Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück - NIW
Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück - NIW
Gesundheitswirtschaft im Landkreis Osnabrück - NIW
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NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Positionierung, Spezialisierung und Perspektiven <strong>im</strong><br />
überregionalen Wettbewerb<br />
von<br />
Prof. Dr. Hans-Ulrich Jung (Projektleiter)<br />
Olaf Krawczyk<br />
Kai Weber<br />
<strong>im</strong> Auftrag der<br />
WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
<strong>Osnabrück</strong>er Land mbH<br />
Hannover, Januar 2004<br />
Königstraße 53 � D - 30175 Hannover Tel.: 0511 / 12 33 16 - 30 � Telefax: 12 33 16 - 55 � E-Mail: jung@niw.de<br />
Vorstand: Prof. Dr. Ludwig Schätzl (Vorsitz), Prof. Dr. Lothar Hübl (Stellvertr.) ⋅ Geschäftsführer: Dr. Rainer Ertel
II <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>
III <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Inhalt<br />
Seite<br />
Zusammenfassung V<br />
Einleitung 1<br />
Definition und Abgrenzung der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 3<br />
Baustein I: Veränderung der Rahmenbedingungen und Herausforderungen<br />
für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 7<br />
1. Demographischer Wandel 7<br />
2. Sozio-ökonomischer Wandel 9<br />
3. Medizinisch-technologischer Fortschritt 10<br />
4. Veränderungen der gesundheitspolitischen und rechtlichen Rahmenbedingungen 11<br />
Baustein II: Ergebnisse der Bestandsaufnahme 15<br />
1. Standortbedingungen und Wirtschaftsentwicklung <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 15<br />
2. Beschäftigte in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 16<br />
3. Kernbereich 21<br />
3.1 Stationäre Gesundheitsversorgung 21<br />
3.2 Ambulante Gesundheitsversorgung 27<br />
4. Pflegebereich 28<br />
5. Vorleistungs- und Zulieferbereich 30<br />
6. Kurorte 33<br />
7. Hochschulen und Bildung 36<br />
Baustein III: Perspektiven der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
und Handlungsempfehlungen 39<br />
1. Perspektiven der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 39<br />
2. Handlungsfelder für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 42<br />
2.1 Kooperationsförderung 43<br />
2.2 Entwicklung des Gesundheitstourismus 50<br />
2.3 Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal 54<br />
2.4 Ausbau der Angebote für individuelle Gesundheitsleistungen<br />
und Gesundheitsvorsorge 58<br />
2.5 Sicherung der Gesundheitsversorgung <strong>im</strong> ländlichen Raum 61<br />
2.6 Ausbau der Angebote für ältere Menschen 63<br />
3. Konsequenzen für die Brancheninitiative 66<br />
Literatur A - 1<br />
Tabellenanhang A - 3
IV <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>
Zusammenfassung<br />
V <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Im Mittelpunkt vergangener und aktueller Diskussionen über das deutsche Gesundheitswesen<br />
steht meist die Finanzierung des Systems bei zunehmender Inanspruchnahme<br />
von Leistungen und stagnierenden Einnahmen der gesetzlichen<br />
Leistungsträger. Aus volkswirtschaftlicher Sicht gehört die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
aber v.a. zu den wenigen Sektoren in Deutschland, die zusätzliche Beschäftigung<br />
induzieren. Die demographischen und sozio-ökonomischen Veränderungen in<br />
Deutschland führen dazu, dass der Gesundheitssektor auch zukünftig einen bedeutenden<br />
Wachstumsmarkt darstellt.<br />
Die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> als eine Querschnittsbranche umfasst dabei nicht nur<br />
ambulante und stationäre ärztliche, nichtärztliche und pflegerische Dienstleistungen,<br />
sondern auch die Herstellung von pharmazeutischen und medizintechnischen<br />
Produkten, das Gesundheitshandwerk, den Handel mit Arzne<strong>im</strong>itteln und<br />
Medizinprodukten, gesundheitsbezogene Forschung und Bildung sowie - mit zunehmender<br />
Bedeutung - auch Dienstleistungen der Gesundheitsvorsorge <strong>im</strong> Bereich<br />
Sport, Wellness und Tourismus.<br />
Die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Deutschland durchläuft einen Prozess tiefgreifender,<br />
sich beschleunigender Strukturveränderungen. Wesentliche Merkmale dieses<br />
Strukturwandels sind:<br />
- Standort- und Beschäftigungsgefährdungen durch Kosteneinsparungen <strong>im</strong><br />
Gesundheitswesen einerseits, aber<br />
- Chancen und Potenziale für neue Märkte, d.h. innovative Dienstleistungen und<br />
Produkte, sowie eine Zunahme der Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen<br />
andererseits,<br />
- ein zunehmender Wettbewerb zwischen den Leistungserbringern der Gesundheitsversorgung<br />
und damit auch<br />
- ein zunehmender Wettbewerb unter den Regionen (z.B. um Gesundheitstouristen<br />
und qualifizierte Arbeitskräfte).<br />
Mit über 13.000 Beschäftigten 1 , d.h. 14% der Gesamtbeschäftigung, hat die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
für die Wirtschaftsstruktur des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> eine<br />
sehr hohe Bedeutung. Alle Bereiche der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> sind überdurchschnittlich<br />
(Kernbereich / Gesundheitsversorgung, Pflegebereich) bis durchschnittlich<br />
(Vorleistungs- und Zulieferbereich, sonstige <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>) vertreten.<br />
Die vier Kurorte <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> und die Vielzahl der Rehabilitationseinrichtungen<br />
sind ein Merkmal, das auch <strong>im</strong> überregionalen Vergleich hervorsticht. Weitere<br />
Highlights der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land sind z.B.<br />
- das Herzzentrum <strong>Osnabrück</strong> - Bad Rothenfelde als eines der bedeutendsten<br />
Herzzentren in Deutschland,<br />
- das Diabeteszentrum Quakenbrück <strong>im</strong> Christlichen Krankenhaus Quakenbrück<br />
mit der Diabetes Akademie, der Deutschen Diabetes-Union und der Diätfachschule,<br />
1 Hinzu kommen mindestens 1.000 Selbstständige / Freiberufler <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
aktuell und zukünftig ein<br />
Wachstumsmarkt<br />
Querschnittsbranche<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Tiefgreifende, sich beschleunigendeStrukturveränderungen<br />
in der<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Hohe Bedeutung der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
in der<br />
Wirtschaftsstruktur des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong><br />
... Herzzentrum<br />
... Diabeteszentrum
... Studiengänge<br />
... Versandhandel<br />
... Dentaltechnik<br />
Aber in einigen Bereichen<br />
auch Mangel an herausragenden<br />
Akteuren<br />
Überdurchschnittliche<br />
Beschäftigungsgewinne<br />
in wettbewerbsfähiger<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Wachstum v.a. bei privat<br />
finanzierten Gesundheitsleistungen<br />
und <strong>im</strong><br />
Pflegebereich<br />
Zügiges Handeln erforderlich,<br />
aktuelle Strukturveränderungen<br />
als<br />
Chance begreifen<br />
VI <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
- überregional bedeutsame Studiengänge (z.B. Betriebswirtschaft <strong>im</strong> Gesundheitswesen,<br />
Lehramt für Gesundheitsberufe) und Forschungsschwerpunkte am<br />
Hochschulstandort <strong>Osnabrück</strong>,<br />
- drei bedeutende Unternehmen für den Versandhandel mit Diabetikerbedarf <strong>im</strong><br />
südlichen <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>,<br />
- eine Konzentration von Anbietern in der Dentaltechnik (Gerätehersteller,<br />
Zahntechniker, Studiengang Dentaltechnologie).<br />
Auf der anderen Seite fehlen in einigen Bereichen herausragende Akteure, die<br />
das <strong>Osnabrück</strong>er Land zu einer überregional wahrnehmbaren „Gesundheitsregion“<br />
machen würden. Dies wären beispielsweise ein medizinischer Fachbereich mit<br />
entsprechendem Studienangebot und einer Hochschulklinik, bedeutende Hightech-Hersteller<br />
von Medizinprodukten (z.B. von elektromedizinischen Geräten)<br />
oder überregional wettbewerbsfähige Anbieter <strong>im</strong> Gesundheitstourismus (z.B.<br />
Wellnesshotels der gehobenen Klasse).<br />
In der Vergangenheit ist die Beschäftigung in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> sowohl <strong>im</strong> Vergleich zur Beschäftigtenentwicklung <strong>im</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> insgesamt als auch <strong>im</strong> Vergleich zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> bundesweit<br />
überdurchschnittlich gewachsen. In einer wettbewerbsfähigen regionalen <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
werden auch künftig überdurchschnittliche Beschäftigungsgewinne<br />
zu erwarten sein. Die Strukturschwächen und Umstrukturierungsbedarfe <strong>im</strong><br />
Produzierenden Gewerbe sowie die divergierenden Entwicklungsaussichten in<br />
den einzelnen Branchen des Dienstleistungssektors (z.B. Öffentliche Verwaltung,<br />
Kreditgewerbe) machen die herausragende Bedeutung der - sowohl beschäftigungsintensiven<br />
als auch entwicklungsstarken – <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> für die<br />
Beschäftigungssituation <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> deutlich.<br />
Die Beschäftigungsentwicklung in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> wird aber voraussichtlich<br />
künftig etwas verhaltener ausfallen als in den 90er Jahren. Hauptgrund<br />
sind die von der Bundesregierung angestrebten Kosteneinsparungen in der Gesundheitsversorgung,<br />
die <strong>im</strong> Kernbereich der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> teilweise zu<br />
Beschäftigungsverlusten führen werden. Diesen Verlusten steht auf der anderen<br />
Seite das Wachstum bei privat finanzierten Gesundheitsleistungen, <strong>im</strong> Pflegebereich<br />
sowie bei den sonstigen Dienstleistungen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> gegenüber.<br />
Um auf die vielfältigen aktuellen Herausforderungen in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
zu reagieren, ist zügiges Handeln der Akteure <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> erforderlich.<br />
Die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> ist <strong>im</strong> Umbruch, weshalb sich bereits auch andere<br />
Regionen positionieren und ihre Kräfte bündeln (z.B. Ostwestfalen-Lippe). Entscheidend<br />
hierbei wird sein, sich mit den Strukturveränderungen in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
aktiv auseinander zu setzen und die Herausforderungen als Chance<br />
zu begreifen. Bei innovativen Dienstleistungen und Produkten muss eine Vorreiterrolle<br />
übernommen werden. Sich bietende Potenziale (z.B. Verbesserung der<br />
Kostenstrukturen, Effizienzsteigerung in der Patientenversorgung, Erschließung<br />
wachsender Märkte) müssen ausgeschöpft werden.
VII <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Um die notwendigen Aktivitäten zum Wohle des ganzen <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong><br />
zu koordinieren, wird eine „Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“ vorgeschlagen<br />
(siehe Übersicht „Die Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> Überblick“).<br />
Diese Brancheninitiative muss das noch vorherrschende Einzelkämpfertum und<br />
falsch verstandenes Konkurrenzdenken soweit wie möglich überwinden. Im Rahmen<br />
der „Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“ werden sechs Handlungsfelder<br />
mit einer Vielzahl von einzelnen Handlungsempfehlungen / Projektmöglichkeiten<br />
vorgeschlagen:<br />
1. Kooperationsförderung (Querschnittshandlungsfeld)<br />
2. Entwicklung des Gesundheitstourismus<br />
3. Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal<br />
4. Ausbau der Angebote an individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) und<br />
Gesundheitsvorsorge<br />
5. Sicherung der Versorgung <strong>im</strong> ländlichen Raum<br />
6. Ausbau der Angebote für ältere Menschen<br />
Für eine „Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>“ ist<br />
ein be<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> angesiedeltes Management erforderlich. Diese Umsetzungsstruktur<br />
muss langfristig ausgerichtet sein und soll <strong>im</strong> Rahmen der Brancheninitiative<br />
folgende Funktionen übernehmen:<br />
- Aufgreifen der Handlungsempfehlungen,<br />
- Initiierung und Begleitung von Projekten,<br />
- Motivierung und Koordination der regionalen Akteure,<br />
- Netzwerkmanagement und Kontaktvermittlung,<br />
- Förderung des regionalen Informations- und Erfahrungsaustauschs,<br />
- Kommunikation von Aktivitäten, Erfolgen und innovativen Angeboten innerhalb<br />
und ggf. auch außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> sowie<br />
- Controlling der Maßnahmen.<br />
Der mit dem Management der Brancheninitiative verbundene Aufwand für den<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> ist durch die oben skizzierten zu erwartenden Beschäftigungs-<br />
und Wertschöpfungszuwächse in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> gerechtfertigt.<br />
In der Wirtschaftsstruktur des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> ist die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
schon heute eine Stärke, die künftig weiter ausgebaut werden muss. Die<br />
beträchtlichen Chancen des Wachstumsmarktes <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> als regionaler<br />
Beschäftigungsmotor Nr. 1, aber auch die durch den verschärften Wettbewerb<br />
und die Strukturveränderungen möglichen Gefährdungen machen eine gesonderte<br />
Behandlung dieser Branche <strong>im</strong> Rahmen der Wirtschaftsförderung notwendig.<br />
Ohne ein Management der Brancheninitiative, das die genannten Funktionen<br />
wahrn<strong>im</strong>mt, besteht die Gefahr, dass die erarbeiteten Handlungsempfehlungen<br />
nicht konsequent umgesetzt werden können.<br />
Vorschlag: „Brancheninitiative<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“<br />
Be<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> angesiedeltes<br />
Management der<br />
Brancheninitiative erforderlich<br />
Zu erwartende Beschäftigungszuwächse<br />
in der<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
rechtfertigen Aufwand
Die Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> Überblick<br />
VIII <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Ziele für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
� Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Einrichtungen und Unternehmen<br />
� Sicherung und Ausbau von Beschäftigung in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
� Sicherung und Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und damit Steigerung<br />
der Attraktivität des <strong>Landkreis</strong>es als Wohn- und Arbeitsstandort<br />
Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> mit sechs Handlungsfeldern<br />
1. Kooperationsförderung<br />
Querschnittshandlungsfeld<br />
� Aufbau eines Netzwerkes „<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“<br />
zur regionalen Kooperationsförderung<br />
� Innovationsförd. und Technologietransfer<br />
� Aufbau eines qualifizierten Branchenverzeichnisses<br />
� Öffentlichkeitsarbeit für die Brancheninitiative<br />
� Veranstaltung regelmäßiger regionaler<br />
Foren zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
� Integration der Gesundheitsversorgung<br />
� Initiierung bzw. Förderung spezifischer<br />
Kooperationsformen<br />
3. Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem<br />
Personal<br />
� Ausbau von Ausbildungskooperationen<br />
� Entlastung der Krankenhausärzte von<br />
nicht zwingend ärztlichen Tätigkeiten<br />
� Imagekampagne für den Altenpflegeberuf<br />
� Ausbau der Fortbildungsangebote <strong>im</strong><br />
Hinblick auf Individuelle Gesundheitsleistungen<br />
(IGeL)<br />
� Schaffung eines Arbeitskräftepools<br />
5. Sicherung der Gesundheitsversorgung<br />
<strong>im</strong> ländlichen Raum<br />
� Verbesserung der Wettbewerbsposition<br />
von Krankenhausstandorten<br />
� Aufbau alternativer Verteilstrukturen für<br />
Medikamente<br />
� Werben für ärztliche Niederlassungen <strong>im</strong><br />
ländlichen Raum<br />
2. Entwicklung des Gesundheitstourismus<br />
� Neuausrichtung der klassischen Kurangebote<br />
auf Gesundheitstouristen (neue<br />
Angebote auf Basis der medizinischen<br />
Kompetenzen)<br />
� Aufwertung der für Gesundheitstourismus<br />
erforderlichen Infrastruktur<br />
� Marketinginitiative „Gesundheitstourismus”<br />
� Gemeinsames Kurortmanagement<br />
4. Ausbau der Angebote für individuelle<br />
Gesundheitsleistungen und Gesundheitsvorsorge<br />
� Aktivierung der regionalen Akteure zur<br />
Bereitstellung von IGeL<br />
� Sensibilisierung der Bevölkerung zur<br />
Inanspruchnahme von IGeL<br />
� Ausbau innovativer Angebote für die betriebliche<br />
Gesundheitsförderung<br />
6. Ausbau der Angebote für ältere Menschen<br />
� Verstärktes Angebot von alternativen<br />
Wohn- und Pflegeformen<br />
� Förderung der häuslichen Pflege<br />
Management der Brancheninitiative (angesiedelt be<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>)<br />
� Aufgreifen der Handlungsempfehlungen<br />
� Initiierung und Begleitung von Projekten<br />
� Motivierung und Koordination der regionalen Akteure<br />
� Netzwerkmanagement und Kontaktvermittlung<br />
� Förderung des regionalen Informations- und Erfahrungsaustauschs<br />
� Kommunikation von Aktivitäten, Erfolgen und innovativen Angeboten<br />
� Controlling der Maßnahmen
Einleitung<br />
1 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Der „Gesundheitsmarkt“ in Deutschland zählt zu den großen Wachstumsbereichen.<br />
Allein durch Dienstleistungen der Gesundheitsversorgung und Pflege sind in<br />
den letzten vier Jahren deutschlandweit fast 170.000 Arbeitsplätze entstanden, bis<br />
2020 dürften nach den Prognosen der Prognos AG weitere 700.000 Arbeitsplätze<br />
hinzukommen. Diese Prognose fußt auf der Annahme, dass auf Grund der zukünftigen<br />
demographischen Entwicklung die Nachfrage nach diesen Dienstleistungen<br />
steigt und die Möglichkeiten für Produktivitätssteigerungen bei personenbezogenen<br />
Dienstleistungen begrenzt sind 1 .<br />
Angesichts dieser Entwicklung steht das deutsche Gesundheitssystem zur Zeit vor<br />
großen Herausforderungen: Im Mittelpunkt der aktuellen Reformdiskussion steht<br />
die zukünftige Finanzierung unseres Gesundheitswesens und zugleich die Beitragsstabilität<br />
in der Sozialversicherung, um einen Anstieg der Lohnnebenkosten<br />
zu vermeiden.<br />
Aus der ökonomischen Perspektive hat nicht zuletzt durch die Stellungnahmen<br />
des Sachverständigenrates für die konzertierte Aktion <strong>im</strong> Gesundheitswesen<br />
(SVRKAG) ein Paradigmenwechsel bei der Beurteilung gesundheitsbezogener<br />
Aktivitäten stattgefunden. Unser Gesundheitswesen ist dabei nicht nur als ein<br />
konsumptiver Wohlfahrtssektor in unserer Gesellschaft zu sehen, er ist vielmehr<br />
auch ein produktiver Wirtschaftssektor. Dabei handelt es sich um eine Branche<br />
von beschäftigungsintensiven Dienstleistungen mit hohen Qualitätsanforderungen<br />
und vielfältigen Verflechtungen zu anderen Dienstleistungsbranchen sowie zum<br />
Verarbeitenden Gewerbe, die in der Vergangenheit ein erhebliches Wachstum<br />
erfahren hat 2 . Kurz: Die Gesundheit des Menschen ist ein Wirtschaftsfaktor.<br />
Vor diesem Hintergrund hat die WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Land mbH das Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung<br />
<strong>NIW</strong> beauftragt, die regionalökonomischen Aspekte der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> zu untersuchen. Diese Studie soll dabei folgende Fragen<br />
beantworten:<br />
- Welchen allgemeinen Rahmenbedingungen unterliegen die verschiedenen<br />
Bereiche der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> und welchen Einfluss haben diese auf die<br />
zukünftige Entwicklung der Bereiche?<br />
- Welche Bedeutung haben die verschiedenen Bereiche der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
für die Wirtschaftsstruktur und -entwicklung <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>?<br />
Welche Bereiche der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> sind unterdurchschnittlich repräsentiert<br />
oder fehlen gar (v.a. vor dem Hintergrund regionaler Kooperationspotenziale)?<br />
- Welche wichtigen Einrichtungen, Unternehmen und Akteure sind in den verschiedenen<br />
Bereichen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> tätig?<br />
1 Prognos (2002)<br />
2 SVRKAG (1996)<br />
„Gesundheitsmarkt“ zählt<br />
zu den großen Wachstumsbereichen<br />
Deutsches Gesundheitssystem<br />
vor großen Herausforderungen<br />
Nicht nur konsumptiver<br />
Wohlfahrtssektor,<br />
sondern auch produktiver<br />
Wirtschaftssektor<br />
Untersuchung der<br />
regionalökonomischen<br />
Aspekte der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Einfluss der allgemeinen<br />
Rahmenbedingungen<br />
Bedeutung der verschiedenen<br />
Bereiche der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Einrichtungen, Unternehmen<br />
und Akteure
Position des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Osnabrück</strong> <strong>im</strong> überregionalen<br />
Vergleich<br />
Handlungsnotwendigkeiten<br />
für Kooperationen<br />
Perspektiven der verschiedenen<br />
Bereiche der<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Zukünftig zu verfolgende<br />
Strategien<br />
Baustein I: Veränderungen<br />
der Rahmenbedingungen<br />
Baustein II: Bestandsaufnahme<br />
der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
Baustein III: Perspektiven<br />
der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> und<br />
Handlungsempfehlungen<br />
Betrachtungsebene zunächst<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>,<br />
zusätzlich aber<br />
auch Stadt <strong>Osnabrück</strong><br />
2 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
- Wie ist die Position der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>im</strong><br />
überregionalen Vergleich? Wie sind die verschiedenen Akteure <strong>im</strong> überregionalen<br />
Wettbewerb aufgestellt?<br />
- Welche Kooperationen bestehen in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong>? Wo gibt es Defizite, Handlungsnotwendigkeiten und Entwicklungspotenziale?<br />
- Welche Perspektiven haben die verschiedenen Bereiche der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> (u.a. vor dem Hintergrund der Intensivierung<br />
von Kooperationen und unter Berücksichtigung sich verändernder Rahmenbedingungen)?<br />
- Welche Strategien sollen bzw. können künftig verfolgt werden, um die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> zu stärken und besser <strong>im</strong> überregionalen<br />
Wettbewerb zu positionieren?<br />
Die Untersuchung gliedert sich in drei Teile:<br />
- Der Baustein I soll Einflussfaktoren auf das Angebot und die Nachfrage in der<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> benennen. Hierbei werden die bereits eingetretenen<br />
sowie möglichen Veränderungen der Rahmenbedingungen vor dem Hintergrund<br />
ihrer Auswirkungen auf die einzelnen Bereiche der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> abgeleitet.<br />
- Eine Bestandsaufnahme der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
erfolgt <strong>im</strong> Baustein II. Diese beruht sowohl auf einer sekundärstatistischen Analyse<br />
von Einrichtungen, Unternehmen und Betrieben und ihren Beschäftigten<br />
in den einzelnen Bereichen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> als auch auf einer Recherche<br />
zu existierender branchenbezogener Infrastruktur als Standortfaktor<br />
(Ausbildungs- und Forschungsinfrastruktur, Kooperationsnetzwerke und Kompetenzzentren,<br />
anerkannte Kurorte). Eine qualitative Beurteilung wird erst<br />
durch Expertengespräche mit unterschiedlichen Akteuren in den einzelnen Bereichen<br />
der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> möglich, die die Analyse um Aspekte bereichern,<br />
die auf anderem Wege nicht zu erfassen sind. Erst hierdurch lassen sich<br />
Entwicklungsperspektiven, Kooperationspotenziale, Hemmnisse und Handlungsbedürfnisse<br />
erkennen.<br />
- Die Erkenntnisse aus den ersten beiden Teilen münden <strong>im</strong> Baustein III in eine<br />
Beurteilung der Perspektiven der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>.<br />
Soweit es möglich ist, werden Handlungsempfehlungen für die einzelnen<br />
Bereiche der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> abgeleitet. Besonderes Augenmerk<br />
wird auf die Felder gelegt, in denen Handlungsbedarf besteht und in denen<br />
sich die Region nach außen profiliert bzw. stärker profilieren könnte.<br />
Die regionale Betrachtungsebene der Untersuchung konzentriert sich auftragsgemäß<br />
zunächst auf den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>. Aufgrund der engen Verflechtungen<br />
<strong>im</strong> Bereich der Gesundheitsversorgung und der intensiven Pendler- und Wanderungsbeziehungen<br />
wird aber i.d.R. auch die Stadt <strong>Osnabrück</strong> mit betrachtet. Wo<br />
möglich werden Daten und Befunde deshalb zusätzlich für das gesamte <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Land (Stadt und <strong>Landkreis</strong>) genannt.
Definition und Abgrenzung der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
3 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Rein definitorisch werden unter dem Begriff „<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“ zunächst alle<br />
wirtschaftlichen Aktivitäten subsummiert, die <strong>im</strong> Zusammenhang stehen mit<br />
- der Stärkung der Gesundheit und dem Vorbeugen von Krankheiten,<br />
- der Linderung und Heilung von Krankheiten sowie<br />
- der Pflege und Betreuung bei gesundheitlichen und altersbedingten Einschränkungen.<br />
Mit der Einführung der Gesundheitsberichterstattung des Statistischen Bundesamtes<br />
Ende der 90er Jahre wurden seitens des Amtes erstmals nicht nur die Tätigkeiten<br />
aus dem eigentlichen Kernbereich der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung<br />
betrachtet, sondern auch die vor- und nachgelagerten Bereiche<br />
wie bspw. die pharmazeutische und medizintechnische Industrie, das Gesundheitshandwerk<br />
und der Pflegebereich in die Analyse mit einbezogen 3<br />
(Abb. 0-1).<br />
Entsprechend der oben genannten Definition wird die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in<br />
dieser Studie erweitert um die vielfältigen unternehmerischen Aktivitäten <strong>im</strong> Bereich<br />
der Gesundheitsvorsorge. Die aktuelle öffentliche Diskussion um die Finanzierung<br />
des Sozialsystems hebt das Potenzial der Prävention hervor, Vorkommen<br />
und Folgekosten von vermeidbaren Erkrankungen stark beeinflussen zu können 4 .<br />
Hierzu zählen u.a. auch Sport- und Wellnessdienstleistungen sowie der Gesundheitstourismus.<br />
Mit vier Kurorten <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sind potenziell günstige<br />
Voraussetzungen für diesen Bereich gegeben.<br />
Darüber hinaus induziert die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> weitere Wertschöpfungs- und<br />
Beschäftigungseffekte in anderen, nicht direkt gesundheitsbezogenen Branchen<br />
der gewerblichen Wirtschaft. Diese direkten, durch Lieferbeziehungen induzierten<br />
Multiplikatoreffekte betreffen u.a. die Nahrungsmittel-, Textil- und Bekleidungsindustrie,<br />
das Baugewerbe, Versorgungswirtschaft und Verkehrsdienstleister aber<br />
auch andere Dienstleistungen <strong>im</strong> Bereich der Datenverarbeitung, des Catering<br />
oder bei Reinigungsdiensten. Diese Effekte können allerdings nicht ohne weiteres<br />
quantifiziert und noch viel weniger räumlich abgegrenzt werden. Dies bedarf einer<br />
Pr<strong>im</strong>ärerhebung in der gewerblichen Wirtschaft <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>.<br />
Sowohl der Bereich der Gesundheitsindustrie, der Prävention und des Gesundheitstourismus<br />
aber auch <strong>im</strong>mer stärker der Bereich der Gesundheitsversorgung<br />
der Bevölkerung mit ambulanten, stationären und pflegerischen Dienstleistungen<br />
unterliegen einem <strong>im</strong>mer stärker werdenden Standortwettbewerb. Die Entwicklungspotenziale<br />
in diesen Bereichen hängen neben den institutionellen und allgemeinen<br />
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen insbesondere auch von der rechtzeitigen<br />
Anpassung dieser Unternehmen an allgemeine Entwicklungen <strong>im</strong> Ge-<br />
3 Statistisches Bundesamt (1998)<br />
4 Der erst kürzlich veröffentlichte „Gesundheitsreport 2003“ der Gmünder Ersatzkasse hat gezeigt,<br />
dass ein erheblicher Teil der Kosten der Krankenversicherung für die Gesundheitsversorgung<br />
der Versicherten durch verhinderbare „Volkskrankheiten“ wie Kreislauferkrankungen,<br />
Erkrankungen des Muskel- und Skelett-Systems sowie Krebserkrankungen entstanden sind<br />
(vgl. GEK, 2003).<br />
Enge Definition der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>:Gesundheitsversorgung<br />
...<br />
... aber auch Betrachtung<br />
auch der vor- und nachgelagerten<br />
Bereiche, z.B.<br />
Medizintechnik ...<br />
... sowie Gesundheitsvorsorge,Gesundheitstourismus<br />
/ Wellness etc.<br />
Darüber hinaus Effekte<br />
auch in nicht direkt gesundheitsbezogenen<br />
Branchen<br />
Stärker werdender Standortwettbewerb<br />
in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>
Einfluss der kommunalen<br />
Wirtschaftsförderung<br />
nicht nur auf gewerbliche<br />
Wirtschaft beschränkt<br />
Fünf Untersuchungsbereiche:<br />
Kernbereich der medizinischenGesundheitsversorgung<br />
Abb. 0-1: Struktur der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
4 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
(Gesundheitsversorgung<br />
+ Pflege)<br />
Quelle: IAT - Institut Arbeit und Technik, Gelsenkirchen, ergänzt<br />
sundheitswesen, <strong>im</strong> Krankheitsgeschehen, <strong>im</strong> medizinisch-technischen Fortschritt<br />
sowie von der Innovationsfähigkeit dieser Unternehmen ab. Ihre regionale Verteilung<br />
ist dabei auf infrastrukturelle, zentralitätsbedingte, wissenschaftliche, oder<br />
auch - wie <strong>im</strong> Falle des Kur- und Gesundheitstourismus - auf naturräumliche<br />
Standortfaktoren zurückzuführen.<br />
Vor dem Hintergrund des Standortwettbewerbs der Regionen als auch der Sicherung<br />
der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung stellt sich die Frage nach der<br />
Wettbewerbsfähigkeit sowie Kompetenzfeldern zur Profilierung der Unternehmen<br />
der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>. Die Interventionsmöglichkeiten<br />
der kommunalen Wirtschaftsförderung zur Standortsicherung der Unternehmen<br />
beschränken sich dabei nicht nur auf die gewerbliche Wirtschaft, auch wenn<br />
<strong>im</strong> Kernbereich der Einfluss auf den Faktoreinsatz durch das gesetzliche Regelwerk<br />
eingeschränkt ist.<br />
Die vorliegende Analyse gliedert die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in fünf Untersuchungsbereiche:<br />
- Der Kernbereich der medizinischen Gesundheitsversorgung umfasst die ambulante<br />
ärztliche, zahnärztliche und nichtärztliche (Heilpraktiker, Physiotherapeuten,<br />
Masseure, Hebammen etc.) Gesundheitsversorgung, die stationäre
5 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
und teilstationäre Gesundheitsversorgung in allgemeinen Krankenhäusern (Akutversorgung),<br />
Fachkliniken sowie Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen.<br />
Dieser Bereich ist in weiten Teilen reguliert über das Sozialgesetzbuch.<br />
Leistungserbringer innerhalb des gesetzlichen sozialen Sicherungssystems<br />
müssen von den Sozialversicherungsträgern anerkannt sein, der öffentlichen<br />
Hand obliegen hier wesentliche Gestaltungsaufgaben <strong>im</strong> Krankenhaus-, Ärzteund<br />
Rettungswesen. Die Finanzierung der Leistungen <strong>im</strong> Kernbereich erfolgt<br />
zu zwei Dritteln durch die Sozialversicherung.<br />
- Zu dem Bereich der Pflegedienstleistungen und –einrichtungen gehören sowohl<br />
Einrichtungen der ambulanten Pflege als auch stationäre und teilstationäre<br />
Pflegeeinrichtungen. Auch in diesem Bereich ist der Großteil der Leistungserbringung<br />
und ihre Finanzierung über das Sozialgesetzbuch geregelt und<br />
durch die öffentliche Hand ausgestaltet (Pflegebedarfsplanung).<br />
- Vorleistungs- und Zulieferindustrien (Health Care Industries) und Handel: Diesem<br />
Bereich wird die Herstellung von sowie der Groß- und Facheinzelhandel<br />
mit Arzne<strong>im</strong>itteln (Apotheken) und Medizinprodukten zugeordnet. Im Verarbeitenden<br />
Gewerbe können dabei nur die statistisch eindeutig erfassbaren Wirtschaftszweige<br />
der pharmazeutischen und medizintechnischen Industrie berücksichtigt<br />
werden. Verbundene Branchen als Zulieferer von Komponenten,<br />
die einem anderen Wirtschaftszweig angehören, können hier statistisch nicht<br />
erfasst werden. Dabei handelt es sich - um nur die Bedeutendsten zu nennen -<br />
um die IT-Branche, die Maschinenbau- und Elektrotechnische Industrie, die<br />
optische und feinmechanische Industrie sowie die chemische Industrie, in denen<br />
ein nicht best<strong>im</strong>mbarer Teil der Produktion auf pharmazeutische bzw. medizinische<br />
und medizintechnische Waren, Vorprodukte oder Komponenten<br />
entfällt.<br />
- Der erweiterte Bereich von Gesundheitsdienstleistungen erfasst Einrichtungen<br />
des Gesundheitstourismus und Wellnessdienstleistungen. Hierzu zählen personenbezogene<br />
Dienstleistungen zur Gesundheitsvorsorge in Sport- und Fitnesseinrichtungen,<br />
Bäder und Saunen, Masseure, Therapeuten und Anbieter<br />
alternativer Heilmethoden sowie das Beherbergungswesen mit gesundheitsbezogenem<br />
Dienstleistungsangebot. Hierbei handelt es sich um Dienstleistungen,<br />
die auf die privatfinanzierte Nachfrage ausgerichtet sind und keine Anerkennung<br />
durch die Sozialversicherungsträger bedürfen, dennoch besteht in einigen<br />
Bereichen eine enge Verflechtung zu medizinischen Dienstleistungen <strong>im</strong><br />
Kernbereich und dem Kur- und Bäderwesen.<br />
- Bildung, Forschung und Wissenschaft sind ein bedeutender regionaler Standortfaktor<br />
hinsichtlich der Ausbildung von Humankapital als auch ihrer Funktion<br />
<strong>im</strong> Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) innerhalb des Innovationssystems.<br />
Die Untersuchung dieses Bereiches erfolgt also weniger unter dem Aspekt<br />
von Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekten, sondern vielmehr in<br />
der Analyse ihres Beitrages zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
durch Ausbildung sowie F&E. Gegenstand der Untersuchung sind hier Hochschulen<br />
sowie außeruniversitäre öffentliche wie auch private Forschungseinrichtungen<br />
mit gesundheitsbezogenem Inhalt, Berufs- und Fachschulen.<br />
Gemäß der eingangs definierten Kriterien und der Bedeutung des Vorsorgeaspektes<br />
ist die Ernährungswirtschaft ebenfalls als ein Bestandteil der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
zu betrachten. Neben Herstellern diätischer Nahrungsmittel finden<br />
Pflegedienstleistungen<br />
und –einrichtungen<br />
Vorleistungs- und Zulieferindustrien<br />
und Handel<br />
Erweiterter Bereich von<br />
Gesundheitsdienstleistungen<br />
Bildung, Forschung und<br />
Wissenschaft<br />
Nicht einbezogen:<br />
Ernährungswirtschaft und<br />
Landwirtschaft
6 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
<strong>im</strong>mer mehr Nahrungsmittelproduzenten über funktionelle Lebensmittel (Functional<br />
Food) – Lebensmittel, die einen gesundheitlichen Nutzen versprechen – Zugang<br />
zum „Gesundheitsmarkt“. Und auch in der landwirtschaftlichen Pr<strong>im</strong>ärproduktion<br />
rücken Aspekte der Gesundheit unter Qualitätsgesichtspunkten <strong>im</strong>mer<br />
mehr ins Interesse der Verbraucher. Andererseits ist in epidemiologischen Studien<br />
<strong>im</strong>mer wieder der Zusammenhang zwischen ungünstigen Ernährungsgewohnheiten<br />
und dem Auftreten von best<strong>im</strong>mten Krankheiten (wie bspw. Herz-<br />
Kreislauferkrankungen, Diabetes mellitus, chronische Krankheiten der Leber und<br />
anderer Verdauungsorgane) hergestellt worden. Die Identifizierung von gesundheitsfördernden<br />
Nahrungsmitteln ist also nicht ohne weiteres und vor allem nicht<br />
ohne ernährungswissenschaftliche Begleitung zu vollziehen. Die gesundheitsfördernde<br />
oder -beeinträchtigende Wirkung ist letztendlich vom Konsumverhalten<br />
des Endverbrauchers abhängig und entzieht sich somit der Beurteilung der Gutachter.<br />
Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen gesundheitsfördernden Nahrungsmitteln<br />
und wirtschaftlichen Aktivitäten in den entsprechenden Wirtschaftssektoren<br />
ist nur schwerlich möglich, deshalb wird die Ernährungswirtschaft nicht in<br />
die Betrachtung einbezogen.
7 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Baustein I<br />
Veränderung der Rahmenbedingungen und<br />
Herausforderungen für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Die Entwicklung von Angebot und Nachfrage in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in der<br />
Vergangenheit ist auf unterschiedliche gesellschaftliche, ökonomische und politische<br />
Einflussfaktoren zurückzuführen, die auch die zukünftigen Herausforderungen<br />
darstellen: der demographische Wandel, sozio-ökonomische Veränderungen<br />
in der Gesellschaft, der medizinisch-technische Fortschritt sowie der Wandel der<br />
gesundheitspolitischen institutionellen Rahmenbedingungen 5 .<br />
Diese Einflussfaktoren sind Gegenstand der öffentlichen gesundheitspolitischen<br />
Diskussion. Auch wenn durchaus kausale Zusammenhänge zwischen diesen<br />
Faktoren und der vergangenen Entwicklung von Angebot und Nachfrage in der<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> bestehen, wird die zukünftige Entwicklung dieser Faktoren<br />
und die daraus resultierenden Konsequenzen für das Angebot, die Nachfrage und<br />
vor allem die Finanzierung von Gesundheitsdienstleistungen in der Wissenschaft<br />
kontrovers diskutiert 6 .<br />
Für die Unternehmen, Einrichtungen und anderen Akteure der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> ist es vor dem Hintergrund des Standortwettbewerbs<br />
unverzichtbar, diese Veränderungen wahrzunehmen, regionale Besonderheiten<br />
zu kennen und sich auf mögliche Herausforderungen rechtzeitig einzustellen.<br />
1. Demographischer Wandel<br />
Die Altersstruktur der bundesdeutschen Bevölkerung verschiebt sich zunehmend<br />
aufgrund eines Rückgangs der Geburtenrate als auch einer zunehmenden Lebenserwartung,<br />
die vor allem auf eine verbesserte medizinische Versorgung zurückzuführen<br />
ist. Als Ergebnis dieser Entwicklung lassen sich drei Prozesse beschreiben<br />
7 :<br />
- die absolute Zahl älterer Menschen n<strong>im</strong>mt zu,<br />
- der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung n<strong>im</strong>mt zu,<br />
- die Zahl von hochbetagten Menschen (Menschen <strong>im</strong> achten Lebensjahrzehnt<br />
und älter) n<strong>im</strong>mt zu.<br />
Über die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Nachfrage nach Gesundheitsund<br />
Pflegedienstleistungen gibt es unterschiedliche Ansichten. Die „Kompressionsthese“<br />
prognostiziert einen zunehmend besseren gesundheitlichen Zustand<br />
der Bevölkerung und die Kompression gesundheitlicher Probleme auf die letzte<br />
5 Vgl. Hilbert u.a. (2002)<br />
6 Vgl. hierzu SVRKAG (1996) und DIW (2001)<br />
7 Hilbert u.a. (2002)<br />
Gesellschaftliche, ökonomische<br />
und politische<br />
Einflussfaktoren in der<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Kontroverse Diskussion<br />
der künftigen Bedeutung<br />
der Einflussfaktoren<br />
Rechtzeitig auf mögliche<br />
Herausforderungen einstellen<br />
Steigende Zahl älterer<br />
Menschen und Hochbetagter,<br />
zunehmender Anteil<br />
älterer Menschen<br />
„Kompressionsthese“:<br />
kaum Veränderung der<br />
Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen
„Medikalisierungsthese“:<br />
Deutliche Ausweitung der<br />
Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen<br />
„B<strong>im</strong>odales Konzept“:<br />
Moderater Anstieg der<br />
Nachfrage<br />
Steigende Ansprüche an<br />
die bedarfs- und altersgerechte<br />
Versorgung<br />
Bis zum Jahr 2020 fast ein<br />
Fünftel der Bevölkerung<br />
<strong>im</strong> Rentenalter<br />
Zunahme <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
deutlich höher als in der<br />
Stadt <strong>Osnabrück</strong><br />
8 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Lebensphase. Die Abnahme der Morbidität 8 in den Jahren davor ist auf eine Verbesserung<br />
der Arbeitsbedingungen (verbesserter Arbeits- und Gesundheitsschutz,<br />
kürzere Wochen- und Lebensarbeitszeit), ein zunehmendes Gesundheitsbewusstsein<br />
und zunehmende Nachfrage nach präventiven Leistungen sowie eine verbesserte<br />
Gesundheitsversorgung durch den medizinisch-technischen Fortschritt<br />
zurückzuführen. In diesem Szenarium ist keine spürbare Veränderung der Nachfrage<br />
nach Gesundheitsdienstleistungen zu erwarten.<br />
Die „Medikalisierungsthese“ hingegen sieht in der Zunahme der Lebenserwartung<br />
durch den medizinisch-technischen Fortschritt eine Zunahme der Gesamtmorbidität<br />
<strong>im</strong> Verhältnis zur Gesamtbevölkerung, insbesondere durch altersbedingte<br />
Erkrankungen und die Zunahme von zusätzlichen Krankheitsrisiken mit steigendem<br />
Alter. In der Konsequenz wird eine deutliche Ausweitung der Nachfrage nach<br />
Gesundheitsdienstleistungen erwartet.<br />
Als Synthese beider Theorien und beruhend auf Erkenntnissen aus dem Ausland<br />
beschreibt das „b<strong>im</strong>odale Konzept“, dass die Zahl der gesunden Jahre zwar zun<strong>im</strong>mt,<br />
das Altern der Bevölkerung jedoch insgesamt zu einem Anstieg der Nachfrage<br />
nach Gesundheits- und Pflegeleistungen führen wird – wenn auch nicht in<br />
dem Ausmaße, wie es durch die Medikalisierungsthese erwartet werden könnte 9 .<br />
Die Entwicklung der Vergangenheit lässt vermuten, dass durch die demographischen<br />
Veränderungen und eine relative Zunahme der Mult<strong>im</strong>orbidität bei älteren<br />
Menschen in Zukunft eine Ausweitung der Nachfrage nach gerontomedizinischen<br />
und pflegerischen Dienstleistungen mit sich bringen werden. Hinzu kommen steigende<br />
Ansprüche an die bedarfs- und altersgerechte Versorgung (Enthospitalisierung<br />
der Altenpflege) sowie einen Rückgang der informellen familiären Pflege,<br />
insbesondere durch eine steigende Frauenerwerbstätigkeit, die eine Zunahme bei<br />
Pflegedienstleistungen erfordern werden 10 .<br />
Zur demographischen Situation <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
Der Anteil älterer Menschen (über 65 Jahre) an der Bevölkerung <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Land ist zwischen 1982 und 2002 von 15 % auf 16 % noch vergleichsweise moderat<br />
angestiegen. Bis zum Jahr 2020 wird erwartet, dass fast ein Fünftel der Bevölkerung<br />
<strong>im</strong> Rentenalter sein werden (Übersicht I-1) 11 . Das sind rund 25.000 über<br />
65-jährige Einwohner mehr als heute. Noch sehr viel größer wird der Anstieg bei<br />
den Hochbetagten über 85 Jahre ausfallen, deren Zahl von knapp 10.000 auf über<br />
15.000 um 1/3, ihr Anteil auf knapp 3 % der Gesamtbevölkerung steigen wird.<br />
Dabei fällt das jahresdurchschnittliche Wachstum der über 65- und der über 85jährigen<br />
zwischen 2002 und 2020 <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sehr viel stärker aus<br />
als in der Stadt <strong>Osnabrück</strong>. Dies ist insbesondere auch auf Migration von Bevölkerung<br />
dieser Altersgruppen aus der Stadt in den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> zurückzufüh-<br />
8 Morbidität beschreibt das zahlenmäßige Verhältnis zwischen der kranken und gesunden Bevölkerung<br />
9 Zu den Thesen vgl. Deutscher Bundestag (1998)<br />
10 Vgl. SVRKAG (1996) und Hilbert u.a. (2002)<br />
11 Arbeitsmarkbilanzen für das <strong>Osnabrück</strong>er Land 2002 bis 2020, Gutachten <strong>im</strong> Auftrag der<br />
WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>Osnabrück</strong>er Land mbH, 2003.
9 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Übersicht I-1: Bevölkerungsentwicklung <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land 1982 bis 2002 und Prognose<br />
bis 2020 nach Altersgruppen<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
1982 1992 2002 2010 2020 ´82-´02* ´02-´20*<br />
Bis unter 18 77.969 69.102 81.203 73.687 64.322 0,20 -1,29<br />
18 bis unter 65 169.426 203.215 220.890 229.576 239.261 1,34 0,44<br />
65 bis unter 85 38.508 39.587 47.938 58.722 64.122 1,10 1,63<br />
85 und älter 2.594 4.372 5.840 7.246 10.445 4,14 3,28<br />
insgesamt 288.497 316.276 355.871 369.231 378.149 1,05 0,34<br />
Stadt <strong>Osnabrück</strong><br />
Bis unter 18 32.080 27.085 26.220 22.732 19.435 -1,00 -1,65<br />
18 bis unter 65 98.218 110.301 108.541 106.692 104.963 0,50 -0,19<br />
65 bis unter 85 25.326 25.146 25.823 27.349 26.442 0,10 0,13<br />
85 und älter 1.579 2.611 3.611 4.402 5.025 4,22 1,85<br />
insgesamt 157.203 165.143 164.195 161.175 155.866 0,22 -0,29<br />
<strong>Osnabrück</strong>er Land (Stadt und <strong>Landkreis</strong>)<br />
Bis unter 18 110.049 96.187 107.423 96.419 83.757 -0,12 -1,37<br />
18 bis unter 65 267.644 313.516 329.431 336.268 344.224 1,04 0,24<br />
65 bis unter 85 63.834 64.733 73.761 86.071 90.564 0,73 1,15<br />
85 und älter 4.173 6.983 9.451 11.648 15.470 4,17 2,78<br />
insgesamt 445.700 481.419 520.066 530.406 534.015 0,77 0,15<br />
*) jahresdurchschnittliche Veränderung in %<br />
Quelle: Arbeitsmarkbilanzen für das <strong>Osnabrück</strong>er Land 2002 bis 2020, Gutachten <strong>im</strong> Auftrag der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
<strong>Osnabrück</strong>er Land mbH, 2003.<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />
ren. Als Folge hiervon ist auch eine Verschiebung benötigter Kapazitäten in der<br />
Gesundheitsversorgung, vor allem aber bei Pflegedienstleistungen von der Stadt<br />
in den <strong>Landkreis</strong> zu erwarten.<br />
2. Sozio-ökonomischer Wandel<br />
Das Freizeitverhalten der deutschen Bevölkerung ist zunehmend durch gesundheitsfördernde<br />
Aktivitäten geprägt. Immer mehr Menschen widmen einen zunehmenden<br />
Teil ihrer Freizeit und ihres Einkommens für die Erhaltung ihrer Gesundheit.<br />
Freizeitforscher sehen diese Entwicklung zum einen <strong>im</strong> Zusammenhang mit<br />
dem steigenden Leistungsdruck in der Gesellschaft und der Zunahme von Zivilisationskrankheiten<br />
durch einen unangepassten Lebensstil, aber auch darin begründet,<br />
dass durch die zunehmende Leistungseinschränkung durch die Sozial-<br />
Bereitschaft zu gesundheitsförderndenAktivitäten<br />
steigt in der Bevölkerung<br />
an ...
... deshalb auch zunehmenden<br />
Zahl von Anbietern<br />
Ruheständler gewinnen<br />
als Zielgruppe an Bedeutung<br />
10 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
versicherungsträger das Bewusstsein der Bevölkerung wächst, mehr für die Gesundheitsvorsorge<br />
zu tun 12 .<br />
Diese Entwicklung findet ihren Ausdruck in einer zunehmenden Zahl von Anbietern<br />
von Sport- und Wellnessdienstleistungen sowie <strong>im</strong> Gesundheitstourismus,<br />
gesunden Lebensmitteln, Nahrungsmittelergänzungs- und OTC-Produkten 13 ,<br />
Home-Care-Produkten uvm.. Gesundheit wird zu einem dominanten, gesellschaftlich<br />
akzeptierten Kaufmotiv. Dabei steigen die Ausgaben für Gesundheit mit zunehmenden<br />
Einkommen, was Gesundheit als superiores Gut auszeichnet.<br />
Die Struktur der Konsumenten ist dabei auf Grund der derzeitigen demographischen<br />
Entwicklung zunehmend durch die Gruppe der Ruheständler geprägt. Die<br />
verschiedensten Formen der Vorruhestandsprogramme, Frühverrentung und Altersteilzeit<br />
sorgen dafür, dass <strong>im</strong>mer mehr Menschen schon vor dem gesetzlichen<br />
Rentenalter in den Ruhestand gehen. Auch gehören „Armut“ und „Alter“ heute<br />
vielfach nicht mehr zusammen. Der Anteil der Sozialhilfeempfänger der<br />
65-jährigen und älter hat sich von über 20% 1980 auf 6% <strong>im</strong> Jahr 2000 verringert.<br />
Das so genannte „Dritte Alter“ ist heute mehr und mehr geprägt durch eine bessere<br />
Gesundheit und ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein, eine bessere finanzielle<br />
Absicherung, hohe Qualitätsansprüche, geringere familiäre Integration und<br />
zunehmende Singularisierung sowie ein differenziertes Freizeitinteresse. Diese<br />
Zielgruppe wird in Zukunft ein großes Gewicht einnehmen. Für Anbieter der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
ist es dabei von Bedeutung, sich auf die verändernden Ansprüche<br />
durch ein zielgruppenspezifisches Angebot einzustellen 14 .<br />
3. Medizinisch-technologischer Fortschritt<br />
Verbesserung der medizinischen<br />
Möglichkeiten in<br />
Diagnose, Therapie, Prävention,<br />
Rehabilitation<br />
Tendenzen in der Medizintechnologie<br />
und der<br />
Pharmazie<br />
Der medizinisch-technologische Fortschritt ist ausschlaggebender Faktor für die<br />
Verbesserung der medizinischen Möglichkeiten in der Diagnose, Therapie, Prävention<br />
bzw. Rehabilitation und somit für die Verbesserung der Lebensqualität 15 .<br />
Medizinisch-technologischer Fortschritt schlägt sich nieder in neuen oder verbesserten<br />
Behandlungsmethoden, Medizinprodukten und Arzne<strong>im</strong>itteln sowie Prozessinnovationen.<br />
Zunehmend sind Innovationen in der medizintechnischen und<br />
pharmazeutischen Industrie auf Entwicklungen in der Biotechnologie, der Gentechnologie<br />
sowie der Informations- und Kommunikationstechnologie zurückzuführen.<br />
Der Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion <strong>im</strong> Gesundheitswesen sieht<br />
die Medizintechnologie sowie die Pharmazie von folgenden Tendenzen beherrscht<br />
16 :<br />
- Verbesserung der bildgebenden Verfahren mit nicht-invasiver Quantifizierung<br />
physiologischer Prozesse,<br />
12 Vgl. AFW (2001)<br />
13 OTC = Over The Counter; nicht verschreibungspflichtige Medikamente<br />
14 Vgl. Lehr (2001)<br />
15 Vgl. SVRKAG (1997)<br />
16 Vgl. SVRKAG (1997)
11 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
- Rückgang der traditionellen Operationsverfahren aufgrund der Weiterentwicklung<br />
der Mikrotherapie und Mikrotechnik (die fortschreitende Miniaturisierung<br />
in den Bereichen der min<strong>im</strong>al-invasiven Chirurgie und Diagnostik, der<br />
interventionellen Radiologie, Kardiologie und Urologie ermöglicht <strong>im</strong>mer weniger<br />
belastende, hochpräzise Eingriffe),<br />
- Integration biotechnologischer Methoden in der Medizintechnik,<br />
- Entwicklung von Kleinstmaschinen, -pumpen und -fräsen sowie von Mikrorobotern<br />
für den Einsatz <strong>im</strong> menschlichen Körper,<br />
- sinkende Preise für Informations- und Kommunikationstechnologie.<br />
In der pharmazeutischen Industrie sind insbesondere die Entwicklungen in der<br />
Gentechnologie und deren Umsetzung in neue Produkte für zusätzliche Therapiemöglichkeiten<br />
zukunftsweisend.<br />
Der medizinisch-technische Fortschritt hat in der Vergangenheit zu einer wesentlichen<br />
Verbesserung der Gesundheitsversorgung geführt. Mit der Ausweitung des<br />
Leistungsangebots ist auch eine Nachfrageausweitung einher gegangen, so dass<br />
unter Kostengesichtspunkten Effizienzvorteile zum Teil kompensiert werden. Dies<br />
führt auch <strong>im</strong>mer wieder zur Zurückhaltung der Sozialversicherungsträger bei der<br />
Anerkennung von Produkt- oder Prozessinnovationen.<br />
In einem zukünftig zunehmenden Wettbewerb unter den Leistungsanbietern auf<br />
Grund veränderter gesundheitspolitischer Rahmenbedingungen wird aber gerade<br />
die Qualitäts- wie Produktivitätssteigerung, die insbesondere auch über den medizinisch-technischen<br />
Fortschritt erreicht werden kann, entscheidendes Kriterium für<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der Standorte sein.<br />
4. Veränderungen der gesundheitspolitischen und rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen<br />
Das Gesundheitssystem bzw. das System der Sozialversicherung zur Finanzierung<br />
von Gesundheitsleistungen nach dem Solidaritätsprinzip steht aktuell vor<br />
großen Herausforderungen. Zum einen ist eine wachsende Nachfrage nach Gesundheitsleistungen<br />
sozial gerecht und qualitativ hochwertig zu befriedigen, zum<br />
anderen sind die Gesundheitsausgaben entsprechend der Einnahmesituation zu<br />
regulieren und die Beitragssätze stabil zu halten, um einen Anstieg der Lohnnebenkosten<br />
zu vermeiden.<br />
Die Veränderungen in der Sozialgesetzgebung in der Vergangenheit hatten vornehmlich<br />
Kürzungen der beitragsfinanzierten Leistungen sowie Erhöhungen der<br />
Selbstbeteiligungen zur Folge. Diese Eingriffe wirkten sich eher in einem verlangsamten<br />
Wachstum der Gesundheitsausgaben aus als in einer Reduzierung. Die<br />
Sozialversicherungsträger konnten über die gesetzlichen Anpassungen nur kurzfristig<br />
Einspareffekte, insbesondere auf Kosten der privaten Haushalte, erzielen.<br />
Der Anteil der privaten Haushalte an den Gesundheitsausgaben hat sich dabei<br />
zwischen 1992 und 2000 von 10 % auf 13 % erhöht. Auch die neue Gesundheitsreform,<br />
die am 01.01.2004 in Kraft treten soll, hat in erster Linie Elemente der<br />
Leistungsausgrenzung und Ausweitung der Selbstbeteiligung zum Inhalt.<br />
Besondere Bedeutung der<br />
Gentechnologie<br />
Ausweitung des Leistungsangebots<br />
bewirkt<br />
auch steigende Nachfrage<br />
Gleichermaßen QualitätsundProduktivitätssteigerung<br />
erforderlich<br />
Aktuell große Herausforderungen<br />
für das Gesundheitssystem<br />
nach<br />
dem Solidaritätsprinzip<br />
Bisherige Reformen haben<br />
das Wachstum der<br />
Gesundheitsausgaben<br />
allenfalls verlangsamt
Partielle Einsparungen<br />
durch Ausgabensteigerungen<br />
an anderer Stelle<br />
kompensiert<br />
Auswirkungen der Einsparungen<br />
auf Unternehmen<br />
und Einrichtungen<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Wirtschaftlichkeits- und<br />
Produktivitätsreserven<br />
mobilisieren<br />
Gesundheitsreformgesetz<br />
vom Jahr 2000:<br />
... sektorenübergreifende<br />
Verträge von Kassen und<br />
Leistungserbringern<br />
... Einführung von Fallpauschalen<br />
in der stationären<br />
Behandlung<br />
Gesundheitsreform 2004,<br />
Beitragsstabilität durch:<br />
12 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Ein Rückgang der Nachfrage und damit verbunden ein absoluter Rückgang der<br />
Ausgaben stellte sich bei nur wenigen Einrichtungen und Leistungsarten ein. Dies<br />
betraf insbesondere Ausgaben <strong>im</strong> Bereich der Prävention, Ausgaben für Hilfsmittel<br />
und Zahnersatz sowie Ausgaben für Leistungen, die durch Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen<br />
erbracht worden sind. Diese Einsparungen sind aber wiederum<br />
durch Ausgabensteigerungen für andere Leistungsarten (bspw. stationäre<br />
und ambulante Versorgung, Arzne<strong>im</strong>ittel) kompensiert worden 17 .<br />
Von den Einsparungen sind auch Unternehmen und Einrichtungen <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong> betroffen. Seit 1996 ist ein Rückgang der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen<br />
– auf den <strong>Landkreis</strong> entfallen zahlreiche Einrichtungen dieser<br />
Art, insbesondere in den Kurorten – zu verzeichnen. Auch <strong>im</strong> Gesundheitshandwerk<br />
ist anzunehmen, dass die Gesetzesänderungen <strong>im</strong> Jahr 1997 bei Unternehmen<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> zunächst zu Umsatzeinbußen geführt haben, insbesondere<br />
bei Zahntechnikern 18 . Längerfristig haben sich die Ausgaben jedoch<br />
entsprechend dem Bedarf auf das Ausgangsniveau eingependelt.<br />
Da Leistungskürzungen und Erhöhung der Zuzahlungen nicht zu einer dauerhaften<br />
Entlastung der Sozialversicherungsträger geführt haben, scheint es für die<br />
Zukunft von Bedeutung zu sein, die Wirtschaftlichkeits- und Produktivitätsreserven<br />
zu mobilisieren, die in Form von Doppel- und Mehrfachuntersuchungen, Ineffizienz<br />
in Verwaltung und Logistik, überteuerten Produkten und einem verzögerten Einsatz<br />
von neuen innovativen Produkten und Prozessen zu einem unwirtschaftlichen<br />
Mitteleinsatz führen 19 .<br />
Mit dem Gesundheitsreformgesetz vom Jahr 2000 sind erste Schritte in diese<br />
Richtung unternommen worden:<br />
- Seit dem Gesundheitsreformgesetz 2000 wird den Krankenkassen gewährt,<br />
sektorenübergreifende Verträge mit Leistungserbringern oder Gruppen von<br />
Leistungserbringern schließen zu können, um so neue Versorgungs- und Vergütungsstrukturen<br />
zu testen.<br />
- Zu einer engeren Verzahnung zwischen der stationären und ambulanten Versorgung<br />
wird wohl auch die Einführung der Fallpauschalen auf der Basis von<br />
Diagnosis Related Groups (DRG) bei der stationären Behandlung führen. Die<br />
diagnosebezogene Vergütung soll so zu einer Kostenersparnis über eine Reduzierung<br />
der Verweildauer führen. Hierbei kann es zu stärkeren Verflechtungen<br />
zu ambulanten Einrichtungen, Rehabilitations- wie auch Pflegeeinrichtungen<br />
durch die Anschlussheilbehandlung oder eine Kurzzeitpflege kommen.<br />
In dem erst gerade vom Deutschen Bundestag verabschiedeten „Gesetz zur Modernisierung<br />
der Gesetzlichen Krankenkassen“, dass zum 1. Januar 2004 in Kraft<br />
treten soll, ist prioritäres Ziel die Beitragsstabilität der gesetzlichen Kassen. Die<br />
dafür erforderlichen Einsparungen auf der Ausgabenseite sollen durch Erhöhung<br />
17 Vgl. Statistisches Bundesamt (2002)<br />
18 Die Daten der Gesundheitsausgabenrechnung lassen sich nicht auf die Ebene von Kreisen<br />
herunterrechnen. Es ist aber für die Bundesrepublik Deutschland insgesamt ein kurzfristiger<br />
Einbruch bei Ausgaben für Hilfsmittel und Zahnprothetik durch die Gesetzesänderungen 1997<br />
(Beitragsentlastungsgesetz und GKV-Neuordnungsgesetze) festzustellen, wovon in erster Linie<br />
das Gesundheitshandwerk und Hersteller <strong>im</strong> Hilfsmittelbereich betroffen sind.<br />
19 Vgl. SVRKAG (1997) sowie Hilbert u.a. (2002).
13 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
und Ausweitung der Eigenbeteiligung sowie durch Ausgrenzung von Leistungen,<br />
insbesondere versicherungsfremden Leistungen, erzielt werden:<br />
- Die grundsätzliche Zuzahlung 20 bei verschreibungspflichtigen Medikamenten<br />
und Arztbesuchen und die Herausnahme rezeptfreier Medikamente aus der<br />
Erstattung setzt bei der Regulierung auf der Nachfrageseite an. Hierdurch wird<br />
ein Rückgang bei ambulanten Behandlungen und dem mit der Therapie verbundenen<br />
Arznei- und Hilfsmitteleinsatz erwartet. Andererseits wird mit einer<br />
zunehmenden Selbstmedikation mit rezeptfreien Arzne<strong>im</strong>itteln zu rechnen sein.<br />
Auch bei der stationären Behandlung in Krankenhäusern, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen,<br />
bei nichtärztlichen Therapien, in der häuslichen<br />
Krankenpflege sowie bei Hilfsmitteln werden Zuzahlungen erhoben. Den Versicherten<br />
werden dabei pro Jahr Kosten von 2 % des Bruttojahresgehalts zugemutet.<br />
Die zusätzliche Belastung der privaten Haushalte mit Kosten für die eigene<br />
Krankheitsbehandlung soll auch zu einem Umdenken bei den Versicherten<br />
führen und sich in einer gesünderen Lebensweise und der Nachfrage nach<br />
Gütern und Dienstleistungen der Gesundheitsvorsorge ausdrücken.<br />
- Das Prinzip der Patientenverantwortung wird dadurch unterstrichen, dass es<br />
Krankenkassen erlaubt wird, mit Bonusmodellen die Gesundheitsvorsorge der<br />
Versicherten zu unterstützen bzw. zu motivieren.<br />
- Mit dem „Hausarztprinzip“ - eine Facharztkonsultation des Versicherten ist<br />
dann vom Eigenbeitrag befreit, wenn dieser durch Überweisung des Hausarztes<br />
erfolgt – ist eine Art Kontrollinstanz eingerichtet, die einem ggf. vorschnellen<br />
Facharztbesuch des Versicherten vorbeugt. Hierbei sind allerdings Aspekte<br />
der fachlichen Kompetenz der Gesundheitsdienstleister sowie der Qualität und<br />
Wirtschaftlichkeit der von ihnen angebotenen Leistungen von Bedeutung. Dem<br />
begegnet das Gesetz mit einer Fortbildungspflicht für ärztliche und nichtärztliche<br />
medizinische Dienstleister in der Gesundheitsversorgung sowie der Einrichtung<br />
einer unabhängigen Stiftung, die kontinuierlich die Qualität und den<br />
Nutzen medizinischer Leistungen prüfen soll.<br />
- Stabilität des Beitragssatzes bzw. Senkung des durchschnittlichen Beitragssatzes<br />
in den nächsten 3 Jahren wird in erster Linie in einer Senkung der Lohnnebenkosten<br />
für Arbeitgeber, nicht aber in einer Entlastung des Versicherten<br />
wirksam. Denn diese müssen mit dem neuen Gesetz ausgeschlossen Leistungen<br />
selbst versichern. Dieses betrifft zum einen das Krankengeld, dass ab<br />
2006 nicht mehr paritätisch finanziert wird, zum anderen wird der Zahnersatz<br />
aus den Versicherungsleistungen heraus genommen und kann privat abgesichert<br />
werden. Auch andere vom Leistungskatalog ausgeschlossene Leistungen<br />
dürfen von den Krankenkassen als Zusatzversicherung (auch in Kooperation<br />
mit privaten Versicherungen) den Versicherten angeboten werden. Es ist allerdings<br />
nicht damit zu rechnen, dass sich die Ausgrenzung von Sachleistungen<br />
(bspw. Zahnersatz und Sehhilfen) längerfristig in Gesundheitshandwerk und -<br />
industrie negativ auswirkt. Vielmehr ist hier von starken Schwankungen in der<br />
Nachfrage kurz vor und kurz nach dem Geltungsbeginn der Gesetzesregelung<br />
auszugehen. Langfristig wird eine weitere Zunahme der Nachfrage nach diesen<br />
Produkten erwartet, insbesondere durch die zunehmende Zahl älterer<br />
Menschen in der Bevölkerung.<br />
20 Zuzahlungsbefreiung von Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre sowie Sonderegelungen bei<br />
Härtefällen (Gering-Verdiener und chronisch Kranke)<br />
... weitere Zuzahlungen<br />
bei verschreibungspflichtigen<br />
Medikamenten und<br />
Arztbesuchen<br />
... Bonusmodelle für Gesundheitsvorsorge<br />
... „Hausarztprinzip“ und<br />
Fortbildungspflicht<br />
... Herausnahme von Versicherungsleistungen<br />
aus<br />
der gesetzlichen Krankenversicherung
... Einführung einer „Gesundheitskarte“<br />
mit Patientendaten<br />
Erste Schritte zu mehr<br />
Wettbewerb unter den<br />
Leistungserbringern:<br />
... Versandhandel mit<br />
Arzne<strong>im</strong>itteln<br />
... Filialapotheken<br />
... ambulante Leistungen<br />
durch Krankenhäuser<br />
Ausschöpfung von Wirtschaftlichkeits-<br />
und Produktivitätsreserven<br />
durch<br />
integrierte Versorgung<br />
14 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
- Was vom Bundessozialministerium unter „Patientenmitsprache“ beworben<br />
wird, kann auch zu mehr Effizienz bei Diagnose und Therapie führen: ab 2006<br />
können Patientendaten auf der die Krankenkassenkarte ablösenden „Gesundheitskarte“<br />
gespeichert werden lassen. Mitsprache besteht darin, dass der Patient<br />
selbst entscheidet, ob und welche Daten gespeichert werden. Effizienzgewinne<br />
entstehen dadurch, dass ein behandelnder Arzt sofort Zugriff auf Gesundheitsdaten<br />
betreffend der Dokumentation der Arzne<strong>im</strong>itteleinnahme, Notfallinformationen<br />
aber auch Ergebnisse vergangener Diagnosen und Therapien<br />
hat. Dieses kann helfen, überflüssige oder doppelte Untersuchungen zu vermeiden.<br />
Einen echten Wettbewerb unter den Leistungserbringern wird durch die Gesundheitsreform<br />
2004 nicht angestoßen. Erste Schritte werden allerdings unternommen:<br />
- So wird der Versandhandel mit Arzne<strong>im</strong>itteln zugelassen, wodurch weitere<br />
Kostenersparnisse erwartet werden. Apotheken werden dadurch nicht automatisch<br />
große Umsatzeinbußen befürchten müssen, denn die Beratungsleistung<br />
von Apothekern wird umso mehr in Anspruch genommen, je mehr Patienten<br />
bei leichteren Erkrankungen eine Selbstmedikation dem Arztbesuch vorziehen.<br />
- Auch dürfen Apotheker bis zu vier Filialen besitzen.<br />
- Krankenhäuser dürfen unter best<strong>im</strong>mten Voraussetzungen ambulante Leistungen<br />
– in Konkurrenz zu Fachärzten – anbieten.<br />
Wirtschaftlichkeits- und Produktivitätsreserven können aber gerade durch integrative<br />
Versorgungsstrukturen über die bisher starren Versorgungsgrenzen zwischen<br />
ambulanter, stationärer, rehabilitativer sowie pflegerischer Versorgung hinweg<br />
ausgeschöpft werden. In diesem Zusammenhang sind auch <strong>im</strong>mer wieder Standorte<br />
stationärer Einrichtungen, die öffentlich finanziert werden, unter dem Aspekt<br />
der Wirtschaftlichkeit von Einrichtungen in Frage gestellt. Das Niedersächsische<br />
Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales hat unter dem Titel „Kooperative Regionalisierung<br />
der Krankenversorgung in Niedersachsen“ schon erste Überlegungen<br />
angestellt, wie durch Abst<strong>im</strong>mung und Kooperation zwischen Krankenhäusern,<br />
Rehabilitationseinrichtungen, Pflegeeinrichtungen und den ambulanten<br />
Leistungserbringern eine bedarfsgerechte und wirtschaftliche Gesundheitsversorgung<br />
für einen Flächenstaat wie Niedersachsen geschaffen werden kann. Dabei<br />
spielen regionale Netzwerke von Leistungsanbietern einer integrativen Versorgung<br />
in Zukunft eine bedeutende Rolle 21 . Seitens der Anbieter ist es von Bedeutung,<br />
inwieweit schon vorher Lösungen gefunden und mit Inkrafttreten gesetzlicher<br />
Vorgaben unmittelbar angeboten werden können, um sich auf dem Markt zu positionieren.<br />
21 Vgl. Bruckenberger, Winkler (2001)
15 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Baustein II<br />
Ergebnisse der Bestandsaufnahme<br />
1. Wirtschaftsstruktur und -entwicklung <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 22<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> ist in besonderer Weise durch das Produzierende Gewerbe<br />
geprägt, und das trotz einer seit langem anhaltenden dynamischen Dienstleistungsentwicklung<br />
(u.a. durch Stadt-Umland-Verlagerungen). Im seit langem<br />
weitgehend unverändert ablaufenden sektoralen Strukturwandel auf Kosten der<br />
Produzierenden Bereiche und zugunsten der Dienstleistungen hat der <strong>Landkreis</strong><br />
damit eine relativ ungünstige Ausgangsposition. Trotzdem war die Beschäftigtenentwicklung<br />
sowohl der 80er Jahre, der ersten Phase nach der Wiedervereinigung<br />
und auch ersten Hälfte der 90er Jahre weit überdurchschnittlich. Die Entwicklung<br />
seit Mitte der 90er Jahre ist zwar weiterhin überdurchschnittlich, der Vorsprung<br />
gegenüber dem Bundestrend ist aber deutlich geschrumpft. Dies dürfte darauf<br />
zurückzuführen sein, dass sich der überregionale Wettbewerb beträchtlich verschärft<br />
hat.<br />
Das Produzierende Gewerbe <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> hat eine breite Branchenstreuung,<br />
wobei Ernährungsgewerbe, Holzindustrie, Maschinenbau und Straßenfahrzeugbau<br />
die meisten Arbeitsplätze stellen. Die in weiten Teilen traditionellen,<br />
d.h. überwiegend mittelständischen Betriebsstrukturen bedeuten eine breite Risikostreuung.<br />
Es ist aber davon auszugehen, dass trotz der hohen und in der Vergangenheit<br />
erfolgreichen Spezialisierung der Anpassungsdruck gerade auch in<br />
diesen Branchen und Bereichen stark steigen wird. Die relativ ungünstige Funktionalstruktur,<br />
verbunden mit vergleichsweise geringen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />
sowie dem hohen Anteil von unqualifizierten Arbeitskräften ist in<br />
fast allen Industriezweigen und insbesondere auch in den dominierenden Branchen<br />
deuten auf Strukturschwächen und erhöhte Umstrukturierungsbedarfe hin.<br />
Vor diesem Hintergrund dürften die Entwicklungsperspektiven des Produzierenden<br />
Gewerbes nicht mehr so günstig wie in der Vergangenheit sein.<br />
Im – bislang noch unterrepräsentierten - Dienstleistungssektor dürften auch in<br />
Zukunft die Perspektiven überdurchschnittlich sein, wenngleich die Entwicklungsaussichten<br />
in den einzelnen bereichen sehr unterschiedlich sind:<br />
- Die unternehmensorientierten Dienstleistungen werden auf Dauer weiter überdurchschnittlich<br />
wachsen, vor allem die Stadt <strong>Osnabrück</strong> und zentrennahen<br />
Standorte dürften hier begünstigt sein. Die Perspektiven der unternehmensnahen<br />
Dienstleistungen hängt allerdings eng mit der Entwicklung der industriellen<br />
Basis des wirtschaftlichen Umfeldes zusammen.<br />
- Die haushaltsorientierten Dienstleistungen werden entsprechend der voraussehbaren<br />
Bevölkerungsentwicklung und der Einkommensentwicklung auch in<br />
Zukunft überdurchschnittlich wachsen.<br />
22 Die folgenden Ausführungen basieren <strong>im</strong> Wesentlichen auf: Jung, H.-U. (2002), Wirtschaftlicher<br />
Strukturwandel und regionale Entwicklung <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>.<br />
Starke Prägung des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong><br />
durch Produzierendes<br />
Gewerbe<br />
Risikomindernde Branchenstreuung<br />
<strong>im</strong> Produzierenden<br />
Gewerbe, dennoch<br />
steigender Anpassungsdruck<br />
Struktur des Dienstleistungssektors:<br />
Unternehmensorientierte<br />
Dienstleistungen<br />
Haushaltsorientierte<br />
Dienstleistungen
Verkehrssektor<br />
Tourismus<br />
Finanzdienstleistungen<br />
Öffentliche Dienstleistungen<br />
Herausragende Bedeutung<br />
der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
für die Beschäftigungsentwicklung<br />
<strong>im</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
16 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
- Im Verkehrssektor wird es aufgrund des sich verschärfenden Wettbewerbes <strong>im</strong><br />
Transportgewerbe zu weiteren beträchtlichen Umstrukturierungen kommen.<br />
Das Speditionsgewerbe in der Region dürfte sich nur dann gut behaupten können,<br />
wenn es - wie in der Vergangenheit auch - innovative Konzepte <strong>im</strong> Distributionssektor<br />
durchsetzen kann.<br />
- Im Tourismusbereich wird sich die Konkurrenz in Zukunft noch weiter verschärfen,<br />
und für die Region ist daher eher nur noch mit durchschnittlichen<br />
Zuwachsraten zu rechnen. Ohnehin dürfen die Arbeitsplatzwirkungen des Tourismussektors<br />
angesichts der naturräumlichen Ausgangsbedingungen nicht<br />
überbewertet werden.<br />
- Für die Finanzdienstleistungen ist in Zukunft aufgrund der erheblichen Produktivitätssteigerungen<br />
vor allem durch den Einsatz neuer Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien mit eher rückläufiger Beschäftigung zu rechnen.<br />
- Bei den öffentliche Dienstleistungen ist entsprechend der voraussehbaren<br />
Entwicklung der öffentlichen Haushalte auch weiterhin eine rückläufige Entwicklung<br />
der Beschäftigung zu erwarten.<br />
Die Strukturschwächen und Umstrukturierungsbedarfe <strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe<br />
sowie die divergierenden Entwicklungsaussichten in den einzelnen Branchen<br />
des Dienstleistungssektors rücken die - sowohl beschäftigungsintensive als auch<br />
entwicklungsstarke - <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in den Mittelpunkt des Interesses. In<br />
einer wettbewerbsfähigen regionalen <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> werden auch künftig<br />
überdurchschnittliche und v.a. absolut hohe Beschäftigungsgewinne zu erwarten<br />
sein. Dies verdeutlicht die herausragende Bedeutung dieser Branche für die künftige<br />
Beschäftigungssituation <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>.<br />
2. Beschäftigte in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 23<br />
13.000 Beschäftigte in der<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>,<br />
d.h. 14% der Gesamtbeschäftigung<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
Von den insgesamt fast 177.000 Beschäftigten 24 <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land sind<br />
23.600, d.h. 13,4 % in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> tätig. Der Anteil der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
an der Gesamtbeschäftigung ist damit <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
(113 25 ) deutlich höher als in Deutschland insgesamt. Dies gilt insbesondere für<br />
den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> (116, 13.100 Beschäftigte, 13,8 %) aber auch für die<br />
Stadt (108, 10.500 Beschäftigte, 12,8 %). Bei der Spezialisierung auf die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
belegen der <strong>Landkreis</strong> Rang 127 und die Stadt Rang 176 unter den<br />
440 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland (Karte II-1). Deutlich höhere<br />
Anteile der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> von z.T. über 20 % haben u.a. die Standorte<br />
bedeutender Hochschulkliniken (z.B. <strong>Landkreis</strong> Göttingen), <strong>Landkreis</strong>e mit großen<br />
Kurstandorten (z.B. <strong>Landkreis</strong> Bad Kissingen) und die Schwerpunktstandorte der<br />
Medizintechnik (z.B. <strong>Landkreis</strong> Tuttlingen).<br />
23 Eine detaillierte, regional untergliederte Aufstellung der Beschäftigten in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
befindet sich <strong>im</strong> Anhang (Übersichten A-1a bis A-1c)<br />
24 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, 30.6.2002 (ohne Selbstständige, mithelfende Familienangehörige<br />
und Beamte)<br />
25 Deutschland = 100
Karte II-1: Beschäftigte in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 2002<br />
Anteil an allen Beschäftigten<br />
insgesamt in %<br />
16,0 und mehr<br />
13,9 bis unter 16,0<br />
12,7 bis unter 13,9<br />
11,6 bis unter 12,7<br />
10,6 bis unter 11,6<br />
9,1 bis unter 10,6<br />
unter 9,1<br />
Beschäftigte in der<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
insgesamt 2002<br />
absolut<br />
1000<br />
10000<br />
50000<br />
13 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen -<br />
ICF3 - IAB-Beschäftigtendatenbank-,<br />
eigene Berechnungen<br />
Kreise und kreisfreie Städte
18 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Abb. II-1: Branchenspezialisierung in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
sowie in Niedersachsen und Deutschland 2002<br />
Krankenhäuser<br />
Arztpraxen (ohne Zahnarztpraxen)<br />
Zahnarztpraxen<br />
Gesundheitswesen a.n.g.<br />
Pflege- und Wohnhe<strong>im</strong>e<br />
Ambulante soziale Dienste<br />
Herst. v. pharmazeut. Erzeugnissen<br />
Herst. v. medizin., orthopäd. u.<br />
augenopt. Erzeugn.<br />
Großh. m. pharmazeut. Erzeugn.,<br />
medizin. Hilsmitteln<br />
Apotheken<br />
Einzelh. m. medizin. u. orthopäd.<br />
Artikeln<br />
Betrieb v. Sportanlagen<br />
Erbringung v. sonst. Dienstleist. des<br />
Sports<br />
Bäder, Saunas, Solarien u.ä.<br />
Kernbereich<br />
Pflegebereich<br />
Ant. an insg. in %<br />
Vorleistungs- u. Zulieferbereich<br />
sonst. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong>, Stadt<br />
Niedersachsen<br />
Deutschland<br />
0 1 2 3 4 5 6<br />
Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 – IAB-Beschäftigtendatenbank -,<br />
eigene Berechnungen<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />
Schwerpunkt: stationäre<br />
und ambulante Gesundheitsversorgung<br />
mit über<br />
8.000 Beschäftigten ...<br />
Die Beschäftigung innerhalb der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
konzentriert sich v.a. auf den Kernbereich (Abb. II-1): Fast 8.200 (123), d.h. über<br />
60 % der Beschäftigten, arbeiten in der stationären und ambulanten Gesundheitsversorgung.<br />
Die hohe Spezialisierung auf den Kernbereich der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
gilt gleichermaßen für die Stadt <strong>Osnabrück</strong> (7.000 Beschäftigte, 121).
19 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Innerhalb des Kernbereichs haben die Akut-Krankenhäuser sowie die Vorsorgeund<br />
Rehabilitationseinrichtungen mit insgesamt gut 5.000 Beschäftigten (124) den<br />
mit Abstand größten Anteil <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> (Stadt <strong>Osnabrück</strong>: 4.700 Beschäftigte,<br />
127). Eher unterdurchschnittlich vertreten sind dagegen die übrigen<br />
Leistungserbringer <strong>im</strong> Kernbereich der Gesundheitsversorgung (<strong>Landkreis</strong>: 96,<br />
Stadt: 65) wie u.a. Praxen von Masseuren, Krankengymnasten, Heilpraktikern<br />
sowie das Rettungs- und Krankentransportwesen.<br />
Die zweite große Säule der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> ist der Pflegebereich. Hier arbeiten<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 3.400 Beschäftigte (132), d.h. gut ein Viertel der<br />
gesamten <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> (Abb. II-1). Der Pflegebereich ist <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
sehr viel stärker vertreten als in der Stadt <strong>Osnabrück</strong> (2.300 Beschäftigte, 105).<br />
Den deutlich größeren Anteil am Pflegebereich hat die stationäre Pflege, die insbesondere<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> (137) stark vertreten ist. In der Stadt sind dagegen die<br />
ambulanten Dienste (112) überdurchschnittlich repräsentiert.<br />
Ein <strong>im</strong> Gegensatz zum Kern- und Pflegebereich sehr viel geringeres Gewicht bei<br />
der Beschäftigung hat der Vorleistungsbereich 26 . Hier sind <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
1.900 Personen beschäftigt. Der Anteil dieses Bereichs an der Gesamtbeschäftigung<br />
(112) liegt etwas über dem Bundesdurchschnitt. Der Vergleich mit der<br />
Stadt <strong>Osnabrück</strong> zeigt, dass dort die Bedeutung des Vorleistungsbereichs mit<br />
1.200 Beschäftigten (79) deutlich geringer ist.<br />
Die Beschäftigung <strong>im</strong> Vorleistungsbereich des <strong>Landkreis</strong>es verteilt sich zu etwa<br />
gleichen Teilen auf die Industrie (920 Beschäftigte) und den Handel (980 Beschäftigte).<br />
Besondere Spezialisierungen <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sind die Herstellung<br />
von Produkten der Orthopädie-, Rehabilitations- und Dentaltechnik, die Herstellung<br />
von pharmazeutischen Spezialitäten 27 sowie der Einzelhandel mit medizinischen<br />
und orthopädischen Artikeln.<br />
Der sonstige Bereich der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> umfasst Teile der Wellnessdienstleistungen<br />
28 . Sein Anteil an der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> insgesamt ist bislang<br />
noch gering. Mit 240 Beschäftigten ist dieser Bereich <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> (83)<br />
nur unterdurchschnittlich vertreten. In der Stadt <strong>Osnabrück</strong> (330 Beschäftigte,<br />
130) hat die sonstige <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> dagegen ein vergleichsweise hohes<br />
Gewicht.<br />
Die vorangegangene Analyse umfasst lediglich die Sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten und enthält deshalb nicht die Selbstständigen in den freien Berufen<br />
der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> und die selbstständigen Gesundheitshandwerker. Zu<br />
den 23.600 Beschäftigten in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> des <strong>Osnabrück</strong>er Landes<br />
sind deshalb mindestens 1.750 Selbstständige / Freiberufler (<strong>Landkreis</strong>: 950,<br />
Stadt: 800) hinzuzuzählen (Übersicht II-1). Aus Gründen der Datenverfügbarkeit<br />
können letztlich folgende Gruppen nicht erfasst werden:<br />
26 Herstellung von und Handel mit Gütern der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
27 insbesondere Infusions- und Dialyselösungen<br />
28 Sportdienstleistungen (u.a. Fitnesszentren) sowie Bäder, Saunas und Solarien. Der überwiegende<br />
Teil der Beschäftigten <strong>im</strong> Gesundheitstourismus ist innerhalb der Beschäftigtenstatistik<br />
<strong>im</strong> Gastgewerbe und <strong>im</strong> Kernbereich der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> enthalten. Die Beschäftigten<br />
<strong>im</strong> Gesundheitstourismus können deshalb nicht näher quantifiziert werden.<br />
... davon alleine 5.000<br />
Beschäftigte in den Krankenhäusern<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
Zweite große Säule der<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>:<br />
Pflegebereich mit 3.400<br />
Beschäftigten<br />
Fast 2.000 Beschäftigte <strong>im</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>im</strong><br />
Vorleistungsbereich ...<br />
... je zur Hälfte in Industrie<br />
und Handel<br />
Bedeutung der sonstigen<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
(Sport, Fitness, Bäder<br />
etc.) bislang noch gering<br />
Zusätzlich mindestens<br />
1.000 Selbstständige /<br />
Freiberufler <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong>
20 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Übersicht II-1: Beschäftige und Selbstständige / Freiberufler in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
<strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
- Selbstständige in nichtärztlichen medizinischen Berufen - außer Hebammen<br />
und Heilpraktikern 32 - (z.B. Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten,<br />
Sprachtherapeuten, Diätassistenten, Podologen),<br />
- Beschäftigte bei Zulieferern und Dienstleistern für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>,<br />
die anderen Branchen zugeordnet sind (z.B. Maschinenbau, Kunststoffverarbeitung,<br />
Ernährungsindustrie, Unternehmensorientierte Dienstleistungen),<br />
- Beschäftigte <strong>im</strong> Gesundheitstourismus,<br />
Stadt<br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong>er<br />
Land<br />
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 29 13.100 10.600 23.700<br />
Niedergelassene Ärzte und Zahnärzte 650 570 1.220<br />
Selbstständige Apotheker 100 55 155<br />
Selbstständige Gesundheitshandwerker 90 65 155<br />
Freiberufliche Hebammen 30 45 30 75<br />
Freiberufliche Heilpraktiker 31 70 85 155<br />
Summe 14.055 11.405 25.460<br />
Quellen: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen, Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, Kassenzahnärztliche<br />
Vereinigung Niedersachsen, Handwerkskammer <strong>Osnabrück</strong>-Emsland, Landesgesundheitsamt Niedersachsen<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />
Beschäftigtenentwicklung<br />
Überdurchschnittliche<br />
Beschäftigungsgewinne<br />
in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
des <strong>Landkreis</strong>es ...<br />
... in nahezu allen Bereichen<br />
- Beschäftigte bei Kammern und Verbänden sowie bei Krankenkassen und privaten<br />
Krankenversicherungen.<br />
Von 1998 bis 2002 stieg die Beschäftigung in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> um fast 1.400 Personen an (Stadt <strong>Osnabrück</strong>: + 1.000).<br />
Mit einem jahresdurchschnittlichen Zuwachs von 2,8 % (Stadt <strong>Osnabrück</strong>:<br />
+ 2,6 %) waren die Beschäftigungsgewinne sowohl <strong>im</strong> Vergleich zur Beschäftigtenentwicklung<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> insgesamt (+ 1,1 %) als auch <strong>im</strong> Vergleich zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
bundesweit (+ 2,3 %) überdurchschnittlich.<br />
Die detaillierte Betrachtung der Beschäftigtenentwicklung zeigt, dass - mit Ausnahme<br />
der bislang eher wenig bedeutsamen sonstigen <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> - in<br />
allen Bereichen höhere Zuwachsraten verzeichnet werden konnten als in<br />
29 Kernbereich, Pflegebereich, Vorleistungsbereich, sonstige <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
30 überwiegend freiberuflich tätig<br />
31 mit uneingeschränkter Berufserlaubnis<br />
32 Für Hebammen / Entbindungshelfer sowie Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker besteht eine<br />
Meldepflicht <strong>im</strong> Rahmen der Jahresstatistik der unteren Gesundheitsbehörden.
21 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Abb. II-2: Beschäftigtenentwicklung in den Bereichen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong>er Land sowie in Niedersachsen und Deutschland 1998 bis 2002<br />
SVB insgesamt<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> insgesamt<br />
Kernbereich<br />
Pflegebereich<br />
Vorleistungs- u. Zulieferbereich<br />
sonst. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
SVB-Entwicklung 1998 - 2002 in % (JD)<br />
0 2 4 6 8 10 12<br />
Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 – IAB-Beschäftigtendatenbank -,<br />
eigene Berechnungen<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />
Deutschland insgesamt (Abb. II-2). Überdurchschnittliche Gewinne erreichten v.a.<br />
der Kernbereich <strong>im</strong> gesamten <strong>Osnabrück</strong>er Land und der Vorleistungsbereich <strong>im</strong><br />
<strong>Landkreis</strong>.<br />
3. Kernbereich der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
3.1 Stationäre Gesundheitsversorgung<br />
Akut-Krankenhäuser<br />
Der Besatz mit Krankenhausbetten <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land ist überdurchschnittlich<br />
(127 33 ). Entsprechend der Funktion als Oberzentrum konzentrieren sich die<br />
Krankenhäuser insbesondere in der Stadt <strong>Osnabrück</strong> (202). Insgesamt 2.000<br />
Betten stellen die hier ansässigen fünf Krankenhäuser zur Verfügung. Im Vergleich<br />
mit anderen Flächenkreisen in Niedersachsen schneidet aber auch der<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> (92) in der Krankenhausversorgung mit ebenfalls fast 2.000<br />
Betten gut ab.<br />
Die größten Krankenhausstandorte <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> sind die Städte Georgsmarienhütte,<br />
Quakenbrück und Melle (Karte II-2, Übersicht A-3 <strong>im</strong> Anhang). Weitere<br />
Standorte sind die Städte Dissen und Bramsche sowie die Gemeinden Bad Rothenfelde,<br />
Ostercappeln und Ankum. Damit ist auch bei einer teilräumlich differenzierten<br />
Betrachtung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> eine flächendeckende Krankenhausversorgung<br />
gewährleistet.<br />
33 Krankenhausbetten je Einwohner 31.12 2001, Niedersachsen = 100<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong>, Stadt<br />
Niedersachsen<br />
Deutschland<br />
Überdurchschnittlicher<br />
Besatz mit Krankenhausbetten<br />
<strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Land<br />
Große Krankenhausstandorte<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong>:<br />
Georgsmarienhütte, Quakenbrück<br />
und Melle
22 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Abb. II-3: Krankenhausbetten nach Fachabteilungen 2001 (Planbetten)<br />
Augenheilkunde<br />
Chirurgie<br />
Frauenheilkunde<br />
Geburtshilfe<br />
Hals-Nasen-Ohren<br />
Haut- u. Geschlechtskrankheiten<br />
Herzchirurgie<br />
Innere Medizin<br />
Kinderchirurgie<br />
Kinderheilkunde<br />
Mund-Kiefer-<br />
Gesichtschirurgie<br />
Neurochirurgie<br />
Neurologie<br />
Nukleartherapie<br />
Orthopädie<br />
Plastische Chirurgie<br />
Strahlentherapie<br />
Urologie<br />
Sum. Sum. somatisch<br />
Kinder- u.<br />
Jugendpsychiatrie<br />
Psychiatrie<br />
Psychosomatik<br />
(Psychotherapeut. Med.)<br />
Sum. Sum. psychiatrisch<br />
Sum. Sum. gesamt gesamt<br />
je Einwohner, Nds = 100<br />
<strong>Osnabrück</strong>er Land (ST.+LK)<br />
OS LK<br />
St. OS<br />
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900<br />
Quelle: Bruckenberger, Winkler (2001), eigene Berechnungen<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
Karte II-2: Krankenhäuser <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
Fachabteilungen der Krankenhäuser<br />
Augenheilkunde<br />
Chirurgie<br />
Frauenheilkunde, Geburtshilfe<br />
Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde<br />
Innere Medizin<br />
Kinderheilkunde<br />
Neurochirurgie<br />
Neurologie<br />
Orthopädie<br />
Psychiatrie<br />
Strahlentherapie<br />
Urologie<br />
sonstige Fachabteilungen<br />
Christliches Krankenhaus<br />
Quakenbrück<br />
Marien-Hospital<br />
Ankum-Bersenbrück<br />
Johanniter-Krankenhaus<br />
Bramsche<br />
Diakonie-<br />
Krankenhaus<br />
Georgsmarienhütte<br />
Anzahl der Betten am 31.12.2001<br />
13 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Stadt <strong>Osnabrück</strong> siehe Ausschnittskarte<br />
Johann-Wilhelm-<br />
Ritter-Klinik<br />
Bad Rothenfelde<br />
Schüchtermann-Klinik<br />
Bad Rothenfelde<br />
400<br />
200<br />
100<br />
50<br />
10<br />
Paracelsus-Klinik<br />
Klinikum <strong>Osnabrück</strong><br />
Krankenhaus St. Raphael<br />
Ostercappeln<br />
Franziskus-Hospital<br />
Harderberg<br />
Georgsmarienhütte<br />
Augenklinik<br />
Dr. Georg<br />
Bad Rothenfelde<br />
*) Gemeinsamer Träger: Christliches Klinikum Melle,<br />
Zusammenlegung an einem Standort vorgesehen,<br />
künftig 275 Planbetten<br />
Niedersächsisches<br />
Landeskrankenhaus<br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
Marienhospital <strong>Osnabrück</strong><br />
Kinderhospital <strong>Osnabrück</strong><br />
Krankenhaus<br />
St. Matthäus Melle *)<br />
Ev. Krankenhaus Melle *)<br />
Albertinen-<br />
Krankenhaus<br />
Dissen a. T.W.<br />
Kartengrundlage:<br />
ÜKN<br />
1:500.000<br />
Landesvermessung und<br />
Geobasisinformation<br />
Niedersachsen<br />
(Maßstab verändert)<br />
NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT<br />
FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG
Fast alle bedeutenden<br />
Fachabteilungen stark<br />
vertreten<br />
Bettenzahl seit vielen<br />
Jahren leicht rückläufig<br />
Fiktiver Überhang von<br />
335 Betten <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
24 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
In den Krankenhäusern des <strong>Osnabrück</strong>er Landes sind fast alle bedeutenden<br />
Fachabteilungen stark vertreten. Besondere Schwerpunkte sind (Abb. II-3, Übersicht<br />
A-2 <strong>im</strong> Anhang):<br />
- Herzchirurgie (<strong>Landkreis</strong>),<br />
- Strahlentherapie (Stadt),<br />
- Psychiatrie (Stadt),<br />
- Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Stadt),<br />
- Augenheilkunde (Stadt und <strong>Landkreis</strong>),<br />
- Hals-Nasen-Ohren (Stadt und <strong>Landkreis</strong>) sowie<br />
- Neurochirurgie (Stadt).<br />
Die Entwicklung der Bettenzahl ist seit vielen Jahren bei insgesamt gestiegener<br />
Einwohnerzahl leicht rückläufig. Von 1994 bis 2001 ist die Zahl der Betten in Akut-<br />
Krankenhäusern <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land von 4.290 auf knapp 3.970 gesunken. Der<br />
Bettenrückgang fiel <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> (-190) etwas stärker aus als in der Stadt (-130).<br />
Nach Berechnungen des Niedersächsischen Sozialministeriums 34 ist vor dem<br />
Hintergrund der Einführung des Fallpauschalen-Systems für das <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Land von einem fiktiven Überhang von 650 Betten auszugehen (335 Betten <strong>im</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>, 315 Betten in der Stadt <strong>Osnabrück</strong>). Bei einem mittelfristigen<br />
Bettenabbau in dieser Größenordnung werden voraussichtlich einzelne Krankenhausstandorte<br />
in ihrem Bestand gefährdet sein. Ein Überleben ist für diejenigen<br />
Krankenhäuser gewährleistet, die sich am besten auf die strukturellen Veränderungen<br />
und den sich verschärfenden Wettbewerb um Patienten einstellen können.<br />
Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen<br />
Vorsorge- und Reha-<br />
Einrichtungen <strong>im</strong> überregionalen<br />
Wettbewerb<br />
Vielzahl von Vorsorgeund<br />
Reha-Einrichtungen<br />
insbesondere in den Kurorten<br />
des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Im Gegensatz zu den Akut-Krankenhäusern sind die vorwiegend in Kurstandorten<br />
ansässigen Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen nicht pr<strong>im</strong>är auf die lokale<br />
und regionale Gesundheitsversorgung ausgerichtet. Das Bettenangebot für Vorsorge<br />
und Rehabilitation ist daher in erster Linie <strong>im</strong> überregionalen Wettbewerb<br />
der Kurstandorte und -regionen zu betrachten.<br />
Das <strong>Osnabrück</strong>er Land verfügt über eine Vielzahl von Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen,<br />
die sich fast ausschließlich auf den <strong>Landkreis</strong> und hierbei überwiegend<br />
auf die Kurstandorte Bad Rothenfelde, Bad Essen und Bad Iburg konzentrieren<br />
(Karte II-3, Übersicht A-4 <strong>im</strong> Anhang). Mit rund 2.200 Betten liegt der<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> gemeinsam mit dem <strong>Landkreis</strong> Hameln-Pyrmont an der<br />
Spitze in Niedersachsen. Bad Rothenfelde (1.100 Betten) ist zusammen mit Borkum<br />
und nach Bad Pyrmont der zweitstärkste Kurstandort in Niedersachsen.<br />
34 Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit (2003), Selbststeuerung<br />
durch Transparenz, Krankenhausversorgung in Niedersachsen, Hannover.
Karte II-3 : Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
Teutoburger-Wald-Klinik<br />
J.-W.-Ritter-Klinik 2)<br />
Kinder-Reha-Klinik<br />
am Wellengarten<br />
Klinik <strong>im</strong> Kurpark<br />
1)<br />
Innere Medizin<br />
Orthopädie<br />
Schüchtermann-Klinik<br />
Parkklinik<br />
Klinik Münsterland<br />
Fachabteilungen der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen<br />
Psychiatrie, insbes. Suchtkrankheiten<br />
Psychosomatik<br />
sonstige Fachabteilungen<br />
1) Kinderheilkunde<br />
2) Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />
3) Kommunikationsstörungen<br />
4) Neurologische Frührehabilitation<br />
Fachkrankenhaus<br />
Haus Möhringsburg<br />
4)<br />
Klinikum <strong>Osnabrück</strong><br />
GmbH<br />
13 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
TWG Nettetal<br />
Therap. Gemeinschaft<br />
Dörenberg-Klinik<br />
Paracelsus-<br />
Berghofklinik<br />
Paracelsus-<br />
Wittekindklinik<br />
Evangelisches Kurzentrum<br />
Haus Sonnenwinkel<br />
Rehabilitationszentrum<br />
Haus am Hesselkamp<br />
3)<br />
Sonnenhof Bad Iburg<br />
siehe Ausschnittskarte<br />
Anzahl der Betten am 31.12.2001<br />
400<br />
200<br />
100<br />
50<br />
10<br />
Charlottenburg-<br />
Klinik<br />
Rehabilitationsklinik<br />
Werscherberg<br />
siehe Ausschnittskarte<br />
Paracelsus-<br />
Wiehengebirgsklinik<br />
Kartengrundlage:<br />
ÜKN<br />
1:500.000<br />
Landesvermessung und<br />
Geobasisinformation<br />
Niedersachsen<br />
(Maßstab verändert)<br />
NIEDERSÄCHSISCHES INSTITUT<br />
FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG
Fast alle bedeutenden<br />
Fachabteilungen stark<br />
vertreten<br />
26 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Abb. II-4: Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen nach Fachabteilungen 2001<br />
(aufgestellte Betten)<br />
Starker Bettenabbau <strong>im</strong><br />
Rahmen der Kurkrise in<br />
den Jahren 1997 / 1998<br />
Haut- u. Geschlechtskrankheiten<br />
Innere Medizin<br />
Kinderheilkunde<br />
Neurologie<br />
Orthopädie<br />
Psychatrie/<br />
Suchtkrankheiten<br />
Psychosomatik<br />
Sonstige Fachgebiete<br />
Sum. gesamt SUMME<br />
Wie bei den Krankenhäusern sind auch bei den Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen<br />
<strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land fast alle bedeutenden Fachabteilungen stark<br />
vertreten. Besondere Schwerpunkte sind (Abb. II-4, Übersicht A-2 <strong>im</strong> Anhang):<br />
- Psychiatrie / Suchtkrankheiten (Stadt und <strong>Landkreis</strong>),<br />
- Orthopädie (<strong>Landkreis</strong>),<br />
- Psychosomatik (<strong>Landkreis</strong>) sowie<br />
- Kinderheilkunde (<strong>Landkreis</strong>).<br />
je Einwohner, Nds = 100<br />
<strong>Osnabrück</strong>er Land (ST.+LK)<br />
LK OS<br />
St. OS<br />
0 100 200 300 400 500 600 700 800 900<br />
Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik (2002), eigene Berechnungen<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />
Bis Mitte der 90er Jahre war die Bettenzahl in den Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen<br />
auf über 2.500 angewachsen. Zwischen 1996 und 2001 fiel der<br />
Bettenabbau <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land mit fast 14 % weit aus größer aus als <strong>im</strong> niedersächsischen<br />
Durchschnitt (- 3,3 %). Die Kurkrise in den Jahren 1997 / 1998<br />
führte alleine zu einem Abbau von fast 400 Betten. Seitdem konnte sich die Bettenzahl<br />
in den Kurorten wieder etwas erholen.
3.2 Ambulante Gesundheitsversorgung<br />
27 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Das <strong>Osnabrück</strong>er Land verfügt mit rund 1.400 Einwohnern je Hausarzt 35 über<br />
eine <strong>im</strong> Landesvergleich leicht überdurchschnittliche Ärztedichte (Übersicht II-2).<br />
Bei den Fachärzten ist die Versorgung sogar deutlich überdurchschnittlich und das<br />
in fast allen wichtigen fachärztlichen Disziplinen. Erwartungsgemäß ist die Ärztedichte<br />
- insbesondere bei den Fachärzten - in der Stadt <strong>Osnabrück</strong> höher als <strong>im</strong><br />
<strong>Landkreis</strong>.<br />
Die insgesamt gute ärztliche Versorgung <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land gilt nicht uneingeschränkt<br />
für alle Teilräume des <strong>Landkreis</strong>es. Nach Angaben der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung Niedersachsen, Bezirksstelle <strong>Osnabrück</strong> gibt es in einzelnen Fachgebieten<br />
(v.a. Augenheilkunde, Frauenheilkunde und Dermatologie) <strong>im</strong> nördlichen<br />
Kreisgebiet einen Unterbesatz an niedergelassenen Fachärzten. Grund hierfür ist<br />
u.a., dass Ärzte anlässlich der aktuellen Reformdiskussionen und Strukturveränderungen<br />
verunsichert sind und die Neugründung bzw. die Übernahme einer bestehenden<br />
Praxis scheuen. Zudem sind aus Sicht vieler Ärzte ländliche Gegenden<br />
für eine Niederlassung wenig attraktiv.<br />
Bei den Zahnärzten 36 ist die Versorgungssituation <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land mit rund<br />
1.700 Einwohnern je Arzt weniger gut als bei den Allgemein- und Fachärzten<br />
(Übersicht II-2). Insbesondere <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> ist die Zahnärztedichte deutlich geringer<br />
als <strong>im</strong> Landesdurchschnitt.<br />
Übersicht II-2: Ärzte und Ärztedichte <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land 2003<br />
35 einschl. hausärztlicher Internisten und hausärztlicher Kinderärzte<br />
36 einschl. Kieferorthopäden<br />
Hausärzte *) Fachärzte Zahnärzte<br />
Leicht überdurchschnittliche<br />
Ärztedichte <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Land ...<br />
... aber Unterbesatz an<br />
best<strong>im</strong>mten Fachärzten<br />
<strong>im</strong> nördlichen Kreisgebiet<br />
Unterdurchschnittliche<br />
Dichte von Zahnärzten <strong>im</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
abs. Einw. je Arzt abs. Einw. je Arzt abs. Einw. je Arzt<br />
Stadt <strong>Osnabrück</strong> 129 1.276 311 529 129 1.276<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 244 1.463 224 1.593 179 1.994<br />
<strong>Osnabrück</strong>er Land 373 1.398 535 975 308 1.693<br />
Niedersachsen 5.323 1.499 6.209 1.285 5.300 1.506<br />
*) einschl. hausärztlicher Internisten und hausärztlicher Kinderärzte **) einschl. Kieferorthopäden<br />
Quellen: Hausärzte und Fachärzte: Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN), Stand 30.6.2003<br />
Zahnärzte: Kassenzahnärztliche Vereinigung Niedersachsen (KZVN), Stand 30.6.2003<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
4. Pflegebereich<br />
8.000 Pflegebedürftige <strong>im</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>,<br />
davon 4.000 ambulant<br />
oder stationär betreut ...<br />
... durch rund 40 ambulante<br />
Dienste und 43 vollstationäre<br />
Einrichtungen<br />
Hohe Zahl von Dauerpflegeplätzen<br />
<strong>im</strong> Osten und<br />
Süden des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Tagespflegeplätze v.a. in<br />
der Stadt <strong>Osnabrück</strong> und<br />
ihrem direkten Umland<br />
Kurzzeitpflege größtenteils<br />
als „eingestreute<br />
Plätze“<br />
„Exportüberschuss“ des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong><br />
bei stationären Pflegedienstleistungen<br />
28 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Im <strong>Osnabrück</strong>er Land gibt es rund 11.200 Pflegebedürftige 37 (<strong>Landkreis</strong>: 8.000,<br />
Stadt: 3.200), wovon die Hälfte durch ambulante Pflegedienste (2.400) oder stationäre<br />
Pflegehe<strong>im</strong>e (3.300) betreut wird. Der Anteil der betreuten Pflegebedürftigen<br />
an der älteren Bevölkerung entspricht <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> (73 38 ) in etwa dem Landesdurchschnitt,<br />
während er in der Stadt (59) deutlich geringer ist (Karte II-4).<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sind rund 40 ambulante Pflegedienste tätig, von denen<br />
über die Hälfte in privater Trägerschaft stehen. Darüber hinaus gibt es <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
ca. 2.400 vollstationäre Dauerpflegeplätze in 43 Einrichtungen 39 . Hier<br />
stammt das Angebot mit drei Viertel überwiegend von freigemeinnützigen Trägern<br />
wie z.B. kirchlichen Einrichtungen und Stiftungen (Übersicht A-5 <strong>im</strong> Anhang).<br />
Die Versorgung der Bevölkerung mit Dauerpflegeplätzen variiert in den verschiedenen<br />
Teilräumen des <strong>Landkreis</strong>es. Überdurchschnittlich viele Plätze 40 finden<br />
sich in den durch Kurorte geprägten östlichen und südlichen Teilräumen des<br />
<strong>Landkreis</strong>es. Überwiegend unterdurchschnittlich ist dagegen der Besatz mit Dauerpflegeplätzen<br />
<strong>im</strong> Norden des <strong>Landkreis</strong>es sowie <strong>im</strong> direkten Umland der Stadt<br />
<strong>Osnabrück</strong>. Auch in der Stadt selbst ist mit gut 1.200 vollstationären Dauerpflegeplätzen<br />
die Versorgung geringer als <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong>durchschnitt 41 .<br />
Im Bereich der Tagespflege 42 konzentrieren sich die Plätze dagegen stärker in<br />
der Stadt und ihren benachbarten Gemeinden. Insgesamt werden <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong> 85 Plätze von acht Einrichtungen angeboten, von denen sich drei<br />
Viertel <strong>im</strong> direkten Umland der Stadt <strong>Osnabrück</strong> und <strong>im</strong> südlichen Kreisgebiet<br />
befinden. Die Stadt selbst verfügt über weitere knapp 90 Tagespflegeplätze.<br />
Im Bereich der Kurzzeitpflege 43 werden <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> größtenteils „eingestreute<br />
Plätze“ angeboten, d.h. He<strong>im</strong>e können diese 140 Plätze sowohl als Dauer- als<br />
auch als Kurzzeitpflegeplätze nutzen. Daneben bieten fünf Einrichtungen insgesamt<br />
70 reine Kurzzeitpflegeplätze an. In der Stadt stehen knapp 40 Kurzzeitpflegeplätze<br />
zur Verfügung.<br />
In den Pflegehe<strong>im</strong>en <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sind seit langem mehr auswärtige<br />
Pflegebedürftige untergebracht als umgekehrt Bewohner des <strong>Landkreis</strong>es in He<strong>im</strong>en<br />
jenseits der Kreisgrenzen untergebracht sind 44 . Der „Exportüberschuss“<br />
beläuft sich derzeit auf gut 200 Plätze bzw. Pflegebedürftige.<br />
37 Leistungsempfänger der Pflegeversicherung<br />
38 betreute Pflegebedürftige je 1.000 Einwohner ab 65 Jahren<br />
39 Quelle: <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>, 2002, Örtlicher Pflegeplan<br />
40 Dauerpflegeplätze je Einwohner über 75 Jahren<br />
41 Quelle: Stadt <strong>Osnabrück</strong>, Seniorenwegweiser und Angaben des Seniorenbeauftragten. Die<br />
vorliegenden Daten sind für die Stadt <strong>Osnabrück</strong> weniger detailliert als für den <strong>Landkreis</strong>.<br />
42 Montags bis Freitags von 8 Uhr bis 16.30 Uhr, ohne Übernachtung<br />
43 stationäre Pflege bis zu einer Dauer von 4 Wochen<br />
44 Quelle: <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>, 2002, Örtlicher Pflegeplan
Karte II-4: Betreute Pflegebedürftige 2001<br />
Grft. Benthe<strong>im</strong><br />
Emden<br />
Aurich<br />
Leer<br />
Emsland<br />
je 1000 Einwohner ab 65 Jahren<br />
92 und mehr<br />
88 bis unter 92<br />
81 bis unter 88<br />
78 bis unter 81<br />
75 bis unter 78<br />
68 bis unter 75<br />
unter 68<br />
Wittmund<br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong>, St.<br />
Friesland<br />
Ammerland<br />
Cloppenburg<br />
Wilhelmshaven<br />
Wesermarsch<br />
Oldenburg, St.<br />
Vechta<br />
Oldenburg<br />
absolut<br />
Bremerhaven<br />
Delmenhorst<br />
Diepholz<br />
500<br />
2000<br />
5000<br />
Cuxhaven<br />
Osterholz<br />
Bremen<br />
Pflegebedürftige (Betreuung durch ambulante Pflegedienste<br />
und in stationären Pflegehe<strong>im</strong>en) 2001<br />
13 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Rotenburg<br />
Verden<br />
Nienburg<br />
Schaumburg<br />
Stade<br />
Hameln-Pyrmont<br />
Holzminden<br />
Hannover<br />
Harburg<br />
Hamburg<br />
Soltau-Fallingbostel<br />
Hannover, St.<br />
Northe<strong>im</strong><br />
Göttingen<br />
Celle<br />
Hildeshe<strong>im</strong><br />
Peine<br />
Uelzen<br />
Goslar<br />
Gifhorn<br />
Braunschweig<br />
Salzgitter<br />
Osterode<br />
<strong>Landkreis</strong>e und kreisfreie<br />
Städte in Niedersachsen<br />
Lüneburg<br />
Wolfsburg<br />
Wolfenbüttel<br />
Lüchow-Dannenberg<br />
Helmstedt<br />
Bundesautobahnen
5. Vorleistungs- und Zulieferbereich<br />
Gesundheitsindustrie und -handwerk<br />
Kern der Gesundheitsindustrie:<br />
pharmazeutische<br />
Industrie und Herstellung<br />
von Medizintechnik ...<br />
... sowie augenoptische<br />
Erzeugnisse<br />
Überwiegend kleinbetriebliche<br />
Strukturen in<br />
der Gesundheitsindustrie<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> in<br />
der Gesundheitsindustrie<br />
Nr. 3 in Niedersachsen<br />
30 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Die Gesundheitsindustrie umfasst <strong>im</strong> Kern die pharmazeutische Industrie sowie<br />
die Hersteller der Medizintechnik. Darüber hinaus sind auch in anderen Branchen<br />
Hersteller von Medizinprodukten <strong>im</strong> Sinne des Medizinproduktegesetzes (MPG)<br />
vertreten (z.B. Hersteller von Diagnostika und Reagenzien in der chemischen<br />
Industrie), sie sind allerdings eine nach der amtlichen Statistik unbest<strong>im</strong>mbare<br />
Teilmenge innerhalb von Branchen, die überwiegend nicht-medizinische Produkte<br />
herstellen. Weitere Branchen fungieren als Zulieferer von Gütern, die nur durch<br />
ihren spezifischen Einsatz in der Medizin zu Medizinprodukten gezählt werden<br />
können (bspw. optische Instrumente, Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Software).<br />
In einer sekundärstatistischen Erhebung können daher nur zwei Wirtschaftszweige<br />
und ihre Unterklassen ganz der Gesundheitsindustrie zugeordnet werden:<br />
- Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen (Grundstoffe und Spezialitäten),<br />
- Herstellung von medizinischen Geräten und orthopädischen Erzeugnissen<br />
(elektromedizinische Geräte, medizintechnische Geräte, orthopädische Erzeugnisse<br />
und zahntechnische Laboratorien).<br />
Auch der Wirtschaftszweig „Herstellung von augenoptischen Erzeugnissen“ (hier<br />
sind nicht Augenoptiker gemeint) ist <strong>im</strong> vollen Umfang der Gesundheitsindustrie<br />
zuzuordnen.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> können 47 steuerpflichtige Unternehmen 45 (Stadt <strong>Osnabrück</strong>:<br />
31) gemäß der oben genannten Abgrenzung der Gesundheitsindustrie zugeordnet<br />
werden: Vier Unternehmen der pharmazeutischen Industrie (Stadt: keines),<br />
38 medizintechnische Hersteller (Stadt: 29) sowie fünf Hersteller augenoptischer<br />
Erzeugnisse (Stadt: zwei). Sie machen <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land rund 5 % der<br />
steuerpflichtigen Unternehmen <strong>im</strong> Verarbeitenden Gewerbe aus. Dass der Anteil<br />
der Gesundheitsindustrie an der Beschäftigung des Verarbeitenden Gewerbes<br />
insgesamt weniger als 3 % beträgt, deutet auf eher kleinbetriebliche, durch das<br />
Handwerk geprägte Strukturen in diesem Bereich hin, zumal alleine rund 400 Beschäftigte<br />
auf das Unternehmen B. Braun Schiwa GmbH 46 in Glandorf entfallen.<br />
Im überregionalen Vergleich ist der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> als ein Standort der<br />
Gesundheitsindustrie durchaus wahrnehmbar. Gemessen sowohl an den Beschäftigten<br />
absolut als auch am Beschäftigtenanteil der medizintechnischen Industrie<br />
/ Pharmazie an den Beschäftigten insgesamt befindet sind der <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong> <strong>im</strong> oberen Viertel aller 440 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland.<br />
Innerhalb Niedersachsens gibt es nur zwei Regionen, die mehr Beschäftigte<br />
in diesem Bereich haben: Hannover und Göttingen.<br />
45 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 16.617,- €, die ihren Unternehmenssitz<br />
<strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land haben.<br />
46 Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen, insb. Infusions- und Dialyselösungen
Übersicht II-3: Gesundheitshandwerk <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land 2003<br />
Augenoptiker<br />
Hörgeräteakustiker<br />
31 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Orthopädietechniker<br />
Orth.schuhmacher<br />
Zahntechniker<br />
Innerhalb der Gesundheitsindustrie spiegeln sich <strong>im</strong> gesamten <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
die gleichen Branchenschwerpunkte wie <strong>im</strong> Land Niedersachsen wider:<br />
- Die Produktionsschwerpunkte der medizintechnischen Industrie liegen in der<br />
Orthopädietechnik und <strong>im</strong> Hilfsmittelbereich sowie in der Zahntechnik und weniger<br />
bei elektromedizinischen (z.B. Röntgen- und Ultraschall- / Diagnosegeräte)<br />
und medizintechnischen Geräten (z.B. nicht-elektrische Geräte und Instrumente,<br />
Apparatetische, Ausstattung von Behandlungsräumen).<br />
- In der pharmazeutischen Industrie dominiert die Herstellung pharmazeutischer<br />
Spezialitäten; Hersteller pharmazeutischer Grundstoffe sind überhaupt nicht<br />
vertreten.<br />
Mit Hilfe der Handwerkskammer <strong>Osnabrück</strong>-Emsland konnte eine Übersicht der<br />
unterschiedlichen Handwerksbetriebe <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land erstellt werden<br />
(Übersicht II-3 und Übersicht A-7 <strong>im</strong> Anhang), nicht jedoch ein überregionaler<br />
Vergleich. Denn die Betriebe sind - je nach ihrem Umsatzschwerpunkt - in der<br />
amtlichen Statistik entweder der Industrie oder dem Handel zugeordnet. Lediglich<br />
bei Zahntechnikern handelt es sich ausschließlich um Unternehmen des Verarbeitenden<br />
Gewerbes.<br />
Die Versorgung mit Apotheken <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land ist überdurchschnittlich.<br />
Insgesamt kommen nur knapp 3.400 Einwohner auf eine Apotheke (<strong>Landkreis</strong>:<br />
3.600, Stadt: 2.900), während dies <strong>im</strong> Landesdurchschnitt über 3.800 Einwohner<br />
sind (Übersicht II-4).<br />
Durch die <strong>im</strong> Rahmen der aktuellen Gesundheitsreform vorgesehenen Maßnahmen<br />
(Beitragssatzsicherungsgesetz, Zulassung des Versandhandels) werden<br />
einzelne Apothekenstandorte gefährdet sein. In einer Reihe von kleineren Orten<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>, in denen derzeit nur eine Apotheke ansässig ist, besteht<br />
die Gefahr, dass durch Schließungen künftig ein ganzer Ort ohne Apothekenversorgung<br />
ist.<br />
Summe<br />
Stadt <strong>Osnabrück</strong> 24 6 9 6 20 65<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 40 5 11 10 25 91<br />
<strong>Osnabrück</strong>er Land 64 11 20 16 45 156<br />
Quelle: Handwerkskammer <strong>Osnabrück</strong>-Emsland, Stand 30.6.2003<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />
Handel<br />
Schwerpunkte innerhalb<br />
der Gesundheitsindustrie:<br />
... Orthopädietechnik,<br />
Hilfsmittel, Zahntechnik<br />
... pharmazeutische Spezialitäten<br />
Übersicht der Handwerksbetriebe<br />
<strong>im</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
Überdurchschnittliche<br />
Versorgung mit Apotheken<br />
<strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
Gefährdung einzelner<br />
Apothekenstandorte durch<br />
Gesundheitsreform ...
... aber neue Marktchancen<br />
für Arzne<strong>im</strong>ittel-<br />
Versandhändler<br />
Übersicht II-4: Apotheken <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land 2003<br />
Apotheken<br />
(o. Krankenhausapoth.)<br />
32 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Einwohner je Apotheke<br />
(o. Krankenhausapoth.)<br />
Krankenhausapotheken<br />
Stadt <strong>Osnabrück</strong> 57 2.887 2<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> 98 3.642 1<br />
<strong>Osnabrück</strong>er Land 155 3.364 3<br />
Niedersachsen 2.094 3.811 40<br />
Quelle: Apothekerkammer Niedersachsen, Stand 30.6.2003<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />
Hauptzielgruppe zunächst<br />
v.a. chronisch Kranke mit<br />
planbarem Arzne<strong>im</strong>ittelbedarf<br />
Andererseits können Versandhändler für Arzne<strong>im</strong>ittel von den geplanten gesetzlichen<br />
Änderungen profitieren. Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sind derzeit drei größere<br />
Unternehmen <strong>im</strong> Versandhandel mit Hilfsmitteln tätig. Die wichtigsten Kundengruppen<br />
sind Endverbraucher (v.a. Diabetiker) sowie Einrichtungen der Gesundheitsversorgung<br />
und der Pflege. Im Bereich des Diabetikerbedarfs decken die<br />
Versandhändler aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> einen beträchtlichen Teil des<br />
Marktes in Deutschland ab.<br />
Mit Geltungsbeginn der neuen gesetzlichen Regelungen ist mit einem beträchtlichen<br />
Wachstum des Arzne<strong>im</strong>ittelversandhandels zu rechnen. Zielgruppen werden<br />
zunächst chronisch Kranke mit einem planbaren Arzne<strong>im</strong>ittelbedarf sein. Die Versandunternehmen<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sind aufgrund der schon vorhandenen<br />
Strukturen auch für den Versandhandel mit Arzne<strong>im</strong>itteln aufgestellt. Aber: überregional<br />
und international agierende Großanbieter stehen ebenfalls in den Startlöchern,<br />
so dass mit starkem Wettbewerb auf diesem neuen Markt zu rechnen ist.
6. Kurorte <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
33 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Ein auch <strong>im</strong> überregionalen Vergleich herausragendes Merkmal der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sind die vier Kurorte Bad Essen, Bad Laer<br />
und Bad Rothenfelde (Sole) sowie Bad Iburg (Kneipp) (siehe auch 3.1 Vorsorgeund<br />
Rehabilitationseinrichtungen). Die Kurorte dominieren die Gästezahlen in der<br />
Region. Von den 1,6 Mio. Übernachtungen <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land 47 entfallen rund<br />
1 Mio. auf diese vier Standorte (Übersicht II-5). In den Kurorten wiederum beträgt<br />
der Anteil der Übernachtungen in Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen insgesamt<br />
rund 65 %.<br />
Die Beherbergungszahlen und insbesondere der hohe Anteil der „verschriebenen“<br />
Übernachtungen machen deutlich, dass der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> <strong>im</strong> überregionalen<br />
Vergleich keine wirklich bedeutende Tourismusregion ist (Karte II-5). Dies<br />
gilt auch für den (privat finanzierten) Gesundheitstourismus. So ist beispielsweise<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> kein überregional wahrgenommenes Wellnesshotel ansässig.<br />
Die folgende kurze Darstellung der Kurorte basiert u.a. auf der aktuell für das<br />
Land Niedersachsen erarbeiteten Vergleichenden Kurortanalyse 48 .<br />
Bad Essen<br />
Bad Essen verfügt als ortsgebundenes Heilmittel über Thermalsole für Badekuren<br />
mit rheumatischer und orthopädischer Indikation, Inhalationen und Behandlungen<br />
von Hauterkrankungen. Die Kur- und Erholungseinrichtungen bestehen aus einem<br />
Kur- und Gesundheitszentrum, dem Thermalsole-Hallenbad (32°C), einem beheizten<br />
Thermalsole-Freibad und Bewegungsbädern 49 .<br />
Laut der Potenzialanalyse <strong>im</strong> Rahmen der Vergleichenden Kurortanalyse Niedersachsen<br />
liegen die Stärken des Kurortes Bad Essen in seinem Ortsbild, den angebotenen<br />
Produkten und Dienstleistungen inklusive dem Service der Touristinformation.<br />
Auch die interne Organisation und das Qualitätsmanagement werden<br />
positiv herausgehoben. Als Schwäche gilt der Mangel an Bademöglichkeiten, wobei<br />
das Fehlen einer zentralen, freizeit- und gesundheitsorientierten Badelandschaft<br />
kritisiert wird.<br />
Im Dienstleistungssektor in Bad Essen sind trotz des Kurwesens und der fünf Vorsorge-<br />
und Rehabilitationseinrichtungen nur etwa knapp die Hälfte aller Beschäf-<br />
47 übriger <strong>Landkreis</strong> 300.000 Übernachtungen, Stadt <strong>Osnabrück</strong> 300.000 Übernachtungen, 2000<br />
48 Europäisches Tourismus Institut GmbH (ETI) an der Universität Trier (2003), Vergleichende<br />
Kurortanalyse Niedersachsen, Trier. Die Vergleichende Kurortanalyse hat die ortspezifischen<br />
Entwicklungspotenziale von 50 Kurorten in Niedersachsen ermittelt. Ziel war es, auf dieser Basis<br />
eine profilierungswirksame Entwicklung der Heilbäder und Kurorte auf der Landesebene zu<br />
ermöglichen. Der hierzu verwendete Kriterienkatalog umfasst „harte“ touristische Potenziale,<br />
wie das Wegenetz oder die Beherbergungsstruktur, die Atmosphäre in den Orten, die Servicequalität<br />
der Tourist-Information, die Selbsteinschätzung durch die Orte, die Managementqualität<br />
der Kur- und Tourismusorganisation sowie verschiedene Kennziffern, die eine Aussage<br />
über die Wettbewerbsfähigkeit der Orte erlauben (wie z.B. die Übernachtungszahlenentwicklung).<br />
49 Heilbäderverband Niedersachsen, Die Heilbäder in Niedersachsen.<br />
Herausragendes Merkmal<br />
der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>:<br />
Vier Kurorte ...<br />
... aber keine wirklich<br />
bedeutende Gesundheitstourismusregion<br />
Solekurort Bad Essen<br />
Stärken und Schwächen<br />
des Kurortes<br />
Bad Essen auch bedeutender<br />
Industriestandort
34 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Übersicht II-5: Kennzahlen der Kurorte <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land 2002 51<br />
Bad<br />
Essen<br />
Bad<br />
Iburg<br />
Bad<br />
Laer<br />
Bad<br />
Rothenfelde<br />
Summe<br />
Kurorte<br />
Angebotene Betten (insg.) 1.340 900 720 2.180 5.140<br />
Übernachtungen (insg.) 248.000 169.000 102.000 506.000 1.025.000<br />
Übernachtungen je Einw., Westdtl. = 100 420 380 300 1.900 620<br />
durchschn. Aufenthaltsdauer in Tagen 7,1 5,6 4,9 11,3 7,8<br />
Bettenauslastung in % 51 52 40 64 55<br />
davon<br />
Vorsorge-<br />
+ Reha-<br />
Einricht.<br />
Einrichtungen 5 2 0 7 14<br />
Ang. Betten 620 330 0 1.100 2.050<br />
Übernachtungen 170.000 k.A.*) 0 380.000 .<br />
durchschn. Aufenth. in Tagen 30 k.A.*) - 22 .<br />
Bettenauslastung in % 78 k.A.*) - 91 .<br />
Anteil der Beschäftigten <strong>im</strong> Gastgewerbe<br />
in % (Westdtl. = 100)<br />
Anteil der Besch. <strong>im</strong> Gesundheits- und<br />
Sozialwesen in % (Westdtl. = 100)<br />
3,8<br />
(134)<br />
14,5<br />
(132)<br />
4,4<br />
(158)<br />
11,9<br />
(109)<br />
2,1<br />
(74)<br />
11,2<br />
(102)<br />
*) Nur zwei Vorsorge- und Reha-Einrichtungen in Bad Iburg, deshalb statistische Gehe<strong>im</strong>haltung.<br />
Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover<br />
Bad Iburg<br />
Kneippkurort Bad Iburg<br />
Stärken und Schwächen<br />
des Kurortes<br />
8,2<br />
(292)<br />
59,8<br />
(544)<br />
4,3<br />
(154)<br />
22,3<br />
(188)<br />
tigten 50 tätig. Bad Essen ist folglich neben seinen Kurfunktion auch ein bedeutender<br />
Industriestandort.<br />
Heilmittel in Bad Iburg sind alle Kneippschen Anwendungen in Form von Güssen,<br />
Waschungen, Wickeln, Packungen, Bädern und Wassertreten. Als Kur- und Erholungseinrichtungen<br />
stehen ein Therapiezentrum mit Warmschw<strong>im</strong>m- und Bewegungsbad,<br />
das Kurhaus, Hallenbäder, Wassertretstellen, ein beheiztes Freibad<br />
und ein Hallenbad zur Verfügung. In der Stadt befinden sich zwei stationäre Vorsorge-<br />
und Rehabilitationseinrichtungen.<br />
Die Vergleichende Kurortanalyse sieht die Stärken Bad Iburgs in seinem Kurmittelbereich,<br />
dem gut ausgebauten Wegenetz mit Wander- und Radwegen und den<br />
angebotenen Produkten und Dienstleistungen. Schwächen liegen wie auch in Bad<br />
Essen bei den Bademöglichkeiten.<br />
50 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30.06.02<br />
51 Die Angaben beziehen sich nur auf Beherbergungsbetriebe mit mindestens 9 Betten, ohne<br />
Campingplätze.
13 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Karte II-5: Übernachtungen und Gesundheitstourismus in Deutschland<br />
Von namhaften Reiseveranstaltern angebotene Wellnesshotels<br />
(TUI, fit, airtours, Neckermann, und Wellness Hotels Deutschland)<br />
Übernachtungen je Einwohner<br />
(Bevölkerungsstand: 1.1.2001)<br />
(Übernachtungen: 2000)<br />
7,40 und mehr<br />
4,35 bis unter 7,40<br />
3,17 bis unter 4,35<br />
2,20 bis unter 3,17<br />
1,64 bis unter 2,20<br />
1,10 bis unter 1,64<br />
unter 1,10<br />
Wellnesshotels absolut<br />
1<br />
5<br />
15<br />
Kreise und kreisfreie Städte
Bad Laer<br />
Solekurort Bad Laer<br />
Stärken und Schwächen<br />
des Kurortes<br />
Solekurort<br />
Bad Rothenfelde<br />
Bad Rothenfelde<br />
90% der Beschäftigten <strong>im</strong><br />
Dienstleistungssektor<br />
Stärken und Schwächen<br />
des Kurortes<br />
36 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Bad Laer bietet als ortsgebundene Heilmittel kohlensäurehaltige Sole für Bäder,<br />
Bewegungsbäder, Inhalationen und CO2-Bäder. An Kur- und Erholungseinrichtungen<br />
sind ein Kurmittelhaus mit Sole-Hallenbewegungsbad (34°), ein beheiztes<br />
Sole-Freibad und Sole-Therapiebad (32°), Sole-Wassertretbecken, Sauna und<br />
Sauna-Dampfbad vorhanden. Bad Laer verfügt über keine stationäre Vorsorgeund<br />
Rehabilitationseinrichtung.<br />
Laut Vergleichender Kurortanalyse bestehen die Stärken des Kurortes vor allem<br />
<strong>im</strong> sehr gut ausgebauten Wanderwege- und Radwegenetz. Besonders hervorgehoben<br />
werden zudem die Produkte und Dienstleistungen der Bad Laer Touristik<br />
GmbH. Als Schwächen werden die vergleichsweise geringen Übernachtungszahlen<br />
interpretiert. Ebenso bemängelt werden das Ortsbild und die innere Verkehrserschließung.<br />
Bad Rothenfelde ist der mit Abstand bedeutendste Kurort <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land.<br />
Die ortsgebundenen Heilmittel sind eisen- und kohlensäurehaltige Solequellen für<br />
Wannen- und Bewegungsbäder, Inhalationen, Trinkkuren und CO2-Gasbäder. Es<br />
sind diverse Kur- und Erholungseinrichtungen vorhanden wie das Kurmittelhaus,<br />
Inhalatorien, ein Balneologisches Bewegungstherapie-Zentrum, ein Hallen-Sole-<br />
Wellenbad und ein Sole-Freibad sowie diverse Saunen. Als Besuchermagnet gilt<br />
die längste Gradierwerksanlage Westeuropas.<br />
Die herausragende Bedeutung der Kurfunktion für die Gemeinde spiegelt sich in<br />
den hohen Beschäftigtenanteilen <strong>im</strong> Gastgewerbe sowie <strong>im</strong> Gesundheits- und<br />
Sozialwesen wider. Im Dienstleistungssektor insgesamt sind mehr als 90% der<br />
Beschäftigten vertreten. Bad Rothenfelde verfügt über sieben stationäre Vorsorgeund<br />
Rehabilitationseinrichtungen.<br />
Die Vergleichende Kurortanalyse sieht die Stärken von Bad Rothenfelde v.a. in<br />
seinen kurmedizinischen Kompetenzen. Positiv hervorgehoben werden auch die<br />
Qualität der Kureinrichtungen sowie die Tagungsinfrastruktur. Ein strategisches<br />
Marketing und gute Produkte und Dienstleistungen ergänzen die Stärken. Defizite<br />
bestehen <strong>im</strong> Beherbergungs- und Gastronomieangebot, wo es an gehobenen<br />
Hotels und Restaurants mangelt.<br />
7. Hochschulen und Bildung<br />
Vielzahl von Schwerpunkten<br />
für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
FH <strong>Osnabrück</strong>:<br />
Betriebswirtschaft <strong>im</strong><br />
Gesundheitswesen<br />
Die Hochschulen in der Stadt <strong>Osnabrück</strong> bieten eine Vielzahl von Studiengängen<br />
und Forschungsschwerpunkten für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> an (Übersichten A-8<br />
und A-9 <strong>im</strong> Anhang):<br />
- Die Fachhochschule <strong>Osnabrück</strong> verfügt über eine Reihe von Studiengängen <strong>im</strong><br />
Fachbereich Wirtschaft, die sich mit Management von Einrichtungen des Gesundheitswesens<br />
und des Pflegebereichs beschäftigen (Betriebswirtschaft in<br />
Einrichtungen des Gesundheitswesens, Krankenhausbetriebswirtschaft, Kran-
37 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
kenpflege-, Gesundheits- und Pflegemanagement, Pflegewissenschaft). Von<br />
besonderer Bedeutung ist der Vollstudiengang Betriebswirtschaft in Einrichtungen<br />
des Gesundheitswesens (BiG), der mit 240 52 Studierenden einmalig in<br />
Niedersachsen ist. Der Postgraduiertenstudiengang MBA Gesundheitsmanagement<br />
ist 2003 neu etabliert worden und richtet sich an Personen mit Berufserfahrung<br />
in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>. Die übrigen Studiengänge sind ebenfalls<br />
überwiegend berufsbegleitende Aufbau- und Weiterbildungsstudiengänge.<br />
- Hinzu kommen die an der Kath. Fachhochschule Norddeutschland (Standort<br />
<strong>Osnabrück</strong>) angebotenen berufsbegleitenden Studiengänge Pflegemanagement<br />
und Pflegepädagogik.<br />
- Im Fachbereich Humanwissenschaften der Universität <strong>Osnabrück</strong> bildet das<br />
Lehramt an Berufsbildenden Schulen für Gesundheit einen bedeutenden<br />
Schwerpunkt mit rund 500 Studierenden. Die Fachrichtungen sind Kosmetologie,<br />
Gesundheitswissenschaften und Pflegewissenschaften. Im Studienschwerpunkt<br />
Kosmetologie ist die Uni <strong>Osnabrück</strong> bundesweit führend. Die <strong>im</strong><br />
Fachbereich ansässige Arbeitsgruppe Dermatologie, Umweltmedizin und<br />
Gesundheitstheorie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Präventions- und<br />
Gesundheitsförderungskonzepten (insbesondere Berufsdermatosen).<br />
- Darüber hinaus verfügt der Fachbereich Humanwissenschaften über den interdisziplinären<br />
Studiengang Cognitive Science (Erforschung von Geist und Gehirn,<br />
Erklärung des menschlichen Verhaltens, künstliche Intelligenz).<br />
- Als einzige direkt der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> zuzuordnende ingenieurwissenschaftliche<br />
Disziplin ist 2002 der Studiengang Dentaltechnologie <strong>im</strong> Fachbereich<br />
Werkstoffe und Verfahren an der Fachhochschule <strong>Osnabrück</strong> neu eingerichtet<br />
worden. Er ist in dieser Form einzigartig in Deutschland.<br />
Im Umfeld des <strong>Osnabrück</strong>er Landes gibt es eine Reihe weiterer für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
relevanter Studiengänge:<br />
- Große Bedeutung haben dabei die medizinischen und pharmazeutischen Fächer<br />
an der Universität Münster (Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie), die<br />
weder in <strong>Osnabrück</strong> noch <strong>im</strong> niedersächsischen Umland vertreten sind.<br />
- Über weitere ingenieurwissenschaftliche Angebote verfügt die Fachhochschule<br />
Münster am Standort Steinfurt. Der Studiengang Physikalische Technik befasst<br />
sich u.a. mit medizintechnischen Fragestellungen. Der Studiengang Technische<br />
Orthopädie wurde <strong>im</strong> Jahr 2002 neu etabliert. In Kooperation mit der Industrie<br />
konnte eine Stiftungsprofessur eingerichtet werden.<br />
- Die Hochschule Vechta setzt mit dem Diplom-, Aufbau- und Weiterbildungsstudiengang<br />
Gerontologie auf den wachsenden Bedarf nach Dienstleistungsangeboten<br />
für ältere Menschen. Mit insgesamt 240 Studierenden ist Gerontologie in<br />
Vechta in dieser Form bundesweit der einzige Vollstudiengang dieser Art.<br />
- An der Universität Bielefeld werden in der Fakultät für Gesundheitswissenschaften<br />
Gesundheitskommunikation, Public Health (öffentliches Gesundheitswesen)<br />
und Angewandte Gesundheitswissenschaften angeboten.<br />
52 Wintersemester 2001/2002, Studenten <strong>im</strong> 1. Studienfach an Hochschulen in Niedersachsen<br />
Kath. FH Norddeutschland:<br />
Pflegemanagement<br />
Universität <strong>Osnabrück</strong>:<br />
Fachbereich Humanwissenschaften<br />
FH <strong>Osnabrück</strong>:<br />
Dentaltechnologie<br />
Universität Münster:<br />
Medizin, Zahnmedizin und<br />
Pharmazie<br />
FH Münster (Steinfurt):<br />
Physikalische Technik +<br />
Technische Orthopädie<br />
Hochschule Vechta:<br />
Gerontologie<br />
Universität Bielefeld:<br />
Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Universität Twente (NL):<br />
Biomedical Technology<br />
und Technical Medicine<br />
Überdurchschnittliche<br />
Ausbildungsanstrengungen<br />
der Krankenhäuser in<br />
der Stadt <strong>Osnabrück</strong><br />
Highlights:<br />
... vier Kurorte<br />
... Herzzentrum<br />
... Diabeteszentrum<br />
... Studiengänge<br />
... Versandhandel<br />
... Dentaltechnik<br />
38 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
- Studiengänge für Biomedical Technology und Technical Medicine sind in der<br />
technisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Twente in Enschede<br />
in den Niederlanden.<br />
Die Fachschulen für Heilberufe und Berufsbildende Schulen für Gesundheitsberufe<br />
<strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land können den Übersichten A-10 und A-11 <strong>im</strong> Anhang<br />
entnommen werden.<br />
Die Ausbildungsanstrengungen der Unternehmen und Einrichtungen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land sind leicht überdurchschnittlich: Der Anteil<br />
der Auszubildenden an den Beschäftigten beträgt <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land 7,1 %<br />
(Deutschland und Niedersachsen: 6,7 % 53 ). Der Auszubildendenanteil ist in der<br />
Stadt <strong>Osnabrück</strong> (8,4 %) deutlich höher als <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> (6,1 %), was insbesondere<br />
auf die überdurchschnittliche Zahl von Auszubildenden in den Krankenhäusern<br />
der Stadt zurückzuführen ist.<br />
Besondere Akzente der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
Aber in einigen Bereichen<br />
auch Mangel an herausragenden<br />
Akteuren<br />
Zusammengefasst verfügt die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land über<br />
folgende Highlights:<br />
- vier Kurorte - davon drei in unmittelbarer räumlicher Nähe zueinander – mit<br />
einem breiten Angebot an Fachabteilungen in Rehabilitationskliniken,<br />
- das Herzzentrum <strong>Osnabrück</strong> - Bad Rothenfelde als eines der bedeutendsten<br />
Herzzentren in Deutschland,<br />
- das Diabeteszentrum Quakenbrück <strong>im</strong> Christlichen Krankenhaus Quakenbrück<br />
mit der Diabetes Akademie, der Deutschen Diabetes-Union und der Diätfachschule,<br />
- überregional bedeutsame Studiengänge (z.B. Betriebswirtschaft <strong>im</strong> Gesundheitswesen,<br />
Lehramt für Gesundheitsberufe) und Forschungsschwerpunkte am<br />
Hochschulstandort <strong>Osnabrück</strong>,<br />
- drei bedeutende Unternehmen für den Versandhandel mit Diabetikerbedarf <strong>im</strong><br />
südlichen <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>,<br />
- Konzentration von Anbietern in der Dentaltechnik (Gerätehersteller, Zahntechniker,<br />
Studiengang Dentaltechnologie).<br />
Auf der anderen Seite fehlen in einigen Bereichen herausragende Akteure, die<br />
das <strong>Osnabrück</strong>er Land zu einer überregional wahrnehmbaren „Gesundheitsregion“<br />
machen würden. Dies wären beispielsweise ein medizinischer Fachbereich mit<br />
entsprechendem Studienangebot und einer Hochschulklinik, bedeutende Hightech-Hersteller<br />
von Medizinprodukten (z.B. elektromedizinische Geräte) oder überregional<br />
wettbewerbsfähige Anbieter <strong>im</strong> Gesundheitstourismus (z.B. 4-Sterne-<br />
Wellnesshotels).<br />
53 Anteil der Auszubildenden an den Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, 30.6.2002
39 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Baustein III:<br />
Perspektiven der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
und Handlungsempfehlungen<br />
1. Perspektiven der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Deutschland durchläuft einen Prozess tiefgreifender,<br />
sich beschleunigender Strukturveränderungen. Wesentliche Merkmale dieses<br />
Strukturwandels sind:<br />
- Standort- und Beschäftigungsgefährdungen durch Kosteneinsparungen <strong>im</strong><br />
Gesundheitswesen einerseits, aber<br />
- Chancen und Potenziale für neue Märkte, d.h. innovative Dienstleistungen und<br />
Produkte, sowie eine Zunahme der Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen<br />
andererseits,<br />
- ein zunehmender Wettbewerb zwischen den Leistungserbringern der Gesundheitsversorgung<br />
und damit auch<br />
- ein zunehmender Wettbewerb unter den Regionen (z.B. um Gesundheitstouristen<br />
und qualifizierte Arbeitskräfte).<br />
Die Bedeutung der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in der Wirtschaftsstruktur des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Osnabrück</strong> ist hoch. Alle Bereiche der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> sind durchschnittlich<br />
(Vorleistungs- und Zulieferbereich, sonstige <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>) bis<br />
überdurchschnittlich (Kernbereich / Gesundheitsversorgung, Pflegebereich) vertreten.<br />
Die vier Kurorte <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> und die Vielzahl der Rehabilitationseinrichtungen<br />
sind ein Merkmal, das auch <strong>im</strong> überregionalen Vergleich hervorsticht.<br />
In einer wettbewerbsfähigen regionalen <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> werden auch künftig<br />
überdurchschnittliche Beschäftigungsgewinne zu erwarten sein. PROGNOS<br />
geht für das Gesundheits- und Sozialwesen 54 <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> bis 2020<br />
von einem Zuwachs von über 2.000 Beschäftigten aus (d.h. jahresdurchschnittlich<br />
knapp 1 %) 55 . Damit gehört das Gesundheits- und Sozialwesen mit den Unternehmensorientierten<br />
Dienstleistungen (+ 1.400 Beschäftigte, + 1,5 %) und der<br />
Logistik (+ 550 Beschäftigte, + 1 %) zu den drei wichtigsten Wachstumsbranchen<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>. Hierdurch wird die herausragende Bedeutung dieser<br />
Branche für die künftige Beschäftigungssituation <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> deutlich.<br />
Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der überwiegend rückläufigen Beschäftigungsentwicklung<br />
<strong>im</strong> Produzierenden Gewerbe und einigen anderen<br />
Dienstleistungsbranchen (z.B. Öffentliche Verwaltung, Kreditgewerbe).<br />
54 Die Abgrenzung des Gesundheits- und Sozialwesens in der Beschäftigtenstatistik umfasst <strong>im</strong><br />
Wesentlichen den Kernbereich und den Pflegebereich der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>, womit fast<br />
90 % der Beschäftigten in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> erfasst sind.<br />
55 Bucksteeg, M.; Bornemann, H. (Prognos) 2003: Der Wirtschaftsstandort <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
auf dem Prüfstand: Branchenentwicklung, Perspektiven und Herausforderungen für die Zukunft.<br />
Gutachten <strong>im</strong> Auftrag der oleg.<br />
Tiefgreifende, sich beschleunigendeStrukturveränderungen<br />
in der<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Hohe Bedeutung der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
in der<br />
Wirtschaftsstruktur des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong><br />
Herausragende Bedeutung<br />
der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
für die Beschäftigungsentwicklung<br />
<strong>im</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>
Wachstum v.a. bei privat<br />
finanzierten Gesundheitsleistungen<br />
und <strong>im</strong><br />
Pflegebereich<br />
Ziele für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
Zügiges Handeln erforderlich,<br />
auch andere Regionen<br />
positionieren sich<br />
Strukturveränderungen in<br />
der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
als Chance<br />
begreifen<br />
Vorschlag: „Brancheninitiative<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“<br />
40 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Die Zahlen machen aber auch deutlich, dass die Beschäftigungsentwicklung in der<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> voraussichtlich künftig etwas verhaltener ausfallen wird als<br />
in den 90er Jahren. Hauptgrund sind die von der Bundesregierung angestrebten<br />
Kosteneinsparungen in der Gesundheitsversorgung, d.h. die Einschränkung der<br />
Leistungen durch die Gesetzliche Krankenversicherung und diverse Strukturveränderungen,<br />
die <strong>im</strong> Kernbereich der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> teilweise zu Beschäftigungsverlusten<br />
führen werden. Diesen Verlusten steht auf der anderen Seite das<br />
Wachstum bei privat finanzierten Gesundheitsleistungen, <strong>im</strong> Pflegebereich sowie<br />
bei den sonstigen Dienstleistungen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> gegenüber.<br />
Ziele für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen werden für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> folgende Ziele formuliert:<br />
- die Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Einrichtungen und Unternehmen zu<br />
stärken,<br />
- die Beschäftigung zu sichern und auszubauen,<br />
- die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu sichern und qualitativ weiter zu<br />
entwickeln und damit<br />
- die Attraktivität des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> als Wohn- und Arbeitsstandort zu<br />
steigern.<br />
Um auf die vielfältigen aktuellen Herausforderungen in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
zu reagieren und die angestrebten Ziele zu verwirklichen, ist zügiges Handeln der<br />
Akteure <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> erforderlich. Die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> ist <strong>im</strong><br />
Umbruch, weshalb auch andere Regionen sich positionieren und ihre Kräfte bündeln<br />
(z.B. Ostwestfalen-Lippe).<br />
Entscheidend hierbei wird sein, sich mit den Strukturveränderungen in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
aktiv auseinander zu setzen und die Herausforderungen als<br />
Chance zu begreifen. Bei innovativen Dienstleistungen und Produkten muss eine<br />
Vorreiterrolle übernommen werden. Sich bietende Potenziale (z.B. Verbesserung<br />
der Kostenstrukturen, Effizienzsteigerung in der Patientenversorgung, Erschließung<br />
wachsender Märkte) müssen ausgeschöpft werden. Die nachfolgenden<br />
Empfehlungen richten sich daher grundsätzlich an alle Akteure der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>.<br />
Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Um die notwendigen Aktivitäten zum Wohle des ganzen <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong><br />
zu koordinieren, wird eine „Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“ vorgeschlagen<br />
(Übersicht III-1). Diese Brancheninitiative muss das noch vorherrschende<br />
Einzelkämpfertum und falsch verstandenes Konkurrenzdenken soweit wie möglich<br />
überwinden. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> ist für eine Brancheninitiative dieser Art<br />
zwar eine relativ kleine Region mit einem nur beschränkten Umfang an Akteuren.<br />
Die räumliche Nähe und die Überschaubarkeit der Akteure dürfte die praktische<br />
Umsetzung auf Grund des geringeren Koordinierungsaufwandes aber erleichtern.
41 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Übersicht III-1: Die Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> Überblick<br />
Ziele für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
� Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Einrichtungen und Unternehmen<br />
� Sicherung und Ausbau von Beschäftigung in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
� Sicherung und Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung und damit Steigerung<br />
der Attraktivität des <strong>Landkreis</strong>es als Wohn- und Arbeitsstandort<br />
Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> mit sechs Handlungsfeldern<br />
1. Kooperationsförderung<br />
Querschnittshandlungsfeld<br />
� Aufbau eines Netzwerkes „<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“<br />
zur regionalen Kooperationsförderung<br />
� Innovationsförd. und Technologietransfer<br />
� Aufbau eines qualifizierten Branchenverzeichnisses<br />
� Öffentlichkeitsarbeit für die Brancheninitiative<br />
� Veranstaltung regelmäßiger regionaler<br />
Foren zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
� Integration der Gesundheitsversorgung<br />
� Initiierung bzw. Förderung spezifischer<br />
Kooperationsformen<br />
3. Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem<br />
Personal<br />
� Ausbau von Ausbildungskooperationen<br />
� Entlastung der Krankenhausärzte von<br />
nicht zwingend ärztlichen Tätigkeiten<br />
� Imagekampagne für den Altenpflegeberuf<br />
� Ausbau der Fortbildungsangebote <strong>im</strong><br />
Hinblick auf Individuelle Gesundheitsleistungen<br />
(IGeL)<br />
� Schaffung eines Arbeitskräftepools<br />
5. Sicherung der Gesundheitsversorgung<br />
<strong>im</strong> ländlichen Raum<br />
� Verbesserung der Wettbewerbsposition<br />
von Krankenhausstandorten<br />
� Aufbau alternativer Verteilstrukturen für<br />
Medikamente<br />
� Werben für ärztliche Niederlassungen <strong>im</strong><br />
ländlichen Raum<br />
2. Entwicklung des Gesundheitstourismus<br />
� Neuausrichtung der klassischen Kurangebote<br />
auf Gesundheitstouristen (neue<br />
Angebote auf Basis der medizinischen<br />
Kompetenzen)<br />
� Aufwertung der für Gesundheitstourismus<br />
erforderlichen Infrastruktur<br />
� Marketinginitiative „Gesundheitstourismus”<br />
� Gemeinsames Kurortmanagement<br />
4. Ausbau der Angebote für individuelle<br />
Gesundheitsleistungen und Gesundheitsvorsorge<br />
� Aktivierung der regionalen Akteure zur<br />
Bereitstellung von IGeL<br />
� Sensibilisierung der Bevölkerung zur<br />
Inanspruchnahme von IGeL<br />
� Ausbau innovativer Angebote für die betriebliche<br />
Gesundheitsförderung<br />
6. Ausbau der Angebote für ältere Menschen<br />
� Verstärktes Angebot von alternativen<br />
Wohn- und Pflegeformen<br />
� Förderung der häuslichen Pflege<br />
Management der Brancheninitiative (angesiedelt be<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>)<br />
� Aufgreifen der Handlungsempfehlungen<br />
� Initiierung und Begleitung von Projekten<br />
� Motivierung und Koordination der regionalen Akteure<br />
� Netzwerkmanagement und Kontaktvermittlung<br />
� Förderung des regionalen Informations- und Erfahrungsaustauschs<br />
� Kommunikation von Aktivitäten, Erfolgen und innovativen Angeboten<br />
� Controlling der Maßnahmen
42 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
2. Handlungsfelder der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Sechs Handlungsfelder <strong>im</strong><br />
Rahmen der Brancheninitiative<br />
Erarbeitung der Empfehlungen<br />
auf Grundlage von<br />
Expertengesprächen und<br />
Best-Practice-Beispielen<br />
Kooperationsförderung<br />
als Querschnittshandlungsfeld<br />
Vielzahl von Überschneidungen<br />
und Verknüpfungen<br />
zwischen den Handlungsfeldern<br />
Im Rahmen der „Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“ werden sechs Handlungsfelder<br />
vorgeschlagen (Übersicht III-1). Für jedes der Handlungsfelder werden<br />
zunächst die Handlungsnotwendigkeiten skizziert und anschließend die erforderlichen<br />
Strategien und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Die Felder sind <strong>im</strong> Einzelnen:<br />
1. Kooperationsförderung (Querschnittshandlungsfeld)<br />
2. Entwicklung des Gesundheitstourismus<br />
3. Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal<br />
4. Ausbau der Angebote an individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) und<br />
Gesundheitsvorsorge<br />
5. Sicherung der Versorgung <strong>im</strong> ländlichen Raum<br />
6. Ausbau der Angebote für ältere Menschen<br />
Die Empfehlungen sind <strong>im</strong> Wesentlichen auf Grundlage der rund 50 Gespräche<br />
mit Experten aus nahezu allen Bereichen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Stadt und<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> erarbeitet worden. Vorbereitet wurden die Expertengespräche<br />
durch die Recherche der Rahmenbedingungen (Baustein I) sowie die Bestandsaufnahme<br />
der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> (Baustein II).<br />
Darüber hinaus wurden Best-Practice-Beispiele aus anderen Regionen ausgewertet<br />
und solche Handlungsvorschläge herausgefiltert, die auch für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sinnvoll anwendbar sind.<br />
Der Kooperationsgedanke zieht sich wie ein roter Faden durch die Empfehlungen.<br />
Insofern ist das Handlungsfeld 1. „Kooperationsförderung“ weniger eigenständig<br />
zu betrachten, sondern als Querschnittshandlungsfeld angelegt, das ein unverzichtbarer<br />
Bestandteil der übrigen Handlungsfelder ist. In den Beziehungen zwischen<br />
den zahlreichen Akteuren, Einrichtungen und Unternehmen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> sind bislang wesentliche, entwicklungshemmende<br />
Defizite erkennbar. Erst durch eine Verbesserung der Kooperation<br />
können die Potenziale der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> sowohl <strong>im</strong> Hinblick auf eine<br />
effizientere Versorgung der Bevölkerung als auch die Beschäftigungswirkung ausgeschöpft<br />
werden.<br />
Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer Überschneidungen und Verknüpfungen<br />
zwischen den obigen Handlungsfeldern, z.B. zwischen IGeL und Gesundheitstourismus,<br />
zwischen IGeL und der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal<br />
sowie zwischen Gesundheitstourismus und den Angeboten für ältere Menschen.
2.1 Kooperationsförderung<br />
Handlungsnotwendigkeiten<br />
43 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Auf Grund des Strukturwandels in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> und dem dadurch<br />
steigenden Wettbewerbs- und Kostendruck ist die Bildung effizienterer, wettbewerbsfähigerer<br />
und damit i.d.R. größerer Einheiten unerlässlich. Insbesondere <strong>im</strong><br />
Kernbereich der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>, d.h. in der ambulanten und stationären<br />
Gesundheitsversorgung, wird sich die bisherige teils kleinteilige Struktur von Akteuren<br />
nicht aufrecht erhalten lassen.<br />
Darüber hinaus macht die zunehmende Innovations- und Qualifikationsorientierung<br />
sowie der Bedeutungsgewinn von Wissen für wirtschaftliche Aktivitäten die<br />
verstärkte Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure notwendig. Gerade in einer<br />
so komplexen und innovationsintensiven Branche wie der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
ist für die Entwicklung neuer Angebote die Einbeziehung externer Technologien<br />
und externen Wissens unverzichtbar. Kooperationen sind unabdingbar, um - z.B.<br />
mit Hilfe von Technologietransfer - innovative, wettbewerbsfähige Produkte und<br />
Dienstleistungen entwickeln und auf den Markt bringen zu können.<br />
Trotz einer Reihe sehr positiver Kooperationsansätze laufen viele Aktivitäten in<br />
der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> - z.B. bei der Schaffung überregional<br />
wahrnehmbarer Angebote <strong>im</strong> Gesundheitstourismus - unabgest<strong>im</strong>mt nebeneinander<br />
her. Häufig lassen sich aber nur in Kooperation mehrerer Akteure<br />
langfristig wettbewerbsfähige Angebote entwickeln und vermarkten. Insbesondere<br />
die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Bereichen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
ist noch verbesserungsbedürftig. Aber auch innerhalb der Bereiche der<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>, d.h. zwischen gleichartigen und ähnlichen Unternehmen<br />
und Einrichtungen, werden die Kooperationspotenziale noch nicht ausgeschöpft<br />
(z.B. bei Ärztenetzen). Dieses nur der fehlenden Kooperationsbereitschaft der<br />
Akteure zuzuschreiben, greift zu kurz. Ein nicht zu vernachlässigender Grund für<br />
mangelnde Kooperation ist, dass unzureichende Kenntnisse über potenzielle<br />
Partner sowie deren Angebote und Kompetenzen bestehen. Außerdem sind sich<br />
die Akteure des (betriebswirtschaftlichen) Nutzens von Kooperationen häufig nicht<br />
bewusst.<br />
Ein besonderes Feld <strong>im</strong> Rahmen der Kooperationsförderung ist die integrierte<br />
Versorgung <strong>im</strong> Gesundheitswesen 56 , d.h. die „verschiedene Leistungssektoren<br />
übergreifende Versorgung der Versicherten“ 57 . Die Vorteile der integrierten Versorgung<br />
sind insbesondere:<br />
56 Die integrierte Versorgung findet <strong>im</strong> Wesentlichen in drei Formen statt (Bruckenberger, Ernst,<br />
Integrierte oder intrigante Versorgung?, in: Krankenhaus-Umschau, Sonderheft 12 / 2000):<br />
- mindestens zwei bestehende Leistungserbringer (z.B. Akutkrankenhaus und Reha-<br />
Einrichtung) bieten gemeinsam eine sektorenübergreifende Gesundheitsleistung an,<br />
- ein bestehender Leistungserbringer bietet zusätzlich zu seinem originären Angebot Leistungen<br />
aus einem anderen Sektor an (z.B. Reha-Leistungen in einem Akutkrankenhaus),<br />
- kapitalkräftige externe oder neue Anbieter etablieren sich als integrierte Dienstleister „rund<br />
um das Thema Gesundheit“ auf regionalen Märkten.<br />
57 § 140a, Sozialgesetzbuch - Fünftes Buch (V) - Gesetzliche Krankenversicherung<br />
Bildung effizienterer,<br />
wettbewerbsfähigerer und<br />
damit i.d.R. größerer Einheiten<br />
unerlässlich<br />
Zunehmende InnovationsundQualifikationsorientierung<br />
erfordert verstärkte<br />
Zusammenarbeit<br />
Noch zu viele unabgest<strong>im</strong>mte<br />
Aktivitäten in der<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Vorteile der integrierten<br />
Versorgung <strong>im</strong> Gesundheitswesen
Hemmnisse durch Eigeninitiative<br />
der Leistungserbringer<br />
zu überwinden<br />
Ergebnisse der Expertengespräche<br />
44 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
- die Versorgung der Patienten „aus einer Hand“, d.h. der Patient hat es nicht mit<br />
mehreren völlig unabhängig voneinander arbeitenden Einrichtungen und ihren<br />
Mitarbeitern zu tun, sondern kann aufeinander abgest<strong>im</strong>mte Therapien in Anspruch<br />
nehmen,<br />
- die Senkung von Kosten u.a. durch die Vermeidung von Mehrfachuntersuchungen,<br />
eine effizientere Übergabe der Patienten an den Schnittstellen zwischen<br />
verschiedenen Leistungserbringern und die Senkung des Verwaltungsaufwandes.<br />
Allgemein wird die integrierte Versorgung auf Grund ihrer besseren Versorgungsqualität<br />
für die Patienten und der Kostenvorteile als zukunftsorientiert angesehen.<br />
Die traditionell scharfen Grenzen zwischen den Leistungssektoren, die Beteiligung<br />
verschiedener Kostenträger (gesetzliche Krankenversicherung, Rentenversicherung,<br />
Berufsgenossenschaften etc.) und die bislang eher weichen gesetzlichen<br />
Vorgaben hemmen jedoch ihre Weiterentwicklung. Zahlreiche positive Beispiele<br />
zeigen aber, dass bei entsprechender Eigeninitiative die integrierte Versorgung<br />
durch verschiedene Leistungserbringer durchaus möglich ist. Auf Grund des Kostendrucks<br />
dürften v.a. ambulante und teilstationäre Modelle (z.B. in der Rehabilitation)<br />
langfristig an Bedeutung gewinnen.<br />
Die Expertengespräche haben gezeigt, dass<br />
- bereits eine Vielzahl von einzelnen sehr positiven Kooperationsansätzen bestehen,<br />
- sich die Erkenntnis der wachsenden Notwendigkeit von Kooperation aber noch<br />
nicht überall durchgesetzt hat bzw. der wirtschaftliche Druck zum Handeln womöglich<br />
noch nicht groß genug ist,<br />
- es unter den Akteuren der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
noch zu viele Einzelkämpfer gibt und angestrebte Kooperationen oftmals Lippenbekenntnisse<br />
bleiben,<br />
- Kooperationen meistens einzelfallbezogen sind und insgesamt noch zu wenig<br />
strategische Zusammenarbeit stattfindet,<br />
- Kooperationen überwiegend horizontal, d.h. zwischen gleichartigen oder ähnlichen<br />
Einrichtungen stattfinden, es aber Defizite insbesondere bei vertikalen<br />
Kooperationen (z.B. zwischen Zulieferunternehmen und der Gesundheitsversorgung)<br />
gibt,<br />
- es häufig keine Kenntnisse über die Kompetenzen anderer Akteure in den<br />
jeweils anderen Bereichen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> gibt,<br />
- die Konkurrenz bzw. das fehlende Vertrauensverhältnis zwischen Akteuren<br />
Kooperationen häufig schon <strong>im</strong> Ansatz verhindern,<br />
- die Relevanz der Region als Ebene für Kooperationen sehr unterschiedlich von<br />
den Unternehmen beurteilt wird,<br />
- Unternehmen be<strong>im</strong> Technologietransfer meist nur fallweise aktiv werden und<br />
nur wenige regelmäßigen strategischen Kontakt zu Technologietransferstellen<br />
pflegen,<br />
- der Kooperationsbedarf be<strong>im</strong> Technologietransfer sich nicht auf die gesundheitsbezogenen<br />
Fachdisziplinen <strong>im</strong> engeren Sinne (Medizintechnik, Pharma-
45 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
zie) beschränkt, sondern in erster Linie eine Vielzahl weiterer Technologiebereiche<br />
umfasst (Maschinenbau, Verpackungstechnik, Verfahrenstechnik, IuK<br />
etc.).<br />
Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen<br />
Um die Position der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> <strong>im</strong> überregionalen<br />
Wettbewerb zu stärken, sollten vorrangig die regionalen Akteursbeziehungen,<br />
d.h. <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> und seinem Umfeld, <strong>im</strong> Zentrum der Bemühungen stehen.<br />
Da es aber auf einzelnen Feldern womöglich keine Kooperationspartner mit<br />
den erforderlichen Kompetenzen in der Region gibt, sind ggf. auch überregional<br />
Kontakte zu knüpfen. Vorrangig geht es bei der Kooperationsförderung für die<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> darum,<br />
- Synergieeffekte auszuschöpfen und die vorhandenen Ressourcen durch die<br />
Förderung von Kooperationen zwischen den Akteuren effizient zu nutzen,<br />
- durch Integration verschiedener Angebote und Anbieter neue gemeinsame<br />
Angebote zu schaffen,<br />
- die regionalen Austauschprozesse zu verbessern (Informations- und Erfahrungsaustausch)<br />
sowie<br />
- das Kennen lernen und Vertrauen zwischen den Akteuren zu fördern.<br />
Die wichtigsten Kooperationsformen sind:<br />
- Kooperationen gleichartiger Akteure zur Bündelung der Kompetenzen und<br />
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit (z.B. Kooperation von Krankenhäusern,<br />
Ärztenetze),<br />
- Kooperationen zur Förderung des Technologietransfers (zwischen Unternehmen<br />
einerseits und z.B. anderen Unternehmen, Hochschulen, Einrichtungen<br />
der Gesundheitsversorgung andererseits),<br />
- Kooperationen entlang der Versorgungskette mit dem Ziel der integrierten Versorgung<br />
(z.B. zwischen Akut-Krankenhaus, Reha-Klinik und Pflegehe<strong>im</strong>),<br />
- Kooperationen zur Schaffung neuer Angebote wie IGeL (insbesondere zwischen<br />
Leistungserbringern in der Gesundheitsversorgung) sowie<br />
- Vermarktungskooperationen (z.B. zwischen dem Tourismusverband <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Land (TOL), den Kurorten sowie IGeL-Anbietern).<br />
Als Maßnahmen zur Kooperationsförderung werden <strong>im</strong> Einzelnen vorgeschlagen:<br />
� Aufbau eines Netzwerkes „<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“ zur regionalen Kooperationsförderung<br />
Das Netzwerk „<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>“ soll das Fundament bzw. die Klammer<br />
für alle Kooperationen <strong>im</strong> Rahmen der Brancheninitiative bilden. Entscheidender<br />
Knotenpunkt und damit Koordinierungsstelle des Netzwerkes ist das zu<br />
etablierende Management der Brancheninitiative (vgl. Abschnitt III-3, Konsequenzen<br />
für die Brancheninitiative). Das be<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> angesiedelte<br />
Management der Brancheninitiative setzt die entscheidenden Impulse<br />
zum Aufbau und zur Stärkung des Netzwerkes.<br />
Vorrangig regionale Akteursbeziehungen<br />
fördern<br />
Wichtigste Kooperationsformen<br />
Netzwerk als Klammer für<br />
alle Kooperationen <strong>im</strong><br />
Rahmen der Brancheninitiative
Themenspezifische Arbeitskreise<br />
als Elemente<br />
des Netzwerkes<br />
Aufgaben der themenspezifischen<br />
Arbeitskreise<br />
Innovationsfähigkeit als<br />
Determinante der Wettbewerbsfähigkeit<br />
von<br />
Betrieben und Regionen<br />
Technologie- und Wissenstransfer<br />
nicht auf<br />
Medizintechnik und<br />
-dienstleister <strong>im</strong> engeren<br />
Sinne beschränken<br />
Medizinprodukte und<br />
-dienstleistungen als<br />
Chance auch für branchenfremde<br />
Unternehmen<br />
46 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Die Expertengespräche haben gezeigt, dass sich ein effizientes und schlagkräftiges<br />
Netzwerk nicht in Form einer (einzigen), fest institutionalisierten<br />
Gruppe von Akteuren aus der gesamten <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> organisieren<br />
lässt. Vielmehr soll das Netzwerk aus verschiedenen themenspezifischen Arbeitskreisen<br />
(z.B. Arbeitskreis „Etablierung von Ärztenetzen“, Arbeitskreis<br />
„Entwicklungskooperationen zwischen Medizintechnikherstellern und -anwendern“,<br />
Arbeitskreis „Entwicklung des Gesundheitstourismus“) bestehen, in denen<br />
Akteure mit ähnlichen bzw. sich überschneidenden Interessen zusammenarbeiten.<br />
Das vom Management der Brancheninitiative koordinierte Netzwerk<br />
bildet hierzu ein Dach und gewährleistet die Verknüpfung und die Kommunikation<br />
zwischen den Arbeitskreisen.<br />
Im Einzelnen dienen die themenspezifischen Arbeitskreise<br />
- dem Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Akteuren,<br />
- dem Aufgreifen und der Umsetzung der Handlungsempfehlungen,<br />
- der Organisation und Durchführung von themenspezifischen Veranstaltungen<br />
/ Kongressen / Vorträgen.<br />
Darüber hinaus sind einige der nachfolgend empfohlenen Maßnahmen (z.B.<br />
Branchenverzeichnis, Öffentlichkeitsarbeit für die Brancheninitiative, Veranstaltung<br />
regelmäßiger regionaler Foren zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>) unverzichtbare<br />
Bestandteile des Netzwerkes.<br />
� Innovationsförderung und Technologietransfer<br />
Die Innovationsfähigkeit als Motor des wirtschaftlichen Strukturwandels wird für<br />
die Wettbewerbsfähigkeit von Betrieben und Regionen weiter an Bedeutung<br />
gewinnen. Neben der technologischen Leistungsfähigkeit der Betriebe spielen<br />
dabei die Kompetenz zur organisatorischen Umsetzung von Innovationen sowie<br />
die Bereitschaft zur Kooperation mit Technologietransfereinrichtungen bzw.<br />
mit anderen Betrieben eine wichtige Rolle. Die Fähigkeit der Betriebe, neue<br />
Produkte, Produktionsverfahren und Dienstleistungen zu entwickeln und marktreif<br />
anzubieten, hängt auch wesentlich von der Einbettung der Betriebe in ein<br />
innovatives Umfeld ab, das Wissenstransfer und Kooperation begünstigt.<br />
Die Förderung von Innovationen und der Technologie- und Wissenstransfer<br />
sind grundsätzlich branchen- und technologieübergreifende Felder. Die Vielzahl<br />
der von den Zulieferern der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> verwendeten Technologien<br />
aus unterschiedlichsten Fachdisziplinen macht es erforderlich, dass sich<br />
entsprechende Initiativen nicht nur auf Medizintechnikhersteller und Medizindienstleister<br />
<strong>im</strong> engeren Sinne beschränken dürfen. Erforderlich ist vielmehr:<br />
- die Herstellung von Medizinprodukten sowie weiteren Erzeugnissen und<br />
Dienstleistungen für die Wachstumsbranche <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> auch<br />
bei solchen Betrieben anzuregen, die hierzu vom Know-how her in der Lage<br />
wären (z.B. Kunststoffverarbeitung, Automobilzulieferer, Spezialmaschinenbau,<br />
IuK, Unternehmensberatungen), bislang aber für andere Branchen zuliefern<br />
58 sowie<br />
58 Siehe auch ähnliche Initiative <strong>im</strong> Rahmen von „<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in der Märkischen Region<br />
- Potenziale und Perspektiven“.
47 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
- die Unternehmen <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> (v.a. KMU) kontinuierlich für die<br />
Kooperation mit Hochschulen und insbesondere für die Inanspruchnahme<br />
von Technologietransferdienstleistungen zu motivieren,<br />
- den Unternehmen kontinuierlich Informationen zu den Technologie- und<br />
Beratungskompetenzen 59 von (ggf. auch überregionalen) Hochschulen,<br />
Forschungseinrichtungen und Technologietransfereinrichtungen bereitzustellen,<br />
- Entwicklungskooperationen zwischen Herstellern und Abnehmern (Krankenhäuser,<br />
Ärzte, Pflegeeinrichtungen etc.) mit Hilfe einer Plattform zu fördern,<br />
die Angebot und Nachfrage von Produkten und Dienstleistungen der<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> zusammenbringt.<br />
� Aufbau eines qualifizierten Branchenverzeichnisses<br />
Das Branchenverzeichnis soll die zentrale Informationsgrundlage für die Suche<br />
nach Kooperationspartnern in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> bilden. Über den Aufbau<br />
des Branchenverzeichnisses hinaus ist die laufende Pflege und Kommunikation<br />
desselben unverzichtbar. Für das Branchenverzeichnis muss eine Internetplattform<br />
60 geschaffen werden, auf der neben den Grunddaten aller regionalen<br />
Akteure der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> auch weitere Informationen wie Produkte<br />
und Dienstleistungen, besondere Kompetenzen, Ausschreibungen, Kooperationsbedarfe<br />
usw. vermerkt werden können.<br />
Im Rahmen des vorliegenden Konzeptes sind eine Vielzahl von Informationen<br />
gesammelt worden, die als Grundlage für den Aufbau des Branchenverzeichnisses<br />
dienen können. Unvollständig sind bislang aber Informationen zu Unternehmen,<br />
die zwar in bedeutendem Umfang der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> zuliefern,<br />
jedoch nicht selbst zu dieser Branche gehören (z.B. Maschinenbauer,<br />
Caterer, Nahrungsmittelhersteller, IuK-Dienstleister, Unternehmensberater).<br />
Um auch diese Unternehmen zu identifizieren, sollte mit Hilfe der umfassenden<br />
Betriebsdatenbank der WIGOS eine Befragung durchgeführt werden. In einem<br />
weiteren Schritt gilt es solche Unternehmen herauszufinden, die sich künftig<br />
neu als Zulieferer für den Wachstumsmarkt der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> etablieren<br />
könnten. In Bereichen, in denen die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong> über keine Akteure und Angebote verfügt, müssen auswärtige Kooperationspartner<br />
- vorzugsweise aus dem regionalen Umfeld - für das Branchenverzeichnis<br />
gewonnen werden.<br />
� Öffentlichkeitsarbeit für die Brancheninitiative<br />
Das Branchenverzeichnis erfordert begleitende Maßnahmen, die die Akteure<br />
der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> zur Teilnahme und zur aktiven<br />
Nutzung der Plattform motivieren. Als Kick-off der Brancheninitiative „<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>“, zur nachhaltigen Motivation der<br />
Akteure und zur allgemeinen Unterstützung der Brancheninitiative wird empfohlen,<br />
59 z.B. Zulassungsverfahren, Marktgegebenheiten / -besonderheiten, Vertriebswege. Die FH<br />
Münster (Standort Steinfurt, Fachbereich Physikalische Technik) verfügt beispielsweise über<br />
Spezialkenntnisse zur Zulassung von Medizinprodukten nach Medizinproduktegesetz (MPG).<br />
60 siehe z.B. bestehende IuK-Internetplattform der WIGOS unter http://www.search-it.info bzw.<br />
http://iuk.wigos.de<br />
Kontinuierliche Kooperationen<br />
mit Hochschulen<br />
und ...<br />
... Bereitstellung von Informationen<br />
zu Technologie-<br />
und Beratungskompetenzen<br />
Förderung von Entwicklungskooperationenzwischen<br />
Herstellern und<br />
Abnehmern<br />
Branchenverzeichnis als<br />
Informationsgrundlage für<br />
die Suche nach Kooperationspartnern<br />
Identifikation weiterer<br />
potenzieller Kooperationspartner<br />
durch Unternehmensbefragung<br />
Begleitende Maßnahmen<br />
zur Motivation der regionalen<br />
Akteure ...
... regelmäßiger Infobrief<br />
... Medienpartnerschaft<br />
mit regionaler Tageszeitung<br />
Regionales Forum:<br />
- Kontakte knüpfen<br />
- Informationsaustausch<br />
- Vorträge + Diskussionen<br />
Schlanke und kostengünstige<br />
Organisation<br />
Ärztenetze als zukunftsorientierte<br />
Kooperationen<br />
in der ambulanten Gesundheitsversorgung<br />
Voraussetzungen für den<br />
Erfolg eines Ärztenetzes<br />
48 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
- einen regelmäßigen Infobrief (Inhalt: v.a. Aktivitäten der Brancheninitiative)<br />
herauszugeben und an alle Akteure (insbesondere Entscheider) in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
zu versenden,<br />
- eine Medienpartnerschaft mit einer regionalen Tageszeitung anzustreben,<br />
in deren Rahmen regelmäßig über aktuelle Entwicklungen in der regionalen<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> und insbesondere über die Aktivitäten der Brancheninitiative<br />
berichtet wird.<br />
� Veranstaltung regelmäßiger regionaler Foren zur <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Etwas aufwändiger als eine Zeitungsbeilage ist die (z.B. jährliche) Veranstaltung<br />
eines regionalen Forums der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>. Bestandteile eines<br />
solchen Forums sind Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen sowie die Präsentation<br />
von regionalen Akteuren der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>. Das Forum böte<br />
die Möglichkeit, verschiedene Akteure der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong> miteinander bekannt zu machen und Kooperationen anzustoßen.<br />
Es sollten auch branchenfremde Unternehmen (z.B. Maschinenbauer, Nahrungsmittelhersteller,<br />
IuK-Dienstleister, Unternehmensberater) einbezogen<br />
werden, die mit Hilfe der Unternehmensbefragung <strong>im</strong> Rahmen des Branchenverzeichnisses<br />
als potenzielle Zulieferer und Dienstleister der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
identifiziert worden sind.<br />
Ein solches Forum müsste möglichst schlank und kostengünstig veranstaltet<br />
werden, um teilnahmeinteressierte Unternehmen und Einrichtungen nicht durch<br />
einen zu hohen finanziellen und organisatorischen Aufwand abzuschrecken.<br />
� Etablierung von Ärztenetzen und Gesundheitszentren<br />
Ärztenetze sind eine zukunftsorientierte Form der Kooperation in der ambulanten<br />
Gesundheitsversorgung. Vorteile hat ein Ärztenetz sowohl für die Patienten<br />
(z.B. bessere Abst<strong>im</strong>mung der Versorgung, erleichterte Terminvereinbarung<br />
bei Überweisungen) als auch für die beteiligten Ärzte (z.B. größere Honorarsicherheit,<br />
Vermeidung von Honorarverlust durch Mehrfachuntersuchungen,<br />
Informations- und Erfahrungsaustausch unter den Ärzten). Im Rahmen des<br />
sich verschärfenden Wettbewerbs in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> stärkt ein Ärztenetz<br />
die Position der beteiligten Ärzte.<br />
Trotz eines in der Vergangenheit gescheiterten Ansatzes <strong>im</strong> südlichen Kreisgebiet<br />
wird die Bildung von - räumlich stärker begrenzten, überschaubaren -<br />
Ärztenetzen <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> empfohlen. Funktionierende Ärztenetze<br />
in anderen Regionen (z.B. Bünde, Kreis Herford) zeigen, dass die Umsetzung<br />
unter best<strong>im</strong>mten Bedingungen sehr wohl möglich ist. Voraussetzungen für<br />
den Erfolg eines Ärztenetzes sind insbesondere:<br />
- Kooperations- und Kompromissbereitschaft der Ärzte,<br />
- stringentes, betriebswirtschaftlich orientiertes Management,<br />
- Führungspersönlichkeit als Kopf des Ärztenetzes,<br />
- Schaffung klarer, verbindlicher Rahmenbedingungen (z.B. Bezahlung der<br />
Leitung des Netzes, standardisierte Verfahren),<br />
- auf 50 bis 70 Ärzte beschränkter Teilnehmerkreis 61 ,<br />
61 Diese „Idealgröße“ haben betriebswirtschaftliche Untersuchungen ergeben. Größere Netze<br />
werden meist durch ihre mangelnde Steuerbarkeit gelähmt.
- Beschränkung der Kooperation zunächst auf Ärzte 62 .<br />
49 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Im Rahmen des Ärztenetzes sollten best<strong>im</strong>mte Funktionen (z.B. IGeL, Notdienst,<br />
Anlaufpraxis, Patientenseminare) gemeinschaftlich ggf. mit eigenen<br />
Räumlichkeiten angeboten werden. Andernorts hat sich der Aufbau eines Gesundheitszentrums<br />
zur Integration von Gemeinschaftsfunktionen bewährt.<br />
� Integration der Gesundheitsversorgung<br />
Auf Grund der Synergiepotenziale für die Leistungserbringer und der Qualitätspotenziale<br />
für die Patienten muss die integrierte Versorgung <strong>im</strong> ganzen <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong> zügig und eigenverantwortlich weiter vorangetrieben werden.<br />
Das Warten auf verbindliche gesetzliche Vorgaben verschenkt diese Potenziale.<br />
Vor dem Hintergrund des sich langfristig abzeichnenden Bedeutungsgewinns<br />
der integrierten Versorgung und des zunehmenden Wettbewerbs der<br />
Leistungserbringer müssen die regionalen Akteure eine Vorreiterrolle übernehmen,<br />
d.h. mit zukunftsorientierten Angeboten den eigenen regionalen Gesundheitsmarkt<br />
besetzen oder zumindest aber mit entsprechenden Konzepten<br />
in den Startlöchern stehen.<br />
Um die Realisierungschancen zu erhöhen, sollten Ansätze zur Integration der<br />
Gesundheitsversorgung nicht verkompliziert werden. Zunächst sollte mit „einfacher“<br />
integrierter Versorgung von Einrichtungen zwischen zwei Sektoren<br />
(z.B. Akut- und Reha-Krankenhaus) begonnen werden. So könnte z.B. bereits<br />
nach wenigen Tagen Krankenhausaufenthalt zur Abst<strong>im</strong>mung des weiteren<br />
Vorgehens eine Gemeinschaftsvisite von Ärzten eines Akut-Krankenhauses<br />
und einer Reha-Klinik durchgeführt werden. Ein sehr gutes Beispiel für integrierte<br />
Versorgung ist das Herzzentrum <strong>Osnabrück</strong>-Bad Rothenfelde.<br />
Auf Grund des Kostendrucks wird die (i.d.R. günstigere) ambulante Rehabilitation<br />
an Bedeutung gewinnen. Hierbei wohnt der Patient zu Hause und n<strong>im</strong>mt<br />
tagsüber in einer ambulanten Einrichtung an Reha-Maßnahmen teil.<br />
� Initiierung bzw. Förderung spezifischer Kooperationsformen<br />
Darüber hinaus haben sich <strong>im</strong> Verlauf der Expertengespräche weitere, teils<br />
sehr spezifische Kooperationsbedarfe heraus kristallisiert:<br />
- Kooperationen (bzw. Zusammenschlüsse) von Krankenhäusern, um die<br />
Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, die künftig zu erwartenden Bettenreduzierungen<br />
aufzufangen und die Vorgaben zu Mindestmengen bei planbaren<br />
Gesundheitsleistungen zu erfüllen,<br />
- Kooperation von Leistungserbringern der Gesundheitsversorgung bei teuren<br />
Spezialabteilungen bzw. –geräten,<br />
- gemeinsame Nutzung von Spezialmaschinen bei Zahntechnikbetrieben und<br />
Medizinprodukteherstellern,<br />
- gemeinsamer Fuhrpark bzw. Fahrdienst von Zahntechnikbetrieben und<br />
ambulanten Pflegeeinrichtungen,<br />
- gemeinsamer Fahrdienst von Reha-Kliniken (z.B. Abholen der Patienten<br />
vom Bahnhof).<br />
62 Weitere Kooperationspartner (Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser etc.) sollten erst später<br />
einbezogen werden, wenn sich das Ärztenetz gefestigt hat.<br />
Gesundheitszentrums zur<br />
Integration von Gemeinschaftsfunktionen<br />
Warten auf gesetzliche<br />
Vorgaben verschenkt<br />
Potenziale der integrierten<br />
Versorgung<br />
Einfache Ansätze der<br />
integrierten Versorgung<br />
haben bessere Realisierungschancen<br />
Spezifische Kooperationsbedarfe<br />
...<br />
... Kooperationen von<br />
Krankenhäusern<br />
... Kooperationen bei teuren<br />
Spezialabteilungen<br />
... gemeinsame Nutzung<br />
von Spezialmaschinen<br />
... gemeinsamer Fuhrpark<br />
... gemeinsamer Patientenabholdienst
Besonders hohe Qualitätsansprüche<br />
der Gesundheitstouristen<br />
Gesundheitstourismus<br />
insbesondere auch als<br />
Kurz- und Wochenendaufenthalt<br />
2.2 Entwicklung des Gesundheitstourismus<br />
Gesundheitstourismus als<br />
Trend mit überdurchschnittlichemWachstumspotenzial<br />
Verschärfter überregionaler<br />
Wettbewerb um<br />
Gesundheitstouristen ...<br />
Handlungsnotwendigkeiten<br />
50 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Eine eindeutige Definition für Gesundheitstourismus liegt nicht vor. Im Wesentlichen<br />
zählen hierzu schwer gegeneinander abgrenzbare Kategorien wie Fitness-,<br />
Wellness-, Gesundheits- und Kurtourismus 63 . Gesundheitstouristen verfolgen<br />
pr<strong>im</strong>är das Ziel, den eigenen Gesundheitszustand überprüfen zu lassen sowie das<br />
eigene körperliche, seelische und geistige Wohlbefinden zu verbessern. Experten<br />
betonen <strong>im</strong>mer wieder, dass die besonderen Ansprüche der Gesundheitstouristen<br />
von den Anbietern ein hohes Maß an Service-, Zielgruppen- und Wohlfühlorientierung<br />
sowie ein auf selbstzahlende Kunden geschultes Personal 64 erfordern. Neben<br />
den eigentlichen gesundheitstouristischen Kernleistungen sind gehobene<br />
Möglichkeiten der Freizeitgestaltung (Gastronomie, Einzelhandel, kulturelle<br />
Events, Sportmöglichkeiten, landschaftliches Umfeld etc.) eine wichtige Voraussetzung<br />
für einen wettbewerbsfähigen Standort des Gesundheitstourismus.<br />
Zielgruppen des Gesundheitstourismus sind in erster Linie Frauen, junge aktive<br />
Trendsetter, beruflich stark engagierte Männer mittleren Alters und „jung gebliebene“<br />
Senioren („Silver Consumers“) 65 . Die einzelnen Angebote <strong>im</strong> Gesundheitstourismus<br />
überschneiden sich mit den Angeboten <strong>im</strong> Rahmen der individuellen<br />
Gesundheitsleistungen (IGeL) und können gut <strong>im</strong> Rahmen von Kurz- und Wochenendaufenthalten<br />
sowie Tagesausflügen in Anspruch genommen werden.<br />
Gesundheitstourismus gilt innerhalb der Touristik als ein wichtiger Trend mit überdurchschnittlichem<br />
Wachstumspotenzial. Der Marktanteil des Gesundheitstourismus<br />
an allen von Deutschen durchgeführten Urlaubsreisen liegt bei rund 3,5 % 66 .<br />
Während bei den Urlaubsreisen insgesamt der Urlaub innerhalb Deutschlands nur<br />
einen Marktanteil von unter einem Drittel hat, beträgt der Anteil be<strong>im</strong> Gesundheitstourismus<br />
deutlich über 50 %. Wichtigste Destination innerhalb Deutschlands<br />
ist Bayern mit großem Abstand vor Schleswig-Holstein und Niedersachsen.<br />
Die allgemeine Erkenntnis über die Wachstumspotenziale des Gesundheitstourismus<br />
hat selbstverständlich den überregionalen Wettbewerb um Gesundheitstouristen<br />
deutlich verschärft. Viele Anbieter und Regionen sind schon heute gut<br />
positioniert bzw. streben aktuell an, ihre Wettbewerbsposition zu verbessern. Erfolg<br />
haben nur solche Angebote, die sich in hohem Maße auf die Service- und<br />
Wohlfühlanforderungen der Gesundheitstouristen ausrichten 67 . Eine realistische<br />
Definition der Zielgruppen und realistische Einschätzung der Marktpotenziale sind<br />
vor diesem Hintergrund für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> unerlässlich.<br />
63 Danielsson, Johanna, Martin Lohmann (Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V.,<br />
F.U.R) (2002), Gesundheitsreisen, Wellness, Fitness und Kur, Kiel.<br />
64 siehe auch Handlungsfeld „Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal“<br />
65 Vortrag von Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack auf dem 10. Tourismustag Niedersachsen am<br />
25. April 2003 in Oldenburg<br />
66 2001, Quelle: Reiseanalyse 2002, in: Danielsson, Johanna, Martin Lohmann (Forschungsgemeinschaft<br />
Urlaub und Reisen e.V., F.U.R) (2002), Gesundheitsreisen, Wellness, Fitness und<br />
Kur, Kiel.<br />
67 Danielsson, Johanna, Martin Lohmann (Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V.,<br />
F.U.R) (2002), Gesundheitsreisen, Wellness, Fitness und Kur, Kiel.
51 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> ist in dieser Hinsicht bislang schwach positioniert. In<br />
den speziell für Gesundheitstourismus aufgelegten Prospekten der großen Reiseveranstalter<br />
ist die Region nicht vertreten. Auch sind die Beherbergungszahlen mit<br />
900.000 Übernachtungen außerhalb von Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen<br />
- davon 300.000 in den Kurorten - <strong>im</strong> überregionalen Vergleich relativ niedrig.<br />
Ein wesentliches Manko des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> es ist sicherlich, dass dieser<br />
<strong>im</strong> Gesundheitstourismus keine für die überregionale Vermarktung bedeutsame<br />
Profilierung besitzt. Wichtigster Standortfaktor für Gesundheitstourismus <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong> sind die medizinischen Kompetenzen in den vier Kurorten. Allerdings<br />
sind die Kurorte mit ihrer Infrastruktur, ihren Angeboten und ihrem Ambiente<br />
bislang vornehmlich auf klassische Kurgäste ausgerichtet.<br />
Die Expertengespräche haben gezeigt, dass<br />
- offene Kuren kaum noch Bedeutung haben und der Anteil von Selbstzahlern in<br />
den Kurorten gering ist,<br />
- bei verschriebenen Kuren mit weiteren Leistungseinschränkungen der Kostenträger<br />
gerechnet werden muss,<br />
- bislang nur wenig koordinierte bzw. kooperative Angebote <strong>im</strong> Gesundheitstourismus<br />
bestehen,<br />
- das Angebot an hochwertiger Hotellerie in den Kurorten Defizite aufweist,<br />
- auch bei der übrigen für Gesundheitstourismus erforderlichen Infrastruktur (z.B.<br />
Gastronomie, Einzelhandel, Ortsbild) Qualitätsprobleme bestehen,<br />
- es in einigen Hotels bereits Ansätze <strong>im</strong> Gesundheitstourismus bzw. Wellnessbereich<br />
gibt,<br />
- die Gastronomie- und Hotelleriebetriebe <strong>im</strong> Hinblick auf anspruchsvolle Gesundheitstouristen<br />
noch zu wenig service- und kundenorientiert sind,<br />
- die bisherigen Zielgruppen der Kurorte aus einem eingeschränkten Einzugsbereich<br />
kommen (<strong>Osnabrück</strong>er Land, übriges westliches Niedersachsen, Münsterland,<br />
Ruhrgebiet) und ausländische Gäste kaum eine Rolle spielen,<br />
- die Gäste überwiegend „ältere“ Tagestouristen (ab 55 Jahre) und Reha-<br />
Patienten sind,<br />
- die Kooperation zwischen den vier Kurorten <strong>im</strong> „Heilbädergarten <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Land“ zwar grundsätzlich schon gut funktioniert, aber noch weiter intensiviert<br />
werden muss sowie<br />
- die Marketingaktivitäten der Kurorte und des Tourismusverbandes <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Land (TOL) noch zu wenig gebündelt sind und der Heilbädergarten als<br />
Marke der vier Kurorte nur unzureichend vermarktet wird.<br />
Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen<br />
Die Potenziale der künftigen Entwicklung des Gesundheitstourismus <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong> müssen realistisch eingeschätzt werden. Trotz des zu erwartenden<br />
Wachstums be<strong>im</strong> Gesundheitstourismus dürfte es für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
kaum möglich sein, sich gegen deutlich stärker profilierte Tourismusregionen an<br />
den Küsten sowie <strong>im</strong> Süden Deutschlands durchzusetzen. Andererseits verfügt<br />
... <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
bislang schwach positioniert<br />
Ergebnisse der Expertengespräche<br />
Potenziale für Gesundheitstourismus<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong> realistisch<br />
einschätzen
Insbesondere bestehende<br />
Zielgruppen (55+ und<br />
regionales Umfeld) stärker<br />
binden<br />
Aufbau neuer Geschäftsfelder<br />
und Erschließung<br />
neuer Märkte<br />
Orientierung der Angebote<br />
an den medizinischen<br />
Schwerpunkten Orthopädie<br />
und innere Medizin<br />
Stärkere Berücksichtigung<br />
weicher Standortfaktoren<br />
52 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
der <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> auf Grund seines bevölkerungsreichen Einzugsgebietes<br />
68 und seiner hervorragenden verkehrlichen Anbindung über gute Standortpotenziale<br />
für den Tagestourismus sowie den Kurz- und Wochenendurlaub.<br />
Im Wesentlichen wird es darum gehen, die bestehenden Zielgruppen (insbesondere<br />
Urlauber über 55 Jahre aus dem regionalen Umfeld in Nordrhein-Westfalen<br />
und dem westlichen Niedersachsen) stärker zu binden. Darüber hinaus wird aber<br />
auch künftig der Gesundheitstourismus nicht das alleinige Profilierungsmerkmal<br />
des Tourismus <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> sein. Der Gesundheitstourismus muss<br />
sich vielmehr in das touristische Gesamtprofil des <strong>Osnabrück</strong>er Landes einfügen.<br />
Als Maßnahmen zur Entwicklung des Gesundheitstourismus werden <strong>im</strong> Einzelnen<br />
vorgeschlagen:<br />
� Neuausrichtung der klassischen Kurangebote auf Gesundheitstouristen<br />
(neue Angebote auf Basis der medizinischen Kompetenzen) 69<br />
Auf Grund der zu erwartenden weiteren Leistungseinschränkungen der Sozialversicherungsträger<br />
sind die Angebote für den Gesundheitstourismus - sowohl<br />
für den Übernachtungs- als auch für den Tagestourismus - in den Kurorten<br />
künftig stärker auszubauen. Ziel ist es, neue Geschäftsfelder aufzubauen und<br />
neue Märkte zu erschließen, um insbesondere die zu erwartenden Rückgänge<br />
in den sozialversicherungsfinanzierten Bereichen durch die Mobilisierung privater<br />
Nachfrage zu kompensieren. Die bestehenden medizinischen Kompetenzen<br />
der Kliniken müssen dabei den Kern der Angebote bilden. Insofern sollte<br />
der Schwerpunkt be<strong>im</strong> Gesundheitstourismus auf dem Begriff „Gesundheit“ liegen.<br />
Notwendig ist eine Weiterentwicklung bzw. Neuausrichtung „klassischer“<br />
Kurangebote, die in einem gehobeneren Ambiente und nicht mehr unter der<br />
Überschrift „Kuraufenthalt“ an Gesundheitstouristen vermarktet werden. Wichtig<br />
ist zudem die Kombination mit weiteren Angeboten z.B. aus Sport und Kultur.<br />
Die Angebote für den Gesundheitstourismus sollten sich an den vorhandenen<br />
medizinischen Schwerpunkten Orthopädie sowie innere Medizin orientieren<br />
und durch weitere Angebotsformen aus dem Wellness- und Gesundheitsbereich<br />
ergänzt werden (siehe IGeL und Gesundheitsvorsorge). Die jeweiligen<br />
Kompetenzen der Kliniken und übrigen Anbieter müssen dabei gebündelt, d.h.<br />
zu gemeinsamen Angebotspaketen zusammengestellt werden.<br />
� Aufwertung der für Gesundheitstourismus erforderlichen Infrastruktur<br />
Voraussetzung für die Weiterentwicklung des Gesundheitstourismus ist, dass<br />
sowohl in den Kurorten als auch bei den Anbietern selbst die erforderliche Infrastruktur<br />
auf die Zielgruppe der Selbstzahler ausgerichtet wird. Gleiches gilt<br />
für Service- und Kundenorientierung des entsprechenden Personals. Angesichts<br />
der in den Expertengesprächen geäußerten Defizite bei Hotellerie, Gastronomie,<br />
Einzelhandel und Ortsbild sind qualitative Verbesserungen <strong>im</strong> Umfeld<br />
des Gesundheitstourismus unerlässlich 70 . Wichtig ist dabei auch eine stärkere<br />
Berücksichtigung weicher Standortfaktoren („Ambiente schaffen“).<br />
68 7 Mio. Einwohner in 2 Std.<br />
69 vgl. Wellness <strong>im</strong> Kurort - Positionspapier des Deutschen Heilbäderverbandes<br />
70 zu Einzelmaßnahmen und deren Relevanz siehe: Deutscher Tourismusverband e.V. (Hrsg.)<br />
(2002), Praxisleitfaden Wellness, Neue Fachreihe - Heft 27, Bonn.
53 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Da das Wohlfühlen und ein gewisser Luxus be<strong>im</strong> Gesundheitstourismus eine<br />
überdurchschnittliche Bedeutung haben, kommt den hochwertigen Hotels eine<br />
besondere Rolle zu. Empfohlen wird deshalb, 3-Sterne-Hotels in Kooperation<br />
mit den Kliniken und den übrigen Gesundheitsdienstleistern zu Anbietern rund<br />
um den Gesundheitstourismus aufzuwerten. Eine entsprechend hochwertige<br />
Infrastruktur in den Bereichen Gastronomie, Einzelhandel, Kultur etc. muss die<br />
Angebote der Gesundheitsdienstleister und Hotels ergänzen.<br />
Bei den Kliniken und den übrigen Gesundheitsdienstleistern dürfte eine Ausweitung<br />
der Selbstzahlerangebote für Gesundheitstouristen teilweise bauliche<br />
Veränderungen erforderlich machen. Es gilt, die Zielgruppen „Patienten“ und<br />
„Selbstzahler / Gesundheitstouristen“ gleichermaßen, aber nicht zusammen zu<br />
bedienen.<br />
� Marketinginitiative „Gesundheitstourismus”<br />
Eine Ausweitung der Angebote <strong>im</strong> Gesundheitstourismus und eine Aufwertung<br />
der Infrastruktur muss mit einem entsprechend intensivierten Marketing einhergehen.<br />
Hierfür ist eine intensivere Kooperation der vier Kurorte und des Tourismusverbandes<br />
<strong>Osnabrück</strong>er Land (TOL) notwendig. Ziel der Kooperation ist<br />
eine Bündelung der verschiedenen Angebote, damit eine ausreichende Angebotsbreite,<br />
d.h. die kritische Masse als Voraussetzung für eine intensivierte<br />
Vermarktung des Heilbädergartens, <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> erreicht werden<br />
kann. Anzustreben ist ein gemeinsamer Katalog für den Gesundheitstourismus<br />
mit einem gemeinsamen Gastgeberverzeichnis. Die Federführung der Marketinginitiative<br />
sollte der TOL übernehmen.<br />
Eine viel versprechende Zielgruppe des Marketings sind aufgrund der bisherigen<br />
Kundenstruktur zunächst gesundheitsbewusste Urlauber über 55 Jahre. Im<br />
Rahmen einer noch durchzuführenden Zielgruppenanalyse sind weitere Zielgruppen<br />
zu definieren. Schwerpunktmäßig sollte <strong>im</strong> regionalen Umfeld in Nordrhein-Westfalen<br />
und Niedersachsen-Bremen geworben werden. Damit werden<br />
pr<strong>im</strong>är Tages- und Kurzurlauber angesprochen. In das Marketing sollte das<br />
gute Image der bekannten Kurkliniken einbezogen werden.<br />
Zusätzlich muss sich die Marketinginitiative „Gesundheitstourismus” nach innen<br />
richten, d.h. auch die zahlreichen, sehr unterschiedlichen (potenziellen)<br />
Akteure des Gesundheitstourismus innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> ansprechen.<br />
Ziel ist es, diese Akteure für die verstärkte Bereitstellung von Angeboten<br />
<strong>im</strong> Gesundheitstourismus zu motivieren sowie über die verschiedenen<br />
touristischen Möglichkeiten und Kooperationspartner zu informieren.<br />
� Gemeinsames Kurortmanagement<br />
Im Zusammenhang mit Ausbau und Verknüpfung der Angebote für den Gesundheitstourismus<br />
sowie der gemeinsamen Marketinginitiative sollte eine Opt<strong>im</strong>ierung<br />
der vier Kurverwaltungen (z.B. Bildung eines gemeinsamen „Kurortmanagements<br />
Heilbädergarten <strong>Osnabrück</strong>er Land“) geprüft werden. Eine Beteiligung<br />
des TOL ist anzustreben. Mit dieser neuen Organisationsform können<br />
aber nur dann die angestrebten Synergieeffekte erzielt werden, wenn die vier<br />
Kurverwaltungen auch tatsächlich <strong>im</strong> gemeinsamen Kurortmanagement aufgehen<br />
und nicht zwischen Kurverwaltungen, Heilbädergarten und TOL eine weitere<br />
Ebene etabliert wird.<br />
Aufbau einer hochwertigen<br />
Infrastruktur für den<br />
Gesundheitstourismus<br />
Teilweise bauliche Veränderungen<br />
erforderlich<br />
Intensiviertes Marketing<br />
unter Federführung der<br />
TOL<br />
Zielgruppen:<br />
zunächst 55+ sowie Tages-<br />
und Kurzurlauber<br />
Marketinginitiative auch<br />
„nach innen“ richten:<br />
Motivation und Information<br />
der Anbieter<br />
Synergieeffekte durch<br />
Opt<strong>im</strong>ierung der vier<br />
Kurverwaltungen
Abst<strong>im</strong>mung der Angebote<br />
und der Infrastruktur<br />
der Kurorte<br />
54 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Neben der gemeinsamen Vermarktung geht es be<strong>im</strong> Kurortmanagement darum,<br />
vor dem Hintergrund der angespannten Kommunalfinanzen die Angebote<br />
und die Infrastruktur der Kurorte aufeinander abzust<strong>im</strong>men. Ziel muss eine verstärkte<br />
Arbeitsteilung sein, bei der nicht jede Gemeinde das gesamte Repertoire<br />
eines Kurortes anbieten muss. Hierfür müssen sicherlich beträchtliche politische<br />
Widerstände überwunden werden.<br />
2.3 Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal<br />
Wachsende Bedeutung<br />
der Qualifikation von Beschäftigten,<br />
zunehmende<br />
Wissensorientierung<br />
Erfordernis, über das<br />
originäre eigene Arbeitsfeld<br />
hinaus zu denken<br />
Ergebnisse der Expertengespräche<br />
Handlungsnotwendigkeiten<br />
Der Qualifikation der Beschäftigten kommt <strong>im</strong> Zuge der Intensivierung des interregionalen<br />
Wettbewerbs und der zunehmenden Wissensorientierung ökonomischer<br />
Aktivitäten eine <strong>im</strong>mer stärkere Bedeutung zu. Vor dem Hintergrund des beträchtlichen<br />
qualifikatorischen Strukturwandels werden die Entwicklungsperspektiven<br />
von Regionen in Zukunft noch entscheidender von der Mobilisierbarkeit qualifizierten<br />
Humankapitals und den regionalen Aus- und Weiterbildungsangeboten<br />
best<strong>im</strong>mt. Schon heute ist zu beobachten, dass es trotz hoher Arbeitslosigkeit in<br />
einzelnen Bereichen Engpässe bei der Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte gibt.<br />
Für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> gilt in besonderem Maße, dass alle hier Tätigen ihre<br />
Qualifikationen auf die aktuellen Entwicklungen und Erfordernisse ausrichten<br />
müssen. Dies ist auch eine besondere Herausforderung für die regionale Bildungspolitik.<br />
Zunehmend muss über das originäre eigene Arbeitsfeld hinaus gedacht<br />
werden, um z.B. <strong>im</strong> Hinblick auf die Übergabe von Patienten die Schnittstellen<br />
zwischen den verschiedenen Bereichen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> zu organisieren.<br />
Zu den besonderen Herausforderungen des qualifikatorischen Strukturwandels<br />
in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> zählen:<br />
- der medizinische Fortschritt, z.B. Innovationen in der Herstellung von Medizinprodukten<br />
und pharmazeutischen Erzeugnissen,<br />
- der wachsende Markt für Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), der Leistungserbringer<br />
zu Dienstleistern und Patienten zu Gesundheitskunden macht,<br />
- die zunehmende Bedeutung der integrierten Versorgung, d.h. die effizientere<br />
Übergabe von Patienten entlang der Versorgungskette von einem Leistungserbringer<br />
zum nächsten.<br />
Die Expertengespräche haben gezeigt, dass<br />
- es für die Krankenhäuser <strong>im</strong>mer schwieriger wird, Fachärzte zu rekrutieren,<br />
weil Ärzte zunehmend von der Gesundheitsversorgung in andere Arbeitsfelder<br />
abwandern (z.B. Versicherungen, Pharmazie, öffentliches Gesundheitswesen),<br />
- auch in Industrie und Handwerk der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> Engpässe bei spezialisierten<br />
Fachkräften bestehen (z.B. Maschinenbau, Elektrotechnik, Feinmechanik),<br />
- stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen teilweise Schwierigkeiten bei der<br />
Personalverfügbarkeit, insbesondere mit der Verfügbarkeit von spezialisierten<br />
Fachkräften (z.B. für Demenzerkrankungen) haben,
55 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
- die Krankenhäuser Probleme haben, hochkarätige leitende Ärzte in den <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong> und insbesondere an die peripher gelegenen Standorte zu<br />
bekommen,<br />
- die quantitative Verfügbarkeit von Personal für die meisten anderen Berufe in<br />
der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> zwar grundsätzlich gegeben ist, es aber teilweise<br />
Defizite bei der Qualifizierung der Beschäftigten gibt,<br />
- v.a. <strong>im</strong> nördlichen Kreisgebiet einzelne Potenziale zur Niederlassung von weiteren<br />
Fachärzten bestehen (z.B. Augenheilkunde, Frauenheilkunde, Dermatologie),<br />
- der Personalbedarf in den Einrichtungen und Unternehmen schwankt und es<br />
teilweise schwierig ist, ständig einen ausreichenden Umfang an Personal zur<br />
Verfügung zu haben,<br />
- es auf Grund des Strukturwandels und der Reformen in einigen Bereichen zu<br />
Personalabbau kommen wird (z.B. Krankenhäuser, Apotheken), während der<br />
Personalbedarf in anderen Bereich voraussichtlich steigen wird (z.B. Pflegeeinrichtungen,<br />
Arzne<strong>im</strong>ittelversandhandel, Selbstzahlerangebote),<br />
- die Arbeitsbelastung auf Grund des Reform- und Kostensenkungsdrucks steigt<br />
und das Image der Gesundheitsberufe z.T. Defizite aufweist,<br />
- der Wandel vom „Leistungserbringer“ zum „Dienstleister“, der u.a. durch die<br />
steigende Bedeutung von IGeL und den zunehmenden Wettbewerb unter den<br />
Einrichtungen erforderlich wird, von vielen in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> Tätigen<br />
noch nicht nachvollzogen wird,<br />
- bei der Aus- und Weiterbildung zunehmend die Kooperation verschiedener<br />
Einrichtungen und Unternehmen für notwendig erachtet und auch angestrebt<br />
wird.<br />
Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen<br />
Neben verschiedenen Einzelmaßnahmen ist die Kommunikation der Attraktivität<br />
des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> als Wohn-, Arbeits- und Freizeitstandort eine wichtige<br />
branchenübergreifende Strategie, um Fachkräfte und Führungspersonal anzuziehen<br />
bzw. in der Region zu halten. Dieser Ansatz wird v.a. vor dem Hintergrund<br />
des langfristig zu befürchtenden Engpasses bei hoch qualifizierten Arbeitskräften<br />
und dem daraus resultierenden Wettbewerb der Regionen an Bedeutung gewinnen.<br />
Besonderes Augenmerk gilt hierbei den ländlichen Teilräumen des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Osnabrück</strong>.<br />
Als Maßnahmen zur Sicherung der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal werden<br />
<strong>im</strong> Einzelnen vorgeschlagen:<br />
� Ausbau von Ausbildungskooperationen<br />
Die Krankenhäuser sollten ihre Kooperationen für eine qualitativ umfassende<br />
Facharztausbildung weiter ausbauen 71 . Einzelne Kooperationen sind bereits<br />
etabliert. Durch die Zusammenarbeit kann den angehenden Fachärzten ein<br />
71 Aus rechtlichen Gründen dürfen bislang <strong>im</strong>mer nur zwei verschiedene Krankenhäuser an der<br />
Ausbildung eines Facharztes beteiligt sein.<br />
Kommunikation der Attraktivität<br />
des <strong>Landkreis</strong>es<br />
als Wohn-, Arbeits- und<br />
Freizeitstandort<br />
Angebot eines breiten<br />
Ausbildungsspektrums<br />
für angehende Fachärzte
Vermittlung fachdisziplinübergreifenderKenntnisse<br />
und Fähigkeiten in der<br />
beruflichen Ausbildung<br />
Weiterbildung von Krankenpflegepersonal<br />
zu<br />
Arztassistenten<br />
Junge Menschen für eine<br />
Ausbildung zum Altenpfleger<br />
gewinnen<br />
Fortbildung zum<br />
„Dienstleister“ statt<br />
„Leistungserbringer“<br />
56 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
möglichst breites Spektrum an Kompetenzen in räumlicher Nähe zueinander<br />
vermittelt werden. Während der Ausbildung muss der Wohnort nicht gewechselt<br />
werden. Ziel ist, den ausgebildeten Facharzt auch anschließend <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong> zu halten.<br />
Auch in Industrie und Handwerk der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> sind die Kooperationen<br />
in der beruflichen Ausbildung auszubauen. Ansätze hierzu sind bereits<br />
vorhanden 72 . Da für die Herstellung von Medizinprodukten häufig eine Vielzahl<br />
von Technologien notwendig sind, sollten <strong>im</strong> Rahmen von Ausbildungskooperationen<br />
v.a. fachdisziplinübergreifende Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt<br />
werden. Ziel muss sein, die Verfügbarkeit von (spezialisierten) Fachkräften in<br />
der Region zu verbessern.<br />
� Entlastung der Krankenhausärzte von nicht zwingend ärztlichen Tätigkeiten<br />
Die Kooperation von Krankenhäusern in der Facharztausbildung wird alleine<br />
nicht ausreichen, um dem sich verschärfenden Fachärztemangel zu begegnen.<br />
Als weitere Maßnahme sollten die Ärzte in den Krankenhäusern effizienter eingesetzt,<br />
d.h. von nicht zwingend ärztlichen Tätigkeiten entlastet werden. Voraussetzung<br />
hierzu ist, dass Krankenpflegepersonal zu Arztassistenten oder<br />
Operationsassistenten 73 fortgebildet wird.<br />
� Imagekampagne für den Altenpflegeberuf<br />
Auf Grund des demographischen Wandels ist die Altenpflege ein Berufsfeld mit<br />
Zukunft. Im Widerspruch hierzu steht sein problematisches Image, das v.a.<br />
durch schwierige Arbeitsbedingungen gekennzeichnet ist. Angesichts des<br />
weiter steigenden Bedarfs an Altenpflegern ist eine Imagekampagne erforderlich,<br />
um junge Menschen für eine entsprechende Ausbildung zu gewinnen 74 .<br />
Parallel hierzu sollte die Ausbildung weiter verbessert werden, indem z.B. die<br />
Vermittlung bedeutsamer werdender Fachinhalte (z.B. zu Demenzerkrankungen<br />
75 ) ausgebaut wird.<br />
Es ist zu erwägen, die Imagekampagne auch auf andere Berufe der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
auszudehnen.<br />
� Ausbau der Fortbildungsangebote <strong>im</strong> Hinblick auf IGeL 76<br />
Die zunehmende Bedeutung von IGeL und der damit einhergehende Wandel<br />
vom „Patienten“ zum „Kunden“ bzw. vom „Leistungserbringer“ zum<br />
„Dienstleister“ erfordert ein Umdenken und ein verändertes Handeln der Akteure.<br />
Die Ärzte und das Personal sind überwiegend hierauf noch nicht eingestellt.<br />
Notwendig ist deshalb ein Ausbau spezialisierter Schulungen zu den rechtli-<br />
72 z.B. Fa. Reitel Feinwerktechnik (Zahntechnikgeräte) und Fa. Kesseböhmer<br />
73 In der Schüchtermann-Klinik in Bad Rothenfelde geschieht dies bereits.<br />
74 Im <strong>Osnabrück</strong>er Land gibt es bereits eine Arbeitsgruppe „Personalsituation in der Pflege“, in<br />
der Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>, Pflegeschulen sowie Pflegekassen zusammenarbeiten.<br />
Ziel ist u.a. die Verbesserung des Images der Pflegeberufe (z.B. Infos in Schulen), die Sicherstellung<br />
der Ausbildung und der Verfügbarkeit von Arbeitskräften sowie die Qualitätssicherung<br />
<strong>im</strong> Altenpflegeberuf.<br />
75 Im Pflegehe<strong>im</strong> Fritz-Kamping-Haus in Melle läuft derzeit ein Forschungsprojekt, das Demenzkranke<br />
speziell betreut und ein Einstufungssystem mit Betreuungsanforderungen für die erkrankten<br />
Bewohner entwickelt.<br />
76 siehe auch Handlungsfeld „Ausbau der Angebote für individuelle Gesundheitsleistungen und<br />
Gesundheitsvorsorge“
57 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
chen, organisatorischen, ökonomischen und verkaufstechnischen Implikationen<br />
von IGeL sowie zu weiteren Trends in der Gesundheitsversorgung 77 . Außerdem<br />
ist bei Schulungen zu berücksichtigen, dass von den Patienten bzw. Kunden<br />
zunehmend die Funktion eines Lotsen durch das Gesundheitswesen<br />
nachgefragt wird. Diese Lotsen müssen Kenntnisse aus allen Sektoren der<br />
Gesundheitsversorgung haben und insbesondere auch auf sinnvolle Behandlungsmöglichkeiten<br />
jenseits der gesetzlich finanzierten Leistungen verweisen<br />
können.<br />
� Schaffung eines Arbeitskräftepools 78<br />
Die Etablierung eines regional selbst organisierten Arbeitskräftepools trägt dem<br />
Umstand Rechnung, dass es in Einrichtungen und Unternehmen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
oftmals Abweichungen zwischen Personalbestand und Personalbedarf<br />
gibt. Auch kurzfristige Schwankungen <strong>im</strong> Personalbedarf sind möglich.<br />
Ein Arbeitskräftepool hat zum Ziel, Kapazitätsengpässe und -überschüsse<br />
auszugleichen, indem Einrichtungen mit kurzfristigem Personalüberschuss Beschäftigte<br />
an Einrichtungen mit kurzfristigem Personalengpass für einen befristeten<br />
Zeitraum abgeben können. Der Pool hält keine eigenen Arbeitskräfte<br />
vor, sondern vermittelt lediglich den Austausch zwischen den Poolpartnern.<br />
Neben dieser quantitativen Funktion kann der Arbeitskräftepool auch als Seismograph<br />
für die qualitativen Aspekte des Arbeitskräftebedarfs fungieren. Qualifizierungsbedarfe<br />
bzw. -defizite lassen sich schneller erkennen und in Kooperation<br />
der Poolpartner gemeinschaftlich lösen.<br />
Ein Arbeitskräftepool lässt sich nicht problemlos und kurzfristig realisieren.<br />
Zuerst sind rechtliche (Arbeitnehmerüberlassungsgesetz) und steuerliche (Umsatzsteuer)<br />
Hürden zu nehmen. Zudem wird empfohlen, den Pool zunächst mit<br />
ausgewählten Berufen starten zu lassen. Zeitlich flexible Teilzeitkräfte der Altenpflege<br />
könnten die entsprechende Testgruppe bilden. Da es auf Grund der<br />
Einführung von Fallpauschalen in Krankenhäusern voraussichtlich zu Bettenabbau<br />
kommen wird, bietet sich ggf. auch eine Einbeziehung von Krankenpflegepersonal<br />
an. Eine Ausdehnung auf weitere Berufe (Fachärzte, Facharbeiter)<br />
sollte mittelfristig angestrebt werden.<br />
Vertrauen, verbindliche Regeln und faires Handeln der beteiligten Einrichtungen<br />
und Unternehmen sind entscheidende Erfolgsfaktoren eines Arbeitskräftepools.<br />
Insbesondere darf nicht der Eindruck entstehen, dass weniger qualifizierte<br />
Mitarbeiter abgeschoben werden sollen. Auch muss verhindert werden,<br />
dass mit Hilfe des Arbeitskräftepools Mitarbeiter abgeworben werden. Der Pool<br />
darf nicht nur arbeitgeberorientiert sein, sondern muss auch Chancen für die<br />
Mitarbeiter bieten.<br />
77 Die Bezirksstelle <strong>Osnabrück</strong> der Kassenärztlichen Vereinigung bietet bereits Schulungen zu<br />
IGeL-Basiswissen für Ärzte und Arzthelferinnen an. Einige Einrichtungen (z.B. MEDICOS) führen<br />
eigene Schulungen für ihr Personal durch.<br />
78 Siehe auch ähnliche Initiative <strong>im</strong> Rahmen von „<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in OstWestfalenLippe -<br />
Stärken, Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten“.<br />
Ausgleich der Abweichungen<br />
zwischen Personalbestand<br />
und Personalbedarf<br />
Schnelleres Erkennen von<br />
Qualifizierungsbedarfen<br />
bzw. -defiziten<br />
Pool zunächst mit ausgewählten<br />
Berufen starten<br />
Vertrauen, verbindliche<br />
Regeln und faires Handeln<br />
erforderlich
Handlungsnotwendigkeiten<br />
58 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
2.4 Ausbau der Angebote für individuelle Gesundheitsleistungen und Gesundheitsvorsorge<br />
IGeL: Angebote außerhalb<br />
des Leistungskataloges<br />
der gesetzlichen Krankenkassen<br />
Enger Zusammenhang<br />
zwischen IGeL und Gesundheitsvorsorge<br />
Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) sind Angebote außerhalb des Leistungskataloges<br />
der gesetzlichen Krankenkassen. Hierzu zählen beispielsweise 79<br />
- Vorsorgeuntersuchungen und labordiagnostische Wunschleistungen (sofern<br />
sie nicht durch Kostenträger erstattet werden),<br />
- freizeitmedizinische Beratungen für Urlaub, Sport etc., Tests, Untersuchungen<br />
und Impfungen,<br />
- medizinisch-kosmetische Leistungen,<br />
- umweltmedizinische Angebote (z.B. Wohnraumbegehungen, Schadstoffmessungen<br />
und umweltmedizinische Beratungen),<br />
- psychotherapeutische Maßnahmen (z.B. Stressbewältigung, Flugangsttherapie),<br />
- alternative Heilverfahren (z.B. Akupunktur, sofern sie nicht durch die gesetzlichen<br />
Krankenkassen übernommen wird),<br />
- ärztliche Serviceleistungen (z.B. Tauglichkeits- / Untauglichkeitsbescheinigungen)<br />
sowie<br />
- neuartige Untersuchungs- und Behandlungsverfahren (z.B. Hornhautchirurgie<br />
gegen Kurzsichtigkeit).<br />
Im Rahmen dieses Handlungsfeldes werden IGeL in engem Zusammenhang mit<br />
Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge betrachtet. Unter Prävention versteht man<br />
in der Gesundheitsversorgung Maßnahmen zur Vermeidung eines schlechteren<br />
Gesundheitszustandes 80 . Neben der medizinischen Versorgung zählen zur Prävention<br />
auch Maßnahmen wie Sport / Bewegung, Ernährung sowie die Gestaltung<br />
der Arbeit. Insofern ist Prävention nicht nur ein Teil der Gesundheitsversorgung,<br />
sondern ganz besonders auch eine Frage des individuellen Lebenswandels<br />
sowie des Lebens- und Arbeitsumfeldes. Im Folgenden werden v.a. solche<br />
Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge betrachtet, die sich wie IGeL an Selbstzahler<br />
richten, sowie Präventionsmaßnahmen <strong>im</strong> Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
und des betrieblichen Arbeitsschutzes.<br />
79 Katalog der Individuellen Gesundheitsleistungen der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen<br />
und der Ärztekammer Niedersachsen<br />
80 SVRKAG - Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion <strong>im</strong> Gesundheitswesen (2000),<br />
Bedarfsgerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit, Band I: Zielbildung, Prävention, Nutzerorientierung<br />
und Partizipation - Kurzfassung. Grundsätzlich können drei Bereiche von Prävention unterschieden<br />
werden:<br />
- Pr<strong>im</strong>ärprävention setzt an den Ursachen von Erkrankungen an und vermindert diese (z.B.<br />
Impfungen),<br />
- Sekundärprävention zielt auf die Erkennung der Frühstadien von Erkrankungen ab und leitet<br />
die Frühtherapie ein (z.B. Vorsorgeuntersuchungen),<br />
- Tertiärprävention wirkt der Verschl<strong>im</strong>merung einer vorhandenen Erkrankung entgegen (z.B.<br />
Rehabilitation).
59 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Der Markt für IGeL und Gesundheitsvorsorge hat beträchtliche Wachstumspotenziale.<br />
Zwar ist in der Bevölkerung das Bewusstsein für gesundheitliche Eigenverantwortung<br />
noch stark ausbaubedürftig. Auf Grund der aktuellen Reformdiskussionen<br />
setzt sich aber langsam die Einsicht durch, dass die Leistungen der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung nicht mehr alleine die eigene Gesunderhaltung gewährleisten<br />
können. Folglich wächst die Bereitschaft, selbst zu zahlende Gesundheitsleistungen<br />
in Anspruch zu nehmen. Hierbei ist eine Zweiteilung des Marktes<br />
zu beobachten: Einkommensschwächere Bevölkerungsteile können sich dies nicht<br />
leisten und müssen eine Einschränkung ihrer Gesundheitsversorgung hinnehmen.<br />
Schichten mit höherem Einkommen sind dagegen in der Lage, Gesundheitsleistungen<br />
über die Krankenversicherungen hinaus selbst zu bezahlen und werden<br />
diese künftig verstärkt in Anspruch nehmen.<br />
Im Zusammenhang mit dem Bedeutungsgewinn von IGeL ist ein zunehmender<br />
Wettbewerb um selbst zahlende Gesundheitskunden zu beobachten. Es ist deshalb<br />
zu erwarten, dass künftig auch „externe“ Anbieter für die <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
ansässigen Bewohner und Betriebe tätig werden. IGeL- und Präventionsangebote<br />
zielen einerseits auf die vor Ort ansässige Bevölkerung ab, richten sich<br />
aber auch auf die Zielgruppe der Gesundheitstouristen. Insofern ist eine enge<br />
Verknüpfung zum Handlungsfeld „Entwicklung des Gesundheitstourismus“ gegeben.<br />
Die Expertengespräche haben gezeigt, dass<br />
- der Bedeutungsgewinn von IGeL und Gesundheitsvorsorge allgemein anerkannt<br />
wird und theoretisch unstrittig ist, aber der Umfang und die Qualität der<br />
Angebote noch stark ausbaufähig sind 81 ,<br />
- die Bevölkerung noch nicht hinreichend für die Inanspruchnahme von IGeL und<br />
Angeboten der Gesundheitsvorsorge sensibilisiert ist,<br />
- insbesondere unter den niedergelassenen Ärzten bislang aber nur unzureichend<br />
Bereitschaft besteht, IGeL anzubieten und an ihre Patienten zu vermarkten,<br />
- die Unternehmen unter Kostendruck stehen und deshalb derzeit nur wenig<br />
Ressourcen für betriebliche Gesundheitsvorsorge bereit stellen und<br />
- auch die Kostenträger (insbesondere die Krankenkassen) unter dem momentanen<br />
Kostendruck tendenziell weniger Geld für Prävention ausgeben.<br />
Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen<br />
Im Bereich der IGeL und Gesundheitsvorsorge muss damit gerechnet werden,<br />
dass über kurz oder lang externe Anbieter darauf abzielen, lokale und regionale<br />
Märkte zu besetzen. Zudem dürfte die Bevölkerung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong><br />
auch Angebote außerhalb der eigenen Region in Anspruch nehmen. Der zukunftsträchtige<br />
Markt für IGeL muss deshalb aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> heraus<br />
besetzt werden und darf nicht anderen Anbietern überlassen werden. Die<br />
81 Anbieter für IGeL <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land sind z.B. das Institut für Sport und Präventivmedizin<br />
der Schüchtermann-Klinik in Bad Rothenfelde, das MEDICOS in <strong>Osnabrück</strong>, das MEDICOS 2<br />
in Bad Iburg sowie Therapiezentren in Bad Essen und Bad Iburg.<br />
Wachsende Bereitschaft,<br />
selbst zu zahlende Gesundheitsleistungen<br />
in<br />
Anspruch zu nehmen<br />
Zunehmender Wettbewerb<br />
um selbst zahlende Gesundheitskunden<br />
Ergebnisse der Expertengespräche<br />
IGeL-Markt durch regionale<br />
Anbieter besetzen<br />
und nicht externen Anbietern<br />
überlassen
IGeL-Angebotsspektrum<br />
ausweiten und professioneller<br />
verkaufen<br />
IGeL als Instrument der<br />
Patienten- / Kundenbindung<br />
Werbekampagne zur verstärktenInanspruchnahme<br />
von IGeL<br />
Präventionspotenziale bei<br />
älteren Menschen ausschöpfen<br />
60 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
regionalen Akteure haben die besten Startchancen, die eigenen medizinischen<br />
Kompetenzen als Basis für den Ausbau von IGeL und Gesundheitsvorsorge zu<br />
nutzen.<br />
Als Maßnahmen zum Ausbau der Angebote für individuelle Gesundheitsleistungen<br />
und Gesundheitsvorsorge werden <strong>im</strong> Einzelnen vorgeschlagen:<br />
� Aktivierung der regionalen Akteure zur Bereitstellung von IGeL<br />
Angesichts der Marktchancen muss bei den Akteuren der Gesundheitsversorgung<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> für eine verstärkte Bereitstellung von IGeL-<br />
Angeboten geworben werden. Insbesondere niedergelassene Ärzte müssen<br />
das Angebotsspektrum ausweiten und professioneller verkaufen. Die Kenntnisse<br />
über ihre Patienten bieten eine ideale Ausgangsbasis für die Vermarktung<br />
von IGeL. Auf Grund der erforderlichen Investitionen sollten IGeL in Kooperation<br />
mehrerer Ärzte verschiedener Fachrichtungen idealerweise in Form einer<br />
gesonderten, unternehmerisch geführten IGeL-Praxis 82 mit höherwertigem<br />
Ambiente angeboten werden. In der gewohnten Praxisumgebung ist die Bereitschaft,<br />
IGeL selbst zu bezahlen, eher gering.<br />
Auch für die stationären Einrichtungen der Gesundheitsversorgung sind IGeL<br />
ein wichtiges Instrument, um Patienten / Kunden langfristig an sich zu binden.<br />
Nach dieser Logik wird der Patient nach seiner Entlassung aus einer Klinik zum<br />
IGeL-Kunden und irgendwann evtl. wieder zum Patienten. Aus Gründen der<br />
Qualitätssicherung und der Glaubwürdigkeit gegenüber den Patienten sollte die<br />
Durchführung von IGeL durch Ärzte oder zumindest in enger Abst<strong>im</strong>mung mit<br />
den Ärzten geschehen.<br />
� Sensibilisierung der Bevölkerung zur Inanspruchnahme von IGeL<br />
In der Bevölkerung bestehen zu wenig Kenntnisse über Krankheitsursachen<br />
und deren Prävention. Die Bevölkerung ist folglich noch nicht hinreichend für<br />
die Inanspruchnahme von IGeL und präventionsorientierten Selbstzahlerangeboten<br />
sensibilisiert. Im Hinblick auf die Vermarktung ist eine Internetplattform<br />
zu schaffen, die die Bevölkerung <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> über das regionale<br />
bzw. lokale Spektrum an Angeboten informiert. Die Internetplattform sollte<br />
durch eine gemeinsame Werbekampagne aller Anbieter begleitet werden, die<br />
über die Vorteile von IGeL informiert und zur Inanspruchnahme an<strong>im</strong>iert.<br />
Als Zielgruppe sollten - wie be<strong>im</strong> Gesundheitstourismus - zunächst v.a. ältere<br />
Menschen ins Auge gefasst werden. Gesundheitsvorsorge ist insbesondere mit<br />
zunehmendem Alter (etwa ab 50 bis 55) von Bedeutung. Bei dieser Zielgruppe<br />
bestehen beträchtliche unausgeschöpfte Präventionspotenziale 83 , z.B. bei der<br />
Ernährungs- und Bewegungsberatung. Die Kampagne sollte <strong>im</strong> weiteren Verlauf<br />
aber auch auf andere noch zu ermittelnde Zielgruppen ausgedehnt werden.<br />
82 siehe Handlungsfeld „Kooperationsförderung“: Ärztenetze<br />
83 siehe u.a. Arbeitsgruppe „Gesund altern“ des Deutschen Forums Prävention und Gesundheitsförderung
61 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
� Ausbau innovativer Angebote für die betriebliche Gesundheitsförderung<br />
Analog zur Sensibilisierung der Bevölkerung für die Inanspruchnahme von<br />
IGeL ist bei den regionalen Betrieben und deren Mitarbeitern für die Inanspruchnahme<br />
von Präventionsmaßnahmen <strong>im</strong> Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
zu werben. Ziel ist insbesondere die Erhöhung der Produktivität<br />
durch die langfristige Reduzierung der krankheitsbedingten Abwesenheit<br />
und die Steigerung der Mitarbeitermotivation.<br />
Parallel hierzu müssen die entsprechenden Angebote <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
ausgebaut bzw. neu entwickelt werden. Ansatzpunkte <strong>im</strong> Rahmen der betrieblichen<br />
Gesundheitsförderung bestehen z.B. bei der Schüchtermann-<br />
Schiller'schen Klinik Bad Rothenfelde (Herz-Kreislauf-Checks für leitende Angestellte<br />
von Unternehmen) und am Fachbereich Humanwissenschaft an der<br />
Universität <strong>Osnabrück</strong> (Prävention von Berufsdermatosen, integrative Präventions-<br />
und Gesundheitsförderungskonzepte). Weitere Angebotspotenziale bestehen<br />
z.B. <strong>im</strong> orthopädischen Bereich durch die Kompetenzen der entsprechenden<br />
Akut- und Reha-Kliniken.<br />
Für die Finanzierung der betrieblichen Gesundheitsförderung ist das Zusammenspiel<br />
von Betrieben, Mitarbeitern und Kostenträgern notwendig. Einige<br />
Unternehmen aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> haben die Bereitschaft hierzu bereits<br />
erkennen lassen. Die Kostenträger sind zwar unter dem momentanen<br />
Kostendruck mit der Förderung von Präventionsmaßnahmen eher zurückhaltend,<br />
würden sich aber gewiss durch gute Konzepte überzeugen lassen.<br />
2.5 Sicherung der Gesundheitsversorgung <strong>im</strong> ländlichen Raum<br />
Handlungsnotwendigkeiten<br />
Die aktuell anstehenden Reformen <strong>im</strong> Gesundheitswesen, der zunehmende Kostendruck<br />
und der durch einen verschärften Wettbewerb gekennzeichnete Strukturwandel<br />
in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> werden künftig die Versorgungsdichte<br />
einschränken. Betroffen hiervon ist in erster Linie die stationäre Gesundheitsversorgung,<br />
teilweise aber auch der ambulante Bereich. Die Folgen der eingeschränkten<br />
Versorgungsdichte dürften insbesondere <strong>im</strong> ländlichen Raum spürbar<br />
werden.<br />
Der durch die bereits laufende, schrittweise Einführung des Fallpauschalensystems<br />
zu erwartende Bettenabbau und die Mindestmengenregelung werden einzelne<br />
Krankenhausstandorte gefährden. Überleben werden die unternehmerisch<br />
am besten geführten und wettbewerbsfähigsten Krankenhäuser, d.h. diejenigen,<br />
die sich am besten auf den Strukturwandel und die zunehmende Konkurrenz um<br />
Patienten einstellen können.<br />
Bei planbaren Krankenhausaufenthalten nehmen Patienten größere Entfernungen<br />
zwischen Wohnort und dem Krankenhaus ihrer Wahl in Kauf. Ziel ist, dort behandelt<br />
zu werden, wo die Anforderung an die Angebote und die Qualität der Gesundheitsversorgung<br />
(vermeintlich) erfüllt werden können. Hierbei spielen auch<br />
das Image von Krankenhäusern sowie die Kompetenzen und der Ruf einzelner<br />
Werben für Präventionsmaßnahmen<br />
<strong>im</strong> Rahmen<br />
der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
Ausbau innovativer Angebote<br />
für die betriebliche<br />
Gesundheitsförderung<br />
Finanzierung als Zusammenspiel<br />
von Betrieben,<br />
Mitarbeitern und Kostenträgern<br />
Künftig eingeschränkte<br />
Versorgungsdichte <strong>im</strong><br />
ländlichen Raum<br />
Gefährdung einzelner<br />
nicht wettbewerbsfähiger<br />
Krankenhausstandorte<br />
Patientenverhalten entscheidet<br />
wesentlich über<br />
die Zukunft von Krankenhausstandorten
Schließung einzelner<br />
Apothekenstandorte<br />
durch gesetzliche Veränderungen<br />
Unterbesatz an niedergelassenen<br />
Fachärzten in<br />
Teilen des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Ergebnisse der Expertengespräche<br />
Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
von Krankenhäusern<br />
durch regionale<br />
Kooperationen<br />
62 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Ärzte eine wichtige Rolle. Vor dem Hintergrund des zu erwartenden Bettenabbaus<br />
in den Krankenhäusern entscheidet somit das Patientenverhalten wesentlich über<br />
die Zukunft von Krankenhausstandorten mit.<br />
Auch bei den Apotheken ist vor dem Hintergrund der vorgesehenen gesetzlichen<br />
Änderungen (z.B. Zulassung des Versandhandels, teilweise Aufhebung des<br />
Mehrfach- und Fremdbesitzverbotes) mit spürbaren Strukturveränderungen zu<br />
rechnen; die genauen Auswirkungen sind aber noch unklar. Aufgrund des weiter<br />
zunehmenden Kostendrucks und der damit einhergehenden Wettbewerbsverschärfung<br />
wird es aber voraussichtlich zur Schließung einzelner Standorte kommen.<br />
Dies kann insbesondere in kleineren Ortschaften problematisch werden, in<br />
denen nur eine einzige Apotheke ansässig ist. Der künftig zugelassene Arzneiversandhandel<br />
wird zunächst nur bei planbarem Medikamentenbedarf, wie z.B. bei<br />
chronisch Kranken, die Nachteile des Wegfalls von Apothekenstandorten kompensieren<br />
können.<br />
In einzelnen Fachgebieten 84 gibt es schon heute in best<strong>im</strong>mten Teilräumen einen<br />
Unterbesatz an niedergelassenen Fachärzten. Hiervon ist innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Osnabrück</strong> insbesondere das nördliche Kreisgebiet betroffen (siehe auch<br />
Baustein II Abschnitt 3.2 „Ambulante Gesundheitsversorgung“). Grund hierfür ist<br />
u.a., dass Ärzte auf Grund der aktuellen Reformdiskussionen und Strukturveränderungen<br />
verunsichert sind und die Neugründung bzw. die Übernahme einer bestehenden<br />
Praxis scheuen. Zudem sind aus Sicht vieler Ärzte ländliche Gegenden<br />
für eine Niederlassung wenig attraktiv.<br />
Die Expertengespräche haben gezeigt, dass<br />
- die medizinische Versorgung <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> derzeit insgesamt als<br />
gut bezeichnet werden kann,<br />
- Prognosen 85 aber in den kommenden Jahren eine Verschlechterung der Versorgungssituation<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong>, insbesondere in den peripheren Teilräumen<br />
erwarten.<br />
Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen<br />
Als Maßnahmen zur Sicherung der Gesundheitsversorgung <strong>im</strong> ländlichen Raum<br />
werden <strong>im</strong> Einzelnen vorgeschlagen:<br />
� Verbesserung der Wettbewerbsposition von Krankenhausstandorten<br />
Die Verbesserung der Wettbewerbsposition ist für Krankenhäuser die entscheidende<br />
Möglichkeit, das eigene Überleben zu sichern. Diesen Weg alleine<br />
zu gehen dürfte aber i.d.R. sehr schwierig sein. Insofern müssen die Krankenhäuser<br />
ernsthaft prüfen, die eigene Wettbewerbsfähigkeit mit Hilfe regionaler<br />
Kooperationen und ggf. auch durch Zusammenschlüsse zu steigern. Hinter der<br />
Aufforderung zu Kooperationen steckt die Erwartung, dass die Bildung größerer<br />
Einheiten die Wettbewerbsposition der Beteiligten insgesamt stärkt und<br />
84 Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, Bezirksstelle <strong>Osnabrück</strong><br />
sind dies v.a. Augenheilkunde, Frauenheilkunde und Dermatologie<br />
85 Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, Bezirksstelle <strong>Osnabrück</strong>
63 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Synergiepotenziale ausschöpft. Zudem können die Vorgaben zu Mindestmengen<br />
bei planbaren Gesundheitsleistungen auf diesem Weg leichter erfüllt werden.<br />
Hierzu gibt es <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land bereits eine Reihe guter Beispiele 86 . Diese<br />
Kooperationen gilt es weiter auszubauen. Die bislang noch nicht an regionalen<br />
Kooperationen beteiligten Krankenhäuser sollten diesen Weg ebenfalls<br />
gehen.<br />
Kooperationspartner können aber nicht nur andere Krankenhäuser sein, sondern<br />
<strong>im</strong> Zuge des Ausbaus der integrierten Versorgung z.B. auch Reha-<br />
Einrichtungen, Pflegehe<strong>im</strong>e und niedergelassene Ärzte. Ziele sind in jedem<br />
Fall eine Diversifizierung des Angebots an Gesundheitsdienstleistungen, der<br />
Ausbau von wettbewerbsfähigen Spezialisierungen, die Qualitätssteigerung<br />
und Imageförderung sowie nicht zuletzt die Ausschöpfung von Effizienzreserven<br />
und die Reduzierung von Kosten 87 .<br />
� Aufbau alternativer Verteilstrukturen für Medikamente<br />
Falls es in Ortschaften des ländlichen Raums <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> zur<br />
Schließung der einzigen dort ansässigen Apotheke kommt, sollte ein gemeinschaftlicher<br />
Bringdienst von Apotheken aus den umliegenden Standorten organisiert<br />
werden. Die rechtlichen Hürden, die dem heute noch entgegen stehen,<br />
dürften mit der Zulassung des Arzne<strong>im</strong>ittelversandhandels ebenfalls abgeschafft<br />
werden.<br />
� Werben für ärztliche Niederlassungen <strong>im</strong> ländlichen Raum<br />
Die abzusehenden Engpässe der ambulanten Gesundheitsversorgung <strong>im</strong> ländlichen<br />
Raum erfordern Gegenmaßnahmen. Für ärztliche Niederlassungen in<br />
den peripheren Standorten des <strong>Landkreis</strong>es muss - <strong>im</strong> gesetzlich erlaubten<br />
Rahmen - aktiv, auch überregional geworben werden.<br />
2.6 Ausbau der Angebote für ältere Menschen<br />
Handlungsnotwendigkeiten<br />
Auch wenn das Label „jung - dynamisch - erfolgreich“ derzeit noch die Vermarktungsbemühungen<br />
der Dienstleister und Konsumgüterhersteller beherrscht, ist<br />
absehbar, dass ältere Menschen als Zielgruppe an Bedeutung gewinnen werden.<br />
Der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung steigt schon seit geraumer Zeit<br />
kontinuierlich an. Von 1989 bis 2002 ist der Anteil der über 65-jährigen an der<br />
Gesamtbevölkerung <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> von 14 % auf 15 % noch vergleichsweise<br />
moderat angestiegen. Bis zum Jahr 2020 wird erwartet, dass fast ein<br />
Fünftel der Bevölkerung <strong>im</strong> Rentenalter sein wird 88 . Das sind rund 20.000 über<br />
86 z.B. Herzzentrum <strong>Osnabrück</strong>-Bad Rothenfelde in gemeinsamer Trägerschaft des Klinikums<br />
<strong>Osnabrück</strong> und der Schüchtermann-Schiller'schen Kliniken Bad Rothenfelde, Verbund des<br />
Christlichen Krankenhauses Quakenbrück mit Krankenhäusern aus den <strong>Landkreis</strong>en Cloppenburg<br />
und Vechta, Managementgesellschaft katholischer Krankenhäuser in der Region <strong>Osnabrück</strong><br />
(MKO), Fusion des Christlichen Klinikums Melle<br />
87 siehe auch Handlungsfeld „Kooperationsförderung“<br />
88 WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>Osnabrück</strong>er Land mbH (Hrsg.) (2003), Arbeitsmarkbilanzen<br />
für das <strong>Osnabrück</strong>er Land 2002 bis 2020.<br />
Bereits gute Beispiele <strong>im</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
Auch sektorübergreifende<br />
Kooperationen anstoßen<br />
Gemeinschaftlicher<br />
Bringdienst von Apotheken<br />
<strong>im</strong> ländlichen Raum<br />
Aktives Werben für ärztliche<br />
Niederlassungen <strong>im</strong><br />
ländlichen Raum<br />
Wachsende Bedeutung<br />
älterer Menschen als Zielgruppe
Verstärkte und zunehmend<br />
diversifizierte Nachfrage<br />
durch ältere Menschen<br />
Ergebnisse der Expertengespräche<br />
Anpassung bestehender<br />
Angebote an die Bedürfnisse<br />
älterer Menschen<br />
64 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
65-jährige Einwohner mehr als heute. Überproportional wird der Anstieg bei den<br />
Hochbetagten über 85 Jahre ausfallen, deren Zahl sich von gut 5.000 auf über<br />
10.000 verdoppeln wird.<br />
Entsprechend werden sich auch die gesellschaftlichen Bedürfnisse und das Kaufkraftpotenzial<br />
der älteren Generation erhöhen. Für die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> ist<br />
von einer verstärkten und zunehmend diversifizierten Nachfrage durch ältere<br />
Menschen auszugehen. Ein weiterer Ausbau der Altenpflege ist folglich unumgänglich,<br />
wobei auf Grund des Kostendrucks innovative Pflegeformen an Bedeutung<br />
gewinnen werden. Auf der anderen Seite eröffnen sich zusätzliche Marktchancen<br />
(z.B. für IGeL, Gesundheitsvorsorge, Gesundheitstourismus), auf die die<br />
Anbieter heute noch nicht eingestellt sind.<br />
Die Expertengespräche haben gezeigt, dass<br />
- der Bedarf für Pflegedienstleistungen kontinuierlich ansteigt,<br />
- die Zunahme der ambulanten gegenüber der stationären Pflege überproportional<br />
ist,<br />
- in Teilräumen des <strong>Landkreis</strong>es ein Unterbesatz an Pflegeplätzen zu verzeichnen<br />
ist, der aber durch aktuelle Investitionsvorhaben zumindest teilweise ausgeglichen<br />
werden kann,<br />
- in der Pflege wie auch in der Gesundheitsversorgung Anteil und Umfang der<br />
privat bezahlten Leistungen deutlich ansteigen werden,<br />
- rein privat finanzierte Pflegeeinrichtungen für wohlhabende Selbstzahler <strong>im</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> aber keine Rolle spielen,<br />
- neben der „traditionellen“ stationären und ambulanten Pflege aus Kostengründen<br />
künftig verstärkt die häusliche Pflege und innovative Pflegeformen gefragt<br />
sein werden,<br />
- bei der Auswahl eines Pflegehe<strong>im</strong>s die Nähe zum Wohnort sowie zum sozialen<br />
und familiären Umfeld entscheidend ist und auch ambulante Pflegedienste<br />
i.d.R. einen nur kleinen Einzugsbereich haben,<br />
- in den Pflegeeinrichtungen <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> etwas mehr auswärtige<br />
Bewohner betreut werden, als umgekehrt Bewohner aus dem <strong>Landkreis</strong> in Einrichtungen<br />
außerhalb untergebracht sind,<br />
- unter den Krankheitsbildern der Pflegebedürftigen Demenzerkrankungen am<br />
stärksten zunehmen,<br />
- viele Pflegebedürftige mult<strong>im</strong>orbid sind und deshalb vom Personal zunehmend<br />
krankenpflegerische Tätigkeiten gefragt sind.<br />
Strategien und Empfehlungen für das weitere Vorgehen<br />
Spezielle Angebote für ältere Menschen sind bereits in den Handlungsfeldern<br />
„Gesundheitstourismus“ sowie „IGeL und Gesundheitsvorsorge“ behandelt worden.<br />
Letztlich bieten aber viele Produkte und Dienstleistungen neue Marktchancen,<br />
wenn sie altengerecht angeboten werden. Hierbei geht es nur z.T. um die
65 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, als vielmehr um eine Anpassung<br />
bestehender Angebote an die Bedürfnisse älterer Menschen.<br />
Im Zentrum der Empfehlungen <strong>im</strong> Rahmen der Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
steht aber der Pflegebereich. Als Maßnahmen werden <strong>im</strong> Einzelnen<br />
vorgeschlagen:<br />
� Verstärktes Angebot von alternativen Wohn- und Pflegeformen<br />
Der Kostendruck <strong>im</strong> Pflegebereich lässt alternative Wohn- und Pflegeformen in<br />
den Vordergrund treten. Die hiermit verbundene Vermeidung der stationären<br />
Dauerpflege ist aber nicht nur unter Kostengesichtspunkten zu sehen, sondern<br />
dürfte in den meisten Fällen auch <strong>im</strong> Interesse der älteren Menschen selbst<br />
sein.<br />
Die Akteure des Pflegebereichs <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> müssen sich auf die<br />
Herausforderungen durch die verstärkte Nachfrage nach alternativen Wohnund<br />
Pflegeformen einstellen. Auf Grund des stark eingeschränkten Einzugsbereichs<br />
von Pflegeeinrichtungen und -diensten zielen diese Angebote auf eine<br />
Verbesserung der Versorgungssituation für die <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> ansässigen<br />
älteren Menschen ab. Zu den alternativen Wohn- und Pflegeformen<br />
zählen:<br />
- betreutes Wohnen, Altenwohnungen,<br />
- Altenwohngemeinschaften,<br />
- generationsübergreifendes Wohnen,<br />
- Tagespflege bei berufstätigen pflegenden Familienangehörigen sowie<br />
- spezielle Einrichtungen für Demenzerkrankte, betreute Demenzwohngemeinschaften.<br />
Der Fachdienst Soziales des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> hat „Wohnen <strong>im</strong> Alter“<br />
bereits als einen seiner Handlungsschwerpunkte definiert. Der <strong>Landkreis</strong> verfügt<br />
in diesem Zusammenhang über eine Wohnberatungsstelle für ältere Menschen.<br />
� Förderung der häuslichen Pflege<br />
Auch die häusliche Pflege muss aus Kostengründen gestärkt werden. Hierzu<br />
gilt es v.a. die Pflegebefähigung der Familienangehörigen zu fördern 89 . Entsprechende<br />
Maßnahmen sind z.B. Schulungsangebote für die häusliche Pflege<br />
und Selbsthilfegruppen. Darüber hinaus muss das Zusammenspiel von Familienangehörigen<br />
und Pflegeeinrichtungen verbessert werden.<br />
89 Auch dies ist ein Handlungsschwerpunkt des Fachdienstes Soziales des <strong>Landkreis</strong>es.<br />
Alternative Wohn- und<br />
Pflegeformen ...<br />
... zur Verbesserung der<br />
Versorgungssituation für<br />
die <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
ansässigen älteren<br />
Menschen<br />
„Wohnen <strong>im</strong> Alter“ bereits<br />
Handlungsschwerpunkt<br />
des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Förderung der Pflegebefähigung<br />
von Familienangehörigen<br />
durch Schulungen
3. Konsequenzen für die Brancheninitiative<br />
Be<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> angesiedeltes<br />
Management der<br />
Brancheninitiative erforderlich<br />
Zu erwartende Beschäftigungszuwächse<br />
in der<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
rechtfertigen Aufwand<br />
Anforderungen an das<br />
Management...<br />
... interdisziplinäre Ausrichtung<br />
... enger Bezug zur Wirtschaftsförderung<br />
66 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Für eine „Brancheninitiative <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>“ ist<br />
ein be<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> angesiedeltes Management erforderlich. Diese Umsetzungsstruktur<br />
muss langfristig ausgerichtet sein und soll <strong>im</strong> Rahmen der Brancheninitiative<br />
folgende Funktionen übernehmen:<br />
- Aufgreifen der Handlungsempfehlungen 90 ,<br />
- Initiierung und Begleitung von Projekten,<br />
- Motivierung und Koordination der regionalen Akteure,<br />
- Netzwerkmanagement und Kontaktvermittlung,<br />
- Förderung des regionalen Informations- und Erfahrungsaustauschs,<br />
- Kommunikation von Aktivitäten, Erfolgen und innovativen Angeboten innerhalb<br />
und ggf. auch außerhalb des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> sowie<br />
- Controlling der Maßnahmen.<br />
Der mit dem Management der Brancheninitiative verbundene Aufwand für den<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> ist durch die zu erwartenden Beschäftigungs- und Wertschöpfungszuwächse<br />
in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> gerechtfertigt 91 . In der Wirtschaftsstruktur<br />
des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Osnabrück</strong> ist die <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> schon<br />
heute eine Stärke, die künftig weiter ausgebaut werden muss. Die beträchtlichen<br />
Chancen des Wachstumsmarktes <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> als regionaler Beschäftigungsmotor<br />
Nr. 1, aber auch die durch den verschärften Wettbewerb und die<br />
Strukturveränderungen möglichen Gefährdungen machen eine gesonderte Behandlung<br />
dieser Branche <strong>im</strong> Rahmen der Wirtschaftsförderung notwendig. Ohne<br />
ein Management der Brancheninitiative, das die oben genannten Funktionen<br />
wahrn<strong>im</strong>mt, besteht die Gefahr, dass die erarbeiteten Handlungsempfehlungen<br />
nicht konsequent umgesetzt werden können 92 .<br />
Damit das Management der Brancheninitiative seine Funktionen wahrnehmen<br />
kann, muss es folgende Anforderungen erfüllen:<br />
- Der oder die Mitarbeiter des Managements sollten interdisziplinär ausgerichtet<br />
sein und über Erfahrungen in gesundheitswirtschaftlichen, betriebs- und regionalwirtschaftlichen<br />
sowie touristischen Fragestellungen verfügen.<br />
- Die Herangehensweise <strong>im</strong> Rahmen der Brancheninitiative sollte grundsätzlich<br />
dem Wirtschaftsförderungsansatz entsprechen. Deshalb ist ein enger Bezug zu<br />
90 Angesichts des beträchtlichen Umfangs an Handlungsempfehlungen sind in einem ersten<br />
Schritt Prioritäten zu setzen.<br />
91 Laut PROGNOS wird allein für das Gesundheits- und Sozialwesen <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> bis<br />
2020 mit einem Zuwachs von über 2.000 Beschäftigten gerechnet (vgl. Abschnitt 1. „Perspektiven<br />
der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>“).<br />
92 Auch in anderen Regionen wird das Erfordernis zur Institutionalisierung einer Brancheninitiative<br />
betont, so z.B. in Ostwestfalen-Lippe: „Notwendig ist die Bündelung öffentlicher und politischer<br />
Ressourcen für eine systematische und nachhaltige Gestaltung [der regionalen <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>]“;<br />
„Notwendig ist eine kontinuierliche Prozessmoderation und -begleitung durch<br />
entsprechende Entwicklungsagenturen“ (OstWestfalenLippe Marketing GmbH (Hrsg.) (2003),<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in OstWestfalenLippe - Stärken, Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten,<br />
Bielefeld.
67 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
den bestehenden Wirtschaftsförderungsaktivitäten des <strong>Landkreis</strong>es erforderlich.<br />
- Entsprechend müssen sich die Aktivitäten des Managements der Brancheninitiative<br />
an den Bedürfnissen der Unternehmen, Einrichtungen und der übrigen<br />
Akteure der regionalen <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> orientieren und diese miteinbeziehen.<br />
- Auf Grund der starken regionalen Verflechtungsbeziehungen kann die Brancheninitiative<br />
nicht alleine auf den <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> beschränkt bleiben.<br />
Eine enge Einbeziehung der Stadt <strong>Osnabrück</strong> und der dort ansässigen Akteure<br />
ist mittelfristig unverzichtbar.<br />
- Die Brancheninitiative muss durch einen (personell schlanken) Fachbeirat begleitet<br />
werden, in dem mindestens je ein Vertreter aus allen Bereichen der regionalen<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> sitzt.<br />
Die Umsetzung der Brancheninitiative ist nur durch eine öffentliche Anschubfinanzierung<br />
zu ermöglichen. Inwieweit mittelfristig ein Finanzierung durch beitragzahlende<br />
Mitgliedschaften der Einrichtungen und Unternehmen der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> zu realisieren sein wird, ist vor allem davon abhängig,<br />
inwieweit die Akteure von den Dienstleistungen und strategischen Aktivitäten<br />
der Brancheninitiative konkret profitieren.<br />
... Orientierung an den<br />
Bedürfnissen der Akteure<br />
... enge Einbeziehung der<br />
Stadt <strong>Osnabrück</strong><br />
... Etablierung von einem<br />
begleitenden Fachbeirat<br />
Öffentliche Anschubfinanzierung<br />
notwendig -<br />
mittelfristig Gewinnung<br />
beitragzahlender Mitglieder
68 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong>
Literatur<br />
A - 1 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Anhang<br />
AFW – Arbeitskreis Freizeitwirtschaft <strong>im</strong> Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln (2001), Fitness,<br />
Shopping und Spiel, in: Die Freizeitwirtschaft, Heft 2/2001, Köln.<br />
BASYS Beratungsgesellschaft für angewandte Systemforschung und <strong>NIW</strong> (2003), Entwicklungspotenziale<br />
der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in Niedersachsen, Gutachten für das Niedersächsische<br />
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Augsburg/Hannover (unveröffentlicht).<br />
Bruckenberger, Ernst, P.-M. Winkler (2001), Kooperative Regionalisierung der Krankenversorgung<br />
in Niedersachsen, Niedersächsisches Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales (Hrsg.),<br />
Hannover.<br />
Bruckenberger, Ernst (2000), Integrierte oder intrigante Versorgung?, in: Krankenhaus-Umschau,<br />
Sonderheft 12 / 2000.<br />
Bucksteeg, M.; Bornemann, H. (Prognos) (2003), Der Wirtschaftsstandort <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> auf<br />
dem Prüfstand: Branchenentwicklung, Perspektiven und Herausforderungen für die Zukunft.<br />
Gutachten <strong>im</strong> Auftrag der oleg.<br />
Danielsson, Johanna, Martin Lohmann (Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V., F.U.R)<br />
(2002), Gesundheitsreisen, Wellness, Fitness und Kur, Kiel.<br />
Deutscher Bundestag (1998), Demographischer Wandel – Herausforderungen unserer älter werdenden<br />
Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik, Zweiter Zwischenbericht der Enquete-<br />
Kommission, Bundestag-Drucksache 13/11460, Bonn.<br />
Deutscher Heilbäderverband (2002), Wellness <strong>im</strong> Kurort - Positionspapier des Deutschen Heilbäderverbandes,<br />
Bonn.<br />
Deutscher Tourismusverband e.V. (Hrsg.) (2002), Praxisleitfaden Wellness, Neue Fachreihe - Heft<br />
27, Bonn.<br />
DIW – Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (2001), Wirtschaftliche Aspekte der Märkte für<br />
Gesundheitsdienstleistungen, Berlin.<br />
Europäisches Tourismus Institut GmbH an der Universität Trier (2003), Vergleichende Kurortanalyse<br />
Niedersachsen, Trier.<br />
GEK – Gmünder Ersatzkasse (2003), Gesundheitsreport 2003, Gmünden.<br />
Hilbert, Josef, R. Fretschner, A. Dülberg (2002), Rahmenbedingungen und Herausforderungen der<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong>, Gelsenkirchen.<br />
Jung, H.-U. (2002), Wirtschaftlicher Strukturwandel und regionale Entwicklung <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong>,<br />
Hannover.<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> (2002), Örtlicher Pflegeplan, <strong>Osnabrück</strong>.<br />
Lehr, Ursula (2001), Senioren heute: Neue Bedürfnisse, neue Märkte, neue Herausforderungen, in:<br />
Heilbad & Kurort, Heft 8/2001, S. 164-170, Gütersloh.
A - 2 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Mühlhausen, C. (2003), Megamarkt Gesundheit - Die Schlüsselbranche der Zukunft, Zukunftsinstitut,<br />
München.<br />
Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit (2003), Selbststeuerung<br />
durch Transparenz, Krankenhausversorgung in Niedersachsen, Hannover.<br />
Niedersächsisches Landesamt für Statistik (2002), Verzeichnis der Krankenhäuser und Vorsorge<br />
/ Rehabilitationseinrichtungen, Stand 31. Dezember 2001, Hannover.<br />
OstWestfalenLippe Marketing GmbH (Hrsg.) (2003), <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in OstWestfalenLippe -<br />
Stärken, Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten, Bielefeld.<br />
Prognos (2002), Deutschland Report 2002-2020, Basel.<br />
REKON (2000), <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in der Märkischen Region - Potenziale und Perspektiven“,<br />
REKON Branchenreport, Bochum.<br />
Sozialgesetzbuch, Fünftes Buch (V), Gesetzliche Krankenversicherung.<br />
Stadt <strong>Osnabrück</strong> (o.J.), Seniorenwegweiser, <strong>Osnabrück</strong>.<br />
Statistisches Bundesamt (1998), Gesundheitsbericht für Deutschland, Wiesbaden.<br />
Statistisches Bundesamt (2002), Gesundheit – Ausgaben 1992 bis 2000, Wiesbaden.<br />
SVRKAG - Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion <strong>im</strong> Gesundheitswesen (1996), Gesundheitswesen<br />
in Deutschland: Kostenfaktor und Zukunftsbranche, Sondergutachten 1996, Band<br />
I: Demographie, Morbidität, Wirtschaftlichkeitsreserven und Beschäftigung, Baden-Baden.<br />
SVRKAG - Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion <strong>im</strong> Gesundheitswesen (1997), Gesundheitswesen<br />
in Deutschland: Kostenfaktor und Zukunftsbranche, Sondergutachten 1996, Band<br />
II: Fortschritt und Wachstumsmärkte, Finanzierung und Vergütung, Baden-Baden.<br />
SVRKAG - Sachverständigenrat für die konzertierte Aktion <strong>im</strong> Gesundheitswesen (2000), Bedarfsgerechtigkeit<br />
und Wirtschaftlichkeit, Band I: Zielbildung, Prävention, Nutzerorientierung und<br />
Partizipation - Kurzfassung, Baden-Baden.<br />
WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>Osnabrück</strong>er Land mbH (Hrsg.) (2003), Arbeitsmarkbilanzen<br />
für das <strong>Osnabrück</strong>er Land 2002 bis 2020.
Tabellenanhang<br />
A - 3 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Übersicht A-1a: Beschäftige in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
30.6.2002<br />
abs. Ant. an SVB je Veränderung 1998 - 2002<br />
SVB insg., Einw, abs. in % D in % Abw. in<br />
D = 100 D = 100 (JD) (JD) %-Pkt.<br />
Krankenhäuser 5.120 121,5 96,0 291 1,5 1,0 0,4<br />
Arztpraxen (ohne Zahnarztpraxen) 1.180 100,4 79,4 83 1,8 0,8 1,0<br />
Zahnarztpraxen 641 97,1 76,8 -26 -1,0 0,4 -1,4<br />
Gesundheitswesen a.n.g. 586 95,8 75,8 179 9,5 7,2 2,3<br />
Kernbereich d. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 8.160 122,5 96,9 1.160 3,9 1,4 2,5<br />
Pflege- und Wohnhe<strong>im</strong>e 2.918 136,9 108,3 450 4,3 4,1 0,2<br />
Ambulante soziale Dienste 484 106,1 83,9 107 6,4 4,9 1,5<br />
Pflege 3.402 131,5 104,0 557 4,6 4,2 0,3<br />
H.v. pharmazeutischen Grundstoffen 0 0,0 0,0 0 0,0 3,7 -3,7<br />
H.v. pharmazeutischen Spezialitäten usw. 417 130,2 103,0 -36 -2,0 2,6 -4,7<br />
H.v. pharmazeut. Erzeugnissen 417 103,7 82,0 -36 -2,0 2,8 -4,9<br />
H.v.medizin.Geräten,orthopäd.Vorrichtungen 493 103,8 82,1 . . 0,7 .<br />
H.v. augenoptischen Erzeugnissen 10 16,5 13,0 . . 0,1 .<br />
H.v. med., orthopäd. u. augenopt. Erz. 503 93,9 74,3 43 2,3 0,7 1,6<br />
Großh.m. pharmaz.Erzeugn.,mediz.Hilsmittel 216 97,6 77,2 89 14,2 2,9 11,3<br />
Apotheken 633 142,5 112,6 108 4,8 3,2 1,6<br />
Einzelh. m. medizin. u. orthopäd. Artikeln 134 142,3 112,5 57 14,9 4,1 10,8<br />
Vorleistungsbereich d. Gesundheitswirtsch. 1.903 112,1 88,7 261 3,8 2,3 1,5<br />
Betrieb v. Sportanlagen 71 89,5 70,7 14 5,6 6,7 -1,1<br />
Erbringung v. sonst. Dienstl. des Sports 80 60,9 48,2 2 0,6 7,8 -7,1<br />
Bäder, Saunas, Solarien u.ä. 92 109,9 86,9 24 7,8 13,9 -6,1<br />
sonst. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 243 82,6 65,3 40 4,6 9,0 -4,4<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> insgesamt 13.075 116,3 92,0 1.385 2,8 2,3 0,5<br />
SVB insgesamt 94.547 100,0 79,1 3.954 1,1 0,3 0,7<br />
Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 - IAB-Beschäftigtendatenbank -,<br />
eigene Berechnungen<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
A - 4 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Übersicht A-1b: Beschäftige in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> in der Stadt <strong>Osnabrück</strong><br />
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in <strong>Osnabrück</strong>, Stadt<br />
30.6.2002<br />
abs. Ant. an SVB je Veränderung 1998 - 2002<br />
SVB insg., Einw, abs. in % D in % Abw. in<br />
D = 100 D = 100 (JD) (JD) %-Pkt.<br />
Krankenhäuser 4.664 127,4 190,4 348 2,0 1,0 0,9<br />
Arztpraxen (ohne Zahnarztpraxen) 1.225 120,0 179,4 56 1,2 0,8 0,4<br />
Zahnarztpraxen 464 81,0 121,0 -32 -1,7 0,4 -2,0<br />
Gesundheitswesen a.n.g. 345 64,9 97,0 72 6,0 7,2 -1,2<br />
Kernbereich d. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 7.022 121,4 181,4 768 2,9 1,4 1,5<br />
Pflege- und Wohnhe<strong>im</strong>e 1.907 103,0 153,9 213 3,0 4,1 -1,1<br />
Ambulante soziale Dienste 442 111,6 166,7 187 14,7 4,9 9,8<br />
Pflege 2.349 104,5 156,2 400 4,8 4,2 0,5<br />
H.v. pharmazeutischen Grundstoffen . . . . . 3,7 .<br />
H.v. pharmazeutischen Spezialitäten usw. . . . . . 2,6 .<br />
H.v. pharmazeut. Erzeugnissen 2 0,6 0,9 1 18,9 2,8 16,1<br />
H.v.medizin.Geräten,orthopäd.Vorrichtungen . . . . . 0,7 .<br />
H.v. augenoptischen Erzeugnissen . . . . . 0,1 .<br />
H.v. med., orthopäd. u. augenopt. Erz. 567 121,9 182,2 28 1,3 0,7 0,6<br />
Großh.m. pharmaz.Erzeugn.,mediz.Hilsmittel 182 94,7 141,6 -19 -2,5 2,9 -5,3<br />
Apotheken 324 84,0 125,4 63 5,6 3,2 2,3<br />
Einzelh. m. medizin. u. orthopäd. Artikeln 94 114,9 171,7 9 2,5 4,1 -1,5<br />
Vorleistungsbereich d. Gesundheitswirtsch. 1.169 79,3 118,5 82 1,8 2,3 -0,5<br />
Betrieb v. Sportanlagen 56 81,2 121,4 34 26,3 6,7 19,6<br />
Erbringung v. sonst. Dienstl. des Sports 111 97,3 145,4 25 6,6 7,8 -1,2<br />
Bäder, Saunas, Solarien u.ä. 167 229,8 343,3 33 5,7 13,9 -8,3<br />
sonst. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 334 130,6 195,2 92 8,4 9,0 -0,7<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> insgesamt 10.550 108,1 161,5 1.018 2,6 2,3 0,2<br />
SVB insgesamt 82.116 100,0 149,4 2.765 0,9 0,3 0,5<br />
Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 - IAB-Beschäftigtendatenbank -,<br />
eigene Berechnungen<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
A - 5 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Übersicht A-1c: Beschäftige in der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land (Stadt und<br />
<strong>Landkreis</strong>)<br />
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land (St. + LK)<br />
am 30.6.2002<br />
abs. Ant. an SVB je Veränderung 1998 - 2002<br />
SVB insg., Einw, abs. in % D in % Abw. in<br />
D = 100 D = 100 (JD) (JD) %-Pkt.<br />
Krankenhäuser 9.784 124,2 125,7 639 1,7 1,0 0,7<br />
Arztpraxen (ohne Zahnarztpraxen) 2.405 109,5 110,9 139 1,5 0,8 0,7<br />
Zahnarztpraxen 1.105 89,6 90,7 -58 -1,3 0,4 -1,6<br />
Gesundheitswesen a.n.g. 931 81,5 82,5 251 8,2 7,2 1,0<br />
Kernbereich d. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 15.182 122,0 123,5 1.928 3,5 1,4 2,0<br />
Pflege- und Wohnhe<strong>im</strong>e 4.825 121,2 122,6 663 3,8 4,1 -0,3<br />
Ambulante soziale Dienste 926 108,7 110,0 294 10,0 4,9 5,1<br />
Pflege 5.751 119,0 120,4 957 4,7 4,2 0,4<br />
H.v. pharmazeutischen Grundstoffen . . . . . 3,7 .<br />
H.v. pharmazeutischen Spezialitäten usw. . . . . . 2,6 .<br />
H.v. pharmazeut. Erzeugnissen 419 55,8 56,5 -35 -2,0 2,8 -4,8<br />
H.v.medizin.Geräten,orthopäd.Vorrichtungen . . . . . 0,7 .<br />
H.v. augenoptischen Erzeugnissen . . . . . 0,1 .<br />
H.v. med., orthopäd. u. augenopt. Erz. 1.070 107,0 108,3 71 1,7 0,7 1,1<br />
Großh.m. pharmaz.Erzeugn.,mediz.Hilsmittel 398 96,3 97,5 70 5,0 2,9 2,1<br />
Apotheken 957 115,3 116,7 171 5,0 3,2 1,8<br />
Einzelh. m. medizin. u. orthopäd. Artikeln 228 129,6 131,2 66 8,9 4,1 4,9<br />
Vorleistungsbereich d. Gesundheitswirtsch. 3.072 96,9 98,1 343 3,0 2,3 0,7<br />
Betrieb v. Sportanlagen 127 85,6 86,7 48 12,6 6,7 5,9<br />
Erbringung v. sonst. Dienstl. des Sports 191 77,8 78,8 27 3,9 7,8 -3,9<br />
Bäder, Saunas, Solarien u.ä. 259 165,6 167,7 57 6,4 13,9 -7,5<br />
sonst. <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> 577 104,9 106,2 132 6,7 9,0 -2,3<br />
<strong>Gesundheitswirtschaft</strong> insgesamt 23.625 112,5 113,9 2.403 2,7 2,3 0,4<br />
SVB insgesamt 176.663 100,0 101,2 6.719 1,0 0,3 0,6<br />
Quelle: Landesarbeitsamt Niedersachsen-Bremen – ICF3 - IAB-Beschäftigtendatenbank -,<br />
eigene Berechnungen<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
A - 6 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Übersicht A-2: Betten nach Fachabteilungen in Akut-Krankenhäusern sowie Vorsorgeund<br />
Rehabilitationskliniken<br />
Fachabteilungen <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
Akut-Krankenhäuser Vorsorge und<br />
Rehabilitationskliniken<br />
Stadt<br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
<strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
Stadt<br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
Augenheilkunde 38 47 - -<br />
Chirurgie 489 365 - -<br />
Frauenheilkunde 86 88 - -<br />
Geburtshilfe 78 52 - -<br />
Hals-Nasen-Ohren 44 73 - -<br />
Haut- u. Geschlechtskrankheiten - 3 40 -<br />
Herzchirurgie 121 - - -<br />
Innere Medizin 786 413 487 -<br />
Kinderchirurgie - - - -<br />
Kinderheilkunde - 148 48 -<br />
Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie - 43 - -<br />
Neurochirurgie - 88 - -<br />
Neurologie 52 107 - -<br />
Neurologische Frührehabilitation 40 45<br />
Nukleartherapie - 8 - -<br />
Orthopädie 170 - 980 -<br />
Plastische Chirurgie - - - -<br />
Strahlentherapie - 58 - -<br />
Urologie 10 66 - -<br />
Summe somatisch 1.874 1.599 1.555 45<br />
Kinder- u. Jugendpsychiatrie - 32 - -<br />
Psychiatrie 70 372 308*) 23<br />
Psychosomatik (Psychotherapeut. Medizin) 20 - 267 -<br />
Kommunikationsstörungen - - 60 -<br />
Summe psychiatrisch 90 404 635 23<br />
Summe gesamt 1.964 2.003 2.190 68<br />
*) überwiegend Suchtkrankheiten<br />
Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Stand 31.12.2002 - eigene Berechnungen<br />
<strong>NIW</strong> Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V., Hannover
Übersicht A-3: Akut-Krankenhäuser <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
A - 7 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Krankenhaus Träger Fachabteilungen Ist-Betten<br />
Ankum<br />
Marien Hospital Ankum-Bersenbrück<br />
Kath. Gemeinde<br />
Ankum<br />
Chirurgie, Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Innere<br />
Medizin<br />
Bad Rothenfelde<br />
Augenklinik Dr. Georg Dr. med. Ehrhardt Augenheilkunde 38<br />
Johann-Wilhelm-Ritter-<br />
Klinik<br />
J.-W.-Ritter-Klinik<br />
GmbH & Co.KG<br />
Schüchtermann-Klinik Schüchtermann-<br />
Schiller’sche<br />
Kliniken<br />
Bramsche<br />
Johanniter-<br />
Krankenhaus GmbH<br />
Dissen a. T.W.<br />
Albertinen-<br />
Krankenhaus<br />
Hann. Genossenschaft<br />
des Johanniterordens<br />
Diakoniewerk <strong>Osnabrück</strong><br />
e.V.<br />
Georgsmarienhütte<br />
Diakonie-Krankenhaus Diakoniewerk <strong>Osnabrück</strong><br />
e.V.<br />
Franziskus-Hospital<br />
Harderberg<br />
Melle<br />
Ev. Krankenhaus Melle<br />
GmbH<br />
St. Georgs- Stift<br />
e.V. Thuine<br />
Christliches Klinikum<br />
Melle GmbH<br />
130<br />
Innere Medizin, Dermatologie, Allergologie 20<br />
Herzchirurgie, Kardiologie 161<br />
Chirurgie, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere<br />
Medizin, Orthopädie<br />
Chirurgie, Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Hals-,<br />
Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere Medizin, Urologie<br />
Chirurgie, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere<br />
Medizin<br />
Chirurgie (u.a. Allgemein- und Unfallchirurgie),<br />
Frauenheilkunde (u.a. Senologie), Geburtshilfe,<br />
Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere Medizin,<br />
Orthopädie<br />
Chirurgie, Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Innere<br />
Medizin<br />
Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere Medizin,<br />
Orthopädie<br />
Krankenhaus St. Mat- Christliches Klini-<br />
160<br />
thäus GmbH<br />
<strong>Osnabrück</strong>, Stadt<br />
kum Melle GmbH<br />
Kinderhospital Osna- Kinderhospitalverein Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendpsychiatrie 112<br />
brück<br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
Klinikum <strong>Osnabrück</strong> öffentlicher Träger: Chirurgie (u.a. Allgemein-, Thorax- und Gefäßchi-<br />
608<br />
Klinikum <strong>Osnabrück</strong> rurgie, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirur-<br />
GmbH<br />
gie, Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Plastische<br />
Operationen), Frauenheilkunde, Geburtshilfe, Innere<br />
Medizin (u.a. Kardiologie, Pulmologie, Nephrologie,<br />
Angiologie, Intensivmedizin, Gastroenterologie,<br />
Hepatologie, Stoffwechselerkrankungen, Endkrinologie,<br />
Rheumatologie, Infektiologie, Onkologie, Hämatologie,<br />
Immunologie), Neurologie, Urologie<br />
Marienhospital Bischöflicher Stuhl Augenheilkunde, Chirurgie (u.a. Allgemein- und<br />
571<br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
zu <strong>Osnabrück</strong> Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie, Unfall-, Hand-,<br />
Wiederherstellungschirurgie), Frauenheilkunde,<br />
Geburtshilfe, Innere Medizin (u.a. Allgemeine Innere<br />
Medizin, Gastroenterologie, Kardiologie), Kinderheilkunde,<br />
Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Intensivmedizin,<br />
Radiologie<br />
Niedersächsisches Land<br />
Psychiatrie, Suchtkrankheiten 372<br />
Landeskrankenhaus<br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
Niedersachsen<br />
Paracelsus-Klinik Paracelsus-Kliniken Augenheilkunde, Chirurgie, Hals-, Nasen-, Ohren- 340<br />
Deutschland GmbH heilkunde, Haut- und Geschlechtskrankheiten, Innere<br />
Medizin, Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Neurochirurgie,<br />
Neurologie, Nuklearmedizin, Strahlentherapie,<br />
Urologie<br />
132<br />
152<br />
120<br />
342<br />
141
A - 8 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Krankenhaus Träger Fachabteilungen Ist-Betten<br />
Ostercappeln<br />
Krankenhaus<br />
St. Raphael<br />
Quakenbrück<br />
Christliches<br />
Krankenhaus<br />
St. Georgs-Stift e.V.<br />
Thuine<br />
Christliches<br />
Krankenhaus<br />
Quakenbrück e.V.<br />
Chirurgie, Frauenheilkunde, Innere Medizin, Geburtshilfe<br />
Chirurgie (u.a. Allgemein- u. Gefäßchirurgie, Unfall-/<br />
Wiederherstellungschirurgie, Neurochirurgie), Hals-,<br />
Nasen-, Ohrenheilkunde, Innere Medizin (u.a. Allgemeine<br />
Innere Medizin, Magen- u. Darmerkrankungen,<br />
Kardiologie, Angiologie, Pneumologie),<br />
Allergologie, Schlafmedizin, Diabeteszentrum, Neurologie,<br />
Psychiatrie<br />
Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Stand 31.12.2002 – eigene Erhebungen<br />
190<br />
380
Ort und Name der<br />
Einrichtung<br />
Badbergen<br />
Fachkrankenhaus für<br />
Alkoholkranke Männer<br />
Haus Möhrings-<br />
burg<br />
Bissendorf<br />
Rehabilitationsklinik<br />
Werscherberg,<br />
A - 9 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Übersicht A-4: Vorsorge- und Rehabilitationskliniken <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
Träger Art der Einrichtung /<br />
Fachabteilungen<br />
Diakonisches Werk<br />
<strong>im</strong> Sprengel <strong>Osnabrück</strong><br />
AWO Bezirksverband<br />
Weser-Ems<br />
e.V.<br />
Bad Essen<br />
Charlottenburg-Klinik Dr. Becker Klinik-<br />
Gesellschaft<br />
Evangelisches Kurzentrum<br />
Für Frauen<br />
und Kinder Haus<br />
Sonnenwinkel<br />
Paracelsus-<br />
Berghofklinik<br />
Paracelsus- Wiehengebirgsklinik<br />
Paracelsus-<br />
Wittekindklinik<br />
He<strong>im</strong> und Werk des<br />
Frauenwerks der<br />
ev.-luth. Landeskirche<br />
Hann. e.V.<br />
Paracelsus-Kliniken<br />
Deutschland GmbH<br />
Paracelsus-Kliniken<br />
Deutschland GmbH<br />
Paracelsus-Kliniken<br />
Deutschland GmbH<br />
Abhängigkeitserkrankungen, Psychotherapie<br />
und Psychiatrie für alkoholkranke<br />
Männer<br />
Psychosomatik, Sprach-, Sprech-, St<strong>im</strong>mund<br />
Hörstörungen, Tinnitus, Morbus<br />
Meniére, Hyperakusis<br />
aufgestellte<br />
Betten<br />
Versorgungsvertrag<br />
nach<br />
§ 111 SGB V<br />
35 nein<br />
60 ja<br />
Orthopädie, Rheumatologie 216 ja<br />
u.a. Psychosomatik, Herz-, Kreislauferkrankungen,<br />
Rheuma<br />
68 nein<br />
Abhängigkeitserkrankungen, Psychiatrie 130 ja<br />
Psychosomatik, Abhängigkeitserkrankungen<br />
110 ja<br />
Psychosomatik, Psychotherapie 100 ja<br />
Bad Iburg<br />
Dörenberg-Klinik Schüchtermann-<br />
Schiller’sche Kliniken<br />
Orthopädie, Rheumatologie 227 ja<br />
Sonnenhof Bad Iburg Ra<strong>im</strong>und Bisping<br />
Bad Rothenfelde<br />
Kardiologie, Orthopädie, Psychosomatik 99 ja<br />
J.-W.-Ritter-Klinik J.-W.-Ritter-Klinik<br />
GmbH & Co. KG<br />
Kinder-Reha-Klinik<br />
Am Wellengarten<br />
Klinik <strong>im</strong> Kurpark Klinik am<br />
Birkenkamp GmbH<br />
Dermatologie, Allergologie, Umweltmedizin<br />
Uwe Korb Atemwege, Ernährungsstörungen (Adipositas),<br />
Haltungs- und Bewegungsstörungen,<br />
Dermatologie, Psychosomatik für<br />
Kinder<br />
Dialyse, Orthopädie, Hyperbare Sauerstofftherapie,<br />
Zahn<strong>im</strong>plantologie, Psychotherapie/<br />
Psychosomatik, Ernährungstherapie<br />
Klinik Münsterland LVA Westfalen Orthopädie, Rheumatologie, Schmerztherapie,<br />
Sporttherapie, Psychotherapie<br />
Parkklinik Reinhard Dengg Orthopädie, Rheumatologie, Anschlussheilbehandlungen<br />
(AHB), Psychotherapie/<br />
Psychosomatik, Interdisziplinäre<br />
Schmerztherapie, Innere Begleiterkrankungen<br />
Schüchtermann-<br />
Klinik<br />
Teutoburger-Wald-<br />
Klinik<br />
<strong>Osnabrück</strong>, Stadt<br />
Klinikum <strong>Osnabrück</strong><br />
GmbH<br />
Rehabilitationszentrum<br />
Haus am<br />
Hesselkamp<br />
40 ja<br />
48 ja<br />
154 ja<br />
190 ja<br />
295 ja<br />
Schüchtermann-<br />
Schiller’sche<br />
Kliniken<br />
Kardiologie, Herzchirurgie, Sportmedizin 179 ja<br />
LVA Hannover Innere Medizin, Kardiologie,<br />
Sportmedizin, Sozialmedizin<br />
206 ja<br />
Klinikum <strong>Osnabrück</strong><br />
GmbH<br />
Neurologische Frührehabilitation 45 ja<br />
<strong>Osnabrück</strong>er Verein<br />
zur Hilfe für seelisch<br />
Behinderte e.V.<br />
Psychologie/ Psychiatrie 23 ja
Ort und Name der<br />
Einrichtung<br />
Wallenhorst<br />
TWG Nettetal Therap.<br />
Gemeinschaft<br />
Fachklinik,<br />
Wallenhorst<br />
A - 10 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Träger Art der Einrichtung /<br />
Fachabteilungen<br />
Caritasverband<br />
<strong>Osnabrück</strong> e.V.<br />
Abhängigkeitserkrankungen, Psychotherapie<br />
und Psychiatrie für drogen-, medikamenten-<br />
und mehrfachabhängige Männer<br />
Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Stand 31.12.2002 – eigene Erhebungen<br />
aufgestellte<br />
Betten<br />
Versorgungsvertrag<br />
nach<br />
§ 111 SGB V<br />
33 ja
A - 11 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Übersicht A-5a: Pflegehe<strong>im</strong>e <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land (stationäre Dauerpflege), z.T. mit eingestreuter<br />
Kurzzeitpflege (gekennzeichnet mit K)<br />
Einrichtung Träger Plätze<br />
Artland, SG<br />
Ev.-luth. St. Sylvester-Stift, Grüne Str. 24,<br />
49610 Quakenbrück<br />
Diakonische Stiftung Bethanien (Lötzen) Quakenbrück<br />
Lötzener Str. 14, 49610 Quakenbrück<br />
Bad Essen<br />
Altenhe<strong>im</strong> St. Josef, Franz-Martin-Str. 9,<br />
49152 Bad Essen<br />
S<strong>im</strong>eon und Hanna, Gräfin-Else-Weg 7,<br />
49152 Bad Essen<br />
Haus Wiesental, Hüseder Str. 123,<br />
49152 Bad Essen<br />
Haus am Wiehengebirge, Bornweg 32,<br />
49152 Bad Essen<br />
Vitalis Wohnpark, Am Freibad 5,<br />
49152 Bad Essen<br />
Bad Iburg, Stadt<br />
Christophorushe<strong>im</strong>, Am Gografenhof 6,<br />
49186 Bad Iburg<br />
St. Franziskus-Haus, Kleestr. 2,<br />
49186 Bad Iburg<br />
Bad Laer<br />
St. Antoniushaus, Antoniusstr. 15,<br />
49196 Bad Laer<br />
Blomberg-Klinik, Remseder Str. 3,<br />
49196 Bad Laer<br />
Bad Rothenfelde<br />
Seniorenresidenz Rieger, Wellengartenstr. 4-6,<br />
49214 Bad Rothenfelde<br />
Altenpflegehe<strong>im</strong> Oostdam, Parkstr. 9,<br />
49214 Bad Rothenfelde<br />
Seniorenwohnsitz Villa Quisisana, <strong>Osnabrück</strong>er Str. 23,<br />
49214 Bad Rothenfelde<br />
Haus Schlüter, Altenpflegehe<strong>im</strong> f. psychisch veränderte<br />
Menschen, Ulmenallee 30, 49214 Bad Rothenfelde<br />
Bersenbrück, SG<br />
St. Antoniusstift, Am Buschbach 6,<br />
49594 Alfhausen<br />
Henry-Dunant-Altenhe<strong>im</strong>, Rosenweg 10,<br />
49577 Ankum<br />
St. Josefsstift, Hasestr. 1,<br />
49593 Bersenbrück<br />
Belm<br />
Haus St. Marien, Astruper Weg 51,<br />
49191 Belm<br />
Bissendorf<br />
Haus am Lechtenbrink, Stadtweg 6 a,<br />
49143 Bissendorf<br />
Bohmte<br />
Altenhe<strong>im</strong> St. Agnes, Hauptstr. 12,<br />
49163 Bohmte<br />
Seniorenzentrum Bohmte, Gartenstr. 12,<br />
49163 Bohmte<br />
Haus Große Westerkamp, Dammer Str. 21,<br />
49163 Bohmte-Hunteburg<br />
Ev.-luth. St. Sylvester-Stift, Quakenbrück<br />
88<br />
K<br />
Diakonische Stiftung Bethanien 32<br />
Mutterhaus der Franziskanerinnen, 26<br />
Thuine<br />
Diakonieverein Bad Essen e.V. 83<br />
K<br />
M. Sachse-Onken 55<br />
Jürgen Helm, Bad Essen 23<br />
K<br />
Vitalis Wohnpark GmbH& Co. KG 92<br />
K<br />
Verein ev. Christopherushe<strong>im</strong> e. V.,<br />
Bad Iburg<br />
Kath. Kirchengemeinde St. Clemens,<br />
Bad Iburg<br />
Kath. Kirchengemeinde St. Antonius,<br />
Bad Laer-Remsede<br />
69<br />
46<br />
K<br />
44<br />
K<br />
Blomberg-Klinik GmbH & Co. KG 143<br />
K<br />
Christian Rieger, Bad Rothenfelde 28<br />
Johannes Oostdam, Bad Rothenfelde 15<br />
Claus Appelmann, Bad Rothenfelde Nur<br />
Wohnfälle<br />
Herr Schlüter, Bad Rothenfelde 100<br />
Kath. Kirchengemeinde St. Johannis,<br />
Alfhausen<br />
DRK-Kreisverband OS-Nord Bersenbrück<br />
Kath. Kirchengemeinde St. Vincentius,<br />
Bersenbrück<br />
38<br />
K<br />
55<br />
K<br />
76<br />
K<br />
Haus St. Marien e. V., Belm 87<br />
Ev. Pflege Partner Jeggen e. V. 84<br />
K<br />
Kath. Kirchengemeinde Hl. Dreifaltigkeit,<br />
Bohmte-Hunteburg<br />
33<br />
Seniorenzentrum GmbH, Bohmte 111<br />
Barbara Boros, Bohmte-Hunteburg 16<br />
K
A - 12 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Einrichtung Träger Plätze<br />
Bramsche, Stadt<br />
Altenwohnzentrum der AWO, Moselstr. 6,<br />
49565 Bramsche<br />
St. Martinushaus, Lindenstr. 32,<br />
49565 Bramsche<br />
Dissen am T.W. , Stadt<br />
Förderkreis Altenhe<strong>im</strong> e. V., Kleine Heue 2 – 4,<br />
49201 Dissen a.T.W.<br />
Fürstenau, SG<br />
Haus Lambertus, Fürstenauer Damm 2,<br />
49626 Berge<br />
Richard-Hengst-He<strong>im</strong> des DRK, Segelfortstr. 35,<br />
49584 Fürstenau<br />
Pastor-Arning-Haus, Konrad-Adenauer-Str. 30,<br />
49584 Fürstenau<br />
St. Reginenstift, Buten Porten 10,<br />
49584 Fürstenau<br />
Georgsmarienhütte, Stadt<br />
Marienhe<strong>im</strong>, Ulmenstr. 11,<br />
49124 Georgsmarienhütte<br />
Altenpflegehe<strong>im</strong> St. Josefshaus, Oeseder Str. 69,<br />
49124 Georgsmarienhütte<br />
Paul-Gerhardt-He<strong>im</strong>, Martin-Luther-Str. 12,<br />
49124 Georgsmarienhütte<br />
Glandorf<br />
Haus Frankenweg, Frankenweg 30,<br />
49219 Glandorf<br />
Hagen am T.W.<br />
St. Anna-Stift, Natruper Str. 11,<br />
49170 Hagen a.T.W.<br />
Melle, Stadt<br />
St. Konradhe<strong>im</strong>, St. Konradstr. 1,<br />
49326 Melle<br />
Fritz-Kamping-Haus, Kampingring 4,<br />
49328 Melle<br />
DRK Altenhe<strong>im</strong> „Hardach-Stift“, Henri-Dunant-Str. 1,<br />
49324 Melle<br />
Stiftung Ev. Altenzentrum Neuenkirchen, Lange Str. 21,<br />
49326 Melle<br />
Seniorenhe<strong>im</strong> Wiehengebirgshof, Kellenbergstr. 7,<br />
49328 Melle<br />
Neuenkirchen, SG<br />
St. Elisabeth-Stift, Lindenstr. 8 – 10,<br />
49586 Neuenkirchen<br />
<strong>Osnabrück</strong>, Stadt<br />
Bischof-Lilje Altenzentrum, Rehmstr. 79-83,<br />
49080 <strong>Osnabrück</strong><br />
Caritas Alten- und Pflegehe<strong>im</strong> St. Franziksus,<br />
Bassumer Str. 36, 49088 <strong>Osnabrück</strong><br />
Haus am Bürgerpark, Veilchenstr. 22-24,<br />
49088 <strong>Osnabrück</strong><br />
Haus am Schölerberg, Iburger Str. 181 a,<br />
49082 <strong>Osnabrück</strong><br />
Haus Dorette, Natruper Str. 14 a,<br />
49076 <strong>Osnabrück</strong><br />
Haus Ledenhof, Am Ledenhof 2,<br />
49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
AWO Bezirksverband Weser-Ems e.<br />
V., Oldenburg<br />
Kath. Kirchengemeinde St. Martinus,<br />
Bramsche<br />
97<br />
K<br />
14<br />
Förderkreis Altenhe<strong>im</strong> Dissen e. V. 59<br />
Kath. Kirchengemeinde Berge 33<br />
K<br />
DRK-Kreisverband <strong>Osnabrück</strong>-Nord,<br />
Bersenbrück<br />
Ev. Krankenhausverein e. V. Fürstenau<br />
Kath. Pfarrgemeinde St. Katharina,<br />
Fürstenau<br />
Kath. Kirchengemeinde Herz-Jesu,<br />
Georgsmarienhütte<br />
Kath. Kirchengemeinde Peter und<br />
Paul, Georgsmarienhütte<br />
Ev.-luth. Lutherkirchengemeinde Georgsmarienhütte<br />
46<br />
K<br />
42<br />
K<br />
40<br />
K<br />
41<br />
K<br />
57<br />
K<br />
66<br />
K<br />
Haus Frankenweg GmbH, Glandorf 78<br />
Kath. Kirchengemeinde St. Martinus,<br />
Hagen<br />
Kath. Kirchengemeinde Melle-<br />
Wellingholzhausen<br />
60<br />
K<br />
66<br />
K<br />
Ev.-luth. Kirchengemeinde Melle-Buer 77<br />
DRK-Kreisverband Melle 91<br />
Ev.-luth. Christophorus-<br />
Kirchengemeinde Neuenkirchen<br />
73<br />
K<br />
Uta Landwehrmeyer, Melle 35<br />
Kath. Kirchengemeinde St. Laurentius,<br />
Neuenkirchen<br />
72<br />
K<br />
Diakoniewerk <strong>Osnabrück</strong> e.V. 146<br />
Caritasverband für die Diozese <strong>Osnabrück</strong><br />
62<br />
K<br />
Stadt <strong>Osnabrück</strong> 169<br />
K<br />
Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband 100<br />
Weser-Ems<br />
Frauenhe<strong>im</strong> zu <strong>Osnabrück</strong> e.V. 60<br />
Ev. Luth. Kirchenkreis <strong>Osnabrück</strong> 91
Haus St. Clara, Schillerstr. 14,<br />
49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Hermann-Bonnus-Haus,<br />
Rheiner Landstr. 147, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />
Heywinkelhaus, Bergstr. 31-33,<br />
49076 <strong>Osnabrück</strong><br />
Küpper-Menke-Stift, Sedanstr. 76,<br />
49076 <strong>Osnabrück</strong><br />
Paulushe<strong>im</strong>, Magdalenenstr. 49,<br />
49082 <strong>Osnabrück</strong><br />
Pro Seniore, Wilhelm von Euch Str. 2,<br />
49090 <strong>Osnabrück</strong><br />
Wallenhorst<br />
Altenpflegehe<strong>im</strong> St. Raphael, Bergstr. 8,<br />
49134 Wallenhorst<br />
St. Josefshaus, Wetrihstr. 4,<br />
49134 Wallenhorst<br />
A - 13 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Einrichtung Träger Plätze<br />
Kongregation der Franziskanerin Thui- 40<br />
ne e.V.<br />
Diakoniewerk <strong>Osnabrück</strong> e.V. 104<br />
K<br />
St. Marien Kirchengemeinde 128<br />
Diakoniewerk <strong>Osnabrück</strong> e.V. 137<br />
K<br />
Bischöfliches Generalvikariat 92<br />
Pro Seniore Unternehmensgruppe 115<br />
K<br />
Kath. Kirchengemeinde St. Josef,<br />
Hollage<br />
Genossenschaft der Missionsschwester<br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
44<br />
K<br />
85
Übersicht A-5b: Pflegehe<strong>im</strong>e <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land (Kurzeitpflege)<br />
A - 14 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Einrichtung Träger Plätze<br />
Artland, SG<br />
Ev.-luth. St. Sylvester-Stift, Grüne Str. 24,<br />
49610 Quakenbrück<br />
Bad Essen<br />
S<strong>im</strong>eon und Hanna, Gräfin-Else-Weg 7,<br />
49152 Bad Essen<br />
Haus am Wiehengebirge, Bornweg 32<br />
49152 Bad Essen<br />
Vitalis Wohnpark, Am Freibad 5<br />
49152 Bad Essen<br />
Bad Iburg, Stadt<br />
St. Franziskus-Haus, Kleestr. 2<br />
49186 Bad Iburg<br />
Bad Laer<br />
St. Antoniushaus, Antoniusstr. 15<br />
49196 Bad Laer<br />
Blomberg-Klinik, Remseder Str. 3<br />
49196 Bad Laer<br />
Bersenbrück, SG<br />
St. Antoniusstift, Am Buschbach 6<br />
49594 Alfhausen<br />
Henry-Dunant-Altenhe<strong>im</strong>, Rosenweg 10<br />
49577 Ankum<br />
St. Josefsstift, Hasestr. 1<br />
49593 Bersenbrück<br />
Bissendorf<br />
Haus am Lechtenbrink, Stadtweg 6 a<br />
49143 Bissendorf<br />
Bohmte<br />
Altenhe<strong>im</strong> St. Agnes, Hauptstr. 12<br />
49163 Bohmte<br />
Haus Große Westerkamp, Dammer Str. 21<br />
49163 Bohmte-Hunteburg<br />
Bramsche, Stadt<br />
Altenwohnzentrum der AWO, Moselstr. 6<br />
49565 Bramsche<br />
Johanniter Krankenhaus, Hasestr. 16 –18<br />
49565 Bramsche<br />
Dissen am T.W., Stadt<br />
Albertinenkrankenhaus Dissen a.T.W., Robert-Koch-Str.<br />
49201 Dissen a.T.W.<br />
Fürstenau, SG<br />
Haus Lambertus, Fürstenauer Damm 2<br />
49626 Berge<br />
Richard-Hengst-He<strong>im</strong> des DRK, Segelfortstr. 35<br />
49584 Fürstenau<br />
Pastor-Arning-Haus, Konrad-Adenauer-Str. 30<br />
49584 Fürstenau<br />
St. Reginenstift, Buten Porten 10<br />
49584 Fürstenau<br />
Georgsmarienhütte, Stadt<br />
Marienhe<strong>im</strong>, Ulmenstr. 11<br />
49124 Georgsmarienhütte<br />
Altenpflegehe<strong>im</strong> St. Josefshaus, Oeseder Str. 69<br />
49124 Georgsmarienhütte<br />
Ev.-luth. St. Sylvester-Stift, Quakenbrück<br />
Diakonieverein Bad Essen e.V. 2<br />
Jürgen Helm, Bad Essen 8<br />
Vitalis Wohnpark GmbH& Co. KG 5<br />
Kath. Kirchengemeinde St. Clemens,<br />
Bad Iburg<br />
Kath. Kirchengemeinde St. Antonius,<br />
Bad Laer-Remsede<br />
8<br />
Blomberg-Klinik GmbH & Co. KG 10<br />
Kath. Kirchengemeinde St. Johannis,<br />
Alfhausen<br />
DRK-Kreisverband OS-Nord Bersenbrück<br />
Kath. Kirchengemeinde St. Vincentius,<br />
Bersenbrück<br />
Ev. Pflege Partner Jeggen e. V. 4<br />
5<br />
6<br />
10<br />
Kath. Kirchengemeinde Hl. Dreifaltigkeit,<br />
Bohmte-Hunteburg<br />
3<br />
Barbara Boros, Bohmte-Hunteburg 2<br />
AWO Bezirksverband Weser-Ems<br />
e. V., Oldenburg<br />
Johanniter Krankenhaus GmbH,<br />
Bramsche<br />
Diakoniewerk <strong>Osnabrück</strong> e. V 19<br />
Kath. Kirchengemeinde Berge 1<br />
DRK-Kreisverband <strong>Osnabrück</strong>-<br />
Nord, Bersenbrück<br />
Ev. Krankenhausverein e. V.<br />
Fürstenau<br />
Kath. Pfarrgemeinde St. Katharina,<br />
Fürstenau<br />
Kath. Kirchengemeinde Herz-Jesu,<br />
Georgsmarienhütte<br />
Kath. Kirchengemeinde Peter und<br />
Paul, Georgsmarienhütte<br />
2<br />
7<br />
1<br />
8<br />
1<br />
2<br />
5<br />
10<br />
5
A - 15 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Einrichtung Träger Plätze<br />
Paul-Gerhardt-He<strong>im</strong>, Martin-Luther-Str. 12<br />
49124 Georgsmarienhütte<br />
Hagen am T.W.<br />
St. Anna-Stift, Natruper Str. 11<br />
49170 Hagen a.T.W.<br />
Melle, Stadt<br />
St. Konradhe<strong>im</strong>, St. Konradstr. 1<br />
49326 Melle<br />
DRK Altenhe<strong>im</strong> „Hardach-Stift“, Henri-Dunant-Str. 1<br />
49324 Melle<br />
Stiftung Ev. Altenzentrum Neuenkirchen, Lange Str. 21<br />
49326 Melle<br />
Kurzzeitpflege Buer Heckengang 10<br />
49328 Melle<br />
Neuenkirchen, SG<br />
St. Elisabeth-Stift, Lindenstr. 8 – 10<br />
49586 Neuenkirchen<br />
<strong>Osnabrück</strong>, Stadt<br />
Caritas Alten- und Pflegehe<strong>im</strong> St. Franziksus,<br />
Bassumer Str. 36, 49088 <strong>Osnabrück</strong><br />
Haus am Bürgerpark, Veilchenstr. 22-24,<br />
49088 <strong>Osnabrück</strong><br />
Haus Ledenhof, Am Ledenhof 2,<br />
49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Hermann-Bonnus-Haus,<br />
Rheiner Landstr. 147, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />
Paulushe<strong>im</strong>, Magdalenenstr. 49,<br />
49082 <strong>Osnabrück</strong><br />
Pro Seniore, Wilhelm von Euch Str. 2,<br />
49090 <strong>Osnabrück</strong><br />
Ostercappeln<br />
Kurzzeitpflege Korch, Nordstr. 22<br />
49179 Ostercappeln<br />
Wallenhorst<br />
Altenpflegehe<strong>im</strong> St. Raphael, Bergstr. 8<br />
49134 Wallenhorst<br />
Ev.-luth. Lutherkirchengemeinde<br />
Georgsmarienhütte<br />
Kath. Kirchengemeinde St. Martinus,<br />
Hagen<br />
Kath. Kirchengemeinde Melle-<br />
Wellingholzhausen<br />
3<br />
DRK-Kreisverband Melle 24<br />
Ev.-luth. Christophorus-<br />
Kirchengemeinde Neuenkirchen<br />
Ev.-luth. Kirchengemeinde Melle-<br />
Buer<br />
Kath. Kirchengemeinde St. Laurentius,<br />
Neuenkirchen<br />
Caritasverband für die Diözese<br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
3<br />
6<br />
3<br />
13<br />
14<br />
10 eingestreute<br />
Stadt <strong>Osnabrück</strong> 8 eingestreute<br />
Ev. Luth. Kirchenkreis <strong>Osnabrück</strong> 5<br />
Diakoniewerk <strong>Osnabrück</strong> e.V. 8 eingestreute<br />
Bischöfliches Generalvikariat 4<br />
Pro Seniore Unternehmensgruppe 2<br />
Korch, Ostercappeln 7<br />
Kath. Kirchengemeinde St. Josef,<br />
Hollage<br />
5
Übersicht A-5c: Pflegehe<strong>im</strong>e <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land (Tagespflege)<br />
A - 16 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Einrichtung Träger Plätze<br />
Bad Laer<br />
St. Antoniushaus, Antoniusstr. 15,<br />
49196 Bad Laer<br />
Bersenbrück, SG<br />
St. Antoniusstift, Am Buschbach 6,<br />
49594 Alfhausen<br />
ASD GmbH, Alfred-Eymann-Str. 2 a,<br />
49577 Ankum<br />
Belm<br />
Westerfeld Sozialeinrichtungen, Tagespflege Belm<br />
Lindenstr. 53, 49191 Belm<br />
Georgsmarienhütte, Stadt<br />
Marienhe<strong>im</strong>, Ulmenstr. 11,<br />
49124 Georgsmarienhütte<br />
Hasbergen<br />
Tagespflege Hasbergen, Am Lohkamp 16,<br />
49205 Hasbergen<br />
Hilter am T.W.<br />
„Schwalbennest“, Bielefelder Str. 23,<br />
49176 Hilter a.T.W.<br />
Melle<br />
Stiftung Ev. Altenzentrum Neuenkirchen, Lange Str. 21,<br />
49326 Melle<br />
<strong>Osnabrück</strong>, Stadt<br />
Tagespflege Schinkel, Paulushe<strong>im</strong>, Schützenstr. 85,<br />
49084 <strong>Osnabrück</strong><br />
Tagespflege Hermann-Bonnus-Haus,<br />
Rheiner Landstr. 147, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />
Tagespflege Haus Ledenhof, Am Ledenhof 2,<br />
49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Tagespflege Paulushe<strong>im</strong>, Magdalenenstr. 49,<br />
49082 <strong>Osnabrück</strong><br />
Kath. Kirchengemeinde St. Antonius,<br />
Bad Laer-Remsede<br />
14<br />
Kath. Kirchengemeinde St. Johannis,<br />
Alfhausen<br />
10<br />
ASD GmbH Ankum 15<br />
Westerfeld Sozialeinrichtungen,<br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
Kath. Kirchengemeinde Herz-Jesu,<br />
Georgsmarienhütte<br />
Der Bischöfliche Stuhl,<br />
Hasestr. 40 a, <strong>Osnabrück</strong><br />
12<br />
8<br />
10<br />
Manuela Hinrichsen, Hilter 10<br />
Ev.-luth. Christophorus-<br />
Kirchengemeinde Neuenkirchen<br />
Bischöfliches Generalvikariat 15<br />
Diakoniewerk <strong>Osnabrück</strong> e.V. 12<br />
Ev. Luth. Kirchenkreis <strong>Osnabrück</strong> 10<br />
Bischöfliches Generalvikariat 50<br />
6
A - 17 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Übersicht A-6: Zuliefer- und Vorleistungsbetriebe der <strong>Gesundheitswirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Land (ohne Handwerksbetriebe)<br />
Firma Produkte / Dienstleistungen<br />
DDB Service GmbH, Lindenstr. 53, 49152 Bad Essen Verwaltungsdienstleistungen u.a. auch für soziale<br />
Einrichtungen<br />
Heinrich J. Kesseböhmer KG, Mindener Str. 208,<br />
49152 Bad Essen<br />
REITEL Feinwerktechink GmbH, Senfdamm 20,<br />
49152 Bad Essen<br />
Teutotechnik GmbH, Niedersachsenstr. 7, 49186 Bad<br />
Iburg<br />
Ultra Pharm Medicalprodukte GmbH, Frankfurter Str.<br />
29, 49214 Bad Rothenfelde<br />
DeguDent GmbH, Bürgermeister-Otto-Knapp-Str. 45,<br />
49163 Bohmte<br />
CJD clinic + job-dress GmbH & Co. KG, Blankenburger<br />
Str. 21, 49565 Bramsche<br />
Schürmann Rehamode, Roggenkamp 19, 49596<br />
Gehrde<br />
Horst Wendt Maschinenbau GmbH & Co. KG, Oeseder<br />
Straße 1, 49124 Georgsmarienhütte,<br />
ID medica GmbH, Roggenkamp 1, 49124 Georgsmarienhütte<br />
OSMO-Anlagenbau Leipzi GmbH, Bielefelder Str. 10,<br />
49124 Georgsmarienhütte<br />
B.Braun Schiwa GmbH und Co KG, Kattenvenner<br />
Straße 32, 49219 Glandorf<br />
Gehrmeyer - Schuchmann Vertrieb und Handel<br />
GmbH, Dütestr. 3, 49205 Hasbergen<br />
Allg. Einrichtungen v. Arztpraxen u. Behandlungsräumen<br />
sowie Kur- und Krankenhäusern<br />
Ausstattung f. zahntechnische Bereiche<br />
Notfallkoffer, Notfall-Seminare<br />
Diabetikerbedarf, Inkontinenzbedarf, Stomaversorgung,<br />
Medizintechnik<br />
Produkt- und Systemlösungen für Dentallabors, z.B.<br />
Dentalinstrumente etc.<br />
Allg. Arzt- und Schwesternbekleidung<br />
Reha-Mode<br />
Sondermaschinenbau, innovative Laborsysteme für<br />
Pathologie, Histologie und Zytologie<br />
Krankenhosen<br />
Vollentsalzungsanlagen, Elektroanlagen für Krankenhäuser<br />
u.a.<br />
Infusions- und Dialyse-Lösungen, Klistiere, Schläuche<br />
für Medizinanwendungen<br />
Elektro-, Kinderrollstühle, Reha-Karren, Sitzhilfen u.a.<br />
Dia plus-minus GmbH, Nordel 1, 49176 Hilter Krankenpflege, Rehabilitation, HomeCare<br />
HANSA-Tiefkühlmenü GmbH & Co., Münsterstr. 9-15, Klinikverpflegung<br />
49176 Hilter<br />
Rodefeld Gerätebau GmbH, Dyckerhoffstr. 4, 49176 Schmelzkessel f. Arzne<strong>im</strong>ittelherstellung<br />
Hilter<br />
ARO Artländer GmbH, Ankumerstr. 12, 49577 Kettenkamp<br />
Goschke & LehbrinkGmbH & Co. Apparatebau, Industrielackierungen<br />
KG, Nordstr. 30, 49328 Melle<br />
Matratzen, Kissen, Decken etc. f. Krankenhäuser/He<strong>im</strong>e<br />
Photo- und Lichttherapie, Solarien- und Bräunungsgeräte,<br />
Bestrahlungsgeräte<br />
Al Dentes, Pagenstecher Str. 31, 49090 <strong>Osnabrück</strong> Zahntechnik<br />
Brandes & Diesing, Möserstr. 44, 49074 <strong>Osnabrück</strong> Reha-Geräte und -mittel<br />
DIOSNA Dierks & Söhne GmbH, Sandbachstr. 1,<br />
49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Maschinen und Zubehör f. Pharmaindustrie<br />
DK Computer-Vertriebs GmbH, Averdiekstr. 7, 49078<br />
<strong>Osnabrück</strong><br />
Fritz Rode GmbH, Hettlicher Masch 22,<br />
49084 <strong>Osnabrück</strong><br />
Gehrmeyer-Schuchmann Vertrieb und Handel GmbH,<br />
Averdiekerstr. 1, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />
JUMEY <strong>Osnabrück</strong>er Dampfkesselfabrik GmbH &<br />
Co., Sutthauser Str. 157, 49080 <strong>Osnabrück</strong><br />
Profidress Berufsbekleidungen GmbH, Leyer Str. 26,<br />
49076 <strong>Osnabrück</strong><br />
Software f. Pharmazeutika, Diagnose, Archivierung v.<br />
Röntgenbildern etc.<br />
Zubehör für Textilpflege in der Alten-<br />
/Krankenhauspflege (Wäschereibedarf)<br />
Reha-Geräte und -mittel, Gehhilfen etc.<br />
Edelstahlverarbeitung<br />
Berufsbekleidungen<br />
WR Berufsmoden GmbH, Pf. 6161, 49094 <strong>Osnabrück</strong> Berufsbekleidungen<br />
Rebotec Rehabilitationsmittel GmbH, Zoppoterweg 1,<br />
49610 Quakenbrück<br />
Klages & Partner GmbH, Wittekindplatz 4, 49134<br />
Wallenhorst<br />
Aufstehhilfen, Duschstühle, Gehgestelle, Stehhilfen,<br />
Patientenlifter u.a.<br />
Software f. Krankenhäuser
Augenoptiker<br />
A - 18 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Übersicht A-7: Betriebe des Gesundheitshandwerks <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
Ingrid Brüggen Hauptstr. 64, 49577 Ankum<br />
Uhren- Schmuck- Optik-Studio A. Berling GmbH Hauptstr. 46, 49577 Ankum<br />
Wolfgang Müller Lindenstr. 60, 49152 Bad Essen<br />
Beermann Optik GmbH Mühlentor 3, 49186 Bad Iburg<br />
Optik Nasenfahrrad GmbH Münsterstr. 2, 49186 Bad Iburg<br />
Karin Knemeyer Bielefelder Str. 4, 49196 Bad Laer<br />
Eike Schomborg Salinenstr. 39, 49214 Bad Rothenfelde<br />
Udo Brinkmann Salinenstr. 1, 49214 Bad Rothenfelde<br />
Bernhard Möller Marktring 19-23, 49191 Belm<br />
Frank-Pierre Scriba Bramscher Str. 4, 49593 Bersenbrück<br />
Thomas Bödeker Bramscher Str. 45, 49593 Bersenbrück<br />
Reiner Siekemeyer Am Thie 9, 49143 Bissendorf<br />
Brillen und Hörgeräte Becker GmbH Am Markt 29, 49565 Bramsche<br />
Henkel-Augenoptik GmbH Große Str. 5, 49565 Bramsche<br />
Jürgen Dölle Große Str. 50, 49565 Bramsche<br />
Olaf Baumann Große Str. 38, 49565 Bramsche<br />
Bachholz Brillen Uhren und Brillanten Große Str. 45, 49201 Dissen<br />
Karsten Thiel Scheerenhof 1, 49201 Dissen<br />
Bernhard Gerdes Große Str. 3, 49584 Fürstenau<br />
Axel Lüdeking Hindenburgstraße 24, 49124 Georgsmarienhütte<br />
Beermann GmbH Hindenburgstr. 30, 49124 Georgsmarienhütte<br />
Brillen Studio Leiteritz GmbH Schoonebeekstr. 10/12, 49124 Georgsmarienhütte<br />
Jürgen Schulte Oeseder Str. 98, 49124 Georgsmarienhütte<br />
Katja Beermann Glückaufstr. 158, 49124 Georgsmarienhütte<br />
Wilhelm Waldmann <strong>Osnabrück</strong>er Str. 3 A, 49219 Glandorf<br />
Brillen Leiteritz GmbH <strong>Osnabrück</strong>er Str. 3, 49170 Hagen<br />
Wolfgang Kappelmann <strong>Osnabrück</strong>er Str. 4, 49170 Hagen<br />
Klaus-Georg Leiteritz Tecklenburger Str. 55, 49205 Hasbergen<br />
Wilhelm Waldmann und Ute Hörstkamp GbR Bielefelder Str. 10 A, 49176 Hilter<br />
Axel Beckötter Mühlenstr. 18, 49324 Melle<br />
Ewald Steinbreder GmbH Optik Schmuck Uhren Plettenberger Str. 8-10, 49324 Melle<br />
IGA-Optic Böckstiegel GmbH Mühlenstr. 5, 49324 Melle<br />
Optik Winkler GmbH Meller Str. 15, 49328 Melle<br />
Rohde- Augenoptik, Inh. Volker Grewe e. K. Plettenberger Str. 9, 49324 Melle<br />
Walter Rump Am Kirchplatz 4, 49326 Melle<br />
Wilhelm Kleinschmidt GmbH Mühlenstr. 7, 49324 Melle<br />
Apollo-Optik GmbH & Co. KG Große Str. 68, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Armin Hampel Lotter Str. 128, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />
Brille 49 R. Harbeck GmbH Krahnstr. 49, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Brillen Ernst GmbH Wesereschstr. 33, 49084 <strong>Osnabrück</strong><br />
Brillen-Mohr GmbH Krahnstr. 55, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Brillenstudio Hellern D. Uthoff GmbH Lengericher Landstr. 18 a, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />
Brillen-Studio-Haste, Rainer Vatthauer u. Dirk Uthoff OHG Bramstr. 18, 49090 <strong>Osnabrück</strong><br />
`Die Brille`Augenoptik Wienker, Hedwig Wienker GmbH Markt 18-19, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Ellen Staaks-Oevermann Hasestr. 23, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Fielmann-Optic, Fielmann GmbH & Co. Große Str. 3, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Franz Huchtkemper Wesereschstr. 24, 49084 <strong>Osnabrück</strong><br />
Franz Ripken Augenoptikermeister GmbH Johannisstr. 118, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Hartmut Motzek Schützenstr. 1, 49084 <strong>Osnabrück</strong><br />
Karin Wagner Johannisstr. 63/64, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Martin Behrendt Lotter Str. 102, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />
Matthias Lange-Schüllenbach Meller Str. 170, 49082 <strong>Osnabrück</strong>
A - 19 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Mondorf GmbH Johannisstr. 96, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Optik Krause OHG Georgstr. 9, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Optik Vatthauer GmbH Große Str. 71, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Optik-Isermann-GmbH Kamp 35-37, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Peter Meyer Krahnstr. 17/18, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Reiner Harbeck Große Str. 77-79, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Stephan Lücke Meller Landstr. 48, 49086 <strong>Osnabrück</strong><br />
Udo Exner Johannisstr. 57, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Jörg Zeeden Langestr. 15, 49610 Quakenbrück<br />
Rudolf Stiening Goldstr. 25- 27, 49610 Quakenbrück<br />
Brillenmacher R. Harbeck GmbH Rathausallee 3, 49134 Wallenhorst<br />
Optik Lampe GmbH Große Str. 28, 49134 Wallenhorst<br />
Hörgeräteakustiker<br />
Optik Degener und Rose OHG Lindenstr. 24, 49152 Bad Essen<br />
Thorsten Gerland und Susanne Stahn GbR Münsterstr. 2, 49186 Bad Iburg<br />
Hans-Dieter Gerland und Rainer Nüssing GbR Gilkamp 8 B, 49565 Bramsche<br />
Hörgeräte Lampe GmbH Große Str. 13, 49584 Fürstenau<br />
Akustik Hermes & Tönsmann OHG Mühlenstr. 5, 49324 Melle<br />
Brigitte Seefeld Herrenteichstr. 4, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Hörgeräte Feyer GmbH Domhof 8 a, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Hörgeräte Kind GmbH u. Co. KG Johannisstr. 87, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Hörgeräte-Akustik Hans-Dieter Gerland Grüner Brink 8 A, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Thorsten Gerland Lotter Str. 127, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />
Thorsten Gerland und Hans-Dieter Gerland GbR Am Natruper Holz 69, 49076 <strong>Osnabrück</strong><br />
Orthopädieschuhmacher<br />
Peter Van Nüss Nicolaistr. 30, 49152 Bad Essen<br />
Thomas und Petra Krursel GbR Auf der Stöwwe 11 a, 49214 Bad Rothenfelde<br />
Wilfried Fahlkamp Am Mühlenbach 24, 49214 Bad Rothenfelde<br />
Heinrich Rocho Tempelstr. 1, 49626 Berge<br />
Reinhard Landwehr Neue Str. 13, 49143 Bissendorf<br />
Fritz Heller Mühlenstr. 63, 49324 Melle<br />
Wilhelm Strobeck Hasestr. 10, 49637 Menslage<br />
Franz Kruse Alte Poststr. 11, 49586 Neuenkirchen<br />
Hubert Schawe Turmstr. 30, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Martin Woltring Blumenstr. 1, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Orthopädie Kormeyer GmbH Buersche Str. 111, 49084 <strong>Osnabrück</strong><br />
Orthopädie-Schuhtechnik Sprekelmeyer GmbH Martinistr. 79, 49080 <strong>Osnabrück</strong><br />
Ralf Ellermann In der Dodesheide 79, 49088 <strong>Osnabrück</strong><br />
Schuhhaus Hch. Zumnorde GmbH & Co. KG Große Str. 35/36, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Schuhhaus Wilhelm Risto Lange Str. 33, 49610 Quakenbrück<br />
Albert Sandmann Fürstenauer Weg 20, 49134 Wallenhorst<br />
Orthopädietechniker<br />
Ankumer Sanitätshaus Karden OHG Tütinger Str. 14, 49577 Ankum<br />
Herbert Westerfeld Lindenstr. 32-34, 49152 Bad Essen<br />
Franz Broxtermann jun. Drostenhof 14, 49186 Bad Iburg<br />
Ludger Siebeneck Schlossstr. 4, 49186 Bad Iburg<br />
Sanitätshaus Seidel GmbH Große Str. 54, 49565 Bramsche<br />
Sanitätshaus Mitschke GmbH Große Str. 35, 49201 Dissen<br />
Orthopädie-Völler GmbH Am Ratshaus 4, 49124 Georgsmarienhütte<br />
ORM Sanitätshaus Orthopädie & Reha-Service GmbH Weststr. 1, 49324 Melle<br />
RAS GmbH Selhofer Weg 103, 49324 Melle<br />
Sanitätshaus Werner Sieksmeier Orth. Werkstätten GmbH Kohlbrink 4, 49324 Melle<br />
Adolf Sumser Medizinisches Warenhaus Möserstr. 52-54, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Brandes & Diesing Möserstr. 44, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Friedrich Mennewisch Ges. f. moderne Orthopädie mbH Tannenburgstr. 61, 49084 <strong>Osnabrück</strong>
A - 20 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Gehrmeyer Orthopädie- und Rehatechnik GmbH Averdiekstr. 1, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />
Heinrich Voss KG Große Str. 90, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Orthopädie Horst Hussmann GmbH Mindener Str. 199, 49084 <strong>Osnabrück</strong><br />
Rolf Langen Iburger Str. 28, 49082 <strong>Osnabrück</strong><br />
Sandra Völler Lohstr. 27, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
W. Berk GmbH Hasestr. 34, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Orthopädische Werkstätten Quakenbrück Joseph Vallo Lange Str. 64, 49610 Quakenbrück<br />
Zahntechniker<br />
Jürgen Harnack Rüssel 27, 49577 Ankum<br />
Conlé Dentec GmbH Lönsweg 19, 49152 Bad Essen<br />
Norbert Siekmann und Heidi Spieker GbR Nikolaistr. 13, 49152 Bad Essen<br />
Michael Fischer Bielefelder Str. 13, 49186 Bad Iburg<br />
Wolfgang Schmiegler Arkadenstr. 5, 49186 Bad Iburg<br />
Scharte Dental Labor GmbH Bahnhofstr. 10, 49196 Bad Laer<br />
Hans Rüter <strong>Osnabrück</strong>er Str. 10, 49214 Bad Rothenfelde<br />
Art-Dental GmbH Lindenstr. 51 B, 49191 Belm<br />
EKO-Dent GmbH & Co. KG Im Winkel 10, 49191 Belm<br />
Gerhard Evert Teerling Königsberger Str. 3-5, 49593 Bersenbrück<br />
Michael Kniza Jeggener Str. 1 B, 49143 Bissendorf<br />
MundWerk Zahntechnik GmbH Münsterstr. 22, 49565 Bramsche<br />
Schütte-Walter Zahntechnik GmbH Große Straße 48, 49201 Dissen<br />
Karlheinz Koberg Robert-Bosch-Ring 26, 49584 Fürstenau<br />
Brunemann Dental Labor GmbH Wellendorfer Str. 174, 49124 Georgsmarienhütte<br />
Konersmann-Dental GmbH Sperberhöhe 22, 49124 Georgsmarienhütte<br />
Martin Drop Zur Waldbühne 3, 49124 Georgsmarienhütte<br />
Holger Schmidt Josefstr. 5, 49170 Hagen<br />
ML Dental GmbH Schulstr. 29, 49205 Hasbergen<br />
Niewald + Gescher GmbH Nordel 5, 49176 Hilter<br />
Rolf Sieckötter Krameramtsstr. 26, 49324 Melle<br />
Ulrich Lucas Markt 20, 49324 Melle<br />
Waltraud Lohmann Krähenschmiede 8, 49326 Melle<br />
Denta Zahntechnik GmbH Johannisstr. 136-137, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Dentallabor Tüpker + Wolf GmbH Berghoffstr. 3a, 49090 <strong>Osnabrück</strong><br />
Dental-Laboratorium Reinhard Büker KG Goldstr. 29, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Dentaltechnik Michael Sinnott GmbH Lortzingstr. 4, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Flemming Dental GmbH Wittekindstr. 12, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Grosse-Lochtmann + Wagner Zahntechn. Labor GmbH Johannisstr. 139, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Hans-Günter Hörschelmann u Isa Hörschelmann GbR Arndtstr. 1, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />
Klaus Plegge Zahntechnik GmbH Am Haster Berg 33, 49090 <strong>Osnabrück</strong><br />
Manfred Nieweg Dental-Labor GmbH Lotter Str. 80, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />
ML Zahntechnik GmbH Paul-Leo-Str. 4, 49086 <strong>Osnabrück</strong><br />
Neue Zähne Dentallabor GmbH & Co. KG. Natruper Str. 57, 49076 <strong>Osnabrück</strong><br />
Nuss Zahntechnik GmbH Haster Weg 155, 49088 <strong>Osnabrück</strong><br />
O.D.T. Dental Technik GmbH Großhandelsring 3, 49084 <strong>Osnabrück</strong><br />
OSNA-DENT GmbH & Co. KG Natruper Str. 10-12, 49076 <strong>Osnabrück</strong><br />
Osterburg Zahntechnik GmbH Meller Straße 72/74, 49082 <strong>Osnabrück</strong><br />
Rainer Barthel Johannisstr. 92, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Richard Heitmeyer Lipper Winkel 1 A, 49078 <strong>Osnabrück</strong><br />
Schratz Qualident Zahntechnik GmbH Rosenplatz 23a, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Schwichtenberg Kieferorth. Labor GmbH + Co. KG Bramstr. 38, 49090 <strong>Osnabrück</strong><br />
Uwe Salowsky Mönkedieckstr. 8, 49088 <strong>Osnabrück</strong><br />
Dentallabor Gerd Kock GmbH & Co. KG Hansastr. 85, 49134 Wallenhorst<br />
Schulte Dental Technik GmbH Moorbachstr. 3, 49134 Wallenhorst
Übersicht A-8: Studiengänge am Hochschulstandort <strong>Osnabrück</strong><br />
A - 21 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Studiengang / Abschlussarten Erläuterung<br />
Universität <strong>Osnabrück</strong>, Fachbereich Humanwissenschaften<br />
Gesundheitswissenschaften / Lehramt<br />
berufsbildende Schulen und Dipl./ Vollstud.<br />
Cognitive Science /<br />
Bachelor, Master<br />
Psychologie / Diplom, Wahlpflichtfach<br />
(Lehramt) / Vollstudium<br />
Psychotherapie / Berufsbegleitender Weiterbildungsstudiengang<br />
Fachrichtungen Gesundheitswissenschaften, Kosmetologie und<br />
Pflegewissenschaften<br />
Erforschung von Geist und Gehirn, Erklärung des menschlichen<br />
Verhaltens, Entwicklung künstlicher intelligenter Systeme<br />
u.a. Gesundheitspsychologie, Rehabilitationsforschung, Psychosomatik<br />
Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie,<br />
psychoanalytische Verfahren<br />
Universität <strong>Osnabrück</strong> / Fachbereich Biologie, Chemie<br />
Biologie / Diplom, Lehramt, Bachelor,<br />
Master / Vollstudium<br />
u.a. Neurobiologie; Biologie der Zellen, Biologie der Organismen<br />
Universität <strong>Osnabrück</strong> / Fachbereich Mathematik/ Informatik<br />
Schwerpunkte Biomathematik, Bioinforma- u.a. Mathematische Modelle medizinischer und biologischer Motik<br />
und Neuroinformatik<br />
delle (in Kooperation mit dem Diabetes-Zentrum in Quaken-<br />
(<strong>im</strong> Aufbau)<br />
FH <strong>Osnabrück</strong> / Fachbereich Wirtschaft<br />
brück),<br />
Pflegewissenschaft /<br />
Entwicklung gesundheitsorientierter und qualitätssichernder Ver-<br />
Diplom-Pflegewirt (FH) / Vollstudium fahren sowie den ethischen und rechtlichen Grundlagen der Pflege<br />
Betriebswirtschaft in Einrichtungen des u.a. Personalmanagement und Finanzierung/Controlling, Pro-<br />
Gesundheitswesens (BiG) / Krankenhauszess- und Informationsmanagement, Gesundheitsökonomie und<br />
management / Diplom-Kaufmann (FH) /<br />
Vollstudium<br />
Pflegewissenschaft<br />
MBA Gesundheitsmanagement / Manage- General Management in Dienstleistungsunternehmen, Finanzment<br />
& Health / Master of Business Adm<strong>im</strong>anagement und Controlling, Netzwerk- und Prozessmanagenistration<br />
(MBA)/ berufsbegleitender postgradualer<br />
Studiengang<br />
ment<br />
Krankenhausbetriebswirt / Berufsbeglei- Gesundheitsökonomie, Betriebswirtschaftliche Methodenlehre,<br />
tender Aufbaustudiengang<br />
Betriebswirtschaftslehre der Krankenhäuser, Rechtsnormen <strong>im</strong><br />
Krankenhaus<br />
Krankenpflegemanagement / Diplom- Vermittlung betriebswirtschaftlicher und pflegewissenschaftlicher<br />
Kaufmann (FH) / Weiterbildungsstudiengang<br />
Erkenntnisse und Methoden<br />
Pflege- und Gesundheitsmanagement / Vermittlung betriebswirtschaftlicher Erkenntnisse und Methoden,<br />
berufsbegleitender Diplomstudiengang die geeignet sind, betriebliche Ziel-, Planungs-, Organisationsund<br />
Kontrollsysteme zu entwickeln, modifizieren, <strong>im</strong>plementieren<br />
und evaluieren<br />
Ergotherapie / Physiotherapie / Bachelor of<br />
Science / Weiterbildungsstudiengang 19<br />
Die Inhalte verknüpfen die theoretische Fundierung mit den Erfordernissen<br />
der beruflichen Praxis<br />
FH <strong>Osnabrück</strong> / Fachbereich Werkstoffe und Verfahren<br />
Dentaltechnologie /<br />
Ingenieursstudium, welches sowohl theoretische als auch prakti-<br />
Diplom / Vollstudium<br />
sche Kenntnisse von Material, Verarbeitung, Arbeitsprozessen<br />
sowie aus der Forschung in der Zahntechnik vermittelt<br />
Kath. FH Norddeutschland (in <strong>Osnabrück</strong>) / Fachbereich Gesundheitspflege<br />
Pflegemanagement / Diplom-Pflegewirt Vermittlung praxisorientierter, wissenschaftlicher Grundlagen die<br />
(FH) / berufsbegleitend und berufsintegriert Pflege und Weiterentwicklung ihrer leitenden Funktionen<br />
Pflegepädagogik/ Diplom-Pflegepädagoge Gesundheitspflege, Sozialpflege (z.B. Organisation von Aus-,<br />
(FH) / berufsbegleitend und berufsintegriert Fort- und Weiterbildung, spezielle Fachdidaktik etc)<br />
19 soll laut Hochschulopt<strong>im</strong>ierungskonzept der Landesregierung vom Oktober 2003 aufgelöst bzw. verlagert werden
Übersicht A 9: Studiengänge <strong>im</strong> Umfeld des <strong>Osnabrück</strong>er Landes<br />
A - 22 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Studiengang / Abschlussarten Erläuterung<br />
Universität Oldenburg / Fachbereich Philosophie, Psychologie, Sportwissenschaft<br />
Psychologie / Diplom, Magister Artium u.a. Psychologie <strong>im</strong> Gesundheitswesen<br />
(nur Nebenfach) / Vollstudium<br />
Universität Oldenburg/ Fachbereich Physik<br />
Medizinische Physik u.a. Neurosensorik, Psychoakustik, Spracherkennung und Hörgerätealgorithmen.<br />
Enge Zusammenarbeit mit HörTech, InterGK und<br />
dem Hörzentrum Oldenburg<br />
FH Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven/ Standort Oldenburg/ Fachbereich Bauwesen und Geoinformation<br />
Hörtechnik und Audiologie / Diplom- u.a. Hörgerätetechnik, Enge Zusammenarbeit mit dem „Hörzentrum<br />
Ingenieur (FH) / Vollstudium<br />
Oldenburg“ u.a.<br />
FH Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven/ Standort Wilhelmshaven/ Fachbereich Ingenieurwissenschaften<br />
Biomedical Engeneering / Diplom- u.a. Medizinprodukte zur Diagnose und Therapie von Erkrankun-<br />
Ingenieur (FH) / Vollstudium<br />
gen, Implantate<br />
Medizininformatik/ Diplom-Ingenieur (FH)/ u.a. Medizinische Informatik, Datenverarbeitung und Organisation<br />
Vollstudium<br />
z.B. <strong>im</strong> Krankenhaus<br />
Medizintechnik / Diplom-Ingenieur (FH)/ Entwicklung und Konstruktion medizinischer Geräte<br />
Vollstudium<br />
FH Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven / Standort Emden / Fachbereich Sozialwesen<br />
Ergotherapie / Physiotherapie / Aufbau- Praxisorientierter interdisziplinärer Studiengang; Managementmeund<br />
Ergänzungsstudiengang (Vollstudithoden gesundheitsbezogener Dienstleistungen<br />
um) (Bachelor)<br />
Logopädie/ Sprachtherapie / Aufbau- und Praxisorientierter interdisziplinärer Studiengang, u.a. Diagnostik<br />
Ergänzungsstudiengang (Vollstudium) und Therapie, Audiologie<br />
(Bachelor)<br />
Public Health / Postgradualer berufsbe- Praxisorientierter interdisziplinärer Studiengang; Methoden der<br />
gleitender Masterstudiengang (Master of Steuerung und Finanzierung der medizinischen Versorgung<br />
Public Health)<br />
Hochschule Vechta<br />
Gerontologie / Diplom, Aufbau- und Er- menschliches Altern in all seinen Facetten<br />
gänzungsstudiengang<br />
Universität Münster / Medizinische Fakultät<br />
Medizin / Staatsexamen/ Vollstudium u.a. Sonderforschungsbereiche wie Entzündungen, Herz-Kreislauf-<br />
Krankheiten und Reproduktionsmedizin<br />
Zahnmedizin / Staatsexamen/ Vollstudi- Fragestellungen aus dem Bereich der Endodontie Prophylaxe<br />
um<br />
(„Zahnputzroboter") Epidemiologische Studien<br />
Psychologie / Diplom / Vollstudium, Ma- Arbeits- und Organisationspsychologie, Klinische Psychologie,<br />
gister Artium (nur Nebenfach)<br />
Pädagogische Psychologie<br />
Universität Münster / Fachbereich Chemie und Pharmazie<br />
Pharmazie / Staatsexamen / Vollstudium Pharmazeutische Chemie, Pharmazeutische Biologie und Phytochemie,<br />
Pharmazeutische Technologie<br />
Universität Münster / Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät<br />
IKM - Institut für BWL, insb. Kranken- Schwerpunktfach Krankenhausmanagement <strong>im</strong> Rahmen des Wirthausmanagementschaftswissenschaftlichen<br />
Hauptstudiums<br />
An-Institut CKM - Centrum für Krankenhausmanagement<br />
FH Münster / Fachbereich Pflege<br />
Pflegemanagement / Diplom-Pflegewirt / Exemplarische Spezialisierung auf jeweils einen pflegerischen<br />
Vollstudium<br />
Bereich (Krankenhaus, ambulante Dienste und Alten-/ Pflegeeinrichtungen)<br />
Pflegepädagogik / Diplom-<br />
Gesundheitspflege, Sozialpflege (z.B. Organisation von Aus-, Fort-<br />
Pflegewissenschaftler / Vollstudium und Weiterbildung, spezielle Fachdidaktik etc)<br />
FH Münster / Fachbereich Physikalische Technik<br />
Technische Orthopädie /<br />
Bündelung von ingenieurwissenschaftlich-technischem mit medizi-<br />
Diplom-Ingenieur (FH) / Vollstudium nisch-klinischer Kompetenz<br />
Physikalische Technik u.a. Medizingerätetechnik, medizinische Physik und medizinische<br />
Bio- und Gentechnik
A - 23 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Studiengang / Abschlussarten Erläuterung<br />
Universität Bielefeld / Fakultät für Gesundheitswissenschaften<br />
Health Communication / Bachelor / Vollstudium<br />
Public Health / Master of Public Health<br />
(aufbauend auf dem Bachelor-<br />
Studiengang)<br />
Angewandte Gesundheitswissenschaften/<br />
Weiterbildendes Fernstudium<br />
FH Bielefeld / Fachbereich Pflege und Gesundheit<br />
Berufspädagogik für Gesundheitsberufe /<br />
Diplom / Vollstudium<br />
Bachelor- Studiengang Pflege und Gesundheit<br />
/ Bachelor of Science / Vollstudium<br />
Erstausbildung für Gesundheitsberufe mit dem Schwerpunkt Kommunikation<br />
u.a. Analyse der Aufwendungen einer Gesellschaft für die Gesundheit<br />
Vermittlung gesundheitswissenschaftlicher Kenntnisse und Methoden<br />
für die Anwendung in der Berufspraxis<br />
pädagogische Aufgaben in der Aus-, Fort- und Weiterbildung in<br />
Pflegeberufen<br />
Erwerben von Fähigkeiten für die Übernahme von Leitungs- und<br />
Steuerungsaufgaben <strong>im</strong> Pflege- und Gesundheitsbereich<br />
SAXION Hogeschool Enschede (NL) / Fachbereich für medizinische Hilfsberufe<br />
Physiotherapie /<br />
Niederländisches Diplom (Bachelor)<br />
Podotherapie / Vollstudium Behandlung von Fußproblemen<br />
Universiteit Twente / Institute for Biomedical Technology<br />
Biomedical courses /<br />
Undergraduate Course<br />
zweisprachige (deutsch, holländisch) Ausbildung zum Bachelor-<br />
Physiotherapeut<br />
Biomedizinische Technologie, Biochemie, Biomedizin, Biophysik,<br />
Medizintechnologie, Rehabilitationstechnologie, u.a.
Übersicht A-10: Fachschulen für Heilberufe <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
A - 24 <strong>Gesundheitswirtschaft</strong><br />
Fachschule Ausbildung<br />
Artland, SG<br />
Fachschulen am Christlichen Krankenhaus Quakenbrück<br />
e.V., Danziger Strasse 2, 49610 Quakenbrück<br />
Physiotherapeut, Krankenschwester, Diätassistent<br />
(12 Plätze pro Ausbildungsjahr), Podologe (seit<br />
Okt. 2003)<br />
Bad Rothenfelde<br />
Eva-Hüser-Schule, <strong>Osnabrück</strong>er Straße 14,<br />
Physiotherapeut<br />
49124 Bad Rothenfelde<br />
Kolping-Bildungswerk berufbegleitende Weiterbildung: Gesundheitsmanager<br />
Dissen<br />
Albertinenkrankenhaus, Fachschule Krankenpflege, Krankenschwester (54 Plätze)<br />
Robert-Koch-Str. 1, 49201 Dissen<br />
Georgsmarienhütte<br />
Klinikum St Georg, Franziskus-Hospital Harderberg,<br />
Alte Rothenfelder Straße 23, 49124 Georgsmarienhütte<br />
Melle<br />
Die Schule für Beruf mit Zukunft, Bildungszentrum<br />
<strong>Osnabrück</strong>-Melle, Bismarckstraße 32, 49324 Melle<br />
Evangelisches Krankenhaus Melle<br />
Riemsloher Straße 7, 49324 Melle<br />
Stadt <strong>Osnabrück</strong><br />
Städt. Kliniken <strong>Osnabrück</strong>, Sedanstr. 115,<br />
49090 <strong>Osnabrück</strong><br />
Nieders. Landeskrankenhaus, Knollstr. 31,<br />
49088 <strong>Osnabrück</strong><br />
Kinderkrankenpflegeschule St. Johann am Marienhospital,<br />
Johannisfreiheit 2-4, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Kinderhospital <strong>Osnabrück</strong>, Iburger Str. 187,<br />
49082 <strong>Osnabrück</strong><br />
Krankenpflegeschule am Marienhospital <strong>Osnabrück</strong>,<br />
Johannisfreiheit 2-4, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Innova Privat-Akademie GmbH, Peiner Str. 7,<br />
49084 <strong>Osnabrück</strong><br />
Die Schule für Berufe mit Zukunft APT GmbH, Möserstr.<br />
54 c, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Institut für MTA-Ausbildung, Sedanstr. 115,<br />
49090 <strong>Osnabrück</strong><br />
Völker-Schule, Gemeinn. Schulverein. e.V., Kollegienwall<br />
12 c, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Lehranstalt für Logopädie <strong>im</strong> Bildungswerk der DAG<br />
e.V., Pferdestr. 38, 49084 <strong>Osnabrück</strong><br />
IWK Institut für Weiterbildung in der Kranken- und Altenpflege,<br />
Wachsbleiche 28, 49076 <strong>Osnabrück</strong><br />
Prof Grewe Schule, Weidenstraße 2-4,<br />
49080 <strong>Osnabrück</strong><br />
ETOS Ergotherapieschule <strong>Osnabrück</strong> e.V.,<br />
Senator Wagner Weg 2, 49088 <strong>Osnabrück</strong><br />
Ostercappeln<br />
Klinikum St Georg, Krankenhaus St. Raphael,<br />
Bremer Str. 31, 49179 Ostercappeln<br />
Krankenschwester (90 Plätze), Diätassistent (stellt<br />
2004 Betrieb ein)<br />
Ergotherapeut<br />
Krankenschwester<br />
Krankenschwester<br />
Krankenschwester, Krankenpflegehelfer<br />
Kinderkrankenschwester (60 Plätze)<br />
Kinderkrankenschwester (15-20 Plätze)<br />
Krankenschwester (120 Plätze)<br />
Weiterbildungsangebote zur Krankenschwester<br />
Masseur und Medizinischer Bademeister, Physiotherapeut<br />
Technischer Assistent in der Medizin (R)<br />
Physiotherapeut, Ergotherapeut<br />
Logopäde, Ergotherapeut<br />
Motopädie, Physiotherapie, Podologie<br />
Physiotherapie<br />
Ergotherapeut<br />
Krankenpflegehelfer
A - 25 <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Übersicht A-11: Berufsbildende Schulen für Gesundheitsberufe <strong>im</strong> <strong>Osnabrück</strong>er Land<br />
Schule Schulformen/ Ausbildung Anmerkungen<br />
Bersenbrück<br />
BBS Bersenbrück Berufsfachschule: Hauswirtschaft/ Sozialpflege/<br />
Kinderpflege/ Sozialassistent - Schwerpunkt<br />
Sozialpädagogik<br />
Fachschule Altenpflege, Landwirtschaft<br />
Fachstufe Hauswirtschaft, Landwirtschaft<br />
Fachoberschule Sozialwesen<br />
Melle<br />
BBS Melle Einjährige Berufsfachschule – Sozialpflege für Realschulabsolventen<br />
<strong>Osnabrück</strong>, Stadt<br />
BBS am Pottgraben Arzthelfer<br />
Zahnarzthelfer<br />
Zahnmedizinischer Fachangestellter<br />
Tierarzthelfer<br />
Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter<br />
BBS Natruper Straße Berufsoberschule Sozialwesen ab 01.08.2003 (Ziel<br />
Studiumsberechtigung)<br />
Zweijährige Berufsfachschule Kosmetik<br />
BBS <strong>Osnabrück</strong> – Haste Einjährige Berufsfachschule - Sozialpflege - für Realschulabsolventen<br />
Zweijährige Berufsfachschule - Sozialpflege - (Pflegevorschule)<br />
Berufsfachschule – Kinderpflege - Ziel: Staatlich<br />
geprüfter Kinderpfleger<br />
Ausbildung zu den<br />
nichtärztlichen Heilberufen<br />
(Hebamme etc)<br />
Vorbereitung auf nichtärztliche<br />
Heilberufe und<br />
sozialpflegerische Berufe