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Arbeitsheft<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

FRÜHERKENNUNG<br />

von Chancen und Risiken in kleinen<br />

und mittleren Unternehmen


Praktische Hilfen zur<br />

Bearbeitung dieses<br />

Arbeitsheftes<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

Dieses Symbol<br />

zeigt die Verknüpfung<br />

der<br />

einzelnen<br />

Bereiche.<br />

Und so wissen<br />

Sie, welcher<br />

Aspekt abgehandelt<br />

wird.<br />

Erscheint dieses<br />

Symbol, können<br />

Sie Ihre Ideen<br />

und Gedanken<br />

zu Papier bringen.<br />

Dieses Symbol<br />

zeigt Ihnen<br />

Lesehilfen sowie<br />

wichtige Kurzinformationen<br />

an.<br />

Bei diesem<br />

Symbol werden<br />

Beispiele aus<br />

der Praxis<br />

„unter die Lupe<br />

genommen“.<br />

TIPP: Damit Sie die praktischen Hilfen zur<br />

Bearbeitung dieses Arbeitsheftes während der<br />

Lektüre immer sehen, können Sie das Seitenteil<br />

nach außen aufklappen, oder Sie trennen es ab<br />

und verwenden es als Lesezeichen.


Früherkennung von<br />

Chancen und Risiken<br />

„Eine Chance zu sehen, ist keine Kunst. Die Kunst<br />

ist es, eine Chance als erster zu sehen“. Diese Einsicht<br />

Benjamin Franklins gilt besonders für kleine<br />

und mittlere Unternehmen. Gerade in der heutigen<br />

Zeit sind diese aufgefordert, noch innovativer und<br />

kreativer zu handeln. Als Unternehmer oder Unternehmerin<br />

(im folgenden steht zur Vereinfachung<br />

„Unternehmer“ zugleich auch für „Unternehmerin“)<br />

müssen Sie Ihr Denken verändern, die Chancen,<br />

aber auch die Risiken Ihres eigenen Handelns rechtzeitig<br />

erkennen und auch einzelne Krisen meistern.<br />

Dieses Arbeitsheft des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Arbeit wurde auf Initiative und in Begleitung<br />

des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie<br />

– Unterausschuss „ERP-Wirtschaftspläne“ konzipiert<br />

und fortentwickelt. Hierbei haben Unternehmer<br />

aus der Praxis für die Praxis entwickelt. Es wendet<br />

sich an Sie als Unternehmer in Produktion,<br />

Handwerk und Handel aber auch als Dienstleister<br />

und Freiberufler.<br />

Sie haben die Gründungsjahre hinter sich und befinden<br />

sich in einer mehr oder weniger eingespielten<br />

Unternehmenssituation. Am Markt sind Sie etabliert,<br />

arbeiten meist selbst im Betrieb mit und haben<br />

demzufolge chronisch wenig Zeit und häufig<br />

Ärger. Sie müssen aber dennoch regelmäßig den<br />

Kurs Ihres Unternehmens überprüfen, gegebenenfalls<br />

neu bestimmen und durch Umdenken neue<br />

Richtungen einschlagen.<br />

Diese Veröffentlichung soll Ihnen nützliche und<br />

wertvolle Anregungen geben, damit Sie den aktuellen<br />

und zukünftigen Anforderungen des Marktes<br />

noch erfolgreicher entgegentreten können. Denn in<br />

einer schnelllebigen Zeit sind Märkte heute durch<br />

ständige und überraschende Veränderungen für jeden<br />

von uns zu einer wachsenden Herausforderung<br />

geworden. Marktveränderungen sind aber normal.<br />

Ihre Flexibilität wird dadurch zu einem wichtigen<br />

Wettbewerbsfaktor.<br />

Das Arbeitsheft zeigt Ihnen, wie Sie durch Früherkennung<br />

mit Ihrem Unternehmen erfolgreicher<br />

werden, neue wertvolle Erkenntnisse gewinnen und<br />

diese in die Tat umsetzen können. Mit seiner Hilfe<br />

sollen Sie als Unternehmer anhand von kleineren<br />

Übungen, Checklisten und Seiten, auf denen Sie<br />

Fragen beantworten sowie Gedanken und eigene<br />

Ideen notieren können, praxisnah durch Früherkennung<br />

Ihre Chancen und Risiken selbst erkennen.<br />

Nützliche Tipps zu den einzelnen Kapiteln ergänzen<br />

diese für jedes kleine und mittlere Unternehmen<br />

wichtige Veröffentlichung.<br />

Ihr<br />

Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Arbeit


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Warum ist Früherkennung für Sie so wichtig 2<br />

2. Erfolgreich durch den Früh<strong>erkennungs</strong>prozess gehen 9<br />

3. Chancen für Ihre Zukunft erkennen und bewerten 12<br />

3.1 Finanzen beherrschen 14<br />

3.1.1 Kennzahlen grundsätzlich überprüfen 15<br />

3.1.2 Instrumente zur finanziellen Steuerung überprüfen 23<br />

3.1.3 Sofortmaßnahmen einleiten 25<br />

3.1.4 Finanzielle Zukunft gestalten 30<br />

3.2 Steuern Sie Ihre Leistungserstellung 36<br />

3.2.1 Vorhandene Ressourcen erhalten und nutzen 37<br />

3.2.2 Leistung verbessern durch Kostensenkung 44<br />

3.2.3 Leistung verbessern durch Marktbeobachtung 48<br />

3.3 Stellen Sie Ihre Kunden zufrieden 51<br />

3.3.1 Richtige Kundengruppe bestimmen 51<br />

3.3.2 Steigern Sie die Zufriedenheit Ihrer Kunden 56<br />

3.3.3 Kunden halten und neue Kunden gewinnen 60<br />

3.4 Stricken Sie sich Ihr ganz persönliches Netzwerk zur Informationsbeschaffung 62<br />

4. Wie Sie vom Erkennen und Bewerten zum Handeln kommen 68<br />

4.1 Das Wesentliche erkennen 68<br />

4.2 Die Erkenntnisse richtig umsetzen 70<br />

5. Früherkennung ist ein Lernprozess 72<br />

6. Ergänzende Informationen 76<br />

6.1 Informieren Sie sich und lassen Sie sich beraten 76<br />

6.2 Adressen 78<br />

6.3 Bestellcoupon 79<br />

6.4 Beurteilung durch den Leser/Nutzer 80<br />

1


2<br />

Warum ist Früherkennung für Sie so wichtig?<br />

Früherkennung<br />

führt Sie rechtzeitig<br />

auf den<br />

richtigen Kurs!<br />

Beachten Sie dabei:<br />

Mit klaren Zielen<br />

bestimmen Sie den<br />

Kurs. Mit Früherkennung<br />

sind Sie<br />

Ihr eigener Lotse.<br />

1. Warum ist Früherkennung für<br />

Sie so wichtig?<br />

Ca. 7.000 Großunternehmen stehen rd. 3,3 Millionen kleine und<br />

mittlere Unternehmen sowie Selbständige in Handwerk, Industrie,<br />

Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Freien Berufen gegenüber.<br />

Mittelständische Unternehmen tragen mit knapp 50 Prozent zur<br />

Bruttowertschöpfung aller Unternehmen bei und nehmen 46 Prozent<br />

der Bruttoinvestitionen vor.<br />

Neben ihrer gesellschaftlichen Bedeutung besitzen kleine und mittlere<br />

Unternehmen vor allen Dingen eine große wirtschaftliche Bedeutung<br />

als Arbeitgeber, Ausbilder, Anbieter und Innovatoren. Sie schaffen<br />

knapp 70 Prozent der Arbeits- und nahezu 80 Prozent der Ausbildungsplätze.<br />

Sie bilden damit das Rückgrat der deutschen Wirtschaft.<br />

Auch Sie haben vor einiger Zeit den Sprung ins kalte Wasser gewagt<br />

und ein Unternehmen gegründet oder einen bestehenden Betrieb<br />

übernommen. Sie verfügen aber im Gegensatz zu Großunternehmen<br />

nicht über spezielle Abteilungen für Unternehmensplanung, Marketing,<br />

Organisation, Controlling oder Finanz- und Rechnungswesen.<br />

Für diese administrativen Aufgaben sind Sie weitgehend selbst verantwortlich.<br />

Sie haben jedoch Vorteile gegenüber großen Unternehmen, wie<br />

Überschaubarkeit, Flexibilität, Markt- und Kundennähe, Mitarbeitermotivation,<br />

Kreativität und letztlich Ihre Persönlichkeit. Neue<br />

Geschäftsideen und Innovationen können Sie oft schneller in die<br />

Tat umsetzen als große Unternehmen. Diese Potenziale sollten<br />

Sie pflegen und ausbauen.<br />

Nicht alle Chancen können sie aber allein durch Eingebung oder<br />

das richtige Fingerspitzengefühl rechtzeitig erkennen und aufgreifen.<br />

Die heutige schnelllebige Zeit erfordert neben Intuition<br />

ein systematisches Vorgehen zum frühzeitigen Erkennen von<br />

Chancen und neuen Herausforderungen, die Ihnen der Markt<br />

eröffnet. Neue Medien und e-Business sind nur zwei Beispiele heutiger<br />

Entwicklungen, die zur Entstehung der vielfältigsten neuen<br />

Produkte und Dienstleistungen führen. Nutzen Sie Ihre Chancen,<br />

indem Sie frühzeitig neue Trends aufgreifen!<br />

Wo liegen die Vorteile der Früherkennung im Vergleich zu Späterkennung<br />

bzw. Krisenmanagement?


Früherkennung<br />

Früherkennung heißt, an die Zukunft zu denken. Hierzu müssen Informationen<br />

beschafft und ausgewertet werden. Aktive Früherkennung<br />

betreiben heißt, sich regelmäßig Fragen zu stellen, wie z.B.:<br />

Wie sieht mein Unternehmen in fünf Jahren aus?<br />

Welche Leistungen werden meine Kunden dann nachfragen?<br />

Früherkennung ist wichtig für den Erfolg Ihres Unternehmens. Der<br />

Ausgangspunkt ist die Bestandsaufnahme und das Erkennen wichtiger<br />

Zusammenhänge und Besonderheiten Ihres Unternehmens.<br />

Früherkennung befasst sich zum Beispiel mit der Beherrschung Ihrer<br />

Finanzen und Ihrer Kosten, mit der Entwicklung Ihres Unternehmensumfeldes,<br />

mit Ihren Fähigkeiten als Unternehmer, mit der Motivation<br />

Ihrer Mitarbeiter, der Zufriedenheit Ihrer Kunden, der Verbesserung<br />

Ihrer Leistung und nicht zuletzt mit der Gestaltung Ihrer ganz persönlichen<br />

Zukunft.<br />

TIPP: Früherkennung ist wichtig. Reservieren Sie sich daher jeden<br />

Tag ca. eine Viertelstunde, um in diesem Buch zu arbeiten.<br />

Wenn das erst einmal zur Gewohnheit geworden ist, wird es Ihnen<br />

immer leichter fallen, und der Nutzen wird schnell den Aufwand<br />

übersteigen. Nehmen Sie sich deshalb die Zeit dazu.<br />

Früherkennung bedeutet, vor Eintritt eines Ereignisses Informationen<br />

bereits mit in den Entscheidungsprozess aufnehmen zu können. Früherkennung<br />

hat also etwas mit „das Gras wachsen hören“ zu tun. Es<br />

gilt, sich mit den richtigen Themen zum passenden Zeitpunkt zu beschäftigen,<br />

den „richtigen“ Moment zwischen einem „zu früh“ und<br />

einem „zu spät“-Handeln abzupassen. Nicht nur beispielsweise an der<br />

Börse, sondern auch für Sie als Unternehmer ist diese Art der Wahrnehmung<br />

und des Denkens wichtig für Ihren Erfolg. Früherkennung<br />

hilft Ihnen aktiv Entwicklungen nach Ihren Vorstellungen mit zu gestalten.<br />

Beispiel<br />

Aus den anfänglichen Versuchen von Herrn Jakobi, selbständiger<br />

Unternehmer, die Zukunft seines Unternehmens „nebenbei“ zu sichern<br />

wuchs der Wille, feste Zeiten für das Thema Früherkennung<br />

freizuhalten. Er begann, Termine mit sich selbst zu vereinbaren,<br />

deren Einhaltung für ihn genauso wichtig ist wie z.B. ein Kundentermin.<br />

Heute ist der Freitagnachmittag für ihn ohne Rückblick auf<br />

die Woche mit ihren Erfolgen und neuen Informationen nur noch schwer<br />

vorstellbar. Bereits seit etlichen Jahren schließt der erfolgreiche Unternehmer<br />

nun schon seine Woche mit einem Blick auf die nahe und ferne Zukunft<br />

und der Planung der notwendigen Aktivitäten für die kommende<br />

Woche ab.<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

3


4<br />

Warum ist Früherkennung für Sie so wichtig?<br />

Späterkennung<br />

Wirken sich Ereignisse, die Sie bisher nicht berücksichtigt haben,<br />

bereits auf Ihr Unternehmen aus, handelt es sich um Späterkennung.<br />

Ihnen bleibt dann nur die Möglichkeit, aus der eingetretenen Situation<br />

das Bestmögliche zu machen.<br />

Beispiel<br />

Herr Hufnagel kennt seine Kosten und weiß, wie hoch sein Umsatz ist.<br />

Dies ermöglichte es ihm schon oft, mit kurzfristigen Maßnahmen drohende<br />

Umsatzeinbußen oder steigende Kosten abzufedern. Aber Herr Hufnagel<br />

merkt, dass es immer risikoreicher wird, sich darauf zu verlassen, dass ihm<br />

bei einer drohenden Krise schon noch rechtzeitig etwas einfallen wird, um<br />

das Unternehmen vor dieser zu bewahren. Häufig greifen seine Aktionen<br />

auch nicht mehr so schnell, wie er es sich erhofft. Die Kunden sind wählerisch<br />

geworden und das Angebot seiner Konkurrenz hat sich in den letzten<br />

Jahren auch kontinuierlich verbessert. Er sieht mit Sorgen in die Zukunft.<br />

Zuspäterkennung (Krisenmanagement)<br />

Noch gravierender ist es, wenn Sie eine Situation zu spät erkennen<br />

und Sie das in eine echte Notlage bringt. Das ist dann kein Thema<br />

der Früherkennung mehr. In solch einem Fall sollten Sie mit professioneller<br />

Hilfe ein aktives Krisenmanagement einleiten.<br />

Eine schwere finanzielle Unternehmenskrise ist meist das Endstadium<br />

einer vom betroffenen Unternehmen nicht gewollten Entwicklung,<br />

bei der sich das Eigenkapital und/oder die Liquidität so ungünstig<br />

entwickelt haben, dass die Existenz des Unternehmens akut<br />

gefährdet ist.<br />

TIPP: Lassen Sie sich bei jedem finanziellen Engpass, bei dem<br />

die Existenz Ihres Unternehmens akut gefährdet sein kann, z.B.<br />

bei Kammern oder Unternehmensverbänden beraten. Darüber<br />

hinaus leisten Unternehmensberater professionelle Hilfe.<br />

Ein sogenannter „Kredithai“ ist die falsche Adresse. Der nutzt Ihre<br />

Situation mit überhöhten Gebühren und Zinsen für die Kredite<br />

nur aus.<br />

Negative Ereignisse sind oft mit Stress, Konflikten, Reibungsverlusten<br />

und außergewöhnlichen Zusatzkosten verbunden. Menschen denken<br />

und handeln in der Gegenwart. Nicht nur der vom Tagesstress geplagte<br />

Unternehmer will etwas bewegen und möglichst bald sehen,<br />

dass sich etwas getan hat. Albert Einsteins Bemerkung: „Holzhacken<br />

ist deshalb so beliebt, weil man dabei den Erfolg sofort sieht“, passt<br />

sinnbildlich auch für viele Unternehmer. Doch „Erkenne Dich selbst“<br />

sagte schon Sokrates. Und das ist nach wie vor die schwierigste Aufgabe<br />

für jeden Unternehmer, um erfolgreich zu sein. Aber nur wer sein<br />

Unternehmen, seine Stärken und Schwächen, seine Ziele und Motive


kennt und daraus die richtigen Konsequenzen zieht, hat Erfolg. Das<br />

ist ein andauernder Prozess für nachhaltigen Erfolg.<br />

Frühes Erkennen bedeutet daher, genügend Zeit zu haben, um erfolgreich<br />

mit der Veränderung umgehen zu können. Es führt vom Reagieren<br />

zum Gestalten und bringt vor allem bessere Ergebnisse und dauerhaften<br />

Erfolg. Denken Sie in die Zukunft und handeln Sie in der<br />

Gegenwart. Bedenken Sie immer: Krisenmanagement kostet mehr<br />

als Voraussicht!<br />

Krisensituationen können Sie vermeiden und Erfolgspotenziale<br />

nutzen, wenn Sie<br />

● sich regelmäßig wichtige Informationen über Ihren Markt, die<br />

Kunden und neue Produkte beschaffen,<br />

● sich ausführliche Informationen über Mitbewerber und Ihre<br />

Produkte oder Dienstleistungen besorgen,<br />

● kundenbezogene Problemlösungen in den Vordergrund stellen,<br />

● die Einführung von neuen Problemlösungen und Dienstleistungen<br />

als wichtige Aufgabe betrachten,<br />

● eine zuverlässige Übersicht über heutige und zukünftige Einnahmen<br />

und Ausgaben besitzen,<br />

● ein aktives Forderungsmanagement betreiben,<br />

● eine ausreichende Veränderungsbereitschaft und -fähigkeit<br />

besitzen,<br />

● nicht nur an das Tagesgeschäft denken, sondern sich auch die Zeit<br />

nehmen für das Wahrnehmen, Erkennen, Beobachten und Vor-,<br />

Nach- und Querdenken über die Umwelt und Ihre Zukunft,<br />

● auch die Mitarbeiter/-innen in die Entscheidungsprozesse und Ihre<br />

Ziele einbeziehen.<br />

Auch diese Liste ließe sich noch weiter führen. Häufig ist aber zu<br />

hören: „Für so was habe ich im Augenblick keine Zeit! Das geht bei mir<br />

nicht, bei mir ist das alles ganz anders!“ und „Das ist mir alles viel zu<br />

theoretisch.“ oder noch schlimmer „Das habe ich bisher auch nicht gebraucht.“.<br />

Wenn Sie jedoch erfolgreich die Gegenwart und die Zukunft gestalten<br />

möchten, müssen Sie Ihren Kurs laufend neu bestimmen. Nehmen Sie<br />

sich daher die Zeit, alte Entscheidungen zu überdenken, und ersetzen<br />

Sie diese ggf. durch neue Entscheidungen. Dazu gehört Mut, eine<br />

große Portion Neugierde, Kreativität und vor allem Offenheit und der<br />

konstruktive Blick nach vorne. Denken Sie an eine Bergtour: Jeder<br />

Schritt für sich muss sicher gesetzt werden. Aber auch die gesamte<br />

Strecke, die Sie zurücklegen möchten, muss vor dem Start unter dem<br />

Aspekt des Risikos, das sie in sich birgt und unter Berücksichtigung<br />

Ihrer Fitness und Ihrer Erfahrung abgeschätzt werden.<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

5


6<br />

Warum ist Früherkennung für Sie so wichtig?<br />

Beginnen Sie<br />

mit der so<br />

genannten „Früh<strong>erkennungs</strong>treppe“,<br />

die auf den folgenden<br />

Seiten vorgestellt<br />

wird.<br />

TIPP: Dieses Arbeitsheft soll Ihnen helfen, eigene neue und vor<br />

allen Dingen Erfolg versprechende Leistungsreserven zu entdecken<br />

und auszubauen. Allerdings erhalten Sie dafür nur Impulse.<br />

Die eigentliche Arbeit, nämlich das eigene Vor-, Nach- und<br />

Querdenken kann Ihnen als Unternehmer niemand abnehmen.<br />

Nur so prägen sich Ihre Gedanken, Ideen, Wünsche und Ziele auch<br />

bei Ihnen ein, und die nötigen Veränderungen bringen den<br />

gewünschten Erfolg.<br />

Die Früh<strong>erkennungs</strong>treppe<br />

Als erstes wird Ihnen nun die Früh<strong>erkennungs</strong>treppe vorgestellt. Sie<br />

ist ein Instrument zur kurzen und schnellen Selbstdiagnose Ihres Unternehmens.<br />

Also eine Art Standortbestimmung. Die Früh<strong>erkennungs</strong>treppe<br />

hilft Ihnen herauszufinden, wie es um Ihr Unternehmen<br />

momentan bestellt ist. Die einzelnen Stufen betrachten die unternehmerischen<br />

Maßnahmen und signalisieren Ihnen, in wel-<br />

cher Phase der Erkennung Sie sich befinden.<br />

Bei der Früh<strong>erkennungs</strong>treppe handelt es sich um eine Treppe,<br />

auf der Sie von links unten nach rechts oben die einzelnen Stufen<br />

hinaufklettern und sich dabei die dazugehörigen Fragen beantworten<br />

sollen. Sie soll Ihnen helfen, Ihren individuellen dringendsten<br />

Handlungsbedarf bei der Führung Ihres Unternehmens herauszufinden.<br />

Können Sie alle Fragen uneingeschränkt mit „ja“ beantworten,<br />

besitzen Sie ein auf die Zukunft vorbereitetes Unternehmen,<br />

das für die Zukunft gerüstet ist.<br />

Farbe<br />

grün:<br />

Farbe<br />

gelb:<br />

Farbe<br />

rot:<br />

Wenn Sie im grünen Bereich „nein“ sagen müssen, ist das<br />

Thema wichtig, aber Sie haben noch genügend Zeit zu<br />

überlegen und zu handeln.<br />

Wenn Sie im gelben Bereich „nein“ sagen müssen, ist das<br />

Thema sehr wichtig. Sie müssen rasch handeln und Verbesserungen<br />

durchführen.<br />

Wenn Sie im roten Bereich bereits „nein“ sagen müssen,<br />

ist das Thema äußerst kritisch. Der Fortbestand Ihres Unternehmens<br />

ist gefährdet!<br />

TIPP: Wenn Sie auch nur einige Fragen mit „nein“ beantworten,<br />

müssen Sie dringend etwas verändern. Je weiter unten Sie<br />

die Fragen mit „nein“ beantworten müssen, desto schwieriger ist<br />

Ihre derzeitige Situation und Ihre nahe Zukunft, und um so mehr<br />

Maßnahmen müssen Sie kurzfristig ergreifen.


Insolvenz?<br />

Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, möchten wir Ihnen an dieser<br />

Stelle ein Beispiel geben, wie eine ausgefüllte Früh<strong>erkennungs</strong>treppe<br />

aussehen könnte und welche Hinweise Sie daraus erhalten.<br />

Ein Beispiel zur Früh<strong>erkennungs</strong>treppe<br />

Als Beispiel ist folgende mögliche Bewertung Ihres Unternehmens abgebildet:<br />

Ihre Finanzen beherrschen Sie. Liquidität und Kreditwürdigkeit sind<br />

in Ordnung. Ihre Existenz ist nicht gefährdet. Die Leistungsverbesserung<br />

in den Bereichen Betriebsergebnis und Umsatz ist zufriedenstellend<br />

und genügend neue Kunden haben Sie auch.<br />

Sie sind allerdings der Meinung, dass Ihr Unternehmen nicht kerngesund<br />

ist, da Sie nur wenig neue Geschäftsideen und wenige oder gar keine neuen<br />

Produkte und/oder Dienstleistungen vorweisen können. Weiterhin haben<br />

Sie Probleme, Ihre Kosten in den Griff zu bekommen. Obwohl Ihr Ergebnis<br />

und der Umsatz stimmen, laufen Ihnen die Kosten davon. Sie müssen<br />

daher Ihre Kosten senken, mehr Geschäftsideen entwickeln und innovativer<br />

werden. Wenn sie diese drei Punkte nicht verbessern, werden sich Ihre<br />

Ergebnisse weiter verschlechtern, und damit wird in absehbarer Zeit auch<br />

Ihre Finanzlage einen kritischen Punkt erreichen. Sie sollten daher das<br />

Kapitel „3.2 Steuern Sie Ihre Leistungserstellung“ vordringlich bearbeiten.<br />

Liquide<br />

Mittel?<br />

Kreditwürdigkeit?<br />

1<br />

Kosten?<br />

2<br />

Umsatz?<br />

3<br />

Kunden?<br />

Betriebsergebnis?<br />

4<br />

5<br />

Innovation?<br />

6<br />

Ideenvorrat?<br />

7<br />

Vermeiden Sie erfolgreich die Pleite?<br />

Haben Sie neue<br />

Geschäftsideen?<br />

Haben Sie neue<br />

Produkte und/oder<br />

Dienstleistungen?<br />

Haben Sie genug neue<br />

Kunden gewonnen?<br />

Ist Ihr Betriebsergebnis<br />

wirklich gut?<br />

Steigt Ihr Umsatz?<br />

Haben Sie Ihre Kosten im Griff?<br />

Reicht Ihr flüssiges Geld aus?<br />

Gibt Ihnen die Bank noch Geld?<br />

8<br />

9<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

Ihre<br />

Beurteilung<br />

ja nein<br />

✘<br />

✘<br />

✘<br />

✘<br />

✘<br />

✘<br />

✘<br />

✘<br />

✘<br />

Früherkennung<br />

Späterkennung<br />

Zuspäterkennung<br />

7


8<br />

Insolvenz?<br />

Warum ist Früherkennung für Sie so wichtig?<br />

Liquide<br />

Mittel?<br />

Kreditwürdigkeit?<br />

1<br />

Kosten?<br />

2<br />

Umsatz?<br />

3<br />

Nun sind Sie gefordert. Nehmen Sie sich Zeit und füllen Sie „Ihre“<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>treppe aus. Wichtig ist, dass Sie dabei ehrlich zu sich<br />

selbst sind. Viel Erfolg!<br />

Wichtig: Beantworten Sie die Fragen von links unten nach rechts<br />

oben und kreuzen Sie auf der rechten Seite das jeweilige Kästchen an.<br />

Nur ehrliche Antworten helfen Ihnen weiter. Schwindeln Sie sich<br />

nicht an.<br />

Kunden?<br />

Betriebsergebnis?<br />

4<br />

5<br />

Innovation?<br />

6<br />

Ideenvorrat?<br />

7<br />

Vermeiden Sie erfolgreich die Pleite?<br />

Haben Sie neue<br />

Geschäftsideen?<br />

Haben Sie neue<br />

Produkte und/oder<br />

Dienstleistungen?<br />

Haben Sie genug neue<br />

Kunden gewonnen?<br />

Ist Ihr Betriebsergebnis<br />

wirklich gut?<br />

Steigt Ihr Umsatz?<br />

Haben Sie Ihre Kosten im Griff?<br />

Reicht Ihr flüssiges Geld aus?<br />

Gibt Ihnen die Bank noch Geld?<br />

8<br />

9<br />

Ihre<br />

Beurteilung<br />

ja nein<br />

TIPP: Sollten Sie im roten Bereich bereits „nein“ sagen, müssen<br />

Sie nicht gleich rot sehen. Bewahren Sie auf jeden Fall einen<br />

kühlen Kopf und lassen Sie sich von Kammern, Unternehmensberatern,<br />

Berufsverbänden etc. eingehend beraten.<br />

Früherkennung<br />

Späterkennung<br />

Zuspäterkennung


2. Erfolgreich durch den<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess gehen<br />

Gemeinsam mit Ihnen möchten wir nun die einzelnen Schritte durch<br />

den Früh<strong>erkennungs</strong>prozess – vom ersten Erkennen über die<br />

Bewertung, das Handeln bis hin zum Lernen – gehen, um Ihnen<br />

Anregungen und Impulse zu geben, wie Sie zukünftig Früherkennung<br />

betreiben können.<br />

Der Früh<strong>erkennungs</strong>prozess funktioniert nur, wenn Sie sich trotz<br />

Ihrer Belastungen im Arbeitsalltag regelmäßig mit konkreter<br />

Früherkennung im Unternehmen beschäftigen.<br />

Je öfter Sie sich mit dem Thema Früherkennung auseinandersetzen<br />

bzw. je weiter Sie Ihre Früherkennung ausbauen, desto früher<br />

können Sie vorbeugende Maßnahmen in Ihrem Unternehmen<br />

ergreifen und desto leichter wird Ihnen Früherkennung fallen.<br />

Das Wiederholen einzelner Schritte (bzw. des ganzen Prozesses) wird<br />

Ihnen jedes Mal leichter fallen und Rückkopplungsprozesse aus<br />

Ihren ersten Beobachtungen und Handlungen werden Ihnen das<br />

Lernen erleichtern.<br />

Die einzelnen Phasen des Früh<strong>erkennungs</strong>prozesses<br />

„Wenn Du den Feind kennst und Dich selbst, musst Du auch hundert<br />

Schlachten nicht fürchten“ (Sun Tzu, The Art of War). Und das ist<br />

nach wie vor die schwierigste Aufgabe für jeden Unternehmer. Aber<br />

nur wenn Sie sich selbst und Ihr Unternehmen kennen, Ihre Stärken<br />

und Schwächen, Ihre Ziele und Motive, können Sie Erfolg im tieferen<br />

Sinn des Wortes haben. Aktive Früherkennung betreiben bedeutet,<br />

sich immer wieder folgende Fragen vor Augen zu führen:<br />

Verändern sich für mein Unternehmen wichtige Dinge, auf die ich<br />

keinen direkten Einfluss habe?<br />

Muss ich auf diese Veränderung reagieren?<br />

Warum? Was passiert, wenn ich nicht reagiere?<br />

Was kann ich konkret tun?<br />

Was werde ich tun? Bis wann?<br />

Diese Fragen sind die Grundlage für den Prozess der Früherkennung.<br />

Der so genannte Früh<strong>erkennungs</strong>prozess ist also der Weg, wie Sie<br />

vom Erkennen von Themen, über die Bewertung zum konkreten<br />

Handeln kommen und aus den Ergebnissen für die Zukunft lernen.<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

Bedenken Sie<br />

dabei immer<br />

wieder: Leben<br />

bedeutet ständiges<br />

Lernen. Auch<br />

Früherkennung ist<br />

erlernbar!<br />

9


10<br />

Erfolgreich durch den Früh<strong>erkennungs</strong>prozess gehen<br />

Wirkung der<br />

Maßnahmen beobachten<br />

und aus Ergebnissen<br />

lernen<br />

Themen erkennen,<br />

Informationen beschaffen<br />

und Trends<br />

beobachten<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Lösungen entwickeln,<br />

auswählen und<br />

handeln<br />

Der Früh<strong>erkennungs</strong>prozess ist daher auch in vier Phasen unterteilt:<br />

Erste Phase: Erkennen<br />

Wirkungszusammenhänge<br />

verstehen und für<br />

das eigene Unternehmen<br />

bewerten<br />

Der erste Schritt des Erkennens ist die Voraussetzung, um Impulse für neue Problemstellungen,<br />

Interessen Ihrer Kunden, Hinweise auf mögliche innovative Lösungen und generel<br />

wirkende Veränderungen in der Zukunft zu gewinnen. Im Rahmen Ihrer täglichen<br />

und wöchentlichen Routine sollten Sie sich daher Zeiten für die Aufnahme von Informationen<br />

aus Ihrem Unternehmen und Ihrem Umfeld reservieren. Um Veränderungen rechtzeitig<br />

erkennen und Früherkennung betreiben zu können, müssen Sie sich auch die Zeit<br />

zum Hinschauen nehmen.<br />

Zweite Phase: Bewerten<br />

Nach dem Erkennen von Veränderungen und dem Einholen neuer Informationen ist die<br />

anschließende Verarbeitung und Bewertung der nächste Schritt.<br />

Erst wenn Sie sich die Konsequenzen und Möglichkeiten, die sich für Ihre Zukunft aus<br />

den gewonnenen Informationen ergeben werden, überlegen, haben Sie die aufgenommenen<br />

Informationen sinnvoll eingesetzt. Ihre Aufgabe ist es, einen dauerhaften Nutzen aus<br />

Informationen zu erzielen. Diesen können Sie erreichen, indem Sie sich die Frage stellen,<br />

wie sich Veränderungen in Ihrem Umfeld auf Ihr Unternehmen auswirken können –<br />

möglicherweise bis hin zum Gewinn.


Dritte Phase: Handeln<br />

„Leben heißt handeln“. Dieser Satz von Albert Camus gilt auch für<br />

Unternehmer. Alles Erkennen und Bewerten nützt nichts, wenn Sie<br />

nicht handeln. Dazu sollten Sie sich überall dort, wo Sie dringenden<br />

Handlungsbedarf entdecken, Maßnahmen überlegen und diese in einzelne<br />

wesentliche Aktionen gliedern. Versehen Sie dann jede Aktion<br />

mit einem Datum, bis wann etwas erledigt sein soll und überlegen Sie<br />

sich gleich, ob Sie die Dinge alleine in Angriff nehmen oder dazu Hilfe<br />

brauchen. Auch sollten Sie einmal darüber nachdenken, wie viel<br />

Ihrer Zeit jede einzelne Aktion wohl in Anspruch nehmen wird und<br />

ob sie etwas kostet!<br />

Vierte Phase: Lernen<br />

„Was Fritzchen nicht lernt, lernt Fritz nimmermehr“. Wer diesen<br />

Satz für sich gelten lässt, hat im Zeitalter der Veränderungen<br />

schon aufgegeben und somit verloren. Am meisten lernen Sie aus<br />

eigenem Handeln. Beobachten Sie dabei die Wirkung der von<br />

Ihnen ergriffenen Maßnahmen, so können Sie das Ergebnis im<br />

nächsten Schritt noch verbessern. Mit jedem Durchlaufen des<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozesses wird so Ihr Gespür für wichtige Informationen<br />

und Entwicklungen noch besser!<br />

Sie können die folgenden Kapitel jetzt nacheinander oder aber in einer<br />

von Ihnen persönlich festgelegten Reihenfolge oder aber einzeln<br />

bearbeiten. Sie sollten sich aber insgesamt mehrere Tage Zeit dazu<br />

nehmen. Am besten bearbeiten Sie die Kapitel, wenn Sie fit, voller<br />

Energie und nicht abgelenkt sind.<br />

TIPP: Benutzen Sie diese Broschüre als Arbeitsheft. Mit einem<br />

Textmarker können Sie alle wichtigen Informationen und Erkenntnisse,<br />

die Sie in die Tat umsetzen wollen, markieren. Mit Kugelschreiber<br />

oder Bleistift können Sie Anmerkungen und<br />

Erkenntnisse am Rand oder auf einem separaten Blatt Papier vermerken,<br />

die kleinen Übungen bearbeiten, Checklisten sowie die<br />

Seiten mit Fragen, Gedanken und eigenen Ideen ausfüllen. All dies<br />

dient dazu, dass Ihnen Ihre Erkenntnisse, Ideen und Gedanken<br />

klar und stets präsent vor Augen sind.<br />

Sie sollten sich alle wichtigen Erkenntnisse oder Gedanken notieren<br />

und in diesem Heft richtig arbeiten sowie die wichtigsten<br />

Stellen markieren. So prägen sie sich besser bei Ihnen ein und Sie<br />

können später nachsehen.<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

Starten Sie hier<br />

und heute einen<br />

ständigen<br />

persönlichen Lernprozess!<br />

11


12<br />

Chancen für Ihre Zukunft erkennen und bewerten<br />

Finanzen<br />

beherrschen<br />

Leistung<br />

verbessern<br />

Kunden<br />

zufrieden stellen<br />

Beginnen Sie<br />

bei der Selbstdiagnose<br />

Ihres<br />

Unternehmens mit<br />

einem Kurzcheck.<br />

3. Chancen für Ihre Zukunft<br />

erkennen und bewerten<br />

Unternehmen, ganz gleich welcher Größe oder Branche, müssen sich<br />

mit einer Vielzahl an Aufgaben beschäftigen. Immer wieder müssen<br />

neue Themen erkannt, Informationen beschafft, Trends beobachtet<br />

und alle diese Informationen darüber hinaus noch bewertet werden.<br />

Für die Früherkennung sind dabei drei Aufgabengebiete von ganz<br />

besonderer Bedeutung:<br />

Finanzen beherrschen:<br />

Schaffen Sie sich in „gut gehenden“ Zeiten finanzielle Reserven<br />

und Handlungsspielräume, damit Sie die finanzielle<br />

Entwicklung Ihres Unternehmens aktiv steuern können.<br />

Leistung verbessern:<br />

Trachten Sie stets danach, Ihre Unternehmensleistung kontinuierlich<br />

zu steigern. Erbringen Sie sie besser, kostengünstiger<br />

und schneller.<br />

Entwickeln Sie neue Geschäftsideen für die Zukunft! Setzen<br />

Sie sich und Ihrem Unternehmen erreichbare Ziele.<br />

Kunden zufrieden stellen:<br />

Sorgen Sie dafür, dass ihre bisherigen Kunden zufrieden<br />

sind und gewinnen Sie neue interessante und zukunftsträchtige<br />

Kunden hinzu.<br />

Um den weiteren Weg Ihres Unternehmens bestimmen zu können,<br />

brauchen Sie neben Ideen über die Zukunft und Ziele zuerst eine<br />

Antwort auf die Frage „Wo stehe ich heute?“ Bevor wir uns nun den<br />

einzelnen Themen zuwenden wollen, können Sie testen, wie<br />

stark Sie heute bereits zukunftsorientiert denken und handeln.<br />

So erhalten Sie eine erste Klärung, wie zukunftsorientiert Sie Ihr<br />

Unternehmen heute führen und erste Impulse zum Nachdenken.


Strategischer Kurzcheck – Fitness Test<br />

Beschäftigen Sie sich ausreichend mit der Zukunft Ihres<br />

Unternehmens?<br />

Wenn Sie Informationen erhalten, wissen Sie,<br />

welche für Sie und Ihr Unternehmen relevant sind<br />

oder werden können?<br />

Kennen Sie die Zukunftstrends Ihrer Branche?<br />

Setzen Sie Impulse aus neuen Entwicklungen<br />

konsequent um, statt diese irgendwo abzulegen<br />

und zu vergessen?<br />

Entwickeln Sie kontinuierlich neue Produkte/<br />

Dienstleistungen für die Zukunft?<br />

Haben Sie strategische Ziele?<br />

Schaffen Sie es, über Ihr Tagesgeschäft hinaus<br />

auch langfristig wichtige Dinge anzupacken?<br />

Reservieren Sie regelmäßig Zeit für die<br />

Beschäftigung mit der Zukunft?<br />

Ja Nein<br />

Können Sie alle Fragen mit „Ja“ beantworten? Herzlichen Glückwunsch!<br />

Sie führen Ihr Unternehmen chancen- und zukunftsorientiert.<br />

Wenn Sie auch Fragen mit „nein“ beantwortet haben, werden<br />

Sie in den folgenden Kapiteln Hilfestellungen finden, die Ihnen<br />

helfen, zukünftig mehr Früherkennung zu betreiben und sich so<br />

stärker an der Zukunft auszurichten.<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

13


14<br />

Finanzen beherrschen<br />

Seien Sie einmal<br />

ehrlich:<br />

Beherrschen Sie<br />

Ihre Finanzen oder<br />

werden Sie von den<br />

Finanzen Ihres<br />

Unternehmens<br />

beherrscht?<br />

3.1 Finanzen beherrschen<br />

Das Thema Finanzen ist für viele Unternehmer ein komplexes und<br />

schwieriges Aufgabengebiet. Zum Thema Finanzen gehören<br />

nicht nur grundsätzliche betriebswirtschaftliche Kenntnisse.<br />

Auch Kreditverhandlungen mit Banken, Forderungsmanagement<br />

und Steuern sind Aufgaben, die hierzu zu zählen sind.<br />

Die Liquiditätssteuerung über den Kontoauszug und eine einmal<br />

jährlich erfolgende Erstellung von Bilanz und GuV (bzw.<br />

einer Einnahmen-Überschussrechnung) reicht nicht aus.<br />

Wichtige Entwicklungen werden dann zu spät erkannt. Ganz<br />

wichtig ist auch hier, dass Sie sich bewusst machen, dass<br />

Krisenmanagement mehr kostet als Früherkennung.<br />

TIPP: Früherkennung Ihrer Finanzen bedeutet: „Wie handlungsfähig<br />

sind Sie kurz- und langfristig?“ Ziehen Sie deshalb für<br />

Ihre Entscheidungen nicht nur die Bilanz oder Einnahmen-Überschussrechnung<br />

heran. Nutzen Sie die monatliche Betriebswirtschaftliche<br />

Auswertung (BWA). Viel entscheidender ist unter<br />

anderem die Sicherstellung Ihrer Zahlungsfähigkeit, die Verbesserung<br />

Ihrer derzeitigen Ertragslage und die Schaffung oder<br />

Beschaffung von ausreichendem Eigenkapital.<br />

Derzeitige finanzielle Situation vor Augen führen<br />

Bevor Sie mit der Früherkennung bei Ihren Finanzen beginnen,<br />

müssen Sie sich Ihre derzeitige finanzielle Situation vor Augen<br />

führen. Anders ausgedrückt: Was nützt es Ihnen bspw. über mögliche<br />

Chancen von morgen nachzudenken, wenn Sie derzeit noch nicht<br />

wissen, wie Sie die nächsten 2 Monate finanziell über die Runden<br />

kommen sollen? Sie dürfen bei aller Zukunftsorientierung das Heute<br />

nicht vergessen. Denn heute schaffen Sie das Fundament, auf welchem<br />

Sie morgen Ihr Haus errichten. Wenn dieses Fundament nicht<br />

solide ist, kann das ganze Haus einstürzen.<br />

Persönliche finanzielle Kennzahlen kennen<br />

Mit der Früh<strong>erkennungs</strong>treppe und Ihrem strategischen Kurzcheck<br />

haben Sie in einem ersten Schritt Ihre heutige Lage überblickartig<br />

eingeschätzt. Nun werden wir Ihre finanzielle Situation etwas genauer<br />

unter die Lupe nehmen. Hierzu werden einige Kennzahlen erläutert,<br />

um sie dann konkret anzuwenden. Das Verständnis der Finanzseite<br />

ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für den erfolgreichen Fortbestand<br />

Ihres Unternehmens. Daher sollten Sie die folgenden Seiten<br />

nicht überblättern, sondern einmal durcharbeiten.


TIPP: Wenn Sie die Zahlen nicht selbst errechnen wollen,<br />

können Sie diese Werte sicher auch bei Ihrem Steuerberater<br />

erfragen. Vielleicht ergreifen Sie dann gleichzeitig<br />

die Chance, mit ihm ein weiterführendes Gespräch zu suchen.<br />

Meist finden Sie die Zahlen aber auch in der Betriebswirtschaftlichen<br />

Auswertung (BWA), die Ihr Steuerberater<br />

macht.<br />

3.1.1 Kennzahlen grundsätzlich überprüfen<br />

Zuerst ist es wichtig zu wissen, was die wichtigsten grundlegenden<br />

Kennzahlen bedeuten, um diese anschließend überprüfen zu<br />

können. Denn diese Zahlen dokumentieren die vergangene wirtschaftliche<br />

Entwicklung Ihres Unternehmens und geben Aufschluss<br />

darüber, wie „fit“ es finanziell im Augenblick ist. Nach<br />

dieser Standortbestimmung erhalten Sie Anregungen, wie Sie Ihre<br />

Kennzahlen kurzfristig und langfristig in den Griff bekommen<br />

und welches Früh<strong>erkennungs</strong>potenzial in diesen Zahlen stecken<br />

kann. Im Folgenden werden nun einige Kennzahlen erläutert, die<br />

Sie ermitteln können, wenn Sie eine Bilanz/GuV erstellen. Für<br />

Unternehmen mit einer Einnahmen-Überschussrechnung gibt es<br />

Varianten dieser Kennzahlen. Bei den grundlegenden Kennzahlen<br />

handelt es sich um:<br />

Kennzahlen über die finanzielle Stabilität Ihres<br />

Unternehmens<br />

Die Liquiditätsreserve gibt an, wie lange Ihre finanziellen Mittel,<br />

die Ihnen zur Begleichung Ihrer Zahlungsverpflichtungen<br />

in einem bestimmten Zeitraum zur Verfügung stehen, noch<br />

ausreichen.<br />

Der Liquiditätsgrad sagt aus, innerhalb welchem Zeitraums<br />

Ihr Unternehmen mit seinen flüssigen Mitteln und Kundenguthaben<br />

(Forderungen, Debitoren) seine kurzfristigen Schulden<br />

problemlos bezahlen kann.<br />

Die Eigenkapitalquote gibt Auskunft, ob Sie im Verhältnis zu<br />

Ihrer Bilanzsumme genügend Eigenkapital oder zu viele<br />

Schulden haben.<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

Begriffe, die Sie<br />

kennen sollten:<br />

Abschreibungen<br />

sind die Beträge, die<br />

zur Erfassung des<br />

Werteverzehrs am Anlagevermögen<br />

in der<br />

GuV als Aufwand und in<br />

der Kostenrechnung als<br />

Kosten angesetzt<br />

werden.<br />

Betriebsergebnis<br />

Der Saldo zwischen betrieblichenAufwendungen<br />

und Erträgen ergibt<br />

das Betriebsergebnis.<br />

Eigenkapital<br />

setzt sich zusammen aus<br />

Unternehmerkapital<br />

und Beteiligungskapital.<br />

Es entspricht grundsätzlich<br />

der Differenz<br />

zwischen Vermögen und<br />

Schulden (Reinvermögen).<br />

Seine speziellen<br />

bilanziellen Formen<br />

werden maßgeblich von<br />

der Rechtsform des<br />

Betriebes beeinflusst.<br />

Forderungen<br />

Unterschieden wird im<br />

wesentlichen in Geldforderungen<br />

(aufgrund von<br />

Dienstleistungen und<br />

Gütern oder aus Darlehensverträgen)<br />

und Leistungsforderungen(aufgrund<br />

von Anzahlungen).<br />

Gesamtkapital<br />

setzt sich aus Eigenkapital(Unternehmerkapital,Beteiligungskapital)<br />

und Fremdkapital<br />

(Gläubigerkapital)<br />

zusammen.<br />

Gewinnausschüttung<br />

Für den nach Zahlung<br />

aller (von der Rechtsform<br />

abhängigen) Steuern<br />

verbleibende Gewinn<br />

besteht die Möglichkeit<br />

der Ausschüttung<br />

(Auszahlung) an<br />

die Gesellschafter.<br />

15


16<br />

Finanzen beherrschen<br />

Innovation<br />

Innovationen sind<br />

neue oder verbesserte<br />

Produkte, neue oder<br />

verbesserte Produktionsprozesse<br />

und -verfahren<br />

sowie auch veränderte<br />

soziale<br />

Beziehungen im Unternehmen.<br />

Insolvenz<br />

Zahlungsunfähigkeit.<br />

Seit 1. Januar 1999 gilt<br />

die neue Insolvenzordnung,<br />

durch die die<br />

Konkursordnung ersetzt<br />

wurde. Statt dem<br />

Konkursverfahren ist<br />

bei Zahlungsunfähigkeit<br />

oder Überschuldung<br />

die Eröffnung des<br />

Insolvenzverfahrens<br />

notwendig.<br />

Jahresüberschuss/<br />

-fehlbetrag<br />

ist das Ergebnis der<br />

GuV oder der Einnahmen/Überschussrechnung.<br />

Er ergibt sich als<br />

Differenz zwischen den<br />

hierin einzeln aufgeführten<br />

Erträgen und<br />

Aufwendungen.<br />

Kosten<br />

Kosten sind der Teil des<br />

in einer Periode eingetretenenWerteverzehrs,<br />

der bei der Erstellung<br />

der Betriebsleistung<br />

angefallen ist.<br />

Kurzfristiges Fremdkapital<br />

Als kurzfristiges Fremdkapital<br />

gelten die<br />

Verbindlichkeiten des<br />

Unternehmens (Kreditoren)<br />

und kurzfristige<br />

Bankkredite.<br />

Liquide Mittel<br />

Zu liquiden (flüssigen)<br />

Mitteln zählen<br />

Kassenbestand, Guthaben<br />

bei Kreditinstituten<br />

sowie Schecks.<br />

Umsatz<br />

Umsatz ist der aus dem<br />

Verkauf von Produkten/<br />

Dienstleistungen erwirtschaftete<br />

Teil des<br />

Ertrages des Unternehmens.<br />

Kennzahlen über die Ertragslage Ihres<br />

Unternehmens<br />

Der Cash Flow (Umsatzüberschuss, Finanzmittelüberschuss)<br />

ist der Teil des Umsatzes, der an Liquidität im Unternehmen<br />

zurückbleibt und für Investitionsausgaben, zur Schuldentilgung<br />

und zur Gewinnausschüttung zur Verfügung steht.<br />

Die Umsatzrendite (Gewinnspanne) gibt an, wie groß der<br />

Anteil des Gewinns am Umsatz ist. Er zeigt auf, wie viel Gewinn<br />

aus D 1,-- Umsatz Sie erzielen.<br />

So können Sie Kennzahlen selbst berechnen, wenn Sie eine<br />

Bilanz/GuV erstellen.<br />

Beispiel:<br />

Aus der Bilanz und der GuV der Müller-Meier GmbH entnimmt Herr<br />

Müller die folgenden Werte:<br />

Abschreibungen 25.000 D<br />

Eigenkapital 50.000 D<br />

Forderungen 40.000 D<br />

freie Kreditlinie 25.000 D<br />

Gesamtkapital 200.000 D<br />

Jahresüberschuss vor Steuern 90.000 D<br />

kurzfristiges Fremdkapital 65.000 D<br />

liquide Mittel 11.000 D<br />

Rückstellungen 10.000 D<br />

Umsatz 240.000 D<br />

Mit diesen Zahlen kann Herr Müller nun die verschiedenen<br />

Kennzahlen für seinen Betrieb errechnen.


Beispiel:<br />

Liquiditätsreserve liquide (flüssige) Mittel 11.000 D<br />

+ freie Kredite + 25.000 D<br />

= 36.000 d<br />

Liquiditätsgrad Liquide Mittel + Kreditlinie + Forderungen<br />

x 100 %<br />

76.000 D<br />

kurzfristiges Fremdkapital / 65.000 D<br />

x 100<br />

= 117 %<br />

Eigenkapitalquote: Eigenkapital<br />

x 100 %<br />

Gesamtkapital<br />

50.000 D<br />

/ 200.000 D<br />

x 100<br />

= 25 %<br />

Cash-Flow Jahresüberschuss 90.000 D<br />

+ Abschreibungen + 25.000 D<br />

– Zuschreibungen<br />

+ Erhöhung der langfristigen Rückstellungen<br />

(z. B. für Pensionen) – Auflösung der + 10.000 D<br />

langfristigen Rückstellungen<br />

= 125.000 d<br />

Cash-Flow in<br />

% vom Umsatz<br />

Cash-Flow<br />

x 100 %<br />

Umsatz<br />

125.000 D<br />

/ 240.000 D<br />

x 100<br />

= 52,1 %<br />

Umsatzrendite Jahresüberschuss vor Steuern<br />

x 100 %<br />

Umsatz<br />

90.000 D<br />

/ 240.000 D<br />

x 100<br />

= 37,5 %<br />

Alternativ können Sie Ihre finanzielle Situation auch selbst hinterfragen<br />

(bei einer Einnahmen-Überschussrechnung), indem Sie<br />

statt des Jahresüberschusses Ihr Betriebsergebnis verwenden.<br />

Wenn Sie eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung erstellen,<br />

können Sie darüber hinaus beispielsweise eine ganz einfache<br />

Belastungsrechnung durchführen, die Ihnen Auskunft gibt, wie<br />

hoch Ihr „Risikopolster“ ist.<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

Müller-Meier GmbH Ihre Zahlen<br />

Rückstellungen<br />

werden für Aufwendungen<br />

gebildet, die ihren<br />

wirtschaftlichen Grund<br />

in der laufenden Periode<br />

haben, die aber erst in<br />

einer späteren Periode zu<br />

Auszahlungen oder Mindereinzahlungen<br />

führen.<br />

Wirtschaftlich sind sie als<br />

Fremdkapital anzusehen.<br />

Zuschreibungen<br />

Wertsteigerung eines Wirtschaftsgutes<br />

zum Abschlussstichtag<br />

gegenüber der Vorperiode.<br />

17


18<br />

Finanzen beherrschen<br />

Belastungsrechnung:<br />

Beispiel Ihre Zahlen<br />

Ihr nachhaltig erreichbares Betriebsergebnis 90.000 D<br />

+ Abschreibungen 25.000 D<br />

= Cash-Flow 115.000 D<br />

abzüglich<br />

Tilgung bestehender Darlehen 10.000 D<br />

Zins und Tilgung für Neukredite 5.000 D<br />

Privatentnahmen 50.000 D<br />

Private Steuern, ESt, KSt, Sollzinsen 30.000 D<br />

Ihre Finanzierungsreserve (Risikopolster) 20.000 d<br />

Haben Sie „Ihre“ Zahlen errechnet? Dann sollten Sie nun einmal<br />

schauen, was Ihre Werte über Ihr Unternehmen aussagen.<br />

Bereich<br />

Liquidität<br />

Eigen-/<br />

Fremdkapital<br />

Rentabilität<br />

Farbe grün: Wenn eine<br />

Kennzahl im grünen Bereich<br />

liegt, ist alles in Ordnung<br />

und es herrschen<br />

gute Bedingungen in<br />

Ihrem Unternehmen.<br />

Kennzahl<br />

Liquiditätsreserve<br />

Liquiditätsgrad<br />

Eigenkapitalquote<br />

Cash Flow<br />

in % des<br />

Umsatzes<br />

Umsatzrendite<br />

gut unbefriedigend<br />

>3 Mo >2 Mo<br />

>110% >100%<br />

>30% >20%<br />

>20% >10%<br />

>15% >8%<br />

Farbe gelb: Wenn eine<br />

Kennzahl im gelben Bereich<br />

liegt, ist Ihr Unternehmen<br />

latent gefährdet.<br />

Eine dauernde aufmerksame<br />

Beobachtung und eine<br />

Verbesserung der Situation<br />

ist ratsam.<br />

>1 Mo 80% >60%<br />

>10% 5% 4%


Sie möchten gerne noch etwas mehr zu den einzelnen Kennzahlen erfahren?<br />

Lesen Sie einfach weiter! Die einzelnen Bedeutungen der angesprochenen<br />

Kennzahlen werden im Folgenden noch genauer erläutert.<br />

Welche Bedeutung hat die Liquiditätsreserve?<br />

Liquidität ist für Ihr Unternehmen lebenswichtig. Wenn Sie nicht<br />

liquide sind, droht Ihnen die Zahlungsunfähigkeit. Als Unternehmer<br />

sollten Sie daher immer einen bestimmten Betrag sofort verfügbar<br />

haben. Diese flüssigen Mittel, zusammen mit Ihrer Kreditlinie bei der<br />

Bank, soweit sie nicht oder nicht voll ausgeschöpft ist, sind Ihre Liquiditätsreserve.<br />

Nun müssen Sie sich überlegen, wie lange diese Reserve<br />

ausreicht, um Ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Monate,<br />

Wochen oder gar nur wenige Tage? Für Ihre tägliche Arbeit und<br />

Ihr tägliches Handeln ist diese Liquiditätsreserve von zentraler Bedeutung.<br />

Als Faustregel kann man sagen, Ihre Liquiditätsreserve muss für<br />

drei Monate ausreichen. Denn je besser Sie Ihre Zahlungsverpflichtungen<br />

erfüllen können, desto größer ist Ihr finanzieller Handlungsspielraum.<br />

Sie sollten daher immer bestrebt sein, die Liquiditätsreserve Ihres<br />

Unternehmens zu sichern und durch die Zuführung neuer liquider<br />

Mittel sogar noch zu erhöhen. Denn Liquiditätsengpässe und ihre<br />

existenzbedrohenden Auswirkungen können durch den Aufbau einer<br />

kleinen aber ausreichenden Liquiditätsreserve vermieden werden.<br />

Von der Liquiditätsreserve hängt es ab, wie zahlungsfähig Ihr Unternehmen<br />

ist.<br />

Beispiel:<br />

Eine Händlerin, die erfolgreich Bademoden verkauft, nutzt ihre positive Ertragslage,<br />

um mit ihrer Bank ihren Kreditrahmen zu verhandeln. So beugt<br />

sie frühzeitig und aus einer starken Verhandlungsposition heraus eventuell<br />

einmal auftretenden Liquiditätsengpässen vor. Sollte sich ihr Umsatz verschlechtern,<br />

wäre so ihre Liquidität dennoch erst einmal gesichert, da Ihre<br />

Liquiditätsreserve durch die Erhöhung Ihrer Kreditlinie verbessert wurde.<br />

TIPP: Reichen Ihre liquiden (flüssigen) Mittel und Ihre Kreditlinie<br />

bei der Bank oder Sparkasse nur noch für weniger als zwei<br />

Wochen für Ihre künftigen Zahlungen aus, ist Ihr finanzieller<br />

Handlungsspielraum gefährlich eingeschränkt. Sie müssen handeln<br />

und beispielsweise Ihre Außenstände schneller eintreiben.<br />

Bedenken Sie: Fehlende Liquidität und die schlechte Zahlungsmoral<br />

ist für die Unternehmen das größte Problem und der<br />

Konkurs-/Insolvenzgrund Nr. 1. Das muss nicht sein.<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

19


20<br />

Finanzen beherrschen<br />

Faustregeln sind<br />

nur eine Richtlinie.<br />

Der Liquiditätsgrad<br />

sollte<br />

zusätzlich den Anforderungen<br />

Ihrer<br />

Branche und dem<br />

Unternehmen angepasst<br />

werden.<br />

Welche Bedeutung hat der Liquiditätsgrad?<br />

Diese Kennzahl sagt aus, bis zu welchem Grad Ihr Unternehmen<br />

mit seinen liquiden Mitteln und Forderungen seine kurzfristigen<br />

Schulden bezahlen kann. Als Faustregel gilt 100 %, d.h. Ihr Unternehmen<br />

ist dann in der Lage, alle seine kurzfristigen Schulden<br />

zu bezahlen. Sobald ein Unternehmen in einen Liquiditätsengpass<br />

gerät, droht ihm sehr schnell die Gefahr, wegen Zahlungsunfähigkeit<br />

in Insolvenz zu gehen. Deshalb muss der Liquiditätsgrad<br />

laufend gemessen werden. Er ist ein Maß für die<br />

Fähigkeiten Ihres Unternehmens, zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />

seine kurzfristigen Verbindlichkeiten erfüllen zu können.<br />

Wichtig: Auch ein rentabel arbeitendes Unternehmen kann zahlungsunfähig,<br />

also illiquide werden. Es brauchen nur einige Kunden später<br />

als erwartet zu bezahlen. Deshalb beachten Sie den Grundsatz<br />

„Liquidität geht vor Rentabilität!“<br />

Wichtig: Die angegebenen Messgrößen und die Bewertung in gut bis<br />

unbefriedigend sind nur Erfahrungswerte. Sie berücksichtigen nicht<br />

firmen- und branchenspezifische Besonderheiten Ihres Unternehmens.<br />

Besorgen Sie sich daher immer die aktuellen Richtwerte für<br />

Ihre Branche. Meist kann Ihnen Ihre IHK, die Handwerkskammer<br />

oder aber der entsprechende Berufsverband weiterhelfen.<br />

Welche Bedeutung hat das Eigenkapital?<br />

Simpel ausgedrückt ergibt sich bei einem Einzelunternehmen das<br />

Eigenkapital aus der Differenz zwischen Betriebsvermögen und den<br />

Schulden. Bei bilanzierenden Unternehmen ist dies als Position in der<br />

Bilanz ablesbar. Eine Mindestausstattung von Eigenkapital stellt<br />

sicher, dass nicht schon geringere Verluste zu einer Überschuldung<br />

und damit zum Konkurs (i.S. von Insolvenz) führen. Je höher Ihr<br />

Auch hier gilt:<br />

Eigenkapital ist, desto besser ist auch Ihr Verhandlungsspiel-<br />

Faustregeln<br />

raum mit den Kreditgebern. Das Eigenkapital sichert daher die<br />

sind nur ein<br />

Zukunft Ihres Unternehmens. Als Faustregel gilt heute eine<br />

Anhaltspunkt!<br />

Quote von mindestens 1:5 (Eigenkapital zu Fremdkapital). Je<br />

höher die Eigenkapitalquote ist, desto besser steht Ihr Unternehmen<br />

da. Wenn Sie sich als Unternehmer offensiv den Chancen und<br />

Herausforderungen der nächsten Jahre stellen wollen, wird die Ausstattung<br />

Ihres Unternehmens mit ausreichendem Eigenkapital zum<br />

strategischen Faktor für Wachstum und unternehmerischen Erfolg.<br />

Die Eigenkapitalausstattung ist nämlich der Maßstab für die Investitionsfähigkeit<br />

und Unabhängigkeit Ihres Unternehmens.


TIPP: Ihre Eigenkapitalquote sollte mindestens 20 % betragen.<br />

Wenn Sie für Investitionen in die Zukunft oder die Umsetzung Ihrer<br />

Geschäftsideen mehr Eigenkapital benötigen, sollten Sie auch<br />

einmal Bekannte, Verwandte und Ihren Freundeskreis auf eine Finanzspritze<br />

für Ihr Unternehmen ansprechen. Beachten Sie auch,<br />

dass die öffentliche Hand, also Bund und Länder, Unternehmer<br />

mit positiven Geschäftsaussichten, auch zur Verwirklichung von<br />

innovativen und erfolgversprechenden Geschäftsideen, die nicht<br />

über bankübliche Sicherheiten verfügen, mit Eigenkapital (z.B. ERP-<br />

Kapital für Gründer), Bürgschaften und Kapitalbeteiligungen unterstützen<br />

können. Erkundigen Sie sich danach bei Ihrer zuständigen<br />

Kammer, Ihrem Kreditinstitut (Hausbank) oder auch bei der<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bzw. KfW Mittelstandsbank.<br />

Weitere Informationen und verschiedene Finanzierungsbeispiele<br />

können Sie auch der Förderdatenbank des BMWA (www.bmwa.bund.de)<br />

bzw. den einschlägigen Broschüren entnehmen.<br />

Welche Bedeutung hat der Cash Flow?<br />

Die aus dem amerikanischen kommende Kennzahl „Cash Flow“ bringt<br />

zum Ausdruck, inwieweit Ihr Unternehmen von der finanziellen Seite<br />

her in der Lage ist, aus eigener Kraft die finanziellen Mittel zur Erfüllung<br />

der notwendigen oder existenziell wichtigen Aufgaben bereitzustellen.<br />

Vom Cash Flow werden in zweifacher Weise Aussagen erwartet:<br />

Einerseits dient er der Beurteilung der Liquidität. Diese lässt sich<br />

mit dem Cash Flow oftmals besser beurteilen als mit Liquiditätskennzahlen.<br />

Andererseits kann der Cash Flow zur Analyse Ihrer Ertragskraft<br />

herangezogen werden, denn er enthält solche Posten, die häufig<br />

zur Gestaltung des ausgewiesenen Gewinns verwendet werden<br />

(z.B. Abschreibungen) und kann deshalb kaum durch Maßnahmen<br />

der Jahresabschlussgestaltung beeinflusst werden.<br />

Der Cash Flow ist der Teil des Umsatzes, der an Liquidität im Unternehmen<br />

zurückbleibt und für Investitionsausgaben, zur Schuldentilgung<br />

und zur Gewinnausschüttung und für die Steuern zur Verfügung<br />

steht. Er ist also keine frei verfügbare Größe.<br />

Sie haben gesehen, dass auch mit Hilfe des Cash Flow noch eine weitere<br />

Kennzahl berechnet werden kann: Der Cash Flow in % vom Umsatz.<br />

Hier gilt: Je größer der prozentuale Wert ist, um so weniger ist<br />

Ihr Unternehmen auf Mittel von außen angewiesen, desto größer ist<br />

Ihre Unabhängigkeit.<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

21


22<br />

Finanzen beherrschen<br />

Was bedeutet Umsatzrendite?<br />

Unter Rendite versteht man eine Kennzahl, bei der Jahresüberschuss<br />

durch Umsatz dividiert wird. Die Umsatzrendite zeigt an, wie gut Sie<br />

Ihre Leistungen am Markt verkaufen und wie kostengünstig Sie diese<br />

herstellen können. Die Umsatzrendite gibt an, wie viel betriebsbedingter<br />

Gewinn je D 1,– Umsatz erzielt wird. Das ist die Gewinnspan-<br />

Begriffe, die Sie<br />

kennen sollten:<br />

Kalkulatorische<br />

Kosten<br />

Kosten, denen im betrieblichenRechnungswesen<br />

kein Aufwand<br />

gegenübersteht. Diese<br />

Kosten entstehen also<br />

nicht direkt, müssen<br />

aber trotzdem vom Unternehmenerwirtschaftet<br />

werden (kalkulatorischerUnternehmerlohn,<br />

kalkulatorische<br />

Zinsen und kalkulatorische<br />

Miete).<br />

Kalkulatorischer<br />

Unternehmerlohn<br />

Fiktives Gehalt, das in<br />

der Kostenrechnung für<br />

den Arbeitseinsatz des<br />

Privatunternehmers<br />

angesetzt wird.<br />

ne Ihres Unternehmens. Je höher die Umsatzrendite ist,<br />

um so mehr Spielraum besteht, mögliche Verkaufspreisrückgänge<br />

und Kostensteigerungen aufzufangen. Sie<br />

sollten sich bei der Umsatzrendite an branchenspezifischen<br />

Zahlen, die es unter anderem bei Ihrer Kammer<br />

gibt, orientieren.<br />

Wichtig: Vorsicht bei Gewinnvergleichen mit anderen<br />

Unternehmen. Manche Unternehmen setzen kalkulatorischen<br />

Unternehmerlohn, Miete und/oder Zins an und<br />

manche nicht. Da gibt es leicht ein verzerrtes Bild. Um<br />

sich selbst nichts vorzumachen, sollten Sie immer die<br />

kalkulatorischen Kosten ansetzen.<br />

TIPP: Durch die Überprüfung der wichtigsten persönlichen<br />

Kennzahlen schaffen Sie die Voraussetzungen, um Schritt für<br />

Schritt von der Späterkennung zur Früherkennung zu kommen.<br />

Aufbauend darauf können Sie dann Ihre Ziele gegebenenfalls neu<br />

bestimmen und entsprechende Sofort-Maßnahmen ergreifen. Dazu<br />

sollten Sie sich zunächst einmal ganz konkret die Ausprägung<br />

Ihrer ganz persönlichen Kennzahlen vor Augen führen.


3.1.2 Instrumente zur finanziellen Steuerung<br />

überprüfen<br />

Gerade in Sachen Finanzen wird besonders deutlich, wie wichtig betriebswirtschaftliche<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten für Unternehmer<br />

sind.<br />

Vielleicht verfügen Sie ja bereits über geeignete Instrumente zur finanziellen<br />

Steuerung Ihres Unternehmens. Früherkennung ersetzt<br />

aber nicht das klassische Controlling und Finanz- bzw. Rechnungswesen,<br />

sondern ergänzt es. Integriert in ein gutes Controllingsystem<br />

kann Ihnen die Früherkennung jedoch als ein zusätzliches wichtiges<br />

und zukunftsgerichtetes Führungsinstrument dienen.<br />

Beispiel:<br />

Ein Handwerker mit einem Umsatz von D 300.000 ist mit der Bilanzerstellung<br />

und den laufenden betriebswirtschaftlichen Auswertungen<br />

im Rückstand. Die Bank verweigert deshalb einen Kredit für die Neuanschaffung<br />

einer Maschine. Besser wäre es, wenn er sein Ergebnis quartalsweise<br />

ermitteln würde und eine Vorschau zum Jahresende erstellt. Somit<br />

gewinnt er frühzeitig Informationen über die bisherige und zukünftige<br />

Entwicklung. Zusätzlich erhält er mit diesen Informationen leichter die<br />

Möglichkeit, einen Kredit bei der Bank zu erhalten.<br />

Sind für Sie der tägliche Bankauszug, das sporadische Gespräch mit<br />

der Bank und die Quartalsinformationen des Steuerberaters bisher die<br />

einzigen Instrumente zur Steuerung Ihrer Finanzen, so können Ihnen<br />

diese immerhin bereits Anstöße geben, um grundlegende Änderungen<br />

durchzuführen.<br />

Für die Steuerung Ihrer Finanzen gibt es jedoch weitere zahlreiche<br />

Hilfen und Ratgeber speziell auch für kleine und mittlere Unternehmen<br />

von den verschiedensten Verbänden, Steuerfachverlagen, Instituten<br />

und Beratern.<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

Begriffe, die Sie<br />

kennen sollten:<br />

Kontokorrentkredit<br />

Er ist die am häufigsten<br />

auftretende Form des<br />

kurzfristigen Bankkredites.<br />

Wohl jeder Betrieb<br />

hat ein Konto bei<br />

einer Bank, auf dem<br />

Zahlungen der Kunden<br />

eingehen und aus dem<br />

Lieferanten bezahlt<br />

oder Löhne abgehoben<br />

werden. Die Bank<br />

räumt ihren Kunden für<br />

dieses Konto einen Kredit<br />

bis zu einer bestimmten<br />

Höhe ein, d.h.<br />

der Betrieb kann sein<br />

Konto bis zu einem vereinbartenMaximalbetrag<br />

(Kreditlinie) überziehen.<br />

So entsteht ein<br />

Kontokorrent.<br />

23


24<br />

Finanzen beherrschen<br />

Begriffe, die Sie<br />

kennen sollten:<br />

Nachkalkulation<br />

Von Nachkalkulation<br />

spricht man, wenn eine<br />

nochmalige Kalkulation<br />

nach Abschluss der Leistungserstellung<br />

erfolgt.<br />

Skonto<br />

Bei Barzahlung einer<br />

Rechnung wird häufig<br />

ein so genannter Skontoabzug<br />

gewährt. Das<br />

sind in der Regel 3%<br />

des Rechnungspreises,<br />

um die sich der Rechnungspreis<br />

bei soforti-<br />

Besitzen Sie bereits solche Hilfen und Ratgeber, werden Sie die eine<br />

oder andere Idee zur Verbesserung bekommen. Wurden Sie als Existenzgründer<br />

bereits gefördert, könnte Ihr nächster Schritt das Heranziehen<br />

derjenigen Pläne und Berechnungen sein, die für die Kreditbewilligung<br />

wichtig waren (Sie erinnern sich: Liquiditätsplan,<br />

Geschäftsplan, Umsatz- und Investitionsplan etc.). Diese können<br />

Sie verfeinern und aktualisieren, um damit Erkenntnisse über<br />

Ihre finanzielle Lage zu gewinnen.<br />

Neben diesen grundlegenden Plänen, die oft durch Aufzeigen<br />

von Widersprüchen, Lücken und Ideen den Weg zu mehr Klarheit<br />

verschaffen, kann Ihnen ein selbst erstellter monatlicher<br />

Finanzbericht mit den wichtigsten finanzorientierten Informationen<br />

weitere Steuerungsmöglichkeiten an die Hand geben.<br />

Bei der Kreditbeurteilung spielen neben Sicherheiten auch Angaben<br />

zur bisherigen und zukünftigen Leistungsfähigkeit Ihres<br />

Unternehmens eine Rolle. Aktualität und Vollständigkeit der<br />

Unterlagen sind daher unabdingbar.<br />

ger Zahlung verringert. TIPP: Die aktive Steuerung Ihrer Finanzen kann mit dem<br />

BMWA-Softwarepaket für Gründer und junge Unternehmen<br />

betrieben werden, welches Sie kostenlos beim BMWA anfordern<br />

können. Weitere Informationen und Hinweise finden<br />

Sie zudem in der Broschüre „Junge Unternehmen“ und den<br />

BMWA-Gründerzeiten Nr. 34, „Liquidität“ (Bestellmöglichkeit<br />

S. 79).


3.1.3 Sofortmaßnahmen einleiten<br />

Haben Sie bei der Überprüfung Ihrer Kennzahlen und Steuerungsinstrumente<br />

entdeckt, dass Sie schnell handeln sollten, um Ihr Unternehmen<br />

vor einer möglichen Krise zu bewahren? Ein Punkt den Sie<br />

direkt angehen können, ist das richtige Eintreiben Ihrer Außenstände.<br />

Außenstände richtig eintreiben<br />

Der Mittelstand leidet unter der schlechten Zahlungsmoral. Zu hohe<br />

Außenstände, Forderungsausfälle und damit verbundene Liquiditätsengpässe<br />

sind hierzulande Pleitegrund Nr. 1. Solche Liquiditätsengpässe<br />

lassen sich vermeiden, wenn Sie als Unternehmer ein richtiges<br />

Forderungsmanagement betreiben.<br />

TIPP: Mit dem „Gesetz zur Beschleunigung fälliger Zahlungen“<br />

soll Ihnen geholfen werden, Ihre Forderungen zügig bei Gericht<br />

geltend machen zu können. Der Kunde kommt in Verzug, wenn er<br />

30 Tage nach Erhalt einer Rechnung bzw. 30 Tage nach dem genannten<br />

Fälligkeitsdatum seine Rechnung immer noch nicht beglichen<br />

hat.<br />

Weitere nützliche Tipps für ein aktives Forderungsmanagement<br />

finden Sie in den „BMWA-Gründerzeiten Nr. 18, Forderungsmanagement“.<br />

Darüber hinaus können Sie beim BMWA die aktuelle CD-ROM<br />

„Softwarepaket für Gründer und junge Unternehmen“ anfordern<br />

(Bestellmöglichkeit S. 79). Das Programm erlaubt die Gliederung<br />

in Ein- und Auszahlungen sowie die Darstellung der Liquidität in<br />

wöchentlichen, monatlichen, quartalsweisen und jährlichen Übersichten.<br />

Durch das Modul „Bonitätsindex“ können Forderungsausfälle<br />

und Zahlungszielüberschreitungen erfasst werden.<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

25


26<br />

Finanzen beherrschen<br />

Checkliste:<br />

Die Palette eines aktiven Betreibe Wird bei<br />

Forderungsmanagements ich aktiv mir eher<br />

beinhaltet vernachlässigt<br />

die Prüfung der Bonität<br />

(Zahlungsfähigkeit) Ihrer Kunden<br />

die zügige Rechnungsstellung<br />

das Einräumen von Zahlungszielen oder<br />

die Gewährung von Skonti<br />

die Einforderung von Abschlagszahlungen<br />

die Überwachung der Zahlungseingänge<br />

die Organisation des Mahnwesens.<br />

Jetzt sollten Sie wieder mitarbeiten. Bei der folgenden Checkliste<br />

„Finanzielle Sofort-Maßnahmen einleiten“ handelt es sich um eine<br />

beispielhafte Aufzählung, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit<br />

erhebt. Gehen Sie die einzelnen Fragen gründlich durch und geben<br />

Sie ehrliche Antworten.<br />

Auf diesen Checklisten können Sie sich z. B. ein Datum vormerken, an<br />

dem Sie spätestens die zugehörige Frage mit „ja“ beantworten wollen<br />

und die erforderlichen Tätigkeiten notieren, um dieses Ziel zu erreichen.<br />

Die individuelle Situation Ihres Unternehmens erfordert von<br />

Ihnen eine individuelle Beantwortung der Fragen. Seien Sie in Ihrem<br />

eigenen Interesse dabei immer ehrlich!


Checkliste:<br />

Finanzielle Sofort-Maßnahmen einleiten<br />

Liquidität ja nein Datum<br />

Nutzen Sie weitere Instrumente zur<br />

Steuerung Ihrer Finanzen als<br />

Ihren Kontoauszug?<br />

Reicht Ihr derzeitiger Kreditrahmen aus?<br />

Nutzen Sie bei der Zahlung Ihrer<br />

Rechnungen oft die Möglichkeit<br />

des Skontoabzuges?<br />

Stellen Sie Ihre Rechnungen so<br />

früh wie möglich?<br />

Achten Sie darauf, dass Ihre Rechnungen<br />

so schnell wie möglich beglichen werden?<br />

Vermögen (Einzelunternehmen)<br />

Haben Sie eine Übersicht über<br />

Ihre privaten und geschäftlichen<br />

Einnahmen und Ausgaben?<br />

Richten Sie Ihre Privatentnahmen an der<br />

geschäftlichen Entwicklung aus?<br />

Haben Sie ein Privat- und ein<br />

Geschäftskonto?<br />

Eigen-/Fremdkapital<br />

Wissen Sie, wie groß Ihre augenblickliche<br />

Zinsbelastung des Fremdkapitals ist?<br />

Ist die Höhe der Zinsbelastung<br />

für Sie zu verkraften?<br />

Wissen Sie, wie hoch Ihr aktueller<br />

Kreditspielraum/Ihre Kreditlinie ist?<br />

Ist Ihre Eigenkapitalausstattung<br />

ausreichend?<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

27


28<br />

Finanzen beherrschen<br />

Eigen-/ Fremdkapital ja nein Datum<br />

Ist Ihre Fremdkapitalausstattung<br />

ausreichend?<br />

Rentabilität<br />

Stimmt Ihre Preiskalkulation?<br />

Wissen Sie, wie hoch Ihr Gewinn je<br />

angebotener Dienstleistung<br />

bzw. angebotenem Produkt ist?<br />

Haben Sie neben der Umsatzrendite<br />

schon einmal Ihre Eigenkapital- und/<br />

oder Ihre Gesamtkapitalrendite<br />

ermittelt?<br />

Betreiben Sie auch eine<br />

Nachkalkulation?<br />

Nun sollten Sie sich einmal in einen ruhigen Raum begeben und die<br />

dringendsten Sofortmaßnahmen für die finanzielle Zukunft Ihres Unternehmens<br />

in schriftlicher Form ausloten und sich die Fragen selbst<br />

beantworten. Lassen Sie sich dafür mindestens 30 Minuten oder mehr<br />

Zeit. Sicherlich wird Ihnen zu den Fragen und zu den erforderlichen<br />

Sofort-Maßnahmen viel einfallen. Reicht diese vorgedruckte Seite<br />

nicht aus, benutzen Sie einfach zusätzlich ein separates Blatt Papier.<br />

Viel Erfolg!


Welche Sofortmaßnahmen muss ich ergreifen, um die finanzielle<br />

Zukunft meines Unternehmens richtig zu gestalten?<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

29


30<br />

Finanzen beherrschen<br />

3.1.4 Finanzielle Zukunft gestalten<br />

Um zukünftig die Notwendigkeit von Sofortmaßnahmen zur Vermeidung<br />

existenzbedrohender Krisen zu reduzieren, sollten Sie schon<br />

heute beginnen, die Voraussetzungen für Ihren zukünftigen finanziellen<br />

Erfolg zu schaffen.<br />

Ihr früherer oder momentaner Umsatz bzw. Ihr Betriebsergebnis sind<br />

so genannte Spätinformationen, die alleine nur eingeschränkt etwas<br />

über die finanzielle Zukunft Ihres Unternehmens aussagen. Sie<br />

drücken den Erfolg Ihres vergangenen Handelns aus.<br />

Ihre Ziele sind<br />

Frühinformationen sind dagegen beispielsweise die Anzahl<br />

die Straßenkar-<br />

und der Erfolg der Bewerbungen an Ausschreibungen, die<br />

te auf dem Weg in<br />

Anzahl der erfolgreich abgegeben Angebote, die Höhe des<br />

die Zukunft.<br />

Auftragsbestandes, offene Vorbestellungen, die Auftragsreichweite,<br />

die Anzahl der Kundenanfragen, der Anteil der Altkunden<br />

oder die erwartete Preisentwicklung und ganz besonders die<br />

Höhe der Außenstände. Denn aus diesen Informationen lassen sich<br />

eher Schlüsse über die zukünftige Umsatzentwicklung und das erwartete<br />

Betriebsergebnis ableiten, als aus Zahlen der Vergangenheit. Die<br />

Frühinformationen ermöglichen Ihnen, im Sinne der Früherkennung<br />

noch rechtzeitig die Weichen zu stellen.<br />

TIPP: Auch andere Kennzahlen haben für den finanziellen Erfolg<br />

Ihres Unternehmens Aussagekraft. Überlegen Sie sich deshalb<br />

einmal, welche Informationen bzw. Zahlen bei Ihrem Unternehmen<br />

anzeigen, wie gut das Unternehmen in einer Woche, in<br />

einem Monat oder in einem Jahr läuft. Benutzen Sie diese Kennzahlen<br />

ruhig in Ihren Gesprächen mit der Bank. Denn sie haben<br />

eine wesentliche Aussagekraft für die finanzielle Zukunft Ihres<br />

Unternehmens.<br />

Die nachfolgenden Anregungen helfen Ihnen, Ihre finanzielle Zukunft<br />

aktiv zu gestalten. Sie sollten diese aber je nach Ihrer persönlichen<br />

Situation ergänzen und/oder neu formulieren. Wichtig ist es<br />

an dieser Stelle, dass Sie hier zuerst einmal Ihre Ziele niederschreiben.<br />

Aus diesen Zielen können Sie dann die Maßnahmen ableiten, die<br />

für ihre Erreichung notwendig sind. So sehen Sie genau, wo Sie<br />

zukünftig Früherkennung betreiben sollten. Und mit den richtigen<br />

Maßnahmen gestalten Sie aktiv den Weg, den Sie nehmen möchten,<br />

um Ihre Ziele zu erreichen.


Selten steht für Sie als Unternehmer die kurzfristige Maximierung des<br />

Gewinns bzw. der Privatentnahmen im Vordergrund. Neben einem<br />

auskömmlichen Einkommen sind Ihnen die Zukunftsfähigkeit und die<br />

Unabhängigkeit Ihres Unternehmens ebenso wichtig. Aus der Vielzahl<br />

möglicher Ziele haben wir beispielhaft einmal eines herausgegriffen<br />

und hierzu mögliche Maßnahmen formuliert. Dieses Beispiel kann<br />

Ihnen natürlich nur einige Anregungen geben.<br />

Beispiel<br />

Ein Dienstleister, der die Vermittlung und Koordinierung von<br />

Einkaufsgemeinschaften anbietet, möchte seinen Umsatz jährlich<br />

um 15 % steigern. Seine Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen,<br />

sind unter anderem<br />

Anzeigenwerbung zur Publikation seiner Dienstleistung<br />

Ein eigener Internet-Auftritt, um einen größeren Kundenkreis ansprechen<br />

zu können. Auf seiner Homepage soll auch die Möglichkeit bestehen,<br />

online Suchanfragen und Angebote zu veröffentlichen.<br />

Anpassung bzw. Aufbau der innerbetrieblichen Strukturen für<br />

E-Business.<br />

Gründung einer Niederlassung.<br />

Einstellung und Schulung von Arbeitslosen für die Telefonberatung.<br />

Zur Finanzierung seiner Maßnahmen sucht er sich eine Finanzierung in<br />

Form von Risiko- oder Beteiligungskapital.<br />

Das Beispiel konnte nur Anhaltspunkte aufzeigen, wo Sie sich<br />

finanzielle Ziele setzen können und was Sie unternehmen können,<br />

um diese zu erzielen. Denken Sie in Ruhe darüber nach, was Sie in finanzieller<br />

Hinsicht für sich und Ihr Unternehmen erreichen möchten.<br />

Hierzu fallen Ihnen sicher die vielfältigsten Maßnahmen ein, wenn<br />

Sie die Ziele einmal formuliert haben.<br />

TIPP: Bankkredite sind und bleiben für kleine und mittlere Unternehmen<br />

die wichtigste Finanzierungsform. Angesichts der vielen<br />

Diskussionen um Basel II und dem damit verbundenen Rating<br />

sollten Sie für eine bestmögliche Transparenz sorgen, damit Ihre<br />

Bank Ihr Unternehmen und vor allem Ihre wirtschaftlichen Verhältnisse<br />

so gut wie möglich kennt.<br />

Weitere Informationen zum Rating finden Sie u. a. in den BMWA-<br />

GründerZeiten Nr. 46 „Unternehmensbewertung/Rating“.<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

31


32<br />

Finanzen beherrschen<br />

Checkliste: Finanzielle Zukunft gestalten<br />

Privates Einkommen Mein Ziel Meine Maßnahmen<br />

Was sind Ihre Einkommens- Euro<br />

vorstellungen für die<br />

nächsten Jahre?<br />

Liquidität/Ertragskraft<br />

Wie hoch soll Ihr Cash-Flow Euro<br />

in drei Jahren sein?<br />

Eigen-/Fremdkapital<br />

Wie hoch soll Ihre Eigen- %<br />

kapitalquote in drei<br />

Jahren sein?<br />

Rentabilität<br />

Um wieviel % soll der %<br />

Umsatz Ihres Unternehmens<br />

jährlich steigen?<br />

Um wieviel % soll Ihr Gewinn %<br />

jährlich steigen?<br />

TIPP: Trennen Sie immer „private“ und „geschäftliche“ Ausgaben.<br />

Richten Sie sich ein Privat- und ein Geschäftskonto ein. Zahlen<br />

Sie sich monatlich ein Gehalt oder überweisen Sie monatlich<br />

einen bestimmten Geldbetrag für Privatausgaben vom Geschäftsauf<br />

Ihr Privatkonto.<br />

Anfang und Ende der Überlegungen ist hier Ihr privates Einkommen.<br />

Wenn Sie ausschließlich aus Ihrer unternehmerischen Tätigkeit Ihr<br />

Einkommen beziehen, sollten Sie sich hier ein erstes Ziel setzen. Ihre<br />

Einkommensvorstellungen sollten neben den notwendigen Mitteln<br />

auch die Altersvorsorge oder besondere Ausgaben, z.B. bei Aufnahme<br />

des Studiums Ihrer Kinder, beinhalten.


Nachdem Sie Ihr Einkommensziel festgelegt haben, müssen Sie sich<br />

mit der Frage auseinandersetzen, wie und unter welchen Voraussetzungen<br />

Sie dieses private Einkommen als Ergebnis Ihrer Unternehmertätigkeit<br />

erreichen können. Die damit zu klärenden Fragen werden<br />

in den folgenden Kapiteln vertiefend behandelt.<br />

Für die Gestaltung Ihrer finanziellen Zukunft sind dabei immer drei<br />

wichtige Felder gleichzeitig im Auge zu behalten. Von der richtigen<br />

Steuerung dieser – manchmal auch als magisches Dreieck der Finanzen<br />

bezeichneten – Größen hängt Ihr zukünftiges Einkommen ab.<br />

Eigenkapitalquote<br />

Eine hohe Eigenkapitalquote ist die<br />

Sicherheit für Ihre Entscheidungsfreiheit.<br />

Gerade bei wachsenden Unternehmen<br />

bedeutet dies häufig<br />

eine kontinuierliche Aufstockung<br />

des eingesetzten Betrages.<br />

Die richtige „Atemluft“ für Ihr Unternehmen<br />

ist wichtig. Zu viel ist ebenso<br />

schädlich wie zu wenig, da Sie<br />

hier Geld zur Verfügung haben, das<br />

keinen Gewinn erwirtschaftet.<br />

Liquidität<br />

Rentabilität<br />

Rentabilität ist das Erfolgsbarometer<br />

Ihres Geschäfts und die Voraussetzung<br />

für kontinuierlich frische<br />

„Atemluft“. Eine hohe Rentabilität<br />

schafft die Voraussetzungen für die<br />

Aufstockung des Eigenkapitals und<br />

Ihrer Liquidität.<br />

TIPP: Verbessern Sie die Beziehung zu Ihrer Bank. Sprechen Sie<br />

regelmäßig und offen mit dem Bankier. Entwickeln Sie mit ihm<br />

gemeinsam Perspektiven für Ihr Unternehmen und Ihre Zukunft.<br />

Sorgen Sie mit Ihrer Begeisterungsfähigkeit dafür, dass der Bankier<br />

an Ihre Idee glaubt. Nutzen Sie den Wettbewerb zwischen<br />

den Banken für sich.<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

33


34<br />

Finanzen beherrschen<br />

Wenn Sie jedoch nur Ihr Einkommen erhöhen, kann dies bei einem<br />

nicht ausreichenden Betriebsergebnis/Jahresüberschuss zu Verlusten<br />

führen. Oder letztendlich fehlen Ihnen die nötigen Mittel für Investitionen<br />

und Innovationen. Dies kann später dann wieder die Wahrscheinlichkeit<br />

von Verlusten erhöhen.<br />

TIPP:: Schreiben Sie sich Ihre Ziele auf. So prägen sich Ihre Ziele<br />

besser bei Ihnen ein. Besuchen Sie ggf. Seminare in denen Ihnen<br />

Schritt für Schritt erklärt wird, wie Sie Ihre Ziele erreichen und<br />

umsetzen können.<br />

Zum Abschluss des Kapitels 3.1.4 sollten Sie die individuelle Gestaltung<br />

der finanziellen Zukunft Ihres Unternehmens in schriftlicher<br />

Form ausloten und sich die vorgenannten Fragen selbst beantworten.<br />

Denken Sie dabei nicht nur kurzfristig und an Sofortmaßnahmen.<br />

Überlegen Sie sich auch strategische Maßnahmen für die weiter entfernte<br />

Zukunft. Wie soll die Zukunft in fünf, in zehn Jahren aussehen?<br />

Lassen Sie sich dafür mindestens 30 Minuten oder mehr Zeit.<br />

Sicherlich wird Ihnen zu Fragen der Gestaltung der finanziellen Zukunft<br />

Ihres Unternehmens sehr viel einfallen. Reicht diese vorgedruckte<br />

Seite nicht aus, benutzen Sie einfach ein separates Blatt<br />

Papier.<br />

TIPP: Hilfestellung für die Planung Ihrer finanziellen Zukunft<br />

kann Ihnen die CD-ROM „Softwarepaket für Gründer und junge<br />

Unternehmer“des BMWA geben (Bestellmöglichkeit S. 79).<br />

Elektronische Planungshilfen finden Sie auch im Existenzgründerportal<br />

des BMWA unter www.existenzgruender.de.<br />

Zusätzlich sollten Sie z.B. einmal im Jahr eine Planungsrunde<br />

durchführen, für die Sie sich die Unterstützung fachkundiger externer<br />

Beratung holen.


Was muss ich unternehmen, um die finanzielle Zukunft meines<br />

Unternehmens richtig zu gestalten und meine finanziellen<br />

Ziele zu erreichen?<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

35


36<br />

Steuern Sie Ihre Leistungserstellung<br />

3.2 Steuern Sie Ihre Leistungserstellung<br />

In den letzten Jahren haben sich gerade bei den Möglichkeiten der<br />

Leistungserstellung gravierende Veränderungen vollzogen. Können<br />

Sie guten Gewissens behaupten, Sie sind „up to date“, was die Kenntnis<br />

Ihrer vorhandenen Potenziale und die Nutzung – vor allem technisch<br />

– neuer Möglichkeiten bei der Leistungserstellung betrifft?<br />

Haben Sie aber auch<br />

schon einmal über die<br />

Nutzungsmöglichkeiten –<br />

besonders der neuen<br />

elektronischen Medien –<br />

für Ihr Unternehmen<br />

nachgedacht? Vielleicht<br />

bietet gerade das Internet<br />

genau die richtigen Möglichkeiten<br />

zur Präsentation<br />

Ihrer Produkte!<br />

Natürlich haben Sie erkannt,<br />

dass in dem kleinen<br />

Rätsel die zweite<br />

Definition die grundlegende<br />

Bedeutung von<br />

Ein kleiner Test am Rande:<br />

Was ist e-Business?<br />

Bildung von Einkaufsgemeinschaften<br />

im Internet, um bei<br />

Händlern günstige Konditionen<br />

über die Realisierung von<br />

Mengenrabatten zu erziehlen<br />

Abwicklung von Geschäftsprozessen<br />

zwischen Unternehmen<br />

bzw. Unternehmen und Kunden<br />

unter Einsatz elektronischer<br />

Medien.<br />

Versandhandel im Internet<br />

E-Business zum Ausdruck bringt. Versandhandel und Einkaufsgemeinschaften<br />

sind zwei von vielen Teilbereichen des E-Business.<br />

Methoden und Strategien, die gestern noch erfolgreich waren, veralten<br />

in der heutigen Zeit viel schneller als noch vor 10 Jahren. Vor<br />

allem das Internet ermöglicht es Ihren Kunden heute, weltweit nach<br />

Produkten und Dienstleistungen zu schauen und die verschiedenen<br />

Anbieter ohne großen Aufwand zu vergleichen. Ebenso können natürlich<br />

auch Sie das Medium Internet nutzen, um Ihrerseits neue Lieferanten<br />

zu suchen und Lieferanten zu vergleichen. Früherkennung<br />

heißt hier, neue Entwicklungen und Möglichkeiten für die Erstellung<br />

Ihrer Leistung frühzeitig aufzugreifen und in Ihrem Betrieb umzusetzen.<br />

So sind Sie auch in Zukunft für Ihre bestehenden und Ihre neuen<br />

Kunden ein kompetenter Ansprechpartner, der sowohl bei der Leistungserstellung<br />

wie auch im Wettbewerb die Nase vorn hat.<br />

Die erfolgreiche und zukunftsorientierte Steuerung Ihrer Leistungserstellung<br />

beginnt bei der Bestimmung Ihres heutigen Standortes. Bestimmen<br />

Sie hierauf aufbauend Ihre Ziele für die Zukunft. So können<br />

Sie erfolgreich Maßnahmen planen, um Ihre heutige Leistung weiter<br />

zu verbessern und brachliegende Potenziale zu wecken, um Ihre<br />

zukünftigen Ziele zu erreichen.<br />

¤<br />

¤<br />

¤


3.2.1 Vorhandene Ressourcen erhalten und<br />

nutzen<br />

Man sagt „Höchstleistungen entstehen zuerst im Kopf“. Das gilt auch<br />

bei der Verbesserung Ihrer Leistung. Um Ihre Leistung jedoch zielgerichtet<br />

verbessern zu können und sich dabei wie im Sport zu<br />

Höchstleistungen zu steigern, müssen Sie erst einmal Ihre vorhandenen<br />

Möglichkeiten ausloten. Dabei sollten Sie zunächst die wichtigsten<br />

Bereiche: d.h. Mitarbeiter, Maschinen, Arbeitsgeräte, technische<br />

Ausrüstung und Ihre Organisation einzeln betrachten. Diese sind, wie<br />

Sie noch erfahren werden, eng miteinander verknüpft.<br />

TIPP: Die Qualität der Beziehung zu Ihren Mitarbeitern ist für<br />

die Verbesserung Ihrer Leistung von entscheidender Bedeutung.<br />

Um erfolgreich zu sein, müssen Sie und Ihre Mitarbeiter an einem<br />

Strang ziehen. Fangen Sie deshalb zunächst bei den Fähigkeiten<br />

und den Motivationen Ihrer Mitarbeiter an. Denn gute Mitarbeiter,<br />

auf die Sie sich verlassen können und die motiviert sind,<br />

braucht jeder erfolgreiche Unternehmer. Gerade beim Wechsel<br />

von der Dienstleistungs- zur Informationsgesellschaft sind qualifizierte<br />

Mitarbeiter oft das wichtigste Kapital.<br />

Checkliste: Potenziale der Mitarbeiter<br />

Ist die Qualität Ihrer Mitarbeiter insgesamt<br />

hervorragend?<br />

Sind Ihre Mitarbeiter Neuerungen gegenüber<br />

sehr aufgeschlossen und probieren gemeinsam<br />

mit Ihnen vieles Neue aus?<br />

Sind Ihre Mitarbeiter bereit und fähig, neue<br />

Aufgaben zu übernehmen?<br />

Sind Ihre Mitarbeiter flexibel genug, um auf<br />

z.B. veränderte Produktionsverfahren reagieren<br />

zu können?<br />

Mobilisieren Sie gezielt die Ideen und die<br />

Kreativität Ihrer Mitarbeiter?<br />

Ja Nein<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

37


38<br />

Steuern Sie Ihre Leistungserstellung<br />

Nehmen Sie Verbesserungsvorschläge, die Ihre<br />

Mitarbeiter machen ernst und honorieren<br />

Sie diese Vorschläge?<br />

Suchen Sie mit Ihren Mitarbeitern gemeinsam<br />

nach Problemlösungen?<br />

Verlangen Sie von Ihren Mitarbeitern nur das,<br />

was Sie selber können oder bereit sind zu<br />

geben?<br />

Geben Sie Ihren Mitarbeitern das Gefühl der<br />

Verantwortung und übertragen Sie diese auf<br />

sie?<br />

Können Sie wichtige und leistungsfähige Mitarbeiter<br />

in Ihrem Unternehmen halten?<br />

Die Auslastung Ihrer Mitarbeiter ist optimal?<br />

Haben Sie selbst und Ihre Mitarbeiter an<br />

durchschnittlich 2 Aus- und Weiterbildungsseminaren<br />

in den letzten 12 Monaten teilgenommen?<br />

...<br />

Ja Nein<br />

Sie konnten alle Fragen mit „Ja“ beantworten? Herzlichen Glückwunsch!<br />

Ihr Unternehmen ist geprägt von einer verantwortungsbewussten<br />

und vertrauensvollen Atmosphäre. Neue Dinge fordern Sie<br />

heraus und lassen Sie und Ihre Mitarbeiter zur Höchstform auflaufen.


Aber auch wenn Sie einige Punkte mit „Nein“ beantworten mussten:<br />

Die Checkliste soll Sie zum Nachdenken anregen und Ihnen erste<br />

Punkte aufzeigen, wo Sie vielleicht Möglichkeiten haben, Potenziale<br />

Ihrer Mitarbeiter stärker auszuschöpfen.<br />

TIPP: Schlechter Führungsstil, mangelnde Motivation und mangelnde<br />

berufliche Perspektiven der Mitarbeiter etc. sind bei kleinen<br />

und mittleren Unternehmen ein zentrales Problem. Die richtige<br />

Motivation Ihrer Mitarbeiter spielt eine wichtige Rolle. Ein<br />

guter Chef ist ein Mensch, der andere dazu bringt, ihre Stärken<br />

und Schwächen zu erkennen und das Beste daraus zu machen.<br />

Dabei bedarf es Geduld, Objektivität, Scharfsinn und vor allem<br />

der Fähigkeit zuzuhören. Das gilt auch für Unternehmerpersönlichkeiten<br />

in Bezug auf ihre Mitarbeiter.<br />

Beispiel:<br />

Herr Ulmer ist Inhaber eines kleinen Softwarehauses, welches u.a. kundenspezifische<br />

Programmierungen anbietet. Seit einiger Zeit tüftelt<br />

er an einer besonders kniffligen Anforderung eines Kunden. Eher<br />

zufällig unterhält er sich darüber mit einem Mitarbeiter, der für<br />

den Verkauf von Standardprogrammen zuständig ist. Dieser berichtet<br />

ihm von einem möglicherweise geeigneten Softwaretool, von<br />

dem er auf einer Veranstaltung gehört hat. Der Mitarbeiter kann Herrn<br />

Ulmer auch die Telefonnummer und den Namen eines Ansprechpartners<br />

geben. Ein Telefonat mit diesem ergibt, dass das Softwaretool mit geringen<br />

Modifikationen, die im Hause von Herrn Ulmer gemacht werden können,<br />

das Problem des Kunden löst.<br />

Herr Ulmer möchte zukünftig erreichen, dass das Wissen seiner Mitarbeiter<br />

nicht mehr eher zufällig zu Problemlösungen beiträgt. Er führt daher abteilungs-<br />

und funktionsübergreifende Projektbesprechungen ein, auf denen<br />

Projekte, die gerade bearbeitet werden, mit den Kollegen diskutiert werden,<br />

um so abteilungsübergreifend Lösungen und Alternativen zu erarbeiten.<br />

Bei den ersten Projektbesprechungen unterstützte ihn ein externer Berater<br />

bei der Moderation der Sitzungen. Er half Spielregeln für den Umgang miteinander<br />

aufzustellen und unterstützte durch gezielte Fragen und An-<br />

regungen eine offene Diskussion. Schnell konnte Herr Ulmer bei seinen<br />

Projektnachkalkulationen feststellen, dass sich die Bearbeitungszeiten<br />

im Gegensatz zu früher deutlich verringert haben.<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

Wenn das Unternehmen<br />

wüsste, was<br />

das Unternehmen<br />

weiß!<br />

39


40<br />

Steuern Sie Ihre Leistungserstellung<br />

Checkliste: Potenziale der betrieblichen Leistung<br />

durch Maschinen und Arbeitsgeräte<br />

Sind Sie bei neuen Technologien – z.B. Informations-<br />

und Telekommunikationstechniken – auf<br />

dem aktuellen Stand? Sind bspw. 60 % Ihrer<br />

Rechner jünger als 4 Jahre?<br />

Nutzen Sie in Ihrem Unternehmen neue Informations-<br />

und Telekommunikationstechnik (z.B. EDV,<br />

Internet, E-Mail, ISDN, Anrufweiterschaltung, Fax-<br />

Software), um damit Ihre Leistung zu verbessern<br />

und Kosten zu senken?<br />

Kann mit Ihren vorhandenen Maschinen oder<br />

Arbeitsgeräten und Ihrer technischen Ausrüstung<br />

Ihre Produktqualität erhöht werden?<br />

Die Arbeitsauslastung der Maschinen etc. ist<br />

optimal?<br />

Sind Ihre Produktionsanlagen für veränderte und<br />

andere Produktionsprozesse verwendbar?<br />

...<br />

ja nein<br />

TIPP: Überlegen Sie sich einmal, welche Fragen Ihnen wohl ein<br />

Nachfolger oder ein Käufer Ihres Unternehmens zu den betrieblichen<br />

Leistungsbereichen stellen würde und ergänzen Sie die<br />

Checklisten entsprechend!<br />

Fallen Ihnen weitere, für Ihr Unternehmen spezifische und für einen<br />

dauerhaften Wettbewerbsvorteil wichtige technische Voraussetzungen<br />

ein, so sollten Sie diese jetzt ergänzen. Wenn Sie dann alle Fragen<br />

mit „Ja“ beantworten können, erscheint Ihr Unternehmen technisch<br />

gut in Form! Haben Sie auch ein oder zweimal „Nein“ angekreuzt?<br />

Schauen Sie sich diese Punkte in einer ruhigen Stunde noch<br />

einmal genauer an und überlegen Sie, wie sich eine Verbesserung Ihrer<br />

technischen Ausstattung auf Ihre Leistungserstellung auswirkt.<br />

Können Sie vielleicht Ihre Erreichbarkeit den Kunden gegenüber erhöhen,<br />

wenn Sie sich eine E-Mail-Adresse zulegen? Oder kann durch<br />

die Anschaffung eines modernen Laserdruckers die Qualität Ihrer<br />

Präsentationsunterlagen so verbessert werden, dass Sie zukünftig kundenspezifische<br />

Informationsblätter, z.B. bei Speziallösungen, im Hause<br />

erstellen können und nicht mehr auf ein einheitliches Produktinformationsblatt<br />

angewiesen sind, das Ihnen eine Druckerei herstellen<br />

muss? Sicher fällt Ihnen noch vieles zu diesem Punkt ein!


Früherkennung ist wichtig. Reservieren Sie sich daher jeden Tag<br />

ca. eine Viertelstunde, um in diesem Buch zu arbeiten. Wenn das erst<br />

einmal zur Gewohnheit geworden ist, wird es Ihnen immer leichter<br />

fallen, und der Nutzen wird schnell den Aufwand übersteigen.<br />

Nehmen Sie sich deshalb die Zeit dazu.<br />

TIPP: Technik veraltet schneller als Sie denken. Haben sie daher<br />

bei besonders teuren und schnell veraltenden Maschinen, technischen<br />

Ausrüstungen und Arbeitsgeräten schon einmal an Leasing<br />

gedacht? Weitere Hinweise zum Thema Leasing finden Sie in den<br />

"BMWA-Gründerzeiten Nr. 13, Leasing". Bei Forschungseinrichtungen<br />

können Sie sich darüber hinaus zum aktuellen Stand der<br />

Technik informieren.<br />

Checkliste: Potenzial der Organisation<br />

Gibt es in Ihrem Unternehmen dokumentierte Aufgabenverteilungen<br />

und Verantwortungsbereiche?<br />

Besitzt Ihr Unternehmen dokumentierte transparente<br />

Betriebsabläufe?<br />

Können Sie einmal im Jahr beruhigt in den wohlverdienten<br />

Urlaub gehen?<br />

Erledigen Sie weniger als 20 % Ihrer Aufgaben ohne<br />

Nutzung von Mitarbeitern?<br />

Haben Sie organisatorische Vorkehrungen getroffen,<br />

die langfristig Innovationspotenziale im Unternehmen<br />

freisetzen, z.B. regelmäßige Strategie- und<br />

Ideenworkshops oder die Möglichkeit einer Mitarbeiterfreistellung<br />

von laufenden Aufgaben für das<br />

Testen neuer Ideen?<br />

Haben Sie einmal überlegt, welche Aufgaben<br />

Fremdfirmen übernehmen können und welche Aufgaben<br />

Sie auf diese Weise auslagern können, z.B.<br />

bei Abrechnung und Organisation von Dienstreisen,<br />

Büroservice, Druckerei, EDV-Abteilung,<br />

Hausverwaltung, Marketing, etc ...?<br />

Sind mindestens 50 % der wichtigen Fach- und<br />

Führungskräfte jünger als 50 Jahre?<br />

...<br />

ja nein<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

41


42<br />

Steuern Sie Ihre Leistungserstellung<br />

Auch das Thema Organisation kann hier nur umrissen werden. Aber<br />

sollten Sie dennoch schon bei dieser Auswahl an Fragen einmal das<br />

„Nein“ ankreuzen, haben Sie damit erste Anregungen erhalten, wo<br />

Sie einmal weiter nachdenken können.<br />

Schaffen Sie Verbindungen zwischen den drei Feldern Ihres Leistungspotenzials:<br />

z.B. eröffnet Ihnen die transparente Gestaltung der Betriebsabläufe<br />

die Möglichkeit, Mitarbeiter an verschiedenen Punkten<br />

einzusetzen, um deren Fähigkeiten optimal zu nutzen. Honorieren sie<br />

Verbesserungsvorschläge, so motivieren Sie Ihre Mitarbeiter und<br />

regen sie an, weiter mitzudenken und selber Potenziale aufzudecken.<br />

Dadurch werden Sie entlastet und können sich neuen, zukunftsträchtigen<br />

Aufgaben widmen.<br />

TIPP: Organisation ist alles. Besonders die Eigenorganisation.<br />

Durch Delegation können Sie Ihre Kräfte für andere Aufgaben<br />

nutzen, haben den Kopf frei und können dadurch Ihre Leistung<br />

verbessern. Kleine Schritte erzielen dabei oft eine große Wirkung.<br />

Überlegen Sie sich, wie Sie Ihr Unternehmen „verschlanken“ können,<br />

beispielsweise durch die Auslagerung von administrativen<br />

Aufgaben auf Fremdfirmen.<br />

Nachdem Sie nun ein Gefühl bekommen haben, welche Möglichkeiten<br />

in Ihrem Unternehmen liegen und in welchen Bereichen Ihr Unternehmen<br />

Potenziale zur Leistungsverbesserung aufweist, sollten Sie<br />

sich nun wieder einige Minuten Zeit nehmen, um diese Fragen als<br />

Anlass zum Nachdenken zu nehmen. Überlegen sie sich, wo Sie mit<br />

Ihrem Unternehmen hin möchten. Sicher fallen Ihnen dann noch viele<br />

weitere Punkte ein, von denen Sie glauben, dass Ihr Unternehmen<br />

dort seine Leistung verbessern kann!


Welches sind die Bereiche, wo ich Potenziale zur Leistungsverbesserung<br />

entdeckt habe?<br />

Was sind meine Leistungsziele für die Zukunft? Wie kann ich die<br />

entdeckten Potenziale nutzen, um dahin zu gelangen?<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

43


44<br />

Steuern Sie Ihre Leistungserstellung<br />

Überlegen Sie<br />

einmal, was Ihr<br />

Ziel ist: Mit gleichen<br />

Kosten mehr<br />

Leistung erzielen<br />

oder gleiche Leistung<br />

mit weniger<br />

Kosten erreichen?<br />

3.2.2 Leistung verbessern durch<br />

Kostensenkung<br />

Im vorangegangenen Abschnitt haben Sie die vorhandenen Möglichkeiten<br />

Ihres Unternehmens beleuchtet und Anregungen erhalten, wo<br />

Potenziale Ihres Unternehmens stecken könnten. Sie haben sich überlegt,<br />

wie Sie die entdeckten Potenziale nutzen können. Nun sollten<br />

Sie erarbeiten, wie Sie die Leistung Ihres Unternehmens gezielt ver-<br />

bessern möchten. Wir möchten Ihnen einige Möglichkeiten zur<br />

Leistungsverbesserung vorstellen, die Ihnen helfen sollen, Ihre<br />

persönlichen Leistungsziele für die Zukunft zu erreichen.<br />

Wenn Sie Ihre Leistung verbessern wollen, müssen Sie auch Ihre<br />

Kosten senken. Wenn dabei z.B. eine Maschine besser ausgelastet<br />

wird, aber die Kosten in anderen Bereichen steigen, haben Sie<br />

nicht viel „gewonnen“. Sie müssen aber auch den Preis für Ihre<br />

Leistung richtig kalkulieren. Bei vielen Unternehmen orientieren<br />

sich die tatsächlichen Preise zu wenig an den wirklich entstandenen<br />

Kosten. Einzelne Maßnahmen dürfen Sie daher nie isoliert<br />

durchführen. Sie müssen immer im Hinblick auf Preise, Verkäufe, Bestands-<br />

und Gesamtkostensenkungen durchdacht werden.<br />

Zum unternehmerischen Erfolg gehört es, die Kosten in den Griff zu<br />

bekommen. Zur Leistungsverbesserung müssen vor allem die größten<br />

Kostenblöcke im Unternehmen regelmäßig auf Einsparpotenziale hin<br />

untersucht werden. In kleinen und mittleren Unternehmen spielen<br />

neben den Personalkosten bspw. das Auto, das Büro, der Einkauf,<br />

E-Mail, Internet, Telefon und Post, Miete, Versicherungen und Zinsen<br />

als bedeutende Kostenblöcke oft eine sehr wichtige Rolle.<br />

TIPP: Gute Chancen haben nur Unternehmer, die ständig Ihre<br />

Kosten überprüfen. Kostensenkung darf aber nicht zu Qualitätsverlusten<br />

beim Unternehmensziel „Kundenzufriedenheit“ führen.<br />

Lieferantennutzen verbessern<br />

Auch in der Beziehung zu Ihren Lieferanten haben Sie vielfältige<br />

Möglichkeiten, Kosten zu senken. Prüfen Sie anhand der folgenden<br />

Checkliste, wie Sie im Rahmen Ihrer Lieferantenbeziehungen Ihren<br />

Lieferantennutzen erhöhen und so Kosten senken können.


Checkliste: Wie können Sie in Ihren Lieferantenbeziehungen<br />

Kosten senken?<br />

Haben Sie einmal über die Verringerung der Zahl<br />

Ihrer Lieferanten nachgedacht, damit Sie dadurch<br />

bei weniger Lieferanten den Umsatz steigern, um<br />

so Rabatte und günstigere Einkaufspreise zu<br />

erzielen?<br />

Vergleichen Sie regelmäßig die verschiedenen<br />

möglichen Lieferanten?<br />

Nutzen Sie das Internet für Ihren Einkauf?<br />

Haben Sie die Möglichkeit einer Kooperation beim<br />

Einkauf mit anderen Unternehmen in Erwägung<br />

gezogen (z.B. über Einkaufsgenossenschaften)?<br />

Nutzen Sie Rahmenverträge von Verbänden, denen<br />

Sie angehören, für ihren Einkauf?<br />

Nutzen Sie Einkaufsgemeinschaften, die Sie mit anderen<br />

Unternehmen bilden, im Internet<br />

(„B2B“ – Business to Business)?<br />

Nutzen Sie die Möglichkeit des Tausches von Leistungen<br />

mit Kunden und Lieferanten?<br />

Lagerbestände binden Kapital – haben Sie dies<br />

berücksichtigt?<br />

Können Sie zugekaufte Materialien noch stärker<br />

normieren und standardisieren, um Preisvorteile zu<br />

erzielen?<br />

Verhandeln Sie bei größeren Anschaffungen<br />

grundsätzlich, auch wenn Sie schon ein günstiges<br />

Angebot in Händen halten?<br />

Haben Sie mit Ihren Lieferanten Rabatte ausgehandelt<br />

(z.B. bei der Abnahme bestimmter<br />

Stückzahlen)?<br />

Geben Ihre Lieferanten Ihnen Lieferantenkredite?<br />

...<br />

ja nein<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

45


46<br />

Steuern Sie Ihre Leistungserstellung<br />

TIPP: Helfen Sie Ihren Lieferanten, selber Kosten einzusparen<br />

und verlangen Sie im Gegenzug dazu, einen Teil dieser Einsparungen<br />

an Sie weiterzugeben. Damit können Sie Ihren Lieferantennutzen<br />

steigern und Ihre Kosten senken. Pflegen Sie das Verhältnis<br />

zu Ihren Lieferanten. Dazu gehört Zeit, damit sie gemeinsam an<br />

einem Strang ziehen können.<br />

Gehen Sie gezielt vor, um Ihre Kosten zu senken: Setzen Sie bei Ihren<br />

größten Positionen an! Überlegen Sie, welche das sind und wie Sie<br />

die Kosten senken können, ohne dass dadurch Ihre Leistung schlechter<br />

wird.<br />

Checkliste: Welches sind Ihre größten Kostenpositionen?<br />

Kostenposition Kann ich diese Kosten senken? Wie?<br />

Personalkosten<br />

Mieten<br />

Kreditkosten<br />

Bürobedarf<br />

Werkzeuge<br />

Fahrbereitschaft für Notfallservice<br />

24-Stunden-Hotline für Kunden<br />

...<br />

Nun sind Sie wieder dran. Zum Abschluss des Kapitels 3.2.2 sollten<br />

Sie sich einmal überlegen, wie Sie durch verschiedene Möglichkeiten<br />

der Kostensenkung Ihre Leistung verbessern können. Lassen Sie sich<br />

dafür mindestens 30 Minuten oder mehr Zeit. Sicherlich wird Ihnen<br />

zum Thema Kostensenkung viel einfallen. Reicht diese vorgedruckte<br />

Seite nicht aus, benutzen Sie einfach zusätzlich ein separates Blatt<br />

Papier. Viel Erfolg!


Wo und wie kann ich in meinem Unternehmen Kosten senken und<br />

meine Leistung so verbessern?<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

47


48<br />

Steuern Sie Ihre Leistungserstellung<br />

Zu Ihrem Markt<br />

gehört auch<br />

die Konkurrenz!<br />

3.2.3 Leistung verbessern durch<br />

Marktbeobachtung<br />

Nachdem Sie nun die Bereiche Mitarbeiter, Maschinen, Arbeitsgeräte,<br />

technische Ausrüstung und Organisation analysiert und überdacht,<br />

also Ihren Blick nach innen gerichtet und erste Potenziale und Möglichkeiten<br />

der Leistungsverbesserung erarbeitet haben, ist es wichtig,<br />

den Blick nach außen zu richten.<br />

Was heißt überhaupt „Markt“? Sicher denken viele zuerst an so etwas<br />

wie einen Wochenmarkt, an den Gemüsemarkt oder ähnliches, also<br />

eine zeitlich und örtlich organisierte Zusammenkunft von Käufern<br />

und Verkäufern. Wenn Nationalökonomen oder Wirtschaftspolitiker<br />

von Markt reden, dann meinen sie eine weit theoretischere Bedeutung,<br />

nämlich das „Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage“.<br />

Für Unternehmer von Klein- und Mittelbetrieben stellt sich der Markt<br />

jedoch als eine mehr oder weniger große Zahl von Kunden und Konkurrenten<br />

dar.<br />

Je nach der Größe des Betriebes und der Art seiner Leistung ist der<br />

Markt begrenzt, z.B. wird die Leistung nur in einer bestimmten Region<br />

abgesetzt oder spricht nur Kunden eines bestimmten Alters an.<br />

Diese Kunden kaufen heute bei Ihnen, da Sie einen wichtigen Vorteil,<br />

z.B. beim Preis, in der Beratung oder der Erreichbarkeit, bieten. Dieser<br />

Wettbewerbsvorteil ist für den Absatz Ihrer Leistungen und Ihren<br />

zukünftigen Erfolg wesentlich.<br />

Nun besteht aber der Markt nicht nur aus Kunden und Käufern, sondern<br />

auch aus Konkurrenten. Daher ist es auch Ihre Aufgabe als Unternehmer,<br />

die Konkurrenz realistisch einzuschätzen. Sehen Sie sich<br />

Ihre Konkurrenten an — vielleicht versuchen diese bereits heute, vergleichbare<br />

Leistungen anzubieten — und überlegen Sie, wie Sie Ihre<br />

heutigen Wettbewerbsvorteile noch einzigartiger und damit dauer-<br />

hafter machen können. So vermeiden Sie unliebsame Überraschungen,<br />

nur weil Sie es versäumt haben, die Konkurrenz im<br />

Auge zu behalten. Vielleicht kann Ihnen die Beobachtung Ihrer<br />

Konkurrenten zudem wichtige Hinweise geben, wo Sie Ihre Leistung<br />

noch verbessern können. Nur durch ehrliche Vergleiche<br />

können Sie sich dort profilieren, wo Sie selbst stark und die Konkurrenz<br />

schwach (oder schwächer) ist und jene Bereiche meiden, wo Sie<br />

selber Schwächen aufweisen.<br />

Um herauszufinden, wo diese Bereiche sind, müssen Sie Ihren Markt<br />

beobachten und sich mit anderen Marktteilnehmern vergleichen. Sie<br />

können aber auch von einem Vergleich mit ganz anderen, branchenfremden<br />

Unternehmen profitieren. Je mehr Sie über andere Unternehmen<br />

Ihre Produkte, Dienstleistungen, Strategien oder


Herstellungsverfahren wissen, desto leichter fällt es Ihnen, auf neue<br />

Entwicklungen zu reagieren und Ihre Aktivitäten neu auszurichten.<br />

Dabei sollten Sie sich immer die folgenden Fragen stellen: „Worin<br />

und warum sind meine Konkurrenten besser!?“ und „Was kann ich<br />

von anderen (nicht-konkurrierenden) Unternehmen lernen, damit ich<br />

besser werden kann?“.<br />

Ein Beispiel:<br />

Im Absatzmarkt ist besonders ein Wettbewerber von großem Interesse für<br />

Sie. Mögliche Punkte, die Sie beobachten und untersuchen können, sind:<br />

● Unternehmensgröße (Verkaufsfläche, Mitarbeiterzahl ...) des<br />

Wettbewerbers<br />

● seine Produktvielfalt und Schwerpunkte (Sortiment und Anteile)<br />

● sein Marktanteil<br />

● seine Vertriebswege<br />

● die Kundengruppen des Wettbewerbers<br />

● sein Umgang mit den Kunden<br />

● seine Preispolitik (Lockangebote ...)<br />

● seine Marketingaktionen (Briefsendungen, Veranstaltungen ...)<br />

● ...<br />

TIPP: Bei Branchenverbänden, Branchendiensten und in Datenbanken<br />

können Sie sehr wertvolle Branchenvergleichszahlen erhalten.<br />

Erkundigen Sie sich doch einmal, was Ihr zuständiger Verband<br />

an Daten zur Verfügung stellen kann. Sie werden über das<br />

verfügbare Kennziffernmaterial überrascht sein. Nachfragen lohnt<br />

sich auf jeden Fall.<br />

Nun sind wieder Sie gefordert. Überlegen Sie sich einmal, welche<br />

Marktinformationen für Sie wichtig sind oder werden! Denn diese<br />

sollten Sie bei der Früherkennung unterstützen. Alle für Sie wichtigen<br />

Marktfaktoren sollten Sie in Ruhe beobachten und überlegen, wie<br />

sich diese zukünftig entwickeln werden und welche Potenziale sich<br />

für Sie daraus ergeben können.<br />

Erstellen Sie sich Ihre ganz persönliche Beobachtungscheckliste! In<br />

dieser Checkliste nehmen Sie die Faktoren Ihres Marktes auf, die für<br />

Ihr Unternehmen bedeutend sind. In regelmäßigen Abständen — Sie<br />

können diese Checkliste bspw. monatlich auf Wiedervorlage legen —<br />

nehmen Sie Ihre Liste zur Hand und überprüfen die einzelnen Punkte.<br />

So sehen Sie schnell, wo sich Dinge verändern und wo nicht.<br />

In einem zweiten Schritt überlegen Sie dann, welche Chance(n) und<br />

möglichen Risiken Sie dort sehen, um in einem dritten Schritt einmal<br />

darüber nachzudenken, was Sie tun können, um diese Chancen zu<br />

nutzen oder die Risiken zu vermeiden.<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

49


50<br />

Steuern Sie Ihre Leistungserstellung<br />

Wer sind meine größten Wettbewerber?<br />

Welche Faktoren aus dem Markt sind für mich wichtig?<br />

Was sehe ich dort für Chancen/Risiken?<br />

Was kann ich tun, um die Chancen zu nutzen und die Risiken zu vermeiden?


3.3 Stellen Sie Ihre Kunden<br />

zufrieden<br />

Ist der Kunde bei Ihnen wirklich König, oder hat er nur Glück gehabt,<br />

wenn er die erwartete Leistung zum vereinbarten Zeitpunkt und zum<br />

angebotenen Preis erhält?<br />

Damit die erwünschten Kunden bei Ihnen kaufen, reichen neue Ideen<br />

alleine nicht aus. Denn diese neuen Ideen müssen von Ihren Kunden<br />

auch positiv aufgenommen werden und bei der Kaufentscheidung<br />

des Kunden Vorteile gegenüber den Mitbewerbern versprechen. So<br />

sind z.B. moderne Herstellungsverfahren zwar gut, aber was nützt es,<br />

wenn Ihre Kunden nicht zufrieden sind.<br />

Sie müssen zuerst den Kundennutzen und damit die Zufriedenheit<br />

Ihrer Kunden steigern. Dazu empfiehlt es sich, ein richtiges<br />

Kundenmanagement zu betreiben.<br />

Erfolgreiches Kundenmanagement<br />

Richtige<br />

Kundengruppe<br />

bestimmen<br />

Kundenzufriedenheit<br />

steigern<br />

Neukunden<br />

gewinnen<br />

3.3.1 Richtige Kundengruppe bestimmen<br />

Nur mit gründlicher Kenntnis der Kundenbedürfnisse und der wichtigsten<br />

Argumente bei der Entscheidung lassen sich kundengerechte<br />

Produkte und Dienstleistungen verkaufen. Denn sie sprechen immer<br />

einzelne Menschen an und keine anonymen Organisationen. Die laufende<br />

Beobachtung des Kaufverhaltens, der Kundenzufriedenheit, der<br />

Auflösung bestehender und der Bildung neuer Kundengruppen ist<br />

daher sehr wichtig.<br />

TIPP: Beachten Sie bei der Zufriedenheit Ihrer Kunden: Käufer<br />

und Nutzer müssen nicht die gleichen Personen sein. Nicht selten<br />

stehen hinter dem Käufer weitere (Mit-)Entscheider und -Nutzer.<br />

Die Werbung macht es uns täglich vor: z.B. werden bei Müslis<br />

gezielt Kinder angesprochen, der Käufer ist aber in der Regel die<br />

Mutter.<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

51


52<br />

Stellen Sie Ihre Kunden zufrieden<br />

Nur wenn das Unternehmen und seine Kunden zusammenpassen,<br />

können Sie eine optimale Leistung erbringen. Befriedigen Sie heute<br />

die tatsächlichen Bedürfnisse Ihrer Kunden? Wann haben Sie sie zum<br />

letzten Mal hierzu befragt? Oder passen Ihre erbrachten Leistungen<br />

eigentlich viel besser zu ganz anderen Kunden?<br />

Diesen Fragen können Sie mit der folgenden Checkliste einmal nachgehen.<br />

Checkliste: Wer sind ihre Kunden?<br />

Wer sind heute Ihre Kunden?<br />

Wie sieht Ihre heutige Kundengruppe aus, wissen Sie genug über Ihre<br />

heutige Zielgruppe (z.B. Alter, Konsumgewohnheiten, Einkommensstruktur)?<br />

Sind Sie über Verschiebungen der Bedürfnisse Ihrer Kunden auf dem<br />

Laufenden?<br />

Beobachten Sie laufend das Kaufverhalten Ihrer Kunden?<br />

Welches Produkt/Dienstleistung wollen Ihre Kunden?<br />

Wissen Sie, bei welchen Kunden Sie ein gutes Image haben und warum?<br />

Ist Ihnen bekannt, welche Kunden Ihnen den größten Nutzen bringen?<br />

Welchen Nutzen bringen Sie diesen Kunden?


Haben Sie eine gepflegte Kundendatei?<br />

Unterscheiden sich Ihre Kunden?<br />

Wie hat sich Ihre Kundengruppe (Anzahl, Struktur) in den vergangenen<br />

Jahren entwickelt?<br />

...<br />

Wer können Ihre Kunden von morgen sein?<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Welche Kundengruppe entspricht den Stärken Ihres meines Unternehmens?<br />

Wie sieht die für Ihr Unternehmen und seine Leistung optimale Kundengruppe<br />

aus?<br />

Wissen Sie, welche Kunden auf Ihre Werbung am besten ansprechen?<br />

Ist die Gewinnung neuer Kunden und Aufträge (z.B. Marketingaktionen) an<br />

den Interessen Ihrer Kunden ausgerichtet?<br />

Sind diese anpassungsfähig an veränderte Kundenwünsche?<br />

TIPP: Haben Sie schon einmal über Ihre Kunden von morgen nachgedacht?<br />

Die Bedürfnisse Ihrer Kunden ändern sich laufend – Ihre Kunden<br />

können morgen ganz neue Wünsche haben. Sie müssen also aufpassen,<br />

dass Sie hier „den Zug nicht verpassen“. Denn: ohne Kunden<br />

kein Umsatz!<br />

Handeln<br />

53


54<br />

Stellen Sie Ihre Kunden zufrieden<br />

Welche Kunden kommen für Ihr Produkt/Ihre Dienstleistung in Frage?<br />

Welche Zielgruppe sprechen Ihre neuen Produkt-/Dienstleistungsideen an?<br />

Wie können Sie diese Kunden erreichen?<br />

Passt Ihre Vertriebsorganisation zu Ihren Kunden von morgen?<br />

Welchen Service erwarten Ihre Kunden von morgen?<br />

Welche Zusatzleistungen zu Ihrem eigentlichen Produkt/Dienstleistung<br />

erwarten Ihre Kunden von morgen (z.B. Fernwartung via Video,<br />

überwachung per Internet, 24-Stunden-Erreichbarkeit ...)?<br />

...<br />

Verschaffen Sie sich einen ersten Überblick über Ihre Kundengruppe<br />

und nehmen Sie unbedingt direkten Kontakt zu ihr auf. Sprechen Sie<br />

Ihre Kunden unmittelbar an, denn nur so können sie erfahren, wo<br />

der „Schuh drückt“ und wofür sie bereit sind, Geld auszugeben. Ihre<br />

Kunden sind Ihr Kapital und Wachstumspotenzial, das Sie nutzen<br />

sollten.<br />

TIPP: Nicht nur Ihre Kunden können Ihnen über Trends und Entwicklungen<br />

Auskunft geben, welche Leistungen in der Zukunft<br />

verstärkt gefragt werden könnten. Sprechen Sie auch mit Ihren<br />

Lieferanten und anderen Menschen aus ihrer Branche. Weitere<br />

Anregungen, wo Sie Informationen nachfragen können, erhalten<br />

sie in Kapitel 3.4 „Stricken Sie sich Ihr ganz persönliches Netzwerk<br />

zur Informationsbeschaffung“ in diesem Arbeitsbuch.


An dieser Stelle sollten Sie sich Zeit nehmen. Überlegen Sie, wie Ihre<br />

optimale Kundengruppe aussieht und ob diese sich von Ihren heutigen<br />

Kunden unterscheidet. Notieren Sie sich dann die Punkte, wie Sie<br />

erreichen möchten, zukünftig die für Ihre Leistung optimale Kundengruppe<br />

anzusprechen. Überlegen Sie sich auch, welche Maßnahmen<br />

Sie ergreifen können, um weiterhin „am Puls der Zeit“ zu sein, was<br />

die Bedürfnisse Ihrer Kunden betrifft.<br />

Wie könnte meine Kundengruppe morgen aussehen?<br />

Was fällt mir ein, um diese zu erreichen?<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

55


56<br />

Stellen Sie Ihre Kunden zufrieden<br />

3.3.2 Steigern Sie die Zufriedenheit Ihrer<br />

Kunden<br />

Sobald Sie Ihre erfolgversprechendste Kundengruppe identifiziert haben,<br />

sollten Sie folgendes beachten:<br />

Ihr Kunde entscheidet im Verhältnis zum Aufwand über den Kauf Ihres<br />

Produkts oder Ihrer Dienstleistung entsprechend seinem persönlichen<br />

Nutzen. Je höher der erlebte Nutzen für den Kunden und je zufriedener<br />

er mit Ihrer Leistung ist, desto besser sind Ihre Chancen im<br />

Wettbewerb mit gleichen oder gänzlich anderen Produkten/Dienstleistungen.<br />

Je mehr Sie über die Bedürfnisse und die Zufriedenheit Ihrer<br />

Kunden erfahren, desto größer sind Ihre Chancen in der Zukunft.<br />

Checkliste: Wie zufrieden sind Ihre Kunden heute mit Ihnen?<br />

Welche Wünsche, Bedürfnisse, Sorgen und Reklamationen von Kunden<br />

sind Ihnen heute bekannt?<br />

Wie haben Sie Probleme mit Ihren Kunden in der Vergangenheit gelöst?<br />

Warum haben Sie in der Vergangenheit Kunden verloren?<br />

Warum bleiben Kunden Ihnen seit vielen Jahren treu?<br />

...


Befragen Sie Ihre Kunden hierzu! Die beste Informationsquelle, um zu<br />

erfahren, wie hoch die Zufriedenheit Ihrer heutigen Kunden ist, ist<br />

der Kunde selbst. Bspw. können Sie sich bei jedem Kunden, der<br />

wegen einer Neubestellung anruft, erkundigen, ob er mit der bisherigen<br />

Leistung zufrieden war und warum. Fragen Sie ihn nach seinen<br />

Wünschen und Erwartungen an Sie. Ihr Kunde fühlt sich dadurch<br />

ernst genommen und Sie können eine Menge erfahren. Sie sollten<br />

dabei keine Bedenken vor negativen Äußerungen und Kritik haben.<br />

Aus Fehlern kann man nur lernen – dafür müssen Sie die Fehler jedoch<br />

kennen!<br />

Erst wenn Sie die heutige Meinung Ihrer Kunden kennen, können Sie<br />

zielführend über Schritte zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit<br />

nachdenken.<br />

Checkliste: Wie können Sie Ihre Kunden<br />

zufrieden stellen?<br />

¤<br />

¤<br />

¤<br />

¤<br />

¤<br />

¤<br />

¤<br />

¤<br />

¤<br />

¤<br />

Produkte Dienstleistungen<br />

¤<br />

¤<br />

¤<br />

¤<br />

¤<br />

¤<br />

Unterschiedliche Gestaltung Kundenbetreuung vor/<br />

und Design während dem Kauf<br />

Höhere Qualität Kundenbetreuung nach<br />

dem Kauf<br />

Besseres Material Angebot von<br />

Komplettdienstleistungen<br />

Modischere Farben Pünktlichere Leistungserstellung<br />

Höhere Zuverlässigkeit Vollständigere Leistungen<br />

Bessere Umweltverträglichkeit Angebot einer Schulung des<br />

Kunden<br />

¤<br />

¤<br />

¤<br />

¤<br />

¤<br />

Ansprechendere Verpackung Einrichtung einer „Hot-Line“ für<br />

Kunden<br />

Verbesserte Funktionalität Höhere Flexibilität und Eingehen<br />

auf Kundenwünsche<br />

Leichtere Anwendung Mailings<br />

... Kundenbeschwerden bearbeiten<br />

...<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

57


58<br />

Stellen Sie Ihre Kunden zufrieden<br />

Wichtig dabei<br />

sind die Überlegungen:<br />

„Wie<br />

kann ich die Zufriedenheit<br />

meiner<br />

Kunden feststellen<br />

und wie kann ich<br />

diese Zufriedenheit<br />

steigern?“<br />

Auch bei scheinbar<br />

gleichen oder ähnlichen<br />

Kunden können<br />

ganz unterschiedlicheVerkaufsargumente<br />

und Lösungen zum<br />

Erfolg führen.<br />

Das rechtzeitige Erkennen einer Veränderung der Kundenwünsche<br />

und der damit verbundenen Nachfrage stellt eine wesentliche Voraussetzung<br />

dafür dar, auf Dauer erfolgreich zu sein. Gerade etablierte<br />

Unternehmen müssen hier besonders aufpassen. Ihre Kunden sind zufrieden,<br />

wenn Sie deren Erwartungen nicht nur erfüllen sondern sogar<br />

übertreffen. Sie binden Ihre Kunden damit stärker an sich. Einen<br />

Stammkunden zu halten, ist preiswerter als die Suche nach Neukunden!<br />

Durch die Mehrleistung oder den Zusatznutzen, den Sie durch<br />

Ihr Produkt oder Ihren Service anbieten, können Sie sich auch ganz<br />

entscheidend von Ihren Mitbewerbern abheben.<br />

TIPP: Wissen Sie, wie Ihre Kunden Ihre Produkte, Dienstleistungen,<br />

Organisation etc. beurteilen? Verschaffen Sie sich unbedingt<br />

das Bild, das Ihre Kunden von Ihnen haben. Führen Sie z.B. eine<br />

Kundenbefragung durch. Schon wenige gute Antworten können<br />

Ihnen wertvolle Hinweise zur Verbesserung der Zufriedenheit<br />

Ihrer Kunden geben. Versetzen Sie sich selbst in die Lage Ihrer<br />

Kunden. Fragen Sie sich, ob Sie selbst mit Ihren angebotenen<br />

Leistungen zum angebotenen Preis zufrieden wären und ob Sie<br />

sich die Treue halten würden!<br />

Der Markt, seine Produkte und Dienstleistungen und die Konsumenten<br />

selbst ändern sich. Was heute noch „in“ ist, gilt morgen schon als<br />

„out“. Wer an alten, nicht mehr gefragten Produkten oder Dienstleistungen<br />

festhält, kann den Boden unter den Füßen verlieren.<br />

Die Ermittlung der aktuellen und der zukünftigen Kundenbedürfnisse<br />

ist deshalb für Sie als Unternehmer wichtig. Die Zufriedenheit<br />

Ihrer Kunden ist der Maßstab Ihrer Verkaufsstrategie,<br />

dem Sie genügend Beachtung schenken müssen, um auf Dauer<br />

erfolgreich zu sein.<br />

Zum Abschluss des Kapitels 3.3.2 sollten Sie sich überlegen, was<br />

Sie tun können, um Ihre Kunden zukünftig zufrieden zu stellen.<br />

Lassen sie sich dafür 30 Minuten oder mehr Zeit. Sicherlich wird<br />

Ihnen zu den Fragen der Kundenzufriedenheit und zu den Informationen<br />

über Ihre bisherigen Kunden viel einfallen. Reicht diese<br />

vorgedruckte Seite nicht aus, benutzen Sie einfach zusätzlich<br />

ein separates Blatt Papier.<br />

Viel Erfolg!


Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Was kann ich tun, um meine Kunden zukünftig zufrieden zu stellen?<br />

Handeln<br />

59


60<br />

Stellen Sie Ihre Kunden zufrieden<br />

3.3.3 Kunden halten und neue Kunden<br />

gewinnen<br />

Wenn Sie kontinuierlich den Nutzen Ihrer Produkte und Dienstleistungen<br />

erhöhen, werden Sie automatisch bestehende Kunden halten<br />

und neue Kunden gewinnen.<br />

Langfristig können Sie Ihre Gewinnvorstellungen nur realisieren,<br />

wenn Sie die Kunden erreichen und halten können, die Ihnen den<br />

größten Erfolg „versprechen“. Hand aufs Herz: Wie oft haben Sie versäumt,<br />

die Verbindung mit bisherigen Kunden weiter zu pflegen oder<br />

zu neuen Kunden aufzubauen? Oder umgekehrt: Weshalb beschränken<br />

Sie sich in Ihren unternehmerischen Aktivitäten immer auf das<br />

gleiche Marktsegment und verpassen neue Segmente und Märkte?<br />

Fragen Sie sich daher immer, mit welchen Mitteln Sie mit Ihren vorhandenen<br />

Kunden im Kontakt bleiben und neue dazu gewinnen können.<br />

Wenn Sie Ihre Kunden immer wieder neu begeistern und so an<br />

sich binden können, schaffen Sie sich dauerhafte Wettbewerbsvorteile.<br />

Beispiel: Mit guten Ideen alte Kunden halten und neue Kunden dazu<br />

gewinnen.<br />

Unter dem Motto „Sicherheit auf vier Rollen“ richtete ein Sportgeschäft<br />

zusammen mit der evangelischen Kirchenjugend eine „Inline-<br />

Skater“-Schule ein und organisiert regelmäßig Wettbewerbe. Parallel<br />

wurde gleichzeitig auch ein Inline-Skater-Verleih für Jugendliche eröffnet.<br />

Hier bekommen die Jugendlichen nicht nur die Skater zu günstigen<br />

Mietpreisen. Im Preis inbegriffen ist auch eine komplette Sicherheitsausstattung,<br />

um Unfälle durch mangelnde Sicherheitsvorkehrungen zu reduzieren.<br />

Die Aktion findet bei der Jugend und deren Eltern eine große Resonanz.<br />

Auch die örtliche Presse berichtet im redaktionellen Teil ausführlich<br />

über diese außergewöhnliche Aktion.<br />

TIPP: Weitere nützliche Tipps und Ideen enthalten auch die<br />

BMWA-Gründerzeiten Nr. 20, „Marketing“, Nr. 37, „Kunden gewinnen“<br />

und Nr. 39, „Gründungsideen entwickeln“.


Checkliste: Was tun Sie, um mit Ihren vorhandenen<br />

Kunden im Kontakt zu bleiben und neue dazu zu<br />

gewinnen?<br />

Haben Sie eine Referenzliste zufriedener<br />

Kunden?<br />

Verschicken Sie Probelieferungen an neue<br />

Kunden?<br />

Heben Sie sich durch Beratung und Service von<br />

der Konkurrenz ab?<br />

Erweitern Sie stetig Ihre Angebotspalette?<br />

Bereiten Sie Kundenbesuche optimal vor?<br />

Veranstalten Sie einen „Tag der offenen Tür“<br />

oder Hausmessen?<br />

Versenden Sie Informationsbriefe?<br />

Bringen Sie sich als Unternehmer regelmäßig in<br />

Erinnerung, z.B. durch Geburtstagskarten an<br />

Stammkunden?<br />

Bieten Sie Garantieleistungen an?<br />

Demonstrieren Sie Zuverlässigkeit?<br />

Nehmen Sie Kundenbeschwerden wirklich ernst?<br />

Bedanken Sie sich für (fast) jede Kundenbeschwerde?<br />

Geben Sie eine Kundenzeitung heraus?<br />

Werben Sie in lokalen Zeitungen, Anzeigenblättern<br />

und der Fachpresse?<br />

Führen Sie eine Kundenbefragung durch?<br />

Beteiligen Sie sich an Ausschreibungen von Aufträgen<br />

der öffentlichen Hand?<br />

...<br />

ja nein<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

61


62<br />

Stricken Sie sich Ihr ganz persönliches Netzwerk<br />

3.4 Stricken Sie sich Ihr ganz<br />

persönliches Netzwerk zur<br />

Informationsbeschaffung<br />

Sie haben in den vorangegangenen Abschnitten festgestellt, dass Sie<br />

die vielfältigsten Informationen benötigen, um fundierte Aussagen<br />

über Ihr Unternehmen wie auch sein Umfeld und dessen zukünftige<br />

Entwicklung machen zu können. Wo bekommen Sie diese nun her?<br />

An vielen Stellen wurde bereits darauf hingewiesen, dass z.B. Ihr<br />

Steuerberater eine gute Quelle für Informationen ist. Ebenso können<br />

Ihnen Ihre Kammer, ortsansässige Verbände und viele mehr Auskünfte<br />

geben, die für Sie und Ihr Unternehmen von Interesse sind. Wenn<br />

Sie jedoch regelmäßig und gezielt Früherkennung betreiben wollen,<br />

sollten Sie Ihre Informationsquellen einmal genauer unter die Lupe<br />

nehmen. Wer und was steht Ihnen tatsächlich zur Verfügung? Wo<br />

müssen Sie sich noch zusätzliche Quellen suchen?<br />

Wichtige Frühinformationen erhalten Sie z.B. aus dem Internet, aber<br />

auch aus klassischen Medien wie Zeitschriften, Zeitungen, Wirtschaftsmagazinen<br />

und den Publikationen der Stiftung Warentest in<br />

Berlin (FINANZtest, Test, Sonderveröffentlichungen). Aber ganz besonders<br />

die Menschen aus Ihrem persönlichen und unternehmerischen<br />

Umfeld, also Ihrem Beziehungsnetz, können Ihnen die vielfältigsten<br />

und direkte Informationen geben. Das Wissen Ihrer Mitarbeiter und<br />

deren Kontakte zur Beschaffung von Informationen ist eine wichtige<br />

zusätzliche Quelle. Hierzu empfiehlt es sich – zumindest mit ausgewählten<br />

Mitarbeitern – in regelmäßigen Besprechungen Zukunftsfragen<br />

gemeinsam zu durchdenken.<br />

Ein sehr nützliches Instrument der Früherkennung ist hier das<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>netz. Dabei gibt es drei wichtige Felder an Informationsquellen.<br />

Diese sind Ihr persönliches Umfeld, Ihr unternehmerisches<br />

Umfeld und nicht zuletzt der Absatzmarkt.<br />

TIPP: In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es wichtig, wieder<br />

näher zusammenzurücken. Das kann auch bei kleinen und mittleren<br />

Unternehmen in Form von Bürogemeinschaften, Kooperationen,<br />

Interessengemeinschaften, Netzwerken, Partnerschaften<br />

oder aber Franchising geschehen. Informationen über die<br />

Chancen und Risiken solcher Kooperationen finden Sie u.a. in der<br />

BMWA-Broschüre „Kooperationen“. Nützliche Tipps zum<br />

Franchising enthalten die BMWA-Gründerzeiten Nr. 4, „Franchising“.


Familie i. w. S.<br />

Partner<br />

persönliches<br />

Umfeld<br />

gesellschaftl.<br />

Engagement<br />

Freunde und<br />

Bekannte<br />

...<br />

Wettbewerber<br />

Vereine<br />

(z. B. Sport)<br />

Unternehmer<br />

Absatzmarkt<br />

Verbände/<br />

Vereine<br />

unternehmerisches<br />

Umfeld<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Steuer-/<br />

u. a. Berater<br />

Handeln<br />

Kooperationen Hausbank<br />

Messen/<br />

Kongresse<br />

Lieferanten Kunden<br />

elektronische<br />

Marktplätze<br />

Jetzt sollten Sie wieder mitmachen und Ihr ganz persönliches<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>netz stricken.<br />

...<br />

interne<br />

Informationen<br />

Sie werden sehen, es lohnt sich! Denn sie werden „alte Hüte ablegen<br />

und neue Hüte aufsetzen“. Stellen Sie sich dabei immer die Frage:<br />

„Welche Quellen stehen mir zur Verfügung?“ Kennzeichnen Sie wichtige<br />

Beziehungen und Kontakte farbig. Benutzen Sie dazu den Textmarker.<br />

Lassen Sie sich für das Ausfüllen des „Früh<strong>erkennungs</strong>netzes“<br />

mindestens eine halbe Stunde Zeit.<br />

Reichen die Felder im Früh<strong>erkennungs</strong>netz nicht aus, schreiben Sie<br />

die einzelnen Netzknoten groß auf ein oder zwei zusätzliche Blätter.<br />

Ergänzen Sie die um die Felder angeordneten Kästchen um beliebig<br />

viele weitere. Sie können dann darunter schreiben, was Ihnen zu den<br />

einzelnen einfällt. Viel Spaß!<br />

...<br />

63


64<br />

Stricken Sie sich Ihr ganz persönliches Netzwerk<br />

persönliches<br />

Umfeld<br />

...<br />

Unternehmer<br />

Absatzmarkt<br />

unternehmerisches<br />

Umfeld<br />

Ihre Arbeit ist jedoch nicht damit getan, sich zu überlegen, auf welche<br />

möglichen Informationsquellen Sie zurückgreifen können, sondern<br />

auch zu fragen, wie Sie diese nutzen und welche Informationen Sie<br />

tatsächlich erhalten. Wir möchten Sie bitten, sich einmal in Ruhe für<br />

die letzte Woche zu notieren, wann Sie von wem welche, für Ihre<br />

Früherkennung wichtigen Informationen erhalten haben. Legen Sie<br />

sich ein Blatt an, das so (oder ähnlich) aussehen könnte:


Beispiel: Die Früh<strong>erkennungs</strong>woche von Hr. Mayer, Elektroinstallateur<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Datum Erhaltene Informationen Woher? Von wem?<br />

31. Mai Elektro-Müller schließt Laden zum 1.7. Elfi, Ehefrau<br />

1. Juni Neue Hausbankfiliale „Am Hauptweg“<br />

soll gebaut werden. Aufträge noch<br />

nicht vergeben!<br />

Fr. Stoll, Hausbank<br />

1. Juni Freibad Nachbargemeinde wird<br />

nächste Saison renoviert. Auch<br />

Elektroinstallationen sollen neu<br />

gemacht werden.<br />

Klaus, Gesangsverein<br />

3. Juni Es gibt eine neue Software, um selber<br />

schnell und günstig eine Homepage<br />

zu erstellen. Peter hat das Programm.<br />

Günter, Cousin<br />

... ... ...<br />

Am Ende jeder Woche können Sie so Ihre gesammelten Informationen<br />

auswerten. Sie sehen, welche Personen in Ihrem Früh<strong>erkennungs</strong>netz<br />

von Bedeutung sind und können sich dann überlegen, was es<br />

noch zu entdecken, zu erkennen und zu verbessern gibt. Die Qualität<br />

der Kontaktpersonen und die Qualität der Beziehungen zu Ihnen sind<br />

wesentliche Erfolgsfaktoren im Sinne der Früherkennung von<br />

Chancen und Risiken.<br />

Die nachfolgende Checkliste kann Ihnen Anregungen für die<br />

Auswertung geben. Sie hilft Ihnen zu untersuchen, wie Ihre Kontakte<br />

nach außen momentan beschaffen sind.<br />

Handeln<br />

Ein guter Kontakt<br />

in guten<br />

Zeiten hilft in<br />

schwierigen Situationen!<br />

65


66<br />

Stricken Sie sich Ihr ganz persönliches Netzwerk<br />

Beantworten Sie jeweils die Fragen in Bezug auf Ihren Bankbetreuer,<br />

Steuerberater, Lebenspartner und andere für Sie wichtige<br />

Personen (andere Unternehmer, Freunde) in Ihrem Umfeld:<br />

Nutzen sie den Kontakt zum aktiven Austausch<br />

und dadurch zum Früherkennen von Chancen?<br />

Bekommen Sie über diesen Kontakt wichtige<br />

Informationen über sich, Ihre Fähigkeiten und<br />

Talente und Ihr Umfeld?<br />

Bekommen Sie über diesen Kontakt für sich<br />

wichtige Informationen, wie Ihr Unternehmen<br />

von außen gesehen wird?<br />

Liegt vielleicht noch Potenzial in den Beziehungen<br />

brach?<br />

Sind manchmal Kontakte vielleicht eingeschlafen<br />

oder benötigen sie neue Kontakte?<br />

...<br />

ja nein<br />

Wenn Sie mit der Nutzung Ihrer Kontakte oder den Ihnen zur Verfügung<br />

stehenden Informationsquellen noch nicht zufrieden sind,<br />

sollten Sie sich überlegen, wo Sie noch weitere Informationen benötigen.<br />

Schauen Sie doch noch einmal auf Ihr Früh<strong>erkennungs</strong>netz:<br />

Wo können Sie diese Informationen her bekommen? Wer kann Ihnen<br />

zu Themen, die Sie interessieren noch Auskunft geben?<br />

Wenn Sie meinen, Ihr Früh<strong>erkennungs</strong>netz kann Ihnen eigentlich<br />

überhaupt noch nicht zu genügend Informationen verhelfen und Sie<br />

viel tiefer in das Thema der Früherkennung einsteigen möchten,<br />

können Sie das ganze Umfeld Ihres Unternehmens etwas genauer<br />

unter die Lupe nehmen.


Hier ein Beispiel, aus welchen Bereichen Ihres Umfeldes Sie Informationen<br />

zu welchen Themen bekommen können. Überprüfen Sie nicht<br />

nur die Kontakte zu Ihrem Steuerberater, Ihrem Bankberater, Ihrer Familie<br />

und und und. Denken Sie auch einmal in weiteren Kreisen. Vielleicht<br />

betreffen Anforderungen aus dem Umweltschutz Ihr Unternehmen.<br />

Wo bekommen Sie hierzu fundierte Informationen?<br />

Kreditvergabe/Zinsentwicklung<br />

Bankenverhalten<br />

Konjunktur/Branchen<br />

Inflationsrate<br />

Unternehmenssteuern<br />

Qualität/Anzahl der<br />

Lieferanten<br />

Beschaffungspreise<br />

Ökonomisches<br />

Umfeld<br />

Technologieförderung<br />

neue Technologien<br />

Internet<br />

Lieferanten<br />

Technologisches<br />

Umfeld<br />

Geldgeber Konkurrenz<br />

Ihr<br />

Unternehmen<br />

Arbeitsmarkt<br />

Zu jedem Umfeldbereich sehen Sie hier nur einige wenige Beispiele<br />

für Fakten, die wichtig sein können. Die Auflistung erhebt natürlich<br />

keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sicherlich fallen Ihnen noch<br />

viele andere Punkte ein, die bei näherem Hinsehen auf Ihr Unternehmen<br />

einwirken. Überlegen Sie einmal in Ruhe, welches diese Punkte<br />

sind und wer Ihnen dazu Informationen geben kann.<br />

Kunden<br />

politisch-rechtliches<br />

Umfeld<br />

Behördliche<br />

Auflagen<br />

Gesetze<br />

Verordnungen<br />

Preise der Konkurrenten<br />

Soziokulturelles<br />

Umfeld<br />

Service der Konkurrenten<br />

Umweltschutz<br />

Globalisierung<br />

Kundennähe<br />

Kundenwünsche<br />

Arbeitskräftepotenzial<br />

Tarifverträge<br />

neue Berufe<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

67


68<br />

Wie Sie vom Erkennen und Bewerten zum Handeln kommen<br />

Die rechtzeitige<br />

und richtige<br />

Umsetzung von<br />

Maßnahmen ist für<br />

jedes Unternehmen<br />

von entscheidender<br />

Bedeutung.<br />

4. Wie Sie vom Erkennen und<br />

Bewerten zum Handeln<br />

kommen<br />

Den Blick voraus- und nicht zurückzurichten, sollte für jeden Unternehmer<br />

gelten. Für kleine und mittlere Unternehmen ist es jedoch<br />

besonders wichtig, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden<br />

und nicht in Handlungsnot (Krise) zu geraten.<br />

Um vom (Früh-)Erkennen jedoch zum Handeln zu kommen, haben Sie<br />

den richtigen Ausgangspunkt geschaffen: Mit den Kapiteln 2 und 3<br />

haben Sie Ihre Ist-Situation analysiert und Ideen für die Zukunft und<br />

zur Leistungssteigerung entwickelt. Dazu haben Sie zukunftsorientierte<br />

(strategische) Maßnahmen erarbeitet, die in Einklang mit Ihren<br />

Stärken und Fähigkeiten stehen.<br />

Sicher stellen Sie sich nun die Frage, wie Sie diese vielen neuen Ideen<br />

angesichts des auf Sie wartenden, dringenden Tagesgeschäftes und<br />

der Vielzahl sonst noch vor Ihnen liegender Aufgaben umsetzen können.<br />

Die Antwort lautet: Lesen Sie einfach weiter!<br />

4.1 Das Wesentliche erkennen<br />

Nun müssen Sie die Ergebnisse der vorangegangenen Kapitel in die<br />

Tat umsetzen.<br />

Dafür gibt es keine einfachen Lösungen und keine generellen Erfolgs-<br />

rezepte. Dazu sind die Unternehmen viel zu verschieden. Wichtig<br />

ist dabei aber nicht das schnelle Handeln, sondern das Handeln<br />

zum richtigen Zeitpunkt, das in die richtige Richtung führt.<br />

Bedenken Sie: Es steht niemand hinter Ihnen und sagt „Du<br />

arbeitest mir zu langsam, arbeite schneller, damit ich mit deiner<br />

Arbeit zufrieden bin“. Nein – Sie müssen Ihre Arbeit nur richtig<br />

und sorgfältig machen und Aufgaben delegieren. Gerade wenn<br />

Sie neuartige Dinge angehen, werden Sie feststellen, dass Sie<br />

Neues zusätzlich wissen müssen.<br />

Es geht nicht darum, alles zu kennen und zu wissen, sondern das Wesentliche<br />

vom Unwesentlichen unterscheiden zu können. Wenn Sie etwas<br />

nicht wissen, ist das nicht so schlimm; wichtig ist nur zu wissen<br />

„wer es weiß?“ oder wo es steht, beispielsweise in einem Buch, Loseblatt-<br />

oder Nachschlagewerk. Dies erfordert die Bereitschaft, Fragen<br />

zu stellen, zu lesen, sich weiterzubilden, ein Leben lang zu lernen<br />

und mit anderen Unternehmen und Menschen in einem offenen Dialog<br />

zu treten. Sie werden erstaunt sein, dass andere Unternehmen<br />

oder Personen auch ähnliche Probleme oder Themen haben und über<br />

einen Erfahrungsaustausch ein aktives Lernen für alle Beteiligten<br />

stattfindet.


Das Erkennen der erwarteten/kommenden Auswirkungen von Veränderungen<br />

im Umfeld liefert den Impuls zur Suche nach Handlungsmöglichkeiten.<br />

Diese reichen vom „nicht Handeln“ verbunden mit<br />

weiteren Beobachtungen bis hin zur vollständigen Neuausrichtung Ihres<br />

Unternehmens. Für Sie ist es wichtig, sich immer deutlich vor Augen<br />

zu halten, dass die Vielzahl von (Re-)Aktionsmöglichkeiten in direkter<br />

Abhängigkeit von der Frühzeitigkeit des Erkennens möglicher<br />

Veränderungen steht.<br />

Jetzt sind Sie wieder dran. Schlagen Sie die Ideen und Maßnahmen,<br />

die Sie bisher erarbeitet haben, noch einmal nach. Sie können sie für<br />

eine bessere Übersicht in die nachfolgende Tabelle eintragen. Lassen<br />

Sie sich dafür Zeit. Reicht diese vorgedruckte Seite nicht aus, benutzen<br />

Sie einfach zusätzlich ein separates Blatt.<br />

Maßnahmen-Tabelle<br />

Meine Maßnahmen und Meine Bewertung:<br />

aktuellen Aufgaben/Projekte S, T, D oder P ?*<br />

* siehe Seite 70<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

69


70<br />

Wie Sie vom Erkennen und Bewerten zum Handeln kommen<br />

Und nun nehmen Sie jede einzelne Maßnahme noch einmal kritisch<br />

unter die Lupe und fragen sich:<br />

Welche meiner Maßnahmen<br />

muss ich sofort und selbst erledigen?<br />

Kennzeichnen Sie diese<br />

mit einem großen „S“.<br />

Welche meiner Maßnahmen sind<br />

für die Zukunft wichtig und können<br />

in Ruhe angegangen werden?<br />

Kennzeichnen Sie diese mit<br />

einem großen „T“.<br />

Welche meiner Maßnahmen<br />

kann ich delegieren? Kennzeichnen<br />

Sie diese mit einem großen<br />

„D“.<br />

Terminieren Sofort tun<br />

Ab in den<br />

Papierkorb Delegieren<br />

Dringlichkeit<br />

Von welchen Maßnahmen sollte ich mich jetzt, nachdem ich das<br />

ganze Arbeitsbuch kenne, verabschieden? Kennzeichnen Sie diese<br />

mit einem großen „P“.<br />

Wichtigkeitkeit<br />

niedrig hoch<br />

niedrig hoch<br />

TIPP: Chancen und Risiken können Sie nur erkennen, wenn die<br />

Früherkennung funktioniert. Im Klartext heißt das: Nur wenn Sie<br />

die ersten Anzeichen rechtzeitig und richtig erkennen und daraus<br />

die nötigen Konsequenzen ziehen, funktioniert Ihr Früh<strong>erkennungs</strong>system.<br />

Die rechtzeitige Umsetzung Ihrer Maßnahmen, der Sofort- wie auch<br />

der strategischen Maßnahmen ist daher für jedes Unternehmen von<br />

entscheidender Bedeutung.<br />

4.2 Die Erkenntnisse richtig<br />

umsetzen<br />

Die Ergebnisse der Früherkennung müssen im Rahmen Ihrer tagtäglichen<br />

Arbeit direkt umgesetzt werden. Hierzu sind Meilensteine und<br />

die Einzelmaßnahmen exakt zu terminieren und in Ihren persönlichen<br />

Termin- und Aktivitätenplan aufzunehmen.<br />

Deshalb hier ein paar Anregungen, wie Sie Ihre gewonnenen Erkenntnisse<br />

aktiv nutzen können, um noch erfolgreicher zu werden.<br />

Beginnen Sie sofort damit. Sie wissen ja, selbst der längste Weg<br />

beginnt mit dem ersten Schritt.


Alle Maßnahmen, die Sie mit einem „S“ für „sofort und selber tun“ bewertet<br />

haben, sollten Sie in Ihren wöchentlichen Aktivitätenplan auf-<br />

nehmen. Maßnahmen, die für Ihre Zukunft wichtig sind und ein<br />

„T“ für „terminieren“ erhalten haben, gehören in Ihre Jahresplanung.<br />

Hier ein konkretes Beispiel, wie Sie sich sinnvoll und zielgerichtet<br />

einen Aktivitätenplan erstellen können. Überprüfen Sie, ob der<br />

bisher benutzte Terminplaner Ihnen beim Ausloten Ihres Handlungsbedarfs<br />

eine optimale Hilfestellung gibt oder nicht.<br />

Wichtig ist, dass Sie bei der Terminierung der Maßnahmen nicht<br />

nur Ihre unternehmerischen Ziele, sondern auch Ihre persönlichen<br />

Ziele berücksichtigen. Machen Sie sich auch einmal Gedanken<br />

über die verschiedenen Rollen, die Sie tagtäglich auszufüllen<br />

haben. Schreiben Sie diese auf und ordnen Sie Ihre Maßnahmen<br />

diesen Rollen zu! So bekommen und behalten Sie leichter die Übersicht<br />

und können besser Prioritäten setzen.<br />

TIPP: Verplanen Sie nie mehr als maximal 40 % Ihrer verfügbaren<br />

Zeit in einer Woche für Ihre festen Termine und Aufgaben!<br />

Es kann immer ein unverhofftes und sehr dringendes Problem<br />

auftauchen, dass einer Lösung durch Sie bedarf und sofort angegangen<br />

werden muss. Hierfür muss genug Zeit in Ihrem Kalender<br />

sein, ohne dass Ihre anderen (geplanten) Aktivitäten darunter<br />

leiden!<br />

Beispiel:<br />

Kalenderwoche vom 14. Mai bis 20. Mai<br />

Rollen Wochenziele Priorität Aufgabe Zeitbedarf Termin Status<br />

Privat geschäftl. erled. offen<br />

Geschäftlich<br />

Verkäufer Fünf Kunden anrufen X 2,5 Stunden 14./15. X<br />

anrufen<br />

Angebot Stein erstellen X 2 Stunden 14. Mai X<br />

Akuisegespräch X 2 Stunden 15. Mai X<br />

vorbereiten<br />

Marketing- Standard-Präsentation X 4 Stunden 17. Mai X<br />

chef überarbeiten<br />

Stratege Geschäftsessen mit Peter X 2 Stunden 18. Mai X<br />

wegen Früherkennung<br />

Personal- Bewerbungsgespräch X 1.5 Stunden 14. Mai X<br />

chef führen<br />

Privat<br />

Vater Mit Max Eisenbahn X 4 Stunden 16. Mai X<br />

aufbauen<br />

Julia zu Balettvorführung X 2,5 Stunden 17. Mai X<br />

begleiten<br />

Ehemann Hochzeitstag! X 1 Tag 19. Mai X<br />

Theaterbesuch X 3 Stunden 20. Mai X<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

Wenn Sie bisher<br />

keinen Aktivitätenplan<br />

benutzen, sollten<br />

Sie sich auf einem<br />

separaten Blatt<br />

einen erstellen. Er<br />

leistet Ihnen bei<br />

Ihrer täglichen<br />

Arbeit wertvolle<br />

Hilfe.<br />

71


72<br />

Die Erkenntnisse richtig umsetzen<br />

Früherkennung<br />

heißt auch, es<br />

das nächste Mal<br />

besser zu machen.<br />

Lernen Sie daher<br />

aus Ihren Fehlern.<br />

Das setzt aber auch<br />

deren Eingeständnis<br />

voraus. Machen<br />

Sie den selben Fehler<br />

nicht zweimal.<br />

Gestalten Sie aktiv! Für eine erfolgreiche unternehmerische und persönliche<br />

Zukunft sollten Sie sich immer wieder ganz konkret persönliche<br />

und geschäftliche Ziele setzen und in Ihrem Aktivitätenplan verankern.<br />

Nur so können Sie Ihre Zukunft gestalten und sich bietende<br />

Chancen aktiv nutzen.<br />

Zum Abschluss von Kapitel 4.2 sind nun Sie wieder an der Reihe. Starten<br />

Sie hier und heute mit dem Plan für die nächste Woche. Wichtig<br />

ist auch, dass Sie am Ende der Woche überprüfen, welche Aufgaben<br />

vielleicht nicht erledigt wurden. Überlegen Sie sich dann einmal, warum!<br />

Waren es Dinge, die vielleicht doch nicht wichtig waren? Oder<br />

haben Sie sich vom operativen Tagesgeschäft so vereinnahmen lassen,<br />

dass Sie trotz Ihrer Planung keine Zeit mehr für geplante Aufgaben<br />

gefunden haben? Haben Sie sich vielleicht einfach zu viel vorgenommen?<br />

Nutzen Sie die Erkenntnisse, die Sie aus dieser ersten Woche gewonnen<br />

haben für die Planung der nächsten und übernächsten und<br />

überübernächsten und und und Woche. Sie werden sehen, es fällt Ihnen<br />

immer leichter, Zeit für Früherkennung in Ihrem Terminplan zu<br />

reservieren!<br />

Viel Erfolg!<br />

5. Früherkennung ist ein<br />

Lernprozess<br />

Richtige Unternehmerpersönlichkeiten lernen von anderen, aber am<br />

meisten aus ihrem eigenen Handeln. Die Qualität der Ergebnisse ist<br />

für Sie ein Indikator, wie gut Sie schon waren. Der Ansporn für<br />

sie sollte sein, es das nächste Mal noch besser zu machen. Jede<br />

Methode, jedes Instrument und jedes Verhalten kann verbessert<br />

werden.<br />

Sie sollen daher in Ihrem eigenen Interesse ermuntert werden,<br />

hier und heute einen ständigen persönlichen und unternehmerischen<br />

Lernprozess zu starten und diesen stetig weiterzuentwickeln.<br />

Denn nur durch ein lebenslanges Lernen werden auch<br />

Sie zu einer wirklich erfolgreichen Unternehmerpersönlichkeit.<br />

So sollten Sie sich am Ende jeder Woche Ihren persönlichen Aktivitätenplan<br />

vornehmen und Punkt für Punkt durchgehen. Folgende<br />

Fragen können Ihnen Anregungen geben, wie Sie mit<br />

den Ergebnissen der Woche umgehen können und was Sie daraus<br />

lernen können:


Checkliste: Die vierte Phase der Früherkennung<br />

ist das Lernen<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Was haben Sie getan, um das geführte Kundengespräch zur Auftragsvergabe zu<br />

bringen?<br />

Haben Sie sich z.B. bei Ihrem Gesprächspartner Rückmeldung geholt, was er<br />

gut fand und was nicht?<br />

Wie haben Sie den Kontakt zu Ihren Kunden aufgenommen?<br />

Wann hat sich der Kunde gefreut, von Ihnen zu hören? Warum?<br />

Was können Sie unter Berücksichtigung der erwarteten Zukunft besser machen?<br />

Was können Sie aus den Erfahrungen der letzten Woche lernen?<br />

Was können Sie aus Fehlern lernen?<br />

Was können Sie in Zukunft bei der Früherkennung besser machen?<br />

Was können Sie das nächste Mal bei der Umsetzung besser machen?<br />

Was müssen Sie noch ergänzen, um Ihre Bewertung zu verbessern?<br />

...<br />

Beachten Sie: Die Fragen erheben keinen Anspruch auf<br />

Vollständigkeit.<br />

Blättern Sie gegebenenfalls in diesem Arbeitsheft und lesen Sie die<br />

entsprechenden Kapitel noch einmal nach.<br />

Handeln<br />

73


74<br />

Lernen<br />

Lernen aus eigenen Erfahrungen und den<br />

Erfahrungen anderer<br />

Fehler gehören zum Leben; man kann sie nicht immer vermeiden,<br />

aber hoffen, dass sie einen nicht teuer zu stehen kommen. Dass man<br />

demselben Irrtum nicht zweimal erliegt, dafür lernen wir. Dies gilt<br />

auch für Sie bei Aktivitäten zur Leistungssteigerung in Ihrem Unternehmen.<br />

TIPP: Nützliche Tipps, wie Sie Fehler beispielsweise bei Ihren Finanzen,<br />

bei der Zufriedenheit Ihrer Kunden, bei Ihrer Leistungserstellung<br />

oder aber bei der Gestaltung Ihrer Zukunft vermeiden<br />

können, enthalten u.a. auch die „BMWA-GründerZeiten,<br />

Nr. 14, Insolvenz und Neustart“.<br />

Es werden Ihnen nun einige Fehlerquellen genannt, für die Sie sich<br />

eine ganz individuelle Lösung überlegen sollten, damit Sie diese<br />

Schwächen künftig erfolgreich vermeiden.<br />

Je früher Sie Nachteile erkennen und damit vermeiden können, desto<br />

mehr Kosten sparen Sie. Kostenverursachung und Kostenanfall liegen<br />

zeitlich häufig weit auseinander und können dadurch Planungsfehler<br />

verursachen bzw. verschleiern. Da ein Großteil der Gesamtkosten<br />

einer Neuerung/Veränderung (z.B. die Entwicklung eines neuen<br />

Produktes) gleich am Anfang entstehen, ist eine nachträgliche Korrektur<br />

der Leistungsprozesse nur mit erheblichem Aufwand möglich.<br />

Mögliche Fehlerquellen<br />

Fehlende Pläne und Verantwortlichkeiten<br />

Preisvorstellungen, die nicht zu erreichen sind<br />

Anfangs niedrige Auslastung neuer Anlagen führt zu einer<br />

„falschen“ Kalkulation und damit zu überhöhten Kosten.<br />

Vernachlässigung der Wirkung neuer Produkte auf die Verkäuflichkeit<br />

bestehender Produkte.<br />

Nichtbeachtung der Konkurrenz und deren mögliches Verhalten<br />

bereits in der Planung.<br />

Zu hohe fixe Kosten, z.B. fürs Auto, das Büro, beim Einkauf, Telefon<br />

und Post, für Versicherungspolicen und bei den Finanzen,<br />

beim Personal, Marketing oder dem Umweltschutz<br />

Keine Pflege der Lieferantenbeziehungen


Keine Pflege der Beziehungen zur Bank<br />

Fehlende Informationen über Bedarf der Kunden<br />

Fehlende Informationen über Zufriedenheit der Kunden<br />

Zum Abschluss des Kapitels 5 sollten Sie sich die Fragen der Checkliste<br />

selbst beantworten. Beachten Sie dabei, dass der Fragenkatalog<br />

keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Blättern Sie daher ruhig<br />

in diesem Arbeitsheft und lesen Sie das eine oder andere Kapitel<br />

noch einmal nach. So prägt sich das Gelernte besser bei Ihnen ein.<br />

Lassen Sie sich dafür mindestens 30 Minuten oder mehr Zeit. Sicherlich<br />

wird Ihnen zum Lernen viel einfallen. Reicht diese vorgedruckte<br />

Seite nicht aus, benutzen Sie einfach zusätzlich ein separates Blatt<br />

Papier. Viel Erfolg!<br />

Was habe ich gelernt?<br />

Welche Fragen will ich mir jede Woche stellen?<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

75


76<br />

Ergänzende Informationen<br />

6. Ergänzende Informationen<br />

6.1 Informieren Sie sich und<br />

lassen Sie sich beraten<br />

Gerade bei der Früherkennung von Chancen und Risiken ist unternehmerische<br />

Weitsicht gefragt. Dies schließt auch Kenntnisse über<br />

mögliche Risiken bei der Unternehmensführung mit ein. Eine Möglichkeit<br />

ist, sich vorbeugend zu informieren oder auf die vielfältigen<br />

Beratungsmöglichkeiten zurückzugreifen.<br />

Zahlreiche Institutionen und Verbände stehen Ihnen dabei mit Rat<br />

und Tat in der Regel auch kostenlos zur Seite:<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA)<br />

Das Bürgertelefon des BMWA informiert zu Fragen der Existenzgründung<br />

und zum Mittelstand (Tel. 01805/615-001), aber auch<br />

zum Arbeitsrecht, zur Arbeitsförderung, insbesondere zur Ich-AG<br />

(Tel. 01805/615-002).<br />

Im Internet bietet das Gründerportal (www.existenzgruender.de)<br />

Zugang zu allen wichtigen Themen.<br />

Die Förderberatung des BMWA (Tel. 01888/615-8000, Fax -7033)<br />

berät Sie über Fördermöglichkeiten, Antragswege, Adressen etc.<br />

Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern<br />

Fragen Sie hier u. a. nach Betriebsberatern, die kostenlos zu Ihnen ins<br />

Unternehmen kommen. Sie beraten Sie u. a. auch bei Fragen zur<br />

Unternehmensnachfolge.<br />

KfW Mittelstandsbank<br />

Die KfW Mittelstandsbank verfügt sowohl über ein so genanntes Info-<br />

Center mit Beratungsservice (Tel. 01801/241124) als auch über Beratungszentren<br />

„vor Ort“. In den neuen Bundesländern werden mit<br />

Hilfe der „Runden Tische“ individuelle Problemlösungen gesucht.<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Bankengruppe)<br />

Im KfW Beratungszentrum Berlin (Tel. 030/20264-5050, Fax -20225)<br />

ist u. a. eine Beratung für Unternehmen und Privatpersonen, die sich<br />

selbstständig machen wollen, über Förderprogramme, zur Finanzierung<br />

von Innovationen und bei der Erstellung von Finanzierungskonzepten<br />

möglich.<br />

Fach- und Branchenverbände, Vereine, Genossenschaften und<br />

Gewerkschaften<br />

liefern Ihnen z.B. Branchenzahlen, nennen Ansprechpartner oder<br />

geben Informationen über Mitglieder aus.


Seniorenberater<br />

Nach dem Motto „Alt hilft Jung“ können Sie aber auch Hilfe von gestandenen<br />

Senioren der deutschen Wirtschaft in Anspruch nehmen.<br />

Dabei handelt es sich um wohlverdiente Unternehmerpersönlichkeiten,<br />

die ihr Wissen und ihre jahrzehntelange praktische Erfahrung<br />

jungen Unternehmern gerne zur Verfügung stellen.<br />

Wirtschaftsjunioren<br />

Landesgruppen und Geschäftsstellen des Rationalisierungs- und<br />

Innovationszentrums der Deutschen Wirtschaft e.V. (RKW).<br />

Kommunale Wirtschaftsförderer<br />

Die Adresse Ihres regionalen kommunalen Wirtschaftsförderers erfahren<br />

Sie bei Ihrer Bank oder Sparkasse. Meist finden Sie die Adressen<br />

aber auch im Telefonbuch.<br />

Banken und Sparkassen<br />

Regionale Gründungsoffensiven<br />

Auch solche Initiativen auf regionaler Ebene beraten Sie von der<br />

Existenzfestigung bis hin zur richtigen Liquiditätsplanung. Fragen Sie<br />

beim zuständigen Oberkreisdirektor oder dem regionalen Wirtschaftsförderer<br />

nach, ob es in Ihrer Region solch eine Gründungsoffensive<br />

gibt.<br />

Weitergehende professionelle Beratung<br />

(allerdings gegen Bezahlung) erhalten Sie u. a. bei:<br />

Rechtsanwälten, Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern, Unternehmensberatern<br />

und Beratungsgesellschaften.<br />

TIPP: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit bietet<br />

Ihnen eine Reihe kostenloser Veröffentlichungen zum Thema Existenzgründung<br />

und -festigung an, die Sie mit dem Coupon auf<br />

Seite 79 per Post oder aber per Fax beim Referat Kommunikation<br />

und Internet (LP4) des BMWA anfordern können.<br />

Bei der Suche nach Förderprogrammen können Sie jederzeit die<br />

Internet-Förderdatenbank des BMWA (www.bmwa.bund.de) nutzen<br />

und sich über die aktuellen Maßnahmen von Bund, Ländern<br />

und der EU informieren.<br />

Erkennen<br />

Lernen<br />

Früh<strong>erkennungs</strong>prozess<br />

Bewerten<br />

Handeln<br />

77


78<br />

Ergänzende Informationen<br />

6.2 Adressen<br />

Allgemeine Informationen und<br />

Beratung:<br />

Existenzgründerportal (Expertenforum)<br />

und Informationsbroschüren<br />

des BMWA im Internet<br />

unter: www.existenzgruender.de,<br />

Bürgertelefon Existenzgründung/<br />

Mittelstand unter 01805/615-001<br />

Wirtschaftsjunioren Deutschland<br />

e. V. (WJD)<br />

Breite Straße 29, 10178 Berlin<br />

Tel. 030 / 203081-515<br />

Fax 030 / 203081-522<br />

Internet: www.wdj.de<br />

Bundesverband Deutscher Unternehmensberater<br />

e.V. (BDU)<br />

Zitelmannstr. 22, 53113 Bonn<br />

Tel. 0228 / 9161-0<br />

Fax 0228 / 9161-26<br />

Büro Berlin:<br />

Kronprinzendamm 1<br />

10711 Berlin<br />

Tel. 030 / 8931070<br />

Fax 030 / 8934746<br />

Internet: www.bdu.de<br />

Bundesverband der Wirtschaftsberater<br />

BVW e.V.<br />

Lerchenweg 14, 53909 Zülpich<br />

Tel. 02252 / 81361<br />

Fax 02252 / 2910<br />

Internet: www.bvw-ev.de<br />

Bundesverband Junger<br />

Unternehmen der ASU e. V.<br />

(BJU)<br />

Reichsstr. 17, 14052 Berlin<br />

Tel.: 030 / 30 06 50<br />

Fax: 030 / 30 06 490<br />

Internet: www.bju.de<br />

Deutscher Industrie- und<br />

Handelskammertag (DIHK)<br />

Breite Straße 29, 10178 Berlin<br />

Tel. 030 / 203080<br />

Fax 030 / 203081000<br />

Internet: www.diht.de<br />

bzw. die örtliche Industrie- und<br />

Handelskammer (IHK)<br />

Zentralverband des Deutschen<br />

Handwerks (ZDH)<br />

Mohrenstr. 20-21, 10117 Berlin<br />

Tel. 030 / 20619-0<br />

Fax 030 / 20619-460<br />

Internet: www.zdh.de<br />

bzw. die örtliche Handwerkskammer<br />

(HWK)<br />

Rationalisierungs- und Innovationszentrum<br />

der Deutschen<br />

Wirtschaft e.V. (RKW)<br />

Düsseldorfer Str. 40<br />

65760 Eschborn<br />

Tel. 06196 / 495-1<br />

Fax 06196 / 495-303<br />

Internet: www.rkw.de<br />

bzw. die jeweilige Landesgruppe/Geschäftsstelle<br />

des RKW<br />

Informationen zu Finanzierung<br />

und Förderhilfen (eine Auswahl)<br />

Förderdatenbank des BMWA<br />

Im Internet unter<br />

www.bmwa.bund.de<br />

Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

BMWA-Förderberatung<br />

Scharnhorststr. 34–37<br />

10115 Berlin<br />

Tel.: 01888 / 615-8000<br />

Fax: 01888 / 615-7033<br />

KfW-Mittelstandsbank<br />

InfoCenter<br />

Tel.: 01801 / 241124<br />

Internet:<br />

www.kfw-mittelstandsbank.de<br />

KfW Bankengruppe<br />

Palmengartenstr. 5–9<br />

60325 Frankfurt / Main<br />

Tel. 069 / 7431-0<br />

Fax 069 / 7431-2944<br />

Internet: www.kfw.de<br />

Informationen zu Bürgschaften,<br />

Kreditgarantien und Wagnisund<br />

Risikokapital:<br />

Verband der Bürgschaftsbanken<br />

Dottendorfer Str. 86,<br />

53129 Bonn<br />

Tel. 0228 / 9768886<br />

Fax 0228 / 9768882<br />

Internet: www.vdb-info.de<br />

Beratung in Krisenfällen von<br />

gestandenen Senioren aus der<br />

deutschen Wirtschaft durch:<br />

Senioren Experten-Service<br />

(SES)<br />

Buschstr. 2, 53113 Bonn<br />

Tel. 0228 / 26090-0<br />

Fax 0228 / 26090-77<br />

Internet: www.ses-bonn.de<br />

und<br />

Alt hilft Jung e.V.<br />

Bundesarbeitsgemeinschaft der<br />

Senior-Experten<br />

Kennedyallee 62–70<br />

(DSL-Gebäude)<br />

53175 Bonn<br />

Tel. 0228 / 3771257<br />

Fax 0228 / 3771258<br />

Internet:<br />

www.althilftjung.de<br />

Adressen der zuständigen Landessteuerberaterkammer<br />

bei :<br />

Bundessteuerberaterkammer<br />

Neue Promenade 4<br />

10178 Berlin<br />

Tel. 030 / 240087-0<br />

Fax 030 / 240087-99<br />

internet: www.bstbk.de<br />

Die jeweilige Landessteuerberaterkammer<br />

hilft Ihnen bei der<br />

Suche nach einem Steuerberater.


✃ ✃<br />

Bitte abtrennen und per Post oder Fax absenden!<br />

Name/Vorname<br />

Straße/Hausnummer<br />

PLZ/Ort<br />

Telefonnummer für evtl. Rückfragen<br />

Abweichende Versandanschrift<br />

Bestellcoupon<br />

An das<br />

Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Arbeit<br />

Referat Kommunikation und Internet (LP4)<br />

11019 Berlin<br />

❑ Broschüre „Ich-AG und<br />

andere Kleingründungen“<br />

mit Begleit-CD-ROM<br />

❑ CD-ROM „Softwarepaket<br />

für Gründer und junge Unternehmen“<br />

❑ Unternehmensnachfolge<br />

❑ Starthilfe<br />

❑ Kooperationen planen<br />

und durchführen<br />

❑ Wirtschaftliche Förderung<br />

❑ Wirtschaftspolitik für<br />

Kunst und Kultur<br />

Infoletter GründerZeiten<br />

❑ Nr. 3: „Forschung und<br />

Entwicklung“<br />

❑ Nr. 4: „Franchising“<br />

❑ Nr. 5: „Umweltschutz“<br />

❑ Nr. 6: „Existenzgründungsfinanzierung“<br />

❑ Nr. 7: „Kapitalbedarf<br />

und Rentabilität“<br />

❑ Nr. 8: „Verhandlungen“<br />

❑ Nr. 9: „Export“<br />

❑ Nr. 10: „Ausländische<br />

Gründungen“<br />

❑ Nr. 11: „Kooperationen“<br />

❑ Nr. 12: „Hochschulabsolventen“<br />

❑ Nr. 13: „Leasing“<br />

❑ Nr. 14: „Insolvenz und<br />

Neustart“<br />

❑ Nr. 15: „Personal“<br />

❑ Nr. 16: „Existenzgründung<br />

aus der<br />

Arbeitslosigkeit“<br />

❑ Nr. 17: „Gründungskonzept“<br />

❑ Nr. 18: „Forderungsmanagement“<br />

❑ Nr. 20: „Marketing“<br />

❑ Nr. 21: „Risikokapital“<br />

❑ Nr. 22: „Krisenmanagement“<br />

❑ Nr. 23: „Controlling“<br />

❑ Nr. 24: „Betriebliche<br />

Versicherungen“<br />

❑ Nr. 25: „Kostenrechnung“<br />

❑ Nr. 26: „Brancheninformationen“<br />

❑ Nr. 27: „Sicherheiten und<br />

Bürgschaften“<br />

❑ Nr. 28: „Preisgestaltung“<br />

Bestelladresse:<br />

Postfach 30 02 65,<br />

53182 Bonn<br />

Bestellungen<br />

per Fax:<br />

02 28 / 42 23-4 62 oder<br />

Telefon: 01888/615-4171<br />

Bestellung im Internet:<br />

www.existenzgruender.de<br />

❑ Nr. 29: „Internet“<br />

❑ Nr. 30: „Aus- und<br />

Weiterbildung“<br />

❑ Nr. 31: „Liquidität“<br />

❑ Nr. 32: „Beratung“<br />

❑ Nr. 33: „Rechtsformen“<br />

❑ Nr. 34: „Steuern“<br />

❑ Nr. 35: „Recht und<br />

Verträge“<br />

❑ Nr. 36: „Anmeldungen u.<br />

Genehmigungen“<br />

❑ Nr. 37: „Kunden<br />

gewinnen“<br />

❑ Nr. 38: „Buchführung“<br />

❑ Nr. 39: „Gründungsideen<br />

entwickeln“<br />

❑ Nr. 40: „Patente, Schutzrechte“<br />

❑ Nr. 41: „Persönliche<br />

Absicherung“<br />

❑ Nr. 42: „Standortwahl“<br />

❑ Nr. 43: „Netzwerke“<br />

❑ Nr. 44: „Kleingründungen“<br />

❑ Nr. 45: „Freie Berufe“<br />

❑ Nr. 46: „Unternehmensbewertung/<br />

Rating“<br />

❑ Nr. 47: „Qualitätsmanagement“<br />

❑ Nr. 48: „Handwerk“


Zufrieden? Ihre Meinung ist uns wichtig!<br />

Fragebogen bitte senden an:<br />

Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Arbeit<br />

Referat Kommunikation und Internet (LP4)<br />

11019 Berlin<br />

oder senden per FAX<br />

0 18 88 / 615 - 52 08<br />

1. Wie gefällt Ihnen das Arbeitsheft „ Früherkennung“ insgesamt?<br />

❑ sehr gut ❑ gut ❑ weniger gut ❑ gar nicht<br />

2. Hat Ihnen die Broschüre weitergeholfen?<br />

❑ sehr gut ❑ gut ❑ weniger gut ❑ gar nicht<br />

3. Wie beurteilen Sie folgende Teilaspekte?<br />

Informationsgehalt: ❑ sehr gut ❑ gut ❑ weniger gut ❑ gar nicht<br />

Verständlichkeit: ❑ sehr gut ❑ gut ❑ weniger gut ❑ gar nicht<br />

Übersichtlichkeit: ❑ sehr gut ❑ gut ❑ weniger gut ❑ gar nicht<br />

Praxisnähe: ❑ sehr gut ❑ gut ❑ weniger gut ❑ gar nicht<br />

Checklisten: ❑ sehr gut ❑ gut ❑ weniger gut ❑ gar nicht<br />

Das würde ich mir anders wünschen:<br />

4. Noch eine Frage zu Ihrer Person<br />

Ich bin/wir sind ❑ Unternehmer/in, Freiberufler/in ❑ Hochschule<br />

❑ Existenzgründer/in ❑ Verband/Institution<br />

❑ Unternehmensnachfolger/in<br />

❑ Berater/in<br />

❑ Sonstige<br />

Vielen Dank fürs Mitmachen!<br />

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit wünscht Ihnen viel Erfolg.<br />

Bitte abtrennen und per Post oder Fax absenden!<br />

✃ ✃


Herausgeber:<br />

Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Arbeit (BMWA)<br />

Referat Kommunikation und Internet (LP4)<br />

11019 Berlin<br />

Quelle:<br />

„Frühwarnsysteme für kleine und<br />

mittlere Unternehmen (KMU)“,<br />

Forschungsauftrag des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

1997, bearbeitet von GfAH<br />

mbH (Dortmund) und Horváth & Partner<br />

(Stuttgart).<br />

Konzeption, Redaktion und<br />

Gestaltung:<br />

Grunzke & Partner, Sinzig/Rhein<br />

Textliche Überarbeitung:<br />

Weigand GmbH, Stuttgart<br />

Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Arbeit, Bonn/Berlin<br />

Druck:<br />

Harz-Druckerei GmbH,<br />

Wernigerode<br />

Stand:<br />

6. überarbeitete Auflage<br />

Februar 2004<br />

Diese Broschüre ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit<br />

des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Arbeit. Sie wird<br />

kostenlos abgegeben und ist nicht<br />

zum Verkauf bestimmt.<br />

Der Umwelt zuliebe gedruckt<br />

auf Recyclingpapier.


Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Arbeit kostenlos herausgegeben. Sie darf weder<br />

von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern während eines<br />

Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für<br />

Europa-, Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen. Missbräuchlich ist insbesondere<br />

die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen<br />

der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer<br />

Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an<br />

Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Unabhängig davon, wann, auf welchem<br />

Weg und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfänger zugegangen ist, darf<br />

sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl nicht in einer<br />

Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Bundesregierung zugunsten<br />

einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte.

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