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Vier Grosssteingräber im Landkreis Harburg - www . erratiker . ch

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Der Aufbau zum Transport dieser Last war sehr aufwendig; denn die Rollhölzer mussten<br />

genau parallel laufen, ebenfalls in den Kurven. Die S<strong>ch</strong>ienen müssen höhenglei<strong>ch</strong> sein. Au<strong>ch</strong><br />

wurde ein S<strong>ch</strong>litten benötigt, auf dem die Last ruht. Der Kraftaufwand zur Überwindung der<br />

Ruheposition und der Rollwiderstand waren höher als bere<strong>ch</strong>net.<br />

Unter Zuspru<strong>ch</strong> vieler Zus<strong>ch</strong>auer, Honoratioren aus Politik und Wirts<strong>ch</strong>aft, wurde das erste<br />

Hünensteinfest ausgeri<strong>ch</strong>tet. Der etwa 10to s<strong>ch</strong>were Findling ruht auf einem S<strong>ch</strong>litten. Unter<br />

diesem S<strong>ch</strong>litten sind Rollen (Rundhölzer) die auf "S<strong>ch</strong>ienen" laufen. 32 Zugseile sind am<br />

S<strong>ch</strong>litten befestigt. Der Transport des Findlings sollte als "Wettstreit" zwis<strong>ch</strong>en Politikern der<br />

Region und Mitgliedern eines Vereins für historis<strong>ch</strong>e Fahrzeuge dur<strong>ch</strong>geführt werden. Sollte<br />

der Versu<strong>ch</strong> glücken, würde ab 2002 ein regelmäßiger Wettstreit zwis<strong>ch</strong>en Vereinen und<br />

Gruppen be<strong>im</strong> "Hünensteintransport" ausgeri<strong>ch</strong>tet. Unsere Versu<strong>ch</strong>e haben gezeigt, dass man<br />

in der Lage ist, mit etwa 30 ungeübten Personen einen 10 t s<strong>ch</strong>weren Stein zu bewegen, wenn<br />

man dazu geeignete Seile, z.B. aus Leder, geeignetes Rollholz sowie einen vorbereiten Weg<br />

aus einseitig abgefla<strong>ch</strong>ten Holzstämmen einsetzt. Man kann au<strong>ch</strong> problemlos Steigungen mit<br />

8 Prozent Gefälle überwinden. Das Heben von unbearbeiteten Steinen ist äußerst s<strong>ch</strong>wierig.<br />

Unsere Versu<strong>ch</strong>e haben gezeigt, dass man Höhen mit einer s<strong>ch</strong>iefen Ebene überwinden kann.<br />

Diese Aufgabe lässt si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong>er bewältigen, wenn man das S<strong>ch</strong>ienennetz aus einem<br />

Hartholz gestaltet.<br />

Abbildung 9 Versu<strong>ch</strong> am Saller See<br />

Die meisten Anlagen jedo<strong>ch</strong> waren wesentli<strong>ch</strong> kleiner. Die Findlinge wurden aus der nahen<br />

Umgebung mit Hilfe von Rollen und Zugtieren herangetragen. Mit Rampen ließ man die<br />

Steine an Ihren best<strong>im</strong>mten Platz bringen. Teils wurde auf den Winter gewartet um die<br />

s<strong>ch</strong>weren Steine bei Eis und S<strong>ch</strong>nee besser bewegen zu können.<br />

Tausende Jahre später wurden die Anlagen bis in unsere Zeit bei Flurrodungen zerstört die<br />

Steine gebro<strong>ch</strong>en und für den Straßenbau oder zur Begrenzung von Gehöfen genutzt und für<br />

<strong>im</strong>mer zerstört. Ideologis<strong>ch</strong>e und religiöse Gründe haben eine geringe Rolle gespielt, obwohl<br />

die Steine au<strong>ch</strong> für Kir<strong>ch</strong>enbauten zers<strong>ch</strong>lagen wurden. In der Folge der <strong>im</strong> 17. Jahrhundert<br />

einsetzenden Aufklärung, aber insbesondere dur<strong>ch</strong> die Industrialisierung <strong>im</strong> 19. Jahrhundert<br />

wurden viele der alten Denkmäler zerstört. Zerstört wurden die Gräber au<strong>ch</strong> dort, wo sie den

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