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Musiktherapie innerhalb der Rehabilitation von Kindern mit ...

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Radbruch, K. (2001) <strong>Musiktherapie</strong> <strong>innerhalb</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> <strong>von</strong> Kin<strong>der</strong>n<br />

<strong>mit</strong> Cochlear Implant (CI). Music Therapy Today (online), November,<br />

available at www.musictherapyworld.info<br />

• Daneben kann es gelingen, den Kin<strong>der</strong> einen neuen Weg anzubieten ihre<br />

Gefühle und Gedanken auszudrücken; Kin<strong>der</strong>, die in <strong>der</strong> Mehrzahl nur<br />

über reduzierte sprachliche Möglichkeiten verfügen. <strong>Musiktherapie</strong> kann<br />

zu einem Ventil <strong>der</strong> eigenen emotionalen Empfindlichkeit werden.<br />

• Darüber hinaus können die Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>Musiktherapie</strong> die Erfahrung<br />

machen, daß Musik auch <strong>mit</strong> CI bereichernd und lustvoll erlebt werden<br />

kann. Selbstvertrauen für die eigene musikalische Aktivität kann<br />

aufgebaut werden und Hemmschwellen überwunden.<br />

• Das breite Spektrum an kommunikativen Erfahrungsmöglichkeiten<br />

<strong>innerhalb</strong> <strong>der</strong> musikalischen Aktivität ist meiner Meinung nach das<br />

vielleicht wichtigste Ziel. Kommunikation die unabhängig ist <strong>von</strong><br />

lautsprachlichen Komponenten und sich an dem Hörbedürfnissen und<br />

Hörfähigkeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> orientieren kann.<br />

Da dieser letzte Punkt <strong>der</strong> zentraler Aspekte meiner Forschungsstudie ist,<br />

möchte ich an dieser Stelle ein wenig ausholen:<br />

Kommunikative Entwicklung<br />

Kommunikative Entwicklung beginnt sowohl bei hörenden als auch bei<br />

hörgeschädigten Kin<strong>der</strong>n sehr früh; schon im präverbalen Stadium macht<br />

das Kleinkind in <strong>der</strong> Interaktion zu seinen Bezugspersonen wichtige<br />

kommunikative Erfahrungen. Eltern strukturieren alltägliche Situationen und<br />

ihre Interaktions- und Kommunikationsangebote auf eine Weise, die zur<br />

Spracherwerbssituation werden.<br />

Die Hörschädigung schafft Bedingungen, die diese Interaktion gefährden und<br />

erschweren. Es ist nicht <strong>der</strong> hörgeschädigte Mensch selbst <strong>der</strong> im Kontakt zu<br />

seiner Umwelt behin<strong>der</strong>t ist, es ist ein Merkmal <strong>der</strong> Interaktion des<br />

Hörgeschädigten <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Welt in <strong>der</strong> er lebt, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> „hörenden Welt“.<br />

Sprachliche und zum Teil auch nichtsprachliche Austauschprozesse<br />

zwischen dem hörgeschädigten Kind und seiner hörenden Umwelt gelingen<br />

mühsamer und unvollständiger.<br />

Eine Vielzahl psychologischer Forschungsstudien haben sich <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />

kommunikativen Entwicklung und Verhalten <strong>von</strong> Kin<strong>der</strong>n <strong>mit</strong> Hörschädigung<br />

beschäftigt (z.B. NCHOLAS, GEERS und KOZAK,1994; LEDERBERG et al.,<br />

1998).<br />

Diese Untersuchungen kommen mehrheitlich zu dem Ergebnis, daß die<br />

kommunikative Entwicklung hörgeschädigter Kin<strong>der</strong> quantitativ wie qualitativ<br />

verzögert stattfindet.<br />

Zudem erscheint mir in diesem Zusammenhang die Tatsache wichtig, daß<br />

verbale Kommunikation immer auf nonverbale Kommunikation aufbaut. Auch<br />

dies wird in den genannten Untersuchungen deutlich.<br />

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