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Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück - NIW

Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück - NIW

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NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Positionierung, Spezialisierung und Perspektiven <strong>im</strong><br />

überregionalen Wettbewerb<br />

von<br />

Prof. Dr. Hans-Ulrich Jung (Projektleiter)<br />

Olaf Krawczyk<br />

Kai Weber<br />

<strong>im</strong> Auftrag der<br />

WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

<strong>Osnabrück</strong>er Land mbH<br />

Hannover, Januar 2004<br />

Königstraße 53 � D - 30175 Hannover Tel.: 0511 / 12 33 16 - 30 � Telefax: 12 33 16 - 55 � E-Mail: jung@niw.de<br />

Vorstand: Prof. Dr. Ludwig Schätzl (Vorsitz), Prof. Dr. Lothar Hübl (Stellvertr.) ⋅ Geschäftsführer: Dr. Rainer Ertel


II <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>


III <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Inhalt<br />

Seite<br />

Zusammenfassung V<br />

Einleitung 1<br />

Definition und Abgrenzung der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 3<br />

Baustein I: Veränderung der Rahmenbedingungen und Herausforderungen<br />

für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 7<br />

1. Demographischer Wandel 7<br />

2. Sozio-ökonomischer Wandel 9<br />

3. Medizinisch-technologischer Fortschritt 10<br />

4. Veränderungen der gesundheitspolitischen und rechtlichen Rahmenbedingungen 11<br />

Baustein II: Ergebnisse der Bestandsaufnahme 15<br />

1. Standortbedingungen und Wirtschaftsentwicklung <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 15<br />

2. Beschäftigte in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 16<br />

3. Kernbereich 21<br />

3.1 Stationäre Gesundheitsversorgung 21<br />

3.2 Ambulante Gesundheitsversorgung 27<br />

4. Pflegebereich 28<br />

5. Vorleistungs- und Zulieferbereich 30<br />

6. Kurorte 33<br />

7. Hochschulen und Bildung 36<br />

Baustein III: Perspektiven der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

und Handlungsempfehlungen 39<br />

1. Perspektiven der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 39<br />

2. Handlungsfelder für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 42<br />

2.1 Kooperationsförderung 43<br />

2.2 Entwicklung des Gesundheitstourismus 50<br />

2.3 Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal 54<br />

2.4 Ausbau der Angebote für individuelle Gesundheitsleistungen<br />

und Gesundheitsvorsorge 58<br />

2.5 Sicherung der Gesundheitsversorgung <strong>im</strong> ländlichen Raum 61<br />

2.6 Ausbau der Angebote für ältere Menschen 63<br />

3. Konsequenzen für die Brancheninitiative 66<br />

Literatur A - 1<br />

Tabellenanhang A - 3


IV <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>


Zusammenfassung<br />

V <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Im Mittelpunkt vergangener und aktueller Diskussionen über das deutsche Gesundheitswesen<br />

steht meist die Finanzierung des Systems bei zunehmender Inanspruchnahme<br />

von Leistungen und stagnierenden Einnahmen der gesetzlichen<br />

Leistungsträger. Aus volkswirtschaftlicher Sicht gehört die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

aber v.a. zu den wenigen Sektoren in Deutschland, die zusätzliche Beschäftigung<br />

induzieren. Die demographischen und sozio-ökonomischen Veränderungen in<br />

Deutschland führen dazu, dass der Gesundheitssektor auch zukünftig einen bedeutenden<br />

Wachstumsmarkt darstellt.<br />

Die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> als eine Querschnittsbranche umfasst dabei nicht nur<br />

ambulante und stationäre ärztliche, nichtärztliche und pflegerische Dienstleistungen,<br />

sondern auch die Herstellung von pharmazeutischen und medizintechnischen<br />

Produkten, das Gesundheitshandwerk, den Handel mit Arzne<strong>im</strong>itteln und<br />

Medizinprodukten, gesundheitsbezogene Forschung und Bildung sowie - mit zunehmender<br />

Bedeutung - auch Dienstleistungen der Gesundheitsvorsorge <strong>im</strong> Bereich<br />

Sport, Wellness und Tourismus.<br />

Die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Deutschland durchläuft einen Prozess tiefgreifender,<br />

sich beschleunigender Strukturveränderungen. Wesentliche Merkmale dieses<br />

Strukturwandels sind:<br />

- Standort- und Beschäftigungsgefährdungen durch Kosteneinsparungen <strong>im</strong><br />

Gesundheitswesen einerseits, aber<br />

- Chancen und Potenziale für neue Märkte, d.h. innovative Dienstleistungen und<br />

Produkte, sowie eine Zunahme der Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen<br />

andererseits,<br />

- ein zunehmender Wettbewerb zwischen den Leistungserbringern der Gesundheitsversorgung<br />

und damit auch<br />

- ein zunehmender Wettbewerb unter den Regionen (z.B. um Gesundheitstouristen<br />

und qualifizierte Arbeitskräfte).<br />

Mit über 13.000 Beschäftigten 1 , d.h. 14% der Gesamtbeschäftigung, hat die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

für die Wirtschaftsstruktur des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> eine<br />

sehr hohe Bedeutung. Alle Bereiche der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> sind überdurchschnittlich<br />

(Kernbereich / Gesundheitsversorgung, Pflegebereich) bis durchschnittlich<br />

(Vorleistungs- und Zulieferbereich, sonstige <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>) vertreten.<br />

Die vier Kurorte <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> und die Vielzahl der Rehabilitationseinrichtungen<br />

sind ein Merkmal, das auch <strong>im</strong> überregionalen Vergleich hervorsticht. Weitere<br />

Highlights der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land sind z.B.<br />

- das Herzzentrum <strong>Osnabrück</strong> - Bad Rothenfelde als eines der bedeutendsten<br />

Herzzentren in Deutschland,<br />

- das Diabeteszentrum Quakenbrück <strong>im</strong> Christlichen Krankenhaus Quakenbrück<br />

mit der Diabetes Akademie, der Deutschen Diabetes-Union und der Diätfachschule,<br />

1 Hinzu kommen mindestens 1.000 Selbstständige / Freiberufler <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

aktuell und zukünftig ein<br />

Wachstumsmarkt<br />

Querschnittsbranche<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Tiefgreifende, sich beschleunigendeStrukturveränderungen<br />

in der<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Hohe Bedeutung der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

in der<br />

Wirtschaftsstruktur des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong><br />

... Herzzentrum<br />

... Diabeteszentrum


... Studiengänge<br />

... Versandhandel<br />

... Dentaltechnik<br />

Aber in einigen Bereichen<br />

auch Mangel an herausragenden<br />

Akteuren<br />

Überdurchschnittliche<br />

Beschäftigungsgewinne<br />

in wettbewerbsfähiger<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Wachstum v.a. bei privat<br />

finanzierten Gesundheitsleistungen<br />

und <strong>im</strong><br />

Pflegebereich<br />

Zügiges Handeln erforderlich,<br />

aktuelle Strukturveränderungen<br />

als<br />

Chance begreifen<br />

VI <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

- überregional bedeutsame Studiengänge (z.B. Betriebswirtschaft <strong>im</strong> Gesundheitswesen,<br />

Lehramt für Gesundheitsberufe) und Forschungsschwerpunkte am<br />

Hochschulstandort <strong>Osnabrück</strong>,<br />

- drei bedeutende Unternehmen für den Versandhandel mit Diabetikerbedarf <strong>im</strong><br />

südlichen <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>,<br />

- eine Konzentration von Anbietern in der Dentaltechnik (Gerätehersteller,<br />

Zahntechniker, Studiengang Dentaltechnologie).<br />

Auf der anderen Seite fehlen in einigen Bereichen herausragende Akteure, die<br />

das <strong>Osnabrück</strong>er Land zu einer überregional wahrnehmbaren „Gesundheitsregion“<br />

machen würden. Dies wären beispielsweise ein medizinischer Fachbereich mit<br />

entsprechendem Studienangebot und einer Hochschulklinik, bedeutende Hightech-Hersteller<br />

von Medizinprodukten (z.B. von elektromedizinischen Geräten)<br />

oder überregional wettbewerbsfähige Anbieter <strong>im</strong> Gesundheitstourismus (z.B.<br />

Wellnesshotels der gehobenen Klasse).<br />

In der Vergangenheit ist die Beschäftigung in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> sowohl <strong>im</strong> Vergleich zur Beschäftigtenentwicklung <strong>im</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> insgesamt als auch <strong>im</strong> Vergleich zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> bundesweit<br />

überdurchschnittlich gewachsen. In einer wettbewerbsfähigen regionalen <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

werden auch künftig überdurchschnittliche Beschäftigungsgewinne<br />

zu erwarten sein. Die Strukturschwächen und Umstrukturierungsbedarfe <strong>im</strong><br />

Produzierenden Gewerbe sowie die divergierenden Entwicklungsaussichten in<br />

den einzelnen Branchen des Dienstleistungssektors (z.B. Öffentliche Verwaltung,<br />

Kreditgewerbe) machen die herausragende Bedeutung der - sowohl beschäftigungsintensiven<br />

als auch entwicklungsstarken – <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> für die<br />

Beschäftigungssituation <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> deutlich.<br />

Die Beschäftigungsentwicklung in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> wird aber voraussichtlich<br />

künftig etwas verhaltener ausfallen als in den 90er Jahren. Hauptgrund<br />

sind die von der Bundesregierung angestrebten Kosteneinsparungen in der Gesundheitsversorgung,<br />

die <strong>im</strong> Kernbereich der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> teilweise zu<br />

Beschäftigungsverlusten führen werden. Diesen Verlusten steht auf der anderen<br />

Seite das Wachstum bei privat finanzierten Gesundheitsleistungen, <strong>im</strong> Pflegebereich<br />

sowie bei den sonstigen Dienstleistungen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> gegenüber.<br />

Um auf die vielfältigen aktuellen Herausforderungen in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

zu reagieren, ist zügiges Handeln der Akteure <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> erforderlich.<br />

Die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> ist <strong>im</strong> Umbruch, weshalb sich bereits auch andere<br />

Regionen positionieren und ihre Kräfte bündeln (z.B. Ostwestfalen-Lippe). Entscheidend<br />

hierbei wird sein, sich mit den Strukturveränderungen in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

aktiv auseinander zu setzen und die Herausforderungen als Chance<br />

zu begreifen. Bei innovativen Dienstleistungen und Produkten muss eine Vorreiterrolle<br />

übernommen werden. Sich bietende Potenziale (z.B. Verbesserung der<br />

Kostenstrukturen, Effizienzsteigerung in der Patientenversorgung, Erschließung<br />

wachsender Märkte) müssen ausgeschöpft werden.


VII <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Um die notwendigen Aktivitäten zum Wohle des ganzen <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong><br />

zu koordinieren, wird eine „Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“ vorgeschlagen<br />

(siehe Übersicht „Die Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> Überblick“).<br />

Diese Brancheninitiative muss das noch vorherrschende Einzelkämpfertum und<br />

falsch verstandenes Konkurrenzdenken soweit wie möglich überwinden. Im Rahmen<br />

der „Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“ werden sechs Handlungsfelder<br />

mit einer Vielzahl von einzelnen Handlungsempfehlungen / Projektmöglichkeiten<br />

vorgeschlagen:<br />

1. Kooperationsförderung (Querschnittshandlungsfeld)<br />

2. Entwicklung des Gesundheitstourismus<br />

3. Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal<br />

4. Ausbau der Angebote an individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) und<br />

Gesundheitsvorsorge<br />

5. Sicherung der Versorgung <strong>im</strong> ländlichen Raum<br />

6. Ausbau der Angebote für ältere Menschen<br />

Für eine „Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>“ ist<br />

ein be<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> angesiedeltes Management erforderlich. Diese Umsetzungsstruktur<br />

muss langfristig ausgerichtet sein und soll <strong>im</strong> Rahmen der Brancheninitiative<br />

folgende Funktionen übernehmen:<br />

- Aufgreifen der Handlungsempfehlungen,<br />

- Initiierung und Begleitung von Projekten,<br />

- Motivierung und Koordination der regionalen Akteure,<br />

- Netzwerkmanagement und Kontaktvermittlung,<br />

- Förderung des regionalen Informations- und Erfahrungsaustauschs,<br />

- Kommunikation von Aktivitäten, Erfolgen und innovativen Angeboten innerhalb<br />

und ggf. auch außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> sowie<br />

- Controlling der Maßnahmen.<br />

Der mit dem Management der Brancheninitiative verbundene Aufwand für den<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> ist durch die oben skizzierten zu erwartenden Beschäftigungs-<br />

und Wertschöpfungszuwächse in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> gerechtfertigt.<br />

In der Wirtschaftsstruktur des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> ist die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

schon heute eine Stärke, die künftig weiter ausgebaut werden muss. Die<br />

beträchtlichen Chancen des Wachstumsmarktes <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> als regionaler<br />

Beschäftigungsmotor Nr. 1, aber auch die durch den verschärften Wettbewerb<br />

und die Strukturveränderungen möglichen Gefährdungen machen eine gesonderte<br />

Behandlung dieser Branche <strong>im</strong> Rahmen der Wirtschaftsförderung notwendig.<br />

Ohne ein Management der Brancheninitiative, das die genannten Funktionen<br />

wahrn<strong>im</strong>mt, besteht die Gefahr, dass die erarbeiteten Handlungsempfehlungen<br />

nicht konsequent umgesetzt werden können.<br />

Vorschlag: „Brancheninitiative<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“<br />

Be<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> angesiedeltes<br />

Management der<br />

Brancheninitiative erforderlich<br />

Zu erwartende Beschäftigungszuwächse<br />

in der<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

rechtfertigen Aufwand


Die Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> Überblick<br />

VIII <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Ziele für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

� Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Einrichtungen und Unternehmen<br />

� Sicherung und Ausbau von Beschäftigung in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

� Sicherung und Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und damit Steigerung<br />

der Attraktivität des <strong>Landkreis</strong>es als Wohn- und Arbeitsstandort<br />

Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> mit sechs Handlungsfeldern<br />

1. Kooperationsförderung<br />

Querschnittshandlungsfeld<br />

� Aufbau eines Netzwerkes „<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“<br />

zur regionalen Kooperationsförderung<br />

� Innovationsförd. und Technologietransfer<br />

� Aufbau eines qualifizierten Branchenverzeichnisses<br />

� Öffentlichkeitsarbeit für die Brancheninitiative<br />

� Veranstaltung regelmäßiger regionaler<br />

Foren zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

� Integration der Gesundheitsversorgung<br />

� Initiierung bzw. Förderung spezifischer<br />

Kooperationsformen<br />

3. Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem<br />

Personal<br />

� Ausbau von Ausbildungskooperationen<br />

� Entlastung der Krankenhausärzte von<br />

nicht zwingend ärztlichen Tätigkeiten<br />

� Imagekampagne für den Altenpflegeberuf<br />

� Ausbau der Fortbildungsangebote <strong>im</strong><br />

Hinblick auf Individuelle Gesundheitsleistungen<br />

(IGeL)<br />

� Schaffung eines Arbeitskräftepools<br />

5. Sicherung der Gesundheitsversorgung<br />

<strong>im</strong> ländlichen Raum<br />

� Verbesserung der Wettbewerbsposition<br />

von Krankenhausstandorten<br />

� Aufbau alternativer Verteilstrukturen für<br />

Medikamente<br />

� Werben für ärztliche Niederlassungen <strong>im</strong><br />

ländlichen Raum<br />

2. Entwicklung des Gesundheitstourismus<br />

� Neuausrichtung der klassischen Kurangebote<br />

auf Gesundheitstouristen (neue<br />

Angebote auf Basis der medizinischen<br />

Kompetenzen)<br />

� Aufwertung der für Gesundheitstourismus<br />

erforderlichen Infrastruktur<br />

� Marketinginitiative „Gesundheitstourismus”<br />

� Gemeinsames Kurortmanagement<br />

4. Ausbau der Angebote für individuelle<br />

Gesundheitsleistungen und Gesundheitsvorsorge<br />

� Aktivierung der regionalen Akteure zur<br />

Bereitstellung von IGeL<br />

� Sensibilisierung der Bevölkerung zur<br />

Inanspruchnahme von IGeL<br />

� Ausbau innovativer Angebote für die betriebliche<br />

Gesundheitsförderung<br />

6. Ausbau der Angebote für ältere Menschen<br />

� Verstärktes Angebot von alternativen<br />

Wohn- und Pflegeformen<br />

� Förderung der häuslichen Pflege<br />

Management der Brancheninitiative (angesiedelt be<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>)<br />

� Aufgreifen der Handlungsempfehlungen<br />

� Initiierung und Begleitung von Projekten<br />

� Motivierung und Koordination der regionalen Akteure<br />

� Netzwerkmanagement und Kontaktvermittlung<br />

� Förderung des regionalen Informations- und Erfahrungsaustauschs<br />

� Kommunikation von Aktivitäten, Erfolgen und innovativen Angeboten<br />

� Controlling der Maßnahmen


Einleitung<br />

1 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Der „Gesundheitsmarkt“ in Deutschland zählt zu den großen Wachstumsbereichen.<br />

Allein durch Dienstleistungen der Gesundheitsversorgung und Pflege sind in<br />

den letzten vier Jahren deutschlandweit fast 170.000 Arbeitsplätze entstanden, bis<br />

2020 dürften nach den Prognosen der Prognos AG weitere 700.000 Arbeitsplätze<br />

hinzukommen. Diese Prognose fußt auf der Annahme, dass auf Grund der zukünftigen<br />

demographischen Entwicklung die Nachfrage nach diesen Dienstleistungen<br />

steigt und die Möglichkeiten für Produktivitätssteigerungen bei personenbezogenen<br />

Dienstleistungen begrenzt sind 1 .<br />

Angesichts dieser Entwicklung steht das deutsche Gesundheitssystem zur Zeit vor<br />

großen Herausforderungen: Im Mittelpunkt der aktuellen Reformdiskussion steht<br />

die zukünftige Finanzierung unseres Gesundheitswesens und zugleich die Beitragsstabilität<br />

in der Sozialversicherung, um einen Anstieg der Lohnnebenkosten<br />

zu vermeiden.<br />

Aus der ökonomischen Perspektive hat nicht zuletzt durch die Stellungnahmen<br />

des Sachverständigenrates für die konzertierte Aktion <strong>im</strong> Gesundheitswesen<br />

(SVRKAG) ein Paradigmenwechsel bei der Beurteilung gesundheitsbezogener<br />

Aktivitäten stattgefunden. Unser Gesundheitswesen ist dabei nicht nur als ein<br />

konsumptiver Wohlfahrtssektor in unserer Gesellschaft zu sehen, er ist vielmehr<br />

auch ein produktiver Wirtschaftssektor. Dabei handelt es sich um eine Branche<br />

von beschäftigungsintensiven Dienstleistungen mit hohen Qualitätsanforderungen<br />

und vielfältigen Verflechtungen zu anderen Dienstleistungsbranchen sowie zum<br />

Verarbeitenden Gewerbe, die in der Vergangenheit ein erhebliches Wachstum<br />

erfahren hat 2 . Kurz: Die Gesundheit des Menschen ist ein Wirtschaftsfaktor.<br />

Vor diesem Hintergrund hat die WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Land mbH das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung<br />

<strong>NIW</strong> beauftragt, die regionalökonomischen Aspekte der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> zu untersuchen. Diese Studie soll dabei folgende Fragen<br />

beantworten:<br />

- Welchen allgemeinen Rahmenbedingungen unterliegen die verschiedenen<br />

Bereiche der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> und welchen Einfluss haben diese auf die<br />

zukünftige Entwicklung der Bereiche?<br />

- Welche Bedeutung haben die verschiedenen Bereiche der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

für die Wirtschaftsstruktur und -entwicklung <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>?<br />

Welche Bereiche der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> sind unterdurchschnittlich repräsentiert<br />

oder fehlen gar (v.a. vor dem Hintergrund regionaler Kooperationspotenziale)?<br />

- Welche wichtigen Einrichtungen, Unternehmen und Akteure sind in den verschiedenen<br />

Bereichen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> tätig?<br />

1 Prognos (2002)<br />

2 SVRKAG (1996)<br />

„Gesundheitsmarkt“ zählt<br />

zu den großen Wachstumsbereichen<br />

Deutsches Gesundheitssystem<br />

vor großen Herausforderungen<br />

Nicht nur konsumptiver<br />

Wohlfahrtssektor,<br />

sondern auch produktiver<br />

Wirtschaftssektor<br />

Untersuchung der<br />

regionalökonomischen<br />

Aspekte der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Einfluss der allgemeinen<br />

Rahmenbedingungen<br />

Bedeutung der verschiedenen<br />

Bereiche der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Einrichtungen, Unternehmen<br />

und Akteure


Position des <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Osnabrück</strong> <strong>im</strong> überregionalen<br />

Vergleich<br />

Handlungsnotwendigkeiten<br />

für Kooperationen<br />

Perspektiven der verschiedenen<br />

Bereiche der<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Zukünftig zu verfolgende<br />

Strategien<br />

Baustein I: Veränderungen<br />

der Rahmenbedingungen<br />

Baustein II: Bestandsaufnahme<br />

der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

Baustein III: Perspektiven<br />

der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> und<br />

Handlungsempfehlungen<br />

Betrachtungsebene zunächst<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>,<br />

zusätzlich aber<br />

auch Stadt <strong>Osnabrück</strong><br />

2 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

- Wie ist die Position der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>im</strong><br />

überregionalen Vergleich? Wie sind die verschiedenen Akteure <strong>im</strong> überregionalen<br />

Wettbewerb aufgestellt?<br />

- Welche Kooperationen bestehen in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong>? Wo gibt es Defizite, Handlungsnotwendigkeiten und Entwicklungspotenziale?<br />

- Welche Perspektiven haben die verschiedenen Bereiche der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> (u.a. vor dem Hintergrund der Intensivierung<br />

von Kooperationen und unter Berücksichtigung sich verändernder Rahmenbedingungen)?<br />

- Welche Strategien sollen bzw. können künftig verfolgt werden, um die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> zu stärken und besser <strong>im</strong> überregionalen<br />

Wettbewerb zu positionieren?<br />

Die Untersuchung gliedert sich in drei Teile:<br />

- Der Baustein I soll Einflussfaktoren auf das Angebot und die Nachfrage in der<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> benennen. Hierbei werden die bereits eingetretenen<br />

sowie möglichen Veränderungen der Rahmenbedingungen vor dem Hintergrund<br />

ihrer Auswirkungen auf die einzelnen Bereiche der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> abgeleitet.<br />

- Eine Bestandsaufnahme der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

erfolgt <strong>im</strong> Baustein II. Diese beruht sowohl auf einer sekundärstatistischen Analyse<br />

von Einrichtungen, Unternehmen und Betrieben und ihren Beschäftigten<br />

in den einzelnen Bereichen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> als auch auf einer Recherche<br />

zu existierender branchenbezogener Infrastruktur als Standortfaktor<br />

(Ausbildungs- und Forschungsinfrastruktur, Kooperationsnetzwerke und Kompetenzzentren,<br />

anerkannte Kurorte). Eine qualitative Beurteilung wird erst<br />

durch Expertengespräche mit unterschiedlichen Akteuren in den einzelnen Bereichen<br />

der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> möglich, die die Analyse um Aspekte bereichern,<br />

die auf anderem Wege nicht zu erfassen sind. Erst hierdurch lassen sich<br />

Entwicklungsperspektiven, Kooperationspotenziale, Hemmnisse und Handlungsbedürfnisse<br />

erkennen.<br />

- Die Erkenntnisse aus den ersten beiden Teilen münden <strong>im</strong> Baustein III in eine<br />

Beurteilung der Perspektiven der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>.<br />

Soweit es möglich ist, werden Handlungsempfehlungen für die einzelnen<br />

Bereiche der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> abgeleitet. Besonderes Augenmerk<br />

wird auf die Felder gelegt, in denen Handlungsbedarf besteht und in denen<br />

sich die Region nach außen profiliert bzw. stärker profilieren könnte.<br />

Die regionale Betrachtungsebene der Untersuchung konzentriert sich auftragsgemäß<br />

zunächst auf den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>. Aufgrund der engen Verflechtungen<br />

<strong>im</strong> Bereich der Gesundheitsversorgung und der intensiven Pendler- und Wanderungsbeziehungen<br />

wird aber i.d.R. auch die Stadt <strong>Osnabrück</strong> mit betrachtet. Wo<br />

möglich werden Daten und Befunde deshalb zusätzlich für das gesamte <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Land (Stadt und <strong>Landkreis</strong>) genannt.


Definition und Abgrenzung der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

3 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Rein definitorisch werden unter dem Begriff „<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“ zunächst alle<br />

wirtschaftlichen Aktivitäten subsummiert, die <strong>im</strong> Zusammenhang stehen mit<br />

- der Stärkung der Gesundheit und dem Vorbeugen von Krankheiten,<br />

- der Linderung und Heilung von Krankheiten sowie<br />

- der Pflege und Betreuung bei gesundheitlichen und altersbedingten Einschränkungen.<br />

Mit der Einführung der Gesundheitsberichterstattung des Statistischen Bundesamtes<br />

Ende der 90er Jahre wurden seitens des Amtes erstmals nicht nur die Tätigkeiten<br />

aus dem eigentlichen Kernbereich der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung<br />

betrachtet, sondern auch die vor- und nachgelagerten Bereiche<br />

wie bspw. die pharmazeutische und medizintechnische Industrie, das Gesundheitshandwerk<br />

und der Pflegebereich in die Analyse mit einbezogen 3<br />

(Abb. 0-1).<br />

Entsprechend der oben genannten Definition wird die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in<br />

dieser Studie erweitert um die vielfältigen unternehmerischen Aktivitäten <strong>im</strong> Bereich<br />

der Gesundheitsvorsorge. Die aktuelle öffentliche Diskussion um die Finanzierung<br />

des Sozialsystems hebt das Potenzial der Prävention hervor, Vorkommen<br />

und Folgekosten von vermeidbaren Erkrankungen stark beeinflussen zu können 4 .<br />

Hierzu zählen u.a. auch Sport- und Wellnessdienstleistungen sowie der Gesundheitstourismus.<br />

Mit vier Kurorten <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sind potenziell günstige<br />

Voraussetzungen für diesen Bereich gegeben.<br />

Darüber hinaus induziert die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> weitere Wertschöpfungs- und<br />

Beschäftigungseffekte in anderen, nicht direkt gesundheitsbezogenen Branchen<br />

der gewerblichen Wirtschaft. Diese direkten, durch Lieferbeziehungen induzierten<br />

Multiplikatoreffekte betreffen u.a. die Nahrungsmittel-, Textil- und Bekleidungsindustrie,<br />

das Baugewerbe, Versorgungswirtschaft und Verkehrsdienstleister aber<br />

auch andere Dienstleistungen <strong>im</strong> Bereich der Datenverarbeitung, des Catering<br />

oder bei Reinigungsdiensten. Diese Effekte können allerdings nicht ohne weiteres<br />

quantifiziert und noch viel weniger räumlich abgegrenzt werden. Dies bedarf einer<br />

Pr<strong>im</strong>ärerhebung in der gewerblichen Wirtschaft <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>.<br />

Sowohl der Bereich der Gesundheitsindustrie, der Prävention und des Gesundheitstourismus<br />

aber auch <strong>im</strong>mer stärker der Bereich der Gesundheitsversorgung<br />

der Bevölkerung mit ambulanten, stationären und pflegerischen Dienstleistungen<br />

unterliegen einem <strong>im</strong>mer stärker werdenden Standortwettbewerb. Die Entwicklungspotenziale<br />

in diesen Bereichen hängen neben den institutionellen und allgemeinen<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen insbesondere auch von der rechtzeitigen<br />

Anpassung dieser Unternehmen an allgemeine Entwicklungen <strong>im</strong> Ge-<br />

3 Statistisches Bundesamt (1998)<br />

4 Der erst kürzlich veröffentlichte „Gesundheitsreport 2003“ der Gmünder Ersatzkasse hat gezeigt,<br />

dass ein erheblicher Teil der Kosten der Krankenversicherung für die Gesundheitsversorgung<br />

der Versicherten durch verhinderbare „Volkskrankheiten“ wie Kreislauferkrankungen,<br />

Erkrankungen des Muskel- und Skelett-Systems sowie Krebserkrankungen entstanden sind<br />

(vgl. GEK, 2003).<br />

Enge Definition der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>:Gesundheitsversorgung<br />

...<br />

... aber auch Betrachtung<br />

auch der vor- und nachgelagerten<br />

Bereiche, z.B.<br />

Medizintechnik ...<br />

... sowie Gesundheitsvorsorge,Gesundheitstourismus<br />

/ Wellness etc.<br />

Darüber hinaus Effekte<br />

auch in nicht direkt gesundheitsbezogenen<br />

Branchen<br />

Stärker werdender Standortwettbewerb<br />

in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>


Einfluss der kommunalen<br />

Wirtschaftsförderung<br />

nicht nur auf gewerbliche<br />

Wirtschaft beschränkt<br />

Fünf Untersuchungsbereiche:<br />

Kernbereich der medizinischenGesundheitsversorgung<br />

Abb. 0-1: Struktur der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

4 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

(Gesundheitsversorgung<br />

+ Pflege)<br />

Quelle: IAT - Institut Arbeit und Technik, Gelsenkirchen, ergänzt<br />

sundheitswesen, <strong>im</strong> Krankheitsgeschehen, <strong>im</strong> medizinisch-technischen Fortschritt<br />

sowie von der Innovationsfähigkeit dieser Unternehmen ab. Ihre regionale Verteilung<br />

ist dabei auf infrastrukturelle, zentralitätsbedingte, wissenschaftliche, oder<br />

auch - wie <strong>im</strong> Falle des Kur- und Gesundheitstourismus - auf naturräumliche<br />

Standortfaktoren zurückzuführen.<br />

Vor dem Hintergrund des Standortwettbewerbs der Regionen als auch der Sicherung<br />

der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung stellt sich die Frage nach der<br />

Wettbewerbsfähigkeit sowie Kompetenzfeldern zur Profilierung der Unternehmen<br />

der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>. Die Interventionsmöglichkeiten<br />

der kommunalen Wirtschaftsförderung zur Standortsicherung der Unternehmen<br />

beschränken sich dabei nicht nur auf die gewerbliche Wirtschaft, auch wenn<br />

<strong>im</strong> Kernbereich der Einfluss auf den Faktoreinsatz durch das gesetzliche Regelwerk<br />

eingeschränkt ist.<br />

Die vorliegende Analyse gliedert die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in fünf Untersuchungsbereiche:<br />

- Der Kernbereich der medizinischen Gesundheitsversorgung umfasst die ambulante<br />

ärztliche, zahnärztliche und nichtärztliche (Heilpraktiker, Physiotherapeuten,<br />

Masseure, Hebammen etc.) Gesundheitsversorgung, die stationäre


5 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

und teilstationäre Gesundheitsversorgung in allgemeinen Krankenhäusern (Akutversorgung),<br />

Fachkliniken sowie Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen.<br />

Dieser Bereich ist in weiten Teilen reguliert über das Sozialgesetzbuch.<br />

Leistungserbringer innerhalb des gesetzlichen sozialen Sicherungssystems<br />

müssen von den Sozialversicherungsträgern anerkannt sein, der öffentlichen<br />

Hand obliegen hier wesentliche Gestaltungsaufgaben <strong>im</strong> Krankenhaus-, Ärzteund<br />

Rettungswesen. Die Finanzierung der Leistungen <strong>im</strong> Kernbereich erfolgt<br />

zu zwei Dritteln durch die Sozialversicherung.<br />

- Zu dem Bereich der Pflegedienstleistungen und –einrichtungen gehören sowohl<br />

Einrichtungen der ambulanten Pflege als auch stationäre und teilstationäre<br />

Pflegeeinrichtungen. Auch in diesem Bereich ist der Großteil der Leistungserbringung<br />

und ihre Finanzierung über das Sozialgesetzbuch geregelt und<br />

durch die öffentliche Hand ausgestaltet (Pflegebedarfsplanung).<br />

- Vorleistungs- und Zulieferindustrien (Health Care Industries) und Handel: Diesem<br />

Bereich wird die Herstellung von sowie der Groß- und Facheinzelhandel<br />

mit Arzne<strong>im</strong>itteln (Apotheken) und Medizinprodukten zugeordnet. Im Verarbeitenden<br />

Gewerbe können dabei nur die statistisch eindeutig erfassbaren Wirtschaftszweige<br />

der pharmazeutischen und medizintechnischen Industrie berücksichtigt<br />

werden. Verbundene Branchen als Zulieferer von Komponenten,<br />

die einem anderen Wirtschaftszweig angehören, können hier statistisch nicht<br />

erfasst werden. Dabei handelt es sich - um nur die Bedeutendsten zu nennen -<br />

um die IT-Branche, die Maschinenbau- und Elektrotechnische Industrie, die<br />

optische und feinmechanische Industrie sowie die chemische Industrie, in denen<br />

ein nicht best<strong>im</strong>mbarer Teil der Produktion auf pharmazeutische bzw. medizinische<br />

und medizintechnische Waren, Vorprodukte oder Komponenten<br />

entfällt.<br />

- Der erweiterte Bereich von Gesundheitsdienstleistungen erfasst Einrichtungen<br />

des Gesundheitstourismus und Wellnessdienstleistungen. Hierzu zählen personenbezogene<br />

Dienstleistungen zur Gesundheitsvorsorge in Sport- und Fitnesseinrichtungen,<br />

Bäder und Saunen, Masseure, Therapeuten und Anbieter<br />

alternativer Heilmethoden sowie das Beherbergungswesen mit gesundheitsbezogenem<br />

Dienstleistungsangebot. Hierbei handelt es sich um Dienstleistungen,<br />

die auf die privatfinanzierte Nachfrage ausgerichtet sind und keine Anerkennung<br />

durch die Sozialversicherungsträger bedürfen, dennoch besteht in einigen<br />

Bereichen eine enge Verflechtung zu medizinischen Dienstleistungen <strong>im</strong><br />

Kernbereich und dem Kur- und Bäderwesen.<br />

- Bildung, Forschung und Wissenschaft sind ein bedeutender regionaler Standortfaktor<br />

hinsichtlich der Ausbildung von Humankapital als auch ihrer Funktion<br />

<strong>im</strong> Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) innerhalb des Innovationssystems.<br />

Die Untersuchung dieses Bereiches erfolgt also weniger unter dem Aspekt<br />

von Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekten, sondern vielmehr in<br />

der Analyse ihres Beitrages zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

durch Ausbildung sowie F&E. Gegenstand der Untersuchung sind hier Hochschulen<br />

sowie außeruniversitäre öffentliche wie auch private Forschungseinrichtungen<br />

mit gesundheitsbezogenem Inhalt, Berufs- und Fachschulen.<br />

Gemäß der eingangs definierten Kriterien und der Bedeutung des Vorsorgeaspektes<br />

ist die Ernährungswirtschaft ebenfalls als ein Bestandteil der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

zu betrachten. Neben Herstellern diätischer Nahrungsmittel finden<br />

Pflegedienstleistungen<br />

und –einrichtungen<br />

Vorleistungs- und Zulieferindustrien<br />

und Handel<br />

Erweiterter Bereich von<br />

Gesundheitsdienstleistungen<br />

Bildung, Forschung und<br />

Wissenschaft<br />

Nicht einbezogen:<br />

Ernährungswirtschaft und<br />

Landwirtschaft


6 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

<strong>im</strong>mer mehr Nahrungsmittelproduzenten über funktionelle Lebensmittel (Functional<br />

Food) – Lebensmittel, die einen gesundheitlichen Nutzen versprechen – Zugang<br />

zum „Gesundheitsmarkt“. Und auch in der landwirtschaftlichen Pr<strong>im</strong>ärproduktion<br />

rücken Aspekte der Gesundheit unter Qualitätsgesichtspunkten <strong>im</strong>mer<br />

mehr ins Interesse der Verbraucher. Andererseits ist in epidemiologischen Studien<br />

<strong>im</strong>mer wieder der Zusammenhang zwischen ungünstigen Ernährungsgewohnheiten<br />

und dem Auftreten von best<strong>im</strong>mten Krankheiten (wie bspw. Herz-<br />

Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus, chronische Krankheiten der Leber und<br />

anderer Verdauungsorgane) hergestellt worden. Die Identifizierung von gesundheitsfördernden<br />

Nahrungsmitteln ist also nicht ohne weiteres und vor allem nicht<br />

ohne ernährungswissenschaftliche Begleitung zu vollziehen. Die gesundheitsfördernde<br />

oder -beeinträchtigende Wirkung ist letztendlich vom Konsumverhalten<br />

des Endverbrauchers abhängig und entzieht sich somit der Beurteilung der Gutachter.<br />

Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen gesundheitsfördernden Nahrungsmitteln<br />

und wirtschaftlichen Aktivitäten in den entsprechenden Wirtschaftssektoren<br />

ist nur schwerlich möglich, deshalb wird die Ernährungswirtschaft nicht in<br />

die Betrachtung einbezogen.


7 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Baustein I<br />

Veränderung der Rahmenbedingungen und<br />

Herausforderungen für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Die Entwicklung von Angebot und Nachfrage in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in der<br />

Vergangenheit ist auf unterschiedliche gesellschaftliche, ökonomische und politische<br />

Einflussfaktoren zurückzuführen, die auch die zukünftigen Herausforderungen<br />

darstellen: der demographische Wandel, sozio-ökonomische Veränderungen<br />

in der Gesellschaft, der medizinisch-technische Fortschritt sowie der Wandel der<br />

gesundheitspolitischen institutionellen Rahmenbedingungen 5 .<br />

Diese Einflussfaktoren sind Gegenstand der öffentlichen gesundheitspolitischen<br />

Diskussion. Auch wenn durchaus kausale Zusammenhänge zwischen diesen<br />

Faktoren und der vergangenen Entwicklung von Angebot und Nachfrage in der<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> bestehen, wird die zukünftige Entwicklung dieser Faktoren<br />

und die daraus resultierenden Konsequenzen für das Angebot, die Nachfrage und<br />

vor allem die Finanzierung von Gesundheitsdienstleistungen in der Wissenschaft<br />

kontrovers diskutiert 6 .<br />

Für die Unternehmen, Einrichtungen und anderen Akteure der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> ist es vor dem Hintergrund des Standortwettbewerbs<br />

unverzichtbar, diese Veränderungen wahrzunehmen, regionale Besonderheiten<br />

zu kennen und sich auf mögliche Herausforderungen rechtzeitig einzustellen.<br />

1. Demographischer Wandel<br />

Die Altersstruktur der bundesdeutschen Bevölkerung verschiebt sich zunehmend<br />

aufgrund eines Rückgangs der Geburtenrate als auch einer zunehmenden Lebenserwartung,<br />

die vor allem auf eine verbesserte medizinische Versorgung zurückzuführen<br />

ist. Als Ergebnis dieser Entwicklung lassen sich drei Prozesse beschreiben<br />

7 :<br />

- die absolute Zahl älterer Menschen n<strong>im</strong>mt zu,<br />

- der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung n<strong>im</strong>mt zu,<br />

- die Zahl von hochbetagten Menschen (Menschen <strong>im</strong> achten Lebensjahrzehnt<br />

und älter) n<strong>im</strong>mt zu.<br />

Über die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Nachfrage nach Gesundheitsund<br />

Pflegedienstleistungen gibt es unterschiedliche Ansichten. Die „Kompressionsthese“<br />

prognostiziert einen zunehmend besseren gesundheitlichen Zustand<br />

der Bevölkerung und die Kompression gesundheitlicher Probleme auf die letzte<br />

5 Vgl. Hilbert u.a. (2002)<br />

6 Vgl. hierzu SVRKAG (1996) und DIW (2001)<br />

7 Hilbert u.a. (2002)<br />

Gesellschaftliche, ökonomische<br />

und politische<br />

Einflussfaktoren in der<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Kontroverse Diskussion<br />

der künftigen Bedeutung<br />

der Einflussfaktoren<br />

Rechtzeitig auf mögliche<br />

Herausforderungen einstellen<br />

Steigende Zahl älterer<br />

Menschen und Hochbetagter,<br />

zunehmender Anteil<br />

älterer Menschen<br />

„Kompressionsthese“:<br />

kaum Veränderung der<br />

Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen


„Medikalisierungsthese“:<br />

Deutliche Ausweitung der<br />

Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen<br />

„B<strong>im</strong>odales Konzept“:<br />

Moderater Anstieg der<br />

Nachfrage<br />

Steigende Ansprüche an<br />

die bedarfs- und altersgerechte<br />

Versorgung<br />

Bis zum Jahr 2020 fast ein<br />

Fünftel der Bevölkerung<br />

<strong>im</strong> Rentenalter<br />

Zunahme <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

deutlich höher als in der<br />

Stadt <strong>Osnabrück</strong><br />

8 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Lebensphase. Die Abnahme der Morbidität 8 in den Jahren davor ist auf eine Verbesserung<br />

der Arbeitsbedingungen (verbesserter Arbeits- und Gesundheitsschutz,<br />

kürzere Wochen- und Lebensarbeitszeit), ein zunehmendes Gesundheitsbewusstsein<br />

und zunehmende Nachfrage nach präventiven Leistungen sowie eine verbesserte<br />

Gesundheitsversorgung durch den medizinisch-technischen Fortschritt<br />

zurückzuführen. In diesem Szenarium ist keine spürbare Veränderung der Nachfrage<br />

nach Gesundheitsdienstleistungen zu erwarten.<br />

Die „Medikalisierungsthese“ hingegen sieht in der Zunahme der Lebenserwartung<br />

durch den medizinisch-technischen Fortschritt eine Zunahme der Gesamtmorbidität<br />

<strong>im</strong> Verhältnis zur Gesamtbevölkerung, insbesondere durch altersbedingte<br />

Erkrankungen und die Zunahme von zusätzlichen Krankheitsrisiken mit steigendem<br />

Alter. In der Konsequenz wird eine deutliche Ausweitung der Nachfrage nach<br />

Gesundheitsdienstleistungen erwartet.<br />

Als Synthese beider Theorien und beruhend auf Erkenntnissen aus dem Ausland<br />

beschreibt das „b<strong>im</strong>odale Konzept“, dass die Zahl der gesunden Jahre zwar zun<strong>im</strong>mt,<br />

das Altern der Bevölkerung jedoch insgesamt zu einem Anstieg der Nachfrage<br />

nach Gesundheits- und Pflegeleistungen führen wird – wenn auch nicht in<br />

dem Ausmaße, wie es durch die Medikalisierungsthese erwartet werden könnte 9 .<br />

Die Entwicklung der Vergangenheit lässt vermuten, dass durch die demographischen<br />

Veränderungen und eine relative Zunahme der Mult<strong>im</strong>orbidität bei älteren<br />

Menschen in Zukunft eine Ausweitung der Nachfrage nach gerontomedizinischen<br />

und pflegerischen Dienstleistungen mit sich bringen werden. Hinzu kommen steigende<br />

Ansprüche an die bedarfs- und altersgerechte Versorgung (Enthospitalisierung<br />

der Altenpflege) sowie einen Rückgang der informellen familiären Pflege,<br />

insbesondere durch eine steigende Frauenerwerbstätigkeit, die eine Zunahme bei<br />

Pflegedienstleistungen erfordern werden 10 .<br />

Zur demographischen Situation <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

Der Anteil älterer Menschen (über 65 Jahre) an der Bevölkerung <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Land ist zwischen 1982 und 2002 von 15 % auf 16 % noch vergleichsweise moderat<br />

angestiegen. Bis zum Jahr 2020 wird erwartet, dass fast ein Fünftel der Bevölkerung<br />

<strong>im</strong> Rentenalter sein werden (Übersicht I-1) 11 . Das sind rund 25.000 über<br />

65-jährige Einwohner mehr als heute. Noch sehr viel größer wird der Anstieg bei<br />

den Hochbetagten über 85 Jahre ausfallen, deren Zahl von knapp 10.000 auf über<br />

15.000 um 1/3, ihr Anteil auf knapp 3 % der Gesamtbevölkerung steigen wird.<br />

Dabei fällt das jahresdurchschnittliche Wachstum der über 65- und der über 85jährigen<br />

zwischen 2002 und 2020 <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sehr viel stärker aus<br />

als in der Stadt <strong>Osnabrück</strong>. Dies ist insbesondere auch auf Migration von Bevölkerung<br />

dieser Altersgruppen aus der Stadt in den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> zurückzufüh-<br />

8 Morbidität beschreibt das zahlenmäßige Verhältnis zwischen der kranken und gesunden Bevölkerung<br />

9 Zu den Thesen vgl. Deutscher Bundestag (1998)<br />

10 Vgl. SVRKAG (1996) und Hilbert u.a. (2002)<br />

11 Arbeitsmarkbilanzen für das <strong>Osnabrück</strong>er Land 2002 bis 2020, Gutachten <strong>im</strong> Auftrag der<br />

WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>Osnabrück</strong>er Land mbH, 2003.


9 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Übersicht I-1: Bevölkerungsentwicklung <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land 1982 bis 2002 und Prognose<br />

bis 2020 nach Altersgruppen<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

1982 1992 2002 2010 2020 ´82-´02* ´02-´20*<br />

Bis unter 18 77.969 69.102 81.203 73.687 64.322 0,20 -1,29<br />

18 bis unter 65 169.426 203.215 220.890 229.576 239.261 1,34 0,44<br />

65 bis unter 85 38.508 39.587 47.938 58.722 64.122 1,10 1,63<br />

85 und älter 2.594 4.372 5.840 7.246 10.445 4,14 3,28<br />

insgesamt 288.497 316.276 355.871 369.231 378.149 1,05 0,34<br />

Stadt <strong>Osnabrück</strong><br />

Bis unter 18 32.080 27.085 26.220 22.732 19.435 -1,00 -1,65<br />

18 bis unter 65 98.218 110.301 108.541 106.692 104.963 0,50 -0,19<br />

65 bis unter 85 25.326 25.146 25.823 27.349 26.442 0,10 0,13<br />

85 und älter 1.579 2.611 3.611 4.402 5.025 4,22 1,85<br />

insgesamt 157.203 165.143 164.195 161.175 155.866 0,22 -0,29<br />

<strong>Osnabrück</strong>er Land (Stadt und <strong>Landkreis</strong>)<br />

Bis unter 18 110.049 96.187 107.423 96.419 83.757 -0,12 -1,37<br />

18 bis unter 65 267.644 313.516 329.431 336.268 344.224 1,04 0,24<br />

65 bis unter 85 63.834 64.733 73.761 86.071 90.564 0,73 1,15<br />

85 und älter 4.173 6.983 9.451 11.648 15.470 4,17 2,78<br />

insgesamt 445.700 481.419 520.066 530.406 534.015 0,77 0,15<br />

*) jahresdurchschnittliche Veränderung in %<br />

Quelle: Arbeitsmarkbilanzen für das <strong>Osnabrück</strong>er Land 2002 bis 2020, Gutachten <strong>im</strong> Auftrag der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

<strong>Osnabrück</strong>er Land mbH, 2003.<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />

ren. Als Folge hiervon ist auch eine Verschiebung benötigter Kapazitäten in der<br />

Gesundheitsversorgung, vor allem aber bei Pflegedienstleistungen von der Stadt<br />

in den <strong>Landkreis</strong> zu erwarten.<br />

2. Sozio-ökonomischer Wandel<br />

Das Freizeitverhalten der deutschen Bevölkerung ist zunehmend durch gesundheitsfördernde<br />

Aktivitäten geprägt. Immer mehr Menschen widmen einen zunehmenden<br />

Teil ihrer Freizeit und ihres Einkommens für die Erhaltung ihrer Gesundheit.<br />

Freizeitforscher sehen diese Entwicklung zum einen <strong>im</strong> Zusammenhang mit<br />

dem steigenden Leistungsdruck in der Gesellschaft und der Zunahme von Zivilisationskrankheiten<br />

durch einen unangepassten Lebensstil, aber auch darin begründet,<br />

dass durch die zunehmende Leistungseinschränkung durch die Sozial-<br />

Bereitschaft zu gesundheitsförderndenAktivitäten<br />

steigt in der Bevölkerung<br />

an ...


... deshalb auch zunehmenden<br />

Zahl von Anbietern<br />

Ruheständler gewinnen<br />

als Zielgruppe an Bedeutung<br />

10 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

versicherungsträger das Bewusstsein der Bevölkerung wächst, mehr für die Gesundheitsvorsorge<br />

zu tun 12 .<br />

Diese Entwicklung findet ihren Ausdruck in einer zunehmenden Zahl von Anbietern<br />

von Sport- und Wellnessdienstleistungen sowie <strong>im</strong> Gesundheitstourismus,<br />

gesunden Lebensmitteln, Nahrungsmittelergänzungs- und OTC-Produkten 13 ,<br />

Home-Care-Produkten uvm.. Gesundheit wird zu einem dominanten, gesellschaftlich<br />

akzeptierten Kaufmotiv. Dabei steigen die Ausgaben für Gesundheit mit zunehmenden<br />

Einkommen, was Gesundheit als superiores Gut auszeichnet.<br />

Die Struktur der Konsumenten ist dabei auf Grund der derzeitigen demographischen<br />

Entwicklung zunehmend durch die Gruppe der Ruheständler geprägt. Die<br />

verschiedensten Formen der Vorruhestandsprogramme, Frühverrentung und Altersteilzeit<br />

sorgen dafür, dass <strong>im</strong>mer mehr Menschen schon vor dem gesetzlichen<br />

Rentenalter in den Ruhestand gehen. Auch gehören „Armut“ und „Alter“ heute<br />

vielfach nicht mehr zusammen. Der Anteil der Sozialhilfeempfänger der<br />

65-jährigen und älter hat sich von über 20% 1980 auf 6% <strong>im</strong> Jahr 2000 verringert.<br />

Das so genannte „Dritte Alter“ ist heute mehr und mehr geprägt durch eine bessere<br />

Gesundheit und ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein, eine bessere finanzielle<br />

Absicherung, hohe Qualitätsansprüche, geringere familiäre Integration und<br />

zunehmende Singularisierung sowie ein differenziertes Freizeitinteresse. Diese<br />

Zielgruppe wird in Zukunft ein großes Gewicht einnehmen. Für Anbieter der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

ist es dabei von Bedeutung, sich auf die verändernden Ansprüche<br />

durch ein zielgruppenspezifisches Angebot einzustellen 14 .<br />

3. Medizinisch-technologischer Fortschritt<br />

Verbesserung der medizinischen<br />

Möglichkeiten in<br />

Diagnose, Therapie, Prävention,<br />

Rehabilitation<br />

Tendenzen in der Medizintechnologie<br />

und der<br />

Pharmazie<br />

Der medizinisch-technologische Fortschritt ist ausschlaggebender Faktor für die<br />

Verbesserung der medizinischen Möglichkeiten in der Diagnose, Therapie, Prävention<br />

bzw. Rehabilitation und somit für die Verbesserung der Lebensqualität 15 .<br />

Medizinisch-technologischer Fortschritt schlägt sich nieder in neuen oder verbesserten<br />

Behandlungsmethoden, Medizinprodukten und Arzne<strong>im</strong>itteln sowie Prozessinnovationen.<br />

Zunehmend sind Innovationen in der medizintechnischen und<br />

pharmazeutischen Industrie auf Entwicklungen in der Biotechnologie, der Gentechnologie<br />

sowie der Informations- und Kommunikationstechnologie zurückzuführen.<br />

Der Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion <strong>im</strong> Gesundheitswesen sieht<br />

die Medizintechnologie sowie die Pharmazie von folgenden Tendenzen beherrscht<br />

16 :<br />

- Verbesserung der bildgebenden Verfahren mit nicht-invasiver Quantifizierung<br />

physiologischer Prozesse,<br />

12 Vgl. AFW (2001)<br />

13 OTC = Over The Counter; nicht verschreibungspflichtige Medikamente<br />

14 Vgl. Lehr (2001)<br />

15 Vgl. SVRKAG (1997)<br />

16 Vgl. SVRKAG (1997)


11 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

- Rückgang der traditionellen Operationsverfahren aufgrund der Weiterentwicklung<br />

der Mikrotherapie und Mikrotechnik (die fortschreitende Miniaturisierung<br />

in den Bereichen der min<strong>im</strong>al-invasiven Chirurgie und Diagnostik, der<br />

interventionellen Radiologie, Kardiologie und Urologie ermöglicht <strong>im</strong>mer weniger<br />

belastende, hochpräzise Eingriffe),<br />

- Integration biotechnologischer Methoden in der Medizintechnik,<br />

- Entwicklung von Kleinstmaschinen, -pumpen und -fräsen sowie von Mikrorobotern<br />

für den Einsatz <strong>im</strong> menschlichen Körper,<br />

- sinkende Preise für Informations- und Kommunikationstechnologie.<br />

In der pharmazeutischen Industrie sind insbesondere die Entwicklungen in der<br />

Gentechnologie und deren Umsetzung in neue Produkte für zusätzliche Therapiemöglichkeiten<br />

zukunftsweisend.<br />

Der medizinisch-technische Fortschritt hat in der Vergangenheit zu einer wesentlichen<br />

Verbesserung der Gesundheitsversorgung geführt. Mit der Ausweitung des<br />

Leistungsangebots ist auch eine Nachfrageausweitung einher gegangen, so dass<br />

unter Kostengesichtspunkten Effizienzvorteile zum Teil kompensiert werden. Dies<br />

führt auch <strong>im</strong>mer wieder zur Zurückhaltung der Sozialversicherungsträger bei der<br />

Anerkennung von Produkt- oder Prozessinnovationen.<br />

In einem zukünftig zunehmenden Wettbewerb unter den Leistungsanbietern auf<br />

Grund veränderter gesundheitspolitischer Rahmenbedingungen wird aber gerade<br />

die Qualitäts- wie Produktivitätssteigerung, die insbesondere auch über den medizinisch-technischen<br />

Fortschritt erreicht werden kann, entscheidendes Kriterium für<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der Standorte sein.<br />

4. Veränderungen der gesundheitspolitischen und rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen<br />

Das Gesundheitssystem bzw. das System der Sozialversicherung zur Finanzierung<br />

von Gesundheitsleistungen nach dem Solidaritätsprinzip steht aktuell vor<br />

großen Herausforderungen. Zum einen ist eine wachsende Nachfrage nach Gesundheitsleistungen<br />

sozial gerecht und qualitativ hochwertig zu befriedigen, zum<br />

anderen sind die Gesundheitsausgaben entsprechend der Einnahmesituation zu<br />

regulieren und die Beitragssätze stabil zu halten, um einen Anstieg der Lohnnebenkosten<br />

zu vermeiden.<br />

Die Veränderungen in der Sozialgesetzgebung in der Vergangenheit hatten vornehmlich<br />

Kürzungen der beitragsfinanzierten Leistungen sowie Erhöhungen der<br />

Selbstbeteiligungen zur Folge. Diese Eingriffe wirkten sich eher in einem verlangsamten<br />

Wachstum der Gesundheitsausgaben aus als in einer Reduzierung. Die<br />

Sozialversicherungsträger konnten über die gesetzlichen Anpassungen nur kurzfristig<br />

Einspareffekte, insbesondere auf Kosten der privaten Haushalte, erzielen.<br />

Der Anteil der privaten Haushalte an den Gesundheitsausgaben hat sich dabei<br />

zwischen 1992 und 2000 von 10 % auf 13 % erhöht. Auch die neue Gesundheitsreform,<br />

die am 01.01.2004 in Kraft treten soll, hat in erster Linie Elemente der<br />

Leistungsausgrenzung und Ausweitung der Selbstbeteiligung zum Inhalt.<br />

Besondere Bedeutung der<br />

Gentechnologie<br />

Ausweitung des Leistungsangebots<br />

bewirkt<br />

auch steigende Nachfrage<br />

Gleichermaßen QualitätsundProduktivitätssteigerung<br />

erforderlich<br />

Aktuell große Herausforderungen<br />

für das Gesundheitssystem<br />

nach<br />

dem Solidaritätsprinzip<br />

Bisherige Reformen haben<br />

das Wachstum der<br />

Gesundheitsausgaben<br />

allenfalls verlangsamt


Partielle Einsparungen<br />

durch Ausgabensteigerungen<br />

an anderer Stelle<br />

kompensiert<br />

Auswirkungen der Einsparungen<br />

auf Unternehmen<br />

und Einrichtungen<br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Wirtschaftlichkeits- und<br />

Produktivitätsreserven<br />

mobilisieren<br />

Gesundheitsreformgesetz<br />

vom Jahr 2000:<br />

... sektorenübergreifende<br />

Verträge von Kassen und<br />

Leistungserbringern<br />

... Einführung von Fallpauschalen<br />

in der stationären<br />

Behandlung<br />

Gesundheitsreform 2004,<br />

Beitragsstabilität durch:<br />

12 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Ein Rückgang der Nachfrage und damit verbunden ein absoluter Rückgang der<br />

Ausgaben stellte sich bei nur wenigen Einrichtungen und Leistungsarten ein. Dies<br />

betraf insbesondere Ausgaben <strong>im</strong> Bereich der Prävention, Ausgaben für Hilfsmittel<br />

und Zahnersatz sowie Ausgaben für Leistungen, die durch Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen<br />

erbracht worden sind. Diese Einsparungen sind aber wiederum<br />

durch Ausgabensteigerungen für andere Leistungsarten (bspw. stationäre<br />

und ambulante Versorgung, Arzne<strong>im</strong>ittel) kompensiert worden 17 .<br />

Von den Einsparungen sind auch Unternehmen und Einrichtungen <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong> betroffen. Seit 1996 ist ein Rückgang der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen<br />

– auf den <strong>Landkreis</strong> entfallen zahlreiche Einrichtungen dieser<br />

Art, insbesondere in den Kurorten – zu verzeichnen. Auch <strong>im</strong> Gesundheitshandwerk<br />

ist anzunehmen, dass die Gesetzesänderungen <strong>im</strong> Jahr 1997 bei Unternehmen<br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> zunächst zu Umsatzeinbußen geführt haben, insbesondere<br />

bei Zahntechnikern 18 . Längerfristig haben sich die Ausgaben jedoch<br />

entsprechend dem Bedarf auf das Ausgangsniveau eingependelt.<br />

Da Leistungskürzungen und Erhöhung der Zuzahlungen nicht zu einer dauerhaften<br />

Entlastung der Sozialversicherungsträger geführt haben, scheint es für die<br />

Zukunft von Bedeutung zu sein, die Wirtschaftlichkeits- und Produktivitätsreserven<br />

zu mobilisieren, die in Form von Doppel- und Mehrfachuntersuchungen, Ineffizienz<br />

in Verwaltung und Logistik, überteuerten Produkten und einem verzögerten Einsatz<br />

von neuen innovativen Produkten und Prozessen zu einem unwirtschaftlichen<br />

Mitteleinsatz führen 19 .<br />

Mit dem Gesundheitsreformgesetz vom Jahr 2000 sind erste Schritte in diese<br />

Richtung unternommen worden:<br />

- Seit dem Gesundheitsreformgesetz 2000 wird den Krankenkassen gewährt,<br />

sektorenübergreifende Verträge mit Leistungserbringern oder Gruppen von<br />

Leistungserbringern schließen zu können, um so neue Versorgungs- und Vergütungsstrukturen<br />

zu testen.<br />

- Zu einer engeren Verzahnung zwischen der stationären und ambulanten Versorgung<br />

wird wohl auch die Einführung der Fallpauschalen auf der Basis von<br />

Diagnosis Related Groups (DRG) bei der stationären Behandlung führen. Die<br />

diagnosebezogene Vergütung soll so zu einer Kostenersparnis über eine Reduzierung<br />

der Verweildauer führen. Hierbei kann es zu stärkeren Verflechtungen<br />

zu ambulanten Einrichtungen, Rehabilitations- wie auch Pflegeeinrichtungen<br />

durch die Anschlussheilbehandlung oder eine Kurzzeitpflege kommen.<br />

In dem erst gerade vom Deutschen Bundestag verabschiedeten „Gesetz zur Modernisierung<br />

der Gesetzlichen Krankenkassen“, dass zum 1. Januar 2004 in Kraft<br />

treten soll, ist prioritäres Ziel die Beitragsstabilität der gesetzlichen Kassen. Die<br />

dafür erforderlichen Einsparungen auf der Ausgabenseite sollen durch Erhöhung<br />

17 Vgl. Statistisches Bundesamt (2002)<br />

18 Die Daten der Gesundheitsausgabenrechnung lassen sich nicht auf die Ebene von Kreisen<br />

herunterrechnen. Es ist aber für die Bundesrepublik Deutschland insgesamt ein kurzfristiger<br />

Einbruch bei Ausgaben für Hilfsmittel und Zahnprothetik durch die Gesetzesänderungen 1997<br />

(Beitragsentlastungsgesetz und GKV-Neuordnungsgesetze) festzustellen, wovon in erster Linie<br />

das Gesundheitshandwerk und Hersteller <strong>im</strong> Hilfsmittelbereich betroffen sind.<br />

19 Vgl. SVRKAG (1997) sowie Hilbert u.a. (2002).


13 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

und Ausweitung der Eigenbeteiligung sowie durch Ausgrenzung von Leistungen,<br />

insbesondere versicherungsfremden Leistungen, erzielt werden:<br />

- Die grundsätzliche Zuzahlung 20 bei verschreibungspflichtigen Medikamenten<br />

und Arztbesuchen und die Herausnahme rezeptfreier Medikamente aus der<br />

Erstattung setzt bei der Regulierung auf der Nachfrageseite an. Hierdurch wird<br />

ein Rückgang bei ambulanten Behandlungen und dem mit der Therapie verbundenen<br />

Arznei- und Hilfsmitteleinsatz erwartet. Andererseits wird mit einer<br />

zunehmenden Selbstmedikation mit rezeptfreien Arzne<strong>im</strong>itteln zu rechnen sein.<br />

Auch bei der stationären Behandlung in Krankenhäusern, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen,<br />

bei nichtärztlichen Therapien, in der häuslichen<br />

Krankenpflege sowie bei Hilfsmitteln werden Zuzahlungen erhoben. Den Versicherten<br />

werden dabei pro Jahr Kosten von 2 % des Bruttojahresgehalts zugemutet.<br />

Die zusätzliche Belastung der privaten Haushalte mit Kosten für die eigene<br />

Krankheitsbehandlung soll auch zu einem Umdenken bei den Versicherten<br />

führen und sich in einer gesünderen Lebensweise und der Nachfrage nach<br />

Gütern und Dienstleistungen der Gesundheitsvorsorge ausdrücken.<br />

- Das Prinzip der Patientenverantwortung wird dadurch unterstrichen, dass es<br />

Krankenkassen erlaubt wird, mit Bonusmodellen die Gesundheitsvorsorge der<br />

Versicherten zu unterstützen bzw. zu motivieren.<br />

- Mit dem „Hausarztprinzip“ - eine Facharztkonsultation des Versicherten ist<br />

dann vom Eigenbeitrag befreit, wenn dieser durch Überweisung des Hausarztes<br />

erfolgt – ist eine Art Kontrollinstanz eingerichtet, die einem ggf. vorschnellen<br />

Facharztbesuch des Versicherten vorbeugt. Hierbei sind allerdings Aspekte<br />

der fachlichen Kompetenz der Gesundheitsdienstleister sowie der Qualität und<br />

Wirtschaftlichkeit der von ihnen angebotenen Leistungen von Bedeutung. Dem<br />

begegnet das Gesetz mit einer Fortbildungspflicht für ärztliche und nichtärztliche<br />

medizinische Dienstleister in der Gesundheitsversorgung sowie der Einrichtung<br />

einer unabhängigen Stiftung, die kontinuierlich die Qualität und den<br />

Nutzen medizinischer Leistungen prüfen soll.<br />

- Stabilität des Beitragssatzes bzw. Senkung des durchschnittlichen Beitragssatzes<br />

in den nächsten 3 Jahren wird in erster Linie in einer Senkung der Lohnnebenkosten<br />

für Arbeitgeber, nicht aber in einer Entlastung des Versicherten<br />

wirksam. Denn diese müssen mit dem neuen Gesetz ausgeschlossen Leistungen<br />

selbst versichern. Dieses betrifft zum einen das Krankengeld, dass ab<br />

2006 nicht mehr paritätisch finanziert wird, zum anderen wird der Zahnersatz<br />

aus den Versicherungsleistungen heraus genommen und kann privat abgesichert<br />

werden. Auch andere vom Leistungskatalog ausgeschlossene Leistungen<br />

dürfen von den Krankenkassen als Zusatzversicherung (auch in Kooperation<br />

mit privaten Versicherungen) den Versicherten angeboten werden. Es ist allerdings<br />

nicht damit zu rechnen, dass sich die Ausgrenzung von Sachleistungen<br />

(bspw. Zahnersatz und Sehhilfen) längerfristig in Gesundheitshandwerk und -<br />

industrie negativ auswirkt. Vielmehr ist hier von starken Schwankungen in der<br />

Nachfrage kurz vor und kurz nach dem Geltungsbeginn der Gesetzesregelung<br />

auszugehen. Langfristig wird eine weitere Zunahme der Nachfrage nach diesen<br />

Produkten erwartet, insbesondere durch die zunehmende Zahl älterer<br />

Menschen in der Bevölkerung.<br />

20 Zuzahlungsbefreiung von Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre sowie Sonderegelungen bei<br />

Härtefällen (Gering-Verdiener und chronisch Kranke)<br />

... weitere Zuzahlungen<br />

bei verschreibungspflichtigen<br />

Medikamenten und<br />

Arztbesuchen<br />

... Bonusmodelle für Gesundheitsvorsorge<br />

... „Hausarztprinzip“ und<br />

Fortbildungspflicht<br />

... Herausnahme von Versicherungsleistungen<br />

aus<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung


... Einführung einer „Gesundheitskarte“<br />

mit Patientendaten<br />

Erste Schritte zu mehr<br />

Wettbewerb unter den<br />

Leistungserbringern:<br />

... Versandhandel mit<br />

Arzne<strong>im</strong>itteln<br />

... Filialapotheken<br />

... ambulante Leistungen<br />

durch Krankenhäuser<br />

Ausschöpfung von Wirtschaftlichkeits-<br />

und Produktivitätsreserven<br />

durch<br />

integrierte Versorgung<br />

14 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

- Was vom Bundessozialministerium unter „Patientenmitsprache“ beworben<br />

wird, kann auch zu mehr Effizienz bei Diagnose und Therapie führen: ab 2006<br />

können Patientendaten auf der die Krankenkassenkarte ablösenden „Gesundheitskarte“<br />

gespeichert werden lassen. Mitsprache besteht darin, dass der Patient<br />

selbst entscheidet, ob und welche Daten gespeichert werden. Effizienzgewinne<br />

entstehen dadurch, dass ein behandelnder Arzt sofort Zugriff auf Gesundheitsdaten<br />

betreffend der Dokumentation der Arzne<strong>im</strong>itteleinnahme, Notfallinformationen<br />

aber auch Ergebnisse vergangener Diagnosen und Therapien<br />

hat. Dieses kann helfen, überflüssige oder doppelte Untersuchungen zu vermeiden.<br />

Einen echten Wettbewerb unter den Leistungserbringern wird durch die Gesundheitsreform<br />

2004 nicht angestoßen. Erste Schritte werden allerdings unternommen:<br />

- So wird der Versandhandel mit Arzne<strong>im</strong>itteln zugelassen, wodurch weitere<br />

Kostenersparnisse erwartet werden. Apotheken werden dadurch nicht automatisch<br />

große Umsatzeinbußen befürchten müssen, denn die Beratungsleistung<br />

von Apothekern wird umso mehr in Anspruch genommen, je mehr Patienten<br />

bei leichteren Erkrankungen eine Selbstmedikation dem Arztbesuch vorziehen.<br />

- Auch dürfen Apotheker bis zu vier Filialen besitzen.<br />

- Krankenhäuser dürfen unter best<strong>im</strong>mten Voraussetzungen ambulante Leistungen<br />

– in Konkurrenz zu Fachärzten – anbieten.<br />

Wirtschaftlichkeits- und Produktivitätsreserven können aber gerade durch integrative<br />

Versorgungsstrukturen über die bisher starren Versorgungsgrenzen zwischen<br />

ambulanter, stationärer, rehabilitativer sowie pflegerischer Versorgung hinweg<br />

ausgeschöpft werden. In diesem Zusammenhang sind auch <strong>im</strong>mer wieder Standorte<br />

stationärer Einrichtungen, die öffentlich finanziert werden, unter dem Aspekt<br />

der Wirtschaftlichkeit von Einrichtungen in Frage gestellt. Das Niedersächsische<br />

Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales hat unter dem Titel „Kooperative Regionalisierung<br />

der Krankenversorgung in Niedersachsen“ schon erste Überlegungen<br />

angestellt, wie durch Abst<strong>im</strong>mung und Kooperation zwischen Krankenhäusern,<br />

Rehabilitationseinrichtungen, Pflegeeinrichtungen und den ambulanten<br />

Leistungserbringern eine bedarfsgerechte und wirtschaftliche Gesundheitsversorgung<br />

für einen Flächenstaat wie Niedersachsen geschaffen werden kann. Dabei<br />

spielen regionale Netzwerke von Leistungsanbietern einer integrativen Versorgung<br />

in Zukunft eine bedeutende Rolle 21 . Seitens der Anbieter ist es von Bedeutung,<br />

inwieweit schon vorher Lösungen gefunden und mit Inkrafttreten gesetzlicher<br />

Vorgaben unmittelbar angeboten werden können, um sich auf dem Markt zu positionieren.<br />

21 Vgl. Bruckenberger, Winkler (2001)


15 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Baustein II<br />

Ergebnisse der Bestandsaufnahme<br />

1. Wirtschaftsstruktur und -entwicklung <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 22<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> ist in besonderer Weise durch das Produzierende Gewerbe<br />

geprägt, und das trotz einer seit langem anhaltenden dynamischen Dienstleistungsentwicklung<br />

(u.a. durch Stadt-Umland-Verlagerungen). Im seit langem<br />

weitgehend unverändert ablaufenden sektoralen Strukturwandel auf Kosten der<br />

Produzierenden Bereiche und zugunsten der Dienstleistungen hat der <strong>Landkreis</strong><br />

damit eine relativ ungünstige Ausgangsposition. Trotzdem war die Beschäftigtenentwicklung<br />

sowohl der 80er Jahre, der ersten Phase nach der Wiedervereinigung<br />

und auch ersten Hälfte der 90er Jahre weit überdurchschnittlich. Die Entwicklung<br />

seit Mitte der 90er Jahre ist zwar weiterhin überdurchschnittlich, der Vorsprung<br />

gegenüber dem Bundestrend ist aber deutlich geschrumpft. Dies dürfte darauf<br />

zurückzuführen sein, dass sich der überregionale Wettbewerb beträchtlich verschärft<br />

hat.<br />

Das Produzierende Gewerbe <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> hat eine breite Branchenstreuung,<br />

wobei Ernährungsgewerbe, Holzindustrie, Maschinenbau und Straßenfahrzeugbau<br />

die meisten Arbeitsplätze stellen. Die in weiten Teilen traditionellen,<br />

d.h. überwiegend mittelständischen Betriebsstrukturen bedeuten eine breite Risikostreuung.<br />

Es ist aber davon auszugehen, dass trotz der hohen und in der Vergangenheit<br />

erfolgreichen Spezialisierung der Anpassungsdruck gerade auch in<br />

diesen Branchen und Bereichen stark steigen wird. Die relativ ungünstige Funktionalstruktur,<br />

verbunden mit vergleichsweise geringen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />

sowie dem hohen Anteil von unqualifizierten Arbeitskräften ist in<br />

fast allen Industriezweigen und insbesondere auch in den dominierenden Branchen<br />

deuten auf Strukturschwächen und erhöhte Umstrukturierungsbedarfe hin.<br />

Vor diesem Hintergrund dürften die Entwicklungsperspektiven des Produzierenden<br />

Gewerbes nicht mehr so günstig wie in der Vergangenheit sein.<br />

Im – bislang noch unterrepräsentierten - Dienstleistungssektor dürften auch in<br />

Zukunft die Perspektiven überdurchschnittlich sein, wenngleich die Entwicklungsaussichten<br />

in den einzelnen bereichen sehr unterschiedlich sind:<br />

- Die unternehmensorientierten Dienstleistungen werden auf Dauer weiter überdurchschnittlich<br />

wachsen, vor allem die Stadt <strong>Osnabrück</strong> und zentrennahen<br />

Standorte dürften hier begünstigt sein. Die Perspektiven der unternehmensnahen<br />

Dienstleistungen hängt allerdings eng mit der Entwicklung der industriellen<br />

Basis des wirtschaftlichen Umfeldes zusammen.<br />

- Die haushaltsorientierten Dienstleistungen werden entsprechend der voraussehbaren<br />

Bevölkerungsentwicklung und der Einkommensentwicklung auch in<br />

Zukunft überdurchschnittlich wachsen.<br />

22 Die folgenden Ausführungen basieren <strong>im</strong> Wesentlichen auf: Jung, H.-U. (2002), Wirtschaftlicher<br />

Strukturwandel und regionale Entwicklung <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>.<br />

Starke Prägung des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong><br />

durch Produzierendes<br />

Gewerbe<br />

Risikomindernde Branchenstreuung<br />

<strong>im</strong> Produzierenden<br />

Gewerbe, dennoch<br />

steigender Anpassungsdruck<br />

Struktur des Dienstleistungssektors:<br />

Unternehmensorientierte<br />

Dienstleistungen<br />

Haushaltsorientierte<br />

Dienstleistungen


Verkehrssektor<br />

Tourismus<br />

Finanzdienstleistungen<br />

Öffentliche Dienstleistungen<br />

Herausragende Bedeutung<br />

der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

für die Beschäftigungsentwicklung<br />

<strong>im</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

16 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

- Im Verkehrssektor wird es aufgrund des sich verschärfenden Wettbewerbes <strong>im</strong><br />

Transportgewerbe zu weiteren beträchtlichen Umstrukturierungen kommen.<br />

Das Speditionsgewerbe in der Region dürfte sich nur dann gut behaupten können,<br />

wenn es - wie in der Vergangenheit auch - innovative Konzepte <strong>im</strong> Distributionssektor<br />

durchsetzen kann.<br />

- Im Tourismusbereich wird sich die Konkurrenz in Zukunft noch weiter verschärfen,<br />

und für die Region ist daher eher nur noch mit durchschnittlichen<br />

Zuwachsraten zu rechnen. Ohnehin dürfen die Arbeitsplatzwirkungen des Tourismussektors<br />

angesichts der naturräumlichen Ausgangsbedingungen nicht<br />

überbewertet werden.<br />

- Für die Finanzdienstleistungen ist in Zukunft aufgrund der erheblichen Produktivitätssteigerungen<br />

vor allem durch den Einsatz neuer Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien mit eher rückläufiger Beschäftigung zu rechnen.<br />

- Bei den öffentliche Dienstleistungen ist entsprechend der voraussehbaren<br />

Entwicklung der öffentlichen Haushalte auch weiterhin eine rückläufige Entwicklung<br />

der Beschäftigung zu erwarten.<br />

Die Strukturschwächen und Umstrukturierungsbedarfe <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe<br />

sowie die divergierenden Entwicklungsaussichten in den einzelnen Branchen<br />

des Dienstleistungssektors rücken die - sowohl beschäftigungsintensive als auch<br />

entwicklungsstarke - <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in den Mittelpunkt des Interesses. In<br />

einer wettbewerbsfähigen regionalen <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> werden auch künftig<br />

überdurchschnittliche und v.a. absolut hohe Beschäftigungsgewinne zu erwarten<br />

sein. Dies verdeutlicht die herausragende Bedeutung dieser Branche für die künftige<br />

Beschäftigungssituation <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>.<br />

2. Beschäftigte in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 23<br />

13.000 Beschäftigte in der<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>,<br />

d.h. 14% der Gesamtbeschäftigung<br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

Von den insgesamt fast 177.000 Beschäftigten 24 <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land sind<br />

23.600, d.h. 13,4 % in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> tätig. Der Anteil der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

an der Gesamtbeschäftigung ist damit <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

(113 25 ) deutlich höher als in Deutschland insgesamt. Dies gilt insbesondere für<br />

den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> (116, 13.100 Beschäftigte, 13,8 %) aber auch für die<br />

Stadt (108, 10.500 Beschäftigte, 12,8 %). Bei der Spezialisierung auf die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

belegen der <strong>Landkreis</strong> Rang 127 und die Stadt Rang 176 unter den<br />

440 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland (Karte II-1). Deutlich höhere<br />

Anteile der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> von z.T. über 20 % haben u.a. die Standorte<br />

bedeutender Hochschulkliniken (z.B. <strong>Landkreis</strong> Göttingen), <strong>Landkreis</strong>e mit großen<br />

Kurstandorten (z.B. <strong>Landkreis</strong> Bad Kissingen) und die Schwerpunktstandorte der<br />

Medizintechnik (z.B. <strong>Landkreis</strong> Tuttlingen).<br />

23 Eine detaillierte, regional untergliederte Aufstellung der Beschäftigten in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

befindet sich <strong>im</strong> Anhang (Übersichten A-1a bis A-1c)<br />

24 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, 30.6.2002 (ohne Selbstständige, mithelfende Familienangehörige<br />

und Beamte)<br />

25 Deutschland = 100


Karte II-1: Beschäftigte in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 2002<br />

Anteil an allen Beschäftigten<br />

insgesamt in %<br />

16,0 und mehr<br />

13,9 bis unter 16,0<br />

12,7 bis unter 13,9<br />

11,6 bis unter 12,7<br />

10,6 bis unter 11,6<br />

9,1 bis unter 10,6<br />

unter 9,1<br />

Beschäftigte in der<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

insgesamt 2002<br />

absolut<br />

1000<br />

10000<br />

50000<br />

13 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen -<br />

ICF3 - IAB-Beschäftigtendatenbank-,<br />

eigene Berechnungen<br />

Kreise und kreisfreie Städte


18 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Abb. II-1: Branchenspezialisierung in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

sowie in Niedersachsen und Deutschland 2002<br />

Krankenhäuser<br />

Arztpraxen (ohne Zahnarztpraxen)<br />

Zahnarztpraxen<br />

Gesundheitswesen a.n.g.<br />

Pflege- und Wohnhe<strong>im</strong>e<br />

Ambulante soziale Dienste<br />

Herst. v. pharmazeut. Erzeugnissen<br />

Herst. v. medizin., orthopäd. u.<br />

augenopt. Erzeugn.<br />

Großh. m. pharmazeut. Erzeugn.,<br />

medizin. Hilsmitteln<br />

Apotheken<br />

Einzelh. m. medizin. u. orthopäd.<br />

Artikeln<br />

Betrieb v. Sportanlagen<br />

Erbringung v. sonst. Dienstleist. des<br />

Sports<br />

Bäder, Saunas, Solarien u.ä.<br />

Kernbereich<br />

Pflegebereich<br />

Ant. an insg. in %<br />

Vorleistungs- u. Zulieferbereich<br />

sonst. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong>, Stadt<br />

Niedersachsen<br />

Deutschland<br />

0 1 2 3 4 5 6<br />

Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 – IAB-Beschäftigtendatenbank -,<br />

eigene Berechnungen<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />

Schwerpunkt: stationäre<br />

und ambulante Gesundheitsversorgung<br />

mit über<br />

8.000 Beschäftigten ...<br />

Die Beschäftigung innerhalb der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

konzentriert sich v.a. auf den Kernbereich (Abb. II-1): Fast 8.200 (123), d.h. über<br />

60 % der Beschäftigten, arbeiten in der stationären und ambulanten Gesundheitsversorgung.<br />

Die hohe Spezialisierung auf den Kernbereich der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

gilt gleichermaßen für die Stadt <strong>Osnabrück</strong> (7.000 Beschäftigte, 121).


19 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Innerhalb des Kernbereichs haben die Akut-Krankenhäuser sowie die Vorsorgeund<br />

Rehabilitationseinrichtungen mit insgesamt gut 5.000 Beschäftigten (124) den<br />

mit Abstand größten Anteil <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> (Stadt <strong>Osnabrück</strong>: 4.700 Beschäftigte,<br />

127). Eher unterdurchschnittlich vertreten sind dagegen die übrigen<br />

Leistungserbringer <strong>im</strong> Kernbereich der Gesundheitsversorgung (<strong>Landkreis</strong>: 96,<br />

Stadt: 65) wie u.a. Praxen von Masseuren, Krankengymnasten, Heilpraktikern<br />

sowie das Rettungs- und Krankentransportwesen.<br />

Die zweite große Säule der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> ist der Pflegebereich. Hier arbeiten<br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 3.400 Beschäftigte (132), d.h. gut ein Viertel der<br />

gesamten <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> (Abb. II-1). Der Pflegebereich ist <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

sehr viel stärker vertreten als in der Stadt <strong>Osnabrück</strong> (2.300 Beschäftigte, 105).<br />

Den deutlich größeren Anteil am Pflegebereich hat die stationäre Pflege, die insbesondere<br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> (137) stark vertreten ist. In der Stadt sind dagegen die<br />

ambulanten Dienste (112) überdurchschnittlich repräsentiert.<br />

Ein <strong>im</strong> Gegensatz zum Kern- und Pflegebereich sehr viel geringeres Gewicht bei<br />

der Beschäftigung hat der Vorleistungsbereich 26 . Hier sind <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

1.900 Personen beschäftigt. Der Anteil dieses Bereichs an der Gesamtbeschäftigung<br />

(112) liegt etwas über dem Bundesdurchschnitt. Der Vergleich mit der<br />

Stadt <strong>Osnabrück</strong> zeigt, dass dort die Bedeutung des Vorleistungsbereichs mit<br />

1.200 Beschäftigten (79) deutlich geringer ist.<br />

Die Beschäftigung <strong>im</strong> Vorleistungsbereich des <strong>Landkreis</strong>es verteilt sich zu etwa<br />

gleichen Teilen auf die Industrie (920 Beschäftigte) und den Handel (980 Beschäftigte).<br />

Besondere Spezialisierungen <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sind die Herstellung<br />

von Produkten der Orthopädie-, Rehabilitations- und Dentaltechnik, die Herstellung<br />

von pharmazeutischen Spezialitäten 27 sowie der Einzelhandel mit medizinischen<br />

und orthopädischen Artikeln.<br />

Der sonstige Bereich der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> umfasst Teile der Wellnessdienstleistungen<br />

28 . Sein Anteil an der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> insgesamt ist bislang<br />

noch gering. Mit 240 Beschäftigten ist dieser Bereich <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> (83)<br />

nur unterdurchschnittlich vertreten. In der Stadt <strong>Osnabrück</strong> (330 Beschäftigte,<br />

130) hat die sonstige <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> dagegen ein vergleichsweise hohes<br />

Gewicht.<br />

Die vorangegangene Analyse umfasst lediglich die Sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten und enthält deshalb nicht die Selbstständigen in den freien Berufen<br />

der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> und die selbstständigen Gesundheitshandwerker. Zu<br />

den 23.600 Beschäftigten in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> des <strong>Osnabrück</strong>er Landes<br />

sind deshalb mindestens 1.750 Selbstständige / Freiberufler (<strong>Landkreis</strong>: 950,<br />

Stadt: 800) hinzuzuzählen (Übersicht II-1). Aus Gründen der Datenverfügbarkeit<br />

können letztlich folgende Gruppen nicht erfasst werden:<br />

26 Herstellung von und Handel mit Gütern der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

27 insbesondere Infusions- und Dialyselösungen<br />

28 Sportdienstleistungen (u.a. Fitnesszentren) sowie Bäder, Saunas und Solarien. Der überwiegende<br />

Teil der Beschäftigten <strong>im</strong> Gesundheitstourismus ist innerhalb der Beschäftigtenstatistik<br />

<strong>im</strong> Gastgewerbe und <strong>im</strong> Kernbereich der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> enthalten. Die Beschäftigten<br />

<strong>im</strong> Gesundheitstourismus können deshalb nicht näher quantifiziert werden.<br />

... davon alleine 5.000<br />

Beschäftigte in den Krankenhäusern<br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

Zweite große Säule der<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>:<br />

Pflegebereich mit 3.400<br />

Beschäftigten<br />

Fast 2.000 Beschäftigte <strong>im</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>im</strong><br />

Vorleistungsbereich ...<br />

... je zur Hälfte in Industrie<br />

und Handel<br />

Bedeutung der sonstigen<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

(Sport, Fitness, Bäder<br />

etc.) bislang noch gering<br />

Zusätzlich mindestens<br />

1.000 Selbstständige /<br />

Freiberufler <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong>


20 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Übersicht II-1: Beschäftige und Selbstständige / Freiberufler in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

<strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

- Selbstständige in nichtärztlichen medizinischen Berufen - außer Hebammen<br />

und Heilpraktikern 32 - (z.B. Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten,<br />

Sprachtherapeuten, Diätassistenten, Podologen),<br />

- Beschäftigte bei Zulieferern und Dienstleistern für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>,<br />

die anderen Branchen zugeordnet sind (z.B. Maschinenbau, Kunststoffverarbeitung,<br />

Ernährungsindustrie, Unternehmensorientierte Dienstleistungen),<br />

- Beschäftigte <strong>im</strong> Gesundheitstourismus,<br />

Stadt<br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong>er<br />

Land<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 29 13.100 10.600 23.700<br />

Niedergelassene Ärzte und Zahnärzte 650 570 1.220<br />

Selbstständige Apotheker 100 55 155<br />

Selbstständige Gesundheitshandwerker 90 65 155<br />

Freiberufliche Hebammen 30 45 30 75<br />

Freiberufliche Heilpraktiker 31 70 85 155<br />

Summe 14.055 11.405 25.460<br />

Quellen: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen, Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, Kassenzahnärztliche<br />

Vereinigung Niedersachsen, Handwerkskammer <strong>Osnabrück</strong>-Emsland, Landesgesundheitsamt Niedersachsen<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />

Beschäftigtenentwicklung<br />

Überdurchschnittliche<br />

Beschäftigungsgewinne<br />

in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

des <strong>Landkreis</strong>es ...<br />

... in nahezu allen Bereichen<br />

- Beschäftigte bei Kammern und Verbänden sowie bei Krankenkassen und privaten<br />

Krankenversicherungen.<br />

Von 1998 bis 2002 stieg die Beschäftigung in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> um fast 1.400 Personen an (Stadt <strong>Osnabrück</strong>: + 1.000).<br />

Mit einem jahresdurchschnittlichen Zuwachs von 2,8 % (Stadt <strong>Osnabrück</strong>:<br />

+ 2,6 %) waren die Beschäftigungsgewinne sowohl <strong>im</strong> Vergleich zur Beschäftigtenentwicklung<br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> insgesamt (+ 1,1 %) als auch <strong>im</strong> Vergleich zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

bundesweit (+ 2,3 %) überdurchschnittlich.<br />

Die detaillierte Betrachtung der Beschäftigtenentwicklung zeigt, dass - mit Ausnahme<br />

der bislang eher wenig bedeutsamen sonstigen <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> - in<br />

allen Bereichen höhere Zuwachsraten verzeichnet werden konnten als in<br />

29 Kernbereich, Pflegebereich, Vorleistungsbereich, sonstige <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

30 überwiegend freiberuflich tätig<br />

31 mit uneingeschränkter Berufserlaubnis<br />

32 Für Hebammen / Entbindungshelfer sowie Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker besteht eine<br />

Meldepflicht <strong>im</strong> Rahmen der Jahresstatistik der unteren Gesundheitsbehörden.


21 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Abb. II-2: Beschäftigtenentwicklung in den Bereichen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong>er Land sowie in Niedersachsen und Deutschland 1998 bis 2002<br />

SVB insgesamt<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> insgesamt<br />

Kernbereich<br />

Pflegebereich<br />

Vorleistungs- u. Zulieferbereich<br />

sonst. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

SVB-Entwicklung 1998 - 2002 in % (JD)<br />

0 2 4 6 8 10 12<br />

Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 – IAB-Beschäftigtendatenbank -,<br />

eigene Berechnungen<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />

Deutschland insgesamt (Abb. II-2). Überdurchschnittliche Gewinne erreichten v.a.<br />

der Kernbereich <strong>im</strong> gesamten <strong>Osnabrück</strong>er Land und der Vorleistungsbereich <strong>im</strong><br />

<strong>Landkreis</strong>.<br />

3. Kernbereich der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

3.1 Stationäre Gesundheitsversorgung<br />

Akut-Krankenhäuser<br />

Der Besatz mit Krankenhausbetten <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land ist überdurchschnittlich<br />

(127 33 ). Entsprechend der Funktion als Oberzentrum konzentrieren sich die<br />

Krankenhäuser insbesondere in der Stadt <strong>Osnabrück</strong> (202). Insgesamt 2.000<br />

Betten stellen die hier ansässigen fünf Krankenhäuser zur Verfügung. Im Vergleich<br />

mit anderen Flächenkreisen in Niedersachsen schneidet aber auch der<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> (92) in der Krankenhausversorgung mit ebenfalls fast 2.000<br />

Betten gut ab.<br />

Die größten Krankenhausstandorte <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> sind die Städte Georgsmarienhütte,<br />

Quakenbrück und Melle (Karte II-2, Übersicht A-3 <strong>im</strong> Anhang). Weitere<br />

Standorte sind die Städte Dissen und Bramsche sowie die Gemeinden Bad Rothenfelde,<br />

Ostercappeln und Ankum. Damit ist auch bei einer teilräumlich differenzierten<br />

Betrachtung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> eine flächendeckende Krankenhausversorgung<br />

gewährleistet.<br />

33 Krankenhausbetten je Einwohner 31.12 2001, Niedersachsen = 100<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong>, Stadt<br />

Niedersachsen<br />

Deutschland<br />

Überdurchschnittlicher<br />

Besatz mit Krankenhausbetten<br />

<strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Land<br />

Große Krankenhausstandorte<br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong>:<br />

Georgsmarienhütte, Quakenbrück<br />

und Melle


22 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Abb. II-3: Krankenhausbetten nach Fachabteilungen 2001 (Planbetten)<br />

Augenheilkunde<br />

Chirurgie<br />

Frauenheilkunde<br />

Geburtshilfe<br />

Hals-Nasen-Ohren<br />

Haut- u. Geschlechtskrankheiten<br />

Herzchirurgie<br />

Innere Medizin<br />

Kinderchirurgie<br />

Kinderheilkunde<br />

Mund-Kiefer-<br />

Gesichtschirurgie<br />

Neurochirurgie<br />

Neurologie<br />

Nukleartherapie<br />

Orthopädie<br />

Plastische Chirurgie<br />

Strahlentherapie<br />

Urologie<br />

Sum. Sum. somatisch<br />

Kinder- u.<br />

Jugendpsychiatrie<br />

Psychiatrie<br />

Psychosomatik<br />

(Psychotherapeut. Med.)<br />

Sum. Sum. psychiatrisch<br />

Sum. Sum. gesamt gesamt<br />

je Einwohner, Nds = 100<br />

<strong>Osnabrück</strong>er Land (ST.+LK)<br />

OS LK<br />

St. OS<br />

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900<br />

Quelle: Bruckenberger, Winkler (2001), eigene Berechnungen<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover


Karte II-2: Krankenhäuser <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

Fachabteilungen der Krankenhäuser<br />

Augenheilkunde<br />

Chirurgie<br />

Frauenheilkunde, Geburtshilfe<br />

Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde<br />

Innere Medizin<br />

Kinderheilkunde<br />

Neurochirurgie<br />

Neurologie<br />

Orthopädie<br />

Psychiatrie<br />

Strahlentherapie<br />

Urologie<br />

sonstige Fachabteilungen<br />

Christliches Krankenhaus<br />

Quakenbrück<br />

Marien-Hospital<br />

Ankum-Bersenbrück<br />

Johanniter-Krankenhaus<br />

Bramsche<br />

Diakonie-<br />

Krankenhaus<br />

Georgsmarienhütte<br />

Anzahl der Betten am 31.12.2001<br />

13 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Stadt <strong>Osnabrück</strong> siehe Ausschnittskarte<br />

Johann-Wilhelm-<br />

Ritter-Klinik<br />

Bad Rothenfelde<br />

Schüchtermann-Klinik<br />

Bad Rothenfelde<br />

400<br />

200<br />

100<br />

50<br />

10<br />

Paracelsus-Klinik<br />

Klinikum <strong>Osnabrück</strong><br />

Krankenhaus St. Raphael<br />

Ostercappeln<br />

Franziskus-Hospital<br />

Harderberg<br />

Georgsmarienhütte<br />

Augenklinik<br />

Dr. Georg<br />

Bad Rothenfelde<br />

*) Gemeinsamer Träger: Christliches Klinikum Melle,<br />

Zusammenlegung an einem Standort vorgesehen,<br />

künftig 275 Planbetten<br />

Niedersächsisches<br />

Landeskrankenhaus<br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

Marienhospital <strong>Osnabrück</strong><br />

Kinderhospital <strong>Osnabrück</strong><br />

Krankenhaus<br />

St. Matthäus Melle *)<br />

Ev. Krankenhaus Melle *)<br />

Albertinen-<br />

Krankenhaus<br />

Dissen a. T.W.<br />

Kartengrundlage:<br />

ÜKN<br />

1:500.000<br />

Landesvermessung und<br />

Geobasisinformation<br />

Niedersachsen<br />

(Maßstab verändert)<br />

NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT<br />

FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG


Fast alle bedeutenden<br />

Fachabteilungen stark<br />

vertreten<br />

Bettenzahl seit vielen<br />

Jahren leicht rückläufig<br />

Fiktiver Überhang von<br />

335 Betten <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

24 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

In den Krankenhäusern des <strong>Osnabrück</strong>er Landes sind fast alle bedeutenden<br />

Fachabteilungen stark vertreten. Besondere Schwerpunkte sind (Abb. II-3, Übersicht<br />

A-2 <strong>im</strong> Anhang):<br />

- Herzchirurgie (<strong>Landkreis</strong>),<br />

- Strahlentherapie (Stadt),<br />

- Psychiatrie (Stadt),<br />

- Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Stadt),<br />

- Augenheilkunde (Stadt und <strong>Landkreis</strong>),<br />

- Hals-Nasen-Ohren (Stadt und <strong>Landkreis</strong>) sowie<br />

- Neurochirurgie (Stadt).<br />

Die Entwicklung der Bettenzahl ist seit vielen Jahren bei insgesamt gestiegener<br />

Einwohnerzahl leicht rückläufig. Von 1994 bis 2001 ist die Zahl der Betten in Akut-<br />

Krankenhäusern <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land von 4.290 auf knapp 3.970 gesunken. Der<br />

Bettenrückgang fiel <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> (-190) etwas stärker aus als in der Stadt (-130).<br />

Nach Berechnungen des Niedersächsischen Sozialministeriums 34 ist vor dem<br />

Hintergrund der Einführung des Fallpauschalen-Systems für das <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Land von einem fiktiven Überhang von 650 Betten auszugehen (335 Betten <strong>im</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>, 315 Betten in der Stadt <strong>Osnabrück</strong>). Bei einem mittelfristigen<br />

Bettenabbau in dieser Größenordnung werden voraussichtlich einzelne Krankenhausstandorte<br />

in ihrem Bestand gefährdet sein. Ein Überleben ist für diejenigen<br />

Krankenhäuser gewährleistet, die sich am besten auf die strukturellen Veränderungen<br />

und den sich verschärfenden Wettbewerb um Patienten einstellen können.<br />

Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen<br />

Vorsorge- und Reha-<br />

Einrichtungen <strong>im</strong> überregionalen<br />

Wettbewerb<br />

Vielzahl von Vorsorgeund<br />

Reha-Einrichtungen<br />

insbesondere in den Kurorten<br />

des <strong>Landkreis</strong>es<br />

Im Gegensatz zu den Akut-Krankenhäusern sind die vorwiegend in Kurstandorten<br />

ansässigen Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen nicht pr<strong>im</strong>är auf die lokale<br />

und regionale Gesundheitsversorgung ausgerichtet. Das Bettenangebot für Vorsorge<br />

und Rehabilitation ist daher in erster Linie <strong>im</strong> überregionalen Wettbewerb<br />

der Kurstandorte und -regionen zu betrachten.<br />

Das <strong>Osnabrück</strong>er Land verfügt über eine Vielzahl von Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen,<br />

die sich fast ausschließlich auf den <strong>Landkreis</strong> und hierbei überwiegend<br />

auf die Kurstandorte Bad Rothenfelde, Bad Essen und Bad Iburg konzentrieren<br />

(Karte II-3, Übersicht A-4 <strong>im</strong> Anhang). Mit rund 2.200 Betten liegt der<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> gemeinsam mit dem <strong>Landkreis</strong> Hameln-Pyrmont an der<br />

Spitze in Niedersachsen. Bad Rothenfelde (1.100 Betten) ist zusammen mit Borkum<br />

und nach Bad Pyrmont der zweitstärkste Kurstandort in Niedersachsen.<br />

34 Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit (2003), Selbststeuerung<br />

durch Transparenz, Krankenhausversorgung in Niedersachsen, Hannover.


Karte II-3 : Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

Teutoburger-Wald-Klinik<br />

J.-W.-Ritter-Klinik 2)<br />

Kinder-Reha-Klinik<br />

am Wellengarten<br />

Klinik <strong>im</strong> Kurpark<br />

1)<br />

Innere Medizin<br />

Orthopädie<br />

Schüchtermann-Klinik<br />

Parkklinik<br />

Klinik Münsterland<br />

Fachabteilungen der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen<br />

Psychiatrie, insbes. Suchtkrankheiten<br />

Psychosomatik<br />

sonstige Fachabteilungen<br />

1) Kinderheilkunde<br />

2) Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

3) Kommunikationsstörungen<br />

4) Neurologische Frührehabilitation<br />

Fachkrankenhaus<br />

Haus Möhringsburg<br />

4)<br />

Klinikum <strong>Osnabrück</strong><br />

GmbH<br />

13 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

TWG Nettetal<br />

Therap. Gemeinschaft<br />

Dörenberg-Klinik<br />

Paracelsus-<br />

Berghofklinik<br />

Paracelsus-<br />

Wittekindklinik<br />

Evangelisches Kurzentrum<br />

Haus Sonnenwinkel<br />

Rehabilitationszentrum<br />

Haus am Hesselkamp<br />

3)<br />

Sonnenhof Bad Iburg<br />

siehe Ausschnittskarte<br />

Anzahl der Betten am 31.12.2001<br />

400<br />

200<br />

100<br />

50<br />

10<br />

Charlottenburg-<br />

Klinik<br />

Rehabilitationsklinik<br />

Werscherberg<br />

siehe Ausschnittskarte<br />

Paracelsus-<br />

Wiehengebirgsklinik<br />

Kartengrundlage:<br />

ÜKN<br />

1:500.000<br />

Landesvermessung und<br />

Geobasisinformation<br />

Niedersachsen<br />

(Maßstab verändert)<br />

NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT<br />

FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG


Fast alle bedeutenden<br />

Fachabteilungen stark<br />

vertreten<br />

26 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Abb. II-4: Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen nach Fachabteilungen 2001<br />

(aufgestellte Betten)<br />

Starker Bettenabbau <strong>im</strong><br />

Rahmen der Kurkrise in<br />

den Jahren 1997 / 1998<br />

Haut- u. Geschlechtskrankheiten<br />

Innere Medizin<br />

Kinderheilkunde<br />

Neurologie<br />

Orthopädie<br />

Psychatrie/<br />

Suchtkrankheiten<br />

Psychosomatik<br />

Sonstige Fachgebiete<br />

Sum. gesamt SUMME<br />

Wie bei den Krankenhäusern sind auch bei den Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen<br />

<strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land fast alle bedeutenden Fachabteilungen stark<br />

vertreten. Besondere Schwerpunkte sind (Abb. II-4, Übersicht A-2 <strong>im</strong> Anhang):<br />

- Psychiatrie / Suchtkrankheiten (Stadt und <strong>Landkreis</strong>),<br />

- Orthopädie (<strong>Landkreis</strong>),<br />

- Psychosomatik (<strong>Landkreis</strong>) sowie<br />

- Kinderheilkunde (<strong>Landkreis</strong>).<br />

je Einwohner, Nds = 100<br />

<strong>Osnabrück</strong>er Land (ST.+LK)<br />

LK OS<br />

St. OS<br />

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900<br />

Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik (2002), eigene Berechnungen<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />

Bis Mitte der 90er Jahre war die Bettenzahl in den Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen<br />

auf über 2.500 angewachsen. Zwischen 1996 und 2001 fiel der<br />

Bettenabbau <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land mit fast 14 % weit aus größer aus als <strong>im</strong> niedersächsischen<br />

Durchschnitt (- 3,3 %). Die Kurkrise in den Jahren 1997 / 1998<br />

führte alleine zu einem Abbau von fast 400 Betten. Seitdem konnte sich die Bettenzahl<br />

in den Kurorten wieder etwas erholen.


3.2 Ambulante Gesundheitsversorgung<br />

27 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Das <strong>Osnabrück</strong>er Land verfügt mit rund 1.400 Einwohnern je Hausarzt 35 über<br />

eine <strong>im</strong> Landesvergleich leicht überdurchschnittliche Ärztedichte (Übersicht II-2).<br />

Bei den Fachärzten ist die Versorgung sogar deutlich überdurchschnittlich und das<br />

in fast allen wichtigen fachärztlichen Disziplinen. Erwartungsgemäß ist die Ärztedichte<br />

- insbesondere bei den Fachärzten - in der Stadt <strong>Osnabrück</strong> höher als <strong>im</strong><br />

<strong>Landkreis</strong>.<br />

Die insgesamt gute ärztliche Versorgung <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land gilt nicht uneingeschränkt<br />

für alle Teilräume des <strong>Landkreis</strong>es. Nach Angaben der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung Niedersachsen, Bezirksstelle <strong>Osnabrück</strong> gibt es in einzelnen Fachgebieten<br />

(v.a. Augenheilkunde, Frauenheilkunde und Dermatologie) <strong>im</strong> nördlichen<br />

Kreisgebiet einen Unterbesatz an niedergelassenen Fachärzten. Grund hierfür ist<br />

u.a., dass Ärzte anlässlich der aktuellen Reformdiskussionen und Strukturveränderungen<br />

verunsichert sind und die Neugründung bzw. die Übernahme einer bestehenden<br />

Praxis scheuen. Zudem sind aus Sicht vieler Ärzte ländliche Gegenden<br />

für eine Niederlassung wenig attraktiv.<br />

Bei den Zahnärzten 36 ist die Versorgungssituation <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land mit rund<br />

1.700 Einwohnern je Arzt weniger gut als bei den Allgemein- und Fachärzten<br />

(Übersicht II-2). Insbesondere <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> ist die Zahnärztedichte deutlich geringer<br />

als <strong>im</strong> Landesdurchschnitt.<br />

Übersicht II-2: Ärzte und Ärztedichte <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land 2003<br />

35 einschl. hausärztlicher Internisten und hausärztlicher Kinderärzte<br />

36 einschl. Kieferorthopäden<br />

Hausärzte *) Fachärzte Zahnärzte<br />

Leicht überdurchschnittliche<br />

Ärztedichte <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Land ...<br />

... aber Unterbesatz an<br />

best<strong>im</strong>mten Fachärzten<br />

<strong>im</strong> nördlichen Kreisgebiet<br />

Unterdurchschnittliche<br />

Dichte von Zahnärzten <strong>im</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

abs. Einw. je Arzt abs. Einw. je Arzt abs. Einw. je Arzt<br />

Stadt <strong>Osnabrück</strong> 129 1.276 311 529 129 1.276<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 244 1.463 224 1.593 179 1.994<br />

<strong>Osnabrück</strong>er Land 373 1.398 535 975 308 1.693<br />

Niedersachsen 5.323 1.499 6.209 1.285 5.300 1.506<br />

*) einschl. hausärztlicher Internisten und hausärztlicher Kinderärzte **) einschl. Kieferorthopäden<br />

Quellen: Hausärzte und Fachärzte: Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN), Stand 30.6.2003<br />

Zahnärzte: Kassenzahnärztliche Vereinigung Niedersachsen (KZVN), Stand 30.6.2003<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover


4. Pflegebereich<br />

8.000 Pflegebedürftige <strong>im</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>,<br />

davon 4.000 ambulant<br />

oder stationär betreut ...<br />

... durch rund 40 ambulante<br />

Dienste und 43 vollstationäre<br />

Einrichtungen<br />

Hohe Zahl von Dauerpflegeplätzen<br />

<strong>im</strong> Osten und<br />

Süden des <strong>Landkreis</strong>es<br />

Tagespflegeplätze v.a. in<br />

der Stadt <strong>Osnabrück</strong> und<br />

ihrem direkten Umland<br />

Kurzzeitpflege größtenteils<br />

als „eingestreute<br />

Plätze“<br />

„Exportüberschuss“ des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong><br />

bei stationären Pflegedienstleistungen<br />

28 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Im <strong>Osnabrück</strong>er Land gibt es rund 11.200 Pflegebedürftige 37 (<strong>Landkreis</strong>: 8.000,<br />

Stadt: 3.200), wovon die Hälfte durch ambulante Pflegedienste (2.400) oder stationäre<br />

Pflegehe<strong>im</strong>e (3.300) betreut wird. Der Anteil der betreuten Pflegebedürftigen<br />

an der älteren Bevölkerung entspricht <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> (73 38 ) in etwa dem Landesdurchschnitt,<br />

während er in der Stadt (59) deutlich geringer ist (Karte II-4).<br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sind rund 40 ambulante Pflegedienste tätig, von denen<br />

über die Hälfte in privater Trägerschaft stehen. Darüber hinaus gibt es <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

ca. 2.400 vollstationäre Dauerpflegeplätze in 43 Einrichtungen 39 . Hier<br />

stammt das Angebot mit drei Viertel überwiegend von freigemeinnützigen Trägern<br />

wie z.B. kirchlichen Einrichtungen und Stiftungen (Übersicht A-5 <strong>im</strong> Anhang).<br />

Die Versorgung der Bevölkerung mit Dauerpflegeplätzen variiert in den verschiedenen<br />

Teilräumen des <strong>Landkreis</strong>es. Überdurchschnittlich viele Plätze 40 finden<br />

sich in den durch Kurorte geprägten östlichen und südlichen Teilräumen des<br />

<strong>Landkreis</strong>es. Überwiegend unterdurchschnittlich ist dagegen der Besatz mit Dauerpflegeplätzen<br />

<strong>im</strong> Norden des <strong>Landkreis</strong>es sowie <strong>im</strong> direkten Umland der Stadt<br />

<strong>Osnabrück</strong>. Auch in der Stadt selbst ist mit gut 1.200 vollstationären Dauerpflegeplätzen<br />

die Versorgung geringer als <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong>durchschnitt 41 .<br />

Im Bereich der Tagespflege 42 konzentrieren sich die Plätze dagegen stärker in<br />

der Stadt und ihren benachbarten Gemeinden. Insgesamt werden <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong> 85 Plätze von acht Einrichtungen angeboten, von denen sich drei<br />

Viertel <strong>im</strong> direkten Umland der Stadt <strong>Osnabrück</strong> und <strong>im</strong> südlichen Kreisgebiet<br />

befinden. Die Stadt selbst verfügt über weitere knapp 90 Tagespflegeplätze.<br />

Im Bereich der Kurzzeitpflege 43 werden <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> größtenteils „eingestreute<br />

Plätze“ angeboten, d.h. He<strong>im</strong>e können diese 140 Plätze sowohl als Dauer- als<br />

auch als Kurzzeitpflegeplätze nutzen. Daneben bieten fünf Einrichtungen insgesamt<br />

70 reine Kurzzeitpflegeplätze an. In der Stadt stehen knapp 40 Kurzzeitpflegeplätze<br />

zur Verfügung.<br />

In den Pflegehe<strong>im</strong>en <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sind seit langem mehr auswärtige<br />

Pflegebedürftige untergebracht als umgekehrt Bewohner des <strong>Landkreis</strong>es in He<strong>im</strong>en<br />

jenseits der Kreisgrenzen untergebracht sind 44 . Der „Exportüberschuss“<br />

beläuft sich derzeit auf gut 200 Plätze bzw. Pflegebedürftige.<br />

37 Leistungsempfänger der Pflegeversicherung<br />

38 betreute Pflegebedürftige je 1.000 Einwohner ab 65 Jahren<br />

39 Quelle: <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>, 2002, Örtlicher Pflegeplan<br />

40 Dauerpflegeplätze je Einwohner über 75 Jahren<br />

41 Quelle: Stadt <strong>Osnabrück</strong>, Seniorenwegweiser und Angaben des Seniorenbeauftragten. Die<br />

vorliegenden Daten sind für die Stadt <strong>Osnabrück</strong> weniger detailliert als für den <strong>Landkreis</strong>.<br />

42 Montags bis Freitags von 8 Uhr bis 16.30 Uhr, ohne Übernachtung<br />

43 stationäre Pflege bis zu einer Dauer von 4 Wochen<br />

44 Quelle: <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>, 2002, Örtlicher Pflegeplan


Karte II-4: Betreute Pflegebedürftige 2001<br />

Grft. Benthe<strong>im</strong><br />

Emden<br />

Aurich<br />

Leer<br />

Emsland<br />

je 1000 Einwohner ab 65 Jahren<br />

92 und mehr<br />

88 bis unter 92<br />

81 bis unter 88<br />

78 bis unter 81<br />

75 bis unter 78<br />

68 bis unter 75<br />

unter 68<br />

Wittmund<br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong>, St.<br />

Friesland<br />

Ammerland<br />

Cloppenburg<br />

Wilhelmshaven<br />

Wesermarsch<br />

Oldenburg, St.<br />

Vechta<br />

Oldenburg<br />

absolut<br />

Bremerhaven<br />

Delmenhorst<br />

Diepholz<br />

500<br />

2000<br />

5000<br />

Cuxhaven<br />

Osterholz<br />

Bremen<br />

Pflegebedürftige (Betreuung durch ambulante Pflegedienste<br />

und in stationären Pflegehe<strong>im</strong>en) 2001<br />

13 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Rotenburg<br />

Verden<br />

Nienburg<br />

Schaumburg<br />

Stade<br />

Hameln-Pyrmont<br />

Holzminden<br />

Hannover<br />

Harburg<br />

Hamburg<br />

Soltau-Fallingbostel<br />

Hannover, St.<br />

Northe<strong>im</strong><br />

Göttingen<br />

Celle<br />

Hildeshe<strong>im</strong><br />

Peine<br />

Uelzen<br />

Goslar<br />

Gifhorn<br />

Braunschweig<br />

Salzgitter<br />

Osterode<br />

<strong>Landkreis</strong>e und kreisfreie<br />

Städte in Niedersachsen<br />

Lüneburg<br />

Wolfsburg<br />

Wolfenbüttel<br />

Lüchow-Dannenberg<br />

Helmstedt<br />

Bundesautobahnen


5. Vorleistungs- und Zulieferbereich<br />

Gesundheitsindustrie und -handwerk<br />

Kern der Gesundheitsindustrie:<br />

pharmazeutische<br />

Industrie und Herstellung<br />

von Medizintechnik ...<br />

... sowie augenoptische<br />

Erzeugnisse<br />

Überwiegend kleinbetriebliche<br />

Strukturen in<br />

der Gesundheitsindustrie<br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> in<br />

der Gesundheitsindustrie<br />

Nr. 3 in Niedersachsen<br />

30 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Die Gesundheitsindustrie umfasst <strong>im</strong> Kern die pharmazeutische Industrie sowie<br />

die Hersteller der Medizintechnik. Darüber hinaus sind auch in anderen Branchen<br />

Hersteller von Medizinprodukten <strong>im</strong> Sinne des Medizinproduktegesetzes (MPG)<br />

vertreten (z.B. Hersteller von Diagnostika und Reagenzien in der chemischen<br />

Industrie), sie sind allerdings eine nach der amtlichen Statistik unbest<strong>im</strong>mbare<br />

Teilmenge innerhalb von Branchen, die überwiegend nicht-medizinische Produkte<br />

herstellen. Weitere Branchen fungieren als Zulieferer von Gütern, die nur durch<br />

ihren spezifischen Einsatz in der Medizin zu Medizinprodukten gezählt werden<br />

können (bspw. optische Instrumente, Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Software).<br />

In einer sekundärstatistischen Erhebung können daher nur zwei Wirtschaftszweige<br />

und ihre Unterklassen ganz der Gesundheitsindustrie zugeordnet werden:<br />

- Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen (Grundstoffe und Spezialitäten),<br />

- Herstellung von medizinischen Geräten und orthopädischen Erzeugnissen<br />

(elektromedizinische Geräte, medizintechnische Geräte, orthopädische Erzeugnisse<br />

und zahntechnische Laboratorien).<br />

Auch der Wirtschaftszweig „Herstellung von augenoptischen Erzeugnissen“ (hier<br />

sind nicht Augenoptiker gemeint) ist <strong>im</strong> vollen Umfang der Gesundheitsindustrie<br />

zuzuordnen.<br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> können 47 steuerpflichtige Unternehmen 45 (Stadt <strong>Osnabrück</strong>:<br />

31) gemäß der oben genannten Abgrenzung der Gesundheitsindustrie zugeordnet<br />

werden: Vier Unternehmen der pharmazeutischen Industrie (Stadt: keines),<br />

38 medizintechnische Hersteller (Stadt: 29) sowie fünf Hersteller augenoptischer<br />

Erzeugnisse (Stadt: zwei). Sie machen <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land rund 5 % der<br />

steuerpflichtigen Unternehmen <strong>im</strong> Verarbeitenden Gewerbe aus. Dass der Anteil<br />

der Gesundheitsindustrie an der Beschäftigung des Verarbeitenden Gewerbes<br />

insgesamt weniger als 3 % beträgt, deutet auf eher kleinbetriebliche, durch das<br />

Handwerk geprägte Strukturen in diesem Bereich hin, zumal alleine rund 400 Beschäftigte<br />

auf das Unternehmen B. Braun Schiwa GmbH 46 in Glandorf entfallen.<br />

Im überregionalen Vergleich ist der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> als ein Standort der<br />

Gesundheitsindustrie durchaus wahrnehmbar. Gemessen sowohl an den Beschäftigten<br />

absolut als auch am Beschäftigtenanteil der medizintechnischen Industrie<br />

/ Pharmazie an den Beschäftigten insgesamt befindet sind der <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong> <strong>im</strong> oberen Viertel aller 440 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland.<br />

Innerhalb Niedersachsens gibt es nur zwei Regionen, die mehr Beschäftigte<br />

in diesem Bereich haben: Hannover und Göttingen.<br />

45 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 16.617,- €, die ihren Unternehmenssitz<br />

<strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land haben.<br />

46 Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen, insb. Infusions- und Dialyselösungen


Übersicht II-3: Gesundheitshandwerk <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land 2003<br />

Augenoptiker<br />

Hörgeräteakustiker<br />

31 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Orthopädietechniker<br />

Orth.schuhmacher<br />

Zahntechniker<br />

Innerhalb der Gesundheitsindustrie spiegeln sich <strong>im</strong> gesamten <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

die gleichen Branchenschwerpunkte wie <strong>im</strong> Land Niedersachsen wider:<br />

- Die Produktionsschwerpunkte der medizintechnischen Industrie liegen in der<br />

Orthopädietechnik und <strong>im</strong> Hilfsmittelbereich sowie in der Zahntechnik und weniger<br />

bei elektromedizinischen (z.B. Röntgen- und Ultraschall- / Diagnosegeräte)<br />

und medizintechnischen Geräten (z.B. nicht-elektrische Geräte und Instrumente,<br />

Apparatetische, Ausstattung von Behandlungsräumen).<br />

- In der pharmazeutischen Industrie dominiert die Herstellung pharmazeutischer<br />

Spezialitäten; Hersteller pharmazeutischer Grundstoffe sind überhaupt nicht<br />

vertreten.<br />

Mit Hilfe der Handwerkskammer <strong>Osnabrück</strong>-Emsland konnte eine Übersicht der<br />

unterschiedlichen Handwerksbetriebe <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land erstellt werden<br />

(Übersicht II-3 und Übersicht A-7 <strong>im</strong> Anhang), nicht jedoch ein überregionaler<br />

Vergleich. Denn die Betriebe sind - je nach ihrem Umsatzschwerpunkt - in der<br />

amtlichen Statistik entweder der Industrie oder dem Handel zugeordnet. Lediglich<br />

bei Zahntechnikern handelt es sich ausschließlich um Unternehmen des Verarbeitenden<br />

Gewerbes.<br />

Die Versorgung mit Apotheken <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land ist überdurchschnittlich.<br />

Insgesamt kommen nur knapp 3.400 Einwohner auf eine Apotheke (<strong>Landkreis</strong>:<br />

3.600, Stadt: 2.900), während dies <strong>im</strong> Landesdurchschnitt über 3.800 Einwohner<br />

sind (Übersicht II-4).<br />

Durch die <strong>im</strong> Rahmen der aktuellen Gesundheitsreform vorgesehenen Maßnahmen<br />

(Beitragssatzsicherungsgesetz, Zulassung des Versandhandels) werden<br />

einzelne Apothekenstandorte gefährdet sein. In einer Reihe von kleineren Orten<br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>, in denen derzeit nur eine Apotheke ansässig ist, besteht<br />

die Gefahr, dass durch Schließungen künftig ein ganzer Ort ohne Apothekenversorgung<br />

ist.<br />

Summe<br />

Stadt <strong>Osnabrück</strong> 24 6 9 6 20 65<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 40 5 11 10 25 91<br />

<strong>Osnabrück</strong>er Land 64 11 20 16 45 156<br />

Quelle: Handwerkskammer <strong>Osnabrück</strong>-Emsland, Stand 30.6.2003<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />

Handel<br />

Schwerpunkte innerhalb<br />

der Gesundheitsindustrie:<br />

... Orthopädietechnik,<br />

Hilfsmittel, Zahntechnik<br />

... pharmazeutische Spezialitäten<br />

Übersicht der Handwerksbetriebe<br />

<strong>im</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

Überdurchschnittliche<br />

Versorgung mit Apotheken<br />

<strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

Gefährdung einzelner<br />

Apothekenstandorte durch<br />

Gesundheitsreform ...


... aber neue Marktchancen<br />

für Arzne<strong>im</strong>ittel-<br />

Versandhändler<br />

Übersicht II-4: Apotheken <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land 2003<br />

Apotheken<br />

(o. Krankenhausapoth.)<br />

32 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Einwohner je Apotheke<br />

(o. Krankenhausapoth.)<br />

Krankenhausapotheken<br />

Stadt <strong>Osnabrück</strong> 57 2.887 2<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 98 3.642 1<br />

<strong>Osnabrück</strong>er Land 155 3.364 3<br />

Niedersachsen 2.094 3.811 40<br />

Quelle: Apothekerkammer Niedersachsen, Stand 30.6.2003<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />

Hauptzielgruppe zunächst<br />

v.a. chronisch Kranke mit<br />

planbarem Arzne<strong>im</strong>ittelbedarf<br />

Andererseits können Versandhändler für Arzne<strong>im</strong>ittel von den geplanten gesetzlichen<br />

Änderungen profitieren. Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sind derzeit drei größere<br />

Unternehmen <strong>im</strong> Versandhandel mit Hilfsmitteln tätig. Die wichtigsten Kundengruppen<br />

sind Endverbraucher (v.a. Diabetiker) sowie Einrichtungen der Gesundheitsversorgung<br />

und der Pflege. Im Bereich des Diabetikerbedarfs decken die<br />

Versandhändler aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> einen beträchtlichen Teil des<br />

Marktes in Deutschland ab.<br />

Mit Geltungsbeginn der neuen gesetzlichen Regelungen ist mit einem beträchtlichen<br />

Wachstum des Arzne<strong>im</strong>ittelversandhandels zu rechnen. Zielgruppen werden<br />

zunächst chronisch Kranke mit einem planbaren Arzne<strong>im</strong>ittelbedarf sein. Die Versandunternehmen<br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sind aufgrund der schon vorhandenen<br />

Strukturen auch für den Versandhandel mit Arzne<strong>im</strong>itteln aufgestellt. Aber: überregional<br />

und international agierende Großanbieter stehen ebenfalls in den Startlöchern,<br />

so dass mit starkem Wettbewerb auf diesem neuen Markt zu rechnen ist.


6. Kurorte <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

33 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Ein auch <strong>im</strong> überregionalen Vergleich herausragendes Merkmal der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sind die vier Kurorte Bad Essen, Bad Laer<br />

und Bad Rothenfelde (Sole) sowie Bad Iburg (Kneipp) (siehe auch 3.1 Vorsorgeund<br />

Rehabilitationseinrichtungen). Die Kurorte dominieren die Gästezahlen in der<br />

Region. Von den 1,6 Mio. Übernachtungen <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land 47 entfallen rund<br />

1 Mio. auf diese vier Standorte (Übersicht II-5). In den Kurorten wiederum beträgt<br />

der Anteil der Übernachtungen in Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen insgesamt<br />

rund 65 %.<br />

Die Beherbergungszahlen und insbesondere der hohe Anteil der „verschriebenen“<br />

Übernachtungen machen deutlich, dass der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>im</strong> überregionalen<br />

Vergleich keine wirklich bedeutende Tourismusregion ist (Karte II-5). Dies<br />

gilt auch für den (privat finanzierten) Gesundheitstourismus. So ist beispielsweise<br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> kein überregional wahrgenommenes Wellnesshotel ansässig.<br />

Die folgende kurze Darstellung der Kurorte basiert u.a. auf der aktuell für das<br />

Land Niedersachsen erarbeiteten Vergleichenden Kurortanalyse 48 .<br />

Bad Essen<br />

Bad Essen verfügt als ortsgebundenes Heilmittel über Thermalsole für Badekuren<br />

mit rheumatischer und orthopädischer Indikation, Inhalationen und Behandlungen<br />

von Hauterkrankungen. Die Kur- und Erholungseinrichtungen bestehen aus einem<br />

Kur- und Gesundheitszentrum, dem Thermalsole-Hallenbad (32°C), einem beheizten<br />

Thermalsole-Freibad und Bewegungsbädern 49 .<br />

Laut der Potenzialanalyse <strong>im</strong> Rahmen der Vergleichenden Kurortanalyse Niedersachsen<br />

liegen die Stärken des Kurortes Bad Essen in seinem Ortsbild, den angebotenen<br />

Produkten und Dienstleistungen inklusive dem Service der Touristinformation.<br />

Auch die interne Organisation und das Qualitätsmanagement werden<br />

positiv herausgehoben. Als Schwäche gilt der Mangel an Bademöglichkeiten, wobei<br />

das Fehlen einer zentralen, freizeit- und gesundheitsorientierten Badelandschaft<br />

kritisiert wird.<br />

Im Dienstleistungssektor in Bad Essen sind trotz des Kurwesens und der fünf Vorsorge-<br />

und Rehabilitationseinrichtungen nur etwa knapp die Hälfte aller Beschäf-<br />

47 übriger <strong>Landkreis</strong> 300.000 Übernachtungen, Stadt <strong>Osnabrück</strong> 300.000 Übernachtungen, 2000<br />

48 Europäisches Tourismus Institut GmbH (ETI) an der Universität Trier (2003), Vergleichende<br />

Kurortanalyse Niedersachsen, Trier. Die Vergleichende Kurortanalyse hat die ortspezifischen<br />

Entwicklungspotenziale von 50 Kurorten in Niedersachsen ermittelt. Ziel war es, auf dieser Basis<br />

eine profilierungswirksame Entwicklung der Heilbäder und Kurorte auf der Landesebene zu<br />

ermöglichen. Der hierzu verwendete Kriterienkatalog umfasst „harte“ touristische Potenziale,<br />

wie das Wegenetz oder die Beherbergungsstruktur, die Atmosphäre in den Orten, die Servicequalität<br />

der Tourist-Information, die Selbsteinschätzung durch die Orte, die Managementqualität<br />

der Kur- und Tourismusorganisation sowie verschiedene Kennziffern, die eine Aussage<br />

über die Wettbewerbsfähigkeit der Orte erlauben (wie z.B. die Übernachtungszahlenentwicklung).<br />

49 Heilbäderverband Niedersachsen, Die Heilbäder in Niedersachsen.<br />

Herausragendes Merkmal<br />

der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>:<br />

Vier Kurorte ...<br />

... aber keine wirklich<br />

bedeutende Gesundheitstourismusregion<br />

Solekurort Bad Essen<br />

Stärken und Schwächen<br />

des Kurortes<br />

Bad Essen auch bedeutender<br />

Industriestandort


34 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Übersicht II-5: Kennzahlen der Kurorte <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land 2002 51<br />

Bad<br />

Essen<br />

Bad<br />

Iburg<br />

Bad<br />

Laer<br />

Bad<br />

Rothenfelde<br />

Summe<br />

Kurorte<br />

Angebotene Betten (insg.) 1.340 900 720 2.180 5.140<br />

Übernachtungen (insg.) 248.000 169.000 102.000 506.000 1.025.000<br />

Übernachtungen je Einw., Westdtl. = 100 420 380 300 1.900 620<br />

durchschn. Aufenthaltsdauer in Tagen 7,1 5,6 4,9 11,3 7,8<br />

Bettenauslastung in % 51 52 40 64 55<br />

davon<br />

Vorsorge-<br />

+ Reha-<br />

Einricht.<br />

Einrichtungen 5 2 0 7 14<br />

Ang. Betten 620 330 0 1.100 2.050<br />

Übernachtungen 170.000 k.A.*) 0 380.000 .<br />

durchschn. Aufenth. in Tagen 30 k.A.*) - 22 .<br />

Bettenauslastung in % 78 k.A.*) - 91 .<br />

Anteil der Beschäftigten <strong>im</strong> Gastgewerbe<br />

in % (Westdtl. = 100)<br />

Anteil der Besch. <strong>im</strong> Gesundheits- und<br />

Sozialwesen in % (Westdtl. = 100)<br />

3,8<br />

(134)<br />

14,5<br />

(132)<br />

4,4<br />

(158)<br />

11,9<br />

(109)<br />

2,1<br />

(74)<br />

11,2<br />

(102)<br />

*) Nur zwei Vorsorge- und Reha-Einrichtungen in Bad Iburg, deshalb statistische Gehe<strong>im</strong>haltung.<br />

Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />

Bad Iburg<br />

Kneippkurort Bad Iburg<br />

Stärken und Schwächen<br />

des Kurortes<br />

8,2<br />

(292)<br />

59,8<br />

(544)<br />

4,3<br />

(154)<br />

22,3<br />

(188)<br />

tigten 50 tätig. Bad Essen ist folglich neben seinen Kurfunktion auch ein bedeutender<br />

Industriestandort.<br />

Heilmittel in Bad Iburg sind alle Kneippschen Anwendungen in Form von Güssen,<br />

Waschungen, Wickeln, Packungen, Bädern und Wassertreten. Als Kur- und Erholungseinrichtungen<br />

stehen ein Therapiezentrum mit Warmschw<strong>im</strong>m- und Bewegungsbad,<br />

das Kurhaus, Hallenbäder, Wassertretstellen, ein beheiztes Freibad<br />

und ein Hallenbad zur Verfügung. In der Stadt befinden sich zwei stationäre Vorsorge-<br />

und Rehabilitationseinrichtungen.<br />

Die Vergleichende Kurortanalyse sieht die Stärken Bad Iburgs in seinem Kurmittelbereich,<br />

dem gut ausgebauten Wegenetz mit Wander- und Radwegen und den<br />

angebotenen Produkten und Dienstleistungen. Schwächen liegen wie auch in Bad<br />

Essen bei den Bademöglichkeiten.<br />

50 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30.06.02<br />

51 Die Angaben beziehen sich nur auf Beherbergungsbetriebe mit mindestens 9 Betten, ohne<br />

Campingplätze.


13 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Karte II-5: Übernachtungen und Gesundheitstourismus in Deutschland<br />

Von namhaften Reiseveranstaltern angebotene Wellnesshotels<br />

(TUI, fit, airtours, Neckermann, und Wellness Hotels Deutschland)<br />

Übernachtungen je Einwohner<br />

(Bevölkerungsstand: 1.1.2001)<br />

(Übernachtungen: 2000)<br />

7,40 und mehr<br />

4,35 bis unter 7,40<br />

3,17 bis unter 4,35<br />

2,20 bis unter 3,17<br />

1,64 bis unter 2,20<br />

1,10 bis unter 1,64<br />

unter 1,10<br />

Wellnesshotels absolut<br />

1<br />

5<br />

15<br />

Kreise und kreisfreie Städte


Bad Laer<br />

Solekurort Bad Laer<br />

Stärken und Schwächen<br />

des Kurortes<br />

Solekurort<br />

Bad Rothenfelde<br />

Bad Rothenfelde<br />

90% der Beschäftigten <strong>im</strong><br />

Dienstleistungssektor<br />

Stärken und Schwächen<br />

des Kurortes<br />

36 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Bad Laer bietet als ortsgebundene Heilmittel kohlensäurehaltige Sole für Bäder,<br />

Bewegungsbäder, Inhalationen und CO2-Bäder. An Kur- und Erholungseinrichtungen<br />

sind ein Kurmittelhaus mit Sole-Hallenbewegungsbad (34°), ein beheiztes<br />

Sole-Freibad und Sole-Therapiebad (32°), Sole-Wassertretbecken, Sauna und<br />

Sauna-Dampfbad vorhanden. Bad Laer verfügt über keine stationäre Vorsorgeund<br />

Rehabilitationseinrichtung.<br />

Laut Vergleichender Kurortanalyse bestehen die Stärken des Kurortes vor allem<br />

<strong>im</strong> sehr gut ausgebauten Wanderwege- und Radwegenetz. Besonders hervorgehoben<br />

werden zudem die Produkte und Dienstleistungen der Bad Laer Touristik<br />

GmbH. Als Schwächen werden die vergleichsweise geringen Übernachtungszahlen<br />

interpretiert. Ebenso bemängelt werden das Ortsbild und die innere Verkehrserschließung.<br />

Bad Rothenfelde ist der mit Abstand bedeutendste Kurort <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land.<br />

Die ortsgebundenen Heilmittel sind eisen- und kohlensäurehaltige Solequellen für<br />

Wannen- und Bewegungsbäder, Inhalationen, Trinkkuren und CO2-Gasbäder. Es<br />

sind diverse Kur- und Erholungseinrichtungen vorhanden wie das Kurmittelhaus,<br />

Inhalatorien, ein Balneologisches Bewegungstherapie-Zentrum, ein Hallen-Sole-<br />

Wellenbad und ein Sole-Freibad sowie diverse Saunen. Als Besuchermagnet gilt<br />

die längste Gradierwerksanlage Westeuropas.<br />

Die herausragende Bedeutung der Kurfunktion für die Gemeinde spiegelt sich in<br />

den hohen Beschäftigtenanteilen <strong>im</strong> Gastgewerbe sowie <strong>im</strong> Gesundheits- und<br />

Sozialwesen wider. Im Dienstleistungssektor insgesamt sind mehr als 90% der<br />

Beschäftigten vertreten. Bad Rothenfelde verfügt über sieben stationäre Vorsorgeund<br />

Rehabilitationseinrichtungen.<br />

Die Vergleichende Kurortanalyse sieht die Stärken von Bad Rothenfelde v.a. in<br />

seinen kurmedizinischen Kompetenzen. Positiv hervorgehoben werden auch die<br />

Qualität der Kureinrichtungen sowie die Tagungsinfrastruktur. Ein strategisches<br />

Marketing und gute Produkte und Dienstleistungen ergänzen die Stärken. Defizite<br />

bestehen <strong>im</strong> Beherbergungs- und Gastronomieangebot, wo es an gehobenen<br />

Hotels und Restaurants mangelt.<br />

7. Hochschulen und Bildung<br />

Vielzahl von Schwerpunkten<br />

für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

FH <strong>Osnabrück</strong>:<br />

Betriebswirtschaft <strong>im</strong><br />

Gesundheitswesen<br />

Die Hochschulen in der Stadt <strong>Osnabrück</strong> bieten eine Vielzahl von Studiengängen<br />

und Forschungsschwerpunkten für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> an (Übersichten A-8<br />

und A-9 <strong>im</strong> Anhang):<br />

- Die Fachhochschule <strong>Osnabrück</strong> verfügt über eine Reihe von Studiengängen <strong>im</strong><br />

Fachbereich Wirtschaft, die sich mit Management von Einrichtungen des Gesundheitswesens<br />

und des Pflegebereichs beschäftigen (Betriebswirtschaft in<br />

Einrichtungen des Gesundheitswesens, Krankenhausbetriebswirtschaft, Kran-


37 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

kenpflege-, Gesundheits- und Pflegemanagement, Pflegewissenschaft). Von<br />

besonderer Bedeutung ist der Vollstudiengang Betriebswirtschaft in Einrichtungen<br />

des Gesundheitswesens (BiG), der mit 240 52 Studierenden einmalig in<br />

Niedersachsen ist. Der Postgraduiertenstudiengang MBA Gesundheitsmanagement<br />

ist 2003 neu etabliert worden und richtet sich an Personen mit Berufserfahrung<br />

in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>. Die übrigen Studiengänge sind ebenfalls<br />

überwiegend berufsbegleitende Aufbau- und Weiterbildungsstudiengänge.<br />

- Hinzu kommen die an der Kath. Fachhochschule Norddeutschland (Standort<br />

<strong>Osnabrück</strong>) angebotenen berufsbegleitenden Studiengänge Pflegemanagement<br />

und Pflegepädagogik.<br />

- Im Fachbereich Humanwissenschaften der Universität <strong>Osnabrück</strong> bildet das<br />

Lehramt an Berufsbildenden Schulen für Gesundheit einen bedeutenden<br />

Schwerpunkt mit rund 500 Studierenden. Die Fachrichtungen sind Kosmetologie,<br />

Gesundheitswissenschaften und Pflegewissenschaften. Im Studienschwerpunkt<br />

Kosmetologie ist die Uni <strong>Osnabrück</strong> bundesweit führend. Die <strong>im</strong><br />

Fachbereich ansässige Arbeitsgruppe Dermatologie, Umweltmedizin und<br />

Gesundheitstheorie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Präventions- und<br />

Gesundheitsförderungskonzepten (insbesondere Berufsdermatosen).<br />

- Darüber hinaus verfügt der Fachbereich Humanwissenschaften über den interdisziplinären<br />

Studiengang Cognitive Science (Erforschung von Geist und Gehirn,<br />

Erklärung des menschlichen Verhaltens, künstliche Intelligenz).<br />

- Als einzige direkt der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> zuzuordnende ingenieurwissenschaftliche<br />

Disziplin ist 2002 der Studiengang Dentaltechnologie <strong>im</strong> Fachbereich<br />

Werkstoffe und Verfahren an der Fachhochschule <strong>Osnabrück</strong> neu eingerichtet<br />

worden. Er ist in dieser Form einzigartig in Deutschland.<br />

Im Umfeld des <strong>Osnabrück</strong>er Landes gibt es eine Reihe weiterer für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

relevanter Studiengänge:<br />

- Große Bedeutung haben dabei die medizinischen und pharmazeutischen Fächer<br />

an der Universität Münster (Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie), die<br />

weder in <strong>Osnabrück</strong> noch <strong>im</strong> niedersächsischen Umland vertreten sind.<br />

- Über weitere ingenieurwissenschaftliche Angebote verfügt die Fachhochschule<br />

Münster am Standort Steinfurt. Der Studiengang Physikalische Technik befasst<br />

sich u.a. mit medizintechnischen Fragestellungen. Der Studiengang Technische<br />

Orthopädie wurde <strong>im</strong> Jahr 2002 neu etabliert. In Kooperation mit der Industrie<br />

konnte eine Stiftungsprofessur eingerichtet werden.<br />

- Die Hochschule Vechta setzt mit dem Diplom-, Aufbau- und Weiterbildungsstudiengang<br />

Gerontologie auf den wachsenden Bedarf nach Dienstleistungsangeboten<br />

für ältere Menschen. Mit insgesamt 240 Studierenden ist Gerontologie in<br />

Vechta in dieser Form bundesweit der einzige Vollstudiengang dieser Art.<br />

- An der Universität Bielefeld werden in der Fakultät für Gesundheitswissenschaften<br />

Gesundheitskommunikation, Public Health (öffentliches Gesundheitswesen)<br />

und Angewandte Gesundheitswissenschaften angeboten.<br />

52 Wintersemester 2001/2002, Studenten <strong>im</strong> 1. Studienfach an Hochschulen in Niedersachsen<br />

Kath. FH Norddeutschland:<br />

Pflegemanagement<br />

Universität <strong>Osnabrück</strong>:<br />

Fachbereich Humanwissenschaften<br />

FH <strong>Osnabrück</strong>:<br />

Dentaltechnologie<br />

Universität Münster:<br />

Medizin, Zahnmedizin und<br />

Pharmazie<br />

FH Münster (Steinfurt):<br />

Physikalische Technik +<br />

Technische Orthopädie<br />

Hochschule Vechta:<br />

Gerontologie<br />

Universität Bielefeld:<br />

Fakultät für Gesundheitswissenschaften


Universität Twente (NL):<br />

Biomedical Technology<br />

und Technical Medicine<br />

Überdurchschnittliche<br />

Ausbildungsanstrengungen<br />

der Krankenhäuser in<br />

der Stadt <strong>Osnabrück</strong><br />

Highlights:<br />

... vier Kurorte<br />

... Herzzentrum<br />

... Diabeteszentrum<br />

... Studiengänge<br />

... Versandhandel<br />

... Dentaltechnik<br />

38 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

- Studiengänge für Biomedical Technology und Technical Medicine sind in der<br />

technisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Twente in Enschede<br />

in den Niederlanden.<br />

Die Fachschulen für Heilberufe und Berufsbildende Schulen für Gesundheitsberufe<br />

<strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land können den Übersichten A-10 und A-11 <strong>im</strong> Anhang<br />

entnommen werden.<br />

Die Ausbildungsanstrengungen der Unternehmen und Einrichtungen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land sind leicht überdurchschnittlich: Der Anteil<br />

der Auszubildenden an den Beschäftigten beträgt <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land 7,1 %<br />

(Deutschland und Niedersachsen: 6,7 % 53 ). Der Auszubildendenanteil ist in der<br />

Stadt <strong>Osnabrück</strong> (8,4 %) deutlich höher als <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> (6,1 %), was insbesondere<br />

auf die überdurchschnittliche Zahl von Auszubildenden in den Krankenhäusern<br />

der Stadt zurückzuführen ist.<br />

Besondere Akzente der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

Aber in einigen Bereichen<br />

auch Mangel an herausragenden<br />

Akteuren<br />

Zusammengefasst verfügt die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land über<br />

folgende Highlights:<br />

- vier Kurorte - davon drei in unmittelbarer räumlicher Nähe zueinander – mit<br />

einem breiten Angebot an Fachabteilungen in Rehabilitationskliniken,<br />

- das Herzzentrum <strong>Osnabrück</strong> - Bad Rothenfelde als eines der bedeutendsten<br />

Herzzentren in Deutschland,<br />

- das Diabeteszentrum Quakenbrück <strong>im</strong> Christlichen Krankenhaus Quakenbrück<br />

mit der Diabetes Akademie, der Deutschen Diabetes-Union und der Diätfachschule,<br />

- überregional bedeutsame Studiengänge (z.B. Betriebswirtschaft <strong>im</strong> Gesundheitswesen,<br />

Lehramt für Gesundheitsberufe) und Forschungsschwerpunkte am<br />

Hochschulstandort <strong>Osnabrück</strong>,<br />

- drei bedeutende Unternehmen für den Versandhandel mit Diabetikerbedarf <strong>im</strong><br />

südlichen <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>,<br />

- Konzentration von Anbietern in der Dentaltechnik (Gerätehersteller, Zahntechniker,<br />

Studiengang Dentaltechnologie).<br />

Auf der anderen Seite fehlen in einigen Bereichen herausragende Akteure, die<br />

das <strong>Osnabrück</strong>er Land zu einer überregional wahrnehmbaren „Gesundheitsregion“<br />

machen würden. Dies wären beispielsweise ein medizinischer Fachbereich mit<br />

entsprechendem Studienangebot und einer Hochschulklinik, bedeutende Hightech-Hersteller<br />

von Medizinprodukten (z.B. elektromedizinische Geräte) oder überregional<br />

wettbewerbsfähige Anbieter <strong>im</strong> Gesundheitstourismus (z.B. 4-Sterne-<br />

Wellnesshotels).<br />

53 Anteil der Auszubildenden an den Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, 30.6.2002


39 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Baustein III:<br />

Perspektiven der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

und Handlungsempfehlungen<br />

1. Perspektiven der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Deutschland durchläuft einen Prozess tiefgreifender,<br />

sich beschleunigender Strukturveränderungen. Wesentliche Merkmale dieses<br />

Strukturwandels sind:<br />

- Standort- und Beschäftigungsgefährdungen durch Kosteneinsparungen <strong>im</strong><br />

Gesundheitswesen einerseits, aber<br />

- Chancen und Potenziale für neue Märkte, d.h. innovative Dienstleistungen und<br />

Produkte, sowie eine Zunahme der Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen<br />

andererseits,<br />

- ein zunehmender Wettbewerb zwischen den Leistungserbringern der Gesundheitsversorgung<br />

und damit auch<br />

- ein zunehmender Wettbewerb unter den Regionen (z.B. um Gesundheitstouristen<br />

und qualifizierte Arbeitskräfte).<br />

Die Bedeutung der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in der Wirtschaftsstruktur des <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Osnabrück</strong> ist hoch. Alle Bereiche der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> sind durchschnittlich<br />

(Vorleistungs- und Zulieferbereich, sonstige <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>) bis<br />

überdurchschnittlich (Kernbereich / Gesundheitsversorgung, Pflegebereich) vertreten.<br />

Die vier Kurorte <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> und die Vielzahl der Rehabilitationseinrichtungen<br />

sind ein Merkmal, das auch <strong>im</strong> überregionalen Vergleich hervorsticht.<br />

In einer wettbewerbsfähigen regionalen <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> werden auch künftig<br />

überdurchschnittliche Beschäftigungsgewinne zu erwarten sein. PROGNOS<br />

geht für das Gesundheits- und Sozialwesen 54 <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> bis 2020<br />

von einem Zuwachs von über 2.000 Beschäftigten aus (d.h. jahresdurchschnittlich<br />

knapp 1 %) 55 . Damit gehört das Gesundheits- und Sozialwesen mit den Unternehmensorientierten<br />

Dienstleistungen (+ 1.400 Beschäftigte, + 1,5 %) und der<br />

Logistik (+ 550 Beschäftigte, + 1 %) zu den drei wichtigsten Wachstumsbranchen<br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>. Hierdurch wird die herausragende Bedeutung dieser<br />

Branche für die künftige Beschäftigungssituation <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> deutlich.<br />

Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der überwiegend rückläufigen Beschäftigungsentwicklung<br />

<strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe und einigen anderen<br />

Dienstleistungsbranchen (z.B. Öffentliche Verwaltung, Kreditgewerbe).<br />

54 Die Abgrenzung des Gesundheits- und Sozialwesens in der Beschäftigtenstatistik umfasst <strong>im</strong><br />

Wesentlichen den Kernbereich und den Pflegebereich der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>, womit fast<br />

90 % der Beschäftigten in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> erfasst sind.<br />

55 Bucksteeg, M.; Bornemann, H. (Prognos) 2003: Der Wirtschaftsstandort <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

auf dem Prüfstand: Branchenentwicklung, Perspektiven und Herausforderungen für die Zukunft.<br />

Gutachten <strong>im</strong> Auftrag der oleg.<br />

Tiefgreifende, sich beschleunigendeStrukturveränderungen<br />

in der<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Hohe Bedeutung der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

in der<br />

Wirtschaftsstruktur des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong><br />

Herausragende Bedeutung<br />

der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

für die Beschäftigungsentwicklung<br />

<strong>im</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>


Wachstum v.a. bei privat<br />

finanzierten Gesundheitsleistungen<br />

und <strong>im</strong><br />

Pflegebereich<br />

Ziele für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

Zügiges Handeln erforderlich,<br />

auch andere Regionen<br />

positionieren sich<br />

Strukturveränderungen in<br />

der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

als Chance<br />

begreifen<br />

Vorschlag: „Brancheninitiative<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“<br />

40 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Die Zahlen machen aber auch deutlich, dass die Beschäftigungsentwicklung in der<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> voraussichtlich künftig etwas verhaltener ausfallen wird als<br />

in den 90er Jahren. Hauptgrund sind die von der Bundesregierung angestrebten<br />

Kosteneinsparungen in der Gesundheitsversorgung, d.h. die Einschränkung der<br />

Leistungen durch die Gesetzliche Krankenversicherung und diverse Strukturveränderungen,<br />

die <strong>im</strong> Kernbereich der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> teilweise zu Beschäftigungsverlusten<br />

führen werden. Diesen Verlusten steht auf der anderen Seite das<br />

Wachstum bei privat finanzierten Gesundheitsleistungen, <strong>im</strong> Pflegebereich sowie<br />

bei den sonstigen Dienstleistungen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> gegenüber.<br />

Ziele für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen werden für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> folgende Ziele formuliert:<br />

- die Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Einrichtungen und Unternehmen zu<br />

stärken,<br />

- die Beschäftigung zu sichern und auszubauen,<br />

- die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu sichern und qualitativ weiter zu<br />

entwickeln und damit<br />

- die Attraktivität des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> als Wohn- und Arbeitsstandort zu<br />

steigern.<br />

Um auf die vielfältigen aktuellen Herausforderungen in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

zu reagieren und die angestrebten Ziele zu verwirklichen, ist zügiges Handeln der<br />

Akteure <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> erforderlich. Die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> ist <strong>im</strong><br />

Umbruch, weshalb auch andere Regionen sich positionieren und ihre Kräfte bündeln<br />

(z.B. Ostwestfalen-Lippe).<br />

Entscheidend hierbei wird sein, sich mit den Strukturveränderungen in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

aktiv auseinander zu setzen und die Herausforderungen als<br />

Chance zu begreifen. Bei innovativen Dienstleistungen und Produkten muss eine<br />

Vorreiterrolle übernommen werden. Sich bietende Potenziale (z.B. Verbesserung<br />

der Kostenstrukturen, Effizienzsteigerung in der Patientenversorgung, Erschließung<br />

wachsender Märkte) müssen ausgeschöpft werden. Die nachfolgenden<br />

Empfehlungen richten sich daher grundsätzlich an alle Akteure der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>.<br />

Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Um die notwendigen Aktivitäten zum Wohle des ganzen <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong><br />

zu koordinieren, wird eine „Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“ vorgeschlagen<br />

(Übersicht III-1). Diese Brancheninitiative muss das noch vorherrschende<br />

Einzelkämpfertum und falsch verstandenes Konkurrenzdenken soweit wie möglich<br />

überwinden. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> ist für eine Brancheninitiative dieser Art<br />

zwar eine relativ kleine Region mit einem nur beschränkten Umfang an Akteuren.<br />

Die räumliche Nähe und die Überschaubarkeit der Akteure dürfte die praktische<br />

Umsetzung auf Grund des geringeren Koordinierungsaufwandes aber erleichtern.


41 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Übersicht III-1: Die Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> Überblick<br />

Ziele für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

� Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Einrichtungen und Unternehmen<br />

� Sicherung und Ausbau von Beschäftigung in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

� Sicherung und Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und damit Steigerung<br />

der Attraktivität des <strong>Landkreis</strong>es als Wohn- und Arbeitsstandort<br />

Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> mit sechs Handlungsfeldern<br />

1. Kooperationsförderung<br />

Querschnittshandlungsfeld<br />

� Aufbau eines Netzwerkes „<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“<br />

zur regionalen Kooperationsförderung<br />

� Innovationsförd. und Technologietransfer<br />

� Aufbau eines qualifizierten Branchenverzeichnisses<br />

� Öffentlichkeitsarbeit für die Brancheninitiative<br />

� Veranstaltung regelmäßiger regionaler<br />

Foren zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

� Integration der Gesundheitsversorgung<br />

� Initiierung bzw. Förderung spezifischer<br />

Kooperationsformen<br />

3. Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem<br />

Personal<br />

� Ausbau von Ausbildungskooperationen<br />

� Entlastung der Krankenhausärzte von<br />

nicht zwingend ärztlichen Tätigkeiten<br />

� Imagekampagne für den Altenpflegeberuf<br />

� Ausbau der Fortbildungsangebote <strong>im</strong><br />

Hinblick auf Individuelle Gesundheitsleistungen<br />

(IGeL)<br />

� Schaffung eines Arbeitskräftepools<br />

5. Sicherung der Gesundheitsversorgung<br />

<strong>im</strong> ländlichen Raum<br />

� Verbesserung der Wettbewerbsposition<br />

von Krankenhausstandorten<br />

� Aufbau alternativer Verteilstrukturen für<br />

Medikamente<br />

� Werben für ärztliche Niederlassungen <strong>im</strong><br />

ländlichen Raum<br />

2. Entwicklung des Gesundheitstourismus<br />

� Neuausrichtung der klassischen Kurangebote<br />

auf Gesundheitstouristen (neue<br />

Angebote auf Basis der medizinischen<br />

Kompetenzen)<br />

� Aufwertung der für Gesundheitstourismus<br />

erforderlichen Infrastruktur<br />

� Marketinginitiative „Gesundheitstourismus”<br />

� Gemeinsames Kurortmanagement<br />

4. Ausbau der Angebote für individuelle<br />

Gesundheitsleistungen und Gesundheitsvorsorge<br />

� Aktivierung der regionalen Akteure zur<br />

Bereitstellung von IGeL<br />

� Sensibilisierung der Bevölkerung zur<br />

Inanspruchnahme von IGeL<br />

� Ausbau innovativer Angebote für die betriebliche<br />

Gesundheitsförderung<br />

6. Ausbau der Angebote für ältere Menschen<br />

� Verstärktes Angebot von alternativen<br />

Wohn- und Pflegeformen<br />

� Förderung der häuslichen Pflege<br />

Management der Brancheninitiative (angesiedelt be<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>)<br />

� Aufgreifen der Handlungsempfehlungen<br />

� Initiierung und Begleitung von Projekten<br />

� Motivierung und Koordination der regionalen Akteure<br />

� Netzwerkmanagement und Kontaktvermittlung<br />

� Förderung des regionalen Informations- und Erfahrungsaustauschs<br />

� Kommunikation von Aktivitäten, Erfolgen und innovativen Angeboten<br />

� Controlling der Maßnahmen


42 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

2. Handlungsfelder der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Sechs Handlungsfelder <strong>im</strong><br />

Rahmen der Brancheninitiative<br />

Erarbeitung der Empfehlungen<br />

auf Grundlage von<br />

Expertengesprächen und<br />

Best-Practice-Beispielen<br />

Kooperationsförderung<br />

als Querschnittshandlungsfeld<br />

Vielzahl von Überschneidungen<br />

und Verknüpfungen<br />

zwischen den Handlungsfeldern<br />

Im Rahmen der „Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“ werden sechs Handlungsfelder<br />

vorgeschlagen (Übersicht III-1). Für jedes der Handlungsfelder werden<br />

zunächst die Handlungsnotwendigkeiten skizziert und anschließend die erforderlichen<br />

Strategien und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Die Felder sind <strong>im</strong> Einzelnen:<br />

1. Kooperationsförderung (Querschnittshandlungsfeld)<br />

2. Entwicklung des Gesundheitstourismus<br />

3. Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal<br />

4. Ausbau der Angebote an individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) und<br />

Gesundheitsvorsorge<br />

5. Sicherung der Versorgung <strong>im</strong> ländlichen Raum<br />

6. Ausbau der Angebote für ältere Menschen<br />

Die Empfehlungen sind <strong>im</strong> Wesentlichen auf Grundlage der rund 50 Gespräche<br />

mit Experten aus nahezu allen Bereichen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Stadt und<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> erarbeitet worden. Vorbereitet wurden die Expertengespräche<br />

durch die Recherche der Rahmenbedingungen (Baustein I) sowie die Bestandsaufnahme<br />

der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> (Baustein II).<br />

Darüber hinaus wurden Best-Practice-Beispiele aus anderen Regionen ausgewertet<br />

und solche Handlungsvorschläge herausgefiltert, die auch für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sinnvoll anwendbar sind.<br />

Der Kooperationsgedanke zieht sich wie ein roter Faden durch die Empfehlungen.<br />

Insofern ist das Handlungsfeld 1. „Kooperationsförderung“ weniger eigenständig<br />

zu betrachten, sondern als Querschnittshandlungsfeld angelegt, das ein unverzichtbarer<br />

Bestandteil der übrigen Handlungsfelder ist. In den Beziehungen zwischen<br />

den zahlreichen Akteuren, Einrichtungen und Unternehmen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> sind bislang wesentliche, entwicklungshemmende<br />

Defizite erkennbar. Erst durch eine Verbesserung der Kooperation<br />

können die Potenziale der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> sowohl <strong>im</strong> Hinblick auf eine<br />

effizientere Versorgung der Bevölkerung als auch die Beschäftigungswirkung ausgeschöpft<br />

werden.<br />

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer Überschneidungen und Verknüpfungen<br />

zwischen den obigen Handlungsfeldern, z.B. zwischen IGeL und Gesundheitstourismus,<br />

zwischen IGeL und der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal<br />

sowie zwischen Gesundheitstourismus und den Angeboten für ältere Menschen.


2.1 Kooperationsförderung<br />

Handlungsnotwendigkeiten<br />

43 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Auf Grund des Strukturwandels in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> und dem dadurch<br />

steigenden Wettbewerbs- und Kostendruck ist die Bildung effizienterer, wettbewerbsfähigerer<br />

und damit i.d.R. größerer Einheiten unerlässlich. Insbesondere <strong>im</strong><br />

Kernbereich der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>, d.h. in der ambulanten und stationären<br />

Gesundheitsversorgung, wird sich die bisherige teils kleinteilige Struktur von Akteuren<br />

nicht aufrecht erhalten lassen.<br />

Darüber hinaus macht die zunehmende Innovations- und Qualifikationsorientierung<br />

sowie der Bedeutungsgewinn von Wissen für wirtschaftliche Aktivitäten die<br />

verstärkte Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure notwendig. Gerade in einer<br />

so komplexen und innovationsintensiven Branche wie der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

ist für die Entwicklung neuer Angebote die Einbeziehung externer Technologien<br />

und externen Wissens unverzichtbar. Kooperationen sind unabdingbar, um - z.B.<br />

mit Hilfe von Technologietransfer - innovative, wettbewerbsfähige Produkte und<br />

Dienstleistungen entwickeln und auf den Markt bringen zu können.<br />

Trotz einer Reihe sehr positiver Kooperationsansätze laufen viele Aktivitäten in<br />

der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> - z.B. bei der Schaffung überregional<br />

wahrnehmbarer Angebote <strong>im</strong> Gesundheitstourismus - unabgest<strong>im</strong>mt nebeneinander<br />

her. Häufig lassen sich aber nur in Kooperation mehrerer Akteure<br />

langfristig wettbewerbsfähige Angebote entwickeln und vermarkten. Insbesondere<br />

die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Bereichen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

ist noch verbesserungsbedürftig. Aber auch innerhalb der Bereiche der<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>, d.h. zwischen gleichartigen und ähnlichen Unternehmen<br />

und Einrichtungen, werden die Kooperationspotenziale noch nicht ausgeschöpft<br />

(z.B. bei Ärztenetzen). Dieses nur der fehlenden Kooperationsbereitschaft der<br />

Akteure zuzuschreiben, greift zu kurz. Ein nicht zu vernachlässigender Grund für<br />

mangelnde Kooperation ist, dass unzureichende Kenntnisse über potenzielle<br />

Partner sowie deren Angebote und Kompetenzen bestehen. Außerdem sind sich<br />

die Akteure des (betriebswirtschaftlichen) Nutzens von Kooperationen häufig nicht<br />

bewusst.<br />

Ein besonderes Feld <strong>im</strong> Rahmen der Kooperationsförderung ist die integrierte<br />

Versorgung <strong>im</strong> Gesundheitswesen 56 , d.h. die „verschiedene Leistungssektoren<br />

übergreifende Versorgung der Versicherten“ 57 . Die Vorteile der integrierten Versorgung<br />

sind insbesondere:<br />

56 Die integrierte Versorgung findet <strong>im</strong> Wesentlichen in drei Formen statt (Bruckenberger, Ernst,<br />

Integrierte oder intrigante Versorgung?, in: Krankenhaus-Umschau, Sonderheft 12 / 2000):<br />

- mindestens zwei bestehende Leistungserbringer (z.B. Akutkrankenhaus und Reha-<br />

Einrichtung) bieten gemeinsam eine sektorenübergreifende Gesundheitsleistung an,<br />

- ein bestehender Leistungserbringer bietet zusätzlich zu seinem originären Angebot Leistungen<br />

aus einem anderen Sektor an (z.B. Reha-Leistungen in einem Akutkrankenhaus),<br />

- kapitalkräftige externe oder neue Anbieter etablieren sich als integrierte Dienstleister „rund<br />

um das Thema Gesundheit“ auf regionalen Märkten.<br />

57 § 140a, Sozialgesetzbuch - Fünftes Buch (V) - Gesetzliche Krankenversicherung<br />

Bildung effizienterer,<br />

wettbewerbsfähigerer und<br />

damit i.d.R. größerer Einheiten<br />

unerlässlich<br />

Zunehmende InnovationsundQualifikationsorientierung<br />

erfordert verstärkte<br />

Zusammenarbeit<br />

Noch zu viele unabgest<strong>im</strong>mte<br />

Aktivitäten in der<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Vorteile der integrierten<br />

Versorgung <strong>im</strong> Gesundheitswesen


Hemmnisse durch Eigeninitiative<br />

der Leistungserbringer<br />

zu überwinden<br />

Ergebnisse der Expertengespräche<br />

44 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

- die Versorgung der Patienten „aus einer Hand“, d.h. der Patient hat es nicht mit<br />

mehreren völlig unabhängig voneinander arbeitenden Einrichtungen und ihren<br />

Mitarbeitern zu tun, sondern kann aufeinander abgest<strong>im</strong>mte Therapien in Anspruch<br />

nehmen,<br />

- die Senkung von Kosten u.a. durch die Vermeidung von Mehrfachuntersuchungen,<br />

eine effizientere Übergabe der Patienten an den Schnittstellen zwischen<br />

verschiedenen Leistungserbringern und die Senkung des Verwaltungsaufwandes.<br />

Allgemein wird die integrierte Versorgung auf Grund ihrer besseren Versorgungsqualität<br />

für die Patienten und der Kostenvorteile als zukunftsorientiert angesehen.<br />

Die traditionell scharfen Grenzen zwischen den Leistungssektoren, die Beteiligung<br />

verschiedener Kostenträger (gesetzliche Krankenversicherung, Rentenversicherung,<br />

Berufsgenossenschaften etc.) und die bislang eher weichen gesetzlichen<br />

Vorgaben hemmen jedoch ihre Weiterentwicklung. Zahlreiche positive Beispiele<br />

zeigen aber, dass bei entsprechender Eigeninitiative die integrierte Versorgung<br />

durch verschiedene Leistungserbringer durchaus möglich ist. Auf Grund des Kostendrucks<br />

dürften v.a. ambulante und teilstationäre Modelle (z.B. in der Rehabilitation)<br />

langfristig an Bedeutung gewinnen.<br />

Die Expertengespräche haben gezeigt, dass<br />

- bereits eine Vielzahl von einzelnen sehr positiven Kooperationsansätzen bestehen,<br />

- sich die Erkenntnis der wachsenden Notwendigkeit von Kooperation aber noch<br />

nicht überall durchgesetzt hat bzw. der wirtschaftliche Druck zum Handeln womöglich<br />

noch nicht groß genug ist,<br />

- es unter den Akteuren der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

noch zu viele Einzelkämpfer gibt und angestrebte Kooperationen oftmals Lippenbekenntnisse<br />

bleiben,<br />

- Kooperationen meistens einzelfallbezogen sind und insgesamt noch zu wenig<br />

strategische Zusammenarbeit stattfindet,<br />

- Kooperationen überwiegend horizontal, d.h. zwischen gleichartigen oder ähnlichen<br />

Einrichtungen stattfinden, es aber Defizite insbesondere bei vertikalen<br />

Kooperationen (z.B. zwischen Zulieferunternehmen und der Gesundheitsversorgung)<br />

gibt,<br />

- es häufig keine Kenntnisse über die Kompetenzen anderer Akteure in den<br />

jeweils anderen Bereichen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> gibt,<br />

- die Konkurrenz bzw. das fehlende Vertrauensverhältnis zwischen Akteuren<br />

Kooperationen häufig schon <strong>im</strong> Ansatz verhindern,<br />

- die Relevanz der Region als Ebene für Kooperationen sehr unterschiedlich von<br />

den Unternehmen beurteilt wird,<br />

- Unternehmen be<strong>im</strong> Technologietransfer meist nur fallweise aktiv werden und<br />

nur wenige regelmäßigen strategischen Kontakt zu Technologietransferstellen<br />

pflegen,<br />

- der Kooperationsbedarf be<strong>im</strong> Technologietransfer sich nicht auf die gesundheitsbezogenen<br />

Fachdisziplinen <strong>im</strong> engeren Sinne (Medizintechnik, Pharma-


45 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

zie) beschränkt, sondern in erster Linie eine Vielzahl weiterer Technologiebereiche<br />

umfasst (Maschinenbau, Verpackungstechnik, Verfahrenstechnik, IuK<br />

etc.).<br />

Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen<br />

Um die Position der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> <strong>im</strong> überregionalen<br />

Wettbewerb zu stärken, sollten vorrangig die regionalen Akteursbeziehungen,<br />

d.h. <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> und seinem Umfeld, <strong>im</strong> Zentrum der Bemühungen stehen.<br />

Da es aber auf einzelnen Feldern womöglich keine Kooperationspartner mit<br />

den erforderlichen Kompetenzen in der Region gibt, sind ggf. auch überregional<br />

Kontakte zu knüpfen. Vorrangig geht es bei der Kooperationsförderung für die<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> darum,<br />

- Synergieeffekte auszuschöpfen und die vorhandenen Ressourcen durch die<br />

Förderung von Kooperationen zwischen den Akteuren effizient zu nutzen,<br />

- durch Integration verschiedener Angebote und Anbieter neue gemeinsame<br />

Angebote zu schaffen,<br />

- die regionalen Austauschprozesse zu verbessern (Informations- und Erfahrungsaustausch)<br />

sowie<br />

- das Kennen lernen und Vertrauen zwischen den Akteuren zu fördern.<br />

Die wichtigsten Kooperationsformen sind:<br />

- Kooperationen gleichartiger Akteure zur Bündelung der Kompetenzen und<br />

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit (z.B. Kooperation von Krankenhäusern,<br />

Ärztenetze),<br />

- Kooperationen zur Förderung des Technologietransfers (zwischen Unternehmen<br />

einerseits und z.B. anderen Unternehmen, Hochschulen, Einrichtungen<br />

der Gesundheitsversorgung andererseits),<br />

- Kooperationen entlang der Versorgungskette mit dem Ziel der integrierten Versorgung<br />

(z.B. zwischen Akut-Krankenhaus, Reha-Klinik und Pflegehe<strong>im</strong>),<br />

- Kooperationen zur Schaffung neuer Angebote wie IGeL (insbesondere zwischen<br />

Leistungserbringern in der Gesundheitsversorgung) sowie<br />

- Vermarktungskooperationen (z.B. zwischen dem Tourismusverband <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Land (TOL), den Kurorten sowie IGeL-Anbietern).<br />

Als Maßnahmen zur Kooperationsförderung werden <strong>im</strong> Einzelnen vorgeschlagen:<br />

� Aufbau eines Netzwerkes „<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“ zur regionalen Kooperationsförderung<br />

Das Netzwerk „<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“ soll das Fundament bzw. die Klammer<br />

für alle Kooperationen <strong>im</strong> Rahmen der Brancheninitiative bilden. Entscheidender<br />

Knotenpunkt und damit Koordinierungsstelle des Netzwerkes ist das zu<br />

etablierende Management der Brancheninitiative (vgl. Abschnitt III-3, Konsequenzen<br />

für die Brancheninitiative). Das be<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> angesiedelte<br />

Management der Brancheninitiative setzt die entscheidenden Impulse<br />

zum Aufbau und zur Stärkung des Netzwerkes.<br />

Vorrangig regionale Akteursbeziehungen<br />

fördern<br />

Wichtigste Kooperationsformen<br />

Netzwerk als Klammer für<br />

alle Kooperationen <strong>im</strong><br />

Rahmen der Brancheninitiative


Themenspezifische Arbeitskreise<br />

als Elemente<br />

des Netzwerkes<br />

Aufgaben der themenspezifischen<br />

Arbeitskreise<br />

Innovationsfähigkeit als<br />

Determinante der Wettbewerbsfähigkeit<br />

von<br />

Betrieben und Regionen<br />

Technologie- und Wissenstransfer<br />

nicht auf<br />

Medizintechnik und<br />

-dienstleister <strong>im</strong> engeren<br />

Sinne beschränken<br />

Medizinprodukte und<br />

-dienstleistungen als<br />

Chance auch für branchenfremde<br />

Unternehmen<br />

46 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Die Expertengespräche haben gezeigt, dass sich ein effizientes und schlagkräftiges<br />

Netzwerk nicht in Form einer (einzigen), fest institutionalisierten<br />

Gruppe von Akteuren aus der gesamten <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> organisieren<br />

lässt. Vielmehr soll das Netzwerk aus verschiedenen themenspezifischen Arbeitskreisen<br />

(z.B. Arbeitskreis „Etablierung von Ärztenetzen“, Arbeitskreis<br />

„Entwicklungskooperationen zwischen Medizintechnikherstellern und -anwendern“,<br />

Arbeitskreis „Entwicklung des Gesundheitstourismus“) bestehen, in denen<br />

Akteure mit ähnlichen bzw. sich überschneidenden Interessen zusammenarbeiten.<br />

Das vom Management der Brancheninitiative koordinierte Netzwerk<br />

bildet hierzu ein Dach und gewährleistet die Verknüpfung und die Kommunikation<br />

zwischen den Arbeitskreisen.<br />

Im Einzelnen dienen die themenspezifischen Arbeitskreise<br />

- dem Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Akteuren,<br />

- dem Aufgreifen und der Umsetzung der Handlungsempfehlungen,<br />

- der Organisation und Durchführung von themenspezifischen Veranstaltungen<br />

/ Kongressen / Vorträgen.<br />

Darüber hinaus sind einige der nachfolgend empfohlenen Maßnahmen (z.B.<br />

Branchenverzeichnis, Öffentlichkeitsarbeit für die Brancheninitiative, Veranstaltung<br />

regelmäßiger regionaler Foren zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>) unverzichtbare<br />

Bestandteile des Netzwerkes.<br />

� Innovationsförderung und Technologietransfer<br />

Die Innovationsfähigkeit als Motor des wirtschaftlichen Strukturwandels wird für<br />

die Wettbewerbsfähigkeit von Betrieben und Regionen weiter an Bedeutung<br />

gewinnen. Neben der technologischen Leistungsfähigkeit der Betriebe spielen<br />

dabei die Kompetenz zur organisatorischen Umsetzung von Innovationen sowie<br />

die Bereitschaft zur Kooperation mit Technologietransfereinrichtungen bzw.<br />

mit anderen Betrieben eine wichtige Rolle. Die Fähigkeit der Betriebe, neue<br />

Produkte, Produktionsverfahren und Dienstleistungen zu entwickeln und marktreif<br />

anzubieten, hängt auch wesentlich von der Einbettung der Betriebe in ein<br />

innovatives Umfeld ab, das Wissenstransfer und Kooperation begünstigt.<br />

Die Förderung von Innovationen und der Technologie- und Wissenstransfer<br />

sind grundsätzlich branchen- und technologieübergreifende Felder. Die Vielzahl<br />

der von den Zulieferern der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> verwendeten Technologien<br />

aus unterschiedlichsten Fachdisziplinen macht es erforderlich, dass sich<br />

entsprechende Initiativen nicht nur auf Medizintechnikhersteller und Medizindienstleister<br />

<strong>im</strong> engeren Sinne beschränken dürfen. Erforderlich ist vielmehr:<br />

- die Herstellung von Medizinprodukten sowie weiteren Erzeugnissen und<br />

Dienstleistungen für die Wachstumsbranche <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> auch<br />

bei solchen Betrieben anzuregen, die hierzu vom Know-how her in der Lage<br />

wären (z.B. Kunststoffverarbeitung, Automobilzulieferer, Spezialmaschinenbau,<br />

IuK, Unternehmensberatungen), bislang aber für andere Branchen zuliefern<br />

58 sowie<br />

58 Siehe auch ähnliche Initiative <strong>im</strong> Rahmen von „<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in der Märkischen Region<br />

- Potenziale und Perspektiven“.


47 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

- die Unternehmen <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> (v.a. KMU) kontinuierlich für die<br />

Kooperation mit Hochschulen und insbesondere für die Inanspruchnahme<br />

von Technologietransferdienstleistungen zu motivieren,<br />

- den Unternehmen kontinuierlich Informationen zu den Technologie- und<br />

Beratungskompetenzen 59 von (ggf. auch überregionalen) Hochschulen,<br />

Forschungseinrichtungen und Technologietransfereinrichtungen bereitzustellen,<br />

- Entwicklungskooperationen zwischen Herstellern und Abnehmern (Krankenhäuser,<br />

Ärzte, Pflegeeinrichtungen etc.) mit Hilfe einer Plattform zu fördern,<br />

die Angebot und Nachfrage von Produkten und Dienstleistungen der<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> zusammenbringt.<br />

� Aufbau eines qualifizierten Branchenverzeichnisses<br />

Das Branchenverzeichnis soll die zentrale Informationsgrundlage für die Suche<br />

nach Kooperationspartnern in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> bilden. Über den Aufbau<br />

des Branchenverzeichnisses hinaus ist die laufende Pflege und Kommunikation<br />

desselben unverzichtbar. Für das Branchenverzeichnis muss eine Internetplattform<br />

60 geschaffen werden, auf der neben den Grunddaten aller regionalen<br />

Akteure der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> auch weitere Informationen wie Produkte<br />

und Dienstleistungen, besondere Kompetenzen, Ausschreibungen, Kooperationsbedarfe<br />

usw. vermerkt werden können.<br />

Im Rahmen des vorliegenden Konzeptes sind eine Vielzahl von Informationen<br />

gesammelt worden, die als Grundlage für den Aufbau des Branchenverzeichnisses<br />

dienen können. Unvollständig sind bislang aber Informationen zu Unternehmen,<br />

die zwar in bedeutendem Umfang der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> zuliefern,<br />

jedoch nicht selbst zu dieser Branche gehören (z.B. Maschinenbauer,<br />

Caterer, Nahrungsmittelhersteller, IuK-Dienstleister, Unternehmensberater).<br />

Um auch diese Unternehmen zu identifizieren, sollte mit Hilfe der umfassenden<br />

Betriebsdatenbank der WIGOS eine Befragung durchgeführt werden. In einem<br />

weiteren Schritt gilt es solche Unternehmen herauszufinden, die sich künftig<br />

neu als Zulieferer für den Wachstumsmarkt der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> etablieren<br />

könnten. In Bereichen, in denen die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong> über keine Akteure und Angebote verfügt, müssen auswärtige Kooperationspartner<br />

- vorzugsweise aus dem regionalen Umfeld - für das Branchenverzeichnis<br />

gewonnen werden.<br />

� Öffentlichkeitsarbeit für die Brancheninitiative<br />

Das Branchenverzeichnis erfordert begleitende Maßnahmen, die die Akteure<br />

der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> zur Teilnahme und zur aktiven<br />

Nutzung der Plattform motivieren. Als Kick-off der Brancheninitiative „<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>“, zur nachhaltigen Motivation der<br />

Akteure und zur allgemeinen Unterstützung der Brancheninitiative wird empfohlen,<br />

59 z.B. Zulassungsverfahren, Marktgegebenheiten / -besonderheiten, Vertriebswege. Die FH<br />

Münster (Standort Steinfurt, Fachbereich Physikalische Technik) verfügt beispielsweise über<br />

Spezialkenntnisse zur Zulassung von Medizinprodukten nach Medizinproduktegesetz (MPG).<br />

60 siehe z.B. bestehende IuK-Internetplattform der WIGOS unter http://www.search-it.info bzw.<br />

http://iuk.wigos.de<br />

Kontinuierliche Kooperationen<br />

mit Hochschulen<br />

und ...<br />

... Bereitstellung von Informationen<br />

zu Technologie-<br />

und Beratungskompetenzen<br />

Förderung von Entwicklungskooperationenzwischen<br />

Herstellern und<br />

Abnehmern<br />

Branchenverzeichnis als<br />

Informationsgrundlage für<br />

die Suche nach Kooperationspartnern<br />

Identifikation weiterer<br />

potenzieller Kooperationspartner<br />

durch Unternehmensbefragung<br />

Begleitende Maßnahmen<br />

zur Motivation der regionalen<br />

Akteure ...


... regelmäßiger Infobrief<br />

... Medienpartnerschaft<br />

mit regionaler Tageszeitung<br />

Regionales Forum:<br />

- Kontakte knüpfen<br />

- Informationsaustausch<br />

- Vorträge + Diskussionen<br />

Schlanke und kostengünstige<br />

Organisation<br />

Ärztenetze als zukunftsorientierte<br />

Kooperationen<br />

in der ambulanten Gesundheitsversorgung<br />

Voraussetzungen für den<br />

Erfolg eines Ärztenetzes<br />

48 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

- einen regelmäßigen Infobrief (Inhalt: v.a. Aktivitäten der Brancheninitiative)<br />

herauszugeben und an alle Akteure (insbesondere Entscheider) in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

zu versenden,<br />

- eine Medienpartnerschaft mit einer regionalen Tageszeitung anzustreben,<br />

in deren Rahmen regelmäßig über aktuelle Entwicklungen in der regionalen<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> und insbesondere über die Aktivitäten der Brancheninitiative<br />

berichtet wird.<br />

� Veranstaltung regelmäßiger regionaler Foren zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Etwas aufwändiger als eine Zeitungsbeilage ist die (z.B. jährliche) Veranstaltung<br />

eines regionalen Forums der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>. Bestandteile eines<br />

solchen Forums sind Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen sowie die Präsentation<br />

von regionalen Akteuren der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>. Das Forum böte<br />

die Möglichkeit, verschiedene Akteure der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong> miteinander bekannt zu machen und Kooperationen anzustoßen.<br />

Es sollten auch branchenfremde Unternehmen (z.B. Maschinenbauer, Nahrungsmittelhersteller,<br />

IuK-Dienstleister, Unternehmensberater) einbezogen<br />

werden, die mit Hilfe der Unternehmensbefragung <strong>im</strong> Rahmen des Branchenverzeichnisses<br />

als potenzielle Zulieferer und Dienstleister der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

identifiziert worden sind.<br />

Ein solches Forum müsste möglichst schlank und kostengünstig veranstaltet<br />

werden, um teilnahmeinteressierte Unternehmen und Einrichtungen nicht durch<br />

einen zu hohen finanziellen und organisatorischen Aufwand abzuschrecken.<br />

� Etablierung von Ärztenetzen und Gesundheitszentren<br />

Ärztenetze sind eine zukunftsorientierte Form der Kooperation in der ambulanten<br />

Gesundheitsversorgung. Vorteile hat ein Ärztenetz sowohl für die Patienten<br />

(z.B. bessere Abst<strong>im</strong>mung der Versorgung, erleichterte Terminvereinbarung<br />

bei Überweisungen) als auch für die beteiligten Ärzte (z.B. größere Honorarsicherheit,<br />

Vermeidung von Honorarverlust durch Mehrfachuntersuchungen,<br />

Informations- und Erfahrungsaustausch unter den Ärzten). Im Rahmen des<br />

sich verschärfenden Wettbewerbs in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> stärkt ein Ärztenetz<br />

die Position der beteiligten Ärzte.<br />

Trotz eines in der Vergangenheit gescheiterten Ansatzes <strong>im</strong> südlichen Kreisgebiet<br />

wird die Bildung von - räumlich stärker begrenzten, überschaubaren -<br />

Ärztenetzen <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> empfohlen. Funktionierende Ärztenetze<br />

in anderen Regionen (z.B. Bünde, Kreis Herford) zeigen, dass die Umsetzung<br />

unter best<strong>im</strong>mten Bedingungen sehr wohl möglich ist. Voraussetzungen für<br />

den Erfolg eines Ärztenetzes sind insbesondere:<br />

- Kooperations- und Kompromissbereitschaft der Ärzte,<br />

- stringentes, betriebswirtschaftlich orientiertes Management,<br />

- Führungspersönlichkeit als Kopf des Ärztenetzes,<br />

- Schaffung klarer, verbindlicher Rahmenbedingungen (z.B. Bezahlung der<br />

Leitung des Netzes, standardisierte Verfahren),<br />

- auf 50 bis 70 Ärzte beschränkter Teilnehmerkreis 61 ,<br />

61 Diese „Idealgröße“ haben betriebswirtschaftliche Untersuchungen ergeben. Größere Netze<br />

werden meist durch ihre mangelnde Steuerbarkeit gelähmt.


- Beschränkung der Kooperation zunächst auf Ärzte 62 .<br />

49 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Im Rahmen des Ärztenetzes sollten best<strong>im</strong>mte Funktionen (z.B. IGeL, Notdienst,<br />

Anlaufpraxis, Patientenseminare) gemeinschaftlich ggf. mit eigenen<br />

Räumlichkeiten angeboten werden. Andernorts hat sich der Aufbau eines Gesundheitszentrums<br />

zur Integration von Gemeinschaftsfunktionen bewährt.<br />

� Integration der Gesundheitsversorgung<br />

Auf Grund der Synergiepotenziale für die Leistungserbringer und der Qualitätspotenziale<br />

für die Patienten muss die integrierte Versorgung <strong>im</strong> ganzen <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong> zügig und eigenverantwortlich weiter vorangetrieben werden.<br />

Das Warten auf verbindliche gesetzliche Vorgaben verschenkt diese Potenziale.<br />

Vor dem Hintergrund des sich langfristig abzeichnenden Bedeutungsgewinns<br />

der integrierten Versorgung und des zunehmenden Wettbewerbs der<br />

Leistungserbringer müssen die regionalen Akteure eine Vorreiterrolle übernehmen,<br />

d.h. mit zukunftsorientierten Angeboten den eigenen regionalen Gesundheitsmarkt<br />

besetzen oder zumindest aber mit entsprechenden Konzepten<br />

in den Startlöchern stehen.<br />

Um die Realisierungschancen zu erhöhen, sollten Ansätze zur Integration der<br />

Gesundheitsversorgung nicht verkompliziert werden. Zunächst sollte mit „einfacher“<br />

integrierter Versorgung von Einrichtungen zwischen zwei Sektoren<br />

(z.B. Akut- und Reha-Krankenhaus) begonnen werden. So könnte z.B. bereits<br />

nach wenigen Tagen Krankenhausaufenthalt zur Abst<strong>im</strong>mung des weiteren<br />

Vorgehens eine Gemeinschaftsvisite von Ärzten eines Akut-Krankenhauses<br />

und einer Reha-Klinik durchgeführt werden. Ein sehr gutes Beispiel für integrierte<br />

Versorgung ist das Herzzentrum <strong>Osnabrück</strong>-Bad Rothenfelde.<br />

Auf Grund des Kostendrucks wird die (i.d.R. günstigere) ambulante Rehabilitation<br />

an Bedeutung gewinnen. Hierbei wohnt der Patient zu Hause und n<strong>im</strong>mt<br />

tagsüber in einer ambulanten Einrichtung an Reha-Maßnahmen teil.<br />

� Initiierung bzw. Förderung spezifischer Kooperationsformen<br />

Darüber hinaus haben sich <strong>im</strong> Verlauf der Expertengespräche weitere, teils<br />

sehr spezifische Kooperationsbedarfe heraus kristallisiert:<br />

- Kooperationen (bzw. Zusammenschlüsse) von Krankenhäusern, um die<br />

Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, die künftig zu erwartenden Bettenreduzierungen<br />

aufzufangen und die Vorgaben zu Mindestmengen bei planbaren<br />

Gesundheitsleistungen zu erfüllen,<br />

- Kooperation von Leistungserbringern der Gesundheitsversorgung bei teuren<br />

Spezialabteilungen bzw. –geräten,<br />

- gemeinsame Nutzung von Spezialmaschinen bei Zahntechnikbetrieben und<br />

Medizinprodukteherstellern,<br />

- gemeinsamer Fuhrpark bzw. Fahrdienst von Zahntechnikbetrieben und<br />

ambulanten Pflegeeinrichtungen,<br />

- gemeinsamer Fahrdienst von Reha-Kliniken (z.B. Abholen der Patienten<br />

vom Bahnhof).<br />

62 Weitere Kooperationspartner (Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser etc.) sollten erst später<br />

einbezogen werden, wenn sich das Ärztenetz gefestigt hat.<br />

Gesundheitszentrums zur<br />

Integration von Gemeinschaftsfunktionen<br />

Warten auf gesetzliche<br />

Vorgaben verschenkt<br />

Potenziale der integrierten<br />

Versorgung<br />

Einfache Ansätze der<br />

integrierten Versorgung<br />

haben bessere Realisierungschancen<br />

Spezifische Kooperationsbedarfe<br />

...<br />

... Kooperationen von<br />

Krankenhäusern<br />

... Kooperationen bei teuren<br />

Spezialabteilungen<br />

... gemeinsame Nutzung<br />

von Spezialmaschinen<br />

... gemeinsamer Fuhrpark<br />

... gemeinsamer Patientenabholdienst


Besonders hohe Qualitätsansprüche<br />

der Gesundheitstouristen<br />

Gesundheitstourismus<br />

insbesondere auch als<br />

Kurz- und Wochenendaufenthalt<br />

2.2 Entwicklung des Gesundheitstourismus<br />

Gesundheitstourismus als<br />

Trend mit überdurchschnittlichemWachstumspotenzial<br />

Verschärfter überregionaler<br />

Wettbewerb um<br />

Gesundheitstouristen ...<br />

Handlungsnotwendigkeiten<br />

50 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Eine eindeutige Definition für Gesundheitstourismus liegt nicht vor. Im Wesentlichen<br />

zählen hierzu schwer gegeneinander abgrenzbare Kategorien wie Fitness-,<br />

Wellness-, Gesundheits- und Kurtourismus 63 . Gesundheitstouristen verfolgen<br />

pr<strong>im</strong>är das Ziel, den eigenen Gesundheitszustand überprüfen zu lassen sowie das<br />

eigene körperliche, seelische und geistige Wohlbefinden zu verbessern. Experten<br />

betonen <strong>im</strong>mer wieder, dass die besonderen Ansprüche der Gesundheitstouristen<br />

von den Anbietern ein hohes Maß an Service-, Zielgruppen- und Wohlfühlorientierung<br />

sowie ein auf selbstzahlende Kunden geschultes Personal 64 erfordern. Neben<br />

den eigentlichen gesundheitstouristischen Kernleistungen sind gehobene<br />

Möglichkeiten der Freizeitgestaltung (Gastronomie, Einzelhandel, kulturelle<br />

Events, Sportmöglichkeiten, landschaftliches Umfeld etc.) eine wichtige Voraussetzung<br />

für einen wettbewerbsfähigen Standort des Gesundheitstourismus.<br />

Zielgruppen des Gesundheitstourismus sind in erster Linie Frauen, junge aktive<br />

Trendsetter, beruflich stark engagierte Männer mittleren Alters und „jung gebliebene“<br />

Senioren („Silver Consumers“) 65 . Die einzelnen Angebote <strong>im</strong> Gesundheitstourismus<br />

überschneiden sich mit den Angeboten <strong>im</strong> Rahmen der individuellen<br />

Gesundheitsleistungen (IGeL) und können gut <strong>im</strong> Rahmen von Kurz- und Wochenendaufenthalten<br />

sowie Tagesausflügen in Anspruch genommen werden.<br />

Gesundheitstourismus gilt innerhalb der Touristik als ein wichtiger Trend mit überdurchschnittlichem<br />

Wachstumspotenzial. Der Marktanteil des Gesundheitstourismus<br />

an allen von Deutschen durchgeführten Urlaubsreisen liegt bei rund 3,5 % 66 .<br />

Während bei den Urlaubsreisen insgesamt der Urlaub innerhalb Deutschlands nur<br />

einen Marktanteil von unter einem Drittel hat, beträgt der Anteil be<strong>im</strong> Gesundheitstourismus<br />

deutlich über 50 %. Wichtigste Destination innerhalb Deutschlands<br />

ist Bayern mit großem Abstand vor Schleswig-Holstein und Niedersachsen.<br />

Die allgemeine Erkenntnis über die Wachstumspotenziale des Gesundheitstourismus<br />

hat selbstverständlich den überregionalen Wettbewerb um Gesundheitstouristen<br />

deutlich verschärft. Viele Anbieter und Regionen sind schon heute gut<br />

positioniert bzw. streben aktuell an, ihre Wettbewerbsposition zu verbessern. Erfolg<br />

haben nur solche Angebote, die sich in hohem Maße auf die Service- und<br />

Wohlfühlanforderungen der Gesundheitstouristen ausrichten 67 . Eine realistische<br />

Definition der Zielgruppen und realistische Einschätzung der Marktpotenziale sind<br />

vor diesem Hintergrund für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> unerlässlich.<br />

63 Danielsson, Johanna, Martin Lohmann (Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V.,<br />

F.U.R) (2002), Gesundheitsreisen, Wellness, Fitness und Kur, Kiel.<br />

64 siehe auch Handlungsfeld „Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal“<br />

65 Vortrag von Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack auf dem 10. Tourismustag Niedersachsen am<br />

25. April 2003 in Oldenburg<br />

66 2001, Quelle: Reiseanalyse 2002, in: Danielsson, Johanna, Martin Lohmann (Forschungsgemeinschaft<br />

Urlaub und Reisen e.V., F.U.R) (2002), Gesundheitsreisen, Wellness, Fitness und<br />

Kur, Kiel.<br />

67 Danielsson, Johanna, Martin Lohmann (Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V.,<br />

F.U.R) (2002), Gesundheitsreisen, Wellness, Fitness und Kur, Kiel.


51 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> ist in dieser Hinsicht bislang schwach positioniert. In<br />

den speziell für Gesundheitstourismus aufgelegten Prospekten der großen Reiseveranstalter<br />

ist die Region nicht vertreten. Auch sind die Beherbergungszahlen mit<br />

900.000 Übernachtungen außerhalb von Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen<br />

- davon 300.000 in den Kurorten - <strong>im</strong> überregionalen Vergleich relativ niedrig.<br />

Ein wesentliches Manko des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> es ist sicherlich, dass dieser<br />

<strong>im</strong> Gesundheitstourismus keine für die überregionale Vermarktung bedeutsame<br />

Profilierung besitzt. Wichtigster Standortfaktor für Gesundheitstourismus <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong> sind die medizinischen Kompetenzen in den vier Kurorten. Allerdings<br />

sind die Kurorte mit ihrer Infrastruktur, ihren Angeboten und ihrem Ambiente<br />

bislang vornehmlich auf klassische Kurgäste ausgerichtet.<br />

Die Expertengespräche haben gezeigt, dass<br />

- offene Kuren kaum noch Bedeutung haben und der Anteil von Selbstzahlern in<br />

den Kurorten gering ist,<br />

- bei verschriebenen Kuren mit weiteren Leistungseinschränkungen der Kostenträger<br />

gerechnet werden muss,<br />

- bislang nur wenig koordinierte bzw. kooperative Angebote <strong>im</strong> Gesundheitstourismus<br />

bestehen,<br />

- das Angebot an hochwertiger Hotellerie in den Kurorten Defizite aufweist,<br />

- auch bei der übrigen für Gesundheitstourismus erforderlichen Infrastruktur (z.B.<br />

Gastronomie, Einzelhandel, Ortsbild) Qualitätsprobleme bestehen,<br />

- es in einigen Hotels bereits Ansätze <strong>im</strong> Gesundheitstourismus bzw. Wellnessbereich<br />

gibt,<br />

- die Gastronomie- und Hotelleriebetriebe <strong>im</strong> Hinblick auf anspruchsvolle Gesundheitstouristen<br />

noch zu wenig service- und kundenorientiert sind,<br />

- die bisherigen Zielgruppen der Kurorte aus einem eingeschränkten Einzugsbereich<br />

kommen (<strong>Osnabrück</strong>er Land, übriges westliches Niedersachsen, Münsterland,<br />

Ruhrgebiet) und ausländische Gäste kaum eine Rolle spielen,<br />

- die Gäste überwiegend „ältere“ Tagestouristen (ab 55 Jahre) und Reha-<br />

Patienten sind,<br />

- die Kooperation zwischen den vier Kurorten <strong>im</strong> „Heilbädergarten <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Land“ zwar grundsätzlich schon gut funktioniert, aber noch weiter intensiviert<br />

werden muss sowie<br />

- die Marketingaktivitäten der Kurorte und des Tourismusverbandes <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Land (TOL) noch zu wenig gebündelt sind und der Heilbädergarten als<br />

Marke der vier Kurorte nur unzureichend vermarktet wird.<br />

Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen<br />

Die Potenziale der künftigen Entwicklung des Gesundheitstourismus <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong> müssen realistisch eingeschätzt werden. Trotz des zu erwartenden<br />

Wachstums be<strong>im</strong> Gesundheitstourismus dürfte es für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

kaum möglich sein, sich gegen deutlich stärker profilierte Tourismusregionen an<br />

den Küsten sowie <strong>im</strong> Süden Deutschlands durchzusetzen. Andererseits verfügt<br />

... <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

bislang schwach positioniert<br />

Ergebnisse der Expertengespräche<br />

Potenziale für Gesundheitstourismus<br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong> realistisch<br />

einschätzen


Insbesondere bestehende<br />

Zielgruppen (55+ und<br />

regionales Umfeld) stärker<br />

binden<br />

Aufbau neuer Geschäftsfelder<br />

und Erschließung<br />

neuer Märkte<br />

Orientierung der Angebote<br />

an den medizinischen<br />

Schwerpunkten Orthopädie<br />

und innere Medizin<br />

Stärkere Berücksichtigung<br />

weicher Standortfaktoren<br />

52 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> auf Grund seines bevölkerungsreichen Einzugsgebietes<br />

68 und seiner hervorragenden verkehrlichen Anbindung über gute Standortpotenziale<br />

für den Tagestourismus sowie den Kurz- und Wochenendurlaub.<br />

Im Wesentlichen wird es darum gehen, die bestehenden Zielgruppen (insbesondere<br />

Urlauber über 55 Jahre aus dem regionalen Umfeld in Nordrhein-Westfalen<br />

und dem westlichen Niedersachsen) stärker zu binden. Darüber hinaus wird aber<br />

auch künftig der Gesundheitstourismus nicht das alleinige Profilierungsmerkmal<br />

des Tourismus <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sein. Der Gesundheitstourismus muss<br />

sich vielmehr in das touristische Gesamtprofil des <strong>Osnabrück</strong>er Landes einfügen.<br />

Als Maßnahmen zur Entwicklung des Gesundheitstourismus werden <strong>im</strong> Einzelnen<br />

vorgeschlagen:<br />

� Neuausrichtung der klassischen Kurangebote auf Gesundheitstouristen<br />

(neue Angebote auf Basis der medizinischen Kompetenzen) 69<br />

Auf Grund der zu erwartenden weiteren Leistungseinschränkungen der Sozialversicherungsträger<br />

sind die Angebote für den Gesundheitstourismus - sowohl<br />

für den Übernachtungs- als auch für den Tagestourismus - in den Kurorten<br />

künftig stärker auszubauen. Ziel ist es, neue Geschäftsfelder aufzubauen und<br />

neue Märkte zu erschließen, um insbesondere die zu erwartenden Rückgänge<br />

in den sozialversicherungsfinanzierten Bereichen durch die Mobilisierung privater<br />

Nachfrage zu kompensieren. Die bestehenden medizinischen Kompetenzen<br />

der Kliniken müssen dabei den Kern der Angebote bilden. Insofern sollte<br />

der Schwerpunkt be<strong>im</strong> Gesundheitstourismus auf dem Begriff „Gesundheit“ liegen.<br />

Notwendig ist eine Weiterentwicklung bzw. Neuausrichtung „klassischer“<br />

Kurangebote, die in einem gehobeneren Ambiente und nicht mehr unter der<br />

Überschrift „Kuraufenthalt“ an Gesundheitstouristen vermarktet werden. Wichtig<br />

ist zudem die Kombination mit weiteren Angeboten z.B. aus Sport und Kultur.<br />

Die Angebote für den Gesundheitstourismus sollten sich an den vorhandenen<br />

medizinischen Schwerpunkten Orthopädie sowie innere Medizin orientieren<br />

und durch weitere Angebotsformen aus dem Wellness- und Gesundheitsbereich<br />

ergänzt werden (siehe IGeL und Gesundheitsvorsorge). Die jeweiligen<br />

Kompetenzen der Kliniken und übrigen Anbieter müssen dabei gebündelt, d.h.<br />

zu gemeinsamen Angebotspaketen zusammengestellt werden.<br />

� Aufwertung der für Gesundheitstourismus erforderlichen Infrastruktur<br />

Voraussetzung für die Weiterentwicklung des Gesundheitstourismus ist, dass<br />

sowohl in den Kurorten als auch bei den Anbietern selbst die erforderliche Infrastruktur<br />

auf die Zielgruppe der Selbstzahler ausgerichtet wird. Gleiches gilt<br />

für Service- und Kundenorientierung des entsprechenden Personals. Angesichts<br />

der in den Expertengesprächen geäußerten Defizite bei Hotellerie, Gastronomie,<br />

Einzelhandel und Ortsbild sind qualitative Verbesserungen <strong>im</strong> Umfeld<br />

des Gesundheitstourismus unerlässlich 70 . Wichtig ist dabei auch eine stärkere<br />

Berücksichtigung weicher Standortfaktoren („Ambiente schaffen“).<br />

68 7 Mio. Einwohner in 2 Std.<br />

69 vgl. Wellness <strong>im</strong> Kurort - Positionspapier des Deutschen Heilbäderverbandes<br />

70 zu Einzelmaßnahmen und deren Relevanz siehe: Deutscher Tourismusverband e.V. (Hrsg.)<br />

(2002), Praxisleitfaden Wellness, Neue Fachreihe - Heft 27, Bonn.


53 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Da das Wohlfühlen und ein gewisser Luxus be<strong>im</strong> Gesundheitstourismus eine<br />

überdurchschnittliche Bedeutung haben, kommt den hochwertigen Hotels eine<br />

besondere Rolle zu. Empfohlen wird deshalb, 3-Sterne-Hotels in Kooperation<br />

mit den Kliniken und den übrigen Gesundheitsdienstleistern zu Anbietern rund<br />

um den Gesundheitstourismus aufzuwerten. Eine entsprechend hochwertige<br />

Infrastruktur in den Bereichen Gastronomie, Einzelhandel, Kultur etc. muss die<br />

Angebote der Gesundheitsdienstleister und Hotels ergänzen.<br />

Bei den Kliniken und den übrigen Gesundheitsdienstleistern dürfte eine Ausweitung<br />

der Selbstzahlerangebote für Gesundheitstouristen teilweise bauliche<br />

Veränderungen erforderlich machen. Es gilt, die Zielgruppen „Patienten“ und<br />

„Selbstzahler / Gesundheitstouristen“ gleichermaßen, aber nicht zusammen zu<br />

bedienen.<br />

� Marketinginitiative „Gesundheitstourismus”<br />

Eine Ausweitung der Angebote <strong>im</strong> Gesundheitstourismus und eine Aufwertung<br />

der Infrastruktur muss mit einem entsprechend intensivierten Marketing einhergehen.<br />

Hierfür ist eine intensivere Kooperation der vier Kurorte und des Tourismusverbandes<br />

<strong>Osnabrück</strong>er Land (TOL) notwendig. Ziel der Kooperation ist<br />

eine Bündelung der verschiedenen Angebote, damit eine ausreichende Angebotsbreite,<br />

d.h. die kritische Masse als Voraussetzung für eine intensivierte<br />

Vermarktung des Heilbädergartens, <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> erreicht werden<br />

kann. Anzustreben ist ein gemeinsamer Katalog für den Gesundheitstourismus<br />

mit einem gemeinsamen Gastgeberverzeichnis. Die Federführung der Marketinginitiative<br />

sollte der TOL übernehmen.<br />

Eine viel versprechende Zielgruppe des Marketings sind aufgrund der bisherigen<br />

Kundenstruktur zunächst gesundheitsbewusste Urlauber über 55 Jahre. Im<br />

Rahmen einer noch durchzuführenden Zielgruppenanalyse sind weitere Zielgruppen<br />

zu definieren. Schwerpunktmäßig sollte <strong>im</strong> regionalen Umfeld in Nordrhein-Westfalen<br />

und Niedersachsen-Bremen geworben werden. Damit werden<br />

pr<strong>im</strong>är Tages- und Kurzurlauber angesprochen. In das Marketing sollte das<br />

gute Image der bekannten Kurkliniken einbezogen werden.<br />

Zusätzlich muss sich die Marketinginitiative „Gesundheitstourismus” nach innen<br />

richten, d.h. auch die zahlreichen, sehr unterschiedlichen (potenziellen)<br />

Akteure des Gesundheitstourismus innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> ansprechen.<br />

Ziel ist es, diese Akteure für die verstärkte Bereitstellung von Angeboten<br />

<strong>im</strong> Gesundheitstourismus zu motivieren sowie über die verschiedenen<br />

touristischen Möglichkeiten und Kooperationspartner zu informieren.<br />

� Gemeinsames Kurortmanagement<br />

Im Zusammenhang mit Ausbau und Verknüpfung der Angebote für den Gesundheitstourismus<br />

sowie der gemeinsamen Marketinginitiative sollte eine Opt<strong>im</strong>ierung<br />

der vier Kurverwaltungen (z.B. Bildung eines gemeinsamen „Kurortmanagements<br />

Heilbädergarten <strong>Osnabrück</strong>er Land“) geprüft werden. Eine Beteiligung<br />

des TOL ist anzustreben. Mit dieser neuen Organisationsform können<br />

aber nur dann die angestrebten Synergieeffekte erzielt werden, wenn die vier<br />

Kurverwaltungen auch tatsächlich <strong>im</strong> gemeinsamen Kurortmanagement aufgehen<br />

und nicht zwischen Kurverwaltungen, Heilbädergarten und TOL eine weitere<br />

Ebene etabliert wird.<br />

Aufbau einer hochwertigen<br />

Infrastruktur für den<br />

Gesundheitstourismus<br />

Teilweise bauliche Veränderungen<br />

erforderlich<br />

Intensiviertes Marketing<br />

unter Federführung der<br />

TOL<br />

Zielgruppen:<br />

zunächst 55+ sowie Tages-<br />

und Kurzurlauber<br />

Marketinginitiative auch<br />

„nach innen“ richten:<br />

Motivation und Information<br />

der Anbieter<br />

Synergieeffekte durch<br />

Opt<strong>im</strong>ierung der vier<br />

Kurverwaltungen


Abst<strong>im</strong>mung der Angebote<br />

und der Infrastruktur<br />

der Kurorte<br />

54 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Neben der gemeinsamen Vermarktung geht es be<strong>im</strong> Kurortmanagement darum,<br />

vor dem Hintergrund der angespannten Kommunalfinanzen die Angebote<br />

und die Infrastruktur der Kurorte aufeinander abzust<strong>im</strong>men. Ziel muss eine verstärkte<br />

Arbeitsteilung sein, bei der nicht jede Gemeinde das gesamte Repertoire<br />

eines Kurortes anbieten muss. Hierfür müssen sicherlich beträchtliche politische<br />

Widerstände überwunden werden.<br />

2.3 Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal<br />

Wachsende Bedeutung<br />

der Qualifikation von Beschäftigten,<br />

zunehmende<br />

Wissensorientierung<br />

Erfordernis, über das<br />

originäre eigene Arbeitsfeld<br />

hinaus zu denken<br />

Ergebnisse der Expertengespräche<br />

Handlungsnotwendigkeiten<br />

Der Qualifikation der Beschäftigten kommt <strong>im</strong> Zuge der Intensivierung des interregionalen<br />

Wettbewerbs und der zunehmenden Wissensorientierung ökonomischer<br />

Aktivitäten eine <strong>im</strong>mer stärkere Bedeutung zu. Vor dem Hintergrund des beträchtlichen<br />

qualifikatorischen Strukturwandels werden die Entwicklungsperspektiven<br />

von Regionen in Zukunft noch entscheidender von der Mobilisierbarkeit qualifizierten<br />

Humankapitals und den regionalen Aus- und Weiterbildungsangeboten<br />

best<strong>im</strong>mt. Schon heute ist zu beobachten, dass es trotz hoher Arbeitslosigkeit in<br />

einzelnen Bereichen Engpässe bei der Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte gibt.<br />

Für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> gilt in besonderem Maße, dass alle hier Tätigen ihre<br />

Qualifikationen auf die aktuellen Entwicklungen und Erfordernisse ausrichten<br />

müssen. Dies ist auch eine besondere Herausforderung für die regionale Bildungspolitik.<br />

Zunehmend muss über das originäre eigene Arbeitsfeld hinaus gedacht<br />

werden, um z.B. <strong>im</strong> Hinblick auf die Übergabe von Patienten die Schnittstellen<br />

zwischen den verschiedenen Bereichen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> zu organisieren.<br />

Zu den besonderen Herausforderungen des qualifikatorischen Strukturwandels<br />

in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> zählen:<br />

- der medizinische Fortschritt, z.B. Innovationen in der Herstellung von Medizinprodukten<br />

und pharmazeutischen Erzeugnissen,<br />

- der wachsende Markt für Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), der Leistungserbringer<br />

zu Dienstleistern und Patienten zu Gesundheitskunden macht,<br />

- die zunehmende Bedeutung der integrierten Versorgung, d.h. die effizientere<br />

Übergabe von Patienten entlang der Versorgungskette von einem Leistungserbringer<br />

zum nächsten.<br />

Die Expertengespräche haben gezeigt, dass<br />

- es für die Krankenhäuser <strong>im</strong>mer schwieriger wird, Fachärzte zu rekrutieren,<br />

weil Ärzte zunehmend von der Gesundheitsversorgung in andere Arbeitsfelder<br />

abwandern (z.B. Versicherungen, Pharmazie, öffentliches Gesundheitswesen),<br />

- auch in Industrie und Handwerk der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> Engpässe bei spezialisierten<br />

Fachkräften bestehen (z.B. Maschinenbau, Elektrotechnik, Feinmechanik),<br />

- stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen teilweise Schwierigkeiten bei der<br />

Personalverfügbarkeit, insbesondere mit der Verfügbarkeit von spezialisierten<br />

Fachkräften (z.B. für Demenzerkrankungen) haben,


55 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

- die Krankenhäuser Probleme haben, hochkarätige leitende Ärzte in den <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong> und insbesondere an die peripher gelegenen Standorte zu<br />

bekommen,<br />

- die quantitative Verfügbarkeit von Personal für die meisten anderen Berufe in<br />

der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> zwar grundsätzlich gegeben ist, es aber teilweise<br />

Defizite bei der Qualifizierung der Beschäftigten gibt,<br />

- v.a. <strong>im</strong> nördlichen Kreisgebiet einzelne Potenziale zur Niederlassung von weiteren<br />

Fachärzten bestehen (z.B. Augenheilkunde, Frauenheilkunde, Dermatologie),<br />

- der Personalbedarf in den Einrichtungen und Unternehmen schwankt und es<br />

teilweise schwierig ist, ständig einen ausreichenden Umfang an Personal zur<br />

Verfügung zu haben,<br />

- es auf Grund des Strukturwandels und der Reformen in einigen Bereichen zu<br />

Personalabbau kommen wird (z.B. Krankenhäuser, Apotheken), während der<br />

Personalbedarf in anderen Bereich voraussichtlich steigen wird (z.B. Pflegeeinrichtungen,<br />

Arzne<strong>im</strong>ittelversandhandel, Selbstzahlerangebote),<br />

- die Arbeitsbelastung auf Grund des Reform- und Kostensenkungsdrucks steigt<br />

und das Image der Gesundheitsberufe z.T. Defizite aufweist,<br />

- der Wandel vom „Leistungserbringer“ zum „Dienstleister“, der u.a. durch die<br />

steigende Bedeutung von IGeL und den zunehmenden Wettbewerb unter den<br />

Einrichtungen erforderlich wird, von vielen in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> Tätigen<br />

noch nicht nachvollzogen wird,<br />

- bei der Aus- und Weiterbildung zunehmend die Kooperation verschiedener<br />

Einrichtungen und Unternehmen für notwendig erachtet und auch angestrebt<br />

wird.<br />

Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen<br />

Neben verschiedenen Einzelmaßnahmen ist die Kommunikation der Attraktivität<br />

des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> als Wohn-, Arbeits- und Freizeitstandort eine wichtige<br />

branchenübergreifende Strategie, um Fachkräfte und Führungspersonal anzuziehen<br />

bzw. in der Region zu halten. Dieser Ansatz wird v.a. vor dem Hintergrund<br />

des langfristig zu befürchtenden Engpasses bei hoch qualifizierten Arbeitskräften<br />

und dem daraus resultierenden Wettbewerb der Regionen an Bedeutung gewinnen.<br />

Besonderes Augenmerk gilt hierbei den ländlichen Teilräumen des <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Osnabrück</strong>.<br />

Als Maßnahmen zur Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal werden<br />

<strong>im</strong> Einzelnen vorgeschlagen:<br />

� Ausbau von Ausbildungskooperationen<br />

Die Krankenhäuser sollten ihre Kooperationen für eine qualitativ umfassende<br />

Facharztausbildung weiter ausbauen 71 . Einzelne Kooperationen sind bereits<br />

etabliert. Durch die Zusammenarbeit kann den angehenden Fachärzten ein<br />

71 Aus rechtlichen Gründen dürfen bislang <strong>im</strong>mer nur zwei verschiedene Krankenhäuser an der<br />

Ausbildung eines Facharztes beteiligt sein.<br />

Kommunikation der Attraktivität<br />

des <strong>Landkreis</strong>es<br />

als Wohn-, Arbeits- und<br />

Freizeitstandort<br />

Angebot eines breiten<br />

Ausbildungsspektrums<br />

für angehende Fachärzte


Vermittlung fachdisziplinübergreifenderKenntnisse<br />

und Fähigkeiten in der<br />

beruflichen Ausbildung<br />

Weiterbildung von Krankenpflegepersonal<br />

zu<br />

Arztassistenten<br />

Junge Menschen für eine<br />

Ausbildung zum Altenpfleger<br />

gewinnen<br />

Fortbildung zum<br />

„Dienstleister“ statt<br />

„Leistungserbringer“<br />

56 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

möglichst breites Spektrum an Kompetenzen in räumlicher Nähe zueinander<br />

vermittelt werden. Während der Ausbildung muss der Wohnort nicht gewechselt<br />

werden. Ziel ist, den ausgebildeten Facharzt auch anschließend <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong> zu halten.<br />

Auch in Industrie und Handwerk der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> sind die Kooperationen<br />

in der beruflichen Ausbildung auszubauen. Ansätze hierzu sind bereits<br />

vorhanden 72 . Da für die Herstellung von Medizinprodukten häufig eine Vielzahl<br />

von Technologien notwendig sind, sollten <strong>im</strong> Rahmen von Ausbildungskooperationen<br />

v.a. fachdisziplinübergreifende Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt<br />

werden. Ziel muss sein, die Verfügbarkeit von (spezialisierten) Fachkräften in<br />

der Region zu verbessern.<br />

� Entlastung der Krankenhausärzte von nicht zwingend ärztlichen Tätigkeiten<br />

Die Kooperation von Krankenhäusern in der Facharztausbildung wird alleine<br />

nicht ausreichen, um dem sich verschärfenden Fachärztemangel zu begegnen.<br />

Als weitere Maßnahme sollten die Ärzte in den Krankenhäusern effizienter eingesetzt,<br />

d.h. von nicht zwingend ärztlichen Tätigkeiten entlastet werden. Voraussetzung<br />

hierzu ist, dass Krankenpflegepersonal zu Arztassistenten oder<br />

Operationsassistenten 73 fortgebildet wird.<br />

� Imagekampagne für den Altenpflegeberuf<br />

Auf Grund des demographischen Wandels ist die Altenpflege ein Berufsfeld mit<br />

Zukunft. Im Widerspruch hierzu steht sein problematisches Image, das v.a.<br />

durch schwierige Arbeitsbedingungen gekennzeichnet ist. Angesichts des<br />

weiter steigenden Bedarfs an Altenpflegern ist eine Imagekampagne erforderlich,<br />

um junge Menschen für eine entsprechende Ausbildung zu gewinnen 74 .<br />

Parallel hierzu sollte die Ausbildung weiter verbessert werden, indem z.B. die<br />

Vermittlung bedeutsamer werdender Fachinhalte (z.B. zu Demenzerkrankungen<br />

75 ) ausgebaut wird.<br />

Es ist zu erwägen, die Imagekampagne auch auf andere Berufe der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

auszudehnen.<br />

� Ausbau der Fortbildungsangebote <strong>im</strong> Hinblick auf IGeL 76<br />

Die zunehmende Bedeutung von IGeL und der damit einhergehende Wandel<br />

vom „Patienten“ zum „Kunden“ bzw. vom „Leistungserbringer“ zum<br />

„Dienstleister“ erfordert ein Umdenken und ein verändertes Handeln der Akteure.<br />

Die Ärzte und das Personal sind überwiegend hierauf noch nicht eingestellt.<br />

Notwendig ist deshalb ein Ausbau spezialisierter Schulungen zu den rechtli-<br />

72 z.B. Fa. Reitel Feinwerktechnik (Zahntechnikgeräte) und Fa. Kesseböhmer<br />

73 In der Schüchtermann-Klinik in Bad Rothenfelde geschieht dies bereits.<br />

74 Im <strong>Osnabrück</strong>er Land gibt es bereits eine Arbeitsgruppe „Personalsituation in der Pflege“, in<br />

der Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>, Pflegeschulen sowie Pflegekassen zusammenarbeiten.<br />

Ziel ist u.a. die Verbesserung des Images der Pflegeberufe (z.B. Infos in Schulen), die Sicherstellung<br />

der Ausbildung und der Verfügbarkeit von Arbeitskräften sowie die Qualitätssicherung<br />

<strong>im</strong> Altenpflegeberuf.<br />

75 Im Pflegehe<strong>im</strong> Fritz-Kamping-Haus in Melle läuft derzeit ein Forschungsprojekt, das Demenzkranke<br />

speziell betreut und ein Einstufungssystem mit Betreuungsanforderungen für die erkrankten<br />

Bewohner entwickelt.<br />

76 siehe auch Handlungsfeld „Ausbau der Angebote für individuelle Gesundheitsleistungen und<br />

Gesundheitsvorsorge“


57 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

chen, organisatorischen, ökonomischen und verkaufstechnischen Implikationen<br />

von IGeL sowie zu weiteren Trends in der Gesundheitsversorgung 77 . Außerdem<br />

ist bei Schulungen zu berücksichtigen, dass von den Patienten bzw. Kunden<br />

zunehmend die Funktion eines Lotsen durch das Gesundheitswesen<br />

nachgefragt wird. Diese Lotsen müssen Kenntnisse aus allen Sektoren der<br />

Gesundheitsversorgung haben und insbesondere auch auf sinnvolle Behandlungsmöglichkeiten<br />

jenseits der gesetzlich finanzierten Leistungen verweisen<br />

können.<br />

� Schaffung eines Arbeitskräftepools 78<br />

Die Etablierung eines regional selbst organisierten Arbeitskräftepools trägt dem<br />

Umstand Rechnung, dass es in Einrichtungen und Unternehmen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

oftmals Abweichungen zwischen Personalbestand und Personalbedarf<br />

gibt. Auch kurzfristige Schwankungen <strong>im</strong> Personalbedarf sind möglich.<br />

Ein Arbeitskräftepool hat zum Ziel, Kapazitätsengpässe und -überschüsse<br />

auszugleichen, indem Einrichtungen mit kurzfristigem Personalüberschuss Beschäftigte<br />

an Einrichtungen mit kurzfristigem Personalengpass für einen befristeten<br />

Zeitraum abgeben können. Der Pool hält keine eigenen Arbeitskräfte<br />

vor, sondern vermittelt lediglich den Austausch zwischen den Poolpartnern.<br />

Neben dieser quantitativen Funktion kann der Arbeitskräftepool auch als Seismograph<br />

für die qualitativen Aspekte des Arbeitskräftebedarfs fungieren. Qualifizierungsbedarfe<br />

bzw. -defizite lassen sich schneller erkennen und in Kooperation<br />

der Poolpartner gemeinschaftlich lösen.<br />

Ein Arbeitskräftepool lässt sich nicht problemlos und kurzfristig realisieren.<br />

Zuerst sind rechtliche (Arbeitnehmerüberlassungsgesetz) und steuerliche (Umsatzsteuer)<br />

Hürden zu nehmen. Zudem wird empfohlen, den Pool zunächst mit<br />

ausgewählten Berufen starten zu lassen. Zeitlich flexible Teilzeitkräfte der Altenpflege<br />

könnten die entsprechende Testgruppe bilden. Da es auf Grund der<br />

Einführung von Fallpauschalen in Krankenhäusern voraussichtlich zu Bettenabbau<br />

kommen wird, bietet sich ggf. auch eine Einbeziehung von Krankenpflegepersonal<br />

an. Eine Ausdehnung auf weitere Berufe (Fachärzte, Facharbeiter)<br />

sollte mittelfristig angestrebt werden.<br />

Vertrauen, verbindliche Regeln und faires Handeln der beteiligten Einrichtungen<br />

und Unternehmen sind entscheidende Erfolgsfaktoren eines Arbeitskräftepools.<br />

Insbesondere darf nicht der Eindruck entstehen, dass weniger qualifizierte<br />

Mitarbeiter abgeschoben werden sollen. Auch muss verhindert werden,<br />

dass mit Hilfe des Arbeitskräftepools Mitarbeiter abgeworben werden. Der Pool<br />

darf nicht nur arbeitgeberorientiert sein, sondern muss auch Chancen für die<br />

Mitarbeiter bieten.<br />

77 Die Bezirksstelle <strong>Osnabrück</strong> der Kassenärztlichen Vereinigung bietet bereits Schulungen zu<br />

IGeL-Basiswissen für Ärzte und Arzthelferinnen an. Einige Einrichtungen (z.B. MEDICOS) führen<br />

eigene Schulungen für ihr Personal durch.<br />

78 Siehe auch ähnliche Initiative <strong>im</strong> Rahmen von „<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in OstWestfalenLippe -<br />

Stärken, Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten“.<br />

Ausgleich der Abweichungen<br />

zwischen Personalbestand<br />

und Personalbedarf<br />

Schnelleres Erkennen von<br />

Qualifizierungsbedarfen<br />

bzw. -defiziten<br />

Pool zunächst mit ausgewählten<br />

Berufen starten<br />

Vertrauen, verbindliche<br />

Regeln und faires Handeln<br />

erforderlich


Handlungsnotwendigkeiten<br />

58 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

2.4 Ausbau der Angebote für individuelle Gesundheitsleistungen und Gesundheitsvorsorge<br />

IGeL: Angebote außerhalb<br />

des Leistungskataloges<br />

der gesetzlichen Krankenkassen<br />

Enger Zusammenhang<br />

zwischen IGeL und Gesundheitsvorsorge<br />

Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) sind Angebote außerhalb des Leistungskataloges<br />

der gesetzlichen Krankenkassen. Hierzu zählen beispielsweise 79<br />

- Vorsorgeuntersuchungen und labordiagnostische Wunschleistungen (sofern<br />

sie nicht durch Kostenträger erstattet werden),<br />

- freizeitmedizinische Beratungen für Urlaub, Sport etc., Tests, Untersuchungen<br />

und Impfungen,<br />

- medizinisch-kosmetische Leistungen,<br />

- umweltmedizinische Angebote (z.B. Wohnraumbegehungen, Schadstoffmessungen<br />

und umweltmedizinische Beratungen),<br />

- psychotherapeutische Maßnahmen (z.B. Stressbewältigung, Flugangsttherapie),<br />

- alternative Heilverfahren (z.B. Akupunktur, sofern sie nicht durch die gesetzlichen<br />

Krankenkassen übernommen wird),<br />

- ärztliche Serviceleistungen (z.B. Tauglichkeits- / Untauglichkeitsbescheinigungen)<br />

sowie<br />

- neuartige Untersuchungs- und Behandlungsverfahren (z.B. Hornhautchirurgie<br />

gegen Kurzsichtigkeit).<br />

Im Rahmen dieses Handlungsfeldes werden IGeL in engem Zusammenhang mit<br />

Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge betrachtet. Unter Prävention versteht man<br />

in der Gesundheitsversorgung Maßnahmen zur Vermeidung eines schlechteren<br />

Gesundheitszustandes 80 . Neben der medizinischen Versorgung zählen zur Prävention<br />

auch Maßnahmen wie Sport / Bewegung, Ernährung sowie die Gestaltung<br />

der Arbeit. Insofern ist Prävention nicht nur ein Teil der Gesundheitsversorgung,<br />

sondern ganz besonders auch eine Frage des individuellen Lebenswandels<br />

sowie des Lebens- und Arbeitsumfeldes. Im Folgenden werden v.a. solche<br />

Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge betrachtet, die sich wie IGeL an Selbstzahler<br />

richten, sowie Präventionsmaßnahmen <strong>im</strong> Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />

und des betrieblichen Arbeitsschutzes.<br />

79 Katalog der Individuellen Gesundheitsleistungen der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen<br />

und der Ärztekammer Niedersachsen<br />

80 SVRKAG - Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion <strong>im</strong> Gesundheitswesen (2000),<br />

Bedarfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit, Band I: Zielbildung, Prävention, Nutzerorientierung<br />

und Partizipation - Kurzfassung. Grundsätzlich können drei Bereiche von Prävention unterschieden<br />

werden:<br />

- Pr<strong>im</strong>ärprävention setzt an den Ursachen von Erkrankungen an und vermindert diese (z.B.<br />

Impfungen),<br />

- Sekundärprävention zielt auf die Erkennung der Frühstadien von Erkrankungen ab und leitet<br />

die Frühtherapie ein (z.B. Vorsorgeuntersuchungen),<br />

- Tertiärprävention wirkt der Verschl<strong>im</strong>merung einer vorhandenen Erkrankung entgegen (z.B.<br />

Rehabilitation).


59 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Der Markt für IGeL und Gesundheitsvorsorge hat beträchtliche Wachstumspotenziale.<br />

Zwar ist in der Bevölkerung das Bewusstsein für gesundheitliche Eigenverantwortung<br />

noch stark ausbaubedürftig. Auf Grund der aktuellen Reformdiskussionen<br />

setzt sich aber langsam die Einsicht durch, dass die Leistungen der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung nicht mehr alleine die eigene Gesunderhaltung gewährleisten<br />

können. Folglich wächst die Bereitschaft, selbst zu zahlende Gesundheitsleistungen<br />

in Anspruch zu nehmen. Hierbei ist eine Zweiteilung des Marktes<br />

zu beobachten: Einkommensschwächere Bevölkerungsteile können sich dies nicht<br />

leisten und müssen eine Einschränkung ihrer Gesundheitsversorgung hinnehmen.<br />

Schichten mit höherem Einkommen sind dagegen in der Lage, Gesundheitsleistungen<br />

über die Krankenversicherungen hinaus selbst zu bezahlen und werden<br />

diese künftig verstärkt in Anspruch nehmen.<br />

Im Zusammenhang mit dem Bedeutungsgewinn von IGeL ist ein zunehmender<br />

Wettbewerb um selbst zahlende Gesundheitskunden zu beobachten. Es ist deshalb<br />

zu erwarten, dass künftig auch „externe“ Anbieter für die <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

ansässigen Bewohner und Betriebe tätig werden. IGeL- und Präventionsangebote<br />

zielen einerseits auf die vor Ort ansässige Bevölkerung ab, richten sich<br />

aber auch auf die Zielgruppe der Gesundheitstouristen. Insofern ist eine enge<br />

Verknüpfung zum Handlungsfeld „Entwicklung des Gesundheitstourismus“ gegeben.<br />

Die Expertengespräche haben gezeigt, dass<br />

- der Bedeutungsgewinn von IGeL und Gesundheitsvorsorge allgemein anerkannt<br />

wird und theoretisch unstrittig ist, aber der Umfang und die Qualität der<br />

Angebote noch stark ausbaufähig sind 81 ,<br />

- die Bevölkerung noch nicht hinreichend für die Inanspruchnahme von IGeL und<br />

Angeboten der Gesundheitsvorsorge sensibilisiert ist,<br />

- insbesondere unter den niedergelassenen Ärzten bislang aber nur unzureichend<br />

Bereitschaft besteht, IGeL anzubieten und an ihre Patienten zu vermarkten,<br />

- die Unternehmen unter Kostendruck stehen und deshalb derzeit nur wenig<br />

Ressourcen für betriebliche Gesundheitsvorsorge bereit stellen und<br />

- auch die Kostenträger (insbesondere die Krankenkassen) unter dem momentanen<br />

Kostendruck tendenziell weniger Geld für Prävention ausgeben.<br />

Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen<br />

Im Bereich der IGeL und Gesundheitsvorsorge muss damit gerechnet werden,<br />

dass über kurz oder lang externe Anbieter darauf abzielen, lokale und regionale<br />

Märkte zu besetzen. Zudem dürfte die Bevölkerung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong><br />

auch Angebote außerhalb der eigenen Region in Anspruch nehmen. Der zukunftsträchtige<br />

Markt für IGeL muss deshalb aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> heraus<br />

besetzt werden und darf nicht anderen Anbietern überlassen werden. Die<br />

81 Anbieter für IGeL <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land sind z.B. das Institut für Sport und Präventivmedizin<br />

der Schüchtermann-Klinik in Bad Rothenfelde, das MEDICOS in <strong>Osnabrück</strong>, das MEDICOS 2<br />

in Bad Iburg sowie Therapiezentren in Bad Essen und Bad Iburg.<br />

Wachsende Bereitschaft,<br />

selbst zu zahlende Gesundheitsleistungen<br />

in<br />

Anspruch zu nehmen<br />

Zunehmender Wettbewerb<br />

um selbst zahlende Gesundheitskunden<br />

Ergebnisse der Expertengespräche<br />

IGeL-Markt durch regionale<br />

Anbieter besetzen<br />

und nicht externen Anbietern<br />

überlassen


IGeL-Angebotsspektrum<br />

ausweiten und professioneller<br />

verkaufen<br />

IGeL als Instrument der<br />

Patienten- / Kundenbindung<br />

Werbekampagne zur verstärktenInanspruchnahme<br />

von IGeL<br />

Präventionspotenziale bei<br />

älteren Menschen ausschöpfen<br />

60 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

regionalen Akteure haben die besten Startchancen, die eigenen medizinischen<br />

Kompetenzen als Basis für den Ausbau von IGeL und Gesundheitsvorsorge zu<br />

nutzen.<br />

Als Maßnahmen zum Ausbau der Angebote für individuelle Gesundheitsleistungen<br />

und Gesundheitsvorsorge werden <strong>im</strong> Einzelnen vorgeschlagen:<br />

� Aktivierung der regionalen Akteure zur Bereitstellung von IGeL<br />

Angesichts der Marktchancen muss bei den Akteuren der Gesundheitsversorgung<br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> für eine verstärkte Bereitstellung von IGeL-<br />

Angeboten geworben werden. Insbesondere niedergelassene Ärzte müssen<br />

das Angebotsspektrum ausweiten und professioneller verkaufen. Die Kenntnisse<br />

über ihre Patienten bieten eine ideale Ausgangsbasis für die Vermarktung<br />

von IGeL. Auf Grund der erforderlichen Investitionen sollten IGeL in Kooperation<br />

mehrerer Ärzte verschiedener Fachrichtungen idealerweise in Form einer<br />

gesonderten, unternehmerisch geführten IGeL-Praxis 82 mit höherwertigem<br />

Ambiente angeboten werden. In der gewohnten Praxisumgebung ist die Bereitschaft,<br />

IGeL selbst zu bezahlen, eher gering.<br />

Auch für die stationären Einrichtungen der Gesundheitsversorgung sind IGeL<br />

ein wichtiges Instrument, um Patienten / Kunden langfristig an sich zu binden.<br />

Nach dieser Logik wird der Patient nach seiner Entlassung aus einer Klinik zum<br />

IGeL-Kunden und irgendwann evtl. wieder zum Patienten. Aus Gründen der<br />

Qualitätssicherung und der Glaubwürdigkeit gegenüber den Patienten sollte die<br />

Durchführung von IGeL durch Ärzte oder zumindest in enger Abst<strong>im</strong>mung mit<br />

den Ärzten geschehen.<br />

� Sensibilisierung der Bevölkerung zur Inanspruchnahme von IGeL<br />

In der Bevölkerung bestehen zu wenig Kenntnisse über Krankheitsursachen<br />

und deren Prävention. Die Bevölkerung ist folglich noch nicht hinreichend für<br />

die Inanspruchnahme von IGeL und präventionsorientierten Selbstzahlerangeboten<br />

sensibilisiert. Im Hinblick auf die Vermarktung ist eine Internetplattform<br />

zu schaffen, die die Bevölkerung <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> über das regionale<br />

bzw. lokale Spektrum an Angeboten informiert. Die Internetplattform sollte<br />

durch eine gemeinsame Werbekampagne aller Anbieter begleitet werden, die<br />

über die Vorteile von IGeL informiert und zur Inanspruchnahme an<strong>im</strong>iert.<br />

Als Zielgruppe sollten - wie be<strong>im</strong> Gesundheitstourismus - zunächst v.a. ältere<br />

Menschen ins Auge gefasst werden. Gesundheitsvorsorge ist insbesondere mit<br />

zunehmendem Alter (etwa ab 50 bis 55) von Bedeutung. Bei dieser Zielgruppe<br />

bestehen beträchtliche unausgeschöpfte Präventionspotenziale 83 , z.B. bei der<br />

Ernährungs- und Bewegungsberatung. Die Kampagne sollte <strong>im</strong> weiteren Verlauf<br />

aber auch auf andere noch zu ermittelnde Zielgruppen ausgedehnt werden.<br />

82 siehe Handlungsfeld „Kooperationsförderung“: Ärztenetze<br />

83 siehe u.a. Arbeitsgruppe „Gesund altern“ des Deutschen Forums Prävention und Gesundheitsförderung


61 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

� Ausbau innovativer Angebote für die betriebliche Gesundheitsförderung<br />

Analog zur Sensibilisierung der Bevölkerung für die Inanspruchnahme von<br />

IGeL ist bei den regionalen Betrieben und deren Mitarbeitern für die Inanspruchnahme<br />

von Präventionsmaßnahmen <strong>im</strong> Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />

zu werben. Ziel ist insbesondere die Erhöhung der Produktivität<br />

durch die langfristige Reduzierung der krankheitsbedingten Abwesenheit<br />

und die Steigerung der Mitarbeitermotivation.<br />

Parallel hierzu müssen die entsprechenden Angebote <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

ausgebaut bzw. neu entwickelt werden. Ansatzpunkte <strong>im</strong> Rahmen der betrieblichen<br />

Gesundheitsförderung bestehen z.B. bei der Schüchtermann-<br />

Schiller'schen Klinik Bad Rothenfelde (Herz-Kreislauf-Checks für leitende Angestellte<br />

von Unternehmen) und am Fachbereich Humanwissenschaft an der<br />

Universität <strong>Osnabrück</strong> (Prävention von Berufsdermatosen, integrative Präventions-<br />

und Gesundheitsförderungskonzepte). Weitere Angebotspotenziale bestehen<br />

z.B. <strong>im</strong> orthopädischen Bereich durch die Kompetenzen der entsprechenden<br />

Akut- und Reha-Kliniken.<br />

Für die Finanzierung der betrieblichen Gesundheitsförderung ist das Zusammenspiel<br />

von Betrieben, Mitarbeitern und Kostenträgern notwendig. Einige<br />

Unternehmen aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> haben die Bereitschaft hierzu bereits<br />

erkennen lassen. Die Kostenträger sind zwar unter dem momentanen<br />

Kostendruck mit der Förderung von Präventionsmaßnahmen eher zurückhaltend,<br />

würden sich aber gewiss durch gute Konzepte überzeugen lassen.<br />

2.5 Sicherung der Gesundheitsversorgung <strong>im</strong> ländlichen Raum<br />

Handlungsnotwendigkeiten<br />

Die aktuell anstehenden Reformen <strong>im</strong> Gesundheitswesen, der zunehmende Kostendruck<br />

und der durch einen verschärften Wettbewerb gekennzeichnete Strukturwandel<br />

in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> werden künftig die Versorgungsdichte<br />

einschränken. Betroffen hiervon ist in erster Linie die stationäre Gesundheitsversorgung,<br />

teilweise aber auch der ambulante Bereich. Die Folgen der eingeschränkten<br />

Versorgungsdichte dürften insbesondere <strong>im</strong> ländlichen Raum spürbar<br />

werden.<br />

Der durch die bereits laufende, schrittweise Einführung des Fallpauschalensystems<br />

zu erwartende Bettenabbau und die Mindestmengenregelung werden einzelne<br />

Krankenhausstandorte gefährden. Überleben werden die unternehmerisch<br />

am besten geführten und wettbewerbsfähigsten Krankenhäuser, d.h. diejenigen,<br />

die sich am besten auf den Strukturwandel und die zunehmende Konkurrenz um<br />

Patienten einstellen können.<br />

Bei planbaren Krankenhausaufenthalten nehmen Patienten größere Entfernungen<br />

zwischen Wohnort und dem Krankenhaus ihrer Wahl in Kauf. Ziel ist, dort behandelt<br />

zu werden, wo die Anforderung an die Angebote und die Qualität der Gesundheitsversorgung<br />

(vermeintlich) erfüllt werden können. Hierbei spielen auch<br />

das Image von Krankenhäusern sowie die Kompetenzen und der Ruf einzelner<br />

Werben für Präventionsmaßnahmen<br />

<strong>im</strong> Rahmen<br />

der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />

Ausbau innovativer Angebote<br />

für die betriebliche<br />

Gesundheitsförderung<br />

Finanzierung als Zusammenspiel<br />

von Betrieben,<br />

Mitarbeitern und Kostenträgern<br />

Künftig eingeschränkte<br />

Versorgungsdichte <strong>im</strong><br />

ländlichen Raum<br />

Gefährdung einzelner<br />

nicht wettbewerbsfähiger<br />

Krankenhausstandorte<br />

Patientenverhalten entscheidet<br />

wesentlich über<br />

die Zukunft von Krankenhausstandorten


Schließung einzelner<br />

Apothekenstandorte<br />

durch gesetzliche Veränderungen<br />

Unterbesatz an niedergelassenen<br />

Fachärzten in<br />

Teilen des <strong>Landkreis</strong>es<br />

Ergebnisse der Expertengespräche<br />

Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

von Krankenhäusern<br />

durch regionale<br />

Kooperationen<br />

62 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Ärzte eine wichtige Rolle. Vor dem Hintergrund des zu erwartenden Bettenabbaus<br />

in den Krankenhäusern entscheidet somit das Patientenverhalten wesentlich über<br />

die Zukunft von Krankenhausstandorten mit.<br />

Auch bei den Apotheken ist vor dem Hintergrund der vorgesehenen gesetzlichen<br />

Änderungen (z.B. Zulassung des Versandhandels, teilweise Aufhebung des<br />

Mehrfach- und Fremdbesitzverbotes) mit spürbaren Strukturveränderungen zu<br />

rechnen; die genauen Auswirkungen sind aber noch unklar. Aufgrund des weiter<br />

zunehmenden Kostendrucks und der damit einhergehenden Wettbewerbsverschärfung<br />

wird es aber voraussichtlich zur Schließung einzelner Standorte kommen.<br />

Dies kann insbesondere in kleineren Ortschaften problematisch werden, in<br />

denen nur eine einzige Apotheke ansässig ist. Der künftig zugelassene Arzneiversandhandel<br />

wird zunächst nur bei planbarem Medikamentenbedarf, wie z.B. bei<br />

chronisch Kranken, die Nachteile des Wegfalls von Apothekenstandorten kompensieren<br />

können.<br />

In einzelnen Fachgebieten 84 gibt es schon heute in best<strong>im</strong>mten Teilräumen einen<br />

Unterbesatz an niedergelassenen Fachärzten. Hiervon ist innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Osnabrück</strong> insbesondere das nördliche Kreisgebiet betroffen (siehe auch<br />

Baustein II Abschnitt 3.2 „Ambulante Gesundheitsversorgung“). Grund hierfür ist<br />

u.a., dass Ärzte auf Grund der aktuellen Reformdiskussionen und Strukturveränderungen<br />

verunsichert sind und die Neugründung bzw. die Übernahme einer bestehenden<br />

Praxis scheuen. Zudem sind aus Sicht vieler Ärzte ländliche Gegenden<br />

für eine Niederlassung wenig attraktiv.<br />

Die Expertengespräche haben gezeigt, dass<br />

- die medizinische Versorgung <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> derzeit insgesamt als<br />

gut bezeichnet werden kann,<br />

- Prognosen 85 aber in den kommenden Jahren eine Verschlechterung der Versorgungssituation<br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong>, insbesondere in den peripheren Teilräumen<br />

erwarten.<br />

Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen<br />

Als Maßnahmen zur Sicherung der Gesundheitsversorgung <strong>im</strong> ländlichen Raum<br />

werden <strong>im</strong> Einzelnen vorgeschlagen:<br />

� Verbesserung der Wettbewerbsposition von Krankenhausstandorten<br />

Die Verbesserung der Wettbewerbsposition ist für Krankenhäuser die entscheidende<br />

Möglichkeit, das eigene Überleben zu sichern. Diesen Weg alleine<br />

zu gehen dürfte aber i.d.R. sehr schwierig sein. Insofern müssen die Krankenhäuser<br />

ernsthaft prüfen, die eigene Wettbewerbsfähigkeit mit Hilfe regionaler<br />

Kooperationen und ggf. auch durch Zusammenschlüsse zu steigern. Hinter der<br />

Aufforderung zu Kooperationen steckt die Erwartung, dass die Bildung größerer<br />

Einheiten die Wettbewerbsposition der Beteiligten insgesamt stärkt und<br />

84 Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, Bezirksstelle <strong>Osnabrück</strong><br />

sind dies v.a. Augenheilkunde, Frauenheilkunde und Dermatologie<br />

85 Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, Bezirksstelle <strong>Osnabrück</strong>


63 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Synergiepotenziale ausschöpft. Zudem können die Vorgaben zu Mindestmengen<br />

bei planbaren Gesundheitsleistungen auf diesem Weg leichter erfüllt werden.<br />

Hierzu gibt es <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land bereits eine Reihe guter Beispiele 86 . Diese<br />

Kooperationen gilt es weiter auszubauen. Die bislang noch nicht an regionalen<br />

Kooperationen beteiligten Krankenhäuser sollten diesen Weg ebenfalls<br />

gehen.<br />

Kooperationspartner können aber nicht nur andere Krankenhäuser sein, sondern<br />

<strong>im</strong> Zuge des Ausbaus der integrierten Versorgung z.B. auch Reha-<br />

Einrichtungen, Pflegehe<strong>im</strong>e und niedergelassene Ärzte. Ziele sind in jedem<br />

Fall eine Diversifizierung des Angebots an Gesundheitsdienstleistungen, der<br />

Ausbau von wettbewerbsfähigen Spezialisierungen, die Qualitätssteigerung<br />

und Imageförderung sowie nicht zuletzt die Ausschöpfung von Effizienzreserven<br />

und die Reduzierung von Kosten 87 .<br />

� Aufbau alternativer Verteilstrukturen für Medikamente<br />

Falls es in Ortschaften des ländlichen Raums <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> zur<br />

Schließung der einzigen dort ansässigen Apotheke kommt, sollte ein gemeinschaftlicher<br />

Bringdienst von Apotheken aus den umliegenden Standorten organisiert<br />

werden. Die rechtlichen Hürden, die dem heute noch entgegen stehen,<br />

dürften mit der Zulassung des Arzne<strong>im</strong>ittelversandhandels ebenfalls abgeschafft<br />

werden.<br />

� Werben für ärztliche Niederlassungen <strong>im</strong> ländlichen Raum<br />

Die abzusehenden Engpässe der ambulanten Gesundheitsversorgung <strong>im</strong> ländlichen<br />

Raum erfordern Gegenmaßnahmen. Für ärztliche Niederlassungen in<br />

den peripheren Standorten des <strong>Landkreis</strong>es muss - <strong>im</strong> gesetzlich erlaubten<br />

Rahmen - aktiv, auch überregional geworben werden.<br />

2.6 Ausbau der Angebote für ältere Menschen<br />

Handlungsnotwendigkeiten<br />

Auch wenn das Label „jung - dynamisch - erfolgreich“ derzeit noch die Vermarktungsbemühungen<br />

der Dienstleister und Konsumgüterhersteller beherrscht, ist<br />

absehbar, dass ältere Menschen als Zielgruppe an Bedeutung gewinnen werden.<br />

Der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung steigt schon seit geraumer Zeit<br />

kontinuierlich an. Von 1989 bis 2002 ist der Anteil der über 65-jährigen an der<br />

Gesamtbevölkerung <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> von 14 % auf 15 % noch vergleichsweise<br />

moderat angestiegen. Bis zum Jahr 2020 wird erwartet, dass fast ein<br />

Fünftel der Bevölkerung <strong>im</strong> Rentenalter sein wird 88 . Das sind rund 20.000 über<br />

86 z.B. Herzzentrum <strong>Osnabrück</strong>-Bad Rothenfelde in gemeinsamer Trägerschaft des Klinikums<br />

<strong>Osnabrück</strong> und der Schüchtermann-Schiller'schen Kliniken Bad Rothenfelde, Verbund des<br />

Christlichen Krankenhauses Quakenbrück mit Krankenhäusern aus den <strong>Landkreis</strong>en Cloppenburg<br />

und Vechta, Managementgesellschaft katholischer Krankenhäuser in der Region <strong>Osnabrück</strong><br />

(MKO), Fusion des Christlichen Klinikums Melle<br />

87 siehe auch Handlungsfeld „Kooperationsförderung“<br />

88 WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>Osnabrück</strong>er Land mbH (Hrsg.) (2003), Arbeitsmarkbilanzen<br />

für das <strong>Osnabrück</strong>er Land 2002 bis 2020.<br />

Bereits gute Beispiele <strong>im</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

Auch sektorübergreifende<br />

Kooperationen anstoßen<br />

Gemeinschaftlicher<br />

Bringdienst von Apotheken<br />

<strong>im</strong> ländlichen Raum<br />

Aktives Werben für ärztliche<br />

Niederlassungen <strong>im</strong><br />

ländlichen Raum<br />

Wachsende Bedeutung<br />

älterer Menschen als Zielgruppe


Verstärkte und zunehmend<br />

diversifizierte Nachfrage<br />

durch ältere Menschen<br />

Ergebnisse der Expertengespräche<br />

Anpassung bestehender<br />

Angebote an die Bedürfnisse<br />

älterer Menschen<br />

64 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

65-jährige Einwohner mehr als heute. Überproportional wird der Anstieg bei den<br />

Hochbetagten über 85 Jahre ausfallen, deren Zahl sich von gut 5.000 auf über<br />

10.000 verdoppeln wird.<br />

Entsprechend werden sich auch die gesellschaftlichen Bedürfnisse und das Kaufkraftpotenzial<br />

der älteren Generation erhöhen. Für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> ist<br />

von einer verstärkten und zunehmend diversifizierten Nachfrage durch ältere<br />

Menschen auszugehen. Ein weiterer Ausbau der Altenpflege ist folglich unumgänglich,<br />

wobei auf Grund des Kostendrucks innovative Pflegeformen an Bedeutung<br />

gewinnen werden. Auf der anderen Seite eröffnen sich zusätzliche Marktchancen<br />

(z.B. für IGeL, Gesundheitsvorsorge, Gesundheitstourismus), auf die die<br />

Anbieter heute noch nicht eingestellt sind.<br />

Die Expertengespräche haben gezeigt, dass<br />

- der Bedarf für Pflegedienstleistungen kontinuierlich ansteigt,<br />

- die Zunahme der ambulanten gegenüber der stationären Pflege überproportional<br />

ist,<br />

- in Teilräumen des <strong>Landkreis</strong>es ein Unterbesatz an Pflegeplätzen zu verzeichnen<br />

ist, der aber durch aktuelle Investitionsvorhaben zumindest teilweise ausgeglichen<br />

werden kann,<br />

- in der Pflege wie auch in der Gesundheitsversorgung Anteil und Umfang der<br />

privat bezahlten Leistungen deutlich ansteigen werden,<br />

- rein privat finanzierte Pflegeeinrichtungen für wohlhabende Selbstzahler <strong>im</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> aber keine Rolle spielen,<br />

- neben der „traditionellen“ stationären und ambulanten Pflege aus Kostengründen<br />

künftig verstärkt die häusliche Pflege und innovative Pflegeformen gefragt<br />

sein werden,<br />

- bei der Auswahl eines Pflegehe<strong>im</strong>s die Nähe zum Wohnort sowie zum sozialen<br />

und familiären Umfeld entscheidend ist und auch ambulante Pflegedienste<br />

i.d.R. einen nur kleinen Einzugsbereich haben,<br />

- in den Pflegeeinrichtungen <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> etwas mehr auswärtige<br />

Bewohner betreut werden, als umgekehrt Bewohner aus dem <strong>Landkreis</strong> in Einrichtungen<br />

außerhalb untergebracht sind,<br />

- unter den Krankheitsbildern der Pflegebedürftigen Demenzerkrankungen am<br />

stärksten zunehmen,<br />

- viele Pflegebedürftige mult<strong>im</strong>orbid sind und deshalb vom Personal zunehmend<br />

krankenpflegerische Tätigkeiten gefragt sind.<br />

Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen<br />

Spezielle Angebote für ältere Menschen sind bereits in den Handlungsfeldern<br />

„Gesundheitstourismus“ sowie „IGeL und Gesundheitsvorsorge“ behandelt worden.<br />

Letztlich bieten aber viele Produkte und Dienstleistungen neue Marktchancen,<br />

wenn sie altengerecht angeboten werden. Hierbei geht es nur z.T. um die


65 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, als vielmehr um eine Anpassung<br />

bestehender Angebote an die Bedürfnisse älterer Menschen.<br />

Im Zentrum der Empfehlungen <strong>im</strong> Rahmen der Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

steht aber der Pflegebereich. Als Maßnahmen werden <strong>im</strong> Einzelnen<br />

vorgeschlagen:<br />

� Verstärktes Angebot von alternativen Wohn- und Pflegeformen<br />

Der Kostendruck <strong>im</strong> Pflegebereich lässt alternative Wohn- und Pflegeformen in<br />

den Vordergrund treten. Die hiermit verbundene Vermeidung der stationären<br />

Dauerpflege ist aber nicht nur unter Kostengesichtspunkten zu sehen, sondern<br />

dürfte in den meisten Fällen auch <strong>im</strong> Interesse der älteren Menschen selbst<br />

sein.<br />

Die Akteure des Pflegebereichs <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> müssen sich auf die<br />

Herausforderungen durch die verstärkte Nachfrage nach alternativen Wohnund<br />

Pflegeformen einstellen. Auf Grund des stark eingeschränkten Einzugsbereichs<br />

von Pflegeeinrichtungen und -diensten zielen diese Angebote auf eine<br />

Verbesserung der Versorgungssituation für die <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> ansässigen<br />

älteren Menschen ab. Zu den alternativen Wohn- und Pflegeformen<br />

zählen:<br />

- betreutes Wohnen, Altenwohnungen,<br />

- Altenwohngemeinschaften,<br />

- generationsübergreifendes Wohnen,<br />

- Tagespflege bei berufstätigen pflegenden Familienangehörigen sowie<br />

- spezielle Einrichtungen für Demenzerkrankte, betreute Demenzwohngemeinschaften.<br />

Der Fachdienst Soziales des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> hat „Wohnen <strong>im</strong> Alter“<br />

bereits als einen seiner Handlungsschwerpunkte definiert. Der <strong>Landkreis</strong> verfügt<br />

in diesem Zusammenhang über eine Wohnberatungsstelle für ältere Menschen.<br />

� Förderung der häuslichen Pflege<br />

Auch die häusliche Pflege muss aus Kostengründen gestärkt werden. Hierzu<br />

gilt es v.a. die Pflegebefähigung der Familienangehörigen zu fördern 89 . Entsprechende<br />

Maßnahmen sind z.B. Schulungsangebote für die häusliche Pflege<br />

und Selbsthilfegruppen. Darüber hinaus muss das Zusammenspiel von Familienangehörigen<br />

und Pflegeeinrichtungen verbessert werden.<br />

89 Auch dies ist ein Handlungsschwerpunkt des Fachdienstes Soziales des <strong>Landkreis</strong>es.<br />

Alternative Wohn- und<br />

Pflegeformen ...<br />

... zur Verbesserung der<br />

Versorgungssituation für<br />

die <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

ansässigen älteren<br />

Menschen<br />

„Wohnen <strong>im</strong> Alter“ bereits<br />

Handlungsschwerpunkt<br />

des <strong>Landkreis</strong>es<br />

Förderung der Pflegebefähigung<br />

von Familienangehörigen<br />

durch Schulungen


3. Konsequenzen für die Brancheninitiative<br />

Be<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> angesiedeltes<br />

Management der<br />

Brancheninitiative erforderlich<br />

Zu erwartende Beschäftigungszuwächse<br />

in der<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

rechtfertigen Aufwand<br />

Anforderungen an das<br />

Management...<br />

... interdisziplinäre Ausrichtung<br />

... enger Bezug zur Wirtschaftsförderung<br />

66 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Für eine „Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>“ ist<br />

ein be<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> angesiedeltes Management erforderlich. Diese Umsetzungsstruktur<br />

muss langfristig ausgerichtet sein und soll <strong>im</strong> Rahmen der Brancheninitiative<br />

folgende Funktionen übernehmen:<br />

- Aufgreifen der Handlungsempfehlungen 90 ,<br />

- Initiierung und Begleitung von Projekten,<br />

- Motivierung und Koordination der regionalen Akteure,<br />

- Netzwerkmanagement und Kontaktvermittlung,<br />

- Förderung des regionalen Informations- und Erfahrungsaustauschs,<br />

- Kommunikation von Aktivitäten, Erfolgen und innovativen Angeboten innerhalb<br />

und ggf. auch außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> sowie<br />

- Controlling der Maßnahmen.<br />

Der mit dem Management der Brancheninitiative verbundene Aufwand für den<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> ist durch die zu erwartenden Beschäftigungs- und Wertschöpfungszuwächse<br />

in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> gerechtfertigt 91 . In der Wirtschaftsstruktur<br />

des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> ist die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> schon<br />

heute eine Stärke, die künftig weiter ausgebaut werden muss. Die beträchtlichen<br />

Chancen des Wachstumsmarktes <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> als regionaler Beschäftigungsmotor<br />

Nr. 1, aber auch die durch den verschärften Wettbewerb und die<br />

Strukturveränderungen möglichen Gefährdungen machen eine gesonderte Behandlung<br />

dieser Branche <strong>im</strong> Rahmen der Wirtschaftsförderung notwendig. Ohne<br />

ein Management der Brancheninitiative, das die oben genannten Funktionen<br />

wahrn<strong>im</strong>mt, besteht die Gefahr, dass die erarbeiteten Handlungsempfehlungen<br />

nicht konsequent umgesetzt werden können 92 .<br />

Damit das Management der Brancheninitiative seine Funktionen wahrnehmen<br />

kann, muss es folgende Anforderungen erfüllen:<br />

- Der oder die Mitarbeiter des Managements sollten interdisziplinär ausgerichtet<br />

sein und über Erfahrungen in gesundheitswirtschaftlichen, betriebs- und regionalwirtschaftlichen<br />

sowie touristischen Fragestellungen verfügen.<br />

- Die Herangehensweise <strong>im</strong> Rahmen der Brancheninitiative sollte grundsätzlich<br />

dem Wirtschaftsförderungsansatz entsprechen. Deshalb ist ein enger Bezug zu<br />

90 Angesichts des beträchtlichen Umfangs an Handlungsempfehlungen sind in einem ersten<br />

Schritt Prioritäten zu setzen.<br />

91 Laut PROGNOS wird allein für das Gesundheits- und Sozialwesen <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> bis<br />

2020 mit einem Zuwachs von über 2.000 Beschäftigten gerechnet (vgl. Abschnitt 1. „Perspektiven<br />

der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>“).<br />

92 Auch in anderen Regionen wird das Erfordernis zur Institutionalisierung einer Brancheninitiative<br />

betont, so z.B. in Ostwestfalen-Lippe: „Notwendig ist die Bündelung öffentlicher und politischer<br />

Ressourcen für eine systematische und nachhaltige Gestaltung [der regionalen <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>]“;<br />

„Notwendig ist eine kontinuierliche Prozessmoderation und -begleitung durch<br />

entsprechende Entwicklungsagenturen“ (OstWestfalenLippe Marketing GmbH (Hrsg.) (2003),<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in OstWestfalenLippe - Stärken, Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten,<br />

Bielefeld.


67 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

den bestehenden Wirtschaftsförderungsaktivitäten des <strong>Landkreis</strong>es erforderlich.<br />

- Entsprechend müssen sich die Aktivitäten des Managements der Brancheninitiative<br />

an den Bedürfnissen der Unternehmen, Einrichtungen und der übrigen<br />

Akteure der regionalen <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> orientieren und diese miteinbeziehen.<br />

- Auf Grund der starken regionalen Verflechtungsbeziehungen kann die Brancheninitiative<br />

nicht alleine auf den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> beschränkt bleiben.<br />

Eine enge Einbeziehung der Stadt <strong>Osnabrück</strong> und der dort ansässigen Akteure<br />

ist mittelfristig unverzichtbar.<br />

- Die Brancheninitiative muss durch einen (personell schlanken) Fachbeirat begleitet<br />

werden, in dem mindestens je ein Vertreter aus allen Bereichen der regionalen<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> sitzt.<br />

Die Umsetzung der Brancheninitiative ist nur durch eine öffentliche Anschubfinanzierung<br />

zu ermöglichen. Inwieweit mittelfristig ein Finanzierung durch beitragzahlende<br />

Mitgliedschaften der Einrichtungen und Unternehmen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> zu realisieren sein wird, ist vor allem davon abhängig,<br />

inwieweit die Akteure von den Dienstleistungen und strategischen Aktivitäten<br />

der Brancheninitiative konkret profitieren.<br />

... Orientierung an den<br />

Bedürfnissen der Akteure<br />

... enge Einbeziehung der<br />

Stadt <strong>Osnabrück</strong><br />

... Etablierung von einem<br />

begleitenden Fachbeirat<br />

Öffentliche Anschubfinanzierung<br />

notwendig -<br />

mittelfristig Gewinnung<br />

beitragzahlender Mitglieder


68 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>


Literatur<br />

A - 1 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Anhang<br />

AFW – Arbeitskreis Freizeitwirtschaft <strong>im</strong> Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln (2001), Fitness,<br />

Shopping und Spiel, in: Die Freizeitwirtschaft, Heft 2/2001, Köln.<br />

BASYS Beratungsgesellschaft für angewandte Systemforschung und <strong>NIW</strong> (2003), Entwicklungspotenziale<br />

der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Niedersachsen, Gutachten für das Niedersächsische<br />

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Augsburg/Hannover (unveröffentlicht).<br />

Bruckenberger, Ernst, P.-M. Winkler (2001), Kooperative Regionalisierung der Krankenversorgung<br />

in Niedersachsen, Niedersächsisches Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales (Hrsg.),<br />

Hannover.<br />

Bruckenberger, Ernst (2000), Integrierte oder intrigante Versorgung?, in: Krankenhaus-Umschau,<br />

Sonderheft 12 / 2000.<br />

Bucksteeg, M.; Bornemann, H. (Prognos) (2003), Der Wirtschaftsstandort <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> auf<br />

dem Prüfstand: Branchenentwicklung, Perspektiven und Herausforderungen für die Zukunft.<br />

Gutachten <strong>im</strong> Auftrag der oleg.<br />

Danielsson, Johanna, Martin Lohmann (Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V., F.U.R)<br />

(2002), Gesundheitsreisen, Wellness, Fitness und Kur, Kiel.<br />

Deutscher Bundestag (1998), Demographischer Wandel – Herausforderungen unserer älter werdenden<br />

Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik, Zweiter Zwischenbericht der Enquete-<br />

Kommission, Bundestag-Drucksache 13/11460, Bonn.<br />

Deutscher Heilbäderverband (2002), Wellness <strong>im</strong> Kurort - Positionspapier des Deutschen Heilbäderverbandes,<br />

Bonn.<br />

Deutscher Tourismusverband e.V. (Hrsg.) (2002), Praxisleitfaden Wellness, Neue Fachreihe - Heft<br />

27, Bonn.<br />

DIW – Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (2001), Wirtschaftliche Aspekte der Märkte für<br />

Gesundheitsdienstleistungen, Berlin.<br />

Europäisches Tourismus Institut GmbH an der Universität Trier (2003), Vergleichende Kurortanalyse<br />

Niedersachsen, Trier.<br />

GEK – Gmünder Ersatzkasse (2003), Gesundheitsreport 2003, Gmünden.<br />

Hilbert, Josef, R. Fretschner, A. Dülberg (2002), Rahmenbedingungen und Herausforderungen der<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>, Gelsenkirchen.<br />

Jung, H.-U. (2002), Wirtschaftlicher Strukturwandel und regionale Entwicklung <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>,<br />

Hannover.<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> (2002), Örtlicher Pflegeplan, <strong>Osnabrück</strong>.<br />

Lehr, Ursula (2001), Senioren heute: Neue Bedürfnisse, neue Märkte, neue Herausforderungen, in:<br />

Heilbad & Kurort, Heft 8/2001, S. 164-170, Gütersloh.


A - 2 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Mühlhausen, C. (2003), Megamarkt Gesundheit - Die Schlüsselbranche der Zukunft, Zukunftsinstitut,<br />

München.<br />

Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit (2003), Selbststeuerung<br />

durch Transparenz, Krankenhausversorgung in Niedersachsen, Hannover.<br />

Niedersächsisches Landesamt für Statistik (2002), Verzeichnis der Krankenhäuser und Vorsorge<br />

/ Rehabilitationseinrichtungen, Stand 31. Dezember 2001, Hannover.<br />

OstWestfalenLippe Marketing GmbH (Hrsg.) (2003), <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in OstWestfalenLippe -<br />

Stärken, Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten, Bielefeld.<br />

Prognos (2002), Deutschland Report 2002-2020, Basel.<br />

REKON (2000), <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in der Märkischen Region - Potenziale und Perspektiven“,<br />

REKON Branchenreport, Bochum.<br />

Sozialgesetzbuch, Fünftes Buch (V), Gesetzliche Krankenversicherung.<br />

Stadt <strong>Osnabrück</strong> (o.J.), Seniorenwegweiser, <strong>Osnabrück</strong>.<br />

Statistisches Bundesamt (1998), Gesundheitsbericht für Deutschland, Wiesbaden.<br />

Statistisches Bundesamt (2002), Gesundheit – Ausgaben 1992 bis 2000, Wiesbaden.<br />

SVRKAG - Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion <strong>im</strong> Gesundheitswesen (1996), Gesundheitswesen<br />

in Deutschland: Kostenfaktor und Zukunftsbranche, Sondergutachten 1996, Band<br />

I: Demographie, Morbidität, Wirtschaftlichkeitsreserven und Beschäftigung, Baden-Baden.<br />

SVRKAG - Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion <strong>im</strong> Gesundheitswesen (1997), Gesundheitswesen<br />

in Deutschland: Kostenfaktor und Zukunftsbranche, Sondergutachten 1996, Band<br />

II: Fortschritt und Wachstumsmärkte, Finanzierung und Vergütung, Baden-Baden.<br />

SVRKAG - Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion <strong>im</strong> Gesundheitswesen (2000), Bedarfsgerechtigkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit, Band I: Zielbildung, Prävention, Nutzerorientierung und<br />

Partizipation - Kurzfassung, Baden-Baden.<br />

WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>Osnabrück</strong>er Land mbH (Hrsg.) (2003), Arbeitsmarkbilanzen<br />

für das <strong>Osnabrück</strong>er Land 2002 bis 2020.


Tabellenanhang<br />

A - 3 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Übersicht A-1a: Beschäftige in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

30.6.2002<br />

abs. Ant. an SVB je Veränderung 1998 - 2002<br />

SVB insg., Einw, abs. in % D in % Abw. in<br />

D = 100 D = 100 (JD) (JD) %-Pkt.<br />

Krankenhäuser 5.120 121,5 96,0 291 1,5 1,0 0,4<br />

Arztpraxen (ohne Zahnarztpraxen) 1.180 100,4 79,4 83 1,8 0,8 1,0<br />

Zahnarztpraxen 641 97,1 76,8 -26 -1,0 0,4 -1,4<br />

Gesundheitswesen a.n.g. 586 95,8 75,8 179 9,5 7,2 2,3<br />

Kernbereich d. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 8.160 122,5 96,9 1.160 3,9 1,4 2,5<br />

Pflege- und Wohnhe<strong>im</strong>e 2.918 136,9 108,3 450 4,3 4,1 0,2<br />

Ambulante soziale Dienste 484 106,1 83,9 107 6,4 4,9 1,5<br />

Pflege 3.402 131,5 104,0 557 4,6 4,2 0,3<br />

H.v. pharmazeutischen Grundstoffen 0 0,0 0,0 0 0,0 3,7 -3,7<br />

H.v. pharmazeutischen Spezialitäten usw. 417 130,2 103,0 -36 -2,0 2,6 -4,7<br />

H.v. pharmazeut. Erzeugnissen 417 103,7 82,0 -36 -2,0 2,8 -4,9<br />

H.v.medizin.Geräten,orthopäd.Vorrichtungen 493 103,8 82,1 . . 0,7 .<br />

H.v. augenoptischen Erzeugnissen 10 16,5 13,0 . . 0,1 .<br />

H.v. med., orthopäd. u. augenopt. Erz. 503 93,9 74,3 43 2,3 0,7 1,6<br />

Großh.m. pharmaz.Erzeugn.,mediz.Hilsmittel 216 97,6 77,2 89 14,2 2,9 11,3<br />

Apotheken 633 142,5 112,6 108 4,8 3,2 1,6<br />

Einzelh. m. medizin. u. orthopäd. Artikeln 134 142,3 112,5 57 14,9 4,1 10,8<br />

Vorleistungsbereich d. Gesundheitswirtsch. 1.903 112,1 88,7 261 3,8 2,3 1,5<br />

Betrieb v. Sportanlagen 71 89,5 70,7 14 5,6 6,7 -1,1<br />

Erbringung v. sonst. Dienstl. des Sports 80 60,9 48,2 2 0,6 7,8 -7,1<br />

Bäder, Saunas, Solarien u.ä. 92 109,9 86,9 24 7,8 13,9 -6,1<br />

sonst. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 243 82,6 65,3 40 4,6 9,0 -4,4<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> insgesamt 13.075 116,3 92,0 1.385 2,8 2,3 0,5<br />

SVB insgesamt 94.547 100,0 79,1 3.954 1,1 0,3 0,7<br />

Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 - IAB-Beschäftigtendatenbank -,<br />

eigene Berechnungen<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover


A - 4 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Übersicht A-1b: Beschäftige in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in der Stadt <strong>Osnabrück</strong><br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in <strong>Osnabrück</strong>, Stadt<br />

30.6.2002<br />

abs. Ant. an SVB je Veränderung 1998 - 2002<br />

SVB insg., Einw, abs. in % D in % Abw. in<br />

D = 100 D = 100 (JD) (JD) %-Pkt.<br />

Krankenhäuser 4.664 127,4 190,4 348 2,0 1,0 0,9<br />

Arztpraxen (ohne Zahnarztpraxen) 1.225 120,0 179,4 56 1,2 0,8 0,4<br />

Zahnarztpraxen 464 81,0 121,0 -32 -1,7 0,4 -2,0<br />

Gesundheitswesen a.n.g. 345 64,9 97,0 72 6,0 7,2 -1,2<br />

Kernbereich d. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 7.022 121,4 181,4 768 2,9 1,4 1,5<br />

Pflege- und Wohnhe<strong>im</strong>e 1.907 103,0 153,9 213 3,0 4,1 -1,1<br />

Ambulante soziale Dienste 442 111,6 166,7 187 14,7 4,9 9,8<br />

Pflege 2.349 104,5 156,2 400 4,8 4,2 0,5<br />

H.v. pharmazeutischen Grundstoffen . . . . . 3,7 .<br />

H.v. pharmazeutischen Spezialitäten usw. . . . . . 2,6 .<br />

H.v. pharmazeut. Erzeugnissen 2 0,6 0,9 1 18,9 2,8 16,1<br />

H.v.medizin.Geräten,orthopäd.Vorrichtungen . . . . . 0,7 .<br />

H.v. augenoptischen Erzeugnissen . . . . . 0,1 .<br />

H.v. med., orthopäd. u. augenopt. Erz. 567 121,9 182,2 28 1,3 0,7 0,6<br />

Großh.m. pharmaz.Erzeugn.,mediz.Hilsmittel 182 94,7 141,6 -19 -2,5 2,9 -5,3<br />

Apotheken 324 84,0 125,4 63 5,6 3,2 2,3<br />

Einzelh. m. medizin. u. orthopäd. Artikeln 94 114,9 171,7 9 2,5 4,1 -1,5<br />

Vorleistungsbereich d. Gesundheitswirtsch. 1.169 79,3 118,5 82 1,8 2,3 -0,5<br />

Betrieb v. Sportanlagen 56 81,2 121,4 34 26,3 6,7 19,6<br />

Erbringung v. sonst. Dienstl. des Sports 111 97,3 145,4 25 6,6 7,8 -1,2<br />

Bäder, Saunas, Solarien u.ä. 167 229,8 343,3 33 5,7 13,9 -8,3<br />

sonst. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 334 130,6 195,2 92 8,4 9,0 -0,7<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> insgesamt 10.550 108,1 161,5 1.018 2,6 2,3 0,2<br />

SVB insgesamt 82.116 100,0 149,4 2.765 0,9 0,3 0,5<br />

Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 - IAB-Beschäftigtendatenbank -,<br />

eigene Berechnungen<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover


A - 5 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Übersicht A-1c: Beschäftige in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land (Stadt und<br />

<strong>Landkreis</strong>)<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land (St. + LK)<br />

am 30.6.2002<br />

abs. Ant. an SVB je Veränderung 1998 - 2002<br />

SVB insg., Einw, abs. in % D in % Abw. in<br />

D = 100 D = 100 (JD) (JD) %-Pkt.<br />

Krankenhäuser 9.784 124,2 125,7 639 1,7 1,0 0,7<br />

Arztpraxen (ohne Zahnarztpraxen) 2.405 109,5 110,9 139 1,5 0,8 0,7<br />

Zahnarztpraxen 1.105 89,6 90,7 -58 -1,3 0,4 -1,6<br />

Gesundheitswesen a.n.g. 931 81,5 82,5 251 8,2 7,2 1,0<br />

Kernbereich d. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 15.182 122,0 123,5 1.928 3,5 1,4 2,0<br />

Pflege- und Wohnhe<strong>im</strong>e 4.825 121,2 122,6 663 3,8 4,1 -0,3<br />

Ambulante soziale Dienste 926 108,7 110,0 294 10,0 4,9 5,1<br />

Pflege 5.751 119,0 120,4 957 4,7 4,2 0,4<br />

H.v. pharmazeutischen Grundstoffen . . . . . 3,7 .<br />

H.v. pharmazeutischen Spezialitäten usw. . . . . . 2,6 .<br />

H.v. pharmazeut. Erzeugnissen 419 55,8 56,5 -35 -2,0 2,8 -4,8<br />

H.v.medizin.Geräten,orthopäd.Vorrichtungen . . . . . 0,7 .<br />

H.v. augenoptischen Erzeugnissen . . . . . 0,1 .<br />

H.v. med., orthopäd. u. augenopt. Erz. 1.070 107,0 108,3 71 1,7 0,7 1,1<br />

Großh.m. pharmaz.Erzeugn.,mediz.Hilsmittel 398 96,3 97,5 70 5,0 2,9 2,1<br />

Apotheken 957 115,3 116,7 171 5,0 3,2 1,8<br />

Einzelh. m. medizin. u. orthopäd. Artikeln 228 129,6 131,2 66 8,9 4,1 4,9<br />

Vorleistungsbereich d. Gesundheitswirtsch. 3.072 96,9 98,1 343 3,0 2,3 0,7<br />

Betrieb v. Sportanlagen 127 85,6 86,7 48 12,6 6,7 5,9<br />

Erbringung v. sonst. Dienstl. des Sports 191 77,8 78,8 27 3,9 7,8 -3,9<br />

Bäder, Saunas, Solarien u.ä. 259 165,6 167,7 57 6,4 13,9 -7,5<br />

sonst. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 577 104,9 106,2 132 6,7 9,0 -2,3<br />

<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> insgesamt 23.625 112,5 113,9 2.403 2,7 2,3 0,4<br />

SVB insgesamt 176.663 100,0 101,2 6.719 1,0 0,3 0,6<br />

Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 - IAB-Beschäftigtendatenbank -,<br />

eigene Berechnungen<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover


A - 6 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Übersicht A-2: Betten nach Fachabteilungen in Akut-Krankenhäusern sowie Vorsorgeund<br />

Rehabilitationskliniken<br />

Fachabteilungen <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

Akut-Krankenhäuser Vorsorge und<br />

Rehabilitationskliniken<br />

Stadt<br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

<strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

Stadt<br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

Augenheilkunde 38 47 - -<br />

Chirurgie 489 365 - -<br />

Frauenheilkunde 86 88 - -<br />

Geburtshilfe 78 52 - -<br />

Hals-Nasen-Ohren 44 73 - -<br />

Haut- u. Geschlechtskrankheiten - 3 40 -<br />

Herzchirurgie 121 - - -<br />

Innere Medizin 786 413 487 -<br />

Kinderchirurgie - - - -<br />

Kinderheilkunde - 148 48 -<br />

Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie - 43 - -<br />

Neurochirurgie - 88 - -<br />

Neurologie 52 107 - -<br />

Neurologische Frührehabilitation 40 45<br />

Nukleartherapie - 8 - -<br />

Orthopädie 170 - 980 -<br />

Plastische Chirurgie - - - -<br />

Strahlentherapie - 58 - -<br />

Urologie 10 66 - -<br />

Summe somatisch 1.874 1.599 1.555 45<br />

Kinder- u. Jugendpsychiatrie - 32 - -<br />

Psychiatrie 70 372 308*) 23<br />

Psychosomatik (Psychotherapeut. Medizin) 20 - 267 -<br />

Kommunikationsstörungen - - 60 -<br />

Summe psychiatrisch 90 404 635 23<br />

Summe gesamt 1.964 2.003 2.190 68<br />

*) überwiegend Suchtkrankheiten<br />

Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Stand 31.12.2002 - eigene Berechnungen<br />

<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover


Übersicht A-3: Akut-Krankenhäuser <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

A - 7 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Krankenhaus Träger Fachabteilungen Ist-Betten<br />

Ankum<br />

Marien Hospital Ankum-Bersenbrück<br />

Kath. Gemeinde<br />

Ankum<br />

Chirurgie, Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Innere<br />

Medizin<br />

Bad Rothenfelde<br />

Augenklinik Dr. Georg Dr. med. Ehrhardt Augenheilkunde 38<br />

Johann-Wilhelm-Ritter-<br />

Klinik<br />

J.-W.-Ritter-Klinik<br />

GmbH & Co.KG<br />

Schüchtermann-Klinik Schüchtermann-<br />

Schiller’sche<br />

Kliniken<br />

Bramsche<br />

Johanniter-<br />

Krankenhaus GmbH<br />

Dissen a. T.W.<br />

Albertinen-<br />

Krankenhaus<br />

Hann. Genossenschaft<br />

des Johanniterordens<br />

Diakoniewerk <strong>Osnabrück</strong><br />

e.V.<br />

Georgsmarienhütte<br />

Diakonie-Krankenhaus Diakoniewerk <strong>Osnabrück</strong><br />

e.V.<br />

Franziskus-Hospital<br />

Harderberg<br />

Melle<br />

Ev. Krankenhaus Melle<br />

GmbH<br />

St. Georgs- Stift<br />

e.V. Thuine<br />

Christliches Klinikum<br />

Melle GmbH<br />

130<br />

Innere Medizin, Dermatologie, Allergologie 20<br />

Herzchirurgie, Kardiologie 161<br />

Chirurgie, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere<br />

Medizin, Orthopädie<br />

Chirurgie, Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Hals-,<br />

Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere Medizin, Urologie<br />

Chirurgie, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere<br />

Medizin<br />

Chirurgie (u.a. Allgemein- und Unfallchirurgie),<br />

Frauenheilkunde (u.a. Senologie), Geburtshilfe,<br />

Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere Medizin,<br />

Orthopädie<br />

Chirurgie, Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Innere<br />

Medizin<br />

Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere Medizin,<br />

Orthopädie<br />

Krankenhaus St. Mat- Christliches Klini-<br />

160<br />

thäus GmbH<br />

<strong>Osnabrück</strong>, Stadt<br />

kum Melle GmbH<br />

Kinderhospital Osna- Kinderhospitalverein Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendpsychiatrie 112<br />

brück<br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

Klinikum <strong>Osnabrück</strong> öffentlicher Träger: Chirurgie (u.a. Allgemein-, Thorax- und Gefäßchi-<br />

608<br />

Klinikum <strong>Osnabrück</strong> rurgie, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirur-<br />

GmbH<br />

gie, Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Plastische<br />

Operationen), Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Innere<br />

Medizin (u.a. Kardiologie, Pulmologie, Nephrologie,<br />

Angiologie, Intensivmedizin, Gastroenterologie,<br />

Hepatologie, Stoffwechselerkrankungen, Endkrinologie,<br />

Rheumatologie, Infektiologie, Onkologie, Hämatologie,<br />

Immunologie), Neurologie, Urologie<br />

Marienhospital Bischöflicher Stuhl Augenheilkunde, Chirurgie (u.a. Allgemein- und<br />

571<br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

zu <strong>Osnabrück</strong> Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie, Unfall-, Hand-,<br />

Wiederherstellungschirurgie), Frauenheilkunde,<br />

Geburtshilfe, Innere Medizin (u.a. Allgemeine Innere<br />

Medizin, Gastroenterologie, Kardiologie), Kinderheilkunde,<br />

Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Intensivmedizin,<br />

Radiologie<br />

Niedersächsisches Land<br />

Psychiatrie, Suchtkrankheiten 372<br />

Landeskrankenhaus<br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

Niedersachsen<br />

Paracelsus-Klinik Paracelsus-Kliniken Augenheilkunde, Chirurgie, Hals-, Nasen-, Ohren- 340<br />

Deutschland GmbH heilkunde, Haut- und Geschlechtskrankheiten, Innere<br />

Medizin, Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Neurochirurgie,<br />

Neurologie, Nuklearmedizin, Strahlentherapie,<br />

Urologie<br />

132<br />

152<br />

120<br />

342<br />

141


A - 8 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Krankenhaus Träger Fachabteilungen Ist-Betten<br />

Ostercappeln<br />

Krankenhaus<br />

St. Raphael<br />

Quakenbrück<br />

Christliches<br />

Krankenhaus<br />

St. Georgs-Stift e.V.<br />

Thuine<br />

Christliches<br />

Krankenhaus<br />

Quakenbrück e.V.<br />

Chirurgie, Frauenheilkunde, Innere Medizin, Geburtshilfe<br />

Chirurgie (u.a. Allgemein- u. Gefäßchirurgie, Unfall-/<br />

Wiederherstellungschirurgie, Neurochirurgie), Hals-,<br />

Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere Medizin (u.a. Allgemeine<br />

Innere Medizin, Magen- u. Darmerkrankungen,<br />

Kardiologie, Angiologie, Pneumologie),<br />

Allergologie, Schlafmedizin, Diabeteszentrum, Neurologie,<br />

Psychiatrie<br />

Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Stand 31.12.2002 – eigene Erhebungen<br />

190<br />

380


Ort und Name der<br />

Einrichtung<br />

Badbergen<br />

Fachkrankenhaus für<br />

Alkoholkranke Männer<br />

Haus Möhrings-<br />

burg<br />

Bissendorf<br />

Rehabilitationsklinik<br />

Werscherberg,<br />

A - 9 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Übersicht A-4: Vorsorge- und Rehabilitationskliniken <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

Träger Art der Einrichtung /<br />

Fachabteilungen<br />

Diakonisches Werk<br />

<strong>im</strong> Sprengel <strong>Osnabrück</strong><br />

AWO Bezirksverband<br />

Weser-Ems<br />

e.V.<br />

Bad Essen<br />

Charlottenburg-Klinik Dr. Becker Klinik-<br />

Gesellschaft<br />

Evangelisches Kurzentrum<br />

Für Frauen<br />

und Kinder Haus<br />

Sonnenwinkel<br />

Paracelsus-<br />

Berghofklinik<br />

Paracelsus- Wiehengebirgsklinik<br />

Paracelsus-<br />

Wittekindklinik<br />

He<strong>im</strong> und Werk des<br />

Frauenwerks der<br />

ev.-luth. Landeskirche<br />

Hann. e.V.<br />

Paracelsus-Kliniken<br />

Deutschland GmbH<br />

Paracelsus-Kliniken<br />

Deutschland GmbH<br />

Paracelsus-Kliniken<br />

Deutschland GmbH<br />

Abhängigkeitserkrankungen, Psychotherapie<br />

und Psychiatrie für alkoholkranke<br />

Männer<br />

Psychosomatik, Sprach-, Sprech-, St<strong>im</strong>mund<br />

Hörstörungen, Tinnitus, Morbus<br />

Meniére, Hyperakusis<br />

aufgestellte<br />

Betten<br />

Versorgungsvertrag<br />

nach<br />

§ 111 SGB V<br />

35 nein<br />

60 ja<br />

Orthopädie, Rheumatologie 216 ja<br />

u.a. Psychosomatik, Herz-, Kreislauferkrankungen,<br />

Rheuma<br />

68 nein<br />

Abhängigkeitserkrankungen, Psychiatrie 130 ja<br />

Psychosomatik, Abhängigkeitserkrankungen<br />

110 ja<br />

Psychosomatik, Psychotherapie 100 ja<br />

Bad Iburg<br />

Dörenberg-Klinik Schüchtermann-<br />

Schiller’sche Kliniken<br />

Orthopädie, Rheumatologie 227 ja<br />

Sonnenhof Bad Iburg Ra<strong>im</strong>und Bisping<br />

Bad Rothenfelde<br />

Kardiologie, Orthopädie, Psychosomatik 99 ja<br />

J.-W.-Ritter-Klinik J.-W.-Ritter-Klinik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Kinder-Reha-Klinik<br />

Am Wellengarten<br />

Klinik <strong>im</strong> Kurpark Klinik am<br />

Birkenkamp GmbH<br />

Dermatologie, Allergologie, Umweltmedizin<br />

Uwe Korb Atemwege, Ernährungsstörungen (Adipositas),<br />

Haltungs- und Bewegungsstörungen,<br />

Dermatologie, Psychosomatik für<br />

Kinder<br />

Dialyse, Orthopädie, Hyperbare Sauerstofftherapie,<br />

Zahn<strong>im</strong>plantologie, Psychotherapie/<br />

Psychosomatik, Ernährungstherapie<br />

Klinik Münsterland LVA Westfalen Orthopädie, Rheumatologie, Schmerztherapie,<br />

Sporttherapie, Psychotherapie<br />

Parkklinik Reinhard Dengg Orthopädie, Rheumatologie, Anschlussheilbehandlungen<br />

(AHB), Psychotherapie/<br />

Psychosomatik, Interdisziplinäre<br />

Schmerztherapie, Innere Begleiterkrankungen<br />

Schüchtermann-<br />

Klinik<br />

Teutoburger-Wald-<br />

Klinik<br />

<strong>Osnabrück</strong>, Stadt<br />

Klinikum <strong>Osnabrück</strong><br />

GmbH<br />

Rehabilitationszentrum<br />

Haus am<br />

Hesselkamp<br />

40 ja<br />

48 ja<br />

154 ja<br />

190 ja<br />

295 ja<br />

Schüchtermann-<br />

Schiller’sche<br />

Kliniken<br />

Kardiologie, Herzchirurgie, Sportmedizin 179 ja<br />

LVA Hannover Innere Medizin, Kardiologie,<br />

Sportmedizin, Sozialmedizin<br />

206 ja<br />

Klinikum <strong>Osnabrück</strong><br />

GmbH<br />

Neurologische Frührehabilitation 45 ja<br />

<strong>Osnabrück</strong>er Verein<br />

zur Hilfe für seelisch<br />

Behinderte e.V.<br />

Psychologie/ Psychiatrie 23 ja


Ort und Name der<br />

Einrichtung<br />

Wallenhorst<br />

TWG Nettetal Therap.<br />

Gemeinschaft<br />

Fachklinik,<br />

Wallenhorst<br />

A - 10 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Träger Art der Einrichtung /<br />

Fachabteilungen<br />

Caritasverband<br />

<strong>Osnabrück</strong> e.V.<br />

Abhängigkeitserkrankungen, Psychotherapie<br />

und Psychiatrie für drogen-, medikamenten-<br />

und mehrfachabhängige Männer<br />

Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Stand 31.12.2002 – eigene Erhebungen<br />

aufgestellte<br />

Betten<br />

Versorgungsvertrag<br />

nach<br />

§ 111 SGB V<br />

33 ja


A - 11 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Übersicht A-5a: Pflegehe<strong>im</strong>e <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land (stationäre Dauerpflege), z.T. mit eingestreuter<br />

Kurzzeitpflege (gekennzeichnet mit K)<br />

Einrichtung Träger Plätze<br />

Artland, SG<br />

Ev.-luth. St. Sylvester-Stift, Grüne Str. 24,<br />

49610 Quakenbrück<br />

Diakonische Stiftung Bethanien (Lötzen) Quakenbrück<br />

Lötzener Str. 14, 49610 Quakenbrück<br />

Bad Essen<br />

Altenhe<strong>im</strong> St. Josef, Franz-Martin-Str. 9,<br />

49152 Bad Essen<br />

S<strong>im</strong>eon und Hanna, Gräfin-Else-Weg 7,<br />

49152 Bad Essen<br />

Haus Wiesental, Hüseder Str. 123,<br />

49152 Bad Essen<br />

Haus am Wiehengebirge, Bornweg 32,<br />

49152 Bad Essen<br />

Vitalis Wohnpark, Am Freibad 5,<br />

49152 Bad Essen<br />

Bad Iburg, Stadt<br />

Christophorushe<strong>im</strong>, Am Gografenhof 6,<br />

49186 Bad Iburg<br />

St. Franziskus-Haus, Kleestr. 2,<br />

49186 Bad Iburg<br />

Bad Laer<br />

St. Antoniushaus, Antoniusstr. 15,<br />

49196 Bad Laer<br />

Blomberg-Klinik, Remseder Str. 3,<br />

49196 Bad Laer<br />

Bad Rothenfelde<br />

Seniorenresidenz Rieger, Wellengartenstr. 4-6,<br />

49214 Bad Rothenfelde<br />

Altenpflegehe<strong>im</strong> Oostdam, Parkstr. 9,<br />

49214 Bad Rothenfelde<br />

Seniorenwohnsitz Villa Quisisana, <strong>Osnabrück</strong>er Str. 23,<br />

49214 Bad Rothenfelde<br />

Haus Schlüter, Altenpflegehe<strong>im</strong> f. psychisch veränderte<br />

Menschen, Ulmenallee 30, 49214 Bad Rothenfelde<br />

Bersenbrück, SG<br />

St. Antoniusstift, Am Buschbach 6,<br />

49594 Alfhausen<br />

Henry-Dunant-Altenhe<strong>im</strong>, Rosenweg 10,<br />

49577 Ankum<br />

St. Josefsstift, Hasestr. 1,<br />

49593 Bersenbrück<br />

Belm<br />

Haus St. Marien, Astruper Weg 51,<br />

49191 Belm<br />

Bissendorf<br />

Haus am Lechtenbrink, Stadtweg 6 a,<br />

49143 Bissendorf<br />

Bohmte<br />

Altenhe<strong>im</strong> St. Agnes, Hauptstr. 12,<br />

49163 Bohmte<br />

Seniorenzentrum Bohmte, Gartenstr. 12,<br />

49163 Bohmte<br />

Haus Große Westerkamp, Dammer Str. 21,<br />

49163 Bohmte-Hunteburg<br />

Ev.-luth. St. Sylvester-Stift, Quakenbrück<br />

88<br />

K<br />

Diakonische Stiftung Bethanien 32<br />

Mutterhaus der Franziskanerinnen, 26<br />

Thuine<br />

Diakonieverein Bad Essen e.V. 83<br />

K<br />

M. Sachse-Onken 55<br />

Jürgen Helm, Bad Essen 23<br />

K<br />

Vitalis Wohnpark GmbH& Co. KG 92<br />

K<br />

Verein ev. Christopherushe<strong>im</strong> e. V.,<br />

Bad Iburg<br />

Kath. Kirchengemeinde St. Clemens,<br />

Bad Iburg<br />

Kath. Kirchengemeinde St. Antonius,<br />

Bad Laer-Remsede<br />

69<br />

46<br />

K<br />

44<br />

K<br />

Blomberg-Klinik GmbH & Co. KG 143<br />

K<br />

Christian Rieger, Bad Rothenfelde 28<br />

Johannes Oostdam, Bad Rothenfelde 15<br />

Claus Appelmann, Bad Rothenfelde Nur<br />

Wohnfälle<br />

Herr Schlüter, Bad Rothenfelde 100<br />

Kath. Kirchengemeinde St. Johannis,<br />

Alfhausen<br />

DRK-Kreisverband OS-Nord Bersenbrück<br />

Kath. Kirchengemeinde St. Vincentius,<br />

Bersenbrück<br />

38<br />

K<br />

55<br />

K<br />

76<br />

K<br />

Haus St. Marien e. V., Belm 87<br />

Ev. Pflege Partner Jeggen e. V. 84<br />

K<br />

Kath. Kirchengemeinde Hl. Dreifaltigkeit,<br />

Bohmte-Hunteburg<br />

33<br />

Seniorenzentrum GmbH, Bohmte 111<br />

Barbara Boros, Bohmte-Hunteburg 16<br />

K


A - 12 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Einrichtung Träger Plätze<br />

Bramsche, Stadt<br />

Altenwohnzentrum der AWO, Moselstr. 6,<br />

49565 Bramsche<br />

St. Martinushaus, Lindenstr. 32,<br />

49565 Bramsche<br />

Dissen am T.W. , Stadt<br />

Förderkreis Altenhe<strong>im</strong> e. V., Kleine Heue 2 – 4,<br />

49201 Dissen a.T.W.<br />

Fürstenau, SG<br />

Haus Lambertus, Fürstenauer Damm 2,<br />

49626 Berge<br />

Richard-Hengst-He<strong>im</strong> des DRK, Segelfortstr. 35,<br />

49584 Fürstenau<br />

Pastor-Arning-Haus, Konrad-Adenauer-Str. 30,<br />

49584 Fürstenau<br />

St. Reginenstift, Buten Porten 10,<br />

49584 Fürstenau<br />

Georgsmarienhütte, Stadt<br />

Marienhe<strong>im</strong>, Ulmenstr. 11,<br />

49124 Georgsmarienhütte<br />

Altenpflegehe<strong>im</strong> St. Josefshaus, Oeseder Str. 69,<br />

49124 Georgsmarienhütte<br />

Paul-Gerhardt-He<strong>im</strong>, Martin-Luther-Str. 12,<br />

49124 Georgsmarienhütte<br />

Glandorf<br />

Haus Frankenweg, Frankenweg 30,<br />

49219 Glandorf<br />

Hagen am T.W.<br />

St. Anna-Stift, Natruper Str. 11,<br />

49170 Hagen a.T.W.<br />

Melle, Stadt<br />

St. Konradhe<strong>im</strong>, St. Konradstr. 1,<br />

49326 Melle<br />

Fritz-Kamping-Haus, Kampingring 4,<br />

49328 Melle<br />

DRK Altenhe<strong>im</strong> „Hardach-Stift“, Henri-Dunant-Str. 1,<br />

49324 Melle<br />

Stiftung Ev. Altenzentrum Neuenkirchen, Lange Str. 21,<br />

49326 Melle<br />

Seniorenhe<strong>im</strong> Wiehengebirgshof, Kellenbergstr. 7,<br />

49328 Melle<br />

Neuenkirchen, SG<br />

St. Elisabeth-Stift, Lindenstr. 8 – 10,<br />

49586 Neuenkirchen<br />

<strong>Osnabrück</strong>, Stadt<br />

Bischof-Lilje Altenzentrum, Rehmstr. 79-83,<br />

49080 <strong>Osnabrück</strong><br />

Caritas Alten- und Pflegehe<strong>im</strong> St. Franziksus,<br />

Bassumer Str. 36, 49088 <strong>Osnabrück</strong><br />

Haus am Bürgerpark, Veilchenstr. 22-24,<br />

49088 <strong>Osnabrück</strong><br />

Haus am Schölerberg, Iburger Str. 181 a,<br />

49082 <strong>Osnabrück</strong><br />

Haus Dorette, Natruper Str. 14 a,<br />

49076 <strong>Osnabrück</strong><br />

Haus Ledenhof, Am Ledenhof 2,<br />

49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

AWO Bezirksverband Weser-Ems e.<br />

V., Oldenburg<br />

Kath. Kirchengemeinde St. Martinus,<br />

Bramsche<br />

97<br />

K<br />

14<br />

Förderkreis Altenhe<strong>im</strong> Dissen e. V. 59<br />

Kath. Kirchengemeinde Berge 33<br />

K<br />

DRK-Kreisverband <strong>Osnabrück</strong>-Nord,<br />

Bersenbrück<br />

Ev. Krankenhausverein e. V. Fürstenau<br />

Kath. Pfarrgemeinde St. Katharina,<br />

Fürstenau<br />

Kath. Kirchengemeinde Herz-Jesu,<br />

Georgsmarienhütte<br />

Kath. Kirchengemeinde Peter und<br />

Paul, Georgsmarienhütte<br />

Ev.-luth. Lutherkirchengemeinde Georgsmarienhütte<br />

46<br />

K<br />

42<br />

K<br />

40<br />

K<br />

41<br />

K<br />

57<br />

K<br />

66<br />

K<br />

Haus Frankenweg GmbH, Glandorf 78<br />

Kath. Kirchengemeinde St. Martinus,<br />

Hagen<br />

Kath. Kirchengemeinde Melle-<br />

Wellingholzhausen<br />

60<br />

K<br />

66<br />

K<br />

Ev.-luth. Kirchengemeinde Melle-Buer 77<br />

DRK-Kreisverband Melle 91<br />

Ev.-luth. Christophorus-<br />

Kirchengemeinde Neuenkirchen<br />

73<br />

K<br />

Uta Landwehrmeyer, Melle 35<br />

Kath. Kirchengemeinde St. Laurentius,<br />

Neuenkirchen<br />

72<br />

K<br />

Diakoniewerk <strong>Osnabrück</strong> e.V. 146<br />

Caritasverband für die Diozese <strong>Osnabrück</strong><br />

62<br />

K<br />

Stadt <strong>Osnabrück</strong> 169<br />

K<br />

Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband 100<br />

Weser-Ems<br />

Frauenhe<strong>im</strong> zu <strong>Osnabrück</strong> e.V. 60<br />

Ev. Luth. Kirchenkreis <strong>Osnabrück</strong> 91


Haus St. Clara, Schillerstr. 14,<br />

49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Hermann-Bonnus-Haus,<br />

Rheiner Landstr. 147, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />

Heywinkelhaus, Bergstr. 31-33,<br />

49076 <strong>Osnabrück</strong><br />

Küpper-Menke-Stift, Sedanstr. 76,<br />

49076 <strong>Osnabrück</strong><br />

Paulushe<strong>im</strong>, Magdalenenstr. 49,<br />

49082 <strong>Osnabrück</strong><br />

Pro Seniore, Wilhelm von Euch Str. 2,<br />

49090 <strong>Osnabrück</strong><br />

Wallenhorst<br />

Altenpflegehe<strong>im</strong> St. Raphael, Bergstr. 8,<br />

49134 Wallenhorst<br />

St. Josefshaus, Wetrihstr. 4,<br />

49134 Wallenhorst<br />

A - 13 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Einrichtung Träger Plätze<br />

Kongregation der Franziskanerin Thui- 40<br />

ne e.V.<br />

Diakoniewerk <strong>Osnabrück</strong> e.V. 104<br />

K<br />

St. Marien Kirchengemeinde 128<br />

Diakoniewerk <strong>Osnabrück</strong> e.V. 137<br />

K<br />

Bischöfliches Generalvikariat 92<br />

Pro Seniore Unternehmensgruppe 115<br />

K<br />

Kath. Kirchengemeinde St. Josef,<br />

Hollage<br />

Genossenschaft der Missionsschwester<br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

44<br />

K<br />

85


Übersicht A-5b: Pflegehe<strong>im</strong>e <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land (Kurzeitpflege)<br />

A - 14 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Einrichtung Träger Plätze<br />

Artland, SG<br />

Ev.-luth. St. Sylvester-Stift, Grüne Str. 24,<br />

49610 Quakenbrück<br />

Bad Essen<br />

S<strong>im</strong>eon und Hanna, Gräfin-Else-Weg 7,<br />

49152 Bad Essen<br />

Haus am Wiehengebirge, Bornweg 32<br />

49152 Bad Essen<br />

Vitalis Wohnpark, Am Freibad 5<br />

49152 Bad Essen<br />

Bad Iburg, Stadt<br />

St. Franziskus-Haus, Kleestr. 2<br />

49186 Bad Iburg<br />

Bad Laer<br />

St. Antoniushaus, Antoniusstr. 15<br />

49196 Bad Laer<br />

Blomberg-Klinik, Remseder Str. 3<br />

49196 Bad Laer<br />

Bersenbrück, SG<br />

St. Antoniusstift, Am Buschbach 6<br />

49594 Alfhausen<br />

Henry-Dunant-Altenhe<strong>im</strong>, Rosenweg 10<br />

49577 Ankum<br />

St. Josefsstift, Hasestr. 1<br />

49593 Bersenbrück<br />

Bissendorf<br />

Haus am Lechtenbrink, Stadtweg 6 a<br />

49143 Bissendorf<br />

Bohmte<br />

Altenhe<strong>im</strong> St. Agnes, Hauptstr. 12<br />

49163 Bohmte<br />

Haus Große Westerkamp, Dammer Str. 21<br />

49163 Bohmte-Hunteburg<br />

Bramsche, Stadt<br />

Altenwohnzentrum der AWO, Moselstr. 6<br />

49565 Bramsche<br />

Johanniter Krankenhaus, Hasestr. 16 –18<br />

49565 Bramsche<br />

Dissen am T.W., Stadt<br />

Albertinenkrankenhaus Dissen a.T.W., Robert-Koch-Str.<br />

49201 Dissen a.T.W.<br />

Fürstenau, SG<br />

Haus Lambertus, Fürstenauer Damm 2<br />

49626 Berge<br />

Richard-Hengst-He<strong>im</strong> des DRK, Segelfortstr. 35<br />

49584 Fürstenau<br />

Pastor-Arning-Haus, Konrad-Adenauer-Str. 30<br />

49584 Fürstenau<br />

St. Reginenstift, Buten Porten 10<br />

49584 Fürstenau<br />

Georgsmarienhütte, Stadt<br />

Marienhe<strong>im</strong>, Ulmenstr. 11<br />

49124 Georgsmarienhütte<br />

Altenpflegehe<strong>im</strong> St. Josefshaus, Oeseder Str. 69<br />

49124 Georgsmarienhütte<br />

Ev.-luth. St. Sylvester-Stift, Quakenbrück<br />

Diakonieverein Bad Essen e.V. 2<br />

Jürgen Helm, Bad Essen 8<br />

Vitalis Wohnpark GmbH& Co. KG 5<br />

Kath. Kirchengemeinde St. Clemens,<br />

Bad Iburg<br />

Kath. Kirchengemeinde St. Antonius,<br />

Bad Laer-Remsede<br />

8<br />

Blomberg-Klinik GmbH & Co. KG 10<br />

Kath. Kirchengemeinde St. Johannis,<br />

Alfhausen<br />

DRK-Kreisverband OS-Nord Bersenbrück<br />

Kath. Kirchengemeinde St. Vincentius,<br />

Bersenbrück<br />

Ev. Pflege Partner Jeggen e. V. 4<br />

5<br />

6<br />

10<br />

Kath. Kirchengemeinde Hl. Dreifaltigkeit,<br />

Bohmte-Hunteburg<br />

3<br />

Barbara Boros, Bohmte-Hunteburg 2<br />

AWO Bezirksverband Weser-Ems<br />

e. V., Oldenburg<br />

Johanniter Krankenhaus GmbH,<br />

Bramsche<br />

Diakoniewerk <strong>Osnabrück</strong> e. V 19<br />

Kath. Kirchengemeinde Berge 1<br />

DRK-Kreisverband <strong>Osnabrück</strong>-<br />

Nord, Bersenbrück<br />

Ev. Krankenhausverein e. V.<br />

Fürstenau<br />

Kath. Pfarrgemeinde St. Katharina,<br />

Fürstenau<br />

Kath. Kirchengemeinde Herz-Jesu,<br />

Georgsmarienhütte<br />

Kath. Kirchengemeinde Peter und<br />

Paul, Georgsmarienhütte<br />

2<br />

7<br />

1<br />

8<br />

1<br />

2<br />

5<br />

10<br />

5


A - 15 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Einrichtung Träger Plätze<br />

Paul-Gerhardt-He<strong>im</strong>, Martin-Luther-Str. 12<br />

49124 Georgsmarienhütte<br />

Hagen am T.W.<br />

St. Anna-Stift, Natruper Str. 11<br />

49170 Hagen a.T.W.<br />

Melle, Stadt<br />

St. Konradhe<strong>im</strong>, St. Konradstr. 1<br />

49326 Melle<br />

DRK Altenhe<strong>im</strong> „Hardach-Stift“, Henri-Dunant-Str. 1<br />

49324 Melle<br />

Stiftung Ev. Altenzentrum Neuenkirchen, Lange Str. 21<br />

49326 Melle<br />

Kurzzeitpflege Buer Heckengang 10<br />

49328 Melle<br />

Neuenkirchen, SG<br />

St. Elisabeth-Stift, Lindenstr. 8 – 10<br />

49586 Neuenkirchen<br />

<strong>Osnabrück</strong>, Stadt<br />

Caritas Alten- und Pflegehe<strong>im</strong> St. Franziksus,<br />

Bassumer Str. 36, 49088 <strong>Osnabrück</strong><br />

Haus am Bürgerpark, Veilchenstr. 22-24,<br />

49088 <strong>Osnabrück</strong><br />

Haus Ledenhof, Am Ledenhof 2,<br />

49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Hermann-Bonnus-Haus,<br />

Rheiner Landstr. 147, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />

Paulushe<strong>im</strong>, Magdalenenstr. 49,<br />

49082 <strong>Osnabrück</strong><br />

Pro Seniore, Wilhelm von Euch Str. 2,<br />

49090 <strong>Osnabrück</strong><br />

Ostercappeln<br />

Kurzzeitpflege Korch, Nordstr. 22<br />

49179 Ostercappeln<br />

Wallenhorst<br />

Altenpflegehe<strong>im</strong> St. Raphael, Bergstr. 8<br />

49134 Wallenhorst<br />

Ev.-luth. Lutherkirchengemeinde<br />

Georgsmarienhütte<br />

Kath. Kirchengemeinde St. Martinus,<br />

Hagen<br />

Kath. Kirchengemeinde Melle-<br />

Wellingholzhausen<br />

3<br />

DRK-Kreisverband Melle 24<br />

Ev.-luth. Christophorus-<br />

Kirchengemeinde Neuenkirchen<br />

Ev.-luth. Kirchengemeinde Melle-<br />

Buer<br />

Kath. Kirchengemeinde St. Laurentius,<br />

Neuenkirchen<br />

Caritasverband für die Diözese<br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

3<br />

6<br />

3<br />

13<br />

14<br />

10 eingestreute<br />

Stadt <strong>Osnabrück</strong> 8 eingestreute<br />

Ev. Luth. Kirchenkreis <strong>Osnabrück</strong> 5<br />

Diakoniewerk <strong>Osnabrück</strong> e.V. 8 eingestreute<br />

Bischöfliches Generalvikariat 4<br />

Pro Seniore Unternehmensgruppe 2<br />

Korch, Ostercappeln 7<br />

Kath. Kirchengemeinde St. Josef,<br />

Hollage<br />

5


Übersicht A-5c: Pflegehe<strong>im</strong>e <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land (Tagespflege)<br />

A - 16 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Einrichtung Träger Plätze<br />

Bad Laer<br />

St. Antoniushaus, Antoniusstr. 15,<br />

49196 Bad Laer<br />

Bersenbrück, SG<br />

St. Antoniusstift, Am Buschbach 6,<br />

49594 Alfhausen<br />

ASD GmbH, Alfred-Eymann-Str. 2 a,<br />

49577 Ankum<br />

Belm<br />

Westerfeld Sozialeinrichtungen, Tagespflege Belm<br />

Lindenstr. 53, 49191 Belm<br />

Georgsmarienhütte, Stadt<br />

Marienhe<strong>im</strong>, Ulmenstr. 11,<br />

49124 Georgsmarienhütte<br />

Hasbergen<br />

Tagespflege Hasbergen, Am Lohkamp 16,<br />

49205 Hasbergen<br />

Hilter am T.W.<br />

„Schwalbennest“, Bielefelder Str. 23,<br />

49176 Hilter a.T.W.<br />

Melle<br />

Stiftung Ev. Altenzentrum Neuenkirchen, Lange Str. 21,<br />

49326 Melle<br />

<strong>Osnabrück</strong>, Stadt<br />

Tagespflege Schinkel, Paulushe<strong>im</strong>, Schützenstr. 85,<br />

49084 <strong>Osnabrück</strong><br />

Tagespflege Hermann-Bonnus-Haus,<br />

Rheiner Landstr. 147, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />

Tagespflege Haus Ledenhof, Am Ledenhof 2,<br />

49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Tagespflege Paulushe<strong>im</strong>, Magdalenenstr. 49,<br />

49082 <strong>Osnabrück</strong><br />

Kath. Kirchengemeinde St. Antonius,<br />

Bad Laer-Remsede<br />

14<br />

Kath. Kirchengemeinde St. Johannis,<br />

Alfhausen<br />

10<br />

ASD GmbH Ankum 15<br />

Westerfeld Sozialeinrichtungen,<br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

Kath. Kirchengemeinde Herz-Jesu,<br />

Georgsmarienhütte<br />

Der Bischöfliche Stuhl,<br />

Hasestr. 40 a, <strong>Osnabrück</strong><br />

12<br />

8<br />

10<br />

Manuela Hinrichsen, Hilter 10<br />

Ev.-luth. Christophorus-<br />

Kirchengemeinde Neuenkirchen<br />

Bischöfliches Generalvikariat 15<br />

Diakoniewerk <strong>Osnabrück</strong> e.V. 12<br />

Ev. Luth. Kirchenkreis <strong>Osnabrück</strong> 10<br />

Bischöfliches Generalvikariat 50<br />

6


A - 17 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Übersicht A-6: Zuliefer- und Vorleistungsbetriebe der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Land (ohne Handwerksbetriebe)<br />

Firma Produkte / Dienstleistungen<br />

DDB Service GmbH, Lindenstr. 53, 49152 Bad Essen Verwaltungsdienstleistungen u.a. auch für soziale<br />

Einrichtungen<br />

Heinrich J. Kesseböhmer KG, Mindener Str. 208,<br />

49152 Bad Essen<br />

REITEL Feinwerktechink GmbH, Senfdamm 20,<br />

49152 Bad Essen<br />

Teutotechnik GmbH, Niedersachsenstr. 7, 49186 Bad<br />

Iburg<br />

Ultra Pharm Medicalprodukte GmbH, Frankfurter Str.<br />

29, 49214 Bad Rothenfelde<br />

DeguDent GmbH, Bürgermeister-Otto-Knapp-Str. 45,<br />

49163 Bohmte<br />

CJD clinic + job-dress GmbH & Co. KG, Blankenburger<br />

Str. 21, 49565 Bramsche<br />

Schürmann Rehamode, Roggenkamp 19, 49596<br />

Gehrde<br />

Horst Wendt Maschinenbau GmbH & Co. KG, Oeseder<br />

Straße 1, 49124 Georgsmarienhütte,<br />

ID medica GmbH, Roggenkamp 1, 49124 Georgsmarienhütte<br />

OSMO-Anlagenbau Leipzi GmbH, Bielefelder Str. 10,<br />

49124 Georgsmarienhütte<br />

B.Braun Schiwa GmbH und Co KG, Kattenvenner<br />

Straße 32, 49219 Glandorf<br />

Gehrmeyer - Schuchmann Vertrieb und Handel<br />

GmbH, Dütestr. 3, 49205 Hasbergen<br />

Allg. Einrichtungen v. Arztpraxen u. Behandlungsräumen<br />

sowie Kur- und Krankenhäusern<br />

Ausstattung f. zahntechnische Bereiche<br />

Notfallkoffer, Notfall-Seminare<br />

Diabetikerbedarf, Inkontinenzbedarf, Stomaversorgung,<br />

Medizintechnik<br />

Produkt- und Systemlösungen für Dentallabors, z.B.<br />

Dentalinstrumente etc.<br />

Allg. Arzt- und Schwesternbekleidung<br />

Reha-Mode<br />

Sondermaschinenbau, innovative Laborsysteme für<br />

Pathologie, Histologie und Zytologie<br />

Krankenhosen<br />

Vollentsalzungsanlagen, Elektroanlagen für Krankenhäuser<br />

u.a.<br />

Infusions- und Dialyse-Lösungen, Klistiere, Schläuche<br />

für Medizinanwendungen<br />

Elektro-, Kinderrollstühle, Reha-Karren, Sitzhilfen u.a.<br />

Dia plus-minus GmbH, Nordel 1, 49176 Hilter Krankenpflege, Rehabilitation, HomeCare<br />

HANSA-Tiefkühlmenü GmbH & Co., Münsterstr. 9-15, Klinikverpflegung<br />

49176 Hilter<br />

Rodefeld Gerätebau GmbH, Dyckerhoffstr. 4, 49176 Schmelzkessel f. Arzne<strong>im</strong>ittelherstellung<br />

Hilter<br />

ARO Artländer GmbH, Ankumerstr. 12, 49577 Kettenkamp<br />

Goschke & LehbrinkGmbH & Co. Apparatebau, Industrielackierungen<br />

KG, Nordstr. 30, 49328 Melle<br />

Matratzen, Kissen, Decken etc. f. Krankenhäuser/He<strong>im</strong>e<br />

Photo- und Lichttherapie, Solarien- und Bräunungsgeräte,<br />

Bestrahlungsgeräte<br />

Al Dentes, Pagenstecher Str. 31, 49090 <strong>Osnabrück</strong> Zahntechnik<br />

Brandes & Diesing, Möserstr. 44, 49074 <strong>Osnabrück</strong> Reha-Geräte und -mittel<br />

DIOSNA Dierks & Söhne GmbH, Sandbachstr. 1,<br />

49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Maschinen und Zubehör f. Pharmaindustrie<br />

DK Computer-Vertriebs GmbH, Averdiekstr. 7, 49078<br />

<strong>Osnabrück</strong><br />

Fritz Rode GmbH, Hettlicher Masch 22,<br />

49084 <strong>Osnabrück</strong><br />

Gehrmeyer-Schuchmann Vertrieb und Handel GmbH,<br />

Averdiekerstr. 1, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />

JUMEY <strong>Osnabrück</strong>er Dampfkesselfabrik GmbH &<br />

Co., Sutthauser Str. 157, 49080 <strong>Osnabrück</strong><br />

Profidress Berufsbekleidungen GmbH, Leyer Str. 26,<br />

49076 <strong>Osnabrück</strong><br />

Software f. Pharmazeutika, Diagnose, Archivierung v.<br />

Röntgenbildern etc.<br />

Zubehör für Textilpflege in der Alten-<br />

/Krankenhauspflege (Wäschereibedarf)<br />

Reha-Geräte und -mittel, Gehhilfen etc.<br />

Edelstahlverarbeitung<br />

Berufsbekleidungen<br />

WR Berufsmoden GmbH, Pf. 6161, 49094 <strong>Osnabrück</strong> Berufsbekleidungen<br />

Rebotec Rehabilitationsmittel GmbH, Zoppoterweg 1,<br />

49610 Quakenbrück<br />

Klages & Partner GmbH, Wittekindplatz 4, 49134<br />

Wallenhorst<br />

Aufstehhilfen, Duschstühle, Gehgestelle, Stehhilfen,<br />

Patientenlifter u.a.<br />

Software f. Krankenhäuser


Augenoptiker<br />

A - 18 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Übersicht A-7: Betriebe des Gesundheitshandwerks <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

Ingrid Brüggen Hauptstr. 64, 49577 Ankum<br />

Uhren- Schmuck- Optik-Studio A. Berling GmbH Hauptstr. 46, 49577 Ankum<br />

Wolfgang Müller Lindenstr. 60, 49152 Bad Essen<br />

Beermann Optik GmbH Mühlentor 3, 49186 Bad Iburg<br />

Optik Nasenfahrrad GmbH Münsterstr. 2, 49186 Bad Iburg<br />

Karin Knemeyer Bielefelder Str. 4, 49196 Bad Laer<br />

Eike Schomborg Salinenstr. 39, 49214 Bad Rothenfelde<br />

Udo Brinkmann Salinenstr. 1, 49214 Bad Rothenfelde<br />

Bernhard Möller Marktring 19-23, 49191 Belm<br />

Frank-Pierre Scriba Bramscher Str. 4, 49593 Bersenbrück<br />

Thomas Bödeker Bramscher Str. 45, 49593 Bersenbrück<br />

Reiner Siekemeyer Am Thie 9, 49143 Bissendorf<br />

Brillen und Hörgeräte Becker GmbH Am Markt 29, 49565 Bramsche<br />

Henkel-Augenoptik GmbH Große Str. 5, 49565 Bramsche<br />

Jürgen Dölle Große Str. 50, 49565 Bramsche<br />

Olaf Baumann Große Str. 38, 49565 Bramsche<br />

Bachholz Brillen Uhren und Brillanten Große Str. 45, 49201 Dissen<br />

Karsten Thiel Scheerenhof 1, 49201 Dissen<br />

Bernhard Gerdes Große Str. 3, 49584 Fürstenau<br />

Axel Lüdeking Hindenburgstraße 24, 49124 Georgsmarienhütte<br />

Beermann GmbH Hindenburgstr. 30, 49124 Georgsmarienhütte<br />

Brillen Studio Leiteritz GmbH Schoonebeekstr. 10/12, 49124 Georgsmarienhütte<br />

Jürgen Schulte Oeseder Str. 98, 49124 Georgsmarienhütte<br />

Katja Beermann Glückaufstr. 158, 49124 Georgsmarienhütte<br />

Wilhelm Waldmann <strong>Osnabrück</strong>er Str. 3 A, 49219 Glandorf<br />

Brillen Leiteritz GmbH <strong>Osnabrück</strong>er Str. 3, 49170 Hagen<br />

Wolfgang Kappelmann <strong>Osnabrück</strong>er Str. 4, 49170 Hagen<br />

Klaus-Georg Leiteritz Tecklenburger Str. 55, 49205 Hasbergen<br />

Wilhelm Waldmann und Ute Hörstkamp GbR Bielefelder Str. 10 A, 49176 Hilter<br />

Axel Beckötter Mühlenstr. 18, 49324 Melle<br />

Ewald Steinbreder GmbH Optik Schmuck Uhren Plettenberger Str. 8-10, 49324 Melle<br />

IGA-Optic Böckstiegel GmbH Mühlenstr. 5, 49324 Melle<br />

Optik Winkler GmbH Meller Str. 15, 49328 Melle<br />

Rohde- Augenoptik, Inh. Volker Grewe e. K. Plettenberger Str. 9, 49324 Melle<br />

Walter Rump Am Kirchplatz 4, 49326 Melle<br />

Wilhelm Kleinschmidt GmbH Mühlenstr. 7, 49324 Melle<br />

Apollo-Optik GmbH & Co. KG Große Str. 68, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Armin Hampel Lotter Str. 128, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />

Brille 49 R. Harbeck GmbH Krahnstr. 49, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Brillen Ernst GmbH Wesereschstr. 33, 49084 <strong>Osnabrück</strong><br />

Brillen-Mohr GmbH Krahnstr. 55, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Brillenstudio Hellern D. Uthoff GmbH Lengericher Landstr. 18 a, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />

Brillen-Studio-Haste, Rainer Vatthauer u. Dirk Uthoff OHG Bramstr. 18, 49090 <strong>Osnabrück</strong><br />

`Die Brille`Augenoptik Wienker, Hedwig Wienker GmbH Markt 18-19, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Ellen Staaks-Oevermann Hasestr. 23, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Fielmann-Optic, Fielmann GmbH & Co. Große Str. 3, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Franz Huchtkemper Wesereschstr. 24, 49084 <strong>Osnabrück</strong><br />

Franz Ripken Augenoptikermeister GmbH Johannisstr. 118, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Hartmut Motzek Schützenstr. 1, 49084 <strong>Osnabrück</strong><br />

Karin Wagner Johannisstr. 63/64, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Martin Behrendt Lotter Str. 102, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />

Matthias Lange-Schüllenbach Meller Str. 170, 49082 <strong>Osnabrück</strong>


A - 19 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Mondorf GmbH Johannisstr. 96, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Optik Krause OHG Georgstr. 9, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Optik Vatthauer GmbH Große Str. 71, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Optik-Isermann-GmbH Kamp 35-37, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Peter Meyer Krahnstr. 17/18, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Reiner Harbeck Große Str. 77-79, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Stephan Lücke Meller Landstr. 48, 49086 <strong>Osnabrück</strong><br />

Udo Exner Johannisstr. 57, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Jörg Zeeden Langestr. 15, 49610 Quakenbrück<br />

Rudolf Stiening Goldstr. 25- 27, 49610 Quakenbrück<br />

Brillenmacher R. Harbeck GmbH Rathausallee 3, 49134 Wallenhorst<br />

Optik Lampe GmbH Große Str. 28, 49134 Wallenhorst<br />

Hörgeräteakustiker<br />

Optik Degener und Rose OHG Lindenstr. 24, 49152 Bad Essen<br />

Thorsten Gerland und Susanne Stahn GbR Münsterstr. 2, 49186 Bad Iburg<br />

Hans-Dieter Gerland und Rainer Nüssing GbR Gilkamp 8 B, 49565 Bramsche<br />

Hörgeräte Lampe GmbH Große Str. 13, 49584 Fürstenau<br />

Akustik Hermes & Tönsmann OHG Mühlenstr. 5, 49324 Melle<br />

Brigitte Seefeld Herrenteichstr. 4, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Hörgeräte Feyer GmbH Domhof 8 a, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Hörgeräte Kind GmbH u. Co. KG Johannisstr. 87, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Hörgeräte-Akustik Hans-Dieter Gerland Grüner Brink 8 A, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Thorsten Gerland Lotter Str. 127, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />

Thorsten Gerland und Hans-Dieter Gerland GbR Am Natruper Holz 69, 49076 <strong>Osnabrück</strong><br />

Orthopädieschuhmacher<br />

Peter Van Nüss Nicolaistr. 30, 49152 Bad Essen<br />

Thomas und Petra Krursel GbR Auf der Stöwwe 11 a, 49214 Bad Rothenfelde<br />

Wilfried Fahlkamp Am Mühlenbach 24, 49214 Bad Rothenfelde<br />

Heinrich Rocho Tempelstr. 1, 49626 Berge<br />

Reinhard Landwehr Neue Str. 13, 49143 Bissendorf<br />

Fritz Heller Mühlenstr. 63, 49324 Melle<br />

Wilhelm Strobeck Hasestr. 10, 49637 Menslage<br />

Franz Kruse Alte Poststr. 11, 49586 Neuenkirchen<br />

Hubert Schawe Turmstr. 30, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Martin Woltring Blumenstr. 1, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Orthopädie Kormeyer GmbH Buersche Str. 111, 49084 <strong>Osnabrück</strong><br />

Orthopädie-Schuhtechnik Sprekelmeyer GmbH Martinistr. 79, 49080 <strong>Osnabrück</strong><br />

Ralf Ellermann In der Dodesheide 79, 49088 <strong>Osnabrück</strong><br />

Schuhhaus Hch. Zumnorde GmbH & Co. KG Große Str. 35/36, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Schuhhaus Wilhelm Risto Lange Str. 33, 49610 Quakenbrück<br />

Albert Sandmann Fürstenauer Weg 20, 49134 Wallenhorst<br />

Orthopädietechniker<br />

Ankumer Sanitätshaus Karden OHG Tütinger Str. 14, 49577 Ankum<br />

Herbert Westerfeld Lindenstr. 32-34, 49152 Bad Essen<br />

Franz Broxtermann jun. Drostenhof 14, 49186 Bad Iburg<br />

Ludger Siebeneck Schlossstr. 4, 49186 Bad Iburg<br />

Sanitätshaus Seidel GmbH Große Str. 54, 49565 Bramsche<br />

Sanitätshaus Mitschke GmbH Große Str. 35, 49201 Dissen<br />

Orthopädie-Völler GmbH Am Ratshaus 4, 49124 Georgsmarienhütte<br />

ORM Sanitätshaus Orthopädie & Reha-Service GmbH Weststr. 1, 49324 Melle<br />

RAS GmbH Selhofer Weg 103, 49324 Melle<br />

Sanitätshaus Werner Sieksmeier Orth. Werkstätten GmbH Kohlbrink 4, 49324 Melle<br />

Adolf Sumser Medizinisches Warenhaus Möserstr. 52-54, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Brandes & Diesing Möserstr. 44, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Friedrich Mennewisch Ges. f. moderne Orthopädie mbH Tannenburgstr. 61, 49084 <strong>Osnabrück</strong>


A - 20 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Gehrmeyer Orthopädie- und Rehatechnik GmbH Averdiekstr. 1, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />

Heinrich Voss KG Große Str. 90, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Orthopädie Horst Hussmann GmbH Mindener Str. 199, 49084 <strong>Osnabrück</strong><br />

Rolf Langen Iburger Str. 28, 49082 <strong>Osnabrück</strong><br />

Sandra Völler Lohstr. 27, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

W. Berk GmbH Hasestr. 34, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Orthopädische Werkstätten Quakenbrück Joseph Vallo Lange Str. 64, 49610 Quakenbrück<br />

Zahntechniker<br />

Jürgen Harnack Rüssel 27, 49577 Ankum<br />

Conlé Dentec GmbH Lönsweg 19, 49152 Bad Essen<br />

Norbert Siekmann und Heidi Spieker GbR Nikolaistr. 13, 49152 Bad Essen<br />

Michael Fischer Bielefelder Str. 13, 49186 Bad Iburg<br />

Wolfgang Schmiegler Arkadenstr. 5, 49186 Bad Iburg<br />

Scharte Dental Labor GmbH Bahnhofstr. 10, 49196 Bad Laer<br />

Hans Rüter <strong>Osnabrück</strong>er Str. 10, 49214 Bad Rothenfelde<br />

Art-Dental GmbH Lindenstr. 51 B, 49191 Belm<br />

EKO-Dent GmbH & Co. KG Im Winkel 10, 49191 Belm<br />

Gerhard Evert Teerling Königsberger Str. 3-5, 49593 Bersenbrück<br />

Michael Kniza Jeggener Str. 1 B, 49143 Bissendorf<br />

MundWerk Zahntechnik GmbH Münsterstr. 22, 49565 Bramsche<br />

Schütte-Walter Zahntechnik GmbH Große Straße 48, 49201 Dissen<br />

Karlheinz Koberg Robert-Bosch-Ring 26, 49584 Fürstenau<br />

Brunemann Dental Labor GmbH Wellendorfer Str. 174, 49124 Georgsmarienhütte<br />

Konersmann-Dental GmbH Sperberhöhe 22, 49124 Georgsmarienhütte<br />

Martin Drop Zur Waldbühne 3, 49124 Georgsmarienhütte<br />

Holger Schmidt Josefstr. 5, 49170 Hagen<br />

ML Dental GmbH Schulstr. 29, 49205 Hasbergen<br />

Niewald + Gescher GmbH Nordel 5, 49176 Hilter<br />

Rolf Sieckötter Krameramtsstr. 26, 49324 Melle<br />

Ulrich Lucas Markt 20, 49324 Melle<br />

Waltraud Lohmann Krähenschmiede 8, 49326 Melle<br />

Denta Zahntechnik GmbH Johannisstr. 136-137, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Dentallabor Tüpker + Wolf GmbH Berghoffstr. 3a, 49090 <strong>Osnabrück</strong><br />

Dental-Laboratorium Reinhard Büker KG Goldstr. 29, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Dentaltechnik Michael Sinnott GmbH Lortzingstr. 4, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Flemming Dental GmbH Wittekindstr. 12, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Grosse-Lochtmann + Wagner Zahntechn. Labor GmbH Johannisstr. 139, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Hans-Günter Hörschelmann u Isa Hörschelmann GbR Arndtstr. 1, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />

Klaus Plegge Zahntechnik GmbH Am Haster Berg 33, 49090 <strong>Osnabrück</strong><br />

Manfred Nieweg Dental-Labor GmbH Lotter Str. 80, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />

ML Zahntechnik GmbH Paul-Leo-Str. 4, 49086 <strong>Osnabrück</strong><br />

Neue Zähne Dentallabor GmbH & Co. KG. Natruper Str. 57, 49076 <strong>Osnabrück</strong><br />

Nuss Zahntechnik GmbH Haster Weg 155, 49088 <strong>Osnabrück</strong><br />

O.D.T. Dental Technik GmbH Großhandelsring 3, 49084 <strong>Osnabrück</strong><br />

OSNA-DENT GmbH & Co. KG Natruper Str. 10-12, 49076 <strong>Osnabrück</strong><br />

Osterburg Zahntechnik GmbH Meller Straße 72/74, 49082 <strong>Osnabrück</strong><br />

Rainer Barthel Johannisstr. 92, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Richard Heitmeyer Lipper Winkel 1 A, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />

Schratz Qualident Zahntechnik GmbH Rosenplatz 23a, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Schwichtenberg Kieferorth. Labor GmbH + Co. KG Bramstr. 38, 49090 <strong>Osnabrück</strong><br />

Uwe Salowsky Mönkedieckstr. 8, 49088 <strong>Osnabrück</strong><br />

Dentallabor Gerd Kock GmbH & Co. KG Hansastr. 85, 49134 Wallenhorst<br />

Schulte Dental Technik GmbH Moorbachstr. 3, 49134 Wallenhorst


Übersicht A-8: Studiengänge am Hochschulstandort <strong>Osnabrück</strong><br />

A - 21 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Studiengang / Abschlussarten Erläuterung<br />

Universität <strong>Osnabrück</strong>, Fachbereich Humanwissenschaften<br />

Gesundheitswissenschaften / Lehramt<br />

berufsbildende Schulen und Dipl./ Vollstud.<br />

Cognitive Science /<br />

Bachelor, Master<br />

Psychologie / Diplom, Wahlpflichtfach<br />

(Lehramt) / Vollstudium<br />

Psychotherapie / Berufsbegleitender Weiterbildungsstudiengang<br />

Fachrichtungen Gesundheitswissenschaften, Kosmetologie und<br />

Pflegewissenschaften<br />

Erforschung von Geist und Gehirn, Erklärung des menschlichen<br />

Verhaltens, Entwicklung künstlicher intelligenter Systeme<br />

u.a. Gesundheitspsychologie, Rehabilitationsforschung, Psychosomatik<br />

Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie,<br />

psychoanalytische Verfahren<br />

Universität <strong>Osnabrück</strong> / Fachbereich Biologie, Chemie<br />

Biologie / Diplom, Lehramt, Bachelor,<br />

Master / Vollstudium<br />

u.a. Neurobiologie; Biologie der Zellen, Biologie der Organismen<br />

Universität <strong>Osnabrück</strong> / Fachbereich Mathematik/ Informatik<br />

Schwerpunkte Biomathematik, Bioinforma- u.a. Mathematische Modelle medizinischer und biologischer Motik<br />

und Neuroinformatik<br />

delle (in Kooperation mit dem Diabetes-Zentrum in Quaken-<br />

(<strong>im</strong> Aufbau)<br />

FH <strong>Osnabrück</strong> / Fachbereich Wirtschaft<br />

brück),<br />

Pflegewissenschaft /<br />

Entwicklung gesundheitsorientierter und qualitätssichernder Ver-<br />

Diplom-Pflegewirt (FH) / Vollstudium fahren sowie den ethischen und rechtlichen Grundlagen der Pflege<br />

Betriebswirtschaft in Einrichtungen des u.a. Personalmanagement und Finanzierung/Controlling, Pro-<br />

Gesundheitswesens (BiG) / Krankenhauszess- und Informationsmanagement, Gesundheitsökonomie und<br />

management / Diplom-Kaufmann (FH) /<br />

Vollstudium<br />

Pflegewissenschaft<br />

MBA Gesundheitsmanagement / Manage- General Management in Dienstleistungsunternehmen, Finanzment<br />

& Health / Master of Business Adm<strong>im</strong>anagement und Controlling, Netzwerk- und Prozessmanagenistration<br />

(MBA)/ berufsbegleitender postgradualer<br />

Studiengang<br />

ment<br />

Krankenhausbetriebswirt / Berufsbeglei- Gesundheitsökonomie, Betriebswirtschaftliche Methodenlehre,<br />

tender Aufbaustudiengang<br />

Betriebswirtschaftslehre der Krankenhäuser, Rechtsnormen <strong>im</strong><br />

Krankenhaus<br />

Krankenpflegemanagement / Diplom- Vermittlung betriebswirtschaftlicher und pflegewissenschaftlicher<br />

Kaufmann (FH) / Weiterbildungsstudiengang<br />

Erkenntnisse und Methoden<br />

Pflege- und Gesundheitsmanagement / Vermittlung betriebswirtschaftlicher Erkenntnisse und Methoden,<br />

berufsbegleitender Diplomstudiengang die geeignet sind, betriebliche Ziel-, Planungs-, Organisationsund<br />

Kontrollsysteme zu entwickeln, modifizieren, <strong>im</strong>plementieren<br />

und evaluieren<br />

Ergotherapie / Physiotherapie / Bachelor of<br />

Science / Weiterbildungsstudiengang 19<br />

Die Inhalte verknüpfen die theoretische Fundierung mit den Erfordernissen<br />

der beruflichen Praxis<br />

FH <strong>Osnabrück</strong> / Fachbereich Werkstoffe und Verfahren<br />

Dentaltechnologie /<br />

Ingenieursstudium, welches sowohl theoretische als auch prakti-<br />

Diplom / Vollstudium<br />

sche Kenntnisse von Material, Verarbeitung, Arbeitsprozessen<br />

sowie aus der Forschung in der Zahntechnik vermittelt<br />

Kath. FH Norddeutschland (in <strong>Osnabrück</strong>) / Fachbereich Gesundheitspflege<br />

Pflegemanagement / Diplom-Pflegewirt Vermittlung praxisorientierter, wissenschaftlicher Grundlagen die<br />

(FH) / berufsbegleitend und berufsintegriert Pflege und Weiterentwicklung ihrer leitenden Funktionen<br />

Pflegepädagogik/ Diplom-Pflegepädagoge Gesundheitspflege, Sozialpflege (z.B. Organisation von Aus-,<br />

(FH) / berufsbegleitend und berufsintegriert Fort- und Weiterbildung, spezielle Fachdidaktik etc)<br />

19 soll laut Hochschulopt<strong>im</strong>ierungskonzept der Landesregierung vom Oktober 2003 aufgelöst bzw. verlagert werden


Übersicht A 9: Studiengänge <strong>im</strong> Umfeld des <strong>Osnabrück</strong>er Landes<br />

A - 22 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Studiengang / Abschlussarten Erläuterung<br />

Universität Oldenburg / Fachbereich Philosophie, Psychologie, Sportwissenschaft<br />

Psychologie / Diplom, Magister Artium u.a. Psychologie <strong>im</strong> Gesundheitswesen<br />

(nur Nebenfach) / Vollstudium<br />

Universität Oldenburg/ Fachbereich Physik<br />

Medizinische Physik u.a. Neurosensorik, Psychoakustik, Spracherkennung und Hörgerätealgorithmen.<br />

Enge Zusammenarbeit mit HörTech, InterGK und<br />

dem Hörzentrum Oldenburg<br />

FH Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven/ Standort Oldenburg/ Fachbereich Bauwesen und Geoinformation<br />

Hörtechnik und Audiologie / Diplom- u.a. Hörgerätetechnik, Enge Zusammenarbeit mit dem „Hörzentrum<br />

Ingenieur (FH) / Vollstudium<br />

Oldenburg“ u.a.<br />

FH Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven/ Standort Wilhelmshaven/ Fachbereich Ingenieurwissenschaften<br />

Biomedical Engeneering / Diplom- u.a. Medizinprodukte zur Diagnose und Therapie von Erkrankun-<br />

Ingenieur (FH) / Vollstudium<br />

gen, Implantate<br />

Medizininformatik/ Diplom-Ingenieur (FH)/ u.a. Medizinische Informatik, Datenverarbeitung und Organisation<br />

Vollstudium<br />

z.B. <strong>im</strong> Krankenhaus<br />

Medizintechnik / Diplom-Ingenieur (FH)/ Entwicklung und Konstruktion medizinischer Geräte<br />

Vollstudium<br />

FH Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven / Standort Emden / Fachbereich Sozialwesen<br />

Ergotherapie / Physiotherapie / Aufbau- Praxisorientierter interdisziplinärer Studiengang; Managementmeund<br />

Ergänzungsstudiengang (Vollstudithoden gesundheitsbezogener Dienstleistungen<br />

um) (Bachelor)<br />

Logopädie/ Sprachtherapie / Aufbau- und Praxisorientierter interdisziplinärer Studiengang, u.a. Diagnostik<br />

Ergänzungsstudiengang (Vollstudium) und Therapie, Audiologie<br />

(Bachelor)<br />

Public Health / Postgradualer berufsbe- Praxisorientierter interdisziplinärer Studiengang; Methoden der<br />

gleitender Masterstudiengang (Master of Steuerung und Finanzierung der medizinischen Versorgung<br />

Public Health)<br />

Hochschule Vechta<br />

Gerontologie / Diplom, Aufbau- und Er- menschliches Altern in all seinen Facetten<br />

gänzungsstudiengang<br />

Universität Münster / Medizinische Fakultät<br />

Medizin / Staatsexamen/ Vollstudium u.a. Sonderforschungsbereiche wie Entzündungen, Herz-Kreislauf-<br />

Krankheiten und Reproduktionsmedizin<br />

Zahnmedizin / Staatsexamen/ Vollstudi- Fragestellungen aus dem Bereich der Endodontie Prophylaxe<br />

um<br />

(„Zahnputzroboter") Epidemiologische Studien<br />

Psychologie / Diplom / Vollstudium, Ma- Arbeits- und Organisationspsychologie, Klinische Psychologie,<br />

gister Artium (nur Nebenfach)<br />

Pädagogische Psychologie<br />

Universität Münster / Fachbereich Chemie und Pharmazie<br />

Pharmazie / Staatsexamen / Vollstudium Pharmazeutische Chemie, Pharmazeutische Biologie und Phytochemie,<br />

Pharmazeutische Technologie<br />

Universität Münster / Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät<br />

IKM - Institut für BWL, insb. Kranken- Schwerpunktfach Krankenhausmanagement <strong>im</strong> Rahmen des Wirthausmanagementschaftswissenschaftlichen<br />

Hauptstudiums<br />

An-Institut CKM - Centrum für Krankenhausmanagement<br />

FH Münster / Fachbereich Pflege<br />

Pflegemanagement / Diplom-Pflegewirt / Exemplarische Spezialisierung auf jeweils einen pflegerischen<br />

Vollstudium<br />

Bereich (Krankenhaus, ambulante Dienste und Alten-/ Pflegeeinrichtungen)<br />

Pflegepädagogik / Diplom-<br />

Gesundheitspflege, Sozialpflege (z.B. Organisation von Aus-, Fort-<br />

Pflegewissenschaftler / Vollstudium und Weiterbildung, spezielle Fachdidaktik etc)<br />

FH Münster / Fachbereich Physikalische Technik<br />

Technische Orthopädie /<br />

Bündelung von ingenieurwissenschaftlich-technischem mit medizi-<br />

Diplom-Ingenieur (FH) / Vollstudium nisch-klinischer Kompetenz<br />

Physikalische Technik u.a. Medizingerätetechnik, medizinische Physik und medizinische<br />

Bio- und Gentechnik


A - 23 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Studiengang / Abschlussarten Erläuterung<br />

Universität Bielefeld / Fakultät für Gesundheitswissenschaften<br />

Health Communication / Bachelor / Vollstudium<br />

Public Health / Master of Public Health<br />

(aufbauend auf dem Bachelor-<br />

Studiengang)<br />

Angewandte Gesundheitswissenschaften/<br />

Weiterbildendes Fernstudium<br />

FH Bielefeld / Fachbereich Pflege und Gesundheit<br />

Berufspädagogik für Gesundheitsberufe /<br />

Diplom / Vollstudium<br />

Bachelor- Studiengang Pflege und Gesundheit<br />

/ Bachelor of Science / Vollstudium<br />

Erstausbildung für Gesundheitsberufe mit dem Schwerpunkt Kommunikation<br />

u.a. Analyse der Aufwendungen einer Gesellschaft für die Gesundheit<br />

Vermittlung gesundheitswissenschaftlicher Kenntnisse und Methoden<br />

für die Anwendung in der Berufspraxis<br />

pädagogische Aufgaben in der Aus-, Fort- und Weiterbildung in<br />

Pflegeberufen<br />

Erwerben von Fähigkeiten für die Übernahme von Leitungs- und<br />

Steuerungsaufgaben <strong>im</strong> Pflege- und Gesundheitsbereich<br />

SAXION Hogeschool Enschede (NL) / Fachbereich für medizinische Hilfsberufe<br />

Physiotherapie /<br />

Niederländisches Diplom (Bachelor)<br />

Podotherapie / Vollstudium Behandlung von Fußproblemen<br />

Universiteit Twente / Institute for Biomedical Technology<br />

Biomedical courses /<br />

Undergraduate Course<br />

zweisprachige (deutsch, holländisch) Ausbildung zum Bachelor-<br />

Physiotherapeut<br />

Biomedizinische Technologie, Biochemie, Biomedizin, Biophysik,<br />

Medizintechnologie, Rehabilitationstechnologie, u.a.


Übersicht A-10: Fachschulen für Heilberufe <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

A - 24 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />

Fachschule Ausbildung<br />

Artland, SG<br />

Fachschulen am Christlichen Krankenhaus Quakenbrück<br />

e.V., Danziger Strasse 2, 49610 Quakenbrück<br />

Physiotherapeut, Krankenschwester, Diätassistent<br />

(12 Plätze pro Ausbildungsjahr), Podologe (seit<br />

Okt. 2003)<br />

Bad Rothenfelde<br />

Eva-Hüser-Schule, <strong>Osnabrück</strong>er Straße 14,<br />

Physiotherapeut<br />

49124 Bad Rothenfelde<br />

Kolping-Bildungswerk berufbegleitende Weiterbildung: Gesundheitsmanager<br />

Dissen<br />

Albertinenkrankenhaus, Fachschule Krankenpflege, Krankenschwester (54 Plätze)<br />

Robert-Koch-Str. 1, 49201 Dissen<br />

Georgsmarienhütte<br />

Klinikum St Georg, Franziskus-Hospital Harderberg,<br />

Alte Rothenfelder Straße 23, 49124 Georgsmarienhütte<br />

Melle<br />

Die Schule für Beruf mit Zukunft, Bildungszentrum<br />

<strong>Osnabrück</strong>-Melle, Bismarckstraße 32, 49324 Melle<br />

Evangelisches Krankenhaus Melle<br />

Riemsloher Straße 7, 49324 Melle<br />

Stadt <strong>Osnabrück</strong><br />

Städt. Kliniken <strong>Osnabrück</strong>, Sedanstr. 115,<br />

49090 <strong>Osnabrück</strong><br />

Nieders. Landeskrankenhaus, Knollstr. 31,<br />

49088 <strong>Osnabrück</strong><br />

Kinderkrankenpflegeschule St. Johann am Marienhospital,<br />

Johannisfreiheit 2-4, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Kinderhospital <strong>Osnabrück</strong>, Iburger Str. 187,<br />

49082 <strong>Osnabrück</strong><br />

Krankenpflegeschule am Marienhospital <strong>Osnabrück</strong>,<br />

Johannisfreiheit 2-4, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Innova Privat-Akademie GmbH, Peiner Str. 7,<br />

49084 <strong>Osnabrück</strong><br />

Die Schule für Berufe mit Zukunft APT GmbH, Möserstr.<br />

54 c, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Institut für MTA-Ausbildung, Sedanstr. 115,<br />

49090 <strong>Osnabrück</strong><br />

Völker-Schule, Gemeinn. Schulverein. e.V., Kollegienwall<br />

12 c, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Lehranstalt für Logopädie <strong>im</strong> Bildungswerk der DAG<br />

e.V., Pferdestr. 38, 49084 <strong>Osnabrück</strong><br />

IWK Institut für Weiterbildung in der Kranken- und Altenpflege,<br />

Wachsbleiche 28, 49076 <strong>Osnabrück</strong><br />

Prof Grewe Schule, Weidenstraße 2-4,<br />

49080 <strong>Osnabrück</strong><br />

ETOS Ergotherapieschule <strong>Osnabrück</strong> e.V.,<br />

Senator Wagner Weg 2, 49088 <strong>Osnabrück</strong><br />

Ostercappeln<br />

Klinikum St Georg, Krankenhaus St. Raphael,<br />

Bremer Str. 31, 49179 Ostercappeln<br />

Krankenschwester (90 Plätze), Diätassistent (stellt<br />

2004 Betrieb ein)<br />

Ergotherapeut<br />

Krankenschwester<br />

Krankenschwester<br />

Krankenschwester, Krankenpflegehelfer<br />

Kinderkrankenschwester (60 Plätze)<br />

Kinderkrankenschwester (15-20 Plätze)<br />

Krankenschwester (120 Plätze)<br />

Weiterbildungsangebote zur Krankenschwester<br />

Masseur und Medizinischer Bademeister, Physiotherapeut<br />

Technischer Assistent in der Medizin (R)<br />

Physiotherapeut, Ergotherapeut<br />

Logopäde, Ergotherapeut<br />

Motopädie, Physiotherapie, Podologie<br />

Physiotherapie<br />

Ergotherapeut<br />

Krankenpflegehelfer


A - 25 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Übersicht A-11: Berufsbildende Schulen für Gesundheitsberufe <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />

Schule Schulformen/ Ausbildung Anmerkungen<br />

Bersenbrück<br />

BBS Bersenbrück Berufsfachschule: Hauswirtschaft/ Sozialpflege/<br />

Kinderpflege/ Sozialassistent - Schwerpunkt<br />

Sozialpädagogik<br />

Fachschule Altenpflege, Landwirtschaft<br />

Fachstufe Hauswirtschaft, Landwirtschaft<br />

Fachoberschule Sozialwesen<br />

Melle<br />

BBS Melle Einjährige Berufsfachschule – Sozialpflege für Realschulabsolventen<br />

<strong>Osnabrück</strong>, Stadt<br />

BBS am Pottgraben Arzthelfer<br />

Zahnarzthelfer<br />

Zahnmedizinischer Fachangestellter<br />

Tierarzthelfer<br />

Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter<br />

BBS Natruper Straße Berufsoberschule Sozialwesen ab 01.08.2003 (Ziel<br />

Studiumsberechtigung)<br />

Zweijährige Berufsfachschule Kosmetik<br />

BBS <strong>Osnabrück</strong> – Haste Einjährige Berufsfachschule - Sozialpflege - für Realschulabsolventen<br />

Zweijährige Berufsfachschule - Sozialpflege - (Pflegevorschule)<br />

Berufsfachschule – Kinderpflege - Ziel: Staatlich<br />

geprüfter Kinderpfleger<br />

Ausbildung zu den<br />

nichtärztlichen Heilberufen<br />

(Hebamme etc)<br />

Vorbereitung auf nichtärztliche<br />

Heilberufe und<br />

sozialpflegerische Berufe

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