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Strahlung und Strahlenschutz - Bundesamt für Strahlenschutz

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NICHtIoNISIErENDE StrAHLUNG<br />

Der <strong>Strahlenschutz</strong> betrifft neben der ionisierenden Strah-<br />

lung auch die nichtionisierende <strong>Strahlung</strong> – damit ist die<br />

ultraviolette <strong>Strahlung</strong> <strong>und</strong> der großen Bereich der elek-<br />

tromagnetischen Felder gemeint. Zwar reicht deren Ener-<br />

gie nicht aus, um Atome oder Moleküle in einen elekrisch<br />

geladenen Zustand zu versetzen – zu ionisieren –, den-<br />

noch kann auch diese <strong>Strahlung</strong> Auswirkungen auf die<br />

menschliche Ges<strong>und</strong>heit haben, vor denen man sich<br />

schützen muss. Dazu wird auf ganz unterschiedliche<br />

<strong>Strahlenschutz</strong>konzepte zurückgegriffen.<br />

Im Bereich der nichtionisierenden <strong>Strahlung</strong> sind<br />

<strong>Strahlenschutz</strong>gr<strong>und</strong>sätze bisher nicht in gleichem Maße<br />

entwickelt wie im Bereich ionisierender <strong>Strahlung</strong>. Hier<br />

gilt es, bekannte ges<strong>und</strong>heitsrelevante Schwellenwerte<br />

sicher zu unterschreiten. Eine sinnvolle Weiterentwicklung<br />

der allgemeinen <strong>Strahlenschutz</strong>gr<strong>und</strong>sätze muss<br />

zusätzlich zur Einführung von Grenzwerten auch eine<br />

Optimierung der Anwendung im Sinne einer Verminderung<br />

der Exposition <strong>und</strong> der Rechtfertigung <strong>für</strong> die<br />

Anwendung nichtionisierender <strong>Strahlung</strong>, zumindest bei<br />

der Anwendung am Menschen, enthalten.<br />

Natürliche Strahlenquellen wie die Sonne oder das elek-<br />

trische Feld bei Gewittern lassen sich kaum gezielt beein-<br />

flussen. Die wichtigste Möglichkeit, schädliche Wirkungen<br />

zu begrenzen, besteht im persönlichen Verhalten <strong>und</strong><br />

durch die Beachtung von Vorsorgemaßnahmen. <strong>Strahlenschutz</strong>empfehlungen<br />

können hierbei Hilfestellungen<br />

leisten. Beispielsweise können sie Antwort auf die Frage<br />

geben, wie ein Sonnenbrand zu vermeiden ist.<br />

Seit dem Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts wird elektrische Ener-<br />

gie mit technischen Hilfsmitteln erzeugt <strong>und</strong> weltweit<br />

angewendet. Stets treten in der Umgebung elektrischer<br />

Leitungen auch elektrische <strong>und</strong>, wenn Strom fließt, auch<br />

magnetische Felder auf. Ob sich diese Felder im Haushalt<br />

oder in der Umgebung von Hochspannungsleitungen auf<br />

die Ges<strong>und</strong>heit der Anwohnerinnen <strong>und</strong> Anwohner aus-<br />

wirken, wird jedoch erst seit etwa 1980 stärker diskutiert.<br />

Ein Jahr zuvor wurde von Wertheimer <strong>und</strong> Leeper die<br />

erste Studie veröffentlicht, die den Zusammenhang zwi-<br />

schen Magnetfeldbelastungen <strong>und</strong> Erkrankungsrisiko –<br />

speziell dem Leukämierisiko bei Kindern – untersuchte.<br />

Eine Bestätigung dieser Ergebnisse erfolgte im Jahr 2000<br />

durch die so genannte „Michaelisstudie“, gefolgt durch<br />

eine gemeinsame Auswertung von mehreren weltweit<br />

durchgeführten Studien zu dieser Thematik. Die Internationale<br />

Agentur <strong>für</strong> Krebsforschung (IARC) hat im Jahre<br />

2001 die niederfrequenten Magnetfelder als ein mögliches<br />

Karzinogen <strong>für</strong> Menschen eingestuft. Die IARC<br />

erachtet es demnach als möglich, wenn auch nicht als<br />

wahrscheinlich oder als bewiesen, dass schwache, nieder-<br />

frequente Magnetfelder ein Krebsrisiko darstellen. Diese<br />

Einstufung wurde in einer Bewertung durch die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />

(WHO) im Jahr 2008 bestätigt.<br />

30<br />

Natürliche nichtionisierende <strong>Strahlung</strong> umgibt den Menschen in Form<br />

von Licht, UV-Licht, elektrischen <strong>und</strong> magnetischen Feldern.<br />

Geradezu stürmisch entwickeln sich Nachrichtenübertragung<br />

<strong>und</strong> Funktechnik in der Gegenwart. Ganz<br />

gezielt werden dazu hochfrequente elektromagnetische<br />

Felder erzeugt <strong>und</strong> ihre Eigenschaften ausgenutzt. Die<br />

Grenzwerte müssen so festgelegt werden, dass niemand<br />

durch die Anwendung moderner Kommunikations-<br />

mittel ges<strong>und</strong>heitlichen Schaden erleidet.<br />

Aus dem Blickwinkel des <strong>Strahlenschutz</strong>es sind die ver-<br />

schiedenen Typen nichtionisierender <strong>Strahlung</strong>, ihre<br />

Eigenschaften <strong>und</strong> unterschiedlichen Wirkungen jeweils<br />

gesondert zu betrachten. Zur Unterscheidung der ver-<br />

schiedenen <strong>Strahlung</strong>sarten dient wie bei der ionisierenden<br />

<strong>Strahlung</strong> die Energie, ausgedrückt durch Wellenlänge<br />

oder Frequenz. Frequenz – das ist die Anzahl der<br />

Schwingungen in einer Sek<strong>und</strong>e – <strong>und</strong> Wellenlänge sind<br />

fest miteinander verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> beschreiben den Ener-<br />

gietransport der <strong>Strahlung</strong>. Bei hohen Frequenzen ist<br />

die Wellenlänge der <strong>Strahlung</strong> klein, während geringe<br />

Frequenzen mit großen Wellenlängen einhergehen.<br />

<strong>Strahlung</strong>sarten mit hoher Frequenz sind energiereich.<br />

Man kann sich bildlich vorstellen, dass hier dichter<br />

gepackte „Energiebündel“ transportiert werden.<br />

Die nichtionisierende <strong>Strahlung</strong> lässt sich im so genannten<br />

„elektromagnetischen Spektrum“ in drei Hauptbereiche<br />

einteilen, die jedoch fließende Übergänge auf-<br />

weisen: Zu den statischen Feldern, wie z. B. dem Erdmag-<br />

netfeld, kommen die niederfrequenten Felder hinzu.

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