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Arbeitsheft<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
FRÜHERKENNUNG<br />
von Chancen und Risiken in kleinen<br />
und mittleren Unternehmen
Praktische Hilfen zur<br />
Bearbeitung dieses<br />
Arbeitsheftes<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
Dieses Symbol<br />
zeigt die Verknüpfung<br />
der<br />
einzelnen<br />
Bereiche.<br />
Und so wissen<br />
Sie, welcher<br />
Aspekt abgehandelt<br />
wird.<br />
Erscheint dieses<br />
Symbol, können<br />
Sie Ihre Ideen<br />
und Gedanken<br />
zu Papier bringen.<br />
Dieses Symbol<br />
zeigt Ihnen<br />
Lesehilfen sowie<br />
wichtige Kurzinformationen<br />
an.<br />
Bei diesem<br />
Symbol werden<br />
Beispiele aus<br />
der Praxis<br />
„unter die Lupe<br />
genommen“.<br />
TIPP: Damit Sie die praktischen Hilfen zur<br />
Bearbeitung dieses Arbeitsheftes während der<br />
Lektüre immer sehen, können Sie das Seitenteil<br />
nach außen aufklappen, oder Sie trennen es ab<br />
und verwenden es als Lesezeichen.
Früherkennung von<br />
Chancen und Risiken<br />
„Eine Chance zu sehen, ist keine Kunst. Die Kunst<br />
ist es, eine Chance als erster zu sehen“. Diese Einsicht<br />
Benjamin Franklins gilt besonders für kleine<br />
und mittlere Unternehmen. Gerade in der heutigen<br />
Zeit sind diese aufgefordert, noch innovativer und<br />
kreativer zu handeln. Als Unternehmer oder Unternehmerin<br />
(im folgenden steht zur Vereinfachung<br />
„Unternehmer“ zugleich auch für „Unternehmerin“)<br />
müssen Sie Ihr Denken verändern, die Chancen,<br />
aber auch die Risiken Ihres eigenen Handelns rechtzeitig<br />
erkennen und auch einzelne Krisen meistern.<br />
Dieses Arbeitsheft des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />
und Arbeit wurde auf Initiative und in Begleitung<br />
des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie<br />
– Unterausschuss „ERP-Wirtschaftspläne“ konzipiert<br />
und fortentwickelt. Hierbei haben Unternehmer<br />
aus der Praxis für die Praxis entwickelt. Es wendet<br />
sich an Sie als Unternehmer in Produktion,<br />
Handwerk und Handel aber auch als Dienstleister<br />
und Freiberufler.<br />
Sie haben die Gründungsjahre hinter sich und befinden<br />
sich in einer mehr oder weniger eingespielten<br />
Unternehmenssituation. Am Markt sind Sie etabliert,<br />
arbeiten meist selbst im Betrieb mit und haben<br />
demzufolge chronisch wenig Zeit und häufig<br />
Ärger. Sie müssen aber dennoch regelmäßig den<br />
Kurs Ihres Unternehmens überprüfen, gegebenenfalls<br />
neu bestimmen und durch Umdenken neue<br />
Richtungen einschlagen.<br />
Diese Veröffentlichung soll Ihnen nützliche und<br />
wertvolle Anregungen geben, damit Sie den aktuellen<br />
und zukünftigen Anforderungen des Marktes<br />
noch erfolgreicher entgegentreten können. Denn in<br />
einer schnelllebigen Zeit sind Märkte heute durch<br />
ständige und überraschende Veränderungen für jeden<br />
von uns zu einer wachsenden Herausforderung<br />
geworden. Marktveränderungen sind aber normal.<br />
Ihre Flexibilität wird dadurch zu einem wichtigen<br />
Wettbewerbsfaktor.<br />
Das Arbeitsheft zeigt Ihnen, wie Sie durch Früherkennung<br />
mit Ihrem Unternehmen erfolgreicher<br />
werden, neue wertvolle Erkenntnisse gewinnen und<br />
diese in die Tat umsetzen können. Mit seiner Hilfe<br />
sollen Sie als Unternehmer anhand von kleineren<br />
Übungen, Checklisten und Seiten, auf denen Sie<br />
Fragen beantworten sowie Gedanken und eigene<br />
Ideen notieren können, praxisnah durch Früherkennung<br />
Ihre Chancen und Risiken selbst erkennen.<br />
Nützliche Tipps zu den einzelnen Kapiteln ergänzen<br />
diese für jedes kleine und mittlere Unternehmen<br />
wichtige Veröffentlichung.<br />
Ihr<br />
Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Arbeit
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Warum ist Früherkennung für Sie so wichtig 2<br />
2. Erfolgreich durch den Früh<strong>erkennungs</strong>prozess gehen 9<br />
3. Chancen für Ihre Zukunft erkennen und bewerten 12<br />
3.1 Finanzen beherrschen 14<br />
3.1.1 Kennzahlen grundsätzlich überprüfen 15<br />
3.1.2 Instrumente zur finanziellen Steuerung überprüfen 23<br />
3.1.3 Sofortmaßnahmen einleiten 25<br />
3.1.4 Finanzielle Zukunft gestalten 30<br />
3.2 Steuern Sie Ihre Leistungserstellung 36<br />
3.2.1 Vorhandene Ressourcen erhalten und nutzen 37<br />
3.2.2 Leistung verbessern durch Kostensenkung 44<br />
3.2.3 Leistung verbessern durch Marktbeobachtung 48<br />
3.3 Stellen Sie Ihre Kunden zufrieden 51<br />
3.3.1 Richtige Kundengruppe bestimmen 51<br />
3.3.2 Steigern Sie die Zufriedenheit Ihrer Kunden 56<br />
3.3.3 Kunden halten und neue Kunden gewinnen 60<br />
3.4 Stricken Sie sich Ihr ganz persönliches Netzwerk zur Informationsbeschaffung 62<br />
4. Wie Sie vom Erkennen und Bewerten zum Handeln kommen 68<br />
4.1 Das Wesentliche erkennen 68<br />
4.2 Die Erkenntnisse richtig umsetzen 70<br />
5. Früherkennung ist ein Lernprozess 72<br />
6. Ergänzende Informationen 76<br />
6.1 Informieren Sie sich und lassen Sie sich beraten 76<br />
6.2 Adressen 78<br />
6.3 Bestellcoupon 79<br />
6.4 Beurteilung durch den Leser/Nutzer 80<br />
1
2<br />
Warum ist Früherkennung für Sie so wichtig?<br />
Früherkennung<br />
führt Sie rechtzeitig<br />
auf den<br />
richtigen Kurs!<br />
Beachten Sie dabei:<br />
Mit klaren Zielen<br />
bestimmen Sie den<br />
Kurs. Mit Früherkennung<br />
sind Sie<br />
Ihr eigener Lotse.<br />
1. Warum ist Früherkennung für<br />
Sie so wichtig?<br />
Ca. 7.000 Großunternehmen stehen rd. 3,3 Millionen kleine und<br />
mittlere Unternehmen sowie Selbständige in Handwerk, Industrie,<br />
Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Freien Berufen gegenüber.<br />
Mittelständische Unternehmen tragen mit knapp 50 Prozent zur<br />
Bruttowertschöpfung aller Unternehmen bei und nehmen 46 Prozent<br />
der Bruttoinvestitionen vor.<br />
Neben ihrer gesellschaftlichen Bedeutung besitzen kleine und mittlere<br />
Unternehmen vor allen Dingen eine große wirtschaftliche Bedeutung<br />
als Arbeitgeber, Ausbilder, Anbieter und Innovatoren. Sie schaffen<br />
knapp 70 Prozent der Arbeits- und nahezu 80 Prozent der Ausbildungsplätze.<br />
Sie bilden damit das Rückgrat der deutschen Wirtschaft.<br />
Auch Sie haben vor einiger Zeit den Sprung ins kalte Wasser gewagt<br />
und ein Unternehmen gegründet oder einen bestehenden Betrieb<br />
übernommen. Sie verfügen aber im Gegensatz zu Großunternehmen<br />
nicht über spezielle Abteilungen für Unternehmensplanung, Marketing,<br />
Organisation, Controlling oder Finanz- und Rechnungswesen.<br />
Für diese administrativen Aufgaben sind Sie weitgehend selbst verantwortlich.<br />
Sie haben jedoch Vorteile gegenüber großen Unternehmen, wie<br />
Überschaubarkeit, Flexibilität, Markt- und Kundennähe, Mitarbeitermotivation,<br />
Kreativität und letztlich Ihre Persönlichkeit. Neue<br />
Geschäftsideen und Innovationen können Sie oft schneller in die<br />
Tat umsetzen als große Unternehmen. Diese Potenziale sollten<br />
Sie pflegen und ausbauen.<br />
Nicht alle Chancen können sie aber allein durch Eingebung oder<br />
das richtige Fingerspitzengefühl rechtzeitig erkennen und aufgreifen.<br />
Die heutige schnelllebige Zeit erfordert neben Intuition<br />
ein systematisches Vorgehen zum frühzeitigen Erkennen von<br />
Chancen und neuen Herausforderungen, die Ihnen der Markt<br />
eröffnet. Neue Medien und e-Business sind nur zwei Beispiele heutiger<br />
Entwicklungen, die zur Entstehung der vielfältigsten neuen<br />
Produkte und Dienstleistungen führen. Nutzen Sie Ihre Chancen,<br />
indem Sie frühzeitig neue Trends aufgreifen!<br />
Wo liegen die Vorteile der Früherkennung im Vergleich zu Späterkennung<br />
bzw. Krisenmanagement?
Früherkennung<br />
Früherkennung heißt, an die Zukunft zu denken. Hierzu müssen Informationen<br />
beschafft und ausgewertet werden. Aktive Früherkennung<br />
betreiben heißt, sich regelmäßig Fragen zu stellen, wie z.B.:<br />
Wie sieht mein Unternehmen in fünf Jahren aus?<br />
Welche Leistungen werden meine Kunden dann nachfragen?<br />
Früherkennung ist wichtig für den Erfolg Ihres Unternehmens. Der<br />
Ausgangspunkt ist die Bestandsaufnahme und das Erkennen wichtiger<br />
Zusammenhänge und Besonderheiten Ihres Unternehmens.<br />
Früherkennung befasst sich zum Beispiel mit der Beherrschung Ihrer<br />
Finanzen und Ihrer Kosten, mit der Entwicklung Ihres Unternehmensumfeldes,<br />
mit Ihren Fähigkeiten als Unternehmer, mit der Motivation<br />
Ihrer Mitarbeiter, der Zufriedenheit Ihrer Kunden, der Verbesserung<br />
Ihrer Leistung und nicht zuletzt mit der Gestaltung Ihrer ganz persönlichen<br />
Zukunft.<br />
TIPP: Früherkennung ist wichtig. Reservieren Sie sich daher jeden<br />
Tag ca. eine Viertelstunde, um in diesem Buch zu arbeiten.<br />
Wenn das erst einmal zur Gewohnheit geworden ist, wird es Ihnen<br />
immer leichter fallen, und der Nutzen wird schnell den Aufwand<br />
übersteigen. Nehmen Sie sich deshalb die Zeit dazu.<br />
Früherkennung bedeutet, vor Eintritt eines Ereignisses Informationen<br />
bereits mit in den Entscheidungsprozess aufnehmen zu können. Früherkennung<br />
hat also etwas mit „das Gras wachsen hören“ zu tun. Es<br />
gilt, sich mit den richtigen Themen zum passenden Zeitpunkt zu beschäftigen,<br />
den „richtigen“ Moment zwischen einem „zu früh“ und<br />
einem „zu spät“-Handeln abzupassen. Nicht nur beispielsweise an der<br />
Börse, sondern auch für Sie als Unternehmer ist diese Art der Wahrnehmung<br />
und des Denkens wichtig für Ihren Erfolg. Früherkennung<br />
hilft Ihnen aktiv Entwicklungen nach Ihren Vorstellungen mit zu gestalten.<br />
Beispiel<br />
Aus den anfänglichen Versuchen von Herrn Jakobi, selbständiger<br />
Unternehmer, die Zukunft seines Unternehmens „nebenbei“ zu sichern<br />
wuchs der Wille, feste Zeiten für das Thema Früherkennung<br />
freizuhalten. Er begann, Termine mit sich selbst zu vereinbaren,<br />
deren Einhaltung für ihn genauso wichtig ist wie z.B. ein Kundentermin.<br />
Heute ist der Freitagnachmittag für ihn ohne Rückblick auf<br />
die Woche mit ihren Erfolgen und neuen Informationen nur noch schwer<br />
vorstellbar. Bereits seit etlichen Jahren schließt der erfolgreiche Unternehmer<br />
nun schon seine Woche mit einem Blick auf die nahe und ferne Zukunft<br />
und der Planung der notwendigen Aktivitäten für die kommende<br />
Woche ab.<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
3
4<br />
Warum ist Früherkennung für Sie so wichtig?<br />
Späterkennung<br />
Wirken sich Ereignisse, die Sie bisher nicht berücksichtigt haben,<br />
bereits auf Ihr Unternehmen aus, handelt es sich um Späterkennung.<br />
Ihnen bleibt dann nur die Möglichkeit, aus der eingetretenen Situation<br />
das Bestmögliche zu machen.<br />
Beispiel<br />
Herr Hufnagel kennt seine Kosten und weiß, wie hoch sein Umsatz ist.<br />
Dies ermöglichte es ihm schon oft, mit kurzfristigen Maßnahmen drohende<br />
Umsatzeinbußen oder steigende Kosten abzufedern. Aber Herr Hufnagel<br />
merkt, dass es immer risikoreicher wird, sich darauf zu verlassen, dass ihm<br />
bei einer drohenden Krise schon noch rechtzeitig etwas einfallen wird, um<br />
das Unternehmen vor dieser zu bewahren. Häufig greifen seine Aktionen<br />
auch nicht mehr so schnell, wie er es sich erhofft. Die Kunden sind wählerisch<br />
geworden und das Angebot seiner Konkurrenz hat sich in den letzten<br />
Jahren auch kontinuierlich verbessert. Er sieht mit Sorgen in die Zukunft.<br />
Zuspäterkennung (Krisenmanagement)<br />
Noch gravierender ist es, wenn Sie eine Situation zu spät erkennen<br />
und Sie das in eine echte Notlage bringt. Das ist dann kein Thema<br />
der Früherkennung mehr. In solch einem Fall sollten Sie mit professioneller<br />
Hilfe ein aktives Krisenmanagement einleiten.<br />
Eine schwere finanzielle Unternehmenskrise ist meist das Endstadium<br />
einer vom betroffenen Unternehmen nicht gewollten Entwicklung,<br />
bei der sich das Eigenkapital und/oder die Liquidität so ungünstig<br />
entwickelt haben, dass die Existenz des Unternehmens akut<br />
gefährdet ist.<br />
TIPP: Lassen Sie sich bei jedem finanziellen Engpass, bei dem<br />
die Existenz Ihres Unternehmens akut gefährdet sein kann, z.B.<br />
bei Kammern oder Unternehmensverbänden beraten. Darüber<br />
hinaus leisten Unternehmensberater professionelle Hilfe.<br />
Ein sogenannter „Kredithai“ ist die falsche Adresse. Der nutzt Ihre<br />
Situation mit überhöhten Gebühren und Zinsen für die Kredite<br />
nur aus.<br />
Negative Ereignisse sind oft mit Stress, Konflikten, Reibungsverlusten<br />
und außergewöhnlichen Zusatzkosten verbunden. Menschen denken<br />
und handeln in der Gegenwart. Nicht nur der vom Tagesstress geplagte<br />
Unternehmer will etwas bewegen und möglichst bald sehen,<br />
dass sich etwas getan hat. Albert Einsteins Bemerkung: „Holzhacken<br />
ist deshalb so beliebt, weil man dabei den Erfolg sofort sieht“, passt<br />
sinnbildlich auch für viele Unternehmer. Doch „Erkenne Dich selbst“<br />
sagte schon Sokrates. Und das ist nach wie vor die schwierigste Aufgabe<br />
für jeden Unternehmer, um erfolgreich zu sein. Aber nur wer sein<br />
Unternehmen, seine Stärken und Schwächen, seine Ziele und Motive
kennt und daraus die richtigen Konsequenzen zieht, hat Erfolg. Das<br />
ist ein andauernder Prozess für nachhaltigen Erfolg.<br />
Frühes Erkennen bedeutet daher, genügend Zeit zu haben, um erfolgreich<br />
mit der Veränderung umgehen zu können. Es führt vom Reagieren<br />
zum Gestalten und bringt vor allem bessere Ergebnisse und dauerhaften<br />
Erfolg. Denken Sie in die Zukunft und handeln Sie in der<br />
Gegenwart. Bedenken Sie immer: Krisenmanagement kostet mehr<br />
als Voraussicht!<br />
Krisensituationen können Sie vermeiden und Erfolgspotenziale<br />
nutzen, wenn Sie<br />
● sich regelmäßig wichtige Informationen über Ihren Markt, die<br />
Kunden und neue Produkte beschaffen,<br />
● sich ausführliche Informationen über Mitbewerber und Ihre<br />
Produkte oder Dienstleistungen besorgen,<br />
● kundenbezogene Problemlösungen in den Vordergrund stellen,<br />
● die Einführung von neuen Problemlösungen und Dienstleistungen<br />
als wichtige Aufgabe betrachten,<br />
● eine zuverlässige Übersicht über heutige und zukünftige Einnahmen<br />
und Ausgaben besitzen,<br />
● ein aktives Forderungsmanagement betreiben,<br />
● eine ausreichende Veränderungsbereitschaft und -fähigkeit<br />
besitzen,<br />
● nicht nur an das Tagesgeschäft denken, sondern sich auch die Zeit<br />
nehmen für das Wahrnehmen, Erkennen, Beobachten und Vor-,<br />
Nach- und Querdenken über die Umwelt und Ihre Zukunft,<br />
● auch die Mitarbeiter/-innen in die Entscheidungsprozesse und Ihre<br />
Ziele einbeziehen.<br />
Auch diese Liste ließe sich noch weiter führen. Häufig ist aber zu<br />
hören: „Für so was habe ich im Augenblick keine Zeit! Das geht bei mir<br />
nicht, bei mir ist das alles ganz anders!“ und „Das ist mir alles viel zu<br />
theoretisch.“ oder noch schlimmer „Das habe ich bisher auch nicht gebraucht.“.<br />
Wenn Sie jedoch erfolgreich die Gegenwart und die Zukunft gestalten<br />
möchten, müssen Sie Ihren Kurs laufend neu bestimmen. Nehmen Sie<br />
sich daher die Zeit, alte Entscheidungen zu überdenken, und ersetzen<br />
Sie diese ggf. durch neue Entscheidungen. Dazu gehört Mut, eine<br />
große Portion Neugierde, Kreativität und vor allem Offenheit und der<br />
konstruktive Blick nach vorne. Denken Sie an eine Bergtour: Jeder<br />
Schritt für sich muss sicher gesetzt werden. Aber auch die gesamte<br />
Strecke, die Sie zurücklegen möchten, muss vor dem Start unter dem<br />
Aspekt des Risikos, das sie in sich birgt und unter Berücksichtigung<br />
Ihrer Fitness und Ihrer Erfahrung abgeschätzt werden.<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
5
6<br />
Warum ist Früherkennung für Sie so wichtig?<br />
Beginnen Sie<br />
mit der so<br />
genannten „Früh<strong>erkennungs</strong>treppe“,<br />
die auf den folgenden<br />
Seiten vorgestellt<br />
wird.<br />
TIPP: Dieses Arbeitsheft soll Ihnen helfen, eigene neue und vor<br />
allen Dingen Erfolg versprechende Leistungsreserven zu entdecken<br />
und auszubauen. Allerdings erhalten Sie dafür nur Impulse.<br />
Die eigentliche Arbeit, nämlich das eigene Vor-, Nach- und<br />
Querdenken kann Ihnen als Unternehmer niemand abnehmen.<br />
Nur so prägen sich Ihre Gedanken, Ideen, Wünsche und Ziele auch<br />
bei Ihnen ein, und die nötigen Veränderungen bringen den<br />
gewünschten Erfolg.<br />
Die Früh<strong>erkennungs</strong>treppe<br />
Als erstes wird Ihnen nun die Früh<strong>erkennungs</strong>treppe vorgestellt. Sie<br />
ist ein Instrument zur kurzen und schnellen Selbstdiagnose Ihres Unternehmens.<br />
Also eine Art Standortbestimmung. Die Früh<strong>erkennungs</strong>treppe<br />
hilft Ihnen herauszufinden, wie es um Ihr Unternehmen<br />
momentan bestellt ist. Die einzelnen Stufen betrachten die unternehmerischen<br />
Maßnahmen und signalisieren Ihnen, in wel-<br />
cher Phase der Erkennung Sie sich befinden.<br />
Bei der Früh<strong>erkennungs</strong>treppe handelt es sich um eine Treppe,<br />
auf der Sie von links unten nach rechts oben die einzelnen Stufen<br />
hinaufklettern und sich dabei die dazugehörigen Fragen beantworten<br />
sollen. Sie soll Ihnen helfen, Ihren individuellen dringendsten<br />
Handlungsbedarf bei der Führung Ihres Unternehmens herauszufinden.<br />
Können Sie alle Fragen uneingeschränkt mit „ja“ beantworten,<br />
besitzen Sie ein auf die Zukunft vorbereitetes Unternehmen,<br />
das für die Zukunft gerüstet ist.<br />
Farbe<br />
grün:<br />
Farbe<br />
gelb:<br />
Farbe<br />
rot:<br />
Wenn Sie im grünen Bereich „nein“ sagen müssen, ist das<br />
Thema wichtig, aber Sie haben noch genügend Zeit zu<br />
überlegen und zu handeln.<br />
Wenn Sie im gelben Bereich „nein“ sagen müssen, ist das<br />
Thema sehr wichtig. Sie müssen rasch handeln und Verbesserungen<br />
durchführen.<br />
Wenn Sie im roten Bereich bereits „nein“ sagen müssen,<br />
ist das Thema äußerst kritisch. Der Fortbestand Ihres Unternehmens<br />
ist gefährdet!<br />
TIPP: Wenn Sie auch nur einige Fragen mit „nein“ beantworten,<br />
müssen Sie dringend etwas verändern. Je weiter unten Sie<br />
die Fragen mit „nein“ beantworten müssen, desto schwieriger ist<br />
Ihre derzeitige Situation und Ihre nahe Zukunft, und um so mehr<br />
Maßnahmen müssen Sie kurzfristig ergreifen.
Insolvenz?<br />
Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, möchten wir Ihnen an dieser<br />
Stelle ein Beispiel geben, wie eine ausgefüllte Früh<strong>erkennungs</strong>treppe<br />
aussehen könnte und welche Hinweise Sie daraus erhalten.<br />
Ein Beispiel zur Früh<strong>erkennungs</strong>treppe<br />
Als Beispiel ist folgende mögliche Bewertung Ihres Unternehmens abgebildet:<br />
Ihre Finanzen beherrschen Sie. Liquidität und Kreditwürdigkeit sind<br />
in Ordnung. Ihre Existenz ist nicht gefährdet. Die Leistungsverbesserung<br />
in den Bereichen Betriebsergebnis und Umsatz ist zufriedenstellend<br />
und genügend neue Kunden haben Sie auch.<br />
Sie sind allerdings der Meinung, dass Ihr Unternehmen nicht kerngesund<br />
ist, da Sie nur wenig neue Geschäftsideen und wenige oder gar keine neuen<br />
Produkte und/oder Dienstleistungen vorweisen können. Weiterhin haben<br />
Sie Probleme, Ihre Kosten in den Griff zu bekommen. Obwohl Ihr Ergebnis<br />
und der Umsatz stimmen, laufen Ihnen die Kosten davon. Sie müssen<br />
daher Ihre Kosten senken, mehr Geschäftsideen entwickeln und innovativer<br />
werden. Wenn sie diese drei Punkte nicht verbessern, werden sich Ihre<br />
Ergebnisse weiter verschlechtern, und damit wird in absehbarer Zeit auch<br />
Ihre Finanzlage einen kritischen Punkt erreichen. Sie sollten daher das<br />
Kapitel „3.2 Steuern Sie Ihre Leistungserstellung“ vordringlich bearbeiten.<br />
Liquide<br />
Mittel?<br />
Kreditwürdigkeit?<br />
1<br />
Kosten?<br />
2<br />
Umsatz?<br />
3<br />
Kunden?<br />
Betriebsergebnis?<br />
4<br />
5<br />
Innovation?<br />
6<br />
Ideenvorrat?<br />
7<br />
Vermeiden Sie erfolgreich die Pleite?<br />
Haben Sie neue<br />
Geschäftsideen?<br />
Haben Sie neue<br />
Produkte und/oder<br />
Dienstleistungen?<br />
Haben Sie genug neue<br />
Kunden gewonnen?<br />
Ist Ihr Betriebsergebnis<br />
wirklich gut?<br />
Steigt Ihr Umsatz?<br />
Haben Sie Ihre Kosten im Griff?<br />
Reicht Ihr flüssiges Geld aus?<br />
Gibt Ihnen die Bank noch Geld?<br />
8<br />
9<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
Ihre<br />
Beurteilung<br />
ja nein<br />
✘<br />
✘<br />
✘<br />
✘<br />
✘<br />
✘<br />
✘<br />
✘<br />
✘<br />
Früherkennung<br />
Späterkennung<br />
Zuspäterkennung<br />
7
8<br />
Insolvenz?<br />
Warum ist Früherkennung für Sie so wichtig?<br />
Liquide<br />
Mittel?<br />
Kreditwürdigkeit?<br />
1<br />
Kosten?<br />
2<br />
Umsatz?<br />
3<br />
Nun sind Sie gefordert. Nehmen Sie sich Zeit und füllen Sie „Ihre“<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>treppe aus. Wichtig ist, dass Sie dabei ehrlich zu sich<br />
selbst sind. Viel Erfolg!<br />
Wichtig: Beantworten Sie die Fragen von links unten nach rechts<br />
oben und kreuzen Sie auf der rechten Seite das jeweilige Kästchen an.<br />
Nur ehrliche Antworten helfen Ihnen weiter. Schwindeln Sie sich<br />
nicht an.<br />
Kunden?<br />
Betriebsergebnis?<br />
4<br />
5<br />
Innovation?<br />
6<br />
Ideenvorrat?<br />
7<br />
Vermeiden Sie erfolgreich die Pleite?<br />
Haben Sie neue<br />
Geschäftsideen?<br />
Haben Sie neue<br />
Produkte und/oder<br />
Dienstleistungen?<br />
Haben Sie genug neue<br />
Kunden gewonnen?<br />
Ist Ihr Betriebsergebnis<br />
wirklich gut?<br />
Steigt Ihr Umsatz?<br />
Haben Sie Ihre Kosten im Griff?<br />
Reicht Ihr flüssiges Geld aus?<br />
Gibt Ihnen die Bank noch Geld?<br />
8<br />
9<br />
Ihre<br />
Beurteilung<br />
ja nein<br />
TIPP: Sollten Sie im roten Bereich bereits „nein“ sagen, müssen<br />
Sie nicht gleich rot sehen. Bewahren Sie auf jeden Fall einen<br />
kühlen Kopf und lassen Sie sich von Kammern, Unternehmensberatern,<br />
Berufsverbänden etc. eingehend beraten.<br />
Früherkennung<br />
Späterkennung<br />
Zuspäterkennung
2. Erfolgreich durch den<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess gehen<br />
Gemeinsam mit Ihnen möchten wir nun die einzelnen Schritte durch<br />
den Früh<strong>erkennungs</strong>prozess – vom ersten Erkennen über die<br />
Bewertung, das Handeln bis hin zum Lernen – gehen, um Ihnen<br />
Anregungen und Impulse zu geben, wie Sie zukünftig Früherkennung<br />
betreiben können.<br />
Der Früh<strong>erkennungs</strong>prozess funktioniert nur, wenn Sie sich trotz<br />
Ihrer Belastungen im Arbeitsalltag regelmäßig mit konkreter<br />
Früherkennung im Unternehmen beschäftigen.<br />
Je öfter Sie sich mit dem Thema Früherkennung auseinandersetzen<br />
bzw. je weiter Sie Ihre Früherkennung ausbauen, desto früher<br />
können Sie vorbeugende Maßnahmen in Ihrem Unternehmen<br />
ergreifen und desto leichter wird Ihnen Früherkennung fallen.<br />
Das Wiederholen einzelner Schritte (bzw. des ganzen Prozesses) wird<br />
Ihnen jedes Mal leichter fallen und Rückkopplungsprozesse aus<br />
Ihren ersten Beobachtungen und Handlungen werden Ihnen das<br />
Lernen erleichtern.<br />
Die einzelnen Phasen des Früh<strong>erkennungs</strong>prozesses<br />
„Wenn Du den Feind kennst und Dich selbst, musst Du auch hundert<br />
Schlachten nicht fürchten“ (Sun Tzu, The Art of War). Und das ist<br />
nach wie vor die schwierigste Aufgabe für jeden Unternehmer. Aber<br />
nur wenn Sie sich selbst und Ihr Unternehmen kennen, Ihre Stärken<br />
und Schwächen, Ihre Ziele und Motive, können Sie Erfolg im tieferen<br />
Sinn des Wortes haben. Aktive Früherkennung betreiben bedeutet,<br />
sich immer wieder folgende Fragen vor Augen zu führen:<br />
Verändern sich für mein Unternehmen wichtige Dinge, auf die ich<br />
keinen direkten Einfluss habe?<br />
Muss ich auf diese Veränderung reagieren?<br />
Warum? Was passiert, wenn ich nicht reagiere?<br />
Was kann ich konkret tun?<br />
Was werde ich tun? Bis wann?<br />
Diese Fragen sind die Grundlage für den Prozess der Früherkennung.<br />
Der so genannte Früh<strong>erkennungs</strong>prozess ist also der Weg, wie Sie<br />
vom Erkennen von Themen, über die Bewertung zum konkreten<br />
Handeln kommen und aus den Ergebnissen für die Zukunft lernen.<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
Bedenken Sie<br />
dabei immer<br />
wieder: Leben<br />
bedeutet ständiges<br />
Lernen. Auch<br />
Früherkennung ist<br />
erlernbar!<br />
9
10<br />
Erfolgreich durch den Früh<strong>erkennungs</strong>prozess gehen<br />
Wirkung der<br />
Maßnahmen beobachten<br />
und aus Ergebnissen<br />
lernen<br />
Themen erkennen,<br />
Informationen beschaffen<br />
und Trends<br />
beobachten<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Lösungen entwickeln,<br />
auswählen und<br />
handeln<br />
Der Früh<strong>erkennungs</strong>prozess ist daher auch in vier Phasen unterteilt:<br />
Erste Phase: Erkennen<br />
Wirkungszusammenhänge<br />
verstehen und für<br />
das eigene Unternehmen<br />
bewerten<br />
Der erste Schritt des Erkennens ist die Voraussetzung, um Impulse für neue Problemstellungen,<br />
Interessen Ihrer Kunden, Hinweise auf mögliche innovative Lösungen und generel<br />
wirkende Veränderungen in der Zukunft zu gewinnen. Im Rahmen Ihrer täglichen<br />
und wöchentlichen Routine sollten Sie sich daher Zeiten für die Aufnahme von Informationen<br />
aus Ihrem Unternehmen und Ihrem Umfeld reservieren. Um Veränderungen rechtzeitig<br />
erkennen und Früherkennung betreiben zu können, müssen Sie sich auch die Zeit<br />
zum Hinschauen nehmen.<br />
Zweite Phase: Bewerten<br />
Nach dem Erkennen von Veränderungen und dem Einholen neuer Informationen ist die<br />
anschließende Verarbeitung und Bewertung der nächste Schritt.<br />
Erst wenn Sie sich die Konsequenzen und Möglichkeiten, die sich für Ihre Zukunft aus<br />
den gewonnenen Informationen ergeben werden, überlegen, haben Sie die aufgenommenen<br />
Informationen sinnvoll eingesetzt. Ihre Aufgabe ist es, einen dauerhaften Nutzen aus<br />
Informationen zu erzielen. Diesen können Sie erreichen, indem Sie sich die Frage stellen,<br />
wie sich Veränderungen in Ihrem Umfeld auf Ihr Unternehmen auswirken können –<br />
möglicherweise bis hin zum Gewinn.
Dritte Phase: Handeln<br />
„Leben heißt handeln“. Dieser Satz von Albert Camus gilt auch für<br />
Unternehmer. Alles Erkennen und Bewerten nützt nichts, wenn Sie<br />
nicht handeln. Dazu sollten Sie sich überall dort, wo Sie dringenden<br />
Handlungsbedarf entdecken, Maßnahmen überlegen und diese in einzelne<br />
wesentliche Aktionen gliedern. Versehen Sie dann jede Aktion<br />
mit einem Datum, bis wann etwas erledigt sein soll und überlegen Sie<br />
sich gleich, ob Sie die Dinge alleine in Angriff nehmen oder dazu Hilfe<br />
brauchen. Auch sollten Sie einmal darüber nachdenken, wie viel<br />
Ihrer Zeit jede einzelne Aktion wohl in Anspruch nehmen wird und<br />
ob sie etwas kostet!<br />
Vierte Phase: Lernen<br />
„Was Fritzchen nicht lernt, lernt Fritz nimmermehr“. Wer diesen<br />
Satz für sich gelten lässt, hat im Zeitalter der Veränderungen<br />
schon aufgegeben und somit verloren. Am meisten lernen Sie aus<br />
eigenem Handeln. Beobachten Sie dabei die Wirkung der von<br />
Ihnen ergriffenen Maßnahmen, so können Sie das Ergebnis im<br />
nächsten Schritt noch verbessern. Mit jedem Durchlaufen des<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozesses wird so Ihr Gespür für wichtige Informationen<br />
und Entwicklungen noch besser!<br />
Sie können die folgenden Kapitel jetzt nacheinander oder aber in einer<br />
von Ihnen persönlich festgelegten Reihenfolge oder aber einzeln<br />
bearbeiten. Sie sollten sich aber insgesamt mehrere Tage Zeit dazu<br />
nehmen. Am besten bearbeiten Sie die Kapitel, wenn Sie fit, voller<br />
Energie und nicht abgelenkt sind.<br />
TIPP: Benutzen Sie diese Broschüre als Arbeitsheft. Mit einem<br />
Textmarker können Sie alle wichtigen Informationen und Erkenntnisse,<br />
die Sie in die Tat umsetzen wollen, markieren. Mit Kugelschreiber<br />
oder Bleistift können Sie Anmerkungen und<br />
Erkenntnisse am Rand oder auf einem separaten Blatt Papier vermerken,<br />
die kleinen Übungen bearbeiten, Checklisten sowie die<br />
Seiten mit Fragen, Gedanken und eigenen Ideen ausfüllen. All dies<br />
dient dazu, dass Ihnen Ihre Erkenntnisse, Ideen und Gedanken<br />
klar und stets präsent vor Augen sind.<br />
Sie sollten sich alle wichtigen Erkenntnisse oder Gedanken notieren<br />
und in diesem Heft richtig arbeiten sowie die wichtigsten<br />
Stellen markieren. So prägen sie sich besser bei Ihnen ein und Sie<br />
können später nachsehen.<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
Starten Sie hier<br />
und heute einen<br />
ständigen<br />
persönlichen Lernprozess!<br />
11
12<br />
Chancen für Ihre Zukunft erkennen und bewerten<br />
Finanzen<br />
beherrschen<br />
Leistung<br />
verbessern<br />
Kunden<br />
zufrieden stellen<br />
Beginnen Sie<br />
bei der Selbstdiagnose<br />
Ihres<br />
Unternehmens mit<br />
einem Kurzcheck.<br />
3. Chancen für Ihre Zukunft<br />
erkennen und bewerten<br />
Unternehmen, ganz gleich welcher Größe oder Branche, müssen sich<br />
mit einer Vielzahl an Aufgaben beschäftigen. Immer wieder müssen<br />
neue Themen erkannt, Informationen beschafft, Trends beobachtet<br />
und alle diese Informationen darüber hinaus noch bewertet werden.<br />
Für die Früherkennung sind dabei drei Aufgabengebiete von ganz<br />
besonderer Bedeutung:<br />
Finanzen beherrschen:<br />
Schaffen Sie sich in „gut gehenden“ Zeiten finanzielle Reserven<br />
und Handlungsspielräume, damit Sie die finanzielle<br />
Entwicklung Ihres Unternehmens aktiv steuern können.<br />
Leistung verbessern:<br />
Trachten Sie stets danach, Ihre Unternehmensleistung kontinuierlich<br />
zu steigern. Erbringen Sie sie besser, kostengünstiger<br />
und schneller.<br />
Entwickeln Sie neue Geschäftsideen für die Zukunft! Setzen<br />
Sie sich und Ihrem Unternehmen erreichbare Ziele.<br />
Kunden zufrieden stellen:<br />
Sorgen Sie dafür, dass ihre bisherigen Kunden zufrieden<br />
sind und gewinnen Sie neue interessante und zukunftsträchtige<br />
Kunden hinzu.<br />
Um den weiteren Weg Ihres Unternehmens bestimmen zu können,<br />
brauchen Sie neben Ideen über die Zukunft und Ziele zuerst eine<br />
Antwort auf die Frage „Wo stehe ich heute?“ Bevor wir uns nun den<br />
einzelnen Themen zuwenden wollen, können Sie testen, wie<br />
stark Sie heute bereits zukunftsorientiert denken und handeln.<br />
So erhalten Sie eine erste Klärung, wie zukunftsorientiert Sie Ihr<br />
Unternehmen heute führen und erste Impulse zum Nachdenken.
Strategischer Kurzcheck – Fitness Test<br />
Beschäftigen Sie sich ausreichend mit der Zukunft Ihres<br />
Unternehmens?<br />
Wenn Sie Informationen erhalten, wissen Sie,<br />
welche für Sie und Ihr Unternehmen relevant sind<br />
oder werden können?<br />
Kennen Sie die Zukunftstrends Ihrer Branche?<br />
Setzen Sie Impulse aus neuen Entwicklungen<br />
konsequent um, statt diese irgendwo abzulegen<br />
und zu vergessen?<br />
Entwickeln Sie kontinuierlich neue Produkte/<br />
Dienstleistungen für die Zukunft?<br />
Haben Sie strategische Ziele?<br />
Schaffen Sie es, über Ihr Tagesgeschäft hinaus<br />
auch langfristig wichtige Dinge anzupacken?<br />
Reservieren Sie regelmäßig Zeit für die<br />
Beschäftigung mit der Zukunft?<br />
Ja Nein<br />
Können Sie alle Fragen mit „Ja“ beantworten? Herzlichen Glückwunsch!<br />
Sie führen Ihr Unternehmen chancen- und zukunftsorientiert.<br />
Wenn Sie auch Fragen mit „nein“ beantwortet haben, werden<br />
Sie in den folgenden Kapiteln Hilfestellungen finden, die Ihnen<br />
helfen, zukünftig mehr Früherkennung zu betreiben und sich so<br />
stärker an der Zukunft auszurichten.<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
13
14<br />
Finanzen beherrschen<br />
Seien Sie einmal<br />
ehrlich:<br />
Beherrschen Sie<br />
Ihre Finanzen oder<br />
werden Sie von den<br />
Finanzen Ihres<br />
Unternehmens<br />
beherrscht?<br />
3.1 Finanzen beherrschen<br />
Das Thema Finanzen ist für viele Unternehmer ein komplexes und<br />
schwieriges Aufgabengebiet. Zum Thema Finanzen gehören<br />
nicht nur grundsätzliche betriebswirtschaftliche Kenntnisse.<br />
Auch Kreditverhandlungen mit Banken, Forderungsmanagement<br />
und Steuern sind Aufgaben, die hierzu zu zählen sind.<br />
Die Liquiditätssteuerung über den Kontoauszug und eine einmal<br />
jährlich erfolgende Erstellung von Bilanz und GuV (bzw.<br />
einer Einnahmen-Überschussrechnung) reicht nicht aus.<br />
Wichtige Entwicklungen werden dann zu spät erkannt. Ganz<br />
wichtig ist auch hier, dass Sie sich bewusst machen, dass<br />
Krisenmanagement mehr kostet als Früherkennung.<br />
TIPP: Früherkennung Ihrer Finanzen bedeutet: „Wie handlungsfähig<br />
sind Sie kurz- und langfristig?“ Ziehen Sie deshalb für<br />
Ihre Entscheidungen nicht nur die Bilanz oder Einnahmen-Überschussrechnung<br />
heran. Nutzen Sie die monatliche Betriebswirtschaftliche<br />
Auswertung (BWA). Viel entscheidender ist unter<br />
anderem die Sicherstellung Ihrer Zahlungsfähigkeit, die Verbesserung<br />
Ihrer derzeitigen Ertragslage und die Schaffung oder<br />
Beschaffung von ausreichendem Eigenkapital.<br />
Derzeitige finanzielle Situation vor Augen führen<br />
Bevor Sie mit der Früherkennung bei Ihren Finanzen beginnen,<br />
müssen Sie sich Ihre derzeitige finanzielle Situation vor Augen<br />
führen. Anders ausgedrückt: Was nützt es Ihnen bspw. über mögliche<br />
Chancen von morgen nachzudenken, wenn Sie derzeit noch nicht<br />
wissen, wie Sie die nächsten 2 Monate finanziell über die Runden<br />
kommen sollen? Sie dürfen bei aller Zukunftsorientierung das Heute<br />
nicht vergessen. Denn heute schaffen Sie das Fundament, auf welchem<br />
Sie morgen Ihr Haus errichten. Wenn dieses Fundament nicht<br />
solide ist, kann das ganze Haus einstürzen.<br />
Persönliche finanzielle Kennzahlen kennen<br />
Mit der Früh<strong>erkennungs</strong>treppe und Ihrem strategischen Kurzcheck<br />
haben Sie in einem ersten Schritt Ihre heutige Lage überblickartig<br />
eingeschätzt. Nun werden wir Ihre finanzielle Situation etwas genauer<br />
unter die Lupe nehmen. Hierzu werden einige Kennzahlen erläutert,<br />
um sie dann konkret anzuwenden. Das Verständnis der Finanzseite<br />
ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für den erfolgreichen Fortbestand<br />
Ihres Unternehmens. Daher sollten Sie die folgenden Seiten<br />
nicht überblättern, sondern einmal durcharbeiten.
TIPP: Wenn Sie die Zahlen nicht selbst errechnen wollen,<br />
können Sie diese Werte sicher auch bei Ihrem Steuerberater<br />
erfragen. Vielleicht ergreifen Sie dann gleichzeitig<br />
die Chance, mit ihm ein weiterführendes Gespräch zu suchen.<br />
Meist finden Sie die Zahlen aber auch in der Betriebswirtschaftlichen<br />
Auswertung (BWA), die Ihr Steuerberater<br />
macht.<br />
3.1.1 Kennzahlen grundsätzlich überprüfen<br />
Zuerst ist es wichtig zu wissen, was die wichtigsten grundlegenden<br />
Kennzahlen bedeuten, um diese anschließend überprüfen zu<br />
können. Denn diese Zahlen dokumentieren die vergangene wirtschaftliche<br />
Entwicklung Ihres Unternehmens und geben Aufschluss<br />
darüber, wie „fit“ es finanziell im Augenblick ist. Nach<br />
dieser Standortbestimmung erhalten Sie Anregungen, wie Sie Ihre<br />
Kennzahlen kurzfristig und langfristig in den Griff bekommen<br />
und welches Früh<strong>erkennungs</strong>potenzial in diesen Zahlen stecken<br />
kann. Im Folgenden werden nun einige Kennzahlen erläutert, die<br />
Sie ermitteln können, wenn Sie eine Bilanz/GuV erstellen. Für<br />
Unternehmen mit einer Einnahmen-Überschussrechnung gibt es<br />
Varianten dieser Kennzahlen. Bei den grundlegenden Kennzahlen<br />
handelt es sich um:<br />
Kennzahlen über die finanzielle Stabilität Ihres<br />
Unternehmens<br />
Die Liquiditätsreserve gibt an, wie lange Ihre finanziellen Mittel,<br />
die Ihnen zur Begleichung Ihrer Zahlungsverpflichtungen<br />
in einem bestimmten Zeitraum zur Verfügung stehen, noch<br />
ausreichen.<br />
Der Liquiditätsgrad sagt aus, innerhalb welchem Zeitraums<br />
Ihr Unternehmen mit seinen flüssigen Mitteln und Kundenguthaben<br />
(Forderungen, Debitoren) seine kurzfristigen Schulden<br />
problemlos bezahlen kann.<br />
Die Eigenkapitalquote gibt Auskunft, ob Sie im Verhältnis zu<br />
Ihrer Bilanzsumme genügend Eigenkapital oder zu viele<br />
Schulden haben.<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
Begriffe, die Sie<br />
kennen sollten:<br />
Abschreibungen<br />
sind die Beträge, die<br />
zur Erfassung des<br />
Werteverzehrs am Anlagevermögen<br />
in der<br />
GuV als Aufwand und in<br />
der Kostenrechnung als<br />
Kosten angesetzt<br />
werden.<br />
Betriebsergebnis<br />
Der Saldo zwischen betrieblichenAufwendungen<br />
und Erträgen ergibt<br />
das Betriebsergebnis.<br />
Eigenkapital<br />
setzt sich zusammen aus<br />
Unternehmerkapital<br />
und Beteiligungskapital.<br />
Es entspricht grundsätzlich<br />
der Differenz<br />
zwischen Vermögen und<br />
Schulden (Reinvermögen).<br />
Seine speziellen<br />
bilanziellen Formen<br />
werden maßgeblich von<br />
der Rechtsform des<br />
Betriebes beeinflusst.<br />
Forderungen<br />
Unterschieden wird im<br />
wesentlichen in Geldforderungen<br />
(aufgrund von<br />
Dienstleistungen und<br />
Gütern oder aus Darlehensverträgen)<br />
und Leistungsforderungen(aufgrund<br />
von Anzahlungen).<br />
Gesamtkapital<br />
setzt sich aus Eigenkapital(Unternehmerkapital,Beteiligungskapital)<br />
und Fremdkapital<br />
(Gläubigerkapital)<br />
zusammen.<br />
Gewinnausschüttung<br />
Für den nach Zahlung<br />
aller (von der Rechtsform<br />
abhängigen) Steuern<br />
verbleibende Gewinn<br />
besteht die Möglichkeit<br />
der Ausschüttung<br />
(Auszahlung) an<br />
die Gesellschafter.<br />
15
16<br />
Finanzen beherrschen<br />
Innovation<br />
Innovationen sind<br />
neue oder verbesserte<br />
Produkte, neue oder<br />
verbesserte Produktionsprozesse<br />
und -verfahren<br />
sowie auch veränderte<br />
soziale<br />
Beziehungen im Unternehmen.<br />
Insolvenz<br />
Zahlungsunfähigkeit.<br />
Seit 1. Januar 1999 gilt<br />
die neue Insolvenzordnung,<br />
durch die die<br />
Konkursordnung ersetzt<br />
wurde. Statt dem<br />
Konkursverfahren ist<br />
bei Zahlungsunfähigkeit<br />
oder Überschuldung<br />
die Eröffnung des<br />
Insolvenzverfahrens<br />
notwendig.<br />
Jahresüberschuss/<br />
-fehlbetrag<br />
ist das Ergebnis der<br />
GuV oder der Einnahmen/Überschussrechnung.<br />
Er ergibt sich als<br />
Differenz zwischen den<br />
hierin einzeln aufgeführten<br />
Erträgen und<br />
Aufwendungen.<br />
Kosten<br />
Kosten sind der Teil des<br />
in einer Periode eingetretenenWerteverzehrs,<br />
der bei der Erstellung<br />
der Betriebsleistung<br />
angefallen ist.<br />
Kurzfristiges Fremdkapital<br />
Als kurzfristiges Fremdkapital<br />
gelten die<br />
Verbindlichkeiten des<br />
Unternehmens (Kreditoren)<br />
und kurzfristige<br />
Bankkredite.<br />
Liquide Mittel<br />
Zu liquiden (flüssigen)<br />
Mitteln zählen<br />
Kassenbestand, Guthaben<br />
bei Kreditinstituten<br />
sowie Schecks.<br />
Umsatz<br />
Umsatz ist der aus dem<br />
Verkauf von Produkten/<br />
Dienstleistungen erwirtschaftete<br />
Teil des<br />
Ertrages des Unternehmens.<br />
Kennzahlen über die Ertragslage Ihres<br />
Unternehmens<br />
Der Cash Flow (Umsatzüberschuss, Finanzmittelüberschuss)<br />
ist der Teil des Umsatzes, der an Liquidität im Unternehmen<br />
zurückbleibt und für Investitionsausgaben, zur Schuldentilgung<br />
und zur Gewinnausschüttung zur Verfügung steht.<br />
Die Umsatzrendite (Gewinnspanne) gibt an, wie groß der<br />
Anteil des Gewinns am Umsatz ist. Er zeigt auf, wie viel Gewinn<br />
aus D 1,-- Umsatz Sie erzielen.<br />
So können Sie Kennzahlen selbst berechnen, wenn Sie eine<br />
Bilanz/GuV erstellen.<br />
Beispiel:<br />
Aus der Bilanz und der GuV der Müller-Meier GmbH entnimmt Herr<br />
Müller die folgenden Werte:<br />
Abschreibungen 25.000 D<br />
Eigenkapital 50.000 D<br />
Forderungen 40.000 D<br />
freie Kreditlinie 25.000 D<br />
Gesamtkapital 200.000 D<br />
Jahresüberschuss vor Steuern 90.000 D<br />
kurzfristiges Fremdkapital 65.000 D<br />
liquide Mittel 11.000 D<br />
Rückstellungen 10.000 D<br />
Umsatz 240.000 D<br />
Mit diesen Zahlen kann Herr Müller nun die verschiedenen<br />
Kennzahlen für seinen Betrieb errechnen.
Beispiel:<br />
Liquiditätsreserve liquide (flüssige) Mittel 11.000 D<br />
+ freie Kredite + 25.000 D<br />
= 36.000 d<br />
Liquiditätsgrad Liquide Mittel + Kreditlinie + Forderungen<br />
x 100 %<br />
76.000 D<br />
kurzfristiges Fremdkapital / 65.000 D<br />
x 100<br />
= 117 %<br />
Eigenkapitalquote: Eigenkapital<br />
x 100 %<br />
Gesamtkapital<br />
50.000 D<br />
/ 200.000 D<br />
x 100<br />
= 25 %<br />
Cash-Flow Jahresüberschuss 90.000 D<br />
+ Abschreibungen + 25.000 D<br />
– Zuschreibungen<br />
+ Erhöhung der langfristigen Rückstellungen<br />
(z. B. für Pensionen) – Auflösung der + 10.000 D<br />
langfristigen Rückstellungen<br />
= 125.000 d<br />
Cash-Flow in<br />
% vom Umsatz<br />
Cash-Flow<br />
x 100 %<br />
Umsatz<br />
125.000 D<br />
/ 240.000 D<br />
x 100<br />
= 52,1 %<br />
Umsatzrendite Jahresüberschuss vor Steuern<br />
x 100 %<br />
Umsatz<br />
90.000 D<br />
/ 240.000 D<br />
x 100<br />
= 37,5 %<br />
Alternativ können Sie Ihre finanzielle Situation auch selbst hinterfragen<br />
(bei einer Einnahmen-Überschussrechnung), indem Sie<br />
statt des Jahresüberschusses Ihr Betriebsergebnis verwenden.<br />
Wenn Sie eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung erstellen,<br />
können Sie darüber hinaus beispielsweise eine ganz einfache<br />
Belastungsrechnung durchführen, die Ihnen Auskunft gibt, wie<br />
hoch Ihr „Risikopolster“ ist.<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
Müller-Meier GmbH Ihre Zahlen<br />
Rückstellungen<br />
werden für Aufwendungen<br />
gebildet, die ihren<br />
wirtschaftlichen Grund<br />
in der laufenden Periode<br />
haben, die aber erst in<br />
einer späteren Periode zu<br />
Auszahlungen oder Mindereinzahlungen<br />
führen.<br />
Wirtschaftlich sind sie als<br />
Fremdkapital anzusehen.<br />
Zuschreibungen<br />
Wertsteigerung eines Wirtschaftsgutes<br />
zum Abschlussstichtag<br />
gegenüber der Vorperiode.<br />
17
18<br />
Finanzen beherrschen<br />
Belastungsrechnung:<br />
Beispiel Ihre Zahlen<br />
Ihr nachhaltig erreichbares Betriebsergebnis 90.000 D<br />
+ Abschreibungen 25.000 D<br />
= Cash-Flow 115.000 D<br />
abzüglich<br />
Tilgung bestehender Darlehen 10.000 D<br />
Zins und Tilgung für Neukredite 5.000 D<br />
Privatentnahmen 50.000 D<br />
Private Steuern, ESt, KSt, Sollzinsen 30.000 D<br />
Ihre Finanzierungsreserve (Risikopolster) 20.000 d<br />
Haben Sie „Ihre“ Zahlen errechnet? Dann sollten Sie nun einmal<br />
schauen, was Ihre Werte über Ihr Unternehmen aussagen.<br />
Bereich<br />
Liquidität<br />
Eigen-/<br />
Fremdkapital<br />
Rentabilität<br />
Farbe grün: Wenn eine<br />
Kennzahl im grünen Bereich<br />
liegt, ist alles in Ordnung<br />
und es herrschen<br />
gute Bedingungen in<br />
Ihrem Unternehmen.<br />
Kennzahl<br />
Liquiditätsreserve<br />
Liquiditätsgrad<br />
Eigenkapitalquote<br />
Cash Flow<br />
in % des<br />
Umsatzes<br />
Umsatzrendite<br />
gut unbefriedigend<br />
>3 Mo >2 Mo<br />
>110% >100%<br />
>30% >20%<br />
>20% >10%<br />
>15% >8%<br />
Farbe gelb: Wenn eine<br />
Kennzahl im gelben Bereich<br />
liegt, ist Ihr Unternehmen<br />
latent gefährdet.<br />
Eine dauernde aufmerksame<br />
Beobachtung und eine<br />
Verbesserung der Situation<br />
ist ratsam.<br />
>1 Mo 80% >60%<br />
>10% 5% 4%
Sie möchten gerne noch etwas mehr zu den einzelnen Kennzahlen erfahren?<br />
Lesen Sie einfach weiter! Die einzelnen Bedeutungen der angesprochenen<br />
Kennzahlen werden im Folgenden noch genauer erläutert.<br />
Welche Bedeutung hat die Liquiditätsreserve?<br />
Liquidität ist für Ihr Unternehmen lebenswichtig. Wenn Sie nicht<br />
liquide sind, droht Ihnen die Zahlungsunfähigkeit. Als Unternehmer<br />
sollten Sie daher immer einen bestimmten Betrag sofort verfügbar<br />
haben. Diese flüssigen Mittel, zusammen mit Ihrer Kreditlinie bei der<br />
Bank, soweit sie nicht oder nicht voll ausgeschöpft ist, sind Ihre Liquiditätsreserve.<br />
Nun müssen Sie sich überlegen, wie lange diese Reserve<br />
ausreicht, um Ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Monate,<br />
Wochen oder gar nur wenige Tage? Für Ihre tägliche Arbeit und<br />
Ihr tägliches Handeln ist diese Liquiditätsreserve von zentraler Bedeutung.<br />
Als Faustregel kann man sagen, Ihre Liquiditätsreserve muss für<br />
drei Monate ausreichen. Denn je besser Sie Ihre Zahlungsverpflichtungen<br />
erfüllen können, desto größer ist Ihr finanzieller Handlungsspielraum.<br />
Sie sollten daher immer bestrebt sein, die Liquiditätsreserve Ihres<br />
Unternehmens zu sichern und durch die Zuführung neuer liquider<br />
Mittel sogar noch zu erhöhen. Denn Liquiditätsengpässe und ihre<br />
existenzbedrohenden Auswirkungen können durch den Aufbau einer<br />
kleinen aber ausreichenden Liquiditätsreserve vermieden werden.<br />
Von der Liquiditätsreserve hängt es ab, wie zahlungsfähig Ihr Unternehmen<br />
ist.<br />
Beispiel:<br />
Eine Händlerin, die erfolgreich Bademoden verkauft, nutzt ihre positive Ertragslage,<br />
um mit ihrer Bank ihren Kreditrahmen zu verhandeln. So beugt<br />
sie frühzeitig und aus einer starken Verhandlungsposition heraus eventuell<br />
einmal auftretenden Liquiditätsengpässen vor. Sollte sich ihr Umsatz verschlechtern,<br />
wäre so ihre Liquidität dennoch erst einmal gesichert, da Ihre<br />
Liquiditätsreserve durch die Erhöhung Ihrer Kreditlinie verbessert wurde.<br />
TIPP: Reichen Ihre liquiden (flüssigen) Mittel und Ihre Kreditlinie<br />
bei der Bank oder Sparkasse nur noch für weniger als zwei<br />
Wochen für Ihre künftigen Zahlungen aus, ist Ihr finanzieller<br />
Handlungsspielraum gefährlich eingeschränkt. Sie müssen handeln<br />
und beispielsweise Ihre Außenstände schneller eintreiben.<br />
Bedenken Sie: Fehlende Liquidität und die schlechte Zahlungsmoral<br />
ist für die Unternehmen das größte Problem und der<br />
Konkurs-/Insolvenzgrund Nr. 1. Das muss nicht sein.<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
19
20<br />
Finanzen beherrschen<br />
Faustregeln sind<br />
nur eine Richtlinie.<br />
Der Liquiditätsgrad<br />
sollte<br />
zusätzlich den Anforderungen<br />
Ihrer<br />
Branche und dem<br />
Unternehmen angepasst<br />
werden.<br />
Welche Bedeutung hat der Liquiditätsgrad?<br />
Diese Kennzahl sagt aus, bis zu welchem Grad Ihr Unternehmen<br />
mit seinen liquiden Mitteln und Forderungen seine kurzfristigen<br />
Schulden bezahlen kann. Als Faustregel gilt 100 %, d.h. Ihr Unternehmen<br />
ist dann in der Lage, alle seine kurzfristigen Schulden<br />
zu bezahlen. Sobald ein Unternehmen in einen Liquiditätsengpass<br />
gerät, droht ihm sehr schnell die Gefahr, wegen Zahlungsunfähigkeit<br />
in Insolvenz zu gehen. Deshalb muss der Liquiditätsgrad<br />
laufend gemessen werden. Er ist ein Maß für die<br />
Fähigkeiten Ihres Unternehmens, zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />
seine kurzfristigen Verbindlichkeiten erfüllen zu können.<br />
Wichtig: Auch ein rentabel arbeitendes Unternehmen kann zahlungsunfähig,<br />
also illiquide werden. Es brauchen nur einige Kunden später<br />
als erwartet zu bezahlen. Deshalb beachten Sie den Grundsatz<br />
„Liquidität geht vor Rentabilität!“<br />
Wichtig: Die angegebenen Messgrößen und die Bewertung in gut bis<br />
unbefriedigend sind nur Erfahrungswerte. Sie berücksichtigen nicht<br />
firmen- und branchenspezifische Besonderheiten Ihres Unternehmens.<br />
Besorgen Sie sich daher immer die aktuellen Richtwerte für<br />
Ihre Branche. Meist kann Ihnen Ihre IHK, die Handwerkskammer<br />
oder aber der entsprechende Berufsverband weiterhelfen.<br />
Welche Bedeutung hat das Eigenkapital?<br />
Simpel ausgedrückt ergibt sich bei einem Einzelunternehmen das<br />
Eigenkapital aus der Differenz zwischen Betriebsvermögen und den<br />
Schulden. Bei bilanzierenden Unternehmen ist dies als Position in der<br />
Bilanz ablesbar. Eine Mindestausstattung von Eigenkapital stellt<br />
sicher, dass nicht schon geringere Verluste zu einer Überschuldung<br />
und damit zum Konkurs (i.S. von Insolvenz) führen. Je höher Ihr<br />
Auch hier gilt:<br />
Eigenkapital ist, desto besser ist auch Ihr Verhandlungsspiel-<br />
Faustregeln<br />
raum mit den Kreditgebern. Das Eigenkapital sichert daher die<br />
sind nur ein<br />
Zukunft Ihres Unternehmens. Als Faustregel gilt heute eine<br />
Anhaltspunkt!<br />
Quote von mindestens 1:5 (Eigenkapital zu Fremdkapital). Je<br />
höher die Eigenkapitalquote ist, desto besser steht Ihr Unternehmen<br />
da. Wenn Sie sich als Unternehmer offensiv den Chancen und<br />
Herausforderungen der nächsten Jahre stellen wollen, wird die Ausstattung<br />
Ihres Unternehmens mit ausreichendem Eigenkapital zum<br />
strategischen Faktor für Wachstum und unternehmerischen Erfolg.<br />
Die Eigenkapitalausstattung ist nämlich der Maßstab für die Investitionsfähigkeit<br />
und Unabhängigkeit Ihres Unternehmens.
TIPP: Ihre Eigenkapitalquote sollte mindestens 20 % betragen.<br />
Wenn Sie für Investitionen in die Zukunft oder die Umsetzung Ihrer<br />
Geschäftsideen mehr Eigenkapital benötigen, sollten Sie auch<br />
einmal Bekannte, Verwandte und Ihren Freundeskreis auf eine Finanzspritze<br />
für Ihr Unternehmen ansprechen. Beachten Sie auch,<br />
dass die öffentliche Hand, also Bund und Länder, Unternehmer<br />
mit positiven Geschäftsaussichten, auch zur Verwirklichung von<br />
innovativen und erfolgversprechenden Geschäftsideen, die nicht<br />
über bankübliche Sicherheiten verfügen, mit Eigenkapital (z.B. ERP-<br />
Kapital für Gründer), Bürgschaften und Kapitalbeteiligungen unterstützen<br />
können. Erkundigen Sie sich danach bei Ihrer zuständigen<br />
Kammer, Ihrem Kreditinstitut (Hausbank) oder auch bei der<br />
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bzw. KfW Mittelstandsbank.<br />
Weitere Informationen und verschiedene Finanzierungsbeispiele<br />
können Sie auch der Förderdatenbank des BMWA (www.bmwa.bund.de)<br />
bzw. den einschlägigen Broschüren entnehmen.<br />
Welche Bedeutung hat der Cash Flow?<br />
Die aus dem amerikanischen kommende Kennzahl „Cash Flow“ bringt<br />
zum Ausdruck, inwieweit Ihr Unternehmen von der finanziellen Seite<br />
her in der Lage ist, aus eigener Kraft die finanziellen Mittel zur Erfüllung<br />
der notwendigen oder existenziell wichtigen Aufgaben bereitzustellen.<br />
Vom Cash Flow werden in zweifacher Weise Aussagen erwartet:<br />
Einerseits dient er der Beurteilung der Liquidität. Diese lässt sich<br />
mit dem Cash Flow oftmals besser beurteilen als mit Liquiditätskennzahlen.<br />
Andererseits kann der Cash Flow zur Analyse Ihrer Ertragskraft<br />
herangezogen werden, denn er enthält solche Posten, die häufig<br />
zur Gestaltung des ausgewiesenen Gewinns verwendet werden<br />
(z.B. Abschreibungen) und kann deshalb kaum durch Maßnahmen<br />
der Jahresabschlussgestaltung beeinflusst werden.<br />
Der Cash Flow ist der Teil des Umsatzes, der an Liquidität im Unternehmen<br />
zurückbleibt und für Investitionsausgaben, zur Schuldentilgung<br />
und zur Gewinnausschüttung und für die Steuern zur Verfügung<br />
steht. Er ist also keine frei verfügbare Größe.<br />
Sie haben gesehen, dass auch mit Hilfe des Cash Flow noch eine weitere<br />
Kennzahl berechnet werden kann: Der Cash Flow in % vom Umsatz.<br />
Hier gilt: Je größer der prozentuale Wert ist, um so weniger ist<br />
Ihr Unternehmen auf Mittel von außen angewiesen, desto größer ist<br />
Ihre Unabhängigkeit.<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
21
22<br />
Finanzen beherrschen<br />
Was bedeutet Umsatzrendite?<br />
Unter Rendite versteht man eine Kennzahl, bei der Jahresüberschuss<br />
durch Umsatz dividiert wird. Die Umsatzrendite zeigt an, wie gut Sie<br />
Ihre Leistungen am Markt verkaufen und wie kostengünstig Sie diese<br />
herstellen können. Die Umsatzrendite gibt an, wie viel betriebsbedingter<br />
Gewinn je D 1,– Umsatz erzielt wird. Das ist die Gewinnspan-<br />
Begriffe, die Sie<br />
kennen sollten:<br />
Kalkulatorische<br />
Kosten<br />
Kosten, denen im betrieblichenRechnungswesen<br />
kein Aufwand<br />
gegenübersteht. Diese<br />
Kosten entstehen also<br />
nicht direkt, müssen<br />
aber trotzdem vom Unternehmenerwirtschaftet<br />
werden (kalkulatorischerUnternehmerlohn,<br />
kalkulatorische<br />
Zinsen und kalkulatorische<br />
Miete).<br />
Kalkulatorischer<br />
Unternehmerlohn<br />
Fiktives Gehalt, das in<br />
der Kostenrechnung für<br />
den Arbeitseinsatz des<br />
Privatunternehmers<br />
angesetzt wird.<br />
ne Ihres Unternehmens. Je höher die Umsatzrendite ist,<br />
um so mehr Spielraum besteht, mögliche Verkaufspreisrückgänge<br />
und Kostensteigerungen aufzufangen. Sie<br />
sollten sich bei der Umsatzrendite an branchenspezifischen<br />
Zahlen, die es unter anderem bei Ihrer Kammer<br />
gibt, orientieren.<br />
Wichtig: Vorsicht bei Gewinnvergleichen mit anderen<br />
Unternehmen. Manche Unternehmen setzen kalkulatorischen<br />
Unternehmerlohn, Miete und/oder Zins an und<br />
manche nicht. Da gibt es leicht ein verzerrtes Bild. Um<br />
sich selbst nichts vorzumachen, sollten Sie immer die<br />
kalkulatorischen Kosten ansetzen.<br />
TIPP: Durch die Überprüfung der wichtigsten persönlichen<br />
Kennzahlen schaffen Sie die Voraussetzungen, um Schritt für<br />
Schritt von der Späterkennung zur Früherkennung zu kommen.<br />
Aufbauend darauf können Sie dann Ihre Ziele gegebenenfalls neu<br />
bestimmen und entsprechende Sofort-Maßnahmen ergreifen. Dazu<br />
sollten Sie sich zunächst einmal ganz konkret die Ausprägung<br />
Ihrer ganz persönlichen Kennzahlen vor Augen führen.
3.1.2 Instrumente zur finanziellen Steuerung<br />
überprüfen<br />
Gerade in Sachen Finanzen wird besonders deutlich, wie wichtig betriebswirtschaftliche<br />
Kenntnisse und Fähigkeiten für Unternehmer<br />
sind.<br />
Vielleicht verfügen Sie ja bereits über geeignete Instrumente zur finanziellen<br />
Steuerung Ihres Unternehmens. Früherkennung ersetzt<br />
aber nicht das klassische Controlling und Finanz- bzw. Rechnungswesen,<br />
sondern ergänzt es. Integriert in ein gutes Controllingsystem<br />
kann Ihnen die Früherkennung jedoch als ein zusätzliches wichtiges<br />
und zukunftsgerichtetes Führungsinstrument dienen.<br />
Beispiel:<br />
Ein Handwerker mit einem Umsatz von D 300.000 ist mit der Bilanzerstellung<br />
und den laufenden betriebswirtschaftlichen Auswertungen<br />
im Rückstand. Die Bank verweigert deshalb einen Kredit für die Neuanschaffung<br />
einer Maschine. Besser wäre es, wenn er sein Ergebnis quartalsweise<br />
ermitteln würde und eine Vorschau zum Jahresende erstellt. Somit<br />
gewinnt er frühzeitig Informationen über die bisherige und zukünftige<br />
Entwicklung. Zusätzlich erhält er mit diesen Informationen leichter die<br />
Möglichkeit, einen Kredit bei der Bank zu erhalten.<br />
Sind für Sie der tägliche Bankauszug, das sporadische Gespräch mit<br />
der Bank und die Quartalsinformationen des Steuerberaters bisher die<br />
einzigen Instrumente zur Steuerung Ihrer Finanzen, so können Ihnen<br />
diese immerhin bereits Anstöße geben, um grundlegende Änderungen<br />
durchzuführen.<br />
Für die Steuerung Ihrer Finanzen gibt es jedoch weitere zahlreiche<br />
Hilfen und Ratgeber speziell auch für kleine und mittlere Unternehmen<br />
von den verschiedensten Verbänden, Steuerfachverlagen, Instituten<br />
und Beratern.<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
Begriffe, die Sie<br />
kennen sollten:<br />
Kontokorrentkredit<br />
Er ist die am häufigsten<br />
auftretende Form des<br />
kurzfristigen Bankkredites.<br />
Wohl jeder Betrieb<br />
hat ein Konto bei<br />
einer Bank, auf dem<br />
Zahlungen der Kunden<br />
eingehen und aus dem<br />
Lieferanten bezahlt<br />
oder Löhne abgehoben<br />
werden. Die Bank<br />
räumt ihren Kunden für<br />
dieses Konto einen Kredit<br />
bis zu einer bestimmten<br />
Höhe ein, d.h.<br />
der Betrieb kann sein<br />
Konto bis zu einem vereinbartenMaximalbetrag<br />
(Kreditlinie) überziehen.<br />
So entsteht ein<br />
Kontokorrent.<br />
23
24<br />
Finanzen beherrschen<br />
Begriffe, die Sie<br />
kennen sollten:<br />
Nachkalkulation<br />
Von Nachkalkulation<br />
spricht man, wenn eine<br />
nochmalige Kalkulation<br />
nach Abschluss der Leistungserstellung<br />
erfolgt.<br />
Skonto<br />
Bei Barzahlung einer<br />
Rechnung wird häufig<br />
ein so genannter Skontoabzug<br />
gewährt. Das<br />
sind in der Regel 3%<br />
des Rechnungspreises,<br />
um die sich der Rechnungspreis<br />
bei soforti-<br />
Besitzen Sie bereits solche Hilfen und Ratgeber, werden Sie die eine<br />
oder andere Idee zur Verbesserung bekommen. Wurden Sie als Existenzgründer<br />
bereits gefördert, könnte Ihr nächster Schritt das Heranziehen<br />
derjenigen Pläne und Berechnungen sein, die für die Kreditbewilligung<br />
wichtig waren (Sie erinnern sich: Liquiditätsplan,<br />
Geschäftsplan, Umsatz- und Investitionsplan etc.). Diese können<br />
Sie verfeinern und aktualisieren, um damit Erkenntnisse über<br />
Ihre finanzielle Lage zu gewinnen.<br />
Neben diesen grundlegenden Plänen, die oft durch Aufzeigen<br />
von Widersprüchen, Lücken und Ideen den Weg zu mehr Klarheit<br />
verschaffen, kann Ihnen ein selbst erstellter monatlicher<br />
Finanzbericht mit den wichtigsten finanzorientierten Informationen<br />
weitere Steuerungsmöglichkeiten an die Hand geben.<br />
Bei der Kreditbeurteilung spielen neben Sicherheiten auch Angaben<br />
zur bisherigen und zukünftigen Leistungsfähigkeit Ihres<br />
Unternehmens eine Rolle. Aktualität und Vollständigkeit der<br />
Unterlagen sind daher unabdingbar.<br />
ger Zahlung verringert. TIPP: Die aktive Steuerung Ihrer Finanzen kann mit dem<br />
BMWA-Softwarepaket für Gründer und junge Unternehmen<br />
betrieben werden, welches Sie kostenlos beim BMWA anfordern<br />
können. Weitere Informationen und Hinweise finden<br />
Sie zudem in der Broschüre „Junge Unternehmen“ und den<br />
BMWA-Gründerzeiten Nr. 34, „Liquidität“ (Bestellmöglichkeit<br />
S. 79).
3.1.3 Sofortmaßnahmen einleiten<br />
Haben Sie bei der Überprüfung Ihrer Kennzahlen und Steuerungsinstrumente<br />
entdeckt, dass Sie schnell handeln sollten, um Ihr Unternehmen<br />
vor einer möglichen Krise zu bewahren? Ein Punkt den Sie<br />
direkt angehen können, ist das richtige Eintreiben Ihrer Außenstände.<br />
Außenstände richtig eintreiben<br />
Der Mittelstand leidet unter der schlechten Zahlungsmoral. Zu hohe<br />
Außenstände, Forderungsausfälle und damit verbundene Liquiditätsengpässe<br />
sind hierzulande Pleitegrund Nr. 1. Solche Liquiditätsengpässe<br />
lassen sich vermeiden, wenn Sie als Unternehmer ein richtiges<br />
Forderungsmanagement betreiben.<br />
TIPP: Mit dem „Gesetz zur Beschleunigung fälliger Zahlungen“<br />
soll Ihnen geholfen werden, Ihre Forderungen zügig bei Gericht<br />
geltend machen zu können. Der Kunde kommt in Verzug, wenn er<br />
30 Tage nach Erhalt einer Rechnung bzw. 30 Tage nach dem genannten<br />
Fälligkeitsdatum seine Rechnung immer noch nicht beglichen<br />
hat.<br />
Weitere nützliche Tipps für ein aktives Forderungsmanagement<br />
finden Sie in den „BMWA-Gründerzeiten Nr. 18, Forderungsmanagement“.<br />
Darüber hinaus können Sie beim BMWA die aktuelle CD-ROM<br />
„Softwarepaket für Gründer und junge Unternehmen“ anfordern<br />
(Bestellmöglichkeit S. 79). Das Programm erlaubt die Gliederung<br />
in Ein- und Auszahlungen sowie die Darstellung der Liquidität in<br />
wöchentlichen, monatlichen, quartalsweisen und jährlichen Übersichten.<br />
Durch das Modul „Bonitätsindex“ können Forderungsausfälle<br />
und Zahlungszielüberschreitungen erfasst werden.<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
25
26<br />
Finanzen beherrschen<br />
Checkliste:<br />
Die Palette eines aktiven Betreibe Wird bei<br />
Forderungsmanagements ich aktiv mir eher<br />
beinhaltet vernachlässigt<br />
die Prüfung der Bonität<br />
(Zahlungsfähigkeit) Ihrer Kunden<br />
die zügige Rechnungsstellung<br />
das Einräumen von Zahlungszielen oder<br />
die Gewährung von Skonti<br />
die Einforderung von Abschlagszahlungen<br />
die Überwachung der Zahlungseingänge<br />
die Organisation des Mahnwesens.<br />
Jetzt sollten Sie wieder mitarbeiten. Bei der folgenden Checkliste<br />
„Finanzielle Sofort-Maßnahmen einleiten“ handelt es sich um eine<br />
beispielhafte Aufzählung, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit<br />
erhebt. Gehen Sie die einzelnen Fragen gründlich durch und geben<br />
Sie ehrliche Antworten.<br />
Auf diesen Checklisten können Sie sich z. B. ein Datum vormerken, an<br />
dem Sie spätestens die zugehörige Frage mit „ja“ beantworten wollen<br />
und die erforderlichen Tätigkeiten notieren, um dieses Ziel zu erreichen.<br />
Die individuelle Situation Ihres Unternehmens erfordert von<br />
Ihnen eine individuelle Beantwortung der Fragen. Seien Sie in Ihrem<br />
eigenen Interesse dabei immer ehrlich!
Checkliste:<br />
Finanzielle Sofort-Maßnahmen einleiten<br />
Liquidität ja nein Datum<br />
Nutzen Sie weitere Instrumente zur<br />
Steuerung Ihrer Finanzen als<br />
Ihren Kontoauszug?<br />
Reicht Ihr derzeitiger Kreditrahmen aus?<br />
Nutzen Sie bei der Zahlung Ihrer<br />
Rechnungen oft die Möglichkeit<br />
des Skontoabzuges?<br />
Stellen Sie Ihre Rechnungen so<br />
früh wie möglich?<br />
Achten Sie darauf, dass Ihre Rechnungen<br />
so schnell wie möglich beglichen werden?<br />
Vermögen (Einzelunternehmen)<br />
Haben Sie eine Übersicht über<br />
Ihre privaten und geschäftlichen<br />
Einnahmen und Ausgaben?<br />
Richten Sie Ihre Privatentnahmen an der<br />
geschäftlichen Entwicklung aus?<br />
Haben Sie ein Privat- und ein<br />
Geschäftskonto?<br />
Eigen-/Fremdkapital<br />
Wissen Sie, wie groß Ihre augenblickliche<br />
Zinsbelastung des Fremdkapitals ist?<br />
Ist die Höhe der Zinsbelastung<br />
für Sie zu verkraften?<br />
Wissen Sie, wie hoch Ihr aktueller<br />
Kreditspielraum/Ihre Kreditlinie ist?<br />
Ist Ihre Eigenkapitalausstattung<br />
ausreichend?<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
27
28<br />
Finanzen beherrschen<br />
Eigen-/ Fremdkapital ja nein Datum<br />
Ist Ihre Fremdkapitalausstattung<br />
ausreichend?<br />
Rentabilität<br />
Stimmt Ihre Preiskalkulation?<br />
Wissen Sie, wie hoch Ihr Gewinn je<br />
angebotener Dienstleistung<br />
bzw. angebotenem Produkt ist?<br />
Haben Sie neben der Umsatzrendite<br />
schon einmal Ihre Eigenkapital- und/<br />
oder Ihre Gesamtkapitalrendite<br />
ermittelt?<br />
Betreiben Sie auch eine<br />
Nachkalkulation?<br />
Nun sollten Sie sich einmal in einen ruhigen Raum begeben und die<br />
dringendsten Sofortmaßnahmen für die finanzielle Zukunft Ihres Unternehmens<br />
in schriftlicher Form ausloten und sich die Fragen selbst<br />
beantworten. Lassen Sie sich dafür mindestens 30 Minuten oder mehr<br />
Zeit. Sicherlich wird Ihnen zu den Fragen und zu den erforderlichen<br />
Sofort-Maßnahmen viel einfallen. Reicht diese vorgedruckte Seite<br />
nicht aus, benutzen Sie einfach zusätzlich ein separates Blatt Papier.<br />
Viel Erfolg!
Welche Sofortmaßnahmen muss ich ergreifen, um die finanzielle<br />
Zukunft meines Unternehmens richtig zu gestalten?<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
29
30<br />
Finanzen beherrschen<br />
3.1.4 Finanzielle Zukunft gestalten<br />
Um zukünftig die Notwendigkeit von Sofortmaßnahmen zur Vermeidung<br />
existenzbedrohender Krisen zu reduzieren, sollten Sie schon<br />
heute beginnen, die Voraussetzungen für Ihren zukünftigen finanziellen<br />
Erfolg zu schaffen.<br />
Ihr früherer oder momentaner Umsatz bzw. Ihr Betriebsergebnis sind<br />
so genannte Spätinformationen, die alleine nur eingeschränkt etwas<br />
über die finanzielle Zukunft Ihres Unternehmens aussagen. Sie<br />
drücken den Erfolg Ihres vergangenen Handelns aus.<br />
Ihre Ziele sind<br />
Frühinformationen sind dagegen beispielsweise die Anzahl<br />
die Straßenkar-<br />
und der Erfolg der Bewerbungen an Ausschreibungen, die<br />
te auf dem Weg in<br />
Anzahl der erfolgreich abgegeben Angebote, die Höhe des<br />
die Zukunft.<br />
Auftragsbestandes, offene Vorbestellungen, die Auftragsreichweite,<br />
die Anzahl der Kundenanfragen, der Anteil der Altkunden<br />
oder die erwartete Preisentwicklung und ganz besonders die<br />
Höhe der Außenstände. Denn aus diesen Informationen lassen sich<br />
eher Schlüsse über die zukünftige Umsatzentwicklung und das erwartete<br />
Betriebsergebnis ableiten, als aus Zahlen der Vergangenheit. Die<br />
Frühinformationen ermöglichen Ihnen, im Sinne der Früherkennung<br />
noch rechtzeitig die Weichen zu stellen.<br />
TIPP: Auch andere Kennzahlen haben für den finanziellen Erfolg<br />
Ihres Unternehmens Aussagekraft. Überlegen Sie sich deshalb<br />
einmal, welche Informationen bzw. Zahlen bei Ihrem Unternehmen<br />
anzeigen, wie gut das Unternehmen in einer Woche, in<br />
einem Monat oder in einem Jahr läuft. Benutzen Sie diese Kennzahlen<br />
ruhig in Ihren Gesprächen mit der Bank. Denn sie haben<br />
eine wesentliche Aussagekraft für die finanzielle Zukunft Ihres<br />
Unternehmens.<br />
Die nachfolgenden Anregungen helfen Ihnen, Ihre finanzielle Zukunft<br />
aktiv zu gestalten. Sie sollten diese aber je nach Ihrer persönlichen<br />
Situation ergänzen und/oder neu formulieren. Wichtig ist es<br />
an dieser Stelle, dass Sie hier zuerst einmal Ihre Ziele niederschreiben.<br />
Aus diesen Zielen können Sie dann die Maßnahmen ableiten, die<br />
für ihre Erreichung notwendig sind. So sehen Sie genau, wo Sie<br />
zukünftig Früherkennung betreiben sollten. Und mit den richtigen<br />
Maßnahmen gestalten Sie aktiv den Weg, den Sie nehmen möchten,<br />
um Ihre Ziele zu erreichen.
Selten steht für Sie als Unternehmer die kurzfristige Maximierung des<br />
Gewinns bzw. der Privatentnahmen im Vordergrund. Neben einem<br />
auskömmlichen Einkommen sind Ihnen die Zukunftsfähigkeit und die<br />
Unabhängigkeit Ihres Unternehmens ebenso wichtig. Aus der Vielzahl<br />
möglicher Ziele haben wir beispielhaft einmal eines herausgegriffen<br />
und hierzu mögliche Maßnahmen formuliert. Dieses Beispiel kann<br />
Ihnen natürlich nur einige Anregungen geben.<br />
Beispiel<br />
Ein Dienstleister, der die Vermittlung und Koordinierung von<br />
Einkaufsgemeinschaften anbietet, möchte seinen Umsatz jährlich<br />
um 15 % steigern. Seine Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen,<br />
sind unter anderem<br />
Anzeigenwerbung zur Publikation seiner Dienstleistung<br />
Ein eigener Internet-Auftritt, um einen größeren Kundenkreis ansprechen<br />
zu können. Auf seiner Homepage soll auch die Möglichkeit bestehen,<br />
online Suchanfragen und Angebote zu veröffentlichen.<br />
Anpassung bzw. Aufbau der innerbetrieblichen Strukturen für<br />
E-Business.<br />
Gründung einer Niederlassung.<br />
Einstellung und Schulung von Arbeitslosen für die Telefonberatung.<br />
Zur Finanzierung seiner Maßnahmen sucht er sich eine Finanzierung in<br />
Form von Risiko- oder Beteiligungskapital.<br />
Das Beispiel konnte nur Anhaltspunkte aufzeigen, wo Sie sich<br />
finanzielle Ziele setzen können und was Sie unternehmen können,<br />
um diese zu erzielen. Denken Sie in Ruhe darüber nach, was Sie in finanzieller<br />
Hinsicht für sich und Ihr Unternehmen erreichen möchten.<br />
Hierzu fallen Ihnen sicher die vielfältigsten Maßnahmen ein, wenn<br />
Sie die Ziele einmal formuliert haben.<br />
TIPP: Bankkredite sind und bleiben für kleine und mittlere Unternehmen<br />
die wichtigste Finanzierungsform. Angesichts der vielen<br />
Diskussionen um Basel II und dem damit verbundenen Rating<br />
sollten Sie für eine bestmögliche Transparenz sorgen, damit Ihre<br />
Bank Ihr Unternehmen und vor allem Ihre wirtschaftlichen Verhältnisse<br />
so gut wie möglich kennt.<br />
Weitere Informationen zum Rating finden Sie u. a. in den BMWA-<br />
GründerZeiten Nr. 46 „Unternehmensbewertung/Rating“.<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
31
32<br />
Finanzen beherrschen<br />
Checkliste: Finanzielle Zukunft gestalten<br />
Privates Einkommen Mein Ziel Meine Maßnahmen<br />
Was sind Ihre Einkommens- Euro<br />
vorstellungen für die<br />
nächsten Jahre?<br />
Liquidität/Ertragskraft<br />
Wie hoch soll Ihr Cash-Flow Euro<br />
in drei Jahren sein?<br />
Eigen-/Fremdkapital<br />
Wie hoch soll Ihre Eigen- %<br />
kapitalquote in drei<br />
Jahren sein?<br />
Rentabilität<br />
Um wieviel % soll der %<br />
Umsatz Ihres Unternehmens<br />
jährlich steigen?<br />
Um wieviel % soll Ihr Gewinn %<br />
jährlich steigen?<br />
TIPP: Trennen Sie immer „private“ und „geschäftliche“ Ausgaben.<br />
Richten Sie sich ein Privat- und ein Geschäftskonto ein. Zahlen<br />
Sie sich monatlich ein Gehalt oder überweisen Sie monatlich<br />
einen bestimmten Geldbetrag für Privatausgaben vom Geschäftsauf<br />
Ihr Privatkonto.<br />
Anfang und Ende der Überlegungen ist hier Ihr privates Einkommen.<br />
Wenn Sie ausschließlich aus Ihrer unternehmerischen Tätigkeit Ihr<br />
Einkommen beziehen, sollten Sie sich hier ein erstes Ziel setzen. Ihre<br />
Einkommensvorstellungen sollten neben den notwendigen Mitteln<br />
auch die Altersvorsorge oder besondere Ausgaben, z.B. bei Aufnahme<br />
des Studiums Ihrer Kinder, beinhalten.
Nachdem Sie Ihr Einkommensziel festgelegt haben, müssen Sie sich<br />
mit der Frage auseinandersetzen, wie und unter welchen Voraussetzungen<br />
Sie dieses private Einkommen als Ergebnis Ihrer Unternehmertätigkeit<br />
erreichen können. Die damit zu klärenden Fragen werden<br />
in den folgenden Kapiteln vertiefend behandelt.<br />
Für die Gestaltung Ihrer finanziellen Zukunft sind dabei immer drei<br />
wichtige Felder gleichzeitig im Auge zu behalten. Von der richtigen<br />
Steuerung dieser – manchmal auch als magisches Dreieck der Finanzen<br />
bezeichneten – Größen hängt Ihr zukünftiges Einkommen ab.<br />
Eigenkapitalquote<br />
Eine hohe Eigenkapitalquote ist die<br />
Sicherheit für Ihre Entscheidungsfreiheit.<br />
Gerade bei wachsenden Unternehmen<br />
bedeutet dies häufig<br />
eine kontinuierliche Aufstockung<br />
des eingesetzten Betrages.<br />
Die richtige „Atemluft“ für Ihr Unternehmen<br />
ist wichtig. Zu viel ist ebenso<br />
schädlich wie zu wenig, da Sie<br />
hier Geld zur Verfügung haben, das<br />
keinen Gewinn erwirtschaftet.<br />
Liquidität<br />
Rentabilität<br />
Rentabilität ist das Erfolgsbarometer<br />
Ihres Geschäfts und die Voraussetzung<br />
für kontinuierlich frische<br />
„Atemluft“. Eine hohe Rentabilität<br />
schafft die Voraussetzungen für die<br />
Aufstockung des Eigenkapitals und<br />
Ihrer Liquidität.<br />
TIPP: Verbessern Sie die Beziehung zu Ihrer Bank. Sprechen Sie<br />
regelmäßig und offen mit dem Bankier. Entwickeln Sie mit ihm<br />
gemeinsam Perspektiven für Ihr Unternehmen und Ihre Zukunft.<br />
Sorgen Sie mit Ihrer Begeisterungsfähigkeit dafür, dass der Bankier<br />
an Ihre Idee glaubt. Nutzen Sie den Wettbewerb zwischen<br />
den Banken für sich.<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
33
34<br />
Finanzen beherrschen<br />
Wenn Sie jedoch nur Ihr Einkommen erhöhen, kann dies bei einem<br />
nicht ausreichenden Betriebsergebnis/Jahresüberschuss zu Verlusten<br />
führen. Oder letztendlich fehlen Ihnen die nötigen Mittel für Investitionen<br />
und Innovationen. Dies kann später dann wieder die Wahrscheinlichkeit<br />
von Verlusten erhöhen.<br />
TIPP:: Schreiben Sie sich Ihre Ziele auf. So prägen sich Ihre Ziele<br />
besser bei Ihnen ein. Besuchen Sie ggf. Seminare in denen Ihnen<br />
Schritt für Schritt erklärt wird, wie Sie Ihre Ziele erreichen und<br />
umsetzen können.<br />
Zum Abschluss des Kapitels 3.1.4 sollten Sie die individuelle Gestaltung<br />
der finanziellen Zukunft Ihres Unternehmens in schriftlicher<br />
Form ausloten und sich die vorgenannten Fragen selbst beantworten.<br />
Denken Sie dabei nicht nur kurzfristig und an Sofortmaßnahmen.<br />
Überlegen Sie sich auch strategische Maßnahmen für die weiter entfernte<br />
Zukunft. Wie soll die Zukunft in fünf, in zehn Jahren aussehen?<br />
Lassen Sie sich dafür mindestens 30 Minuten oder mehr Zeit.<br />
Sicherlich wird Ihnen zu Fragen der Gestaltung der finanziellen Zukunft<br />
Ihres Unternehmens sehr viel einfallen. Reicht diese vorgedruckte<br />
Seite nicht aus, benutzen Sie einfach ein separates Blatt<br />
Papier.<br />
TIPP: Hilfestellung für die Planung Ihrer finanziellen Zukunft<br />
kann Ihnen die CD-ROM „Softwarepaket für Gründer und junge<br />
Unternehmer“des BMWA geben (Bestellmöglichkeit S. 79).<br />
Elektronische Planungshilfen finden Sie auch im Existenzgründerportal<br />
des BMWA unter www.existenzgruender.de.<br />
Zusätzlich sollten Sie z.B. einmal im Jahr eine Planungsrunde<br />
durchführen, für die Sie sich die Unterstützung fachkundiger externer<br />
Beratung holen.
Was muss ich unternehmen, um die finanzielle Zukunft meines<br />
Unternehmens richtig zu gestalten und meine finanziellen<br />
Ziele zu erreichen?<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
35
36<br />
Steuern Sie Ihre Leistungserstellung<br />
3.2 Steuern Sie Ihre Leistungserstellung<br />
In den letzten Jahren haben sich gerade bei den Möglichkeiten der<br />
Leistungserstellung gravierende Veränderungen vollzogen. Können<br />
Sie guten Gewissens behaupten, Sie sind „up to date“, was die Kenntnis<br />
Ihrer vorhandenen Potenziale und die Nutzung – vor allem technisch<br />
– neuer Möglichkeiten bei der Leistungserstellung betrifft?<br />
Haben Sie aber auch<br />
schon einmal über die<br />
Nutzungsmöglichkeiten –<br />
besonders der neuen<br />
elektronischen Medien –<br />
für Ihr Unternehmen<br />
nachgedacht? Vielleicht<br />
bietet gerade das Internet<br />
genau die richtigen Möglichkeiten<br />
zur Präsentation<br />
Ihrer Produkte!<br />
Natürlich haben Sie erkannt,<br />
dass in dem kleinen<br />
Rätsel die zweite<br />
Definition die grundlegende<br />
Bedeutung von<br />
Ein kleiner Test am Rande:<br />
Was ist e-Business?<br />
Bildung von Einkaufsgemeinschaften<br />
im Internet, um bei<br />
Händlern günstige Konditionen<br />
über die Realisierung von<br />
Mengenrabatten zu erziehlen<br />
Abwicklung von Geschäftsprozessen<br />
zwischen Unternehmen<br />
bzw. Unternehmen und Kunden<br />
unter Einsatz elektronischer<br />
Medien.<br />
Versandhandel im Internet<br />
E-Business zum Ausdruck bringt. Versandhandel und Einkaufsgemeinschaften<br />
sind zwei von vielen Teilbereichen des E-Business.<br />
Methoden und Strategien, die gestern noch erfolgreich waren, veralten<br />
in der heutigen Zeit viel schneller als noch vor 10 Jahren. Vor<br />
allem das Internet ermöglicht es Ihren Kunden heute, weltweit nach<br />
Produkten und Dienstleistungen zu schauen und die verschiedenen<br />
Anbieter ohne großen Aufwand zu vergleichen. Ebenso können natürlich<br />
auch Sie das Medium Internet nutzen, um Ihrerseits neue Lieferanten<br />
zu suchen und Lieferanten zu vergleichen. Früherkennung<br />
heißt hier, neue Entwicklungen und Möglichkeiten für die Erstellung<br />
Ihrer Leistung frühzeitig aufzugreifen und in Ihrem Betrieb umzusetzen.<br />
So sind Sie auch in Zukunft für Ihre bestehenden und Ihre neuen<br />
Kunden ein kompetenter Ansprechpartner, der sowohl bei der Leistungserstellung<br />
wie auch im Wettbewerb die Nase vorn hat.<br />
Die erfolgreiche und zukunftsorientierte Steuerung Ihrer Leistungserstellung<br />
beginnt bei der Bestimmung Ihres heutigen Standortes. Bestimmen<br />
Sie hierauf aufbauend Ihre Ziele für die Zukunft. So können<br />
Sie erfolgreich Maßnahmen planen, um Ihre heutige Leistung weiter<br />
zu verbessern und brachliegende Potenziale zu wecken, um Ihre<br />
zukünftigen Ziele zu erreichen.<br />
¤<br />
¤<br />
¤
3.2.1 Vorhandene Ressourcen erhalten und<br />
nutzen<br />
Man sagt „Höchstleistungen entstehen zuerst im Kopf“. Das gilt auch<br />
bei der Verbesserung Ihrer Leistung. Um Ihre Leistung jedoch zielgerichtet<br />
verbessern zu können und sich dabei wie im Sport zu<br />
Höchstleistungen zu steigern, müssen Sie erst einmal Ihre vorhandenen<br />
Möglichkeiten ausloten. Dabei sollten Sie zunächst die wichtigsten<br />
Bereiche: d.h. Mitarbeiter, Maschinen, Arbeitsgeräte, technische<br />
Ausrüstung und Ihre Organisation einzeln betrachten. Diese sind, wie<br />
Sie noch erfahren werden, eng miteinander verknüpft.<br />
TIPP: Die Qualität der Beziehung zu Ihren Mitarbeitern ist für<br />
die Verbesserung Ihrer Leistung von entscheidender Bedeutung.<br />
Um erfolgreich zu sein, müssen Sie und Ihre Mitarbeiter an einem<br />
Strang ziehen. Fangen Sie deshalb zunächst bei den Fähigkeiten<br />
und den Motivationen Ihrer Mitarbeiter an. Denn gute Mitarbeiter,<br />
auf die Sie sich verlassen können und die motiviert sind,<br />
braucht jeder erfolgreiche Unternehmer. Gerade beim Wechsel<br />
von der Dienstleistungs- zur Informationsgesellschaft sind qualifizierte<br />
Mitarbeiter oft das wichtigste Kapital.<br />
Checkliste: Potenziale der Mitarbeiter<br />
Ist die Qualität Ihrer Mitarbeiter insgesamt<br />
hervorragend?<br />
Sind Ihre Mitarbeiter Neuerungen gegenüber<br />
sehr aufgeschlossen und probieren gemeinsam<br />
mit Ihnen vieles Neue aus?<br />
Sind Ihre Mitarbeiter bereit und fähig, neue<br />
Aufgaben zu übernehmen?<br />
Sind Ihre Mitarbeiter flexibel genug, um auf<br />
z.B. veränderte Produktionsverfahren reagieren<br />
zu können?<br />
Mobilisieren Sie gezielt die Ideen und die<br />
Kreativität Ihrer Mitarbeiter?<br />
Ja Nein<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
37
38<br />
Steuern Sie Ihre Leistungserstellung<br />
Nehmen Sie Verbesserungsvorschläge, die Ihre<br />
Mitarbeiter machen ernst und honorieren<br />
Sie diese Vorschläge?<br />
Suchen Sie mit Ihren Mitarbeitern gemeinsam<br />
nach Problemlösungen?<br />
Verlangen Sie von Ihren Mitarbeitern nur das,<br />
was Sie selber können oder bereit sind zu<br />
geben?<br />
Geben Sie Ihren Mitarbeitern das Gefühl der<br />
Verantwortung und übertragen Sie diese auf<br />
sie?<br />
Können Sie wichtige und leistungsfähige Mitarbeiter<br />
in Ihrem Unternehmen halten?<br />
Die Auslastung Ihrer Mitarbeiter ist optimal?<br />
Haben Sie selbst und Ihre Mitarbeiter an<br />
durchschnittlich 2 Aus- und Weiterbildungsseminaren<br />
in den letzten 12 Monaten teilgenommen?<br />
...<br />
Ja Nein<br />
Sie konnten alle Fragen mit „Ja“ beantworten? Herzlichen Glückwunsch!<br />
Ihr Unternehmen ist geprägt von einer verantwortungsbewussten<br />
und vertrauensvollen Atmosphäre. Neue Dinge fordern Sie<br />
heraus und lassen Sie und Ihre Mitarbeiter zur Höchstform auflaufen.
Aber auch wenn Sie einige Punkte mit „Nein“ beantworten mussten:<br />
Die Checkliste soll Sie zum Nachdenken anregen und Ihnen erste<br />
Punkte aufzeigen, wo Sie vielleicht Möglichkeiten haben, Potenziale<br />
Ihrer Mitarbeiter stärker auszuschöpfen.<br />
TIPP: Schlechter Führungsstil, mangelnde Motivation und mangelnde<br />
berufliche Perspektiven der Mitarbeiter etc. sind bei kleinen<br />
und mittleren Unternehmen ein zentrales Problem. Die richtige<br />
Motivation Ihrer Mitarbeiter spielt eine wichtige Rolle. Ein<br />
guter Chef ist ein Mensch, der andere dazu bringt, ihre Stärken<br />
und Schwächen zu erkennen und das Beste daraus zu machen.<br />
Dabei bedarf es Geduld, Objektivität, Scharfsinn und vor allem<br />
der Fähigkeit zuzuhören. Das gilt auch für Unternehmerpersönlichkeiten<br />
in Bezug auf ihre Mitarbeiter.<br />
Beispiel:<br />
Herr Ulmer ist Inhaber eines kleinen Softwarehauses, welches u.a. kundenspezifische<br />
Programmierungen anbietet. Seit einiger Zeit tüftelt<br />
er an einer besonders kniffligen Anforderung eines Kunden. Eher<br />
zufällig unterhält er sich darüber mit einem Mitarbeiter, der für<br />
den Verkauf von Standardprogrammen zuständig ist. Dieser berichtet<br />
ihm von einem möglicherweise geeigneten Softwaretool, von<br />
dem er auf einer Veranstaltung gehört hat. Der Mitarbeiter kann Herrn<br />
Ulmer auch die Telefonnummer und den Namen eines Ansprechpartners<br />
geben. Ein Telefonat mit diesem ergibt, dass das Softwaretool mit geringen<br />
Modifikationen, die im Hause von Herrn Ulmer gemacht werden können,<br />
das Problem des Kunden löst.<br />
Herr Ulmer möchte zukünftig erreichen, dass das Wissen seiner Mitarbeiter<br />
nicht mehr eher zufällig zu Problemlösungen beiträgt. Er führt daher abteilungs-<br />
und funktionsübergreifende Projektbesprechungen ein, auf denen<br />
Projekte, die gerade bearbeitet werden, mit den Kollegen diskutiert werden,<br />
um so abteilungsübergreifend Lösungen und Alternativen zu erarbeiten.<br />
Bei den ersten Projektbesprechungen unterstützte ihn ein externer Berater<br />
bei der Moderation der Sitzungen. Er half Spielregeln für den Umgang miteinander<br />
aufzustellen und unterstützte durch gezielte Fragen und An-<br />
regungen eine offene Diskussion. Schnell konnte Herr Ulmer bei seinen<br />
Projektnachkalkulationen feststellen, dass sich die Bearbeitungszeiten<br />
im Gegensatz zu früher deutlich verringert haben.<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
Wenn das Unternehmen<br />
wüsste, was<br />
das Unternehmen<br />
weiß!<br />
39
40<br />
Steuern Sie Ihre Leistungserstellung<br />
Checkliste: Potenziale der betrieblichen Leistung<br />
durch Maschinen und Arbeitsgeräte<br />
Sind Sie bei neuen Technologien – z.B. Informations-<br />
und Telekommunikationstechniken – auf<br />
dem aktuellen Stand? Sind bspw. 60 % Ihrer<br />
Rechner jünger als 4 Jahre?<br />
Nutzen Sie in Ihrem Unternehmen neue Informations-<br />
und Telekommunikationstechnik (z.B. EDV,<br />
Internet, E-Mail, ISDN, Anrufweiterschaltung, Fax-<br />
Software), um damit Ihre Leistung zu verbessern<br />
und Kosten zu senken?<br />
Kann mit Ihren vorhandenen Maschinen oder<br />
Arbeitsgeräten und Ihrer technischen Ausrüstung<br />
Ihre Produktqualität erhöht werden?<br />
Die Arbeitsauslastung der Maschinen etc. ist<br />
optimal?<br />
Sind Ihre Produktionsanlagen für veränderte und<br />
andere Produktionsprozesse verwendbar?<br />
...<br />
ja nein<br />
TIPP: Überlegen Sie sich einmal, welche Fragen Ihnen wohl ein<br />
Nachfolger oder ein Käufer Ihres Unternehmens zu den betrieblichen<br />
Leistungsbereichen stellen würde und ergänzen Sie die<br />
Checklisten entsprechend!<br />
Fallen Ihnen weitere, für Ihr Unternehmen spezifische und für einen<br />
dauerhaften Wettbewerbsvorteil wichtige technische Voraussetzungen<br />
ein, so sollten Sie diese jetzt ergänzen. Wenn Sie dann alle Fragen<br />
mit „Ja“ beantworten können, erscheint Ihr Unternehmen technisch<br />
gut in Form! Haben Sie auch ein oder zweimal „Nein“ angekreuzt?<br />
Schauen Sie sich diese Punkte in einer ruhigen Stunde noch<br />
einmal genauer an und überlegen Sie, wie sich eine Verbesserung Ihrer<br />
technischen Ausstattung auf Ihre Leistungserstellung auswirkt.<br />
Können Sie vielleicht Ihre Erreichbarkeit den Kunden gegenüber erhöhen,<br />
wenn Sie sich eine E-Mail-Adresse zulegen? Oder kann durch<br />
die Anschaffung eines modernen Laserdruckers die Qualität Ihrer<br />
Präsentationsunterlagen so verbessert werden, dass Sie zukünftig kundenspezifische<br />
Informationsblätter, z.B. bei Speziallösungen, im Hause<br />
erstellen können und nicht mehr auf ein einheitliches Produktinformationsblatt<br />
angewiesen sind, das Ihnen eine Druckerei herstellen<br />
muss? Sicher fällt Ihnen noch vieles zu diesem Punkt ein!
Früherkennung ist wichtig. Reservieren Sie sich daher jeden Tag<br />
ca. eine Viertelstunde, um in diesem Buch zu arbeiten. Wenn das erst<br />
einmal zur Gewohnheit geworden ist, wird es Ihnen immer leichter<br />
fallen, und der Nutzen wird schnell den Aufwand übersteigen.<br />
Nehmen Sie sich deshalb die Zeit dazu.<br />
TIPP: Technik veraltet schneller als Sie denken. Haben sie daher<br />
bei besonders teuren und schnell veraltenden Maschinen, technischen<br />
Ausrüstungen und Arbeitsgeräten schon einmal an Leasing<br />
gedacht? Weitere Hinweise zum Thema Leasing finden Sie in den<br />
"BMWA-Gründerzeiten Nr. 13, Leasing". Bei Forschungseinrichtungen<br />
können Sie sich darüber hinaus zum aktuellen Stand der<br />
Technik informieren.<br />
Checkliste: Potenzial der Organisation<br />
Gibt es in Ihrem Unternehmen dokumentierte Aufgabenverteilungen<br />
und Verantwortungsbereiche?<br />
Besitzt Ihr Unternehmen dokumentierte transparente<br />
Betriebsabläufe?<br />
Können Sie einmal im Jahr beruhigt in den wohlverdienten<br />
Urlaub gehen?<br />
Erledigen Sie weniger als 20 % Ihrer Aufgaben ohne<br />
Nutzung von Mitarbeitern?<br />
Haben Sie organisatorische Vorkehrungen getroffen,<br />
die langfristig Innovationspotenziale im Unternehmen<br />
freisetzen, z.B. regelmäßige Strategie- und<br />
Ideenworkshops oder die Möglichkeit einer Mitarbeiterfreistellung<br />
von laufenden Aufgaben für das<br />
Testen neuer Ideen?<br />
Haben Sie einmal überlegt, welche Aufgaben<br />
Fremdfirmen übernehmen können und welche Aufgaben<br />
Sie auf diese Weise auslagern können, z.B.<br />
bei Abrechnung und Organisation von Dienstreisen,<br />
Büroservice, Druckerei, EDV-Abteilung,<br />
Hausverwaltung, Marketing, etc ...?<br />
Sind mindestens 50 % der wichtigen Fach- und<br />
Führungskräfte jünger als 50 Jahre?<br />
...<br />
ja nein<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
41
42<br />
Steuern Sie Ihre Leistungserstellung<br />
Auch das Thema Organisation kann hier nur umrissen werden. Aber<br />
sollten Sie dennoch schon bei dieser Auswahl an Fragen einmal das<br />
„Nein“ ankreuzen, haben Sie damit erste Anregungen erhalten, wo<br />
Sie einmal weiter nachdenken können.<br />
Schaffen Sie Verbindungen zwischen den drei Feldern Ihres Leistungspotenzials:<br />
z.B. eröffnet Ihnen die transparente Gestaltung der Betriebsabläufe<br />
die Möglichkeit, Mitarbeiter an verschiedenen Punkten<br />
einzusetzen, um deren Fähigkeiten optimal zu nutzen. Honorieren sie<br />
Verbesserungsvorschläge, so motivieren Sie Ihre Mitarbeiter und<br />
regen sie an, weiter mitzudenken und selber Potenziale aufzudecken.<br />
Dadurch werden Sie entlastet und können sich neuen, zukunftsträchtigen<br />
Aufgaben widmen.<br />
TIPP: Organisation ist alles. Besonders die Eigenorganisation.<br />
Durch Delegation können Sie Ihre Kräfte für andere Aufgaben<br />
nutzen, haben den Kopf frei und können dadurch Ihre Leistung<br />
verbessern. Kleine Schritte erzielen dabei oft eine große Wirkung.<br />
Überlegen Sie sich, wie Sie Ihr Unternehmen „verschlanken“ können,<br />
beispielsweise durch die Auslagerung von administrativen<br />
Aufgaben auf Fremdfirmen.<br />
Nachdem Sie nun ein Gefühl bekommen haben, welche Möglichkeiten<br />
in Ihrem Unternehmen liegen und in welchen Bereichen Ihr Unternehmen<br />
Potenziale zur Leistungsverbesserung aufweist, sollten Sie<br />
sich nun wieder einige Minuten Zeit nehmen, um diese Fragen als<br />
Anlass zum Nachdenken zu nehmen. Überlegen sie sich, wo Sie mit<br />
Ihrem Unternehmen hin möchten. Sicher fallen Ihnen dann noch viele<br />
weitere Punkte ein, von denen Sie glauben, dass Ihr Unternehmen<br />
dort seine Leistung verbessern kann!
Welches sind die Bereiche, wo ich Potenziale zur Leistungsverbesserung<br />
entdeckt habe?<br />
Was sind meine Leistungsziele für die Zukunft? Wie kann ich die<br />
entdeckten Potenziale nutzen, um dahin zu gelangen?<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
43
44<br />
Steuern Sie Ihre Leistungserstellung<br />
Überlegen Sie<br />
einmal, was Ihr<br />
Ziel ist: Mit gleichen<br />
Kosten mehr<br />
Leistung erzielen<br />
oder gleiche Leistung<br />
mit weniger<br />
Kosten erreichen?<br />
3.2.2 Leistung verbessern durch<br />
Kostensenkung<br />
Im vorangegangenen Abschnitt haben Sie die vorhandenen Möglichkeiten<br />
Ihres Unternehmens beleuchtet und Anregungen erhalten, wo<br />
Potenziale Ihres Unternehmens stecken könnten. Sie haben sich überlegt,<br />
wie Sie die entdeckten Potenziale nutzen können. Nun sollten<br />
Sie erarbeiten, wie Sie die Leistung Ihres Unternehmens gezielt ver-<br />
bessern möchten. Wir möchten Ihnen einige Möglichkeiten zur<br />
Leistungsverbesserung vorstellen, die Ihnen helfen sollen, Ihre<br />
persönlichen Leistungsziele für die Zukunft zu erreichen.<br />
Wenn Sie Ihre Leistung verbessern wollen, müssen Sie auch Ihre<br />
Kosten senken. Wenn dabei z.B. eine Maschine besser ausgelastet<br />
wird, aber die Kosten in anderen Bereichen steigen, haben Sie<br />
nicht viel „gewonnen“. Sie müssen aber auch den Preis für Ihre<br />
Leistung richtig kalkulieren. Bei vielen Unternehmen orientieren<br />
sich die tatsächlichen Preise zu wenig an den wirklich entstandenen<br />
Kosten. Einzelne Maßnahmen dürfen Sie daher nie isoliert<br />
durchführen. Sie müssen immer im Hinblick auf Preise, Verkäufe, Bestands-<br />
und Gesamtkostensenkungen durchdacht werden.<br />
Zum unternehmerischen Erfolg gehört es, die Kosten in den Griff zu<br />
bekommen. Zur Leistungsverbesserung müssen vor allem die größten<br />
Kostenblöcke im Unternehmen regelmäßig auf Einsparpotenziale hin<br />
untersucht werden. In kleinen und mittleren Unternehmen spielen<br />
neben den Personalkosten bspw. das Auto, das Büro, der Einkauf,<br />
E-Mail, Internet, Telefon und Post, Miete, Versicherungen und Zinsen<br />
als bedeutende Kostenblöcke oft eine sehr wichtige Rolle.<br />
TIPP: Gute Chancen haben nur Unternehmer, die ständig Ihre<br />
Kosten überprüfen. Kostensenkung darf aber nicht zu Qualitätsverlusten<br />
beim Unternehmensziel „Kundenzufriedenheit“ führen.<br />
Lieferantennutzen verbessern<br />
Auch in der Beziehung zu Ihren Lieferanten haben Sie vielfältige<br />
Möglichkeiten, Kosten zu senken. Prüfen Sie anhand der folgenden<br />
Checkliste, wie Sie im Rahmen Ihrer Lieferantenbeziehungen Ihren<br />
Lieferantennutzen erhöhen und so Kosten senken können.
Checkliste: Wie können Sie in Ihren Lieferantenbeziehungen<br />
Kosten senken?<br />
Haben Sie einmal über die Verringerung der Zahl<br />
Ihrer Lieferanten nachgedacht, damit Sie dadurch<br />
bei weniger Lieferanten den Umsatz steigern, um<br />
so Rabatte und günstigere Einkaufspreise zu<br />
erzielen?<br />
Vergleichen Sie regelmäßig die verschiedenen<br />
möglichen Lieferanten?<br />
Nutzen Sie das Internet für Ihren Einkauf?<br />
Haben Sie die Möglichkeit einer Kooperation beim<br />
Einkauf mit anderen Unternehmen in Erwägung<br />
gezogen (z.B. über Einkaufsgenossenschaften)?<br />
Nutzen Sie Rahmenverträge von Verbänden, denen<br />
Sie angehören, für ihren Einkauf?<br />
Nutzen Sie Einkaufsgemeinschaften, die Sie mit anderen<br />
Unternehmen bilden, im Internet<br />
(„B2B“ – Business to Business)?<br />
Nutzen Sie die Möglichkeit des Tausches von Leistungen<br />
mit Kunden und Lieferanten?<br />
Lagerbestände binden Kapital – haben Sie dies<br />
berücksichtigt?<br />
Können Sie zugekaufte Materialien noch stärker<br />
normieren und standardisieren, um Preisvorteile zu<br />
erzielen?<br />
Verhandeln Sie bei größeren Anschaffungen<br />
grundsätzlich, auch wenn Sie schon ein günstiges<br />
Angebot in Händen halten?<br />
Haben Sie mit Ihren Lieferanten Rabatte ausgehandelt<br />
(z.B. bei der Abnahme bestimmter<br />
Stückzahlen)?<br />
Geben Ihre Lieferanten Ihnen Lieferantenkredite?<br />
...<br />
ja nein<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
45
46<br />
Steuern Sie Ihre Leistungserstellung<br />
TIPP: Helfen Sie Ihren Lieferanten, selber Kosten einzusparen<br />
und verlangen Sie im Gegenzug dazu, einen Teil dieser Einsparungen<br />
an Sie weiterzugeben. Damit können Sie Ihren Lieferantennutzen<br />
steigern und Ihre Kosten senken. Pflegen Sie das Verhältnis<br />
zu Ihren Lieferanten. Dazu gehört Zeit, damit sie gemeinsam an<br />
einem Strang ziehen können.<br />
Gehen Sie gezielt vor, um Ihre Kosten zu senken: Setzen Sie bei Ihren<br />
größten Positionen an! Überlegen Sie, welche das sind und wie Sie<br />
die Kosten senken können, ohne dass dadurch Ihre Leistung schlechter<br />
wird.<br />
Checkliste: Welches sind Ihre größten Kostenpositionen?<br />
Kostenposition Kann ich diese Kosten senken? Wie?<br />
Personalkosten<br />
Mieten<br />
Kreditkosten<br />
Bürobedarf<br />
Werkzeuge<br />
Fahrbereitschaft für Notfallservice<br />
24-Stunden-Hotline für Kunden<br />
...<br />
Nun sind Sie wieder dran. Zum Abschluss des Kapitels 3.2.2 sollten<br />
Sie sich einmal überlegen, wie Sie durch verschiedene Möglichkeiten<br />
der Kostensenkung Ihre Leistung verbessern können. Lassen Sie sich<br />
dafür mindestens 30 Minuten oder mehr Zeit. Sicherlich wird Ihnen<br />
zum Thema Kostensenkung viel einfallen. Reicht diese vorgedruckte<br />
Seite nicht aus, benutzen Sie einfach zusätzlich ein separates Blatt<br />
Papier. Viel Erfolg!
Wo und wie kann ich in meinem Unternehmen Kosten senken und<br />
meine Leistung so verbessern?<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
47
48<br />
Steuern Sie Ihre Leistungserstellung<br />
Zu Ihrem Markt<br />
gehört auch<br />
die Konkurrenz!<br />
3.2.3 Leistung verbessern durch<br />
Marktbeobachtung<br />
Nachdem Sie nun die Bereiche Mitarbeiter, Maschinen, Arbeitsgeräte,<br />
technische Ausrüstung und Organisation analysiert und überdacht,<br />
also Ihren Blick nach innen gerichtet und erste Potenziale und Möglichkeiten<br />
der Leistungsverbesserung erarbeitet haben, ist es wichtig,<br />
den Blick nach außen zu richten.<br />
Was heißt überhaupt „Markt“? Sicher denken viele zuerst an so etwas<br />
wie einen Wochenmarkt, an den Gemüsemarkt oder ähnliches, also<br />
eine zeitlich und örtlich organisierte Zusammenkunft von Käufern<br />
und Verkäufern. Wenn Nationalökonomen oder Wirtschaftspolitiker<br />
von Markt reden, dann meinen sie eine weit theoretischere Bedeutung,<br />
nämlich das „Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage“.<br />
Für Unternehmer von Klein- und Mittelbetrieben stellt sich der Markt<br />
jedoch als eine mehr oder weniger große Zahl von Kunden und Konkurrenten<br />
dar.<br />
Je nach der Größe des Betriebes und der Art seiner Leistung ist der<br />
Markt begrenzt, z.B. wird die Leistung nur in einer bestimmten Region<br />
abgesetzt oder spricht nur Kunden eines bestimmten Alters an.<br />
Diese Kunden kaufen heute bei Ihnen, da Sie einen wichtigen Vorteil,<br />
z.B. beim Preis, in der Beratung oder der Erreichbarkeit, bieten. Dieser<br />
Wettbewerbsvorteil ist für den Absatz Ihrer Leistungen und Ihren<br />
zukünftigen Erfolg wesentlich.<br />
Nun besteht aber der Markt nicht nur aus Kunden und Käufern, sondern<br />
auch aus Konkurrenten. Daher ist es auch Ihre Aufgabe als Unternehmer,<br />
die Konkurrenz realistisch einzuschätzen. Sehen Sie sich<br />
Ihre Konkurrenten an — vielleicht versuchen diese bereits heute, vergleichbare<br />
Leistungen anzubieten — und überlegen Sie, wie Sie Ihre<br />
heutigen Wettbewerbsvorteile noch einzigartiger und damit dauer-<br />
hafter machen können. So vermeiden Sie unliebsame Überraschungen,<br />
nur weil Sie es versäumt haben, die Konkurrenz im<br />
Auge zu behalten. Vielleicht kann Ihnen die Beobachtung Ihrer<br />
Konkurrenten zudem wichtige Hinweise geben, wo Sie Ihre Leistung<br />
noch verbessern können. Nur durch ehrliche Vergleiche<br />
können Sie sich dort profilieren, wo Sie selbst stark und die Konkurrenz<br />
schwach (oder schwächer) ist und jene Bereiche meiden, wo Sie<br />
selber Schwächen aufweisen.<br />
Um herauszufinden, wo diese Bereiche sind, müssen Sie Ihren Markt<br />
beobachten und sich mit anderen Marktteilnehmern vergleichen. Sie<br />
können aber auch von einem Vergleich mit ganz anderen, branchenfremden<br />
Unternehmen profitieren. Je mehr Sie über andere Unternehmen<br />
Ihre Produkte, Dienstleistungen, Strategien oder
Herstellungsverfahren wissen, desto leichter fällt es Ihnen, auf neue<br />
Entwicklungen zu reagieren und Ihre Aktivitäten neu auszurichten.<br />
Dabei sollten Sie sich immer die folgenden Fragen stellen: „Worin<br />
und warum sind meine Konkurrenten besser!?“ und „Was kann ich<br />
von anderen (nicht-konkurrierenden) Unternehmen lernen, damit ich<br />
besser werden kann?“.<br />
Ein Beispiel:<br />
Im Absatzmarkt ist besonders ein Wettbewerber von großem Interesse für<br />
Sie. Mögliche Punkte, die Sie beobachten und untersuchen können, sind:<br />
● Unternehmensgröße (Verkaufsfläche, Mitarbeiterzahl ...) des<br />
Wettbewerbers<br />
● seine Produktvielfalt und Schwerpunkte (Sortiment und Anteile)<br />
● sein Marktanteil<br />
● seine Vertriebswege<br />
● die Kundengruppen des Wettbewerbers<br />
● sein Umgang mit den Kunden<br />
● seine Preispolitik (Lockangebote ...)<br />
● seine Marketingaktionen (Briefsendungen, Veranstaltungen ...)<br />
● ...<br />
TIPP: Bei Branchenverbänden, Branchendiensten und in Datenbanken<br />
können Sie sehr wertvolle Branchenvergleichszahlen erhalten.<br />
Erkundigen Sie sich doch einmal, was Ihr zuständiger Verband<br />
an Daten zur Verfügung stellen kann. Sie werden über das<br />
verfügbare Kennziffernmaterial überrascht sein. Nachfragen lohnt<br />
sich auf jeden Fall.<br />
Nun sind wieder Sie gefordert. Überlegen Sie sich einmal, welche<br />
Marktinformationen für Sie wichtig sind oder werden! Denn diese<br />
sollten Sie bei der Früherkennung unterstützen. Alle für Sie wichtigen<br />
Marktfaktoren sollten Sie in Ruhe beobachten und überlegen, wie<br />
sich diese zukünftig entwickeln werden und welche Potenziale sich<br />
für Sie daraus ergeben können.<br />
Erstellen Sie sich Ihre ganz persönliche Beobachtungscheckliste! In<br />
dieser Checkliste nehmen Sie die Faktoren Ihres Marktes auf, die für<br />
Ihr Unternehmen bedeutend sind. In regelmäßigen Abständen — Sie<br />
können diese Checkliste bspw. monatlich auf Wiedervorlage legen —<br />
nehmen Sie Ihre Liste zur Hand und überprüfen die einzelnen Punkte.<br />
So sehen Sie schnell, wo sich Dinge verändern und wo nicht.<br />
In einem zweiten Schritt überlegen Sie dann, welche Chance(n) und<br />
möglichen Risiken Sie dort sehen, um in einem dritten Schritt einmal<br />
darüber nachzudenken, was Sie tun können, um diese Chancen zu<br />
nutzen oder die Risiken zu vermeiden.<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
49
50<br />
Steuern Sie Ihre Leistungserstellung<br />
Wer sind meine größten Wettbewerber?<br />
Welche Faktoren aus dem Markt sind für mich wichtig?<br />
Was sehe ich dort für Chancen/Risiken?<br />
Was kann ich tun, um die Chancen zu nutzen und die Risiken zu vermeiden?
3.3 Stellen Sie Ihre Kunden<br />
zufrieden<br />
Ist der Kunde bei Ihnen wirklich König, oder hat er nur Glück gehabt,<br />
wenn er die erwartete Leistung zum vereinbarten Zeitpunkt und zum<br />
angebotenen Preis erhält?<br />
Damit die erwünschten Kunden bei Ihnen kaufen, reichen neue Ideen<br />
alleine nicht aus. Denn diese neuen Ideen müssen von Ihren Kunden<br />
auch positiv aufgenommen werden und bei der Kaufentscheidung<br />
des Kunden Vorteile gegenüber den Mitbewerbern versprechen. So<br />
sind z.B. moderne Herstellungsverfahren zwar gut, aber was nützt es,<br />
wenn Ihre Kunden nicht zufrieden sind.<br />
Sie müssen zuerst den Kundennutzen und damit die Zufriedenheit<br />
Ihrer Kunden steigern. Dazu empfiehlt es sich, ein richtiges<br />
Kundenmanagement zu betreiben.<br />
Erfolgreiches Kundenmanagement<br />
Richtige<br />
Kundengruppe<br />
bestimmen<br />
Kundenzufriedenheit<br />
steigern<br />
Neukunden<br />
gewinnen<br />
3.3.1 Richtige Kundengruppe bestimmen<br />
Nur mit gründlicher Kenntnis der Kundenbedürfnisse und der wichtigsten<br />
Argumente bei der Entscheidung lassen sich kundengerechte<br />
Produkte und Dienstleistungen verkaufen. Denn sie sprechen immer<br />
einzelne Menschen an und keine anonymen Organisationen. Die laufende<br />
Beobachtung des Kaufverhaltens, der Kundenzufriedenheit, der<br />
Auflösung bestehender und der Bildung neuer Kundengruppen ist<br />
daher sehr wichtig.<br />
TIPP: Beachten Sie bei der Zufriedenheit Ihrer Kunden: Käufer<br />
und Nutzer müssen nicht die gleichen Personen sein. Nicht selten<br />
stehen hinter dem Käufer weitere (Mit-)Entscheider und -Nutzer.<br />
Die Werbung macht es uns täglich vor: z.B. werden bei Müslis<br />
gezielt Kinder angesprochen, der Käufer ist aber in der Regel die<br />
Mutter.<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
51
52<br />
Stellen Sie Ihre Kunden zufrieden<br />
Nur wenn das Unternehmen und seine Kunden zusammenpassen,<br />
können Sie eine optimale Leistung erbringen. Befriedigen Sie heute<br />
die tatsächlichen Bedürfnisse Ihrer Kunden? Wann haben Sie sie zum<br />
letzten Mal hierzu befragt? Oder passen Ihre erbrachten Leistungen<br />
eigentlich viel besser zu ganz anderen Kunden?<br />
Diesen Fragen können Sie mit der folgenden Checkliste einmal nachgehen.<br />
Checkliste: Wer sind ihre Kunden?<br />
Wer sind heute Ihre Kunden?<br />
Wie sieht Ihre heutige Kundengruppe aus, wissen Sie genug über Ihre<br />
heutige Zielgruppe (z.B. Alter, Konsumgewohnheiten, Einkommensstruktur)?<br />
Sind Sie über Verschiebungen der Bedürfnisse Ihrer Kunden auf dem<br />
Laufenden?<br />
Beobachten Sie laufend das Kaufverhalten Ihrer Kunden?<br />
Welches Produkt/Dienstleistung wollen Ihre Kunden?<br />
Wissen Sie, bei welchen Kunden Sie ein gutes Image haben und warum?<br />
Ist Ihnen bekannt, welche Kunden Ihnen den größten Nutzen bringen?<br />
Welchen Nutzen bringen Sie diesen Kunden?
Haben Sie eine gepflegte Kundendatei?<br />
Unterscheiden sich Ihre Kunden?<br />
Wie hat sich Ihre Kundengruppe (Anzahl, Struktur) in den vergangenen<br />
Jahren entwickelt?<br />
...<br />
Wer können Ihre Kunden von morgen sein?<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Welche Kundengruppe entspricht den Stärken Ihres meines Unternehmens?<br />
Wie sieht die für Ihr Unternehmen und seine Leistung optimale Kundengruppe<br />
aus?<br />
Wissen Sie, welche Kunden auf Ihre Werbung am besten ansprechen?<br />
Ist die Gewinnung neuer Kunden und Aufträge (z.B. Marketingaktionen) an<br />
den Interessen Ihrer Kunden ausgerichtet?<br />
Sind diese anpassungsfähig an veränderte Kundenwünsche?<br />
TIPP: Haben Sie schon einmal über Ihre Kunden von morgen nachgedacht?<br />
Die Bedürfnisse Ihrer Kunden ändern sich laufend – Ihre Kunden<br />
können morgen ganz neue Wünsche haben. Sie müssen also aufpassen,<br />
dass Sie hier „den Zug nicht verpassen“. Denn: ohne Kunden<br />
kein Umsatz!<br />
Handeln<br />
53
54<br />
Stellen Sie Ihre Kunden zufrieden<br />
Welche Kunden kommen für Ihr Produkt/Ihre Dienstleistung in Frage?<br />
Welche Zielgruppe sprechen Ihre neuen Produkt-/Dienstleistungsideen an?<br />
Wie können Sie diese Kunden erreichen?<br />
Passt Ihre Vertriebsorganisation zu Ihren Kunden von morgen?<br />
Welchen Service erwarten Ihre Kunden von morgen?<br />
Welche Zusatzleistungen zu Ihrem eigentlichen Produkt/Dienstleistung<br />
erwarten Ihre Kunden von morgen (z.B. Fernwartung via Video,<br />
überwachung per Internet, 24-Stunden-Erreichbarkeit ...)?<br />
...<br />
Verschaffen Sie sich einen ersten Überblick über Ihre Kundengruppe<br />
und nehmen Sie unbedingt direkten Kontakt zu ihr auf. Sprechen Sie<br />
Ihre Kunden unmittelbar an, denn nur so können sie erfahren, wo<br />
der „Schuh drückt“ und wofür sie bereit sind, Geld auszugeben. Ihre<br />
Kunden sind Ihr Kapital und Wachstumspotenzial, das Sie nutzen<br />
sollten.<br />
TIPP: Nicht nur Ihre Kunden können Ihnen über Trends und Entwicklungen<br />
Auskunft geben, welche Leistungen in der Zukunft<br />
verstärkt gefragt werden könnten. Sprechen Sie auch mit Ihren<br />
Lieferanten und anderen Menschen aus ihrer Branche. Weitere<br />
Anregungen, wo Sie Informationen nachfragen können, erhalten<br />
sie in Kapitel 3.4 „Stricken Sie sich Ihr ganz persönliches Netzwerk<br />
zur Informationsbeschaffung“ in diesem Arbeitsbuch.
An dieser Stelle sollten Sie sich Zeit nehmen. Überlegen Sie, wie Ihre<br />
optimale Kundengruppe aussieht und ob diese sich von Ihren heutigen<br />
Kunden unterscheidet. Notieren Sie sich dann die Punkte, wie Sie<br />
erreichen möchten, zukünftig die für Ihre Leistung optimale Kundengruppe<br />
anzusprechen. Überlegen Sie sich auch, welche Maßnahmen<br />
Sie ergreifen können, um weiterhin „am Puls der Zeit“ zu sein, was<br />
die Bedürfnisse Ihrer Kunden betrifft.<br />
Wie könnte meine Kundengruppe morgen aussehen?<br />
Was fällt mir ein, um diese zu erreichen?<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
55
56<br />
Stellen Sie Ihre Kunden zufrieden<br />
3.3.2 Steigern Sie die Zufriedenheit Ihrer<br />
Kunden<br />
Sobald Sie Ihre erfolgversprechendste Kundengruppe identifiziert haben,<br />
sollten Sie folgendes beachten:<br />
Ihr Kunde entscheidet im Verhältnis zum Aufwand über den Kauf Ihres<br />
Produkts oder Ihrer Dienstleistung entsprechend seinem persönlichen<br />
Nutzen. Je höher der erlebte Nutzen für den Kunden und je zufriedener<br />
er mit Ihrer Leistung ist, desto besser sind Ihre Chancen im<br />
Wettbewerb mit gleichen oder gänzlich anderen Produkten/Dienstleistungen.<br />
Je mehr Sie über die Bedürfnisse und die Zufriedenheit Ihrer<br />
Kunden erfahren, desto größer sind Ihre Chancen in der Zukunft.<br />
Checkliste: Wie zufrieden sind Ihre Kunden heute mit Ihnen?<br />
Welche Wünsche, Bedürfnisse, Sorgen und Reklamationen von Kunden<br />
sind Ihnen heute bekannt?<br />
Wie haben Sie Probleme mit Ihren Kunden in der Vergangenheit gelöst?<br />
Warum haben Sie in der Vergangenheit Kunden verloren?<br />
Warum bleiben Kunden Ihnen seit vielen Jahren treu?<br />
...
Befragen Sie Ihre Kunden hierzu! Die beste Informationsquelle, um zu<br />
erfahren, wie hoch die Zufriedenheit Ihrer heutigen Kunden ist, ist<br />
der Kunde selbst. Bspw. können Sie sich bei jedem Kunden, der<br />
wegen einer Neubestellung anruft, erkundigen, ob er mit der bisherigen<br />
Leistung zufrieden war und warum. Fragen Sie ihn nach seinen<br />
Wünschen und Erwartungen an Sie. Ihr Kunde fühlt sich dadurch<br />
ernst genommen und Sie können eine Menge erfahren. Sie sollten<br />
dabei keine Bedenken vor negativen Äußerungen und Kritik haben.<br />
Aus Fehlern kann man nur lernen – dafür müssen Sie die Fehler jedoch<br />
kennen!<br />
Erst wenn Sie die heutige Meinung Ihrer Kunden kennen, können Sie<br />
zielführend über Schritte zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit<br />
nachdenken.<br />
Checkliste: Wie können Sie Ihre Kunden<br />
zufrieden stellen?<br />
¤<br />
¤<br />
¤<br />
¤<br />
¤<br />
¤<br />
¤<br />
¤<br />
¤<br />
¤<br />
Produkte Dienstleistungen<br />
¤<br />
¤<br />
¤<br />
¤<br />
¤<br />
¤<br />
Unterschiedliche Gestaltung Kundenbetreuung vor/<br />
und Design während dem Kauf<br />
Höhere Qualität Kundenbetreuung nach<br />
dem Kauf<br />
Besseres Material Angebot von<br />
Komplettdienstleistungen<br />
Modischere Farben Pünktlichere Leistungserstellung<br />
Höhere Zuverlässigkeit Vollständigere Leistungen<br />
Bessere Umweltverträglichkeit Angebot einer Schulung des<br />
Kunden<br />
¤<br />
¤<br />
¤<br />
¤<br />
¤<br />
Ansprechendere Verpackung Einrichtung einer „Hot-Line“ für<br />
Kunden<br />
Verbesserte Funktionalität Höhere Flexibilität und Eingehen<br />
auf Kundenwünsche<br />
Leichtere Anwendung Mailings<br />
... Kundenbeschwerden bearbeiten<br />
...<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
57
58<br />
Stellen Sie Ihre Kunden zufrieden<br />
Wichtig dabei<br />
sind die Überlegungen:<br />
„Wie<br />
kann ich die Zufriedenheit<br />
meiner<br />
Kunden feststellen<br />
und wie kann ich<br />
diese Zufriedenheit<br />
steigern?“<br />
Auch bei scheinbar<br />
gleichen oder ähnlichen<br />
Kunden können<br />
ganz unterschiedlicheVerkaufsargumente<br />
und Lösungen zum<br />
Erfolg führen.<br />
Das rechtzeitige Erkennen einer Veränderung der Kundenwünsche<br />
und der damit verbundenen Nachfrage stellt eine wesentliche Voraussetzung<br />
dafür dar, auf Dauer erfolgreich zu sein. Gerade etablierte<br />
Unternehmen müssen hier besonders aufpassen. Ihre Kunden sind zufrieden,<br />
wenn Sie deren Erwartungen nicht nur erfüllen sondern sogar<br />
übertreffen. Sie binden Ihre Kunden damit stärker an sich. Einen<br />
Stammkunden zu halten, ist preiswerter als die Suche nach Neukunden!<br />
Durch die Mehrleistung oder den Zusatznutzen, den Sie durch<br />
Ihr Produkt oder Ihren Service anbieten, können Sie sich auch ganz<br />
entscheidend von Ihren Mitbewerbern abheben.<br />
TIPP: Wissen Sie, wie Ihre Kunden Ihre Produkte, Dienstleistungen,<br />
Organisation etc. beurteilen? Verschaffen Sie sich unbedingt<br />
das Bild, das Ihre Kunden von Ihnen haben. Führen Sie z.B. eine<br />
Kundenbefragung durch. Schon wenige gute Antworten können<br />
Ihnen wertvolle Hinweise zur Verbesserung der Zufriedenheit<br />
Ihrer Kunden geben. Versetzen Sie sich selbst in die Lage Ihrer<br />
Kunden. Fragen Sie sich, ob Sie selbst mit Ihren angebotenen<br />
Leistungen zum angebotenen Preis zufrieden wären und ob Sie<br />
sich die Treue halten würden!<br />
Der Markt, seine Produkte und Dienstleistungen und die Konsumenten<br />
selbst ändern sich. Was heute noch „in“ ist, gilt morgen schon als<br />
„out“. Wer an alten, nicht mehr gefragten Produkten oder Dienstleistungen<br />
festhält, kann den Boden unter den Füßen verlieren.<br />
Die Ermittlung der aktuellen und der zukünftigen Kundenbedürfnisse<br />
ist deshalb für Sie als Unternehmer wichtig. Die Zufriedenheit<br />
Ihrer Kunden ist der Maßstab Ihrer Verkaufsstrategie,<br />
dem Sie genügend Beachtung schenken müssen, um auf Dauer<br />
erfolgreich zu sein.<br />
Zum Abschluss des Kapitels 3.3.2 sollten Sie sich überlegen, was<br />
Sie tun können, um Ihre Kunden zukünftig zufrieden zu stellen.<br />
Lassen sie sich dafür 30 Minuten oder mehr Zeit. Sicherlich wird<br />
Ihnen zu den Fragen der Kundenzufriedenheit und zu den Informationen<br />
über Ihre bisherigen Kunden viel einfallen. Reicht diese<br />
vorgedruckte Seite nicht aus, benutzen Sie einfach zusätzlich<br />
ein separates Blatt Papier.<br />
Viel Erfolg!
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Was kann ich tun, um meine Kunden zukünftig zufrieden zu stellen?<br />
Handeln<br />
59
60<br />
Stellen Sie Ihre Kunden zufrieden<br />
3.3.3 Kunden halten und neue Kunden<br />
gewinnen<br />
Wenn Sie kontinuierlich den Nutzen Ihrer Produkte und Dienstleistungen<br />
erhöhen, werden Sie automatisch bestehende Kunden halten<br />
und neue Kunden gewinnen.<br />
Langfristig können Sie Ihre Gewinnvorstellungen nur realisieren,<br />
wenn Sie die Kunden erreichen und halten können, die Ihnen den<br />
größten Erfolg „versprechen“. Hand aufs Herz: Wie oft haben Sie versäumt,<br />
die Verbindung mit bisherigen Kunden weiter zu pflegen oder<br />
zu neuen Kunden aufzubauen? Oder umgekehrt: Weshalb beschränken<br />
Sie sich in Ihren unternehmerischen Aktivitäten immer auf das<br />
gleiche Marktsegment und verpassen neue Segmente und Märkte?<br />
Fragen Sie sich daher immer, mit welchen Mitteln Sie mit Ihren vorhandenen<br />
Kunden im Kontakt bleiben und neue dazu gewinnen können.<br />
Wenn Sie Ihre Kunden immer wieder neu begeistern und so an<br />
sich binden können, schaffen Sie sich dauerhafte Wettbewerbsvorteile.<br />
Beispiel: Mit guten Ideen alte Kunden halten und neue Kunden dazu<br />
gewinnen.<br />
Unter dem Motto „Sicherheit auf vier Rollen“ richtete ein Sportgeschäft<br />
zusammen mit der evangelischen Kirchenjugend eine „Inline-<br />
Skater“-Schule ein und organisiert regelmäßig Wettbewerbe. Parallel<br />
wurde gleichzeitig auch ein Inline-Skater-Verleih für Jugendliche eröffnet.<br />
Hier bekommen die Jugendlichen nicht nur die Skater zu günstigen<br />
Mietpreisen. Im Preis inbegriffen ist auch eine komplette Sicherheitsausstattung,<br />
um Unfälle durch mangelnde Sicherheitsvorkehrungen zu reduzieren.<br />
Die Aktion findet bei der Jugend und deren Eltern eine große Resonanz.<br />
Auch die örtliche Presse berichtet im redaktionellen Teil ausführlich<br />
über diese außergewöhnliche Aktion.<br />
TIPP: Weitere nützliche Tipps und Ideen enthalten auch die<br />
BMWA-Gründerzeiten Nr. 20, „Marketing“, Nr. 37, „Kunden gewinnen“<br />
und Nr. 39, „Gründungsideen entwickeln“.
Checkliste: Was tun Sie, um mit Ihren vorhandenen<br />
Kunden im Kontakt zu bleiben und neue dazu zu<br />
gewinnen?<br />
Haben Sie eine Referenzliste zufriedener<br />
Kunden?<br />
Verschicken Sie Probelieferungen an neue<br />
Kunden?<br />
Heben Sie sich durch Beratung und Service von<br />
der Konkurrenz ab?<br />
Erweitern Sie stetig Ihre Angebotspalette?<br />
Bereiten Sie Kundenbesuche optimal vor?<br />
Veranstalten Sie einen „Tag der offenen Tür“<br />
oder Hausmessen?<br />
Versenden Sie Informationsbriefe?<br />
Bringen Sie sich als Unternehmer regelmäßig in<br />
Erinnerung, z.B. durch Geburtstagskarten an<br />
Stammkunden?<br />
Bieten Sie Garantieleistungen an?<br />
Demonstrieren Sie Zuverlässigkeit?<br />
Nehmen Sie Kundenbeschwerden wirklich ernst?<br />
Bedanken Sie sich für (fast) jede Kundenbeschwerde?<br />
Geben Sie eine Kundenzeitung heraus?<br />
Werben Sie in lokalen Zeitungen, Anzeigenblättern<br />
und der Fachpresse?<br />
Führen Sie eine Kundenbefragung durch?<br />
Beteiligen Sie sich an Ausschreibungen von Aufträgen<br />
der öffentlichen Hand?<br />
...<br />
ja nein<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
61
62<br />
Stricken Sie sich Ihr ganz persönliches Netzwerk<br />
3.4 Stricken Sie sich Ihr ganz<br />
persönliches Netzwerk zur<br />
Informationsbeschaffung<br />
Sie haben in den vorangegangenen Abschnitten festgestellt, dass Sie<br />
die vielfältigsten Informationen benötigen, um fundierte Aussagen<br />
über Ihr Unternehmen wie auch sein Umfeld und dessen zukünftige<br />
Entwicklung machen zu können. Wo bekommen Sie diese nun her?<br />
An vielen Stellen wurde bereits darauf hingewiesen, dass z.B. Ihr<br />
Steuerberater eine gute Quelle für Informationen ist. Ebenso können<br />
Ihnen Ihre Kammer, ortsansässige Verbände und viele mehr Auskünfte<br />
geben, die für Sie und Ihr Unternehmen von Interesse sind. Wenn<br />
Sie jedoch regelmäßig und gezielt Früherkennung betreiben wollen,<br />
sollten Sie Ihre Informationsquellen einmal genauer unter die Lupe<br />
nehmen. Wer und was steht Ihnen tatsächlich zur Verfügung? Wo<br />
müssen Sie sich noch zusätzliche Quellen suchen?<br />
Wichtige Frühinformationen erhalten Sie z.B. aus dem Internet, aber<br />
auch aus klassischen Medien wie Zeitschriften, Zeitungen, Wirtschaftsmagazinen<br />
und den Publikationen der Stiftung Warentest in<br />
Berlin (FINANZtest, Test, Sonderveröffentlichungen). Aber ganz besonders<br />
die Menschen aus Ihrem persönlichen und unternehmerischen<br />
Umfeld, also Ihrem Beziehungsnetz, können Ihnen die vielfältigsten<br />
und direkte Informationen geben. Das Wissen Ihrer Mitarbeiter und<br />
deren Kontakte zur Beschaffung von Informationen ist eine wichtige<br />
zusätzliche Quelle. Hierzu empfiehlt es sich – zumindest mit ausgewählten<br />
Mitarbeitern – in regelmäßigen Besprechungen Zukunftsfragen<br />
gemeinsam zu durchdenken.<br />
Ein sehr nützliches Instrument der Früherkennung ist hier das<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>netz. Dabei gibt es drei wichtige Felder an Informationsquellen.<br />
Diese sind Ihr persönliches Umfeld, Ihr unternehmerisches<br />
Umfeld und nicht zuletzt der Absatzmarkt.<br />
TIPP: In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es wichtig, wieder<br />
näher zusammenzurücken. Das kann auch bei kleinen und mittleren<br />
Unternehmen in Form von Bürogemeinschaften, Kooperationen,<br />
Interessengemeinschaften, Netzwerken, Partnerschaften<br />
oder aber Franchising geschehen. Informationen über die<br />
Chancen und Risiken solcher Kooperationen finden Sie u.a. in der<br />
BMWA-Broschüre „Kooperationen“. Nützliche Tipps zum<br />
Franchising enthalten die BMWA-Gründerzeiten Nr. 4, „Franchising“.
Familie i. w. S.<br />
Partner<br />
persönliches<br />
Umfeld<br />
gesellschaftl.<br />
Engagement<br />
Freunde und<br />
Bekannte<br />
...<br />
Wettbewerber<br />
Vereine<br />
(z. B. Sport)<br />
Unternehmer<br />
Absatzmarkt<br />
Verbände/<br />
Vereine<br />
unternehmerisches<br />
Umfeld<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Steuer-/<br />
u. a. Berater<br />
Handeln<br />
Kooperationen Hausbank<br />
Messen/<br />
Kongresse<br />
Lieferanten Kunden<br />
elektronische<br />
Marktplätze<br />
Jetzt sollten Sie wieder mitmachen und Ihr ganz persönliches<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>netz stricken.<br />
...<br />
interne<br />
Informationen<br />
Sie werden sehen, es lohnt sich! Denn sie werden „alte Hüte ablegen<br />
und neue Hüte aufsetzen“. Stellen Sie sich dabei immer die Frage:<br />
„Welche Quellen stehen mir zur Verfügung?“ Kennzeichnen Sie wichtige<br />
Beziehungen und Kontakte farbig. Benutzen Sie dazu den Textmarker.<br />
Lassen Sie sich für das Ausfüllen des „Früh<strong>erkennungs</strong>netzes“<br />
mindestens eine halbe Stunde Zeit.<br />
Reichen die Felder im Früh<strong>erkennungs</strong>netz nicht aus, schreiben Sie<br />
die einzelnen Netzknoten groß auf ein oder zwei zusätzliche Blätter.<br />
Ergänzen Sie die um die Felder angeordneten Kästchen um beliebig<br />
viele weitere. Sie können dann darunter schreiben, was Ihnen zu den<br />
einzelnen einfällt. Viel Spaß!<br />
...<br />
63
64<br />
Stricken Sie sich Ihr ganz persönliches Netzwerk<br />
persönliches<br />
Umfeld<br />
...<br />
Unternehmer<br />
Absatzmarkt<br />
unternehmerisches<br />
Umfeld<br />
Ihre Arbeit ist jedoch nicht damit getan, sich zu überlegen, auf welche<br />
möglichen Informationsquellen Sie zurückgreifen können, sondern<br />
auch zu fragen, wie Sie diese nutzen und welche Informationen Sie<br />
tatsächlich erhalten. Wir möchten Sie bitten, sich einmal in Ruhe für<br />
die letzte Woche zu notieren, wann Sie von wem welche, für Ihre<br />
Früherkennung wichtigen Informationen erhalten haben. Legen Sie<br />
sich ein Blatt an, das so (oder ähnlich) aussehen könnte:
Beispiel: Die Früh<strong>erkennungs</strong>woche von Hr. Mayer, Elektroinstallateur<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Datum Erhaltene Informationen Woher? Von wem?<br />
31. Mai Elektro-Müller schließt Laden zum 1.7. Elfi, Ehefrau<br />
1. Juni Neue Hausbankfiliale „Am Hauptweg“<br />
soll gebaut werden. Aufträge noch<br />
nicht vergeben!<br />
Fr. Stoll, Hausbank<br />
1. Juni Freibad Nachbargemeinde wird<br />
nächste Saison renoviert. Auch<br />
Elektroinstallationen sollen neu<br />
gemacht werden.<br />
Klaus, Gesangsverein<br />
3. Juni Es gibt eine neue Software, um selber<br />
schnell und günstig eine Homepage<br />
zu erstellen. Peter hat das Programm.<br />
Günter, Cousin<br />
... ... ...<br />
Am Ende jeder Woche können Sie so Ihre gesammelten Informationen<br />
auswerten. Sie sehen, welche Personen in Ihrem Früh<strong>erkennungs</strong>netz<br />
von Bedeutung sind und können sich dann überlegen, was es<br />
noch zu entdecken, zu erkennen und zu verbessern gibt. Die Qualität<br />
der Kontaktpersonen und die Qualität der Beziehungen zu Ihnen sind<br />
wesentliche Erfolgsfaktoren im Sinne der Früherkennung von<br />
Chancen und Risiken.<br />
Die nachfolgende Checkliste kann Ihnen Anregungen für die<br />
Auswertung geben. Sie hilft Ihnen zu untersuchen, wie Ihre Kontakte<br />
nach außen momentan beschaffen sind.<br />
Handeln<br />
Ein guter Kontakt<br />
in guten<br />
Zeiten hilft in<br />
schwierigen Situationen!<br />
65
66<br />
Stricken Sie sich Ihr ganz persönliches Netzwerk<br />
Beantworten Sie jeweils die Fragen in Bezug auf Ihren Bankbetreuer,<br />
Steuerberater, Lebenspartner und andere für Sie wichtige<br />
Personen (andere Unternehmer, Freunde) in Ihrem Umfeld:<br />
Nutzen sie den Kontakt zum aktiven Austausch<br />
und dadurch zum Früherkennen von Chancen?<br />
Bekommen Sie über diesen Kontakt wichtige<br />
Informationen über sich, Ihre Fähigkeiten und<br />
Talente und Ihr Umfeld?<br />
Bekommen Sie über diesen Kontakt für sich<br />
wichtige Informationen, wie Ihr Unternehmen<br />
von außen gesehen wird?<br />
Liegt vielleicht noch Potenzial in den Beziehungen<br />
brach?<br />
Sind manchmal Kontakte vielleicht eingeschlafen<br />
oder benötigen sie neue Kontakte?<br />
...<br />
ja nein<br />
Wenn Sie mit der Nutzung Ihrer Kontakte oder den Ihnen zur Verfügung<br />
stehenden Informationsquellen noch nicht zufrieden sind,<br />
sollten Sie sich überlegen, wo Sie noch weitere Informationen benötigen.<br />
Schauen Sie doch noch einmal auf Ihr Früh<strong>erkennungs</strong>netz:<br />
Wo können Sie diese Informationen her bekommen? Wer kann Ihnen<br />
zu Themen, die Sie interessieren noch Auskunft geben?<br />
Wenn Sie meinen, Ihr Früh<strong>erkennungs</strong>netz kann Ihnen eigentlich<br />
überhaupt noch nicht zu genügend Informationen verhelfen und Sie<br />
viel tiefer in das Thema der Früherkennung einsteigen möchten,<br />
können Sie das ganze Umfeld Ihres Unternehmens etwas genauer<br />
unter die Lupe nehmen.
Hier ein Beispiel, aus welchen Bereichen Ihres Umfeldes Sie Informationen<br />
zu welchen Themen bekommen können. Überprüfen Sie nicht<br />
nur die Kontakte zu Ihrem Steuerberater, Ihrem Bankberater, Ihrer Familie<br />
und und und. Denken Sie auch einmal in weiteren Kreisen. Vielleicht<br />
betreffen Anforderungen aus dem Umweltschutz Ihr Unternehmen.<br />
Wo bekommen Sie hierzu fundierte Informationen?<br />
Kreditvergabe/Zinsentwicklung<br />
Bankenverhalten<br />
Konjunktur/Branchen<br />
Inflationsrate<br />
Unternehmenssteuern<br />
Qualität/Anzahl der<br />
Lieferanten<br />
Beschaffungspreise<br />
Ökonomisches<br />
Umfeld<br />
Technologieförderung<br />
neue Technologien<br />
Internet<br />
Lieferanten<br />
Technologisches<br />
Umfeld<br />
Geldgeber Konkurrenz<br />
Ihr<br />
Unternehmen<br />
Arbeitsmarkt<br />
Zu jedem Umfeldbereich sehen Sie hier nur einige wenige Beispiele<br />
für Fakten, die wichtig sein können. Die Auflistung erhebt natürlich<br />
keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sicherlich fallen Ihnen noch<br />
viele andere Punkte ein, die bei näherem Hinsehen auf Ihr Unternehmen<br />
einwirken. Überlegen Sie einmal in Ruhe, welches diese Punkte<br />
sind und wer Ihnen dazu Informationen geben kann.<br />
Kunden<br />
politisch-rechtliches<br />
Umfeld<br />
Behördliche<br />
Auflagen<br />
Gesetze<br />
Verordnungen<br />
Preise der Konkurrenten<br />
Soziokulturelles<br />
Umfeld<br />
Service der Konkurrenten<br />
Umweltschutz<br />
Globalisierung<br />
Kundennähe<br />
Kundenwünsche<br />
Arbeitskräftepotenzial<br />
Tarifverträge<br />
neue Berufe<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
67
68<br />
Wie Sie vom Erkennen und Bewerten zum Handeln kommen<br />
Die rechtzeitige<br />
und richtige<br />
Umsetzung von<br />
Maßnahmen ist für<br />
jedes Unternehmen<br />
von entscheidender<br />
Bedeutung.<br />
4. Wie Sie vom Erkennen und<br />
Bewerten zum Handeln<br />
kommen<br />
Den Blick voraus- und nicht zurückzurichten, sollte für jeden Unternehmer<br />
gelten. Für kleine und mittlere Unternehmen ist es jedoch<br />
besonders wichtig, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden<br />
und nicht in Handlungsnot (Krise) zu geraten.<br />
Um vom (Früh-)Erkennen jedoch zum Handeln zu kommen, haben Sie<br />
den richtigen Ausgangspunkt geschaffen: Mit den Kapiteln 2 und 3<br />
haben Sie Ihre Ist-Situation analysiert und Ideen für die Zukunft und<br />
zur Leistungssteigerung entwickelt. Dazu haben Sie zukunftsorientierte<br />
(strategische) Maßnahmen erarbeitet, die in Einklang mit Ihren<br />
Stärken und Fähigkeiten stehen.<br />
Sicher stellen Sie sich nun die Frage, wie Sie diese vielen neuen Ideen<br />
angesichts des auf Sie wartenden, dringenden Tagesgeschäftes und<br />
der Vielzahl sonst noch vor Ihnen liegender Aufgaben umsetzen können.<br />
Die Antwort lautet: Lesen Sie einfach weiter!<br />
4.1 Das Wesentliche erkennen<br />
Nun müssen Sie die Ergebnisse der vorangegangenen Kapitel in die<br />
Tat umsetzen.<br />
Dafür gibt es keine einfachen Lösungen und keine generellen Erfolgs-<br />
rezepte. Dazu sind die Unternehmen viel zu verschieden. Wichtig<br />
ist dabei aber nicht das schnelle Handeln, sondern das Handeln<br />
zum richtigen Zeitpunkt, das in die richtige Richtung führt.<br />
Bedenken Sie: Es steht niemand hinter Ihnen und sagt „Du<br />
arbeitest mir zu langsam, arbeite schneller, damit ich mit deiner<br />
Arbeit zufrieden bin“. Nein – Sie müssen Ihre Arbeit nur richtig<br />
und sorgfältig machen und Aufgaben delegieren. Gerade wenn<br />
Sie neuartige Dinge angehen, werden Sie feststellen, dass Sie<br />
Neues zusätzlich wissen müssen.<br />
Es geht nicht darum, alles zu kennen und zu wissen, sondern das Wesentliche<br />
vom Unwesentlichen unterscheiden zu können. Wenn Sie etwas<br />
nicht wissen, ist das nicht so schlimm; wichtig ist nur zu wissen<br />
„wer es weiß?“ oder wo es steht, beispielsweise in einem Buch, Loseblatt-<br />
oder Nachschlagewerk. Dies erfordert die Bereitschaft, Fragen<br />
zu stellen, zu lesen, sich weiterzubilden, ein Leben lang zu lernen<br />
und mit anderen Unternehmen und Menschen in einem offenen Dialog<br />
zu treten. Sie werden erstaunt sein, dass andere Unternehmen<br />
oder Personen auch ähnliche Probleme oder Themen haben und über<br />
einen Erfahrungsaustausch ein aktives Lernen für alle Beteiligten<br />
stattfindet.
Das Erkennen der erwarteten/kommenden Auswirkungen von Veränderungen<br />
im Umfeld liefert den Impuls zur Suche nach Handlungsmöglichkeiten.<br />
Diese reichen vom „nicht Handeln“ verbunden mit<br />
weiteren Beobachtungen bis hin zur vollständigen Neuausrichtung Ihres<br />
Unternehmens. Für Sie ist es wichtig, sich immer deutlich vor Augen<br />
zu halten, dass die Vielzahl von (Re-)Aktionsmöglichkeiten in direkter<br />
Abhängigkeit von der Frühzeitigkeit des Erkennens möglicher<br />
Veränderungen steht.<br />
Jetzt sind Sie wieder dran. Schlagen Sie die Ideen und Maßnahmen,<br />
die Sie bisher erarbeitet haben, noch einmal nach. Sie können sie für<br />
eine bessere Übersicht in die nachfolgende Tabelle eintragen. Lassen<br />
Sie sich dafür Zeit. Reicht diese vorgedruckte Seite nicht aus, benutzen<br />
Sie einfach zusätzlich ein separates Blatt.<br />
Maßnahmen-Tabelle<br />
Meine Maßnahmen und Meine Bewertung:<br />
aktuellen Aufgaben/Projekte S, T, D oder P ?*<br />
* siehe Seite 70<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
69
70<br />
Wie Sie vom Erkennen und Bewerten zum Handeln kommen<br />
Und nun nehmen Sie jede einzelne Maßnahme noch einmal kritisch<br />
unter die Lupe und fragen sich:<br />
Welche meiner Maßnahmen<br />
muss ich sofort und selbst erledigen?<br />
Kennzeichnen Sie diese<br />
mit einem großen „S“.<br />
Welche meiner Maßnahmen sind<br />
für die Zukunft wichtig und können<br />
in Ruhe angegangen werden?<br />
Kennzeichnen Sie diese mit<br />
einem großen „T“.<br />
Welche meiner Maßnahmen<br />
kann ich delegieren? Kennzeichnen<br />
Sie diese mit einem großen<br />
„D“.<br />
Terminieren Sofort tun<br />
Ab in den<br />
Papierkorb Delegieren<br />
Dringlichkeit<br />
Von welchen Maßnahmen sollte ich mich jetzt, nachdem ich das<br />
ganze Arbeitsbuch kenne, verabschieden? Kennzeichnen Sie diese<br />
mit einem großen „P“.<br />
Wichtigkeitkeit<br />
niedrig hoch<br />
niedrig hoch<br />
TIPP: Chancen und Risiken können Sie nur erkennen, wenn die<br />
Früherkennung funktioniert. Im Klartext heißt das: Nur wenn Sie<br />
die ersten Anzeichen rechtzeitig und richtig erkennen und daraus<br />
die nötigen Konsequenzen ziehen, funktioniert Ihr Früh<strong>erkennungs</strong>system.<br />
Die rechtzeitige Umsetzung Ihrer Maßnahmen, der Sofort- wie auch<br />
der strategischen Maßnahmen ist daher für jedes Unternehmen von<br />
entscheidender Bedeutung.<br />
4.2 Die Erkenntnisse richtig<br />
umsetzen<br />
Die Ergebnisse der Früherkennung müssen im Rahmen Ihrer tagtäglichen<br />
Arbeit direkt umgesetzt werden. Hierzu sind Meilensteine und<br />
die Einzelmaßnahmen exakt zu terminieren und in Ihren persönlichen<br />
Termin- und Aktivitätenplan aufzunehmen.<br />
Deshalb hier ein paar Anregungen, wie Sie Ihre gewonnenen Erkenntnisse<br />
aktiv nutzen können, um noch erfolgreicher zu werden.<br />
Beginnen Sie sofort damit. Sie wissen ja, selbst der längste Weg<br />
beginnt mit dem ersten Schritt.
Alle Maßnahmen, die Sie mit einem „S“ für „sofort und selber tun“ bewertet<br />
haben, sollten Sie in Ihren wöchentlichen Aktivitätenplan auf-<br />
nehmen. Maßnahmen, die für Ihre Zukunft wichtig sind und ein<br />
„T“ für „terminieren“ erhalten haben, gehören in Ihre Jahresplanung.<br />
Hier ein konkretes Beispiel, wie Sie sich sinnvoll und zielgerichtet<br />
einen Aktivitätenplan erstellen können. Überprüfen Sie, ob der<br />
bisher benutzte Terminplaner Ihnen beim Ausloten Ihres Handlungsbedarfs<br />
eine optimale Hilfestellung gibt oder nicht.<br />
Wichtig ist, dass Sie bei der Terminierung der Maßnahmen nicht<br />
nur Ihre unternehmerischen Ziele, sondern auch Ihre persönlichen<br />
Ziele berücksichtigen. Machen Sie sich auch einmal Gedanken<br />
über die verschiedenen Rollen, die Sie tagtäglich auszufüllen<br />
haben. Schreiben Sie diese auf und ordnen Sie Ihre Maßnahmen<br />
diesen Rollen zu! So bekommen und behalten Sie leichter die Übersicht<br />
und können besser Prioritäten setzen.<br />
TIPP: Verplanen Sie nie mehr als maximal 40 % Ihrer verfügbaren<br />
Zeit in einer Woche für Ihre festen Termine und Aufgaben!<br />
Es kann immer ein unverhofftes und sehr dringendes Problem<br />
auftauchen, dass einer Lösung durch Sie bedarf und sofort angegangen<br />
werden muss. Hierfür muss genug Zeit in Ihrem Kalender<br />
sein, ohne dass Ihre anderen (geplanten) Aktivitäten darunter<br />
leiden!<br />
Beispiel:<br />
Kalenderwoche vom 14. Mai bis 20. Mai<br />
Rollen Wochenziele Priorität Aufgabe Zeitbedarf Termin Status<br />
Privat geschäftl. erled. offen<br />
Geschäftlich<br />
Verkäufer Fünf Kunden anrufen X 2,5 Stunden 14./15. X<br />
anrufen<br />
Angebot Stein erstellen X 2 Stunden 14. Mai X<br />
Akuisegespräch X 2 Stunden 15. Mai X<br />
vorbereiten<br />
Marketing- Standard-Präsentation X 4 Stunden 17. Mai X<br />
chef überarbeiten<br />
Stratege Geschäftsessen mit Peter X 2 Stunden 18. Mai X<br />
wegen Früherkennung<br />
Personal- Bewerbungsgespräch X 1.5 Stunden 14. Mai X<br />
chef führen<br />
Privat<br />
Vater Mit Max Eisenbahn X 4 Stunden 16. Mai X<br />
aufbauen<br />
Julia zu Balettvorführung X 2,5 Stunden 17. Mai X<br />
begleiten<br />
Ehemann Hochzeitstag! X 1 Tag 19. Mai X<br />
Theaterbesuch X 3 Stunden 20. Mai X<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
Wenn Sie bisher<br />
keinen Aktivitätenplan<br />
benutzen, sollten<br />
Sie sich auf einem<br />
separaten Blatt<br />
einen erstellen. Er<br />
leistet Ihnen bei<br />
Ihrer täglichen<br />
Arbeit wertvolle<br />
Hilfe.<br />
71
72<br />
Die Erkenntnisse richtig umsetzen<br />
Früherkennung<br />
heißt auch, es<br />
das nächste Mal<br />
besser zu machen.<br />
Lernen Sie daher<br />
aus Ihren Fehlern.<br />
Das setzt aber auch<br />
deren Eingeständnis<br />
voraus. Machen<br />
Sie den selben Fehler<br />
nicht zweimal.<br />
Gestalten Sie aktiv! Für eine erfolgreiche unternehmerische und persönliche<br />
Zukunft sollten Sie sich immer wieder ganz konkret persönliche<br />
und geschäftliche Ziele setzen und in Ihrem Aktivitätenplan verankern.<br />
Nur so können Sie Ihre Zukunft gestalten und sich bietende<br />
Chancen aktiv nutzen.<br />
Zum Abschluss von Kapitel 4.2 sind nun Sie wieder an der Reihe. Starten<br />
Sie hier und heute mit dem Plan für die nächste Woche. Wichtig<br />
ist auch, dass Sie am Ende der Woche überprüfen, welche Aufgaben<br />
vielleicht nicht erledigt wurden. Überlegen Sie sich dann einmal, warum!<br />
Waren es Dinge, die vielleicht doch nicht wichtig waren? Oder<br />
haben Sie sich vom operativen Tagesgeschäft so vereinnahmen lassen,<br />
dass Sie trotz Ihrer Planung keine Zeit mehr für geplante Aufgaben<br />
gefunden haben? Haben Sie sich vielleicht einfach zu viel vorgenommen?<br />
Nutzen Sie die Erkenntnisse, die Sie aus dieser ersten Woche gewonnen<br />
haben für die Planung der nächsten und übernächsten und<br />
überübernächsten und und und Woche. Sie werden sehen, es fällt Ihnen<br />
immer leichter, Zeit für Früherkennung in Ihrem Terminplan zu<br />
reservieren!<br />
Viel Erfolg!<br />
5. Früherkennung ist ein<br />
Lernprozess<br />
Richtige Unternehmerpersönlichkeiten lernen von anderen, aber am<br />
meisten aus ihrem eigenen Handeln. Die Qualität der Ergebnisse ist<br />
für Sie ein Indikator, wie gut Sie schon waren. Der Ansporn für<br />
sie sollte sein, es das nächste Mal noch besser zu machen. Jede<br />
Methode, jedes Instrument und jedes Verhalten kann verbessert<br />
werden.<br />
Sie sollen daher in Ihrem eigenen Interesse ermuntert werden,<br />
hier und heute einen ständigen persönlichen und unternehmerischen<br />
Lernprozess zu starten und diesen stetig weiterzuentwickeln.<br />
Denn nur durch ein lebenslanges Lernen werden auch<br />
Sie zu einer wirklich erfolgreichen Unternehmerpersönlichkeit.<br />
So sollten Sie sich am Ende jeder Woche Ihren persönlichen Aktivitätenplan<br />
vornehmen und Punkt für Punkt durchgehen. Folgende<br />
Fragen können Ihnen Anregungen geben, wie Sie mit<br />
den Ergebnissen der Woche umgehen können und was Sie daraus<br />
lernen können:
Checkliste: Die vierte Phase der Früherkennung<br />
ist das Lernen<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Was haben Sie getan, um das geführte Kundengespräch zur Auftragsvergabe zu<br />
bringen?<br />
Haben Sie sich z.B. bei Ihrem Gesprächspartner Rückmeldung geholt, was er<br />
gut fand und was nicht?<br />
Wie haben Sie den Kontakt zu Ihren Kunden aufgenommen?<br />
Wann hat sich der Kunde gefreut, von Ihnen zu hören? Warum?<br />
Was können Sie unter Berücksichtigung der erwarteten Zukunft besser machen?<br />
Was können Sie aus den Erfahrungen der letzten Woche lernen?<br />
Was können Sie aus Fehlern lernen?<br />
Was können Sie in Zukunft bei der Früherkennung besser machen?<br />
Was können Sie das nächste Mal bei der Umsetzung besser machen?<br />
Was müssen Sie noch ergänzen, um Ihre Bewertung zu verbessern?<br />
...<br />
Beachten Sie: Die Fragen erheben keinen Anspruch auf<br />
Vollständigkeit.<br />
Blättern Sie gegebenenfalls in diesem Arbeitsheft und lesen Sie die<br />
entsprechenden Kapitel noch einmal nach.<br />
Handeln<br />
73
74<br />
Lernen<br />
Lernen aus eigenen Erfahrungen und den<br />
Erfahrungen anderer<br />
Fehler gehören zum Leben; man kann sie nicht immer vermeiden,<br />
aber hoffen, dass sie einen nicht teuer zu stehen kommen. Dass man<br />
demselben Irrtum nicht zweimal erliegt, dafür lernen wir. Dies gilt<br />
auch für Sie bei Aktivitäten zur Leistungssteigerung in Ihrem Unternehmen.<br />
TIPP: Nützliche Tipps, wie Sie Fehler beispielsweise bei Ihren Finanzen,<br />
bei der Zufriedenheit Ihrer Kunden, bei Ihrer Leistungserstellung<br />
oder aber bei der Gestaltung Ihrer Zukunft vermeiden<br />
können, enthalten u.a. auch die „BMWA-GründerZeiten,<br />
Nr. 14, Insolvenz und Neustart“.<br />
Es werden Ihnen nun einige Fehlerquellen genannt, für die Sie sich<br />
eine ganz individuelle Lösung überlegen sollten, damit Sie diese<br />
Schwächen künftig erfolgreich vermeiden.<br />
Je früher Sie Nachteile erkennen und damit vermeiden können, desto<br />
mehr Kosten sparen Sie. Kostenverursachung und Kostenanfall liegen<br />
zeitlich häufig weit auseinander und können dadurch Planungsfehler<br />
verursachen bzw. verschleiern. Da ein Großteil der Gesamtkosten<br />
einer Neuerung/Veränderung (z.B. die Entwicklung eines neuen<br />
Produktes) gleich am Anfang entstehen, ist eine nachträgliche Korrektur<br />
der Leistungsprozesse nur mit erheblichem Aufwand möglich.<br />
Mögliche Fehlerquellen<br />
Fehlende Pläne und Verantwortlichkeiten<br />
Preisvorstellungen, die nicht zu erreichen sind<br />
Anfangs niedrige Auslastung neuer Anlagen führt zu einer<br />
„falschen“ Kalkulation und damit zu überhöhten Kosten.<br />
Vernachlässigung der Wirkung neuer Produkte auf die Verkäuflichkeit<br />
bestehender Produkte.<br />
Nichtbeachtung der Konkurrenz und deren mögliches Verhalten<br />
bereits in der Planung.<br />
Zu hohe fixe Kosten, z.B. fürs Auto, das Büro, beim Einkauf, Telefon<br />
und Post, für Versicherungspolicen und bei den Finanzen,<br />
beim Personal, Marketing oder dem Umweltschutz<br />
Keine Pflege der Lieferantenbeziehungen
Keine Pflege der Beziehungen zur Bank<br />
Fehlende Informationen über Bedarf der Kunden<br />
Fehlende Informationen über Zufriedenheit der Kunden<br />
Zum Abschluss des Kapitels 5 sollten Sie sich die Fragen der Checkliste<br />
selbst beantworten. Beachten Sie dabei, dass der Fragenkatalog<br />
keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Blättern Sie daher ruhig<br />
in diesem Arbeitsheft und lesen Sie das eine oder andere Kapitel<br />
noch einmal nach. So prägt sich das Gelernte besser bei Ihnen ein.<br />
Lassen Sie sich dafür mindestens 30 Minuten oder mehr Zeit. Sicherlich<br />
wird Ihnen zum Lernen viel einfallen. Reicht diese vorgedruckte<br />
Seite nicht aus, benutzen Sie einfach zusätzlich ein separates Blatt<br />
Papier. Viel Erfolg!<br />
Was habe ich gelernt?<br />
Welche Fragen will ich mir jede Woche stellen?<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
75
76<br />
Ergänzende Informationen<br />
6. Ergänzende Informationen<br />
6.1 Informieren Sie sich und<br />
lassen Sie sich beraten<br />
Gerade bei der Früherkennung von Chancen und Risiken ist unternehmerische<br />
Weitsicht gefragt. Dies schließt auch Kenntnisse über<br />
mögliche Risiken bei der Unternehmensführung mit ein. Eine Möglichkeit<br />
ist, sich vorbeugend zu informieren oder auf die vielfältigen<br />
Beratungsmöglichkeiten zurückzugreifen.<br />
Zahlreiche Institutionen und Verbände stehen Ihnen dabei mit Rat<br />
und Tat in der Regel auch kostenlos zur Seite:<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA)<br />
Das Bürgertelefon des BMWA informiert zu Fragen der Existenzgründung<br />
und zum Mittelstand (Tel. 01805/615-001), aber auch<br />
zum Arbeitsrecht, zur Arbeitsförderung, insbesondere zur Ich-AG<br />
(Tel. 01805/615-002).<br />
Im Internet bietet das Gründerportal (www.existenzgruender.de)<br />
Zugang zu allen wichtigen Themen.<br />
Die Förderberatung des BMWA (Tel. 01888/615-8000, Fax -7033)<br />
berät Sie über Fördermöglichkeiten, Antragswege, Adressen etc.<br />
Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern<br />
Fragen Sie hier u. a. nach Betriebsberatern, die kostenlos zu Ihnen ins<br />
Unternehmen kommen. Sie beraten Sie u. a. auch bei Fragen zur<br />
Unternehmensnachfolge.<br />
KfW Mittelstandsbank<br />
Die KfW Mittelstandsbank verfügt sowohl über ein so genanntes Info-<br />
Center mit Beratungsservice (Tel. 01801/241124) als auch über Beratungszentren<br />
„vor Ort“. In den neuen Bundesländern werden mit<br />
Hilfe der „Runden Tische“ individuelle Problemlösungen gesucht.<br />
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Bankengruppe)<br />
Im KfW Beratungszentrum Berlin (Tel. 030/20264-5050, Fax -20225)<br />
ist u. a. eine Beratung für Unternehmen und Privatpersonen, die sich<br />
selbstständig machen wollen, über Förderprogramme, zur Finanzierung<br />
von Innovationen und bei der Erstellung von Finanzierungskonzepten<br />
möglich.<br />
Fach- und Branchenverbände, Vereine, Genossenschaften und<br />
Gewerkschaften<br />
liefern Ihnen z.B. Branchenzahlen, nennen Ansprechpartner oder<br />
geben Informationen über Mitglieder aus.
Seniorenberater<br />
Nach dem Motto „Alt hilft Jung“ können Sie aber auch Hilfe von gestandenen<br />
Senioren der deutschen Wirtschaft in Anspruch nehmen.<br />
Dabei handelt es sich um wohlverdiente Unternehmerpersönlichkeiten,<br />
die ihr Wissen und ihre jahrzehntelange praktische Erfahrung<br />
jungen Unternehmern gerne zur Verfügung stellen.<br />
Wirtschaftsjunioren<br />
Landesgruppen und Geschäftsstellen des Rationalisierungs- und<br />
Innovationszentrums der Deutschen Wirtschaft e.V. (RKW).<br />
Kommunale Wirtschaftsförderer<br />
Die Adresse Ihres regionalen kommunalen Wirtschaftsförderers erfahren<br />
Sie bei Ihrer Bank oder Sparkasse. Meist finden Sie die Adressen<br />
aber auch im Telefonbuch.<br />
Banken und Sparkassen<br />
Regionale Gründungsoffensiven<br />
Auch solche Initiativen auf regionaler Ebene beraten Sie von der<br />
Existenzfestigung bis hin zur richtigen Liquiditätsplanung. Fragen Sie<br />
beim zuständigen Oberkreisdirektor oder dem regionalen Wirtschaftsförderer<br />
nach, ob es in Ihrer Region solch eine Gründungsoffensive<br />
gibt.<br />
Weitergehende professionelle Beratung<br />
(allerdings gegen Bezahlung) erhalten Sie u. a. bei:<br />
Rechtsanwälten, Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern, Unternehmensberatern<br />
und Beratungsgesellschaften.<br />
TIPP: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit bietet<br />
Ihnen eine Reihe kostenloser Veröffentlichungen zum Thema Existenzgründung<br />
und -festigung an, die Sie mit dem Coupon auf<br />
Seite 79 per Post oder aber per Fax beim Referat Kommunikation<br />
und Internet (LP4) des BMWA anfordern können.<br />
Bei der Suche nach Förderprogrammen können Sie jederzeit die<br />
Internet-Förderdatenbank des BMWA (www.bmwa.bund.de) nutzen<br />
und sich über die aktuellen Maßnahmen von Bund, Ländern<br />
und der EU informieren.<br />
Erkennen<br />
Lernen<br />
Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />
Bewerten<br />
Handeln<br />
77
78<br />
Ergänzende Informationen<br />
6.2 Adressen<br />
Allgemeine Informationen und<br />
Beratung:<br />
Existenzgründerportal (Expertenforum)<br />
und Informationsbroschüren<br />
des BMWA im Internet<br />
unter: www.existenzgruender.de,<br />
Bürgertelefon Existenzgründung/<br />
Mittelstand unter 01805/615-001<br />
Wirtschaftsjunioren Deutschland<br />
e. V. (WJD)<br />
Breite Straße 29, 10178 Berlin<br />
Tel. 030 / 203081-515<br />
Fax 030 / 203081-522<br />
Internet: www.wdj.de<br />
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater<br />
e.V. (BDU)<br />
Zitelmannstr. 22, 53113 Bonn<br />
Tel. 0228 / 9161-0<br />
Fax 0228 / 9161-26<br />
Büro Berlin:<br />
Kronprinzendamm 1<br />
10711 Berlin<br />
Tel. 030 / 8931070<br />
Fax 030 / 8934746<br />
Internet: www.bdu.de<br />
Bundesverband der Wirtschaftsberater<br />
BVW e.V.<br />
Lerchenweg 14, 53909 Zülpich<br />
Tel. 02252 / 81361<br />
Fax 02252 / 2910<br />
Internet: www.bvw-ev.de<br />
Bundesverband Junger<br />
Unternehmen der ASU e. V.<br />
(BJU)<br />
Reichsstr. 17, 14052 Berlin<br />
Tel.: 030 / 30 06 50<br />
Fax: 030 / 30 06 490<br />
Internet: www.bju.de<br />
Deutscher Industrie- und<br />
Handelskammertag (DIHK)<br />
Breite Straße 29, 10178 Berlin<br />
Tel. 030 / 203080<br />
Fax 030 / 203081000<br />
Internet: www.diht.de<br />
bzw. die örtliche Industrie- und<br />
Handelskammer (IHK)<br />
Zentralverband des Deutschen<br />
Handwerks (ZDH)<br />
Mohrenstr. 20-21, 10117 Berlin<br />
Tel. 030 / 20619-0<br />
Fax 030 / 20619-460<br />
Internet: www.zdh.de<br />
bzw. die örtliche Handwerkskammer<br />
(HWK)<br />
Rationalisierungs- und Innovationszentrum<br />
der Deutschen<br />
Wirtschaft e.V. (RKW)<br />
Düsseldorfer Str. 40<br />
65760 Eschborn<br />
Tel. 06196 / 495-1<br />
Fax 06196 / 495-303<br />
Internet: www.rkw.de<br />
bzw. die jeweilige Landesgruppe/Geschäftsstelle<br />
des RKW<br />
Informationen zu Finanzierung<br />
und Förderhilfen (eine Auswahl)<br />
Förderdatenbank des BMWA<br />
Im Internet unter<br />
www.bmwa.bund.de<br />
Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
BMWA-Förderberatung<br />
Scharnhorststr. 34–37<br />
10115 Berlin<br />
Tel.: 01888 / 615-8000<br />
Fax: 01888 / 615-7033<br />
KfW-Mittelstandsbank<br />
InfoCenter<br />
Tel.: 01801 / 241124<br />
Internet:<br />
www.kfw-mittelstandsbank.de<br />
KfW Bankengruppe<br />
Palmengartenstr. 5–9<br />
60325 Frankfurt / Main<br />
Tel. 069 / 7431-0<br />
Fax 069 / 7431-2944<br />
Internet: www.kfw.de<br />
Informationen zu Bürgschaften,<br />
Kreditgarantien und Wagnisund<br />
Risikokapital:<br />
Verband der Bürgschaftsbanken<br />
Dottendorfer Str. 86,<br />
53129 Bonn<br />
Tel. 0228 / 9768886<br />
Fax 0228 / 9768882<br />
Internet: www.vdb-info.de<br />
Beratung in Krisenfällen von<br />
gestandenen Senioren aus der<br />
deutschen Wirtschaft durch:<br />
Senioren Experten-Service<br />
(SES)<br />
Buschstr. 2, 53113 Bonn<br />
Tel. 0228 / 26090-0<br />
Fax 0228 / 26090-77<br />
Internet: www.ses-bonn.de<br />
und<br />
Alt hilft Jung e.V.<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft der<br />
Senior-Experten<br />
Kennedyallee 62–70<br />
(DSL-Gebäude)<br />
53175 Bonn<br />
Tel. 0228 / 3771257<br />
Fax 0228 / 3771258<br />
Internet:<br />
www.althilftjung.de<br />
Adressen der zuständigen Landessteuerberaterkammer<br />
bei :<br />
Bundessteuerberaterkammer<br />
Neue Promenade 4<br />
10178 Berlin<br />
Tel. 030 / 240087-0<br />
Fax 030 / 240087-99<br />
internet: www.bstbk.de<br />
Die jeweilige Landessteuerberaterkammer<br />
hilft Ihnen bei der<br />
Suche nach einem Steuerberater.
✃ ✃<br />
Bitte abtrennen und per Post oder Fax absenden!<br />
Name/Vorname<br />
Straße/Hausnummer<br />
PLZ/Ort<br />
Telefonnummer für evtl. Rückfragen<br />
Abweichende Versandanschrift<br />
Bestellcoupon<br />
An das<br />
Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Arbeit<br />
Referat Kommunikation und Internet (LP4)<br />
11019 Berlin<br />
❑ Broschüre „Ich-AG und<br />
andere Kleingründungen“<br />
mit Begleit-CD-ROM<br />
❑ CD-ROM „Softwarepaket<br />
für Gründer und junge Unternehmen“<br />
❑ Unternehmensnachfolge<br />
❑ Starthilfe<br />
❑ Kooperationen planen<br />
und durchführen<br />
❑ Wirtschaftliche Förderung<br />
❑ Wirtschaftspolitik für<br />
Kunst und Kultur<br />
Infoletter GründerZeiten<br />
❑ Nr. 3: „Forschung und<br />
Entwicklung“<br />
❑ Nr. 4: „Franchising“<br />
❑ Nr. 5: „Umweltschutz“<br />
❑ Nr. 6: „Existenzgründungsfinanzierung“<br />
❑ Nr. 7: „Kapitalbedarf<br />
und Rentabilität“<br />
❑ Nr. 8: „Verhandlungen“<br />
❑ Nr. 9: „Export“<br />
❑ Nr. 10: „Ausländische<br />
Gründungen“<br />
❑ Nr. 11: „Kooperationen“<br />
❑ Nr. 12: „Hochschulabsolventen“<br />
❑ Nr. 13: „Leasing“<br />
❑ Nr. 14: „Insolvenz und<br />
Neustart“<br />
❑ Nr. 15: „Personal“<br />
❑ Nr. 16: „Existenzgründung<br />
aus der<br />
Arbeitslosigkeit“<br />
❑ Nr. 17: „Gründungskonzept“<br />
❑ Nr. 18: „Forderungsmanagement“<br />
❑ Nr. 20: „Marketing“<br />
❑ Nr. 21: „Risikokapital“<br />
❑ Nr. 22: „Krisenmanagement“<br />
❑ Nr. 23: „Controlling“<br />
❑ Nr. 24: „Betriebliche<br />
Versicherungen“<br />
❑ Nr. 25: „Kostenrechnung“<br />
❑ Nr. 26: „Brancheninformationen“<br />
❑ Nr. 27: „Sicherheiten und<br />
Bürgschaften“<br />
❑ Nr. 28: „Preisgestaltung“<br />
Bestelladresse:<br />
Postfach 30 02 65,<br />
53182 Bonn<br />
Bestellungen<br />
per Fax:<br />
02 28 / 42 23-4 62 oder<br />
Telefon: 01888/615-4171<br />
Bestellung im Internet:<br />
www.existenzgruender.de<br />
❑ Nr. 29: „Internet“<br />
❑ Nr. 30: „Aus- und<br />
Weiterbildung“<br />
❑ Nr. 31: „Liquidität“<br />
❑ Nr. 32: „Beratung“<br />
❑ Nr. 33: „Rechtsformen“<br />
❑ Nr. 34: „Steuern“<br />
❑ Nr. 35: „Recht und<br />
Verträge“<br />
❑ Nr. 36: „Anmeldungen u.<br />
Genehmigungen“<br />
❑ Nr. 37: „Kunden<br />
gewinnen“<br />
❑ Nr. 38: „Buchführung“<br />
❑ Nr. 39: „Gründungsideen<br />
entwickeln“<br />
❑ Nr. 40: „Patente, Schutzrechte“<br />
❑ Nr. 41: „Persönliche<br />
Absicherung“<br />
❑ Nr. 42: „Standortwahl“<br />
❑ Nr. 43: „Netzwerke“<br />
❑ Nr. 44: „Kleingründungen“<br />
❑ Nr. 45: „Freie Berufe“<br />
❑ Nr. 46: „Unternehmensbewertung/<br />
Rating“<br />
❑ Nr. 47: „Qualitätsmanagement“<br />
❑ Nr. 48: „Handwerk“
Zufrieden? Ihre Meinung ist uns wichtig!<br />
Fragebogen bitte senden an:<br />
Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Arbeit<br />
Referat Kommunikation und Internet (LP4)<br />
11019 Berlin<br />
oder senden per FAX<br />
0 18 88 / 615 - 52 08<br />
1. Wie gefällt Ihnen das Arbeitsheft „ Früherkennung“ insgesamt?<br />
❑ sehr gut ❑ gut ❑ weniger gut ❑ gar nicht<br />
2. Hat Ihnen die Broschüre weitergeholfen?<br />
❑ sehr gut ❑ gut ❑ weniger gut ❑ gar nicht<br />
3. Wie beurteilen Sie folgende Teilaspekte?<br />
Informationsgehalt: ❑ sehr gut ❑ gut ❑ weniger gut ❑ gar nicht<br />
Verständlichkeit: ❑ sehr gut ❑ gut ❑ weniger gut ❑ gar nicht<br />
Übersichtlichkeit: ❑ sehr gut ❑ gut ❑ weniger gut ❑ gar nicht<br />
Praxisnähe: ❑ sehr gut ❑ gut ❑ weniger gut ❑ gar nicht<br />
Checklisten: ❑ sehr gut ❑ gut ❑ weniger gut ❑ gar nicht<br />
Das würde ich mir anders wünschen:<br />
4. Noch eine Frage zu Ihrer Person<br />
Ich bin/wir sind ❑ Unternehmer/in, Freiberufler/in ❑ Hochschule<br />
❑ Existenzgründer/in ❑ Verband/Institution<br />
❑ Unternehmensnachfolger/in<br />
❑ Berater/in<br />
❑ Sonstige<br />
Vielen Dank fürs Mitmachen!<br />
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit wünscht Ihnen viel Erfolg.<br />
Bitte abtrennen und per Post oder Fax absenden!<br />
✃ ✃
Herausgeber:<br />
Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Arbeit (BMWA)<br />
Referat Kommunikation und Internet (LP4)<br />
11019 Berlin<br />
Quelle:<br />
„Frühwarnsysteme für kleine und<br />
mittlere Unternehmen (KMU)“,<br />
Forschungsauftrag des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
1997, bearbeitet von GfAH<br />
mbH (Dortmund) und Horváth & Partner<br />
(Stuttgart).<br />
Konzeption, Redaktion und<br />
Gestaltung:<br />
Grunzke & Partner, Sinzig/Rhein<br />
Textliche Überarbeitung:<br />
Weigand GmbH, Stuttgart<br />
Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Arbeit, Bonn/Berlin<br />
Druck:<br />
Harz-Druckerei GmbH,<br />
Wernigerode<br />
Stand:<br />
6. überarbeitete Auflage<br />
Februar 2004<br />
Diese Broschüre ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit<br />
des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Arbeit. Sie wird<br />
kostenlos abgegeben und ist nicht<br />
zum Verkauf bestimmt.<br />
Der Umwelt zuliebe gedruckt<br />
auf Recyclingpapier.
Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Arbeit kostenlos herausgegeben. Sie darf weder<br />
von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern während eines<br />
Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für<br />
Europa-, Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen. Missbräuchlich ist insbesondere<br />
die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen<br />
der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer<br />
Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an<br />
Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Unabhängig davon, wann, auf welchem<br />
Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfänger zugegangen ist, darf<br />
sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl nicht in einer<br />
Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Bundesregierung zugunsten<br />
einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte.