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<strong>·</strong><strong>·</strong><strong>·</strong><strong>·</strong> Betriebsvorstellung<br />

In dieser Ausgabe möchten wir euch den Betrieb Gruber,<br />

Reitbauer in Großarl, Heimat der reinrassigen Bundessiegerin<br />

2010 „Sondl“ vorstellen.<br />

Rupert und Greti Gruber bewirtschaften mit ihren Kindern einen<br />

Bergbauernbetrieb der Zone 3 im Tal der Almen. 28 ha Grünland<br />

werden bewirtschaftet, davon sind 20 ha Mähflächen und 8 ha<br />

Kultur- und Hutweiden. Zum Heimbetrieb gehört auch die in Hüttschlag<br />

gelegene 200 ha große Hubalm. Dort werden im Sommer<br />

130 Rinder, 10 Pferde, 30 Schafe und 10 Ziegen gesömmert.<br />

Neben den eigenen Tieren wird auch Lehnvieh aufgetrieben. Als<br />

weitere Standbeine dienen die Bewirtschaftung der 106 ha<br />

umfassenden Waldfläche sowie Urlaub am Bauernhof mit der Vermietung<br />

von zwei Zimmern, vier Ferienwohnungen und einem<br />

Ferienhaus. Die zum Hof gehörende Eigenjagd wird mit viel Leidenschaft<br />

selbst betrieben.<br />

Eine Züchterfamilie<br />

mit Bodenhaftung –<br />

Rupert junior, Monika,<br />

Sebastian, Rupert<br />

senior und Greti<br />

freuen sich über den<br />

großartigen Zuchterfolg<br />

bei der Verbandsrinderschau<br />

(nicht im Bild<br />

Tochter Elisabeth).<br />

Zucht<br />

Schwerpunkt der Zucht ist die reinrassige, mittelrahmige, problemlose<br />

Pinzgauer-Kuh, die ein gutes Fundament und ein funktionelles,<br />

festsitzendes Euter aufweist, und beim Reitbauern auch<br />

ein schönes Horn trägt. Im Stall stehen im Schnitt 18 Milchkühe,<br />

davon sind rund zwei Drittel Erstmelkkühe, die dann meist beim<br />

zweiten Kalb in Maishofen vermarktet werden. Die restlichen<br />

Kühe sind Altkühe wie „Wolga“ mit einer aktuellen Lebensleistung<br />

von 93.707 kg Milch bei 14 Abkalbungen oder die Bundessiegerin<br />

„Sondl“ (V: Mandarin) mit einer Lebensleistung von 50.745 kg<br />

Milch bei acht Abkalbungen. Jährlich werden ca. zwölf Kuhkälber<br />

und ein bis zwei Stierkälber als Nachzucht aufgestellt. Die Kühe<br />

werden grundsätzlich besamt, wobei ein Teststieranteil von 60%<br />

eingehalten wird. Aktuell wird vor allem mit den Teststieren<br />

„Marko“ und „Rester“ besamt. „Rester“ (V: Rat) stammt von der<br />

eigenen Stiermutter „Wolck“ (V: Göll) ab. Bei den Altstieren wurde<br />

diesen Winter vor allem mit „Luchs“ und „Nero“ besamt. Die<br />

Empfehlungen für die gezielten Paarungen der Stiermütter wurden<br />

eingehalten.<br />

Betriebsvorstellung<br />

Betriebsdaten<br />

Rupert und Greti Gruber, Reitbauer, Unterberg 24, 5611 Großarl<br />

Kinder: Rupert (19), Elisabeth (16), Monika (13), Sebastian (10)<br />

Oma: Maria (80)<br />

Seehöhe: 900 m<br />

Milchquote: 92.500 kg A- und D-Quote<br />

(Heimbetrieb und Alm)<br />

Stallform: Anbindestall: Mittellangstand mit Nackenriegelaufstallung<br />

für Kühe, Fressliegeboxenlauftstall<br />

für Kalbinnen, Tiefstreu für Kälber<br />

Siloraum: 3 Hochsilos à 100 m 3<br />

Fütterung: Grundfutter: Hälfte Silage, Hälfte Heu,<br />

im Sommer Alpung aller Tiere,<br />

Kraftfutter: Bio-Fertigfutter<br />

Mechanisierung: Traktor, Mähtrac, alle Heuwerbegeräte,<br />

Güllefass-Gemeinschaft<br />

Leistung im Jahr 2009:<br />

Kuhzahl Milch-kg Fett-% Eiweiß-% F-E-kg<br />

17,4 5.159 3,91 3,11 362<br />

Fütterung<br />

Im Winter werden die Kühe im Anbindestall gehalten und es<br />

wird je zur Hälfte Silage und belüftetes Heu händisch vorgelegt.<br />

Ergänzt wird die Fütterung durch ein biologisches Fertigfutter, das<br />

je nach Leistung verabreicht wird. Anfang Juni bis Anfang Oktober<br />

weiden die Kühe auf der Hubalm in Hüttschlag. Diese lange<br />

Weideperiode ist möglich, da in der Heimalm rund fünf Hektar<br />

gemäht werden und diese Flächen dann im Herbst beweidet werden.<br />

Das Jungvieh sowie die Pferde werden Ende Mai aufgetrieben,<br />

bleiben rund drei Wochen auf der Heimalm und weiden<br />

dann auf der großen Hochalm, bevor sie im Herbst wieder in die<br />

Heimalm kommen. Die im Sommer anfallende Milch wird zum Teil<br />

nach Hüttschlag zur Ablieferung gefahren und zum Teil auf der<br />

Alm zu Schnittkäse, Sauerkäse und Butter verarbeitet. Die Alm ist<br />

bewirtschaftet und Wanderer werden mit den eigenen Produkten<br />

bewirtet. Einige Almschweine laufen auf der Alm frei herum und<br />

sind neben den zwei eigenen Noriker-Stuten und den Pinzgauer-<br />

Ziegen ein Blickfang für die Gäste.<br />

Vermarktung<br />

Jährlich werden über die Versteigerungen in Maishofen acht bis<br />

zehn Zweit- und Drittkalbskühe verkauft. Bio, reinrassig, behornt<br />

und leistungsbereit sind die Markenzeichen der Kühe des Reitbauern.<br />

Stierkälber, sofern sie nicht für die Zucht interessant sind,<br />

werden an Betriebe im Tal zur Mastkälberproduktion verkauft, Altkühe<br />

über die Rinderbörse vermarktet.<br />

Schauerfolge<br />

Bei der letzen Vereinsausstellung 1999 in Großarl war der Reitbauer<br />

mit fünf Kühen vertreten. Viermal konnte man bei der Bundesschau<br />

teilnehmen, wobei „Sondl“ bei der Bundes-Pinzgauer-<br />

Schau 2005 in Maishofen den Gruppenreservesieg hinter der<br />

damaligen Bundessiegerin „Laura“ erreichen konnte. Bei der Bundesschau<br />

im Mai konnte sie sich dann mit ihrem jugendlichen<br />

Aussehen den Bundessieg der reinrassigen Pinzgauer sichern.<br />

Von „Sondl“ stehen im Moment eine Kalbin in Milch (V: Gneis) und<br />

ein Stierkalb (V: Wank) am Betrieb. Tochter Monika ist auch<br />

begeisterte Jungzüchterin und konnte mit zehn Jahren beim Bundes-Jungzüchter-Championat<br />

2008 in Greinbach den Typsieg in<br />

ihrer Gruppe erzielen.<br />

GF Dipl.-Ing. Mathias Kinberger <strong>·</strong><strong>·</strong><strong>·</strong><strong>·</strong><br />

P.S.: In der nächsten Ausgabe wollen wir euch die Heimat der<br />

Bundessiegerin PI x RF „Miss“, den Garnhof der Familie Kirchner<br />

in Flachau näher vorstellen.<br />

ARGE Pinzgauer 216/217 1/2010 29

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