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Musiktherapie innerhalb der Rehabilitation von Kindern mit ...

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Radbruch, K. (2001) <strong>Musiktherapie</strong> <strong>innerhalb</strong> <strong>der</strong> <strong>Rehabilitation</strong> <strong>von</strong> Kin<strong>der</strong>n<br />

<strong>mit</strong> Cochlear Implant (CI). Music Therapy Today (online), November,<br />

available at www.musictherapyworld.info<br />

• In welchem quantitativen Verhältnis werden die Kommunikationsmodi<br />

Alternation und Ko-Aktivität verwendet?<br />

Die Aufteilung dieser 2 Kommunikationsmodi basiert auf den Theorien<br />

<strong>von</strong> Daniel STERN. <strong>innerhalb</strong> <strong>der</strong> nonverbalen Kommunikation zwischen<br />

Mutter und Kind entdeckte er zwei parallele Kommunikationsformen:<br />

♦ die Ko-Aktivität, bei welcher Mutter und Kind gleichzeitig vokalisieren.<br />

Diese Kommunikationsform bedeutet eine stärkere emotionale<br />

Beteiligung und betont die gemeinsame Erfahrung.<br />

♦ die Alternation, bei welcher Mutter und Kind in einer dialogischen<br />

Struktur agieren und welche wichtig ist für den Austausch <strong>von</strong><br />

symbolischen Informationen (z.B. Lautsprache).<br />

Innerhalb <strong>der</strong> improvisierten Musik finden sich beide<br />

Kommunikationsmodi.<br />

• Ein weiteres Beobachtungskriterium sind die „Initiativen zur<br />

Kommunikation“, d.h. die unterschiedlichen Angebote bei<strong>der</strong> Spielpartner<br />

<strong>innerhalb</strong> <strong>der</strong> interaktiven Phasen, die <strong>von</strong> dem an<strong>der</strong>en Spielpartner<br />

weitergeführt werden. Verän<strong>der</strong>t sich Anzahl und Verhältnis <strong>der</strong> Initiativen<br />

zwischen Kind und Therapeutin?<br />

Es würde den Rahmen <strong>der</strong> Studie sprengen alle Sitzungen unter diesen<br />

genannten Punkten auszuwerten, deshalb habe ich mich bei <strong>der</strong> Auswertung<br />

auf je 2 Episoden aus <strong>der</strong> 1., 5. und 10. Sitzung beschränkt. Die Länge <strong>der</strong><br />

Episoden ist 2 Minuten und sie beinhalten die 2 Phasen größtmöglicher<br />

Interaktion zwischen Kind und Therapeutin in <strong>der</strong> jeweiligen Sitzung.<br />

In Zusammenarbeit <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Frühför<strong>der</strong>stelle für hörgeschädigte Kin<strong>der</strong><br />

Bochum und <strong>der</strong> Schwerhörigenkin<strong>der</strong>garten Bochum habe ich im Rahmen<br />

dieser Studie <strong>mit</strong> 24 Kin<strong>der</strong>n im Alter zwischen 3 und 6 Jahren gearbeitet. 11<br />

<strong>von</strong> ihnen waren <strong>mit</strong> einem CI versorgt, die an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> <strong>mit</strong> HdO-<br />

Geräten. Alle Kin<strong>der</strong> waren eingebunden in ein För<strong>der</strong>konzept <strong>der</strong><br />

hörgerichteten Frühför<strong>der</strong>ung und hatten keine musiktherapeutischen<br />

Vorerfahrung. Zudem habe ich Kin<strong>der</strong> <strong>mit</strong> Mehrfachbehin<strong>der</strong>ungen <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Studie ausgeschlossen.<br />

Im Folgenden möchte ich zwei Kin<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Studie vorstellen und anhand<br />

konkreter Beispiele aus den Therapien die Vorgehensweise und die<br />

Ergebnisse näher erläutern:<br />

Marvin ist vier Jahre alt, ein freundlicher, ruhiger Junge. Er spielt am liebsten<br />

für sich, ist aber sehr ausdauernd in seinen Aktivitäten, wenn man ihn alleine<br />

läßt.<br />

Bei Marvin wurde <strong>mit</strong> 1 Jahr eine beidseitige Taubheit diagnostiziert, <strong>mit</strong><br />

dreieinhalb Jahren bekommt Marvin ein CI. 3 Monate später lerne ich Marvin<br />

in <strong>der</strong> <strong>Musiktherapie</strong> kennen.<br />

Bei Marvin erfahre ich aus <strong>der</strong> Akte: „Er zeigt ein passives<br />

Kommunikationsverhalten auf verbaler Ebene, ...sporadischer Einsatz <strong>von</strong><br />

Gebärden“<br />

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