Strahlung und Strahlenschutz - Bundesamt für Strahlenschutz
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Eine der verbreitetsten Anwendungen ionisierender <strong>Strahlung</strong> ist die<br />
medizinische Röntgendiagnostik.<br />
Eine eigene Familie ist die Teilchenstrahlung. Teilchenstrahlung<br />
wird, wie auch die Gammastrahlung, von<br />
radioaktiven Stoffen ausgesendet. Sie ist sehr energiereich<br />
<strong>und</strong> hat wie Gammastrahlung die Eigenschaft,<br />
Atome <strong>und</strong> Moleküle bei der Durchdringung von Stof-<br />
fen zu ionisieren. Sie wird deshalb ebenfalls der Gruppe<br />
der ionisierenden <strong>Strahlung</strong> zugeordnet.<br />
Ionisierende <strong>Strahlung</strong> ist sowohl Teil der Natur seit der<br />
Entstehung der Erde als auch ein Resultat menschlicher<br />
Tätigkeit. Radioaktive Stoffe <strong>und</strong> ionisierende <strong>Strahlung</strong><br />
umgeben uns – bildlich gesprochen – überall. Natürliche<br />
radioaktive Stoffe sind in den Böden <strong>und</strong> Gesteinen<br />
der Erdkruste vorhanden. Durch Medizin, Forschung,<br />
Technik <strong>und</strong> Nutzung der Kernenergie in Reaktoren<br />
sind künstlich erzeugte radioaktive Stoffe <strong>und</strong> die von<br />
ihnen ausgehende <strong>Strahlung</strong> in unsere Lebenssphäre<br />
gerückt. Gr<strong>und</strong>sätzlich kann ionisierende <strong>Strahlung</strong> <strong>für</strong><br />
den Menschen schädlich sein.<br />
Die nichtionisierende <strong>Strahlung</strong> ist in Form des Sonnenlichtes,<br />
des Erdmagnetfeldes oder elektrischer Aufladungen<br />
der Atmosphäre vor Gewittern schon immer als<br />
natürliche Erscheinung vorhanden gewesen. Durch Ein-<br />
richtungen der Stromversorgung, der Radio- <strong>und</strong> Funk-<br />
technik, durch Haushaltsgeräte u. a., die heute zu einem<br />
nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil des modernen<br />
Lebens geworden sind, ist auch die künstlich erzeugte<br />
nichtionisierende <strong>Strahlung</strong> Teil unserer Umgebung.<br />
Nichtionisierende <strong>Strahlung</strong> übt auf das menschliche<br />
Gewebe eine Wirkung aus, die sowohl nützlich als auch<br />
schädigend sein kann – ein Beispiel hier<strong>für</strong> ist die ultra-<br />
violette Komponente des Sonnenlichtes.<br />
Der Mensch kann die meisten <strong>Strahlung</strong>sarten mit sei-<br />
nen Sinnesorganen nicht wahrnehmen. Das mag mit<br />
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ein Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong> sein, warum es <strong>für</strong> viele Menschen<br />
schwierig ist, Strahlenrisiken richtig zu beurteilen.<br />
Die zentrale Aufgabe des <strong>Strahlenschutz</strong>es ist es, Mensch<br />
<strong>und</strong> Umwelt vor der schädlichen Wirkung durch ionisie-<br />
rende <strong>Strahlung</strong> oder radioaktive Stoffe zu schützen.<br />
Basierend auf der Annahme einer linearen Dosis-Wirkungs-Beziehung<br />
ohne Schwelle wurde das System des<br />
<strong>Strahlenschutz</strong>es mit den Gr<strong>und</strong>sätzen Rechtfertigung,<br />
Minimierung/Optimierung <strong>und</strong> Dosisbegrenzung auf-<br />
gebaut (siehe dazu Abschnitt „Angewandter <strong>Strahlenschutz</strong>“).<br />
Die <strong>Strahlenschutz</strong>gr<strong>und</strong>sätze sind in der<br />
<strong>Strahlenschutz</strong>verordnung verankert.<br />
Im Bereich der nichtionisierenden <strong>Strahlung</strong> sind Strah-<br />
lenschutzgr<strong>und</strong>sätze weniger weit entwickelt. Da Dosis-<br />
Wirkungs-Beziehungen bislang nicht bekannt sind,<br />
beruht die Diskussion auf der plausiblen Annahme, dass<br />
eine Reduzierung der Exposition auch zu einer Reduzierung<br />
eines möglicherweise bestehenden Risikos führt.<br />
Auch im Bereich der UV-<strong>Strahlung</strong> existiert der Dosisbegriff<br />
bisher nur ansatzweise. Hier besteht wissenschaftlich<br />
allerdings kein Zweifel daran, dass ultraviolette<br />
<strong>Strahlung</strong> eine der Hauptursachen <strong>für</strong> Hautkrebserkrankungen<br />
ist. Vorsorge <strong>und</strong> Minimierung werden national<br />
<strong>und</strong> international kontrovers diskutiert.<br />
In der vorliegenden Broschüre werden die wichtigsten<br />
Arten ionisierender <strong>und</strong> nichtionisierender <strong>Strahlung</strong>,<br />
ihre Quellen, ihre Wirkungen <strong>und</strong> ihre Risiken beschrieben.<br />
Zudem werden die Maßnahmen erläutert, die mög-<br />
lich <strong>und</strong> notwendig sind, um im Sinn der Vorsorge <strong>und</strong><br />
der Abwehr von Schäden die Risiken beim Umgang mit<br />
<strong>Strahlung</strong> so gering wie möglich zu halten <strong>und</strong> die<br />
<strong>Strahlung</strong> zum Wohle des Menschen – zum Beispiel in<br />
der Medizin – einsetzen zu können.<br />
Beim schnurlosen Telefonieren wird die Information durch elektromagnetische<br />
Wellen übertragen.