiken Schachtes von Laureion<br />

(Abb. 4-3) bestaunen.<br />

Im <strong>Bergbau</strong>revier von Laureion stiess man auf<br />

Schächte mit abschnittsweise abgedrehter Achse.<br />

Beim Abteufen drehten die Bergleute die Achse alle<br />

10 m um ca. 9-10°. Dieses abschnittsweise Vorgehen<br />

schuf nun bequeme Auflegeflächen für Bühnen, auf<br />

denen die Fahrten abgestellt werden konnten.<br />

Abb. 4-3: Antiker Schacht<br />

im Revier von Laureion<br />

(Attica)<br />

(aus: Conophagos 1980,<br />

5.182 Abb. 9-21)<br />

Abb. 4-4: Grundriss eines antiken Schachtes<br />

mit abgedrehter Achse<br />

(aus: Conophagos 1980, S.187 Abb. 9-31)<br />

Spezielle Schächte sind die Gesenke. Einige Autoren<br />

bezeichnen damit ein schräg nach unten verlaufendes<br />

Abhauen, in Abb. 4-1 (e) dargestellt. Der Ausdruck<br />

Gesenk wird aber in der Montanliteratur auch für<br />

Blindschächte verwendet, d.h. für Schächte, die zwei<br />

Sohlen (z.B. Strecken) miteinander verbinden. Diese<br />

Art von Gesenk taucht vor allem im römischen<br />

<strong>Bergbau</strong> auf und diente der Fahrung, Bewetterung<br />

oder Wasserhaltung.<br />

4.2 Söhlige bis schwebende Grubenbaue Unter<br />

dieser Art von mehr oder weniger horizontalen bis<br />

leicht geneigten Grubenbauen können Stollen,<br />

Strecken und Querschläge eingereiht werden. Die<br />

Unterscheidung zwischen Stollen und Strecken ist oft<br />

schwierig, weil in der französi-<br />

Bergknappe 4/96 Seite 19

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