28.01.2013 Aufrufe

informiert

informiert

informiert

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

12<br />

Aufbereitung flexibler<br />

Endoskope<br />

Die hygienische Aufbereitung der<br />

Endoskope und des endoskopischen<br />

Instrumentariums hat durch entspre-<br />

Biopsiezangen im Ultraschallbad<br />

chend qualifiziertes und speziell geschultes<br />

Personal immer nach dem gleichen<br />

standardisierten Aufbereitungsverfahren,<br />

entsprechend der Richtlinien<br />

bzw. nach den Anweisungen des abteilungsspezifischen<br />

Hygieneplanes im<br />

Aufbereitungsraum zu erfolgen. Bei der<br />

Aufbereitung von flexiblen Endoskopen<br />

wird zwischen manueller Aufbereitung,<br />

halbautomatischer Aufbereitung im<br />

Desinfektionsgerät und maschineller<br />

Aufbereitung in Reinigungs- und Desinfektionsgeräten<br />

unterschieden.<br />

Alle Aufbereitungsverfahren beinhalten<br />

eine Vorreinigung, Dichtigkeitstest,<br />

sorgfältige manuelle Reinigung und<br />

mechanische Bürstenreinigung der<br />

zugänglichen Endoskopkanäle, Abspülen<br />

der Reinigungslösung, Desinfektion,<br />

Schlussspülung mit mikrobiologisch<br />

einwandfreiem Wasser, Trocknung<br />

und Lagerung.<br />

Wir verweisen zur praktischen<br />

Durchführung der Endoskopaufbereitung<br />

auf den Erlanger Hygieneplan 2000.<br />

Prinzipiell kann ein Endoskop<br />

manuell wie maschinell hygienisch<br />

sicher aufbereitet werden. Aus Gründen<br />

des Infektionsrisikos und der Desinfek-<br />

HYGIENE<br />

ionsmittelbelastung für das Personal ist<br />

eine maschinelle chemothermische<br />

Aufbereitung im geschlossenen System<br />

nach einem standardisierten und<br />

validierten Aufbereitungsverfahren zu<br />

bevorzugen.<br />

Aufbereitung von<br />

endoskopischem<br />

Zusatzinstrumentarium<br />

Aufbereitbare endoskopische<br />

Zusatzinstrumente, die Haut<br />

und Schleimhaut penetrieren,<br />

müssen nach sorgfältiger<br />

Reinigung und Desinfektion<br />

mit geeigneten Verfahren sterilisiert<br />

werden.<br />

Den Biopsiezangen muss dabei<br />

eine erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet<br />

werden. In der Literatur sind Fehldiagnosen<br />

durch unzureichend gereinigte<br />

Biopsiezangen mit fixiertem Gewebematerial<br />

des zuvor untersuchten Patienten<br />

sowie die Übertragung von<br />

Hepatitis C beschrieben. Die Biopsiezangen<br />

sind daher im Ultraschallbad<br />

und als zusätzlicher Schritt maschinell<br />

zu reinigen, dabei ist die Zangenbranche<br />

mit einer Klemme geöffnet.<br />

Zur Reinigung wird das Zusatzinstrumentarium<br />

soweit wie möglich zerlegt<br />

und auseinander gebaut, sofort in<br />

eine Reinigungslösung gelegt und mit<br />

weicher Bürste und Tuch gereinigt. Alle<br />

zugänglichen Kanäle und Hohlräume<br />

werden durchspült, um Sekrete und<br />

Gewebsreste zu entfernen. Angaben<br />

des Herstellers zu Konzentration und<br />

Einwirkzeit müssen beachtet werden.<br />

Die Instrumente werden aus der Lösung<br />

genommen und im Ultraschallgerät<br />

sowie zusätzlich maschinell gereinigt.<br />

Nach der hygienischen Aufbereitung<br />

werden die auf Funktion überprüften<br />

Instrumente einzeln in Sterilgutverpackung<br />

gegeben und nach<br />

Herstellerangaben mit einem geeigneten<br />

Verfahren sterilisiert. Nach Beendigung<br />

des Sterilisationsverfahrens sind die<br />

Sterilindikatoren zu kontrollieren und die<br />

Sterilverpackungen auf Beschädigungen<br />

zu überprüfen. Sterilisierte Instrumente<br />

sind geschützt vor Staub, Feuchtigkeit,<br />

Temperaturschwankungen und mechanischer<br />

Beanspruchung zu lagern. Das<br />

Verfallsdatum ist zu beachten.<br />

Optikspülflasche und Anschlussschlauch<br />

müssen sterilisierbar sein und<br />

arbeitstäglich gewechselt werden. Die<br />

Optikspülflasche ist mit sterilem Wasser<br />

zu füllen. Absaugsysteme, Adapter und<br />

Schlauchsysteme müssen arbeitstäglich<br />

gereinigt und desinfiziert werden und<br />

sind zwischen den Arbeitstagen trocken<br />

und kontaminationsgeschützt aufzubewahren.<br />

(2, 3, 5, 7, 12)<br />

Hygienekontrollen<br />

Infektiologische Probleme und die<br />

Kontaminationsmöglichkeiten endoskopischer<br />

Geräte machen es unabdingbar,<br />

die Ergebnisqualität der hygienischen<br />

Aufbereitung flexibler Endoskope und<br />

des Zusatzinstrumentariums regelmäßig<br />

(vierteljährlich) durch mikrobiologische<br />

Kontrollen zu überprüfen. Vor der Probenentnahme<br />

muss stets eine Händedesinfektion<br />

durchgeführt werden. Bei<br />

der Probenentnahme ist strikt darauf zu<br />

achten, dass keine sekundäre Kontamination<br />

stattfindet. Desinfizierte Endoskope<br />

sollten sowohl unmittelbar nach<br />

der Aufbereitung als auch nach mehrtägiger<br />

Lagerung untersucht werden.<br />

Methoden der Probenentnahme:<br />

Schwämmchentest zur optischen<br />

Kontrolle des Reinigungserfolges: ein<br />

mit NaCl 0,9% angefeuchtetes<br />

Schwämmchen (0,5 cm breit, 1 cm lang)<br />

mit der Biopsiezange durch den<br />

Instrumentierkanal ziehen und auf<br />

Verunreinigungen überprüfen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!