Vier Grosssteingräber im Landkreis Harburg - www . erratiker . ch
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und in ihm galt der Thingfriede. Hier wurde Geri<strong>ch</strong>t gehalten und die Steinkreise deuteten den<br />
Handlungsbezirk ab. Im germanis<strong>ch</strong>en Re<strong>ch</strong>tswesen durfte Geri<strong>ch</strong>t nur „bei s<strong>ch</strong>einender<br />
Sonne“ gehalten werden. Die Sonne war in der Weltans<strong>ch</strong>auung des gesamten Nordens die<br />
Erzeugerin des Li<strong>ch</strong>ts, der Wärme und des Lebens, der Fru<strong>ch</strong>tbarkeit und vor allem au<strong>ch</strong> die<br />
Reglerin und Teilerin der Zeit. Ihr Jahreslauf wurde von Festen begleitet. Sie wurde darum<br />
zur persönli<strong>ch</strong>en Gottheit. Hier wurde Asyl gewährt und Gesetze für die Sippengemeins<strong>ch</strong>aft<br />
erlassen. Somit erklärt si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die Wahl eines geeigneten Platzes meist auf einer Anhöhe<br />
weithin für alle si<strong>ch</strong>tbar. Ebenso die grenzten die Bauwerke best<strong>im</strong>mte Bezirke wie<br />
Herrs<strong>ch</strong>aftsgebiete, Stammesgebiete oder Clangebiete ab. Na<strong>ch</strong> den Glaubensvorstellungen<br />
der Tri<strong>ch</strong>terbe<strong>ch</strong>erkultur wurden hier au<strong>ch</strong> die alten Götter verehrt best<strong>im</strong>mte Rituale oder<br />
Opferrituale zelebriert. Es wurden Ho<strong>ch</strong>zeiten gehalten und Jahresfeste gefeiert. Die Toten<br />
wurden hier auf Ihre Reise in die andere Welt ges<strong>ch</strong>ickt. Es war das S<strong>ch</strong>attenrei<strong>ch</strong>. Der<br />
Bannkreis hielt die Toten in Ihrem Rei<strong>ch</strong> zurück. Für Ihre Überfahrt bekamen Sie<br />
Grabbeilagen, wie Gefäße mit Getränken und Speisen , Tiere, Perlen, Kleidung, Waffen etc..<br />
Es war ein Umbru<strong>ch</strong> <strong>im</strong> Gange: Die Mutter Erde, die Wiedergeburt wurde zur Idee neuer<br />
Glaubensvorstellungen. So dienten viele Gräber au<strong>ch</strong> als markante und reizvolle Station der<br />
H<strong>im</strong>melswege.<br />
Wie die Pflanzen <strong>im</strong> Kreislauf der Natur so sollte der Mens<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> dem Tode <strong>im</strong> Kreislauf<br />
ins neue Leben ges<strong>ch</strong>ickt werden Es gab ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl Der<br />
Mens<strong>ch</strong> fand si<strong>ch</strong> nun <strong>im</strong> Mittelpunkt der Natur wieder und bra<strong>ch</strong>te seine Empfindungen<br />
dur<strong>ch</strong> große Bauwerke zum Ausdruck.<br />
Man<strong>ch</strong>e Anlage sind astrologis<strong>ch</strong> ausgeri<strong>ch</strong>tet und best<strong>im</strong>mten dur<strong>ch</strong> Festlegung der Tag und<br />
Na<strong>ch</strong>tglei<strong>ch</strong>e die Jahreszeiten. Es waren Kalender. Dies war wi<strong>ch</strong>tig für das Festlegen der<br />
regelmäßigen Versammlungstermine , der Tage des Aussäen und der Ernte aber au<strong>ch</strong> für die<br />
Best<strong>im</strong>mung der Jagd zu best<strong>im</strong>mter Wildwanderungszeiten. Viellei<strong>ch</strong>t wurden dur<strong>ch</strong><br />
festgelegte Zeiten au<strong>ch</strong> die Dauer von Regierungszeiten festgelegt. Ähnli<strong>ch</strong> unser heutigen<br />
Amtszeiten.<br />
So ist gibt es best<strong>im</strong>mte h<strong>im</strong>mlis<strong>ch</strong>e Ausri<strong>ch</strong>tungen. Dur<strong>ch</strong> Untersu<strong>ch</strong>ungen von Andreas<br />
Thom der Uni Leipzig sind 20 % der Anlagen dem Aufgang der Sonne zur<br />
Wintersonnenwende SE- NW und 10 % dem Aufgang der Sonne zur Sommersonnenwende<br />
NE-SW, na<strong>ch</strong>empfunden. 10 % dem Sonnenlauf von OW. ... Aber 60 % der Anlagen sind<br />
dem Hö<strong>ch</strong>ststand der Sonne NS oder 20 % geneigt NNE-SSW ausgeri<strong>ch</strong>tet.. Es gilt zu<br />
bea<strong>ch</strong>ten das damals natürli<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> keine H<strong>im</strong>melsri<strong>ch</strong>tungen in unserem Sinne existierten.<br />
Nur dur<strong>ch</strong> langwierige Beoba<strong>ch</strong>tungen konnten sol<strong>ch</strong>e Festlegungen ges<strong>ch</strong>ehen. Glei<strong>ch</strong>e<br />
Bere<strong>ch</strong>nungen liegen von Ewald. S<strong>ch</strong>uld vor. Somit sind diese Anlagen als<br />
Sonnenheiligtümer zu betra<strong>ch</strong>ten. Die Sonne war der Wi<strong>ch</strong>tigste Bestand in Ihrem Leben.<br />
Eine Sonnenwende oder Sonnwende (lat., grie<strong>ch</strong>. Der „Stillstand der Sonne“) findet zwe<strong>im</strong>al<br />
<strong>im</strong> Jahr statt. Zur Wintersonnenwende - auf der Nordhalbkugel der Erde am 21. oder 22.<br />
Dezember – errei<strong>ch</strong>t die Sonne die geringste Mittagshöhe über dem Horizont, während der<br />
Sommersonnenwende am 21. Juni (an Orten nördli<strong>ch</strong> des nördli<strong>ch</strong>en Wendekreises) ihren<br />
mittägli<strong>ch</strong>en Hö<strong>ch</strong>ststand über dem Horizont. Auf der Südhalbkugel sind die Verhältnisse<br />
umgekehrt, während des dortigen Winters ist auf der Nordhalbkugel Sommer.<br />
Während einer Sonnenwende errei<strong>ch</strong>t die Sonne <strong>im</strong> Lauf eines Sonnenjahres den größten<br />
nördli<strong>ch</strong>en oder südli<strong>ch</strong>en Abstand vom H<strong>im</strong>melsäquator. In diesem Augenblick kehrt die<br />
Sonne ihre dur<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>iefe der Ekliptik bewirkte Deklinationsbewegung um und nähert si<strong>ch</strong><br />
wieder dem H<strong>im</strong>melsäquator.