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Nachhaltige Entwicklung im Bau- und Wohnungswesen

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'Lege den Finger<br />

auf jeden Posten<br />

<strong>und</strong> frage, wie<br />

kommt er hier<br />

her?' (BRECHT)<br />

'Je bedrohter das<br />

Leben, desto<br />

blindwütiger wird<br />

gewohnt'<br />

(Gert SELLE).<br />

Es ist das Leichte, welches so schwer zu verwirklichen ist.<br />

Michael SCHARP, vom Institut für Zukunftsstudien <strong>und</strong><br />

Technologiebewertung, hat sich mit seinem Referat von allen<br />

Überzeichnungen ferngehalten. Er plädiert mit Blick auf<br />

Nachhaltigkeit be<strong>im</strong> Neubau von Eigenhe<strong>im</strong>en für sehr genaues<br />

Nachdenken über alternative Handlungsperspektiven <strong>und</strong> für<br />

eine genaue Berechnung der entstehenden Kosten. In<br />

Deutschland werden jährlich gleich hohe Summen für den<br />

Neubau <strong>und</strong> für die Rekonstruktion von Eigenhe<strong>im</strong>en<br />

ausgegeben <strong>und</strong> zwar 86 Milliarden Euro. Dieser Gleichstand<br />

auf der Kostenseite nötigt nicht nur ihn, in einem Forschungsinstitut,<br />

darüber nachzudenken, welches Gewicht den<br />

'Fahrkosten für Mobilitätsenergie' in der Familienkasse bzw. in<br />

einer volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zukommt. Die<br />

Rechnungen können <strong>im</strong> vorliegenden Bericht nicht<br />

nachvollzogen werden. Aber die Rechnung einer Familie, die<br />

den hohen Gr<strong>und</strong>stücks- <strong>und</strong> <strong>Bau</strong>kosten in Stadtzentren <strong>und</strong><br />

Städten ausweicht, scheint aufzugehen. Selbst wenn sie zwe<strong>im</strong>al<br />

am Tag einen Weg von 8,5 km Länge - hin zur Arbeit <strong>und</strong><br />

zurück ins eigene Haus - mit dem PKW oder mit dem ÖPNV<br />

bewältigt, dann hat sie möglicherweise einen finanziellen Vorteil<br />

realisiert. Dieser Vorteil mag auch sichtbar werden in der Größe<br />

der Wohnungen. Eigentümer eines Wohnhauses, eines Neubaus<br />

für drei Personen <strong>im</strong> Haushalt, verfügen durchschnittlich über<br />

124 m 2 Wohnfläche. Mieter dagegen 'begnügen' sich mit (dem<br />

statistischen Wert von) 84 m 2 Wohnfläche.<br />

Jedes Datum, jede Berechnung, löst allerdings neue Grübeleien<br />

aus: Im statistischen Mittel kommt einem Dreipersonenhaushalt,<br />

der in einem Eigenhe<strong>im</strong> residiert, 124 m 2 Wohnfläche zu. Wie<br />

viele Personen verfügen über noch mehr Wohnfläche? Wie<br />

'blindwütig wohnen' die Menschen in Deutschland? SELLE gibt<br />

eine Antwort, die in die Überlegungen zur nachhaltigen<br />

<strong>Entwicklung</strong> <strong>im</strong> <strong>Bau</strong>- <strong>und</strong> <strong>Wohnungswesen</strong> zu passen scheinen:<br />

"Je bedrohter das Leben, desto blindwütiger wird gewohnt.<br />

Weder ökonomische noch ökologische Krisen tun dem Boom<br />

neuer 'Wohnkulturen' Abbruch. Wohnen ist zentrales<br />

Kulturereignis, Inszenierungsform des Alltags schlechthin"<br />

(1993, Klappentext).<br />

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