Tauchmedizin - tropical-travel.de
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Dekompressionserkrankung <strong>de</strong>s Innenohres (DCI)<br />
Ursächlich verantwortlich für das Auftreten einer DCI im Allgemeinen ist die Atmung eines Inertgases,<br />
meistens Stickstoff unter erhöhtem Druck, wie es beim Tauchen mit Presslufttauchgeräten<br />
stattfin<strong>de</strong>t.<br />
Bei <strong>de</strong>r Atmung von Pressluft aus <strong>de</strong>r Tauchflasche wer<strong>de</strong>n ca. 78% Stickstoff und 21% Sauerstoff<br />
aufgenommen. Der nicht am Stoffwechsel teilnehmen<strong>de</strong> Stickstoff wird mit zunehmen<strong>de</strong>m Druck<br />
und längerer Aufenthaltsdauer in <strong>de</strong>r Tiefe in <strong>de</strong>n Körpergeweben gelöst. Beim Auftauchen kehrt<br />
sich dieser Vorgang um. Die dabei entstehen<strong>de</strong>n Stickstoffbläschen wer<strong>de</strong>n bei entsprechend<br />
langsamem Auftauchen entwe<strong>de</strong>r im Gewebe lokal abgebaut o<strong>de</strong>r über die Lungenkapillaren<br />
gefiltert und abgeatmet. Bei zu raschem Auftauchen überschreitet <strong>de</strong>r gelöste Stickstoff die physiologischen<br />
Kapazitäten <strong>de</strong>s Körpers zum Abbau, und es treten die Symptome einer Dekompressionserkrankung<br />
auf. Die interindividuelle Kapazität zur „Verarbeitung“ <strong>de</strong>s Stickstoffes und Toleranz<br />
<strong>de</strong>r Symptomentwicklung ist in größerer Bandbreite variabel, wie auch die intraindividuelle<br />
tägliche „Bereitschaft“ entstehen<strong>de</strong> Bläschen zu tolerieren. Anatomische Beson<strong>de</strong>rheiten wie das<br />
Vorliegen eines offenen Foramen ovale prädisponieren für eine DCI.<br />
Die Schädigung <strong>de</strong>r Körperzellen, wie auch <strong>de</strong>s Innenohres geschieht auf verschie<strong>de</strong>ne Art und<br />
Weise. Entwe<strong>de</strong>r üben die Blasen einen mechanischen Druck auf die Zellen aus o<strong>de</strong>r die Bläschen<br />
komglomerieren mit sich selbst o<strong>de</strong>r Blutzellen und verstopfen auf diese Art die Endstrombahngebiete,<br />
was wie<strong>de</strong>rum einen Versorgungsmangel <strong>de</strong>r Gewebe bis zum Zelltod herbeiführen kann.<br />
Im Bereich <strong>de</strong>s Innenohres treten bei einer DCI die schon bekannten Innenohrsymptome wie Drehschwin<strong>de</strong>l,<br />
Hörmin<strong>de</strong>rung und Tinnitus auf. Das zusätzliche Auftreten von an<strong>de</strong>ren körperlichen<br />
Symptomen kann bei <strong>de</strong>r schwierigen Abgrenzung zum Innenohrbarotrauma hilfreich sein, ist<br />
aber nicht zwingend vorhan<strong>de</strong>n. Die Therapie <strong>de</strong>r Wahl bei Vorliegen einer Dekompressionserkrankung<br />
ist die hyperbare Oxigenation in einer geeigneten Druckkammer.